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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Dimethylsulfoxid (DMSO), das industriell häufig eingesetzt wird, beispielsweise als
Reaktionslösungsmittel
für medizinische
und landwirtschaftliche Zwischenprodukte, als Synthesereagens oder
als spezielles Detergens für
elektronische Materialien. Genauer gesagt betrifft die vorliegende
Erfindung eine Verbesserung des kontinuierlichen Oxidationsverfahrens
von Dimethylsulfid (DMS) unter Einsatz von NOx (das eines oder mehrere
von NO, N2O3, NO2 und N2O4 und vorzugsweise ein Gemisch davon ist)
als Katalysator in einer flüssigen Phase
zur Herstellung von DMSO.
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US-Patent
Nr. 2.935.532 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Dialkylsulfoxiden,
das die Flüssigphasenoxidation
eines stöchiometrischen Überschusses
eines Dialkylsulfids mit einer Lösung von
Stickstoffdioxid in einem Dialkylsulfoxid umfasst.
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US-A-2.702.824
beschreibt ein Verfahren, bei dem gasförmiges NOx durch flüssiges Dimethylsulfoxid
geleitet wird und danach als Gas in das Verfahren rezykliert wird.
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Als
herkömmliches
Verfahren zur Herstellung von DMSO ist ein Verfahren der kontinuierlichen Oxidation
von DMS unter Einsatz von NOx als Katalysator in einer flüssigen Phase
bekannt (US-A-2.825.744 und JP-B-42-009771).
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Bei
der DMS-Oxidationsreaktion wird das als Katalysator zu verwendende
NOx-Gas gemeinsam mit einem Gas, das hauptsächlich aus Sauerstoff besteht
und als Oxidationsmittel einzusetzen ist, einem DMS-hältigen Flüssigphasenreaktionssystem
zugeführt
und wird außerhalb
des Reaktionssystems als Reaktionsabgas freigesetzt, wo es zur Entsorgung mit
einer Base behandelt werden muss. Die Menge des verwendeten NOx-Gases
entspricht der Menge, die als Katalysator für DMS erforderlich ist. Bei
der Oxidationsreaktion wird neues NOx als Katalysator in das Reaktionssystem
zugeführt,
und der verbrauchte NOx-Katalysator wird entsorgt. Da das herkömmliche Verfahren
eine beträchtliche
Menge an NOx-Katalysator erfordert, ist die Entsorgung des verbrauchten NOx-Katalysators
angesichts der Kosten und in Hinblick auf eine effektive Nutzung
der Ressourcen unerwünscht.
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Außerdem entspricht
die Menge des als Oxidationsmittel eingesetzten Sauerstoffgases
in diesem Verfahren im Allgemeinen dem ungefähren theoretischen Wert für Flüssigphasen-DMS
oder liegt leicht darüber.
Jedoch ist hochreines Sauerstoffgas mit einer Sauerstoffkonzentration
von zumindest 99%, das hierfür
eingesetzt wird, teuer in der Anschaffung und erfordert platzraubende
Geräte,
wie z.B. einen Auffangbehälter
für den
Einsatz von Sauerstoff.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, ein effizientes DMSO-Herstellungsverfahren bereitzustellen,
das in Bezug auf den Umsatz von DMS zu DMSO durch kontinuierliche Oxidationsreaktion
von DMS zur Herstellung von DMSO durch das Rezyklieren des als Katalysator eingesetzten
NOx Verbesserungen aufweist, um eine Verbesserung der nachteiligen
Praxis der Entsorgung des verbrauchten Katalysators, wie dies bei
den bekannten Verfahren der Fall ist, bereitzustellen, genauer gesagt,
ein DMSO-Herstellungsverfahren bereitzustellen, das in Bezug auf
die Rückführungs- und/oder
Absorptionsrate von NOx Verbesserungen aufweist, dadurch dass NOx
aus dem Reaktionsabgas und/oder dem aus der Reaktionsproduktlösung entfernten
Gas zur Reaktion zurückgeführt wird,
um DMS kontinuierlich durch ein Gas, das hauptsächlich aus Sauerstoff besteht,
und unter Einsatz von NOx als Katalysator in einer flüssigen Phase
zur Herstellung von DMSO zu oxidieren.
