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Technisches
Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Modifizieren der Oberfläche
eines medizinischen Schlauchs und insbesondere zum Auftragen eines
Oberflächenmodifikationsmittels
auf einen Polyolefinschlauch, um bei der Oberfläche des Schlauchs eine bessere
Adhäsion
zu bewirken und das Gleitvermögen
der Oberfläche
zu verbessern.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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Auf dem Gebiet der Medizin, in dem
wohltuende oder nützliche
Mittel gesammelt, behandelt und in Behältern aufbewahrt werden, transportiert
und schließlich
mittels Infusion durch Schläuche
Patienten verabreicht werden, besteht seit kurzem die Tendenz, Materialien
zu entwickeln, die ohne die Nachteile gegenwärtig verwendeter Materialien,
wie Polyvinylchlorid, für
die Herstellung solcher Behälter
und Schläuche
vorteilhaft sind. Diese neuen Materialien für Schläuche müssen eine einzigartige Kombination
von Eigenschaften aufweisen, so daß die Schläuche in Einheiten für die Verabreichung
von Fluiden verwendet werden können.
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Unter anderem müssen die Materialien durchsichtig
und umweltverträglich
sein, eine ausreichende Streckgrenze und Flexibilität aufweisen,
eine geringe Menge an Zusätzen
mit einem geringen Molekulargewicht aufweisen und mit medizinischen
Lösungen
kompatibel sein.
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Ein medizinischer Schlauch sollte
durchsichtig sein, damit eine visuelle Prüfung der Fluide im Schlauch
möglich
ist.
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Die Schlauchmaterialien müssen auch
umweltverträglich
sein, da eine große
Menge von medizinischen Schläuchen
in Mülldeponien
und durch Verbrennung entsorgt wird. Weitere Vorteile werden dadurch
erzielt, daß ein
Material verwendet wird, das sich thermoplastisch wiederaufbereiten
läßt, so daß der bei
der Herstellung erzeugte Abfall im Rohmaterial aufgenommen und erneut
zu nützlichen
Gegenständen
verarbeitet werden kann.
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Für
einen Schlauch, der durch Verbrennung entsorgt wird, muß ein Material
verwendet werden, das keine oder nur sehr wenige Nebenprodukte,
wie z.B. anorganische Säuren,
erzeugt, die umweltschädlich,
reizend und korrodierend sein können.
PVC kann z.B. beim Verbrennen unerwünschte Mengen an Chlorwasserstoff
(oder beim Kontakt mit Wasser Salzsäure) erzeugen, was zur Korrosion
der Verbrennungsvorrichtung führt.
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Für
die Kompatibilität
mit medizinischen Lösungen
ist es erwünscht,
daß das
Schlauchmaterial frei von Zusätzen
mit einem geringen Molekulargewicht, wie Weichmachern, Stabilisatoren
und dgl., ist oder einen geringen Gehalt davon aufweist. Diese Komponenten
könnten
sonst in die therapeutischen Lösungen
extrahiert werden, die mit dem Material in Kontakt kommen. Die Zusätze können mit
den therapeutischen Mitteln reagieren oder die Lösung auf andere Weise ineffektiv
machen.
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Das ist bei biotechnologischen Wirkstofformulierungen
besonders problematisch, bei denen die Konzentration des Wirkstoffs
in Teilen pro Million (ppm) statt in Gewichts- oder Volumenprozentsätzen gemessen wird.
Selbst geringe Verluste des biotechnologischen Wirkstoffs können die
Formulierung unbrauchbar machen. Da biotechnologische Formulierungen
einige Tausend Dollar pro Dosis kosten können, darf sich die Dosis nicht ändern.
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Polyvinylchlorid ("PVC") hat man in großem Umfang
für die
Herstellung von medizinischen Schläuchen verwendet, da es die
meisten dieser Anforderungen erfüllt.
Da PVC jedoch selbst ein starres Polymer ist, müssen Komponente mit einem geringen
Molekulargewicht, die als Weichmacher bekannt sind, zugesetzt werden, damit
das PVC flexibel wird. Wie vorstehend aufgeführt, können diese Weichmacher aus
dem Schlauch und in das durch den Schlauch strömende Fluid gewaschen werden,
so daß das
Fluid verunreinigt oder unbrauchbar wird. Aus diesem Grund und wegen
der mit der Verbrennung von PVC verbundenen Probleme besteht der Bedarf,
PVC in medizinischen Schläuchen
zu ersetzen.
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Man hat auch Polyolefine entwickelt,
die viele Anforderungen an medizinische Behälter und Schläuche ohne
die mit PVC verbundenen Nachteile erfüllen. Polyolefine sind typischerweise
mit medizinischen Anwendungszwecken kompatibel, da sie nur minimal
in Fluide und Substanzen extrahiert werden können, mit denen sie in Kontakt
stehen. Die meisten Polyolefine sind umweltsicher, da sie beim Verbrennen
keine schädlichen Abbauprodukte
erzeugen, und können
in den meisten Fällen
thermoplastisch wiederaufbereitet werden. Viele Polyolefine sind
kostengünstige
Materialien, die eine ökonomische
Alternative zu PVC bieten können.
Es sind jedoch noch viele Hürden
zu überwinden,
um mit einem Polyolefin alle vorteilhaften Eigenschaften von PVC zu
erreichen.
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Aufgrund der inerten Natur von Polyolefinen,
die teilweise auf der nichtpolaren Natur des Polymers beruht, sind
z.B. mit dem Verbinden von Polyolefinmaterialien mit polaren Molekülen, wie
z.B. Polycarbonaten und Acrylpolymeren, Probleme verbunden. Medizinische
Behälter,
wie i. v. Beutel, werden mit einem Patienten typischerweise über eine
Reihe von zusammengefügten
Schläuchen
verbunden, die zwischen dem Beutel und dem Patienten Tropfkammern,
Injektionsstellen vom Y-Typ, Venenkatheter und dgl. aufweisen.
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Viele dieser Komponenten weisen starre
Gehäuse
auf, die aus Polymeren, wie z.B. Polycarbonaten, Acrylharzderivaten
und Copolyestern, hergestellt sind. Die Gehäuse weisen Buchsen auf, in
die der Schlauch teleskopartig eingesetzt wird, um den Schlauch
am Gehäuse
anzubringen. Deshalb muß der
medizinische Schlauch, der mit dem starren Gehäuse verbunden werden soll,
mit den Gehäusen
einen fluiddichten Verschluß bilden.
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Ein PVC-Schlauch wird typischerweise
unter Anwendung von Verbindungsverfahren mittels Lösungsmitteln
in solchen Gehäusen
befestigt. Beim Verbinden mittels Lösungsmitteln muß das in
das Gehäuse
einzusetzende Ende des Schlauchs einem Lösungsmittel, wie Cyclohexanon
oder Methyethylketon, ausgesetzt werden. Das Lösungsmittel macht das PVC wirksam
weich oder löst
es wirksam, so daß eine
Bindung erzeugt wird, wenn der Schlauch in das Gehäuse eingeführt wird.
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Es ist erwünscht, daß der Außendurchmesser des Schlauchs
etwa die gleiche Abmessung wie der Innendurchmesser des Gehäuses aufweist
oder etwas größer ist,
um eine wechselseitige Passung zu erzeugen, da engtolerierte Abmessungen
die Entstehung einer sicheren Verbindung unterstützen.
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Verbindungsverfahren mittels Lösungsmitteln
sind jedoch bei bestimmten Polyolefinen, einschließlich Polyethylen,
nicht effektiv. Mit der Anwendung von Verbindungsverfahren mittels
Klebemitteln sind ebenfalls Probleme verbunden.
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Ein Versuch zur Lösung dieses Problems besteht
in der Anwendung eines zweistufigen Verfahrens aus Auftragen eines
Grundierungsmaterials auf die zu verbindende Oberfläche des
Schlauchs, gefolgt von einem Klebemittel. Die Grundierung wird auf
den Schlauch aufgebracht, wenn der Schlauch in einem festen Zustand
vorliegt und wenn sowohl die Grundierung als auch der Schlauch Raumtemperatur
haben. Cyanoacrylat-Klebemittel
wirken bei der Anwendung dieser Technik mit einer Grundierung mit
einem gewissen Erfolg.
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Das zweistufige Verfahren fügt dem Herstellungsprozeß jedoch
einen weiteren Schritt hinzu, der die Fertigungslinie verlangsamen
und die Arbeitskosten erhöhen
kann. Außerdem
steigen durch Grundierungen die Kosten des Verfahrens. Drittens
enthalten Grundierungen typischerweise große Mengen flüchtiger
Chemikalien, wie z.B. organische Lösungsmittel, und können zu
Toxizitäts-,
Sicherheits- und Umweltproblemen führen. Viertens können Grundierungen
die Möglichkeiten
der Fertigung einschränken,
da sie ihrerseits eine begrenzte Haltbarkeit aufweisen, d.h. die
Grundierungen verlieren ihre Aktivität innerhalb von Stunden, wenn
sie der Umgebung ausgesetzt sind.
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Schließlich haben herkömmliche
Oberflächenbeschichtungsverfahren
nicht angemessen dafür
gesorgt, sowohl die Schlauchoberfläche zu modifizieren als auch
bei polaren Klebemitteln die Kompatibilität mit dem Klebemittel zu verbessern,
während
gleichzeitig die Schlauchoberfläche
für die
Kompatibilität
mit einer Gleitklemme und die Kompatibilität mit einer medizinischen Infusionspumpe
modifiziert wird.
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In der US-Patentanmeldung, Aktenzeichen
08/642,278 werden die Zusätze
direkt in das Polyolefinmaterial gemischt. Dieses Verfahren ist
geeignet, um die Außenseite
eines einschichtigen und mehrschichtigen Schlauchs zu modifizieren,
da die Zusätze
mit einem geringen Molekulargewicht zur Außenseite des Schlauchs wandern.
Ein damit verbundener Nachteil besteht jedoch darin, daß die Zusätze bei
einschichtigen Schläuchen
möglicherweise
auch zur Innenseite des Schlauchs wandern können, wo sie dem Infusionsweg ausgesetzt
sind und in die durch den Schlauch strömenden Flüssigkeiten ausgewaschen werden
können.
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Die vorliegende Erfindung löst diese
und weitere Probleme.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die erfindungsgemäßen Verfahren dienen der Modifizierung
der Oberfläche
von medizinischen Schläuchen
aus Polyolefin, um die Kompatibilität des Schlauchs mit Klebemitteln
zu verbessern und das Gleitvermögen
der Oberfläche
des Schlauchs zu verbessern.
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Die vorliegende Erfindung gibt ein
Verfahren zum Herstellen eines medzinischen Schlauchs an. Das Verfahren
weist die folgenden Schritte auf:
- (1) Bereitstellen
eines Materials, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Homopolymeren
von Ethylen und Copolymeren von Ethylen besteht, wobei die Copolymere
von Ethylen durch Copolymerisieren von Ethylen mit einem Comonomer
erhalten werden, das aus der Gruppe ausgewählt, die aus Niederalkyloelfinen,
Niederalkylestern einer Carbonsäure
und Niederalkenestern einer Carbonsäure, wobei Niederalkyl und
Niederalken jeweils 3 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen, oder Gemischen
davon besteht;
- (2) Ausstatten eines Extruders mit einer Extrusionsdüse;
- (3) Extrudieren des Materials zu einem medizinischen Schlauch;
- (4) Bereitstellen einer Lösung
eines Oberflächenmodifikationsmittels;
- (5) Vorwärmen
der Lösung
des Oberflächenmodifikationsmittels
auf eine Temperatur im Bereich von etwa 30°C bis 95°C; und
- (6) Auftragen der vorgewärmten
Lösung
auf den Schlauch beim Verlassen der Extrusionsdüse, wenn der Schlauch in einem
geschmolzenen oder halbgeschmolzenen Zustand vorliegt.
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Die vorliegende Erfindung gibt außerdem ein
Verfahren zum Verwenden eines medizinischen Schlauchs mit einer
Pumpe an, um einem Patienten im Lauf der Zeit dosierte Mengen eines
wohltuenden oder nützlichen
Fluids zu verabreichen Das Verfahren weist die folgenden Schritte
auf:
- (1) Bereitstellen eines Materials, das
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Homopolymeren von Ethylen und Copolymeren von Ethylen
besteht, wobei die Copolymere von Ethylen durch Copolymerisieren
von Ethylen mit einem Comonomer erhalten werden, das aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus Niederalkyloelfinen, Niederalkylestern einer Carbonsäure und
Niederalkenestern einer Carbonsäure,
wobei Niederalkyl und Niederalken jeweils 3 bis 18 Kohlenstoffatome
aufweisen, oder Gemischen davon besteht;
- (2) Ausstatten eines Extruders mit einer Extrusionsdüse;
- (3) Extrudieren des Materials zu einem medizinischen Schlauch;
- (4) Bereitstellen einer Lösung
eines Oberflächenmodifikationsmittels;
- (5) Vorwärmen
der Lösung
des Oberflächenmodifikationsmittels
auf eine Temperatur im Bereich von 30°C bis 95°C;
- (6) Auftragen der vorgewärmten
Lösung
auf den Schlauch beim Verlassen der Extrusionsdüse, wenn der Schlauch in einem
geschmolzenen oder halbgeschmolzenen Zustand vorliegt; und
- (7) Pumpen des Fluids durch den Schlauch mittels der Pumpe.
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Die vorliegende Erfindung gibt außerdem ein
Verfahren zum Herstellen eines mehrschichtigen medizinischen Schlauchs
an, das die folgenden Schritte aufweist:
- (1)
Extrudieren eines mehrschichtigen Schlauchs mit einer ersten Schicht
und einer zweiten Schicht, wobei die erste Schicht aus einem Ethylenmonomer
besteht, das mit mindestens einem Monomer copolymerisiert ist, das
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Niederalkylestern einer Carbonsäure und Niederalkenestern einer
Carbonsäure
besteht, wobei Niederalkyl und Niederalken jeweils 3 bis 10 Kohlenstoffatome
aufweisen, und die zweite Schicht aus Homopolymeren und Copolymeren
von α-Olefinen
besteht, wobei die zweite Schicht konzentrisch in der ersten Schicht
angeordnet wird und einen Elastizitätsmodul aufweist, der größer der
Elastizitätsmodul
der ersten Schicht ist;
- (2) Bereitstellen einer Lösung
eines Oberflächenmodifikationsmittels;
- (3) Vorwärmen
der Lösung
des Oberflächenmodifikationsmittels
auf eine Temperatur im Bereich von 30°C bis 95°C; und
- (4) Auftragen der vorgewärmten
Lösung
auf den Schlauch beim Verlassen der Extrusionsdüse, wenn der Schlauch in einem
geschmolzenen oder halbgeschmolzenen Zustand vorliegt.
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Die vorliegende Erfindung gibt ferner
ein Verfahren zum Herstellen eines medizinischen Schlauchs an, das
die folgenden Schritte aufweist:
- (1) Extrudieren
eines Schlauchs mit einem Extruder mit einer Extrusionsdüse, wobei
der Schlauch eine erste Schicht aufweist, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Homopolymeren von Ethylen und Copolymeren von Ethylen besteht,
wobei die Copolymere von Ethylen ein Ethylenmonomer, copolymerisiert
mit mindestens einem Monomer sind, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Niederalkylolefinen mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen, Niederalkylestern
einer Carbonsäure,
wobei Niederalkyl 3 bis 18 Kohlenstoffatome hat, und Niederalkenestern
einer Carbonsäure,
wobei Niederalken 3 bis 18 Kohlenstoffatome hat, besteht;
- (2) Bereitstellen einer Lösung
eines Oberflächenmodifikationsmittels;
- (3) Vorwärmen
der Lösung
des Oberflächenmodifikationsmittels
auf eine Temperatur im Bereich von 30°C bis 95°C;
- (4) Auftragen der vorgewärmten
Lösung
auf den Schlauch beim Verlassen der Extrusionsdüse, wenn der Schlauch in einem
geschmolzenen oder halbgeschmolzenen Zustand vorliegt;
- (5) Abkühlen
des Schlauchs bis zum festen Zustand, so daß ein Ausgangsdurchmesser gebildet
wird; und
- (6) Recken des Schlauchs entlang der Richtung der Längsachse
des Schlauchs, so daß ein
orientierter Durchmesser gebildet wird, der kleiner als der Ausgangsdurchmesser
ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gibt ferner vorzugsweise
an, daß der
Schlauch einer ionisierenden Strahlungsdosis ausgesetzt wird, so
daß bei
medizinischen Infusionspumpen die Leistung verbessert wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungsfiguren
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Es zeigen:
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1 einen
vergrößerten Querschnitt
eines erfindungsgemäßen einschichtigen
medizinischen Schlauchs;
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2 einen
vergrößerten Querschnitt
eines erfindungsgemäßen mehrschichtigen
Schlauchs;
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2a einen
vergrößerten Querschnitt
eines erfindungsgemäßen mehrschichtigen
Schlauchs;
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3 eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zum Herstellen, Modifizieren
der Oberfläche, Orientieren
und Wärmehärten eines
medizinischen Schlauchs;
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3a eine
Draufsicht des serpentinenförmigen
Wegs, dem der Schlauch durch ein Heiz- oder Kühlbad des in 3 gezeigten Verfahrens folgen kann;
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3b eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zum Herstellen, Orientieren
im trockenen Zustand und Wärmehärten eines
medizinischen Schlauchs; 4 eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zum Pumpen von Fluid durch
einen polymeren Schlauch;
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5 einen
Querschnitt eines polymeren Schlauchs beim Aufwärtshub bei einem Pumpverfahren;
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5a einen
Querschnitt eines polymeren Schlauchs beim Abwärtshub bei einem Pumpverfahren;
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5b einen
Querschnitt eines polymeren Schlauchs vor dem mehrfachen Zusammendrücken durch eine
Pumpe;
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5c einen
Querschnitt eines polymeren Schlauchs nach dem mehrfachen Zusammendrücken durch
eine Pumpe;
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6 eine
graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen der Genauigkeit
der Pumpe und der Gamma-Strahlungsdosis von Cobalt-60;
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7a eine
graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen der Genauigkeit
der Pumpe und der Strahlungsdosis von Elektronenstrahlen;
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7b eine
graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen der Genauigkeit
der Pumpe und der Strahlungsdosis von Gamma-Strahlen;
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8a eine
graphische Darstellung der Abhängigkeit
von Elastizitätsmodul
und Streckgrenze von veränderlichen
Dosen der Elektronenstrahlen;
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8b eine
graphische Darstellung der Abhängigkeit
von Elastizitätsmodul
und Streckgrenze von unterschiedlichen Gamma-Strahlungsdosen; und
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9 eine
schematische Darstellung des Modifizierens der Oberfläche eines
Schlauchs beim Verlassen der Extruderdüse.
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Ausführliche
Beschreibung
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Obwohl für diese Erfindung verschiedene
Ausführungsbeispiele
möglich
sind, sind bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung in den Zeichnungen gezeigt und hier ausführlich beschrieben,
wobei selbstverständlich
ist, daß die
vorliegende Beschreibung als ein Beispiel der Prinzipien der Erfindung
angesehen werden soll und den weiten Umfang dieser Erfindung nicht
auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
einschränken
soll.
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I. Medizinischer Schlauch
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1 zeigt
eine einschichtige Struktur eines Schlauchs 10 mit einer
Seitenwand 12. Die Seitenwand des Schlauchs ist vorzugsweise
aus einem polymeren Material aus Ethylen hergestellt, das mit Comonomeren copolymerisiert
ist, die aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Niederalkylolefinen und mit Niederalkyl und Niederalken substituierten
Carbonsäuren
und Ester- und Anhydrid-Derivaten davon besteht. Die Carbonsäuren haben
vorzugsweise 3 bis 10 Kohlenstoffatome.
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Zu solchen Carbonsäuren gehören folglich
Essigsäure,
Acrylsäure
und Buttersäure.
Der Begriff "Niederalken" und "Niederalkyl" steht für eine Kohlenstoffkette
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen, stärker bevorzugt 3 bis 10 und
besonders bevorzugt 3 bis 8 Kohlenstoffatomen. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist der Schlauch ein Copolymer von Ethylen und Vinylacetat
mit einem Vinylacetatgehalt von weniger als etwa 36 Gew.-%, stärker bevorzugt
weniger als etwa 33 Gew.-% und besonders bevorzugt weniger als oder gleich
etwa 28 Gew.-%.
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Es ist auch bevorzugt, daß das EVA
ein hohes Molekulargewicht und einen gemäß ASTM D-1238 gemessenen Schmelzindex
von weniger als 5,0 g/10 min, stärker
bevorzugt von weniger als etwa 1,0 g/10 min und besonders bevorzugt
von weniger als 0,8 g/10 min oder in irgendeinem Bereich oder einer
Kombination von Bereichen daraus aufweist.
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In einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist der erfindungsgemäße Schlauch Ethylen, das mit α-Olefinen
copolymerisiert ist. Die α-Olefine
können
2 bis etwa 20 Kohlenstoffatome oder irgendeinen Bereich oder irgendeine
Kombination von Bereichen daraus enthalten. α-Olefine mit 2 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen
sind stärker
bevorzugt. Folglich können
die Olefinpolymere von Olefinen, wie Ethylen, Propylen, 1-Buten,
1-Penten, 4-Methyl-1-penten, 1-Octen, 1-Decen, 4-Ethyl-1-hexen usw. oder
Gemischen von zwei oder mehreren dieser Olefine stammen.
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Zu Beispielen von besonders vorteilhaften
Olefinpolymeren gehören
Ethylen-Buten-Copolymere
und Ethylen-Propylen-Copolymere, Copolymere von Ethylen und Hexen-1
und Copolymere von Ethylen und Octen-1, die als Polyethylene mit
extrem niedriger Dichte (ULDPE) bezeichnet werden. Solche ULDPE
haben eine Dichte von vorzugsweise gleich oder weniger als 0,910
g/cm3 und werden vorzugsweise unter Verwendung
von Metallocen-Katalysatorsystemen hergestellt.
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Solche Katalysatoren sollen Katalysatoren
mit "einer einzigen
aktiven Stelle" sein,
da sie im Gegensatz zu Katalysatoren vom Ziegler-Natta-Typ, die
bekanntlich Katalysatoren mit mehreren aktiven Stellen sind, eine
einzige sterisch und elektronisch äquivalente katalytische Stelle
aufweisen. Solche von Metallocen katalysierten Ethylen-α- Olefine werden von
Dow unter der Handelsbezeichnung AFFINITY und von Dupont-Dow unter der Handelsbezeichnung
ENGAGE, von Phillips Chemical Company unter der Bezeichnung MARLEX und
von Exxon unter der Handelsbezeichnung EXACT vertrieben.
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Es kann wünschenswert sein, dem Schlauchmaterial
einen strahlungsempfindlichen Zusatz zuzusetzen, der für Strahlen,
wie z.B. Gamma-Strahlen, Elektronenstrahlen, UV-Licht, sichtbares
Licht oder andere ionisierende Energiequellen, empfindlich ist.
Zu geeigneten strahlungsempfindlichen Zusätzen gehören organische Peroxide, wie
z.B. Dicumylperoxid (DiCup) und andere, freie Radikale erzeugende
Verbindungen.
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Zu anderen, für freie Radikale empfindlichen
funktionellen Gruppen gehören
Acrylat, Säure,
Diene und deren Copolymere und Terpolymere, Amid, Amin, Silan, Urethan,
Hydroxyl, Epoxy, Ester, Pyrrolidon, Acetat, Kohlenmonoxid, Keton,
Imidazolin, Photo- und
UV-Initiatoren, Fluorverbindungen usw. Diese funktionellen Gruppen
können
in polymeren und nicht-polymeren Verbindungen vorliegen.
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Zu geeigneten Zusätzen gehören insbesondere Ethylenvinylacetat,
Ethylenmethyl acrylat (EMA), Etzylenacrylsäure (EAA), Fettamide, funktionalisierte
und nicht-funktionalisierte Styrol-Butadien-Copolymere mit einer
geringen Viskosität
und deren hydrierte Derivate, funktionalisiertes und nicht-funktionalisiertes
Polybutadien, Polyisopren, ein Terpolymer aus den Monomeren Ethylen,
Propylen und Dien, Polybuten, Urethanacrylat, Epoxyacrylat, Photoinitiatoren
usw.
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Zu diesen Zusätze gehören insbesondere funktionalisiertes
Polyethylen mit extrem niedriger Dichte und geringer Viskosität, das mit
Epoxygruppen, Carbonsäuren
und deren Ester- und Anhydrid-Derivaten funktionalisiert ist, A-C-Polymere
von Allied Signal, die Produkte SR/CN und Esacure von Sartomer,
funktionalisierte Fettprodukte von Akzo Nobel und Henkel, Photoinitiatoren
von Ciba-Geigy, Fluorverbindungen von 3 M, EVA von DuPont, EAA von
Dow Chemical und EMA von Chevron und 1,2-syndiotaktisches Polybutadien
von Japan Synthetic Rubber Co.
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Die Ethylen-Propylen-Terpolymere
weisen eine dritte Komponente aus einem Diolefin mit einer nicht-konjugierten
Kette, z.B. 1,4-Pentadien, 1,4-Hexadien, 1,5-Hexadien, oder einem
cyclischen Polyen, z.B. Dicyclopentadien, Methylennorbornen, Ethylidennorbornen,
Cyclooctadien, Methyltetrahydroinden usw., auf. Diese Arten von
Additiven sollen als EPDM bezeichnet werden. Geeignete EPDM werden
unter den Handelsbezeichnungen NORDEL (Dupont Chemical Company),
VISTALON (Exxon), KELTAN (Dutch State Mines), JSR (Japan Synthetic
Rupper) und EPDM von Mitsui Chemical Company vertrieben.
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Die strahlungsempfindlichen Zusätze sollten
dem Schlauchmaterial in wirksamen Mengen, vorzugsweise in einer
auf das Gewicht der Monoschicht oder der Außenschicht bezogenen Menge
von 0,01 bis 20,0%, stärker
bevorzugt von 0,01 bis 10,0% und besonders bevorzugt von 0,02 bis
5,0% zugesetzt werden.
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2a zeigt
einen mehrschichtigen Schlauch mit einer Außenschicht 12, einer
Innenschicht 14 und einer Kernschicht 15. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
bestehen die Außenschicht 12 und
die Kernschicht 15 aus dem gleichen Material und den gleichen
Zusätzen,
wie sie vorstehend für
die Schlauchmaterialien aufgeführt
worden sind. Die Außenschicht
und die Kernschicht 12 und 15 müssen nicht
vom gleichen Material sein. Die Innenschicht 14 oder die
Lösungskontaktschicht
wird vorzugsweise aus Homopolymeren und Copolymeren von α-Olefinen
ausgewählt.
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Stärker bevorzugt ist das Olefin
der Innenschicht 14 ein Copolymer von Ethylen und α-Olefinen
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen und stärker bevorzugt 4 bis 8 Kohlenstoffatomen,
und ist besonders bevorzugt ULDPE. Die Innenschicht weist vorzugsweise
eine Mindestmenge von Komponenten auf, die in die durch den Schlauch 10 strömende Lösung wandern
können.
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Die Außenschicht 12 sollte
einen Elastizitätsmodul
aufweisen, der kleiner als der der Innenschicht 14 ist.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Kernschicht 15 die dickste Schicht und macht 55
bis 99%, stärker
bevorzugt 75 bis 99% und besonders bevorzugt 90 bis 98% der gesamten
Wanddicke oder irgendeinen Bereich oder irgendeine Kombination von
Bereichen daraus aus.
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In der in 2 gezeigten zweischichtigen Schlauchstruktur
sollte die Außenschicht 12 vorzugsweise dicker
als die Innenschicht 14 sein. Die Dicke der Innenschicht
liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis 40%, stärker bevorzugt von 1 bis 25%
und besonders bevorzugt von 2 bis 10% der gesamten Wanddicke oder
in irgendeinem Bereich oder irgendeiner Kombination von Bereichen
daraus.
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II. Verfahren zum Herstellen
von medizinischen Schläuchen
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Der erfindungsgemäße Schlauch wird vorzugsweise
unter Anwendung von Extrusions- und
Coextrusionsverfahren hergestellt. Die erfindungsgemäßen medizinischen
Schläuche 10 sollten
einen Innendurchmesser im Bereich von 0,08 bis 10 mm (0,003 bis
0,4 inch) und einen Außendurchmesser
im Bereich von 3,0 bis 12,7 mm (0,12 bis 0,50 inch) aufweisen. Insbesondere
hat ein medizinischer Schlauch für
die Verwendung bei der Verabreichung eines Fluids mittels einer
medizinischen Infusionspumpe, wie der Baxter-Infusionspumpe, die
unter der Handelsbezeichnung FLO-GARD® vertrieben
wird, und COLLEAGUE®, einen Innendurchmesser
im Bereich von 2,51 bis 2,67 mm (0,099 bis 0,105 inch), einen Außendurchmesser
im Bereich von 3,40 bis 3,68 mm (0,134 bis 0,145 Inch) und eine
Wanddicke im Bereich von 0,46 bis 0,53 mm (0,018 bis 0,021 inch).
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Der Schlauch sollte flexibel sein,
wobei er einen Elastizitätsmodul
von weniger als 3,4 × 108
Pa (50000 psi), stärker
bevorzugt von weniger als 2,1 × 108
(30000), noch stärker
bevorzugt von weniger als 6,9 × 107 (10000)
und besonders bevorzugt von weniger als 2,8 × 107 Pa (4000 psi) oder in
irgendeinem Bereich oder irgendeiner Kombination von Bereichen daraus
hat.
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III. Verfahren zum Modifizieren
der Oberfläche
des Schlauchs
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird die Oberfläche
des Schlauchs 10 modifiziert, um die Kompatibilität des Schlauchs
mit polaren Klebemitteln zu verbessern und das Gleitvermögen der
Oberfläche
des Schlauchs zu verbessern. Wenn die Kompatibilität des Schlauchs
mit Klebemitteln verbessert wird, läßt er sich leichter mit starren
medizinischen Behältern
verbinden, die aus polaren Polymeren, wie z.B. Polycarbonaten, Acrylharzderivaten,
Polyestern und dgl., hergestellt sind.
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Das Modifizieren der Oberfläche verbessert
auch das Gleitvermögen
der Oberfläche
des Schlauchs, so daß eine
Gleitklemme verwendet werden kann, um den Fluidstrom durch den Schlauch
zu regulieren, ohne daß der
Schlauch durchtrennt wird. Das Modifizieren der Oberfläche verbessert
zudem die Leistung des Schlauchs, wenn er mit medizinischen Infusionspumpen
verwendet wird.
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9 zeigt
den Schlauch 10 beim Verlassen eines Extruders 30 mit einer
Extrusionsdüse 100 und beim
Eintritt in eine Station 102, in der die vorgewärmte Lösung des
Oberflächenmodifikationsmittels
auf die Außenseite
des Schlauchs aufgebracht wird. Das Oberflächenmodifikationsmittel kann
mit irgendeinem Verfahren aufgebracht werden, das für ein gleichmäßiges Auftragen
auf die Oberfläche
des Schlauchs sorgt. Es wird in Betracht gezogen, das Oberflächenmodifikationsmittel
dadurch aufzutragen, daß der
Schlauch durch ein Bad der Lösung
gezogen wird.
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Um unterschiedliche Geschwindigkeiten
der Extrusionsanlage auszugleichen, kann die Länge des Bades oder die Konzentration
des Oberflächenmodifikationsmittels
in der Lösung
geändert
werden, damit die gewünschte
Modifizierung der Oberfläche
erreicht wird. Das Oberflächenmodifikationsmittel
kann auch durch Sprühen
des Oberflächenmodifikationsmittels
unter Druck, durch Auftragen des Modifikationsmittels mit einem Schwamm,
einer Walze oder einer Bürste
oder durch eine andere auf diesem Fachgebiet allgemein bekannte Methode
erfolgen.
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Im Gegensatz zu bisherigen Versuchen,
die Oberfläche
eines Schlauchs zu modifizieren, sorgt die vorliegende Erfindung
für das
Vorwärmen
der Lösung
des Oberflächenmodifikationsmittels
und das baldige Aufbringen auf dem Schlauch, nachdem der Schlauch
die Extrusionsdüse
verlassen und bevor der Schlauch festgeworden ist, oder mit anderen
Worten während
der Schlauch im geschmolzenen oder halbgeschmolzenen Zustand vorliegt.
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Herkömmliche Beschichtungsverfahren,
die den hier genannten Erfindern bekannt sind, wenden das Sprühen von
Oberflächenmodifikationsmitteln
mit Raumtemperatur auf den Schlauch mit Raumtemperatur im festen
Zustand an. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird das Oberflächenmodifikationsmittel
auf eine Temperatur von etwa 30°C
bis 95°C,
stärker
bevorzugt von 40°C
bis 85°C
und besonders bevorzugt von etwa 50°C bis 80°C erwärmt.
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Zu geeigneten Oberflächenmodifikationsmitteln
gehören
sowohl nicht-polymere als auch polymere Verbindungen. Geeignete
nicht-polymere Zusätze
können
aus der Gruppe von nicht-polymeren aliphatischen oder aromatischen
Kohlenwasserstoffen ausgewählt
werden, die mehr als 5 Kohlenstoffatome, jedoch weniger als 500,
stärker
bevorzugt weniger als 200 Kohlenstoffatome und besonders bevorzugt
weniger als 100 Kohlenstoffatome in der Hauptkette aufweisen.
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Die nicht-polymeren Zusätze sollten
zudem elektronennegative Gruppen aufweisen, die aus der Gruppe von
Aminen, Amiden, Hydroxylen, Säuren,
Acetat, Ammoniumsalzen, Organometallverbindungen, wie Metallalkoholaten,
Metallcarboxylaten, und Metallkomplexen zahlreicher 1,3-Dicarbonylverbindungen,
Phenylphosphinen, Pyridinen, Pyrrolidonen, Imidazolin und Oxazolinen
ausgewählt
sind.
-
Stärker bevorzugt werden die nicht-polymeren
Zusätze
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Polyoxyethylen(5)oleylamin (Ethomeen 0/15, Akzo Nobel Chemical
Company), Bis(2-hydroxyethyl)soyaamin (Ethomeen S/12), Bis(2-hydroxyethyl)oleylamin
(Ethomeen 0/12) und Polyoxyethylen(5)octadecylamin (Ethomeen 18/15)
besteht.
-
Zu geeigneten polymeren Oberflächenmodifikationsmitteln
gehören
Polyurethan und Copolymere von Ethylen, das mit Comonomeren copolymerisiert
ist, die aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus mit Niederalkyl substituierten Carbonsäuren, mit
Niederalken substituierten Carbonsäuren, Ester-, Anhydrid- und
verseiften Derivaten davon besteht. Die Carbonsäuren haben vorzugsweise 3 bis
10 Kohlenstoffatome. Zu diesen Carbonsäuren gehören folglich Essigsäure, Acrylsäure und
Buttersäure.
-
Der Begriff "Niederalken" und "Niederalkyl" soll eine Kohlenstoffkette mit 3 bis
18 Kohlenstoffatomen, stärker
bevorzugt 3 bis 10 und besonders bevorzugt 3 bis 8 Kohlenstoffatomen
einschließen.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird der polymere Zusatz aus der Gruppe von Polyurethanen,
Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren
und Ethylen-Vinylalkohol-Copolymeren ausgewählt.
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Die Zusätze können in Lösungen von Wasser, Ketonen,
Aldehyden, aliphatischen Alkoholen, Freon, Ersatzlösungsmitteln
für Freon,
anderen üblichen
organischen Lösungsmitteln
und Gemischen davon eingebracht werden. Zu geeigneten aliphatischen
Alkoholen gehören
Ethyl-, Isopropyl-, tertiärer
Butyl- und Isobutylalkohol, sie sind jedoch nicht darauf begrenzt.
Die Lösung
des Zusatzes kann auch wahlfreie Komponenten, wie z.B. Emulgatoren,
Verdickungsmittel, Verdünnungsmittel,
Färbemittel,
Gleitmittel und UV-Schutzmittel, aufweisen. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist die Lösung
des Zusatzes etwa 15 bis etwa 50 Gew.-% eines Fettamids auf, das
in eine Lösung
von Wasser und Isopropylalkohol mit 50 : 50 eingeführt ist.
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Das Auftragen der exakten Menge des
Zusatzes ist kritisch, um sowohl ein besseres Gleitvermögen als
auch eine größere Festigkeit
der Verbindung mit polaren Gehäusen
zu erreichen. Um die Festigkeit der Verbindung zu verbessern, muß der Teil
des Zusatzes, der mit dem Klebemittel in Wechselwirkung tritt, an
der Außenschicht
des Schlauchs verankert werden.
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Wenn auf die Außenseite des Schlauchs zuviel
Zusatz aufgebracht worden ist, wird der Teil des Zusatzes, der mit
dem Klebemittel in Wechselwirkung tritt, nicht am Schlauch verankert
und kann entlang eines Teils des Zusatzes, der am Schlauch verankert
ist, gleiten. In diesem Fall wird die Festigkeit der Verbindung des
Schlauchs am Gehäuse
nicht verbessert.
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IV. Verfahren zum Wärmehärten und
Orientieren des Schlauchs
-
Es kann gegebenenfalls auch erwünscht sein,
daß der
Schlauch 10 entlang seiner Längsachse orientiert und entlang
dieser Abmessung mit Wärme
fixiert wird. Dieser Orientierungsschritt erhöht die Streckgrenze des Schlauchs
in Längsrichtung,
so daß bei
der Verwendung des Schlauchs dessen Neigung zur Querschnittsverminderung
abnimmt. Das vorherige Orientieren der Schlauchs verbessert tatsächlich dessen
Beständigkeit gegenüber einer
weiteren Querschnittsverminderung. Der Schlauch 10 sollte
vorzugsweise so orientiert werden, daß der anfängliche Innen- und Außendurchmesser
des Schlauchs irgendeinen Wert haben, der 10 bis 300% und stärker bevorzugt
10 bis 120% und besonders bevorzugt 30 bis 100% größer als
der Durchmesser des Schlauchs 10 nach dem Orientieren ist.
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Diese Bereiche schließen zudem
alle Kombinationen und Teilkombinationen von Bereichen daraus ein.
Das Verhältnis
zwischen dem Ausgangsdurchmesser und dem Durchmesser nach dem Orientieren
soll als Orientierungsverhältnis
bezeichnet werden. Das Orientierungsverfahren kann ein Orientierungsverfahren im
feuchten Zustand oder eins im trockenen Zustand sein, wie es nachstehend
aufgeführt
ist.
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3 ist
eine schematische Darstellung 30 des Verfahrens zum Orientieren
des Schlauchs 10 bei einem Orientierungsverfahren im feuchten
Zustand. Das Verfahren zum Orientieren im feuchten Zustand weist folgende
Schritte auf: Bereitstellen eines Schlauchs 10 und Orientieren
des Schlauchs 10 entlang seiner Längsachse, so daß der Schlauch 10 den
gewünschten
Innen- und Außendurchmesser,
wie es im vorstehenden Abschnitt II angegeben ist, und das gewünschte Orientierungsverhältnis aufweist.
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Es wird angenommen, daß der Orientierungsschritt
die Moleküle
des Schlauchs entlang der Längsachse
ausrichtet, so daß die
Beständigkeit
gegenüber
der Querschnittsverminderung bei anschließenden Belastungen in Längsrichtung
verbessert wird. Der Schlauch 10 wird dann wärmegehärtet, um
das Schrumpfen des Schlauchs zu verringern und den Schlauch in der
orientierten Abmessung zu fixieren.
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Der Schlauch 10 (der einschichtig
oder mehrschichtig sein kann) wird in der mit den Pfeilen 34 angegebenen
Richtung entlang eines kontinuierlichen Weges gezogen, der als Linie
bezeichnet werden kann. Der Begriff "die Linie aufwärts" soll für Stellen entlang dieser Linie
in der zur Bewegungsrichtung des Schlauchs 32 entgegengesetzten
Richtung stehen. Andererseits soll der Begriff "die Linie abwärts" Stellen in der Bewegungsrichtung des
Schlauchs bezeichnen. Der Begriff "Linie" soll nicht dafür stehen, daß das Verfahren
in einer geraden Linie durchgeführt
werden muß,
statt dessen soll er bedeuten, daß das Verfahren in einer Reihe
von aufeinanderfolgenden Schritten durchgeführt wird.
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Wie in 3 gezeigt,
wird der Schlauch 10 mit einem Extruder 36 erzeugt.
Der den Extruder 36 verlassende Schlauch 32 hat
vorzugsweise einen Außendurchmesser,
der 10 bis 300% größer als
der nach dem Orientieren und stärker
bevorzugt 20 bis 120% und besonders bevorzugt 30 bis 100% größer ist.
Der Schlauch 10 wird mit einer ersten Abziehvorrichtung 37,
einer zweiten Abziehvorrichtung 38, einer dritten Abziehvorrichtung 39 und
einer vierten Abziehvorrichtung 40 aus dem Extruder 36 abgezogen.
Der Durchmesser des Schlauchs an der ersten Abziehvorrichtung 37,
wenn der Schlauch in einem festen Zustand vorliegt, wird als Ausgangsdurchmesser
bezeichnet.
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Die Abziehvorrichtungen 37, 38, 39 und 40 können eine
Beschichtung aus Silicon oder Kautschuk aufweisen, damit der Reibungskoeffizient
gegenüber
dem Schlauch 32 erhöht
wird. Die zweite und die dritte Abziehvorrichtung 38 und 39 können eine
Vielzahl von axial beabstandeten und entlang des Umfangs verlaufenden
Vertiefungen aufweisen, so daß auf
der Oberfläche
der Abziehvorrichtungen 38 und 39 gleichzeitig
mehr als ein Satz Schläuche 32 aufgenommen
wird.
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Nach dem Verlassen des Extruders 36 läuft der
Schlauch 32, der in einer geschmolzenen oder halbgeschmolzenen
Phase vorliegt, durch ein erstes Kühlbad 41, in dem der
Schlauch 32 mit Luft oder einer Flüssigkeit abgekühlt wird.
Das erste Kühlbad 41 ist
vorzugsweise ein Wasserbad mit einer Temperatur im Bereich von 4 °C bis 45 °C. Der Schlauch
sollte im Kühlbad 41 in
die feste Phase überführt werden.
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Nach dem Verlassen des ersten Kühlbades 41 läuft der
Schlauch 10 zwischen der ersten und der zweiten Abziehvorrichtung 37 und 38,
wobei der Schlauch 10 orientiert wird, indem die zweite
Abziehvorrichtung 38 mit einer größeren Geschwindigkeit als die
erste Abziehvorrichtung 37 arbeitet, so daß das gewünschte Orientierungsverhältnis erreicht
wird. Es wird angenommen, daß das
Orientieren des Schlauchs im festen Zustand für das Erzielen eines orientierten
Schlauchs wirksamer als das Recken des Schlauchs unmittelbar nach dem
Verlassen des Extruders 36 oder beim Durchgang durch das
erste Kühlbad 41 ist,
wenn der Schlauch in einer geschmolzenen oder halbgeschmolzenen
Phase vorliegt.
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Dieser Abschnitt der Anlage wird
als Orientierungsabschnitt 42 bezeichnet. Die zweite Abziehvorrichtung 38 arbeitet
vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit, die 4 bis 10 mal höher als
die der ersten Abziehvorrichtung 37 ist. Durch eine Regelung
der relativen Geschwindigkeiten der ersten und der zweiten Abziehvorrichtung 37 und 38 kann
der abschließende
Innen- und Außendurchmesser
des Schlauchs 10 gesteuert und das gewünschte Orientierungsverhältnis erreicht
werden.
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Im Orientierungsabschnitt 42 läuft der
Schlauch 10 durch ein zweites Kühlbad 43, in dem der
Schlauch 10 mit Luft oder Flüssigkeit gekühlt wird.
Das zweite Kühlbad 43 ist
wie das erste Kühlbad 41 vorzugsweise ein
wäßriges Bad
mit einer Temperatur im Bereich von 4°C bis 45°C.
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Um dem Formgedächtniseffekt des orientierten
Schlauchs 10 entgegenzuwirken, muß der Schlauch auf eine Temperatur
oberhalb der, der er normalerweise beim Versand, der Lagerung und
der Verwendung ausgesetzt wird, jedoch unterhalb der Temperatur
erwärmt
werden, bei der der Schlauch vollständig schmilzt. Wenn der Schlauch
Temperaturen oberhalb der Anwendungstemperatur ausgesetzt wird,
schmelzen weniger geordnete Kristalle mit einem geringeren Schmelzpunkt,
womit Kristalle mit einem höheren
Schmelzpunkt zurückbleiben,
die innerhalb des Anwendungstemperaturbereichs thermisch stabil
sind. Ein Teil der stark orientierten Makromolekülketten wird entspannt, so
daß ein
Schlauch mit einer besseren Wärmebeständigkeit
bereitgestellt wird.
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Zu diesem Zweck läuft der Schlauch 10 nach
dem Verlassen des zweiten Kühlbades 43 um
die zweite Abziehvorrichtung 38 und zwischen der zweiten
Abziehvorrichtung 38 und der dritten Abziehvorrichtung 39. Der
Schlauch 10 läuft
zurück
in Richtung des Extruders 36 und durch ein Heizbad 44,
in dem der Schlauch wärmegehärtet wird.
Das Heizbad 44 ist vorzugsweise über dem zweiten Kühlbad 43 angeordnet,
um Raum zu sparen. Diese Anordnung ist jedoch wahlfrei. Dieser Abschnitt
des Verfahrens wird als Wärmehärtabschnitt oder
-schritt 45 bezeichnet.
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Der Wärmehärtschritt 45 wird
vorzugsweise direkt nach dem Orientierungsabschnitt 42 durchgeführt, kann
jedoch in einem diskontinuierlichen Verfahren getrennt durchgeführt werden.
Beim Wärmehärtschritt 45 läuft der
Schlauch 10 durch ein Heizbad 44, in dem der Schlauch 10 mit
einem Medium, wie erwärmter
Luft oder einer erwärmten
Flüssigkeit,
erwärmt
wird. Das Heizbad 44 ist vorzugsweise eine wäßrige Lösung oder Wasser
mit einer Temperatur zwischen etwa 50°C und 99°C. Der wäßrigen Lösung können Zusätze, wie ein Salz, zugegeben
werden.
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Um die Abmessung des Schlauchs zu
steuern, ist es erwünscht,
daß der
Schlauch 10 beim Wärmehärtschritt 45 nicht
orientiert wird. Aus diesem Grund sollte der Schlauch 10 zwischen
der zweiten und der dritten Abziehvorrichtung 38 und 39 unter
einer Mindestspannung gehalten werden, damit der Schlauch noch straff
bleibt, oder der Schlauch sollte etwas durchhängen, so daß das Schrumpfen verhindert
oder gesteuert wird. Folglich sollten die zweite und die dritte
Abziehvorrichtung 38 und 39 mit einer ähnlichen
Geschwindigkeit arbeiten oder die Abziehvorrichtung 39 sollte
mit einer etwas geringeren Geschwindigkeit als die Abziehvorrichtung 38 arbeiten,
damit eine gewisse Schrumpfung ausgeglichen wird.
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Um das Orientieren des Schlauchs
10 im Wärmehärtabschnitt 45 weiter
zu verhindern, kann es auch erwünscht
sein, den Schlauch 10 mit einer Haltestruktur 47 abzustützen, während er
durch das Heizbad 44 gezogen wird. Die Bereitstellung der
Haltestruktur 47 ist jedoch wahlfrei. Geeignete Haltestrukturen 47 weisen eine
Fördereinrichtung
auf, die sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Schlauch 10 durch
den Wärmehärtabschnitt 45 bewegt.
Eine andere Haltestruktur 47 ist eine Leitung aus Kunststoff
oder Metall, deren Durchmesser größer als der des Schlauchs ist,
wobei der Schlauch 10 von der Innenseite der Leitung gehalten
wird.
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Nach dem Verlassen des Heizbades 44 läuft der
Schlauch 10 zwischen der dritten Abziehvorrichtung 39 und
der vierten Abziehvorrichtung 40. Die Abziehvorrichtung 40 sollte
mit einer ähnlichen
Geschwindigkeit wie die Abziehvorrichtung 39 oder etwas
langsamer als 39 arbeiten, um ein weiteres Orientieren zu verhindern. Der
Schlauch 10 wird erneut durch das zweite Kühlbad 43 geleitet.
Natürlich
ist es möglich,
für ein
separates Kühlbad
zu sorgen, diese Anordnung spart jedoch Raum.
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Es kann auch erwünscht sein, daß der Schlauch 10 das
Kühlbad 43 oder
das Heizbad 44 mehrmals in Längsrichtung durchläuft, wie
es 3a gezeigt ist, so
daß für das maximale
Abkühlen
oder Erwärmen
des Schlauchs in einem minimalen Raum gesorgt wird. Das kann dadurch
erfolgen, daß eine
Vielzahl von beabstandeten Rollen 49 vorgesehen wird, so
daß ein
serpentinenförmiger
Weg durch das Heizbad 44 oder das Kühlbad 43 geschaffen
wird.
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Um irgendein weiteres Orientieren
des Schlauchs 10 zu verhindern, kann es erforderlich sein,
die vierte Abziehvorrichtung 40 mit einer ähnlichen
Geschwindigkeit oder einer etwas geringeren Geschwindigkeit als die
dritte Abziehvorrichtung 39 zu betreiben.
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Nachdem der Schlauch die vierte Abziehvorrichtung 40 durchlaufen
hat, hat er einen orientierten Durchmesser und durchläuft eine
Schnittvorrichtung oder Aufnahmespule 48, wobei der Schlauch 10 für die Lagerung
oder den Versand auf die geeignete Länge geschnitten oder um die
Aufnahmespule gewickelt wird.
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3b zeigt
ein Orientierungsverfahren im trockenen Zustand 30. Dieses
Orientierungsverfahren ist nach den meisten Gesichtspunkten dem
Orientierungsverfahren im feuchten Zustand gleich, jedoch mit der wesentlichen
Ausnahme, daß der
Schlauch 10 im Abschnitt 42 zwischen den Abziehvorrichtungen 37 und 37a orientiert
wird. Die Abziehvorrichtung 37a arbeitet mit einer höheren Gechwindigkeit
als die Abziehvorrichtung 37. Beim Schritt 42 zum Orientieren
im trockenen Zustand wird der Schlauch 10 nicht in das
wäßrige Bad 43 getaucht,
wie es beim Schritt 42 zum Orientieren im feuchten Zustand der Fall
ist.
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Beim Orientierungsverfahren im trockenen
Zustand laufen die Abziehvorrichtungen 38, 39 und 40 mit einer
Geschwindigkeit, die der der Abziehvorrichtung 37a ähnlich oder
geringer als diese ist. Trotz dieser Unterschiede zwischen dem Orientierungsverfahren
im feuchten Zustand und dem im trockenen Zustand ist es erwünscht, daß der Schlauch
im festen Zustand orientiert wird.
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V. Verfahren zum Bestrahlen
des Schlauchs
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Im Verlauf der Herstellung einer
medizinischen Vorrichtung müssen
die meisten medizinischen Vorrichtungen sterilisiert werden. Das
Sterilisieren mit einer Strahlung stellt ein bevorzugtes Verfahren
dar. Bei dieser Untersuchung hat man überraschenderweise festgestellt,
daß daß das Leistungsvermögen des
Schlauchs, das durch die Genauigkeit der zugeführten Fluiddosis gemessen wird,
durch das Bestrahlen des Schlauchs mit üblichen sterilisierenden Strahlungsdosen
verbessert wurde. Wie in den 8a und 8b gezeigt, nimmt die Genauigkeit
der Pumpe mit steigenden Dosen von Elektronenstrahlen (7a) und Gamma-Strahlen (7b) zu.
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Wie in den 8a und 8b gezeigt,
hat man auch festgestellt, daß der
Elastizitätsmodul
des Schlauchs, Linie 80 mit zunehmenden Dosen der Elektronenstrahlen
(8a) und der Gamma-Strahlen
(8b) abnahm. Es war überraschend,
daß diese
Verringerung des Moduls nicht von einer deutlichen Verringerung
der Streckgrenze des Schlauchs begleitet war, die mit der Linie 82 dargestellt
ist.
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Das Sterilisieren mit Strahlen erfolgt
typischerweise bei viel geringeren Strahlungsdosen als sie zum Vernetzen
von Polymeren verwendet werden. Die typische Größenordnung dieser sterilisierenden
Strahlung liegt bei etwa 25 kGy, kann jedoch gelegentlich nur 15
kGy betragen.
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Wenn der Schlauch einer sterilisierenden
Strahlung ausgesetzt wird, führt
dies in einigen Fällen,
jedoch nicht notwendigerweise, zu einer meßbaren Veränderung des Gelgehalts des
Schlauchs. Der Gelgehalt gibt den Prozentsatz des Gewichtes von
unlöslichen
Bestandteilen vom Gewicht des Schlauchmaterials an. Diese Definition
basiert auf dem allgemein anerkannten Prinzip, daß vernetzte
Polymermaterialien nicht lösbar sind.
Ein signifikanter Gelgehalt, wie etwa 50%, macht das Material jedoch
zu einem Duroplasten. Solche Duroplasten sind für medizinische Anwendungen
unerwünscht,
da sie sich nicht mit üblichen
Wiederaufbereitungsverfahren wiederverarbeiten lassen.
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Es muß darauf hingewiesen werden,
daß es
möglich
ist, den Schlauch sterilisierenden Strahlungsdosen auszusetzen und
eine bessere Leistung des Schlauchs mit Pumpen zu erreichen, ohne
daß irgendwelche Veränderungen
des Gelgehalts des Schlauchs beobachtet werden. Der erfindungsgemäße medizinische Schlauch 10 hat
einen Gelgehalt, der vorzugsweise im Bereich von 0 bis 49,9%, stärker bevorzugt
von 0 bis 45% und besonders bevorzugt von 0 bis 40% oder in irgendeinem
Bereich oder irgendeiner Kombination von Bereichen daraus liegt.
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Der Schlauch wird vorzugsweise einer
geringen Dosis von Gamma-Strahlen im Bereich von 15 bis 58 kGy,
stärker
bevorzugt von 15 bis 45 kGy und besonders bevorzugt von 15 bis 35
kGy oder in irgendeinem Bereich oder einer Kombination von Bereichen
daraus ausgesetzt. Dieser Schlauch 10 behält folglich
seine thermoplastischen Eigenschaften und kann mit üblichen
Wiederaufbereitungsverfahren erneut verarbeitet oder wiederaufbereitet
werden.
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Die Genauigkeit einer Pumpe kann
selbst nach geringeren Strahlungsdosen auch dann verbessert werden,
wenn dem polymeren Material vor der Extrusion sehr kleine Mengen
der vorstehend beschriebenen strahlungsempfindlichen Zusätze zugegeben
werden.
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Ein Beispiel einer Pumpe, bei der
eine Verbesserung des Leistungsvermögens des Schlauchs beobachtet
wurde, ist FLO-GARD®6201. FLO-GARD®6201
ist eine elektromechanische, peristaltische, intravenöse Überdruck-Infusionsvorrichtung
mit einem einzigen Pumpenkopf. Die Pumpe ist so gestaltet, daß sie mit
einem üblichen
intravenösen
PVC-Schlauch arbeitet, der den Vorschriften von Baxter entspricht.
Die Pumpe hat einen primären
Bereich der Strömungsrate
von 1 bis 1999 ml/h. Der sekundäre
Bereich beträgt
1 bis 999 ml/h, oder die Obergrenze ist gleich dem Grenzwert für die primäre Rate,
je nachdem, welcher der niedrigere Wert ist.
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Sowohl bei der sekundären als
auch der primären
Art beträgt
das infundierbare Volumen 1 bis 1999 ml. Diese Pumpe kann mit einer
großen
Vielzahl von üblichen
i. v. Verabreichungseinheiten arbeiten, dazu gehören: Grundeinheiten, Filtereinheiten,
die CONTINU-FLO®-
und die BURETROL®-Einheit. Die Genauigkeit der
Pumpe sollte bei jeder Einstellung der Strömungsrate innerhalb eines 24stündigen kontinuierlichen
Betriebs unter Verwendung der gleichen i. v. Verabreichungseinheit
innerhalb von ±10%
liegen.
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Wie in 4 gezeigt,
hat die Pumpe eine Reihe von acht "Fingern". Die Finger liefern den Überdruck, um
das Fluid aus dem Pumpensegment zu drücken, so daß es dem Patienten zugeführt wird.
Diese acht Finger bewegen sich in einer Folge nach oben und unten
und üben
eine peristaltische Infusionsfunktion aus. Während dieses Prozesses unterliegt
der Schlauch wiederholten zyklischen Verformungen, die eventuell
zu einer dauerhaften Verformung der Geometrie des Schlauchs führen können. (Siehe 5a und 5b). Diese dauerhafte Verformung (siehe 5c) bewirkt eine Verringerung
des Volumens des Schlauchs, die wiederum zu einer unzureichenden
Fluidzufuhr für
den Patienten führt.
Ein solches Phänomen
wird allgemein als "Leistungsabfall
der Pumpe" bezeichnet.
-
Die nachstehenden Beispiele zeigen,
daß der
erfindungsgemäße Schlauch
im Vergleich mit einem nicht mit Strahlung sterilisierten Schlauch
und einem vorhandenen medzinischen PVC-Schlauch innerhalb eines
Zeitraums von 72 Stunden eine geringere Änderung der Strömungsrate
aufwies. Nachstehend sind erläuternde,
nicht begrenzende Beispiele von erfindungsgemäßen Schