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Die
Erfindung betrifft neue kationische 2-Sulfonylaminophenole der Formel
(I), die eine kationische Gruppe aufweisen, ihre Verwendung als
Kuppler zum oxidativen Färben
von Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie
dem Haar, Zusammensetzungen zum oxidativen Färben, die diese 2-Sulfonylaminophenole
in Kombination mit mindestens einer Oxidationsbase enthalten, und
Verfahren zum oxidativen Färben
unter Verwendung dieser Verbindungen.
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Es
ist bekannt, Keratinfasern und insbesondere menschliches Haar mit
Farbmittelzusammensetzungen zu färben,
die Farbstoffvorprodukte von Oxidationsfarbstoffen enthalten, insbesondere
o- oder p-Phenylendiamine,
o- oder p-Aminophenole und heterocyclische Verbindungen, wie Diaminopyrazolderivate,
die im Allgemeinen als Oxidationsbasen bezeichnet werden. Die Farbstoffvorprodukte
von Oxidationsfarbstoffen, oder Oxidationsbasen, sind farblose oder
schwach farbige Verbindungen, die in Kombination mit oxidierenden Produkten über eine
oxidative Kondensation farbige und färbende Verbindungen ergeben
können.
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Es
ist ebenfalls bekannt, dass die mit den Oxidationsbasen erzielten
Farbnuancen variiert werden können,
indem sie mit Kupplern oder Farbnuancierungsmitteln kombiniert werden,
wobei diese insbesondere unter den aromatischen m-Diaminen, m-Aminophenolen,
m-Dihydroxybenzolen
oder verschiedenen heterocyclischen Verbindungen ausgewählt sind.
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Durch
die Mannigfaltigkeit der verwendeten Oxidationsbasen und Kuppler
kann eine große
Farbpalette erzeugt werden.
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Die
so genannte "permanente" Färbung, die
mit den Oxidationsfarbstoffen erhalten wird, muss im Übrigen verschiedenen
Anforderungen genügen.
Sie darf keine Nachteile hinsichtlich der Toxikologie mit sich bringen,
es müssen
Farbnuancen in der gewünschten
Intensität
erzeugt werden können
und sie muss eine große
Beständigkeit
gegenüber äußeren Einwirkungen
(Licht, ungünstige
Witterungsbedingungen, Wäschen, permanente
Verformungen, Transpirieren, Reiben) aufweisen.
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Die
Farbstoffe müssen
außerdem
weiße
Haare abdecken können
und sie müssen
schließlich
so wenig selektiv wie möglich
sein, d.h., es dürfen
nur möglichst
geringe Farbabweichungen entlang einer Keratinfaser auftreten, die
nämlich
von der Wurzel bis zur Spitze unterschiedlich sensibilisiert (d.
h. strapaziert) sein kann.
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Das
4-Aminophenol wird im Allgemeinen alleine oder im Gemisch mit weiteren
Basen und in Kombination mit geeigneten Kupplern dazu eingesetzt,
rote Farbnuancen zu erzeugen; für
blaue Farbnuancen greift man in der Regel auf p-Phenylendiamine
zurück.
Die Verwendung von Kupplern, die von m-Phenylendiaminen abgeleitet
sind, in Kombination mit p-Phenylendiaminen führt gewöhnlich zu blauen Nuancen vom
im Allgemeinen nur mittelmäßiger Beständigkeit.
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Die
Anmelderin hat völlig überraschend
und unerwartet festgestellt, dass neue 2-Sulfonylaminophenole der
nachstehend definierten For mel (I), die mindestens eine kationische
Gruppe enthalten, nicht nur als Kuppler verwendet werden können, sondern
mit ihnen auch Farbmittelzusammensetzungen erhalten werden können, die
in einer großen
Farbpalette zu kräftigen
Farben führen,
die außerdem
gegenüber
den verschiedenen Behandlungen, denen die Haare ausgesetzt sein
können,
hervorragend beständig
sind.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf diesen Feststellungen.