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Die
vorliegende Erfindung befasst sich auch mit dem Problem, ein kostengünstiges
DMSO-Herstellungsverfahren bereitzustellen, das den Einsatz von
einfacherer Herstellungsgerätschaft
dadurch ermöglicht,
dass Sauerstoffgas mit relativ geringer Reinheit eingesetzt wird,
das durch die Behandlung von Luft mittels Druckänderungsadsorption erhalten wird.
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Die
Erfinder haben in dem Bestreben, die oben angeführten Probleme zu lösen, umfassende Untersuchungen
durchgeführt.
In der Folge haben die Erfinder festgestellt, dass Dimethylsulfoxid
sehr wirksam in hoher Ausbeute hergestellt werden kann, indem die
Reaktionsproduktlösung,
die Dimethylsulfoxid (DMSO) und NOx umfasst und aus der Oxidationsreaktion
von Dimethylsulfid (DMS) erhalten wurde, der Oxidationsreaktion
zumindest teilweise zugeführt
und so rezykliert wird. In Ausführungs formen der
vorliegenden Erfindung können
die DMSO- und NOx-Komponenten des Reaktionsprodukts, die rezykliert
werden sollen, voneinander getrennt und dann erneut kombiniert werden,
um eine Lösung
zum Rezyklieren zu bilden.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
Dimethylsulfoxid bereit, bei dem Dimethylsulfid kontinuierlich mit
einem Gas, das hauptsächlich
aus Sauerstoff besteht, und unter Verwendung von NOx als Katalysator
in einer flüssigen
Phase oxidiert wird und das den Schritt der zumindest teilweisen
Zufuhr von Dimethylsulfoxid und NOx aus der durch die Oxidationsreaktion
erhaltenen Reaktionsproduktlösung
als Reaktionslösung
zur Oxidationsreaktion zur Rezyklierung umfasst.
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Gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von Dimethylsulfoxid
bereitgestellt, bei dem Dimethylsulfid kontinuierlich mit einem
Gas, das hauptsächlich aus
Sauerstoff besteht, unter Einsatz von NOx als Katalysator in einer
flüssigen
Phase unter Einsatz eines Oxidationsreaktors kontinuierlich oxidiert
wird, wobei dieses folgende Schritte umfasst: Ermöglichen der
Absorption des in dem Reaktionsabgas vorhandenen NOx durch die Dimethylsulfoxidlösung in
einer Absorptionskolonne und Zufuhr der NOx-hältigen DMSO-Lösung zum
Oxidationsreaktor zur Rezyklierung. Vorzugsweise wird NOx sowohl
aus der Reaktionsproduktlösung
als auch aus dem Abgas in einer DMSO-Lösung als rezyklierte Lösung eingesetzt. Das
Sauerstoffgas, das durch Behandlung von Luft mittels Druckänderungsadsorption
gewonnen wird, wie nachstehend beschrieben wird, wird vorzugswiese
als das hauptsächlich
aus Sauerstoff bestehende Gas eingesetzt.
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Ein
hauptsächlich
aus Sauerstoff bestehendes Gas umfasst kein anderes Gas als Sauerstoff
in einem Gewichtsanteil, der höher
als der von Sauerstoff ist, und umfasst vorzugsweise zumindest 50 Gew.-%,
noch bevorzugter zumindest 75 Gew.-% und besonders bevorzugt zumindest
80 Gew.-%, Sauerstoff, in Bezug auf das Gesamtgewicht des Gases.
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Ausführungsformen
des DMSO-Herstellungsverfahrens der vorliegenden Erfindung umfassen
auch folgende bevorzugte Schritte.
- (1) Stickstoffgas
wird in die Reaktionsproduktlösung
bei einer Temperatur, die höher
als die Reaktionstemperatur ist, eingeblasen, um den Stickstoff
mit der Reaktionsproduktlösung
in Kontakt zu bringen, um NOx aus der Reaktionsproduktlösung, die
hauptsächlich
aus NOx und DMSO besteht, zu entfernen.
- (2) Reaktionsabgas und/oder Gas, das hauptsächlich aus NOx besteht und
aus der Reaktionsproduktlösung
entfernt wurde, wird einer NOx-Absorptionskolonne zugeführt, um
NOx zurückzugewinnen.
- (3) Die nach der Entfernung von NOx zurückbleibende Reaktionsproduktlösung wird
als NOx-absorbierfähige
Lösung
eingesetzt.
- (4) NO im Reaktionsabgas und/oder in dem aus der Reaktionsproduktlösung entfernten
Gas wird zu NO2 oxidiert, das dann einer
NOx-Absorptionskolonne zugeführt
wird, um NOx zurückzugewinnen.
