DE60027950T2

DE60027950T2 - Verfahren , Fördervorrichtung und Presse zum Herstellen von Fliesen mit Maserungen oder Streifen

Info

Publication number: DE60027950T2
Application number: DE2000627950
Authority: DE
Inventors: Filippo Marazzi
Original assignee: Marazzi Group SRL
Current assignee: Marazzi Group SRL
Priority date: 1999-04-09
Filing date: 2000-04-05
Publication date: 2007-04-26
Anticipated expiration: 2020-04-06
Also published as: DE60027950D1; EP1043134A2; EP1043134B1; EP1043134A3; ES2261144T3; ITMI990719A1; IT1312055B1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Fliesen mit Streifen oder einer Melierung in der Masse und eine dieses Verfahren verwendende Presse und Füllvorrichtung. Bei der Fliesenherstellung ist das Problem des Erzeugens einer Maserung in der Masse bekannt.
Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Einrichtungen zum Ablagern verschiedenartiger in der Form zu pressender Materialschichten bekannt, um die Gestalt und Verteilung einer beispielsweise bei Naturstein vorhandenen Maserung nachzubilden. In der DE-B-1 183 001 und, soweit es verzierte Fliesen betrifft, in der EP-A-0 839 618 sind Pressen mit sich translatorisch bewegenden Pulverfülleinrichtungen offenbart.
Es ist auch vorgeschlagen worden, einen Formfüllkasten mit kippender Bewegung bereitzustellen, so dass er in der vertikalen Stellung befüllt und dann für den herkömmlichen Vorgang der Materialabgabe in die Form in die horizontale Stellung gebracht werden könnte. Ein Füllen kann mittels aufeinanderfolgender Schichten verschiedenfarbigen Materials erfolgen. Zur besseren Verteilung der Maserung ist es auch vorgeschlagen worden, Verteilerrutschen zwischen den Fülltrichtern und dem Abgabekasten anzuordnen.
Bei einer anderen Ausführungsform ist es vorgeschlagen worden, unmittelbar eine vertikale Form zu füllen, die dann durch eine Presse mit horizontaler Achse seitlich gepresst würde.
Die Einrichtungen des Standes der Technik führen nicht zu vollständig befriedigenden Ergebnissen, insbesondere hinsichtlich des Eindrucks der Natürlichkeit der Maserung.
Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist es, die vorgenannten Defizite durch Bereitstellen eines Verfahrens, einer Presse und einer Füllvorrichtung zu beseitigen, die es erlauben, Fliesen mit einer Melierung oder Maserung in der Masse zu erhalten, die hochgradig natürlich ist und auf beiden Hauptseiten der Fliese hervortritt.
Angesichts dieser Aufgabe wurde gemäß der vorliegenden Erfindung danach getrachtet, eine Fliesenpresse gemäß Patentanspruch 1 bereitzustellen.
Es wurde auch danach getrachtet, ein Verfahren zur Herstellung von Fliesen mit einer Melierung in der Masse gemäß Patentanspruch 6 bereitzustellen.
Um die Erklärung der innovativen Grundsätze der vorliegenden Erfindung und ihre Vorteile gegenüber dem Stand der Technik zu verdeutlichen, wird im Folgenden mit Hilfe der beigefügten Figuren eine mögliche Ausführungsform derselben mittels eines diese Prinzipien anwendenden, nicht beschränkenden Beispiels beschrieben. In den Figuren zeigt:
1 einen schematischen vertikalen vorderen Aufriss einer Presse mit einer Füllvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung,
2 eine Vorderansicht der Vorrichtung aus 1, und
3 eine schematische und geschnittene Seitenansicht eines Details der Vorrichtung aus 1.
Bezugnehmend auf die Figuren ist eine Fliesenpresse insgesamt durch ein Bezugszeichen 10 angegeben, die eine zwischen zwei Pressplatten 12, 13 angeordnete Pressform 11 aufweist und in die eine Füllvorrichtung mit einem Kasten 14 zu pressendes Pulver abgibt. Die Füllvorrichtung 14 umfasst einen Haupttrichter 15, dem das Pulver zum Erzeugen der Fliesenmasse zugeführt wird, und wenigstens einen Sekundärtrichter 16, dem das Pulver zum Erzeugen der Maserung oder Melierung in der Masse zugeführt wird. Die Haupt- und Sekundärtrichter erhalten die entsprechenden Pulver aus Speiseeinheiten und Kanälen 23, 24.