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Ein
erster Gegenstand der Erfindung sind daher neue 2-Sulfonylaminophenole
der Formel (I):
wobei in der Formel bedeuten:
- – R1
Wasserstoff;
- – R2 Methyl, Ethyl oder Dimethylamino;
- – R3 Wasserstoff oder Methyl;
- – R4 -NH-E-D3, -NH(CO)-D3, -NH(CO)-E-D3,
-NH(CO)O-E-D3,
- – NH(CO)NH-E-D3 oder -NH(SO4)-E-D3;
- – R5 Wasserstoff; Chlor, Fluor, Methyl, Methoxy
oder Methylamino;
- – Y
Wasserstoff, Chlor, Methoxy oder -OCH2(CO)OCH3;
- – E
bedeutet (CH2)q,
wobei q 1 oder 2 bedeutet;
- – D3 eine Gruppe, die ausgewählt ist unter: 3-Methylimidazolinium-1-yl, 3-(2-Hydroxyethyl)-imidazolinium-1-yl,
1,2,4-Triazolium-1-yl, 1,2,4-Triazolium-4-yl, N-C1-4-Alkyl-pyridin-2-ylium,
N-C1-4-Alkyl-pyridin-3-ylium, N-C1-4-Alkyl-pyridin-4-ylium,
N-(2-Hydroxyethyl)-pyridin-2-ylium,
N-(2-Hydroxyethyl)-pyridin-3-ylium, N-(2-Hydroxyethyl)-pyridin-4-ylium, Pyridin-1-ylium,
C1-4-Trialkylammonium-N-yl, 1-Methyl-piperidinium-1-yl
und 1,4-Dimethylpiperazinium-1-yl.
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Wie
oben angegeben können
mit den Farbmittelzusammensetzungen, die die erfindungsgemäße(n) Verbindungen)
der Formel (I) enthalten, kräftigen
Farben im Bereich von Rot bis Blau erhalten werden, die außerdem gegenüber den
verschiedenen Behandlungen, denen die Haare ausgesetzt sein können, bemerkenswert
beständig
sind. Diese Eigenschaften sind hinsichtlich der Beständigkeit
der erhaltenen Färbungen
gegenüber
Licht, ungünstigen
Witterungseinflüssen,
Wäschen,
dauerhaften Verformungen und Transpirieren besonders bemerkenswert.
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Von
den erfindungsgemäßen Verbindungen
der oben angegebenen Formel (I) können insbesondere genannt werden:
- – 3-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylamino-phenylcarbamoyl)-methyl]-1-methyl-3H-imidazol-1-iumchlorid;
- – 3-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylamino-6-methoxy-phenylcarbamoyl)-methyl]-1-methyl-3H-imidazol-1-iumchlorid;
- – 1-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylamino-phenylcarbamoyl)-methyl]-pyridiniumchlorid;
- – 1-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylamino-6-chlor-phenylcarbamoyl)-methyl]-pyridiniumchlorid;
- – 1-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylamino-6-methoxy-phenylcarbamoyl)-methyl]-pyridiniumchlorid;
- – 1-[3-(2-Hydroxy-6-amino-phenylcarbamoyl)-methyl]-pyridiniumchlorid;
- – 1-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylamino-phenylcarbamoyl)-methyl]-1,4-dimethyl-piperzin-1-iumchlorid;
- – 1-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylamino-6-chlor-phenylcarbamoyl)-methyl]-1,4-dimethyl-piperzin-1-iumchlorid;
- – 1-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylamino-6-methoxy-phenylcarbamoyl)-methyl]-1,4-dimethyl-piperzin-1-iumchlorid;
- – und
deren Additionssalze mit einer Säure.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) können
nach Verfahren hergestellt werden, die im Stand der Technik wohlbekannt
sind und beispielsweise in den Patentanmeldungen oder Patenten JP59046645,
JP59039859, JP02072150, JP62108859, DE4238233, EP567172, DE2906526
und DE2156480 beschrieben wurden.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel (I) als Kuppler zum oxidativen Färben von Keratinfasern und
insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie dem Haar.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf eine Zusammensetzung zum oxidativen
Färben
von Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie
dem Haar, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie in einem zum
Färben
geeigneten Medium mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung der Formel (I)
und mindestens eine Oxidationsbase enthält.