- (5) Ein Gas mit einer Sauerstoffkonzentration von 80 bis 96%,
das durch Behandlung mittels Druckänderungsabsorption erhalten
wird, wird eingesetzt.
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nun detaillierter beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, eine Verbesserung des Verfahrens zur kontinuierlichen
Oxidation von DMS mit einem Gas, das hauptsächlich aus Sauerstoff besteht,
unter Einsatz von NOx als Katalysator in einer flüssigen Phase
zur Herstellung von DMSO bereitzustellen. In einem Verfahren, das
eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt, gib es mehrere bevorzugte
Bedingungen, die untenstehend beschrieben werden, um den Umsatz
von DMS zu DMSO in einer Oxidationsreaktion zu verbessern und um
die Rückgewinnungs-
und/oder Absorptionsrate von NOx, das als Katalysator eingesetzt
wird, zu verbessern und die Verwendung eines Sauerstoffgases mit
geringer Reinheit als Oxidationsmittel zu ermöglichen.
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Die
Oxidationsreaktion von DMS in der vorliegenden Erfindung ist exotherm.
Wenngleich verschiedene Typen von Oxidationsreaktoren für die Oxidationsreaktion
von DMS verfügbar
sind, werden vorzugsweise ein vollkommener Mischreaktor und ein
Mehrfachrohrreaktor eingesetzt. Besonders bevorzugt wird ein vollkommener
Mischreaktor eingesetzt.
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In
einem Verfahren, das eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt, beträgt die Temperatur im Oxidationsreaktor
vorzugsweise 10°C bis
50°C. Ein
Bereich von 20°C
bis 40°C
ist noch bevorzugter. Wenn die Temperatur unter 10°C liegt, kann
das hergestellte DMSO koagulieren, wodurch die Reaktion nicht fortgesetzt
werden kann. Wenn die Temperatur über 50°C liegt, kann Dimethylsulfon (nachstehend
als DMSO2 bezeichnet) durch weitere Oxidation
von DMSO als Nebenprodukt hergestellt werden, und das möglicherweise
in großen
Mengen.
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Vorzugsweise
ist der Druck im Reaktor während
der Oxidationsreaktion Atmosphärendruck,
wobei die Reaktion auch bei höherem
Druck erfolgen kann.
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Vorzugsweise
entspricht die NOx-Katalysatorkonzentration in der DMS-Oxidationsreaktion
der vorliegenden Erfindung einem Gewichtsverhältnis NOx/DMS von 0,01 bis
0,2. Ein Bereich von 0,05 bis 0,12 des NOx/DMS-Gewichtsverhältnisses
ist noch bevorzugter. Wenn die Reaktion bei einem NOx/DMS-Gewichtsverhältnis von
weniger als 0,1 erfolgt, kann der Umsatz zu DMSO sinken. Wenn die Reaktion
bei einem NOx/DMSO-Gewichtsverhältnis von
mehr als 0,2 erfolgt, kann DMSO2, möglicherwiese
in großen
Menge, gebildet werden.
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Außerdem beträgt bei einem
Verfahren, das eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt, die Sauerstoffkonzentration
des Gases, das hauptsächlich
aus Sauerstoff besteht (Sauerstoffgas) und als Oxidationsmittel
eingesetzt wird, besonders bevorzugt 80 Gew.-% oder mehr. Wenn ein
Gas mit einer geringeren Sauer stoffkonzentration als 80 Gew.-% als
Oxidationsmittel eingesetzt wird, besteht die Tendenz, dass der
Umsatz zu DMSO sinkt. Um den Umsatz hoch zu halten, wird die Reaktionslösung für einen
Zeitraum, der mehr als das Doppelte herkömmlicher Fälle ausmacht, zurückgehalten.
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Als
Sauerstoffgas kann auch ein hochreines Sauerstoffgas mit einer Sauerstoffkonzentration
von 99 Gew.-% oder mehr eingesetzt werden, allerdings kann in der
vorliegenden Erfindung auch ein Sauerstoffgas relativ geringer Reinheit
eingesetzt werden, das durch Behandlung mittels Druckänderungsadsorption
("pressure switching
adsorption", nachstehend
als "das PSA-Verfahren" bezeichnet) erhalten wurde.