Der Haupttrichter 15 und der Sekundärtrichter 16 entladen auf Befehl, z.B. mittels motorisch angetriebener Abgabeschieber 25, 26, auf eine Rutsche 17 zum Leiten des Pulvers zu dem Füllkasten 18, der sich zwischen einer in 1 mit durchgezogenen Linien gezeigten Ruhestellung außerhalb der Pressplatten und einer mit gestrichelten Linien wiedergegebenen Stellung zum Entladen in die Form bewegt. Die Bewegung des z.B. auf einem angetriebenen Schlitten angebrachten Kastens und das Entladen des Pulvers aus ihm in die Form werden mit bekannten Einrichtungen und Verfahren erzielt, die für Fachleute auf dem Gebiet ohne Weiteres vorstellbar sind und deshalb hier nicht weiter beschrieben oder genauer gezeigt werden.
Entsprechend den Prinzipien der vorliegenden Erfindung ist zwischen der Rutsche und dem Kasten ein sich vertikal erstreckender Zwischensammelschacht 19 angeordnet, der an der Oberseite das von der Rutsche abgegebene Pulver empfängt und es seinerseits auf Befehl von der Unterseite in den unter ihm angeordneten Kasten, während der Bewegung des Kastens 18 aus seiner Ruhestellung in seine Stellung zum Entladen in die Form, abgibt. Vorteilhafterweise sind in dem Kasten 18 vertikale Trennwände 31 vorhanden.
Der Sammelschacht 19 hat eine allgemein quaderförmige Gestalt mit einer Abmessung A in der Richtung der Bewegung des Kastens, die nahezu der Innenhöhe des Kastens entspricht, und eine Querabmessung B, die nahezu der inneren Querbreite des Kastens entspricht.
Wie ebenfalls aus 3 gut ersichtlich, hat der Sammelschacht 19 zur gesteuerten Abgabe einen unteren Abgabemund 20, der durch einen Abgabeschieber 21 verschlossen ist, welcher sich über die gesamte Querbreite des Schachtes erstreckt und mittels eines Aktuators 22 angetrieben ist.
Wie deutlich in 2 gezeigt bewegen sich der Haupttrichter 15 und der Sekundärtrichter 16 translatorisch mittels eines auf Führungen 28 laufenden motorisierten Schlittens 27 quer entlang der Rutsche 17, um die Abgabe des entsprechenden Pulvers auf die Rutsche zu verteilen.
Wie wiederum aus 2 ersichtlich kann die Füllvorrichtung mehrfach vorhanden sein, um Pressformen mit Mehrfachprägungen zu bedienen. 2 zeigt beispielsweise drei Füllvorrichtungen 14a, 14b, 14c, die alle praktisch identisch sind.
Wie gut aus 3 ersichtlich ist, findet das Pulverfüllen durch Füllen des zu pressenden Pulvers 29 zum Bilden der Fliesenmasse und von Pulver 30 zum Bilden der Melierung in der Masse in den vertikalen Schacht 19 statt. Eine Verteilung findet in verschiedenen Mengen und in unterschiedlichen Intervallen abhängig von dem speziellen ästhetischen Effekt statt, der zu erzielen gewünscht wird. Sobald der Schacht gefüllt ist, wird der Schieber 21 geöffnet, um das Pulver längs dem horizontalen Kasten 18 abzugeben, der sich zur selben Zeit unter dem Schacht translatorisch bewegt, um zu der Stellung zum Entladen in die Form zu gelangen. Auf diese Weise wird der Kasten mit einer Verteilung der Maserung befüllt, die in dem vertikalen Schacht während seines Befüllens vorgegeben wurde.
Es ist jetzt klar, dass die vorbestimmten Ziele erreicht worden sind. Es wurde festgestellt, dass ein gemäß dem Verfahren und der Vorrichtung wie obenstehend beschrieben durchgeführtes Befüllen zu ästhetischen Ergebnissen führt, die qualitativ viel besser als die mittels des Standes der Technik erzielbaren sind. Insbesondere die in der Masse erzielte und auf beiden Seiten der Fliese hervortretende Maserung hat ein viel natürlicheres und ästhetisch zufriedenstellenderes Aussehen.
Selbstverständlich ist die obige Beschreibung einer die innovativen Grundsätze der vorliegenden Erfindung anwendenden Ausführungsform anhand eines nicht einschränkenden Beispiels dieser Prinzipien innerhalb des Umfangs des hier beanspruchten Monopolrechts gegeben. Beispielsweise sollte, obwohl die Bewegung des Kastens unter dem Zwischenschacht 19 zum Optimieren von Zykluszeiten bevorzugt ist, für die Zwecke des Befüllens gemäß der vorliegenden Erfindung die Hin- und Herbewegung als Relativbewegung verstanden werden. Der Schacht kann deshalb auf solche Art bereitgestellt werden, dass er zum Laufen über dem Kasten beweglich wäre.

Claims

Fliesenpresse mit einer Pressform, in die eine Füllvorrichtung (14) zu pressendes Pulver abgibt, wobei die Füllvorrichtung (14) einen Sammelschacht (19) umfasst, dem das Pulver zugeführt wird, und einen Füllkasten (18), der sich zwischen einer Stellung außerhalb der Presse zur Aufnahme des Pulvers aus dem Sammelschacht (19) und einer Stellung innerhalb der Presse zum Abgeben des Pulvers in die Form bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Sammelschacht (19) vertikal über dem Laufpfad des Füllkastens (18) erstreckt und mit Pulver zur Herstellung der Fliesenmasse und mit Pulver zur Erzielung einer Melierung in der Masse gespeist wird, wobei der Sammelschacht (19) zum Abgeben der Pulver auf Befehl aus seinem Boden in den unter ihm angeordneten Füllkasten (18) während einer Translationsrelativbewegung zwischen dem Füllkasten (18) und dem Sammelschacht (19) ausgeführt ist, und dass der Sammelschacht (19) allgemein wie ein Parallelepiped geformt ist mit der Abmessung (A) in der Bewegungsrichtung des Füllkastens (18), die annähernd der Innenhöhe des Füllkastens (18) entspricht, und mit einer Querbreite (B) die annähernd der inneren Querbreite des Füllkastens (18) entspricht.
Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie stromaufwärts des Sammelschachts (19) einen Haupttrichter (15), dem das Pulver zum Herstellen der Fliesenmasse zugeführt wird, und wenigstens einen Sekundärtrichter (16) umfasst, dem Pulver zum Herstellen einer Melierung in der Masse zugeführt wird, wobei der Haupttrichter (15) und mindestens ein Sekundärtrichter (16) auf eine Rutsche (17) zum Leiten des Pulvers zu dem Sammelschacht (19) abgeben.
Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haupttrichter (15) und der Sekundärtrichter (16) sich quer über die Rutsche (17) bewegen, um die Abgabe des entsprechenden Pulvers darauf zu verteilen.
Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur gesteuerten Abgabe der Sammelschacht (19) eine Bodenabgabeöffnung (20) hat, die durch einen motorisch angetriebenen Abgabeschieber (21) verschlossen ist.
Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Füllkasten (18) vertikale Trennwände (31) sind.
Verfahren zur Herstellung von Fliesen mit einer Melierung in der Masse durch Verwendung einer Presse mit einer Füllvorrichtung (14), die einen Pulversammelschacht (19) und einen Füllkasten (18) mit einer Translationsbewegung relativ zum Sammelschacht (19) aufweist, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: – Füllen des zu pressenden Pulvers zum Bilden der Fliesenmasse und des Pulvers zum Bilden der Melierung in der Masse in den Sammelschacht (19), der sich vertikal erstreckt und allgemein wie ein Parallelepiped geformt ist und in der Richtung der Relativbewegung des Füllkastens (18) eine Abmessung (A) hat, die annähernd der Höhe des Füllkastens entspricht, – Öffnen des Sammelschachts (19) am Boden zum Abgeben des Pulvers entlang des Füllkastens (18), der sich unter ihm mit translatorischer Relativbewegung bewegt, und – Schicken des Füllkastens (18) zur Presse, um das Pulver darin zu pressen.
Verfahren nach Anspruch 6, bei dem der Sammelschacht (19) durch Abgeben des Pulvers in ihn über eine Rutsche (17) gefüllt wird, auf die das Pulver aus Trichtern (15, 16) geladen wird.
Vorrichtung zum Füllen von zu pressendem Pulver in die Pressform einer Fliesenherstellungspresse, mit einem Sammelschacht (19), dem das Pulver zugeführt wird, und einem Füllkasten (18), der sich zwischen einer Stellung außerhalb der Presse zur Aufnahme des Pulvers aus dem Sammelschacht (19) und einer Stellung innerhalb der Presse zum Abgeben des Pulvers in die Pressform bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Sammelschacht (19) vertikal über dem Laufpfad des Füllkastens (18) erstreckt und mit Pulver zur Herstellung der Fliesenmasse und Pulver zur Erzielung einer Melierung in der Masse gespeist wird, wobei der Sammelschacht (19) zum Abgeben der Pulver auf Befehl aus seinem Boden in den unter ihm angeordneten Füllkasten (18) während einer Translationsrelativbewegung zwischen dem Füllkasten (18) und dem Sammelschacht (19) ausgeführt ist, und dass der Sammelschacht (19) allgemein wie ein Parallelepiped geformt ist mit der Abmessung (A) in der Bewegungsrichtung des Füllkastens (18), die annähernd der Innenhöhe des Füllkastens (18) entspricht, und mit einer Querbreite (B) die annähernd der inneren Querbreite des Füllkastens (18) entspricht.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie stromaufwärts des Sammelschachts (19) einen Haupttrichter (15), dem das Pulver zur Herstellung der Fliesenmasse zugeführt wird, und wenigstens einen Sekundärtrichter (16) umfasst, dem Pulver zur Herstellung einer Melierung in der Masse zugeführt wird, wobei der Haupttrichter (15) und mindestens ein Sekundärtrichter (16) auf eine Rutsche (17) zum Transport des Pulvers zu dem Sammelschacht (19) abgeben.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Haupttrichter (15) und der Sekundärtrichter (16) sich quer über die Rutsche (17) bewegen, um die Abgabe des entsprechenden Pulvers darauf zu verteilen.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur gesteuerten Abgabe der Sammelschacht (19) eine Bodenabgabeöffnung (20) hat, die durch einen motorisch angetriebenen Abgabeschieber (21) verschlossen ist.