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Die
erfindungsgemäße(n) Verbindungen)
der Formel (I) und/oder ihre) Additionssalze) mit einer Säure machen
vorzugsweise etwa 0,0005 bis 12 Gew.-% des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung
und noch bevorzugter etwa 0,005 bis 6 Gew.-% des Gesamtgewichts
aus.
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Die
Art der Oxidationsbase(n), die in der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzung
verwendet werden können,
ist nicht kritisch. Sie werden vorzugsweise unter den Oxidationsbasen
ausgewählt,
die herkömmlich
zum oxidativen Färben
eingesetzt werden; von diesen können
insbesondere die p-Phenylendiamine, Bisphenylalkylendiamine, p-Aminophenole,
o-Aminophenole und die heterocyclischen Basen angegeben werden.
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Von
den p-Phenylendiaminen können
insbesondere beispielsweise p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin,
2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin,
2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-N,N-diethyl-3-methyl-anilin,
N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
4-N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-amino-2-methyl-anilin,
4-N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)amino-2-chlor anilin,
2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin,
2-Fluor-p-phenylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, N-(β-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin, 2-Hydroxymethyl-p-phenylendiamin,
N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin,
N,N-(Ethyl, β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,
N-(β,γ-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin,
N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin,
N-Phenyl-p-phenylendiamin, 2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin,
2-β-Acetylaminoethyloxy-p-phenylendiamin, N-(β-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin
und deren Additionssalze mit einer Säure genannt werden.
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Von
den oben angegebenen p-Phenylendiaminen werden ganz besonders p-Phenylendiamin,
p-Toluylendiamin, 2-Isopropyl-p-phenylendiamin, 2-β-Hydroxyethyl-p-phenylendiamin,
2-β-Hydroxyethyloxy-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin,
2,6-Diethyl-p-phenylendiamin,
2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin,
2-β-Acetylaminoethyloxy-p-phenylendiamin
und deren Additionssalze mit einer Säure bevorzugt.
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Von
den Bisphenylalkylendiaminen können
insbesondere beispielsweise N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4'-aminophenyl)-1,3-diaminopropanol,
N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4'aminophenyl)-ethylendiamin,
N,N'-Bis(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
N,N'-Bis(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin,
N,N'-Bis(4-methyl-aminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Bis(ethyl)-N,N'-bis(4'-amino-3'-methylphenyl)-ethylendiamin,
1,8-Bis(2,5-diaminophenoxy)-3,5-dioxaoctan und deren Additionssalze
mit einer Säure
angegeben werden.
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Von
den p-Aminophenolen sind insbesondere beispielsweise p-Aminophenol, 4-Amino-3-methyl-phenol,
4-Amino-3-fluor-phenol, 4-Amino-3-hydroxymethyl-phenol, 4-Amino-2-methyl-phenol,
4-Amino-2-hydroxymethyl-phenol,
4-Amino-2-methoxymethyl-phenol, 4-Amino-2-aminomethyl-phenol, 4-Amino-2-(β-hydroxyethyl-aminomethyl)-phenol,
4-Amino-2-fluor-phenol und deren Additionssalze mit einer Säure zu nennen.
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Von
den o-Aminophenolen kommen beispielsweise insbesondere 2-Amino-phenol,
2-Amino-5-methyl-phenol, 2-Amino-6-methylphenol, 5-Acetamido-2-amino-phenol
und deren Additionssalze mit einer Säure in Betracht.
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Von
den heterocyclischen Basen sind beispielsweise insbesondere die
Pyridinderivate, Pyrimidinderivate und Pyrazolderivate zu nennen.
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Von
den Pyridinderivaten können
insbesondere die Verbindungen, die beispielsweise in den Patenten GB
1 026 978 und GB 1 153 196 beschrieben sind, wie 2,5-Diamino-pyridin,
2-(4-Methoxyphenyl)-amino-3-amino-pyridin,
2,3-Diamino-6-methoxy-pyridin, 2-(β-Methoxyethyl)amino-3-amino-6-methoxy-pyridin
und 3,4-Diaminopyridin, und deren Additionssalze mit einer Säure angegeben
werden.
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Von
den Pyrimidinderivaten können
insbesondere die Verbindungen, die beispielsweise in dem deutschen
Patent
DE 2 359 399 oder
den japanischen Patenten JP 88-169 571 und JP 91-10659 oder der
Patentanmeldung WO 96/15765 beschrieben sind, wie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin,
4-Hydroxy-2,5,6-Triaminopyridmidin, 2-Hydroxy-4,5,6-Triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin
und 2,5,6-Triaminopyrimidin, und die Pyrazolo-pyrimidinderivate
angegeben werden, beispielsweise die in der Patentanmeldung FR-A-2 750
048 beschriebenen Verbindungen und darunter Pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin;
2,5-Dimethyl-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin;
Pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,5-diamin; 2,7-Dimethyl-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,5-diamin,
3-Amino-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-7-ol;
3-Amino-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-5-ol; 2-(3-Amino-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-7-ylamino)-ethanol,
2-(7-Aminopyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3-ylamino)-ethanol, 2-[(3-Amino-pyrazolo-[1,5-a]pyrimidin-7-yl)-(2-hydroxyethyl)-amino]-ethanol,
2-[(7-Aminopyrazolo-[1,5-a]pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxyethyl)-amino)-ethanol,
5,6-Dimethyl-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin,
2,6-Dimethylpyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin, 2,5,N7,N7-Tetramethylpyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-3,7-diamin,
deren Additionssalze, deren tautomeren Formen, falls ein tautomeres
Gleichgewicht besteht, und deren Additionssalze mit einer Säure.
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Von
den Pyrazolderivaten können
insbesondere die Verbindungen, die in den Patenten
DE 3 843 892 ,
DE 4 133 957 und den Patentanmeldungen
WO 94/08969, WO 94/08970, FR-A-2 733 749 und
DE 195 43 988 beschrieben sind, wie
4,5-Diamino-1-methyl-pyrazol, 3,4-Diamino-pyrazol, 4,5-Diamino-1-(4'-chlorbenzyl)-pyrazol,
4,5-Diamino-1,3-dimethyl-pyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3-phenyl-pyrazol,
4-Amino-1,3-dimethyl-5-hydrazino-pyrazol, 1-Benzyl-4,5-diamino-3-methyl-pyrazol,
4,5-Diamino-3-t-butyl-1-methyl-pyrazol, 4,5-Diamino-1-t-butyl-3-methyl-pyrazol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-3-methyl-pyrazol,
4,5-Diamino-1-ethyl-3-methyl-pyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-(4'-methoxyphenyl)-pyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethyl pyrazol,
4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-methyl-pyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropyl-pyrazol,
4,5-Diamino-3-methyl-1-isopropyl-pyrazol,
4-Amino-5-(2'-aminoethyl)amino-1,3-dimethylpyrazol,
3,4,5-Triamino-pyrazol, 1-Methyl-3,4,5-triamino-pyrazol, 3,5-Diamino-1-methyl-4-methylamino-pyrazol
und 3,5-Diamino-4-(β-hydroxyethyl)amino-1-methyl-pyrazol,
und deren Additionssalze mit einer Säure angegeben werden.
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Gemäß der Erfindung
werden die Farbmittelzusammensetzungen besonders bevorzugt, die
ein oder mehrere p-Phenylendiamine und/oder eine oder mehrere heterocyclische
Oxidationsbasen enthalten.