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Das
PSA-Verfahren bezieht sich auf ein Verfahren zur Steigerung der
Sauerstoffkonzentration in einem Gas unter Nutzung des Unterschieds
zwischen Sauerstoff und Stickstoff in Bezug auf die Adsorptionsleistung,
wenn das Gas unter Druckerhöhung
an ein Adsorptionsmittel adsorbiert und unter Druckerniedrigung
desorbiert wird. Als Adsorptionsmittel wird hauptsächlich Zeolith
eingesetzt. In diesem PSA-Verfahren kann die Sauerstoffkonzentration
des Gases, das mit Luft als Rohmaterial erhalten wird, nach Belieben
in einem Bereich von etwa 21 Gew.-% bis 96 Gew.-% eingestellt werden.
In einem Verfahren, der eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt, kann ein Sauerstoffgas mit einer Sauerstoffkonzentration
von 80 Gew.-% bis 96 Gew.-% eingesetzt werden, das durch Behandlung von
Luft nach dem PSA-Verfahren
erhalten werden kann.
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In
der vorliegenden Erfindung ist die Menge des Sauerstoffgases, das
dem Oxidationsreaktionssystem zugeführt wird, zur effizienten Oxidation
von DMS vorzugsweise größer als
die theoretische Menge, und das zusätzliche nichtumgesetzte Sauerstoffgas
wird außerhalb
des Reaktionssystems gemeinsam mit dem als Katalysator eingesetzten
NOx als Reaktionsabgas freigesetzt. In diesem Fall beträgt die NO-Konzentration im
NOx im Reaktionsabgas üblicherweise
5 Gew.-% bis 60 Gew.-%, wenngleich dies von den Verfahrensbedingungen
abhängt.
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Die
Sauerstoffkonzentration im Reaktionsabgas beträgt üblicherweise 10 Gew.-% bis
50 Gew.-%, wenngleich dies von den Reaktionsbedingungen abhängt. Vorzugsweise
wird das Sauerstoffgas dem Oxidationsreaktor in einer Menge zugeführt, die
etwas über
der oben beschriebenen theoretischen Menge liegt, und vorzugsweise
beträgt
die Sauerstoffkonzentration in dem Reaktionsabgas 20 Gew.-% oder
mehr.
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Außerdem wird
das NO im Reaktionsabgas zur Steigerung der NOx-Absorptionseffizienz
gemäß vorliegender
Erfindung vorzugsweise in einem Gasphasen-NO-Oxidationsreaktor mit
Sauerstoff in dem Gasgemisch, das aus NOx und Sauerstoff besteht und
als Abgas aus dem Flüssigphasenreaktor
freigesetzt wurde, zu NO2 oxidiert.
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Außerdem ist
in einem Verfahren, das eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt, vorzugsweise ein Kühler zwischen dem Flüssigphasenreaktor
und dem NO-Oxidationsreaktor angeordnet. Die Temperatur in dem NO-Oxidationsreaktor
liegt vorzugsweise unter 50°C,
noch bevorzugter unter 30°C.
Wenngleich verschiedene Reaktortypen für die NO-Oxidationsreaktion
verfügbar
sind, ist ein Rohrreaktor besonders zu bevorzugen. Vorzugsweise
ist der Druck im NO-Oxidationsreaktor während der Oxidationsreaktion
Atmosphärendruck,
allerdings kann die Reaktion auch bei höherem Druck erfolgen. Vorzugsweise
beträgt
die NO-Konzentration im NOx weniger als 5 Gew.-%.
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Wie
obenstehend bereits angedeutet, beträgt die Sauerstoffkonzentration
im Reaktionsabgas vorzugsweise 20 Gew.-% oder mehr, denn, wenn die Sauerstoffkonzentration
im Reaktionsabgas weniger als 20 Gew.-% beträgt, kann die oben angesprochene
NO-Oxidationseffizienz zurückgehen.
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In
einem Verfahren, das eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt, ist das NOx, das nicht als
Reaktionsabgas freigesetzt wurde, in der Reaktionsproduktlösung, die
hauptsächlich aus
DMSO besteht und aus dem Oxidationsreaktor gewonnen wird, in einer
Menge gelöst,
die der Löslichkeit
von NOx in DMSO entspricht. Bei einem Verfahren, das eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt, kann das gelöste NOx
aus der Reaktionsproduktlösung,
die hauptsächlich
aus DMSO besteht, durch Einblasen von Stickstoffgas in die Reaktionsproduktlösung entfernt
werden. In diesem Fall beträgt
die Temperatur der Reaktionsproduktlösung, in die Stickstoffgas
eingeblasen wird, vorzugsweise 40°C
bis 90°C.
