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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Anmeldung betrifft Naturprodukte, und insbesondere wertvolle
Materialien, die aus den Nebenprodukten der Weinkelterung gewonnen
werden können.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Derzeit
gibt es eine wachsende Beunruhigung auf Seiten der Bevölkerung
darüber,
dass unserer modernen Ernährung
mit stark bearbeiteten und veredelten Nahrungsmitteln "einige essenzielle
Bestandteile fehlen",
die für
Gesundheit und Wohlbefinden notwendig sind. Diese "Naturnahrungs"-Bewegung kommt möglicherweise
aus mindestens zwei Quellen. Die erste ist die Entdeckung von Vitaminen
während
der letzten drei Viertel eines Jahrhunderts, sowie die allgemeine
Erkenntnis, dass der Verzehr offensichtlich nicht angemessener Nahrung
tatsächlich
zu einem ernsten Mangelsyndrom führen
kann. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass die bereits entdeckten
Vitamine, die nun unseren veredelten Nahrungsmitteln zurückgegeben
werden, lediglich die Spitze des Eisberges darstellen. Das heißt, dass
viele andere vitaminähnliche
Substanzen noch zu entdecken bleiben, was bedeutet, dass es unsere
Ernährung
derzeit auf gefährliche
Weise an essenziellen Nährstoffen
mangelt.
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Die
zweite ist die Erkenntnis, dass der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel – insbesondere
tierischer Fette – zu
schwerwiegenden Herz- und Gefäßkrankheiten
führt.
Die Öffentlichkeit
kam nicht nur dazu zu lernen, dass offensichtlich ganzen Nahrungsmitteln
ein Schlüsselbestandteil
fehlt, sondern die Öffentlichkeit
hat auch gelernt, dass offensichtlich harmlose und sehr beliebte
Nahrungsmittel tatsächlich
heimliche "Killer" sind. Die Frage
in der Öffentlichkeit
lautet, "warum wurden
fette Speisen plötzlich
so tödlich?" Eine Antwort ist,
dass fette Speisen stets schädlich
waren, aber dass die Menschen früher üblicherweise
nicht so viele davon zu sich nahmen. Eine andere Antwort ist, dass
das Fehlen körperlicher
Betätigung
die Schädigung,
die durch fette Nahrungsmittel verursacht wird, erhöht – die amerikanische Öffentlichkeit
scheint offensichtlich sitzender geworden zu sein im Vergleich zu
Amerikanern vor einem Jahrhundert. Jedoch wird das Bild unübersichtlich durch
gewisse Bevölkerungsgruppen,
die gegen die Gefahren fetter Ernährung immun zu sein scheinen.
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Zum
Beispiel scheinen einige Europäer,
insbesondere abstammend aus den Mittelmeerländern, fettreiche Nahrungsmittel
mit geringen oder keinen gesundheitlichen Folgen zu verzehren. Einige
Fachleute glauben, dass diese Erscheinung in Wirklichkeit ein Artefakt
verhältnismäßig junger
Veränderungen
des Speisezettels ist, die noch nicht von den Europäern "aufgeholt" wurden. Bei dieser
Vorstellung müsste
das Auftreten von Herzerkrankungen in jenen Gegenden Europas bald
stark zunehmen. Andere Fachleute glauben, dass "gutes Fett" (z.B. einfach ungesättigtes Olivenöl) das andere
Fett in der europäischen
Ernährung
ausgleicht. Dies hat eine Olivenöl-Mode
in den USA ausgelöst.
Während
das Ergebnis zweifellos eine vielfältige kulinarische Verbesserung
darstellt, gibt es bis heute keine Anzeichen positiver medizinischer
Folgen. Schließlich
gibt es den "Rotwein-Zusammenhang": viele Europäer nehmen
eine beträchtliche
Menge an Rotwein zu sich, und einige Fachleute meinten, dass ein
Bestandteil im Rotwein wirkt, um die schädlichen Wirkungen einer fetten Ernährung zu
neutralisieren.