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Die
Oxidationsbase(n) machen vorzugsweise etwa 0,0005 bis 12 Gew.-%
des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung und noch bevorzugter
etwa 0,005 bis 6 Gew.-% des Gesamtgewichts aus.
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Die
erfindungsgemäße Farbmittelzusammensetzung
kann neben der oder den Verbindungen der oben angegebenen Formel
(I) einen oder mehrere zusätzliche
Kuppler enthalten, die unter den herkömmlich zum oxidativen Färben verwendeten
Kupplern ausgewählt
werden können;
von diesen kommen insbesondere die m-Phenylendiamine, m-Aminophenole,
m-Dihydroxybenzole und die heterocyclischen Kuppler, wie beispielsweise
die Indolderivate, Indolinderivate, Pyridinderivate und Pyrazolonderivate,
und deren Additionssalze mit einer Säure in Betracht.
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Die
Kuppler sind insbesondere unter 2-Methyl-5-amino-phenol, 5-N-(β-Hydroxyethyl)amino-2-methyl-phenol,
3-Amino-phenol, 1,3-Dihydroxy-benzol, 1,3-Dihydroxy-2-methyl-benzol,
4-Chlor-1,3-dihydroxy-benzol, 2,4-Diamino-1-(β-hydroxyethyloxy)-benzol, 2-Amino-4-(β-hydroxyethylamino)-1-methoxy-benzol, 1,3-Diamino-benzol,
1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)-propan,
Sesamol, α-Naphthol,
6-Hydroxy-indol,
4-Hydroxy-indol, 4-Hydroxy-N-methyl-indol, 6-Hydroxy-indolin, 2,6-Dihydroxy-4-methyl-pyridin,
1-H-3-Methyl-pyrazol-5-on, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazol-5-on und deren
Additionssalzen mit einer Säure
ausgewählt.
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Wenn
zusätzliche
Kuppler vorliegen, machen sie vorzugsweise etwa 0,0001 bis 10 Gew.-%
des Gesamtgewichts der Farbmittelzusammensetzung und noch bevorzugter
etwa 0,005 bis 5 Gew.-% des Gesamtgewichts aus.
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Die
Additionssalze mit einer Säure,
die im Rahmen der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzungen
verwendbar sind (Verbindungen der Formel (I), Oxidationsbasen und
zusätzliche
Kuppler) sind ganz allgemein insbesondere unter den Hydrochloriden,
Hydrobromiden, Sulfaten, Citraten, Succinaten, Tartraten, Lactaten
und Acetaten ausgewählt.
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Das
zum Färben
geeignete Medium (oder der Träger)
besteht im Allgemeinen aus Wasser oder einem Gemisch von Wasser
und mindestens einem organischen Lösungsmittel zur Solubilisierung
der Verbindungen, die nicht ausreichend wasserlöslich sind. Von den organischen
Lösungsmitteln
können
beispielsweise die niederen C1-4-Alkanole,
wie Ethanol und Isopropanol; Glycerin; Glykole und Glykolether,
wie 2-Butoxyethanol, Propylenglykol, Propylenglykolmonomethylether,
Diethylenglykolmonoethylether und Diethylenglykolmonomethylether,
sowie die aromatischen Alkohole, wie Benzylalkohol oder Phenoxyethanol,
analoge Produkte und deren Gemische angegeben werden.
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Die
Lösungsmittel
können
in Mengenanteilen vorzugsweise im Bereich von etwa 1 bis 40 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Farbmittelzusammensetzung, und
noch bevorzugter im Bereich von etwa 5 bis 30 Gew.-% vorliegen.
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Der
pH-Wert der erfindungsgemäßen Farbmittelzusammensetzung
liegt im Allgemeinen im Bereich von etwa 3 bis 12 und vorzugsweise
etwa 5 bis 11. Er kann mit üblicherweise
beim Färben
von Keratinfasern verwendeten Mitteln zum Ansäuern oder Alkalischmachen auf
den gewünschten
Wert eingestellt werden.
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Von
den Ansäuerungsmitteln
sind beispielsweise die anorganischen oder organischen Säuren zu
nennen, wie Salzsäure,
Orthophosphorsäure,
Schwefelsäure,
Carbonsäuren,
beispielsweise Essigsäure,
Weinsäure,
Citronensäure
und Milchsäure,
und die Sulfonsäuren.
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Von
den Alkalisierungsmitteln können
beispielsweise Ammoniak, Alkalicarbonate, Alkanolamine, wie Mono-,
Di- und Triethanolamin, sowie deren Derivate, Natriumhydroxid oder
Kaliumhydroxid und die Verbindungen der folgenden Formel (V) angegeben
werden:
worin W eine gegebenenfalls
mit einer Hydroxygruppe oder einer C
1-6-Alkylgruppe
substituierte Propylengruppe ist; und die Gruppen R
24,
R
25, R
26 und R
27, die gleich oder verschieden sind, Wasserstoff,
C
1-6-Alkyl oder C
1-6-Hydroxyalkyl
bedeuten.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zum oxidativen Färben
können
auch mindestens einen Direktfarbstoff enthalten, insbesondere um
die Farbnuancen zu modifizieren oder sie mit Glanz anzureichern.
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Die
erfindungsgemäße Farbmittelzusammensetzung
kann auch verschiedene Zusatzstoffe enthalten, die herkömmlich in
Zusammensetzungen zum Färben
der Haare verwendet werden, beispielsweise anionische, kationische,
nichtionische, amphotere oder zwitterionische grenzflächenaktive
Stoffe oder deren Gemische, anionische, kationische, nichtionische,
amphotere oder zwitterionische Polymere oder deren Gemische, anorganische
oder organische Verdickungsmittel, Antioxidationsmittel, Penetrationsmittel,
Maskierungsmittel, Parfums, Puffer, Dispergiermittel, Konditioniermittel,
beispielsweise flüchtige
oder nichtflüchtige,
modifizierte oder nicht modifizierte Silicone, Filmbildner, Ceramide,
Konservierungsmittel und Trübungsmittel.
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Der
Fachmann wird selbstverständlich
die gegebenenfalls vorliegende(n) zusätzliche(n) Verbindung(en) so
auswählen,
dass die mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zum oxidativen Färben
ver bundenen vorteilhaften Eigenschaften durch den beabsichtigten
Zusatz nicht oder nicht wesentlich verändert werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann in unterschiedlichen Formen vorliegen, beispielsweise als Flüssigkeit,
Creme oder Gel, oder in allen anderen Formen, die zum Färben von
Keratinfasern und insbesondere menschlichen Haaren geeignet sind.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum oxidativen Färben von
Keratinfasern und insbesondere menschlichen Keratinfasern, wie dem
Haar, unter Verwendung der oben definierten Farbmittelzusammensetzung.
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Nach
diesem Verfahren wird auf die Fasern mindestens eine oben definierte
Farbmittelzusammensetzung aufgetragen, wobei die Farbe bei einem
sauren, neutralen oder alkalischen pH-Wert mit einem Oxidationsmittel
entwickelt wird, das bei der Anwendung zu der Farbmittelzusammensetzung
gegeben wird oder das in einer oxidierenden Zusammensetzung vorliegt,
die gleichzeitig oder getrennt davon anschließend aufgetragen wird.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Färbeverfahrens
wird die oben beschriebene Farbmittelzusammensetzung vorzugsweise
bei der Anwendung mit einer oxidierenden Zusammensetzung vermischt,
die in einem zum Färben
geeigneten Medium mindestens ein Oxidationsmittel enthält, das
in einer Menge vorliegt, die zur Entwicklung einer Färbung ausreichend
ist. Das erhaltene Gemisch wird dann auf die Keratinfasern aufgebracht
und etwa 3 bis 50 min und vorzugsweise etwa 5 bis 30 min einwirken ge lassen,
worauf gespült,
mit Haarwaschmittel gewaschen, nochmals gespült und getrocknet wird.
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Das
Oxidationsmittel kann unter den herkömmlich zum oxidativen Färben von
Keratinfasern verwendeten Oxidationsmitteln ausgewählt werden;
von diesen können
Wasserstoffperoxid, Harnstoffperoxid, Alkalimetallbromate, Salze
von Persäuren,
wie Perborate und Persulfate, und die Enzyme angegeben werden, beispielsweise
Peroxidasen, Laccasen, Tyrosinasen und Oxidoreduktasen, wobei von
diesen insbesondere die Pyranose-Oxidasen, Glucose-Oxidasen, Glycerin-Oxidasen, Lactat-Oxidasen,
Pyruvat-Oxidasen und Uricasen genannt werden können.
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Der
pH-Wert der oxidierenden Zusammensetzung, die das oben definierte
Oxidationsmittel enthält,
ist so, dass nach dem Mischen mit der Farbmittelzusammensetzung
der pH-Wert der resultierenden, auf die Keratinfasern aufzutragenden
Zusammensetzung vorzugsweise im Bereich von etwa 3 bis 12 und noch
bevorzugter 5 bis 11 liegt. Er kann mit üblicherweise beim Färben von
Keratinfasern verwendeten Alkalisierungsmitteln oder Ansäuerungsmitteln,
wie den oben genannten, auf den gewünschten Wert eingestellt werden.
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Die
oben definierte oxidierende Zusammensetzung kann auch verschiedene
herkömmlich
in Zusammensetzungen zum Färben
der Haare verwendeten Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise die
oben angegebenen.
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Die
Zusammensetzung, die schließlich
auf die Keratinfasern aufgebracht wird, kann in unterschiedlichen
Formen vorliegen, beispiels weise als Flüssigkeit, Creme oder Gel oder
in beliebigen anderen Formen, die zum Färben von Keratinfasern und
insbesondere menschlichen Haaren geeignet sind.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung mit mehreren
Abteilung oder "Kit" zum Färben oder
beliebige andere Verpackungssysteme mit mehreren Abteilungen, wobei
eine erste Abteilung die oben definierte Farbmittelzusammensetzung
und eine zweite Abteilung die oben definierte oxidierende Zusammensetzung
enthält.
Diese Vorrichtungen können
mit Einrichtungen ausgestattet sein, mit denen das gewünschte Gemisch
auf die Haare gebracht werden kann, beispielsweise den Vorrichtungen,
die in dem Patent FR-2 586 913 der Anmelderin beschrieben sind.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung, ohne sie einzuschränken.
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HERSTELLUNGSBEISPIEL:
Synthese 3-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylamino-phenylcarbamoyl)-methyl]-1-methyl-3H-imidazol-1-iumchlorid
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a) Herstellung von N-(4-Amino-2-hydroxy-phenyl)-methansulfonamid:
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12
g N-(2-Hydroxy-4-nitro-phenyl)-methansulfonamid (51 mmol, nach Liebigs
Ann. Chem. 1994, 269 hergestellt) in 800 ml Methanol werden unter
Wasserstoff (18 bar) bei einer Temperatur von 40 bis 44°C 6 h reduziert,
wobei als Katalysator 2 g Palladium auf Kohle (5 %, 50 % Feuchte)
verwendet werden.
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Die
filtrierte Lösung
wird in 10 ml Methanol/Salzsäure-Lösung (5,8
mol/1) gegossen und dann zur Trockene eingedampft. Das erhaltene
Pulver wird zweimal mit Diisopropylether gewaschen und bis zur Gewichtskonstanz
getrocknet, wodurch mit einer Ausbeute von 92 % 11,4 g N-(4-Amino-2-hydroxy-phenyl)-methansulfonamid
in Form eines beigen Pulvers anfallen.
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b) Herstellung von 2-Chlor-N-(3-hydroxy-4-methansulfonylaminophenyl)-acetamid
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Zu
einer Suspension von 5,5 g des im vorhergehenden Schritt hergestellten
N-(4-Amino-2-hydroxy-phenyl)-methansulfonamid (23 mmol) und 4,6
g Calciumcarbonat (46 mmol) in 150 ml Dioxan werden tropfenweise
unter Inertgas 1,85 ml Chloracetylchlorid gegeben. Das Reaktionsmedium
wird 5 h bei 40 °C
gerührt, auf
15°C abgekühlt und
an einer Glasfritte filtriert; die anorganischen Salze werden zweimal
mit Dioxan gespült.
Die vereinigten organischen Phasen werden konzentriert, in 10 ml
Dioxan aufgenommen und in Eiswasser gegossen. Der gebildete Niederschlag
wird abgenutscht und dann in Methanol aufgenommen. Die erhaltene
Suspension wird an Celite filtriert und zur Trockene eingedampft.
Das erhaltene Pulver wird mit Dichlormethan gewaschen und unter
Vakuum bis zur Gewichtskonstanz ge trocknet, wodurch 3, 5 g 2-Chlor-N-(3-hydroxy-4-methansulfonylamino-phenyl)-acetamid
in Form eines beigen Pulvers mit einer Ausbeute von 53 % anfallen.
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c) Herstellung von 3-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylaminophenylcarbamoyl)-methyl]-1-methyl-3H-imidazol-1-iumchlorid
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Eine
Lösung
aus 2-Chlor-N-(3-hydroxy-4-methansulfonylaminophenyl)-acetamid (im
vorhergehenden Schritt hergestellt) (2 g, 7,1 mmol) und N-Methyl-imidazol
(0,6 ml, 7,1 mmol) in 40 ml Dioxan wird 8 h auf Rückflusstemperatur
erwärmt.
Der gebildete Niederschlag wird abgenutscht, zweimal mit Dioxan
gewaschen und unter Vakuum bis zur Gewichtskonstanz getrocknet,
wodurch 1,97 g 3-[(3-Hydroxy-4-methansulfonylamino-phenylcarbamoyl)-methyl]-1-methyl-3H-imidazol-1-iumchlorid
in Form eines beigen Pulvers, das bei 205°C schmilzt, mit einer Ausbeute
von 77 % anfallen. Die massenspektrometrische Analyse des erhaltenen
Produktes stimmt mit dem erwarteten Produkt überein.
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FÄRBEBEISPIELE
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BEISPIELE 1 BIS 4: FÄRBEN IN
EINEM ALKALISCHEN MEDIUM
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Es
wurden die folgenden Farbmittelzusammensetzungen hergestellt (Mengen
in g):
(*)
Gemeinsamer Farbmittelträger
Nr. 1
- Benzylalkohol | 2,0
g |
- Polyethylenglykol
mit 6 mol Ethylenoxid | 3,0
g |
- Ethanol
von 96° | 20,0
g |
- Alkyl(C8-10)polyglucosid in wässriger Lösung mit 60 % Wirkstoff (Ws),
mit Ammoniumcitrat gepuffert,unter der Bezeichnung ORAMIX CG 110® von
SEPPIC im Handel | 6,0
g |
- Ammoniak
mit 20 % NH3 | 10,0
g |
- Natriummetabisulfit,
35 % Ws | 0,228
g |
- Pentanatriumsalz
von Diethylentriaminpenta-essigsäure | 1,1
g |
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Bei
der Anwendung wird jede oben angegebene Farbmittelzusammensetzung
mit der gleichen Gewichtsmenge einer Wasserstoffperoxidlösung von
20 Volumina (6 Gew.-%) und pH 3 vermischt.
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Das
erhaltene Gemisch wird 30 min auf unbehandelte graue Haarsträhnen mit
90 % weißen
Haaren aufgebracht. Die Strähnen
werden anschließend
gespült,
mit Standard-Haarwaschmittel gewaschen, nochmals gespült und dann
getrocknet.
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Die
erhaltenen Farbnuancen sind in der folgenden Tabelle angegeben:
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