Ein Bereich von 50°C bis
80°C ist
noch bevorzugter. Die Menge des Stickstoffs, die eingeblasen wird,
beträgt
vorzugsweise 1 Gew.-% bis 7 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der Reaktionsproduktlösung. Ein
Bereich von 2 Gew.-% bis 6 Gew.-% ist noch bevorzugter.
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Außerdem werden
in einem Verfahren, das eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt, das Reaktionsabgas und/oder das Gas, das aus
der Reaktionsproduktlösung
entfernt wurde, die jeweils NOx enthalten, durch eine NOx-Absorptionskolonne
geleitet, wobei die Reaktionsproduktlösung, die nach der Entfernung
von NOx zurückbleibt,
als NOx-absorbierfähige
Lösung
eingesetzt wird, um NOx aus dem Reaktionsabgas und/oder dem Gas, das
aus der Reaktionsproduktlösung
entfernt wurde, wiederzugewinnen.
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Die
Absorptionseffizienz wird durch die Art der NOx-Absorptionskolonne
nicht wesentlich beeinflusst, allerdings wird bevorzugt eine Füllkörperkolonne,
eine Bodenkolonne oder ein Kolonne mit benetzter Wand eingesetzt.
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Vorzugsweise
entspricht die Menge der Reaktionsproduktlösung, die nach der Entfernung
von NOx hauptsächlich
aus DMSO besteht und als Absorptionslösung der Absorptionskolonne
eingesetzt wird, dem 5- oder Mehrfachen der Menge an NOx. Noch bevorzugter
entspricht die Menge dem 10- oder Mehrfachen.
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Beispiele
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf
die folgenden Beispiele und die beigefügte Zeichnung (1),
die ein Modelldiagramm darstellt, das die Struktur einer Vorrichtung
für die
Wiedergewinnung von NOx zeigt, die sich für den Einsatz in einem Verfahren
als Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eignet, noch detaillierter beschrieben.
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Beispiel 1
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Wie
oben angedeutet, zeigt 1 ein Modelldiagramm zur Veranschaulichung
der Struktur der/des Wiedergewinnungsgerätschaften und -verfahrens der
vorliegenden Erfindung, die für
die Wiedergewinnung von NOx eingesetzt wird.
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Unter
Bezugnahme auf 1 wurde DMS über ein Rohr A mit einer Rate
von 100 g pro h (nachstehend als (g/h) ausgedrückt), der Katalysator NOx über ein
Rohr B mit einer Rate von 0,6 (g/h) und Sauerstoff über ein
Rohr C mit einer Rate von 30,5 (g/h) einem Oxidationsreaktor 1 (Durchmesser
4 cm × 50 cm)
zugeführt,
und eine Oxidationsreaktion erfolgte bei einer Reaktortemperatur
von 30°C.
Das Reaktionsabgas, das Sauerstoff und NOx enthielt, wurde über ein
Rohr D einem NO-Oxidationsreaktor 4 und dann einer NOx-Absorptionskolonne
(Durchmesser 1 cm × 50
cm) zur Wiedergewinnung von NOx zugeführt. Die Reaktionsproduktlösung, die
in dem Oxidationsreaktor 1 hergestellt wurde, wurde über ein
Rohr E einem Entgasungstank zugeführt, und außerdem wurde Stickstoffgas über ein
Rohr F mit einer Rate von 10 (g/h) zugeführt, um NOx aus der Reaktionsproduktlösung zu
entfernen. Die Temperatur im Entgasungstank 2 betrug 50°C. Das aus
der Reaktionsproduktlösung
entfernte NOx wurde dem NO-Oxidationsreaktor 4 und danach
der NOx-Absorptionskolonne 3 über die Rohre G und D zugeführt. Außerdem wurde
das Reaktionsprodukt, das hauptsächlich
aus DMSO bestand, als NOx-absorbierfähige Lösung über ein Rohr H in die NOx-Absorptionskolonne 3 geleitet.
Die Menge der zugeführten
Reaktionsproduktlösung
betrug in diesem Fall 50,6 (g/h). Die Reaktionsproduktlösung, die
nicht als NOx-absorbierfähige Lösung der
NOx-Absorptionskolonne 3 zugeführt wurde, wurde über ein
Rohr I dem nächsten
Schritt zugeführt.
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Wie
oben beschrieben, wurde die NOx-absorbierfähige Lösung über ein Rohr H zu einem oberen
Teil der NOx-Absorptionskolonne 3 zugeführt, und der NOx-Katalysator
wurde über
Rohr D einem unteren Teil der Absorptionskolonne zugeführt, um die
Absorption von NOx durch die Reaktionsproduktlösung in der NOx-Absorptionskolonne 3 zu
ermöglichen.
Die Temperatur in der NOx-Absorptionskolonne 3 betrug in
diesem Fall 20°C.
Der Sauerstoff und der Stickstoff, die der NOx-Absorptionskolon ne 3 gemeinsam
mit dem NOx-Katalysator über
das Rohr D zugeführt
wurden, wurden vom Kopf der NOx-Absorptionskolonne 3 über ein
Rohr K als Abgas freigesetzt. Die Menge des freigesetzten Sauerstoffs
und Stickstoffs betrug in diesem Fall 12,2 (g/h) bzw. 10 (g/h).
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Die
NOx-hältige
Lösung,
die aus der NOx-Absorptionskolonne freigesetzt wurde, wurde über ein
Rohr J erneut dem Oxidationsreaktor 1 zugeführt. Die
Menge des dabei absorbierten NOx betrug 51 (g/h), und die Menge
an NO2 in der NOx-hältigen Lösung betrug 5,6 (g/h). Als
Folge des Rezyklierens der NOx-absorbierfähigen Lösung konnte ein kontinuierlicher
Betrieb durch Zufuhr des NO2-Katalysators
mit einer Rate von 0,6 (g/h) erfolgen, wobei diese Menge etwa einem
Zehntel der sonst erforderlichen Menge entsprach.
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Beispiel 2
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Unter
Bezugnahme auf 1 wurde DMS über Rohr A mit einer Rate von
100 (g/h), NOx-Katalysator über
Rohr B mit einer Rate von 6,2 (g/h) und ein Gas mit einer Sauerstoffkonzentration
von 90%, das durch PSA erhalten worden war, über Rohr C mit einer Rate 34,0
(g/h) dem Oxidationsreaktor 1 zugeführt, und die Oxidationsreaktion
erfolgte bei einer Reaktionstemperatur von 30°C. Die Reaktionsproduktlösung, die
hauptsächlich
aus DMSO bestand und im Oxidationsreaktor 1 hergestellt
wurde, wurde über
Rohr E dem nächsten
Schritt zugeführt.
Die Menge der dabei zugeführten
Reaktionsproduktlösung
betrug 124,8 (g/h). Außerdem
wurde das Reaktionsabgas, das Sauerstoff und NOx enthielt, über Rohr
D dem nächsten
Schritt zugeführt.
Die Menge an Sauerstoff und NOx im Reaktionsabgas betrugen in diesem
Fall 12,2 (g/h) bzw. 2,4 (g/h). Der Umsatz zu DMSO in dieser kontinuierlichen
DMS-Flüssigphasenoxidation
betrug mehr als 99%.
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Beispiel 3
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Unter
Bezugnahme auf 1 wurde DMS über Rohr A mit einer Rate von
100 (g/h), NOx-Katalysator über
Rohr B mit einer Rate von 0,6 (g/h) und ein Gas mit einer Sauerstoffkonzentration
von 90%, das durch PSA erhalten worden war, über Rohr C mit einer Rate 34,0
(g/h) dem Oxidationsreaktor 1 zugeführt, und die Oxidationsreaktion
erfolgte bei einer Reaktionstemperatur von 30°C. Das Reaktionsabgas, das Sauerstoff
und NOx enthielt, wurde über Rohr
D dem NO-Oxidationsreaktor 4 und danach der NOx-Absorptionskolonne 3 zur
Wiedergewinnung von NOx zugeführt.
Die im Oxidationsreaktor 1 hergestellte Reaktionsproduktlösung wurde über Rohr
E dem Entgasungstank 2 mit einer Rate von 124,5 (g/h) zugeführt, und
außerdem
wurde dem Entgasungstank 2 über Rohr F Stickstoffgas mit
einer Rate von 10 (g/h) zugeführt,
um das NOx aus der Reaktionsproduktlösung zu entfernen. Die Temperatur
im Entgasungstank 2 betrug in diesem Fall 50°C. Das entfernte
NOx wurde über
die Rohre G und D dem NO-Oxidationsreaktor 3 und danach
der NOx-Absorptionskolonne 3 zugeführt. Außerdem wurde die Reaktionsproduktlösung, die
hauptsächlich
aus DMSO bestand, über
Rohr H der NOx-Absorptionskolonne 3 als NOx-absorbierfähige Lösung zugeführt. Die
Menge der in diesem Fall zugeführten
Reaktionsproduktlösung
betrug 50,9 (g/h). Die Reaktionsproduktlösung, die nicht als NOx-absorbierfähige Lösung der
NOx-Absorptionskolonne zugeführt
wurde, wurde über
Rohr I dem nächsten
Schritt zugeführt.
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Wie
oben beschrieben, wurde die NOx-absorbierfähige Lösung über Rohr H einem oberen Teil der
NOx-Absorptionskolonne 3 zugeführt, und der NOx-Katalysator
wurde über
Rohr D einem unteren Teil der Absorptionskolonne zugeführt, um
die Absorption von NOx durch die Reaktionsproduktlösung zu
ermöglichen.
Die Temperatur in der NOx-Absorptionskolonne betrug in diesem Fall
20°C. Der
Sauerstoff und der Stickstoff, die mit dem NOx-Katalysator der NOx-Absorptionskolonne 3 über Rohr
D zugeführt
wurden, wurden dann als Abgas am Kopf der Absorptionskolonne über Rohr
K freigesetzt. Die Menge des freigesetzten Sauerstoffs und Stickstoffs betrug
in diesem Fall 11,9 (g/h) bzw. 10 (g/h).
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Die
NOx-hältige
Lösung,
die aus der NOx-Absorptionskolonne freigesetzt wurde, wurde über Rohr
J erneut dem Oxidationsreaktor 1 zugeführt. Die Menge der NOx-hältigen Lösung betrug in diesem Fall
51 (g/h), und die Menge an NO2 in der NOx-hältigen Lösung betrug 5,6 (g/h). Als
Folge des Rezyklierens der NOx-hältigen
Lö sung
konnte ein kontinuierlicher Betrieb durch Zufuhr des NOx-Katalysators
mit einer Rate von 0,6 (g/h) erfolgen, wobei diese Menge etwa einem
Zehntel der sonst erforderlichen Menge entsprach. Der Umsatz zu
DMSO betrug dabei 99%.
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[Wirkungen der vorliegenden Erfindung]
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Da
der NOx-Katalysator in Verfahren, die Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung darstellen, rezykliert wird, kann die Menge an Base, die als
Behandlungslösung
eingesetzt wird, verringert werden, und industrielle Abfallbehandlung
ist nicht erforderlich. Da außerdem
kein NOx in die Atmosphäre
austritt, können
die Ressourcen im Vergleich mit herkömmlichen Verfahren effizient
eingesetzt werden, und ein Umweltproblem kann gelöst werden. Weiters
kann das gewünschte
DMSO kostengünstiger
hergestellt werden.
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Das
bedeutet, dass in einem Verfahren, das eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt, das NOx, das als Katalysator eingesetzt wird,
bei einer kontinuierlichen Oxidationsreaktion von DMS zur Herstellung
von DMSO rezykliert wird, was den Umsatz von DMS zu DMSO verbessert,
wodurch eine effizientere Herstellung von DMSO ermöglicht wird.
Genauer gesagt wird NOx, das aus dem Reaktionsabgas und/oder dem
Gas, das aus der Reaktionsproduktlösung wiedergewonnen wird, erneut
eingesetzt, was die Wiedergewinnungs- und/oder Absorptionsrate von
NOx verbessert.
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Demnach
ermöglichen
Verfahren, die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen, eine vorteilhafte Herstellung
von DMSO, das häufig
als Reaktionslösungsmittel
für medizinische und
landwirtschaftliche Intermediate, als Synthesereagens, als spezielles
Detergens für
elektronische Materialien etc. oder als Lösungsmittel für Harze,
Filme und Fasern eingesetzt wird.
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Außerdem ermöglichen
Verfahren, die Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen, eine kostengünstigere
Herstellung von DMSO unter Einsatz einfacherer Gerätschaften,
indem Sauerstoffgas mit relativ niedriger Reinheit als Oxida tionsmittel
eingesetzt wird, das durch Behandlung von Luft mittels Druckänderungsadsorption
gewonnen wird.