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Obwohl
einige glauben, dass der Alkohol in Wein die Quelle seiner offensichtlich
heilsamen Eigenschaften ist, erscheint Rotwein heilsamer zu sein
als Weißwein.
Da beide Getränke
ungefähr
den gleichen Alkoholgehalt haben, kommt man natürlich zu der Annahme, dass
der färbende
Bestandteil des Weines die Quelle der heilsamen Eigenschaften ist.
Es ist bekannt, dass die in Rotwein vorhandenen polyphenolischen Pigmente
und Tannine (die weitestgehend in Weißwein fehlen) starke Antioxidantien
sind. Es gibt bereits so etwas wie eine "antioxidative Mode", die sich bei den Nahrungsergänzungsmitteln
abspielt, wobei viele Leute Vtamin A, Vitamin C, Vitamin E, und
vielerlei pflanzliche Polyphenole verzehren in der Hoffnung, oxidative Schädigung zu
vermindern sowie die daraus vermuteten Alterungsprozesse. Somit
passen die antioxidativen Eigenschaften von Rotwein genau in diesen
Trend, obwohl es noch nicht erwiesen ist, dass Antioxidantien per se
die Quelle der heilsamen Eigenschaften von Rotwein sind.
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Daher
besteht ein beträchtlicher
Bedarf, die offensichtlichen Vorzüge des Rotweins zur Verfügung zu stellen,
ohne den Alkoholkonsum der Öffentlichkeit
zu erhöhen,
und mit einem recht vernünftigen
Aufwand.
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WESEN DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist verbunden mit der Entdeckung, dass der
Bodensatz oder "Rückstände", der während der
Herstellung von Wein entsteht, reiche Quellen an Antioxidantien
sind. Überraschenderweise zeigen
diese Materialien auch signifikante antibakterielle sowie antioxidative
Eigenschaften. Der Bodensatz von Rotwein, der aus Tanninen und Pflanzenpigmenten
besteht, die sich um Kristalle von Kaliumtartrat niederschlagen,
kann in vorteilhafter Weise direkt als Tonikum oder Linderungsmittel
verwendet werden. Das Material kann auch topisch angewandt werden.
Zusätzlich
ist es möglich,
organische Polymere zu verwenden, um die Pigmente zu binden und/oder
sie vom Tartratsalz abzulösen,
um ihre Verwendung zu erleichtern oder eine verhältnismäßig reine Pigment-/Tannin-Komponente
herzustellen.
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Folglich
offenbart die vorliegende Erfindung die Verwendung von Bodensatz,
der während
der Weinkelterung von Traubensaft gebildet wird. Zunächst werden
antimikrobielle Handschuhe offenbart, die auf einer inneren Oberfläche mit
diesem Bodensatz gepudert sind. Ferner wird er zur Herstellung eines
Medikamentes zur Vermehrung antioxidativer, im Urin vorhandener
Verbindungen, verwendet. Schließlich
wird ein Verfahren zur Vermehrung von in Urin vorhandener antioxidativer
Verbindungen beschrieben, das die Aufnahme einer Menge des Bodensatzes
umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ferner eine antibakterielle Substanz,
die aus Bodensatz hergestellt wird, der während der Weinkelterung von
Traubensaft gemäß Anspruch
3 gebildet wird. Weiterhin werden antimikrobielle Handschuhe offenbart,
die auf einer inneren Oberfläche
mit dieser Substanz gepudert sind. Ferner wird ein Verfahren zur
Vermehrung von im Urin vorhandener antioxidativer Verbindungen beschrieben,
das die Aufnahme einer Menge der antibakteriellen Substanz umfasst.
Sodann wird die antimikrobielle Substanz zur Herstellung eines Medikamentes
zur Hautbehandlung verwendet, und ferner zur Herstellung eines Medikamentes
zur Behandlung des Verdauungstraktes. Schließlich wird ein Verfahren zur
Herstellung der antibakteriellen Substanz beschrieben.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt ein Flussdiagramm
der Bodensatz-Auftrennung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Die
folgende Beschreibung wird zur Verfügung gestellt, um jedem Fachmann
zu ermöglichen,
die Erfindung herzustellen und zu nutzen und macht die besten vom
Erfinder beabsichtigen Verfahren zur Ausführung seiner Erfindung bekannt.
Zahlreiche Abwandlungen werden den Fachleuten jedoch ohne weiteres
klar sein, da die allgemeinen Grundsätze der vorliegenden Erfindung
hierin speziell definiert worden sind, um nützliche Verbindungen aus dem
Bodensatz von Wein zur Verfügung
zu stellen.
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Es
ist nicht bekannt, wie das als Wein bekannte Getränk ursprünglich entdeckt
wurde. Es genügt
wohl zu sagen, dass Wein weit in die Menschheitsgeschichte zurückgeht,
da er von allen den klassischen Zivilisationen, die das Mittelmeer
umgeben, bekannt ist. Jedoch ist offensichtlich, dass Wein und Weinherstellung
weit vor jene klassischen Zivilisationen zurückgehen. Es ist wahrscheinlich,
dass Weinherstellung und Weinbau (Anbau von Weintrauben) weit bis
in die Neusteinzeit zurückreichen
und möglicherweise
bis in die Altsteinzeit. Viele Leute meinen, dass Wein lediglich
fermentierter Traubensaft sei. Diese Beschreibung mag auf Weißwein zutreffen,
ist aber sicherlich unrichtig hinsichtlich Rotwein, das Hauptgetränk in der
Antike. Dies ist so, weil die Pigmente und Tannine, die Rotwein
seine Farbe und charakteristische Würze geben, nicht in Traubensaft
vorkommen. Die Traubenhäute
müssen
mit dem Saft fermentiert werden, bis die Mischung genügend Alkohol
enthält,
um die Farbe aus den Häuten
freizusetzen. Nur dann können
die Häute
ausgepresst werden, um den entstehenden Jahrgang auszupressen, wonach
die Häute
und Kerne als Fruchttrester verworfen werden können.
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Es
wird nicht berichtet, welcher glückliche
Mensch als Erster den Übergang
der Farbe von den Häuten zum
Wein entdeckt hat, jedoch war diese Entdeckung ausschlaggebend für die Herstellung
von Wein als ein sicheres und haltbares Getränk. Die Pigmente und Tannine
geben dem Wein nicht nur Würze
und Farbe, sie schützen
das Getränk
auch vor Oxidation und Verderb. Es ist unwahrscheinlich, dass Weine
im Altertum üblicherweise
länger
als ein Jahr gelagert wurden. Sobald die Fermentierung abgeschlossen
war, wurden die Weine in Krügen
verschlossen und zum sofortigen Verzehr versandt. Es wundert wenig,
dass Wein im Allgemeinen mit Wasser verschnitten oder mit Bleizucker
gesüßt wurde,
da solche Weine zweifellos herb und gerbsäurehaltig waren.
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Im
Laufe der Geschichte, möglicherweise
im Mittelalter, wurde entdeckt, dass Weine unter geeigneten Bedingungen
viele Jahre gelagert werden konnten und sich tatsächlich hinsichtlich
ihrer Geschmacksqualität und
Trinkbarkeit verbesserten. Zu dem Zeitpunkt, als Weine gelagert
wurden, wurden Bodensatz, Rückstände oder
Sedimente zum ersten Mal wahrgenommen. Während Wein altert, findet eine
langsame chemische Veränderung
statt. Teilweise geschieht dies infolge kontrollierter Oxidation,
da winzige Luftmengen in den Wein einsickern. Auf jeden Fall polymerisieren
die Pigmente und Tannine und neigen dazu, aus der Lösung auszufallen.
Organische Fruchtsäuren,
wie Weinsäure
scheiden sich ebenfalls aus der Lösung aus, insbesondere bei
niedrigeren Temperaturen. Dies ist die Ursache für das dunkle Sediment oder
den Bodensatz, der in Weinfässern
und in geringerem Maße
in Weinflaschen gefunden wird. Dieses Material wird durch Filterung
oder Dekantierung entfernt, da es den Wein trüb macht und unangenehm zu schlucken
ist, falls es in großen
Mengen vorhanden ist.
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Zeitweise
wurde eine gewisse praktische Verwendung von dem Bodensatz gemacht.
Er ist die Hauptquelle von Kaliumtartrat (Weinstein), und zu einer
Zeit wurde der Bodensatz extrahiert zur Gewinnung eines purpurroten
Farbstoffes, der zur Kennzeichnung von Fleisch und anderen Nahrungsmitteln
verwendet wurde. Die FR-A-2-378 070 offenbart die Reinigung eines
Färbemittels
aus Bodensatz, Wein oder Früchten.
Bodensatz wurde auch als Bestandteile für dermatologische Produkte
verwendet (FR-A-2 687 318). Tatsächlich
wurden direkt aus Wein extrahierte Polyphenole als ideale Bestandteile
in Kosmetika empfohlen (Research Disclosure, Industrial Opportunities,
HAVANT, GB, No. 418, Februar 1999, Seiten 213–14, XP000893235 ISSN: 0374–4353).
Dennoch wurde die große
Mehrheit an Bodensatz einfach verworfen oder als eine Art der Bodenverbesserung
in den Weinberg zurückgebracht.
Nun habe ich eine Anzahl von Verwendungen für diese Materialien entdeckt,
die auf ihren antioxidativen und bislang nicht erkannten antimikrobiellen
Eigenschaften basieren. Ich habe auch ein Verfahren zur Handhabung
des Bodensatzes erfunden, um seine Verwendung zu vereinfachen.
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Bodensatz
wird aus der Weinkelterei als Suspension von festen Materialien
in einer Weinmenge erhalten. Wie oben erklärt, ist das feste Material
hauptsächlich
Kaliumtartrat, mit polymerisierten Tanninen und Pigmenten umhüllt. Der
erste Schritt meines Verfahrens ist, den flüssigen Wein vom festen Bodensatz
zu trennen. Erste Stadien dieser Trennung werden erzielt durch Schwerkraft-Dekantierung
und/oder Zentrifugierung. Einfaches Filtern ist im Allgemeinen nicht
wirksam, da der fast kolloidale Bodensatz dazu neigt, den Filter
zu verstopfen. Sobald das Sediment weitestgehend konzentriert ist,
wird vernetztes Polyvinylpyrrolidon (xPVP) dem Überstand hinzugefügt. Dieses
Material nimmt die Farben und Tannine auf, so dass das Pigmentkonzentrat
verwendet werden kann, wie später
erklärt
wird. Nachdem das xPVP mittels Filtration oder Zentrifugieren entfernt
ist, kann der im Wesentlichen farblose Überstand dann gleichgewichtsdestilliert
werden, um das Ethanol als Nebenprodukt zurückzugewinnen. Eine Darstellung
dieses Verfahrens wird in 1 gezeigt.
Eine Bodensatzsuspension im Wein 10 wird aus der Weinkelterei
erhalten. In einem Trennschritt 20 wird ein Sedimentbestandteil 70 aus
einem Überstandbestandteil 30 abgetrennt,
vorzugsweise mittels Schwerkraft, wie Dekantierung oder Zentrifugierung.
Vernetztes Polyvinylpyrrolidon 40 (xPVP) wird in den Überstand
gemischt, um im Wesentlichen alle Pigmente/Tannine 50 aufzunehmen,
die durch Schwerkraft abgetrennt wurden. Ein entstandener farbloser Überstand 60 besteht
hauptsächlich
aus Wasser, Alkohol und Kohlehydraten. Der Überstand 60 kann in
vorteilhafter Weise destilliert oder anderweitig behandelt werden,
um den Ethylalkohol zurückzugewinnen.
Das Sediment 70 (hauptsächlich
dekantierter Bodensatz) kann direkt verwendet werden oder, wie unten
im einzelnen ausgeführt,
weiter fraktioniert werden, beispielsweise mit löslichem PVP, oder xPVP, um
die Pigmente/Tannine freizusetzen, die mit den vom Überstand 30 gereinigten
Pigmenten bzw. Tanninen 50 vereinigt werden können. Andere
feste Materialien können
verwendet werden, um die Pigmente/Tannine zu binden, und können auf
diese Weise xPVP ersetzen. Ein solches Material, das sich in den
Verfahren der vorliegenden Erfindung bewährt hat, ist Cholestyramin. Ähnliche
Bindemittel wurde in der Vergangenheit verwendet, um Getränke zu klären (GB-A-1
268 875) und Lösungen
zu stabilisieren (DD-A-155 326). Ich habe diese Materialien verwendet,
um aktive Verbindungen von Fruchtsäften zu trennen (WO-A-99/13889).
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Zusätzliche Reinigung
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Die
meisten Versuche, den gereinigten Bodensatz zu lösen, waren erfolglos. Lösungsmittel
können verwendet
werden, um einige der gebundenen Pigmente zu extrahieren, waren
aber im allgemeinen nicht sehr wirkungsvoll. Zum Beispiel wurde
sedimentierter Bodensatz 70 in 5% Dextrose, 20% Ethenol
(ETOH), destilliertem Wasser, 1,0 M Natriumchlorid oder 0,9% Natriumchlorid
(physiologische Kochsalzlösung)
suspendiert. Etwas Farbe wurde durch das destillierte Wasser gelöst, aber
die Salzlösungen
waren im Wesentlichen unwirksam. Dextrose und Ethanol waren mäßig wirksam
beim Entfernen der Farbe aus dem Bodensatz.
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Es
gibt mindestens zwei einfache wirksame Wege, Pigmente/Tannine vom
Bodensatz zu extrahieren (zumeist Tartratkristalle). Falls eine
Bodensatzsuspension vorsichtig unter tropfenweisem Hinzufügen von
Natriumhydroxid auf einen alkalischen pH gebracht wird, geht das
feste Material (Tartrat) in Lösung.
Hiernach kann xPVP hinzugefügt
werden, um die Pigmente auszufällen.
Die andere Vorgehensweise ist, lösliches
PVP zu einer Suspension des Bodensatzes in Wasser hinzuzufügen. Durch
fortwährendes
Mischen wird das PVP die Pigmente/Tannine in Lösung bringen, woraufhin das
weitgehend farblose Tartrat durch Zentrifugieren entfernt werden
kann. Die Pigmente/Tannine können
aus dem löslichen
PVP extrahiert werden, falls ein PVP-freies Produkt gewünscht wird
(zum Beispiel mit Butanol) oder xPVP kann verwendet werden, um die
pigmentierten Komponenten unlöslich
zu machen.
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Antioxidative Messungen
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Früher entwickelte
ich eine Methode auf Iod-Basis zum Messen antioxidativer Spiegel.
Diese Methode ist der Gegenstand der ebenfalls anhängigen Anmeldung
US-Seriennummer 09/315,688, eingereicht am 29. Mai 1999 und bezeichnet
als "Method for
Quantifying Antioxidant Levels In Foods and Medical Specimens". Kurz gesagt, wurde
ein PVP-Iod-Aliquot jeder Probe hinzugefügt, und der Reduktion des Iods
zu Iodid wurde mittels einer Iodid-Elektrode gefolgt. Antioxidative Einheiten
stellen die normalisierte Menge reduzierten Jods dar und werden
Iod reduzierende Einheiten genannt (IRU). Die Messungen wurden durchgeführt durch
Verwenden von 4 g Aliquoten an Bodensatz 70 und Suspendieren
der Aliquote in 25 ml Wasser, zu dem das Iod-Reagens hinzugefügt wurde.
Der "reine" Bodensatz wurde
mit Additiven modifiziert, um die Additivwirkung auf die antioxidative
Bestimmung zu bestimmen.
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Die
Behandlungen waren wie folgt: a) "reiner" Bodensatz; b) Hinzufügen einer äquivalenten
Gewichtseinheit xPVP vor der Suspension und Hinzufügen von
Iod; c) Hinzufügen
von 25% löslichem
PVP (z.B. 1 g); und d) Hinzufügen
von 50% löslichem
PVP (z.B. 2 g). Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle
1.
Behandlung | IRU |
a) | 972 |
b) | 725 |
c) | 825 |
d) | 1120 |
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Offensichtlich
fängt das
hinzugefügte
xPVP wirkungsvoll etwas vom Pigment-/Tannin-Material ab und hält es davon
ab, mit dem Iod zu reagieren. Andererseits scheint das Hinzufügen von
löslichem
PVP, insbesondere in einer der Konzentration, das antioxidative
Material freizusetzen und die Reaktion mit Iod zu erleichtern.
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Zusätzliche
antioxidative Messungen wurden mit 1g Aliquoten zusätzlicher
von Trauben stammenden Materialien wie folgt durchgeführt: a)
xPVP-Extrakt aus Concord-Traubensaft; b) 50% lösliches PVP-Pigment-Lösung, extrahiert
aus dem Material von a); c) Bodensatz-Sedimente von Merlot-Wein; und d) Bodensatz-Sedimente
von Concord-Trauben-Wein. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle
2.
Behandlung | IRU |
a) | 384 |
b) | 672 |
c) | 977 |
d) | 1590 |
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Aus
diesen Ergebnissen können
wir ersehen, dass der Wein-Bodensatz sehr hohe antioxidative Spiegel
hat im Vergleich zu Materialien, die aus Traubensaft extrahiert
wurden. Wiederum höhere
Werte werden in Anwesenheit von löslichem PVP erzielt. Es scheint,
dass der Bodensatz von Wein aus Concord-Trauben einen etwas höheren Spiegel
an Antioxidantien hat als der Bodensatz von Vinifera-Trauben (Europäische Traube).
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Antibakterielle Eigenschaften
von Bodensatz
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Ich
habe früher
entdeckt, dass Pigmentmaterialien, die aus bestimmten Fruchtsäften extrahiert
wurden, wie Preiselbeersaft, unerwartete antibakterielle Eigenschaften
haben (WO-A-99/13889).
Jedoch zeigten jene Studien auch, dass viele Fruchtsäfte, wie
Traubensaft, im Wesentlichen frei von antibakteriellen Eigenschaften
waren. Daher war ich überrascht
zu entdecken, dass Wein-Bodensatz signifikante antibakterielle Eigenschaften
hat. Offensichtlich läuft
eine gewisse Umwandlung während
des Weinkelterungsvorgangs ab, die antibakterielle Eigenschaften
erhöht.
Oder die Hefen tragen zur Bildung antibakterielle Substanzen bei,
oder das ganze Vorgehen konzentriert eine antibakterielle Traubensubstanz.
Eine andere Überlegung
ist, dass die meisten Fruchtsäfte
während
der Bearbeitung erhitzt (pasteurisiert) werden. Es ist möglich, dass
die antibakteriellen Substanzen hitzeempfindlich sind. Meines Wissens
wird Most zur Weinherstellung selten pasteurisiert. Die antibakteriellen
Untersuchungen wurden mit Suspensionen (1×103 Bakterien/ml)
von Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus,
oder Bacillus subtilis durchgeführt.
Ein Gramm jeder zu testenden Substanz wurde in einer gleichen Gewichtsmenge
Wasser suspendiert, um eine 1:2 Verdünnung herzustellen. Dann wurden
aufeinanderfolgende Zweifach-Verdünnung Lösungen hergestellt (1:4, 1:8,
1:16, 1:32, 1:64, 1:128, usw.). Ein ml jeder Verdünnung wurde
einem äquivalenten
Volumen der Bakteriensuspension hinzugefügt und 30 Minuten lang bei
Raumtemperatur inkubiert. Danach wurde die Lösung auf einen Nähragar verteilt
und unter Bedingungen, die für
das Wachstum von Bakterien günstig
sind, inkubiert. Der Titer eines Materials stellt die höchste Verdünnung dar,
die das Bakterien-Wachstum
vollständig
verhinderte.
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Die
folgenden Materialien wurden getestet: a) frisches (nasses) Merlot-Bodensatzsediment 70;
b) getrocknetes Merlot-Bodensatzsediment 70; c) Bodensatzsediment 70,
gemischt mit 25 % (Gewichts-%) xPVP; und d) Bodensatzsediment 70,
gemischt mit 25 % (Gewichts-%) löslichem
PVP. Die Ergebnisse zu jeder Bakterienart sind in Tabelle 3 dargestellt.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass das Bodensatzsediment ein starkes antimikrobielles
Agens enthält. Antibakterielle
Agentien wurden kürzlich
in Früchten
entdeckt und für
abführende
Behandlungen verwendet (US-A-4 857 327); Jedoch wurde Bodensatz
nicht angewandt. Es scheint, dass die Löslichkeit dieses Agens eine
signifikante Wirkung auf die Gesamtergebnisse hat. Wenn der Bodensatz
einmal getrocknet ist, ist das Agens signifikant weniger löslich. Es
ist möglich,
dass Trocknen das Agens zerstört,
jedoch wird die Wirksamkeit in den meisten Fällen durch 25 % lösliches
PVP wieder hergestellt. Dies ähnelt
den Ergebnissen bei den antioxidativen Messungen, bei denen lösliches
PVP die Verfügbarkeit
des antioxidativen Materials erhöhte.
Es scheint, dass das PVP die Löslichkeit
der antibakteriellen Eigenschaft des Bodensatzes stabilisiert und
erhöht. Man
geht davon aus, dass eine höhere
Konzentration an löslichem
PVP die antibakteriellen Eigenschaften des getrockneten Bodensatzsediments
vollkommen wiederherstellen würde.
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Bezeichnenderweise
zeigten antibakterielle Messungen, die mit Concord- Traubensaft
in "warmen Fassböden" durchgeführt wurden,
sehr hohe antioxidative Spiegel, aber geringe antibakterielle Eigenschaften. Die "Fassböden" zeigten einen antioxidativen
Wert von 2360 ITU, wenn sie, wie oben erklärt, gemessen wurden. Trotz
des außerordentlich
hohen antioxidativen Wertes betrug der antimikrobielle Titer gegenüber E. coli nur
1:4. Andererseits zeigte das Bodensatzsediment von Wein der Concord-Traube
beträchtliche
antibakterielle Eigenschaften. Wiederum scheinen einige Aspekte
des Weinkelterungsverfahrens zu den antimikrobiellen Eigenschaften
beizutragen, jedoch keine antioxidativen Eigenschaften, oder vielleicht
zerstört
Erhitzen die antibakteriellen Eigenschaften.
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Antioxidatives Tonikum/Linderungsmittel
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Die
Sedimentfraktion (Tartrat plus Pigmente) kann weiter bearbeitet
werden, um die Pigmente zu reinigen oder kann unverändert genutzt
werden. Ich habe herausgefunden, dass dieses Material direkt als
ein Tonikum oder Linderungsmittel eingenommen werden kann. Es gibt
eine lange Geschichte der Anwendung von Kaliumtartrat in dieser
Form. Die Zugabe der polymerisierten Tannine und Pigmente erhöht diese
Wirkung. Dies geschieht möglicherweise
wegen der antimikrobiellen Eigenschaften dieser Substanzen (unten).
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Ebenso
werden diese antioxidativen Materialien leicht nach der Einnahme
absorbiert, was als ein Anstieg der antioxidativen Eigenschaften
ausgeschiedenen Urins beobachtet werden kann. Zum Beispiel nahm ich
ungefähr
10 g Bodensatzsediment 70 ein, wobei Proben meines Urins
sowohl vor als auch nach der Einnahme genommen wurden. Zehn ml Urinproben
wurden auf antioxidativen Gehalt getestet, unter Verwendung einer
oben erklärten
Iod-basierten Methode. Durch dieses Verfahren wurde festgestellt,
dass Urin vor der Einnahme von Bodensatz einen Wert von 278 IRU
hatte. Zwei Stunden später
zeigte der Urin 667 IRU; nach drei weiteren Stunden war der Wert
auf 518 IRU gesunken. Dies zeigt, dass ein antioxidativer Bestandteil
leicht vom Bodensatz absorbiert wird und im Urin ausgeschieden wird.
Daher zirkuliert eine beträchtliche
Menge dieses Materials vor der Exkretion im Blut. Durch die kürzliche
Entdeckung, dass Arteriosklerose durch chronische Zirkulation bakterieller
Infektionen verursacht werden könnte,
ist man geneigt, zu vermuten, dass die heilsamen Wirkungen von Rotwein
zumindest teilweise auf die antibakterielle Substanz zurückzuführen sind,
deren Entdeckung oben beschrieben wurde.
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Antibakterielle
Handschuhe
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Bei
der Untersuchung dieser Materialien auf antimikrobielle Eigenschaften
kam ich zu einer unerwarteten Nutzung für diese. Ich wollte feststellen,
ob diese Materialien irgendeine Wirkung auf die bakterielle Flora der
menschlichen Hand haben. Ich "puderte" einen Latex-Handschuh
mit fein pulverisiertem Bodensatz, der wie beschrieben zubereitet
worden war. Beide Hände
wurden auf Hautbakterien untersucht (Abstrich auf einem Nähragar aufgestrichen);
dann wurde ein normal gepuderter Latex-Handschuh über die
eine Hand gestreift, während
ein mit Bodensatz gepuderter Handschuh über die andere Hand gestreift
wurde. Nach einer Tragezeit von 60 Minuten wurden die Handschuhe
entfernt, und eine zweite bakteriologische Probe wurde genommen.
Wie in Tabelle 4 dargestellt, verhinderte der Bodensatz vollkommen
bakterielles Wachstum. Die Anzahl an Plus-Zeichen ("+") zeigt den Anteil bakteriellen Wachstums
an. Frühere
auf diesem Gebiet Tätige
haben antibakterielle Handschuhe hergestellt, jedoch nicht durch
die Verwendung von Bodensatz (EP-A-0 300 814 und US-A-5 492 692).
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Zusätzlich zu
den Äquivalenten
der beanspruchten Bestandteile werden offensichtliche Substitutionen,
die nun oder später
einem Durchschnittsfachmann bekannt sind und sein werden, als im
Schutzumfang der beanspruchten Elemente definiert. Die Ansprüche verstehen
sich daher einschließlich
dessen, was speziell oben dargestellt und beschrieben ist, was vom
Konzept her äquivalent
ist, was offensichtlich substituiert werden kann und ebenso, was
grundsätzlich
den wesentlichen Gedanken der Erfindung einschließt. Fachleute werden
erkennen, dass zahlreiche Anpassungen und Abwandlungen des gerade
beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispieles
entwickelt werden können,
ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Es versteht sich,
dass die Erfindung innerhalb des Schutzumfangs der beigefügten Ansprüche anders
als auf die genau hier beschriebene Art und Weise ausgeführt werden
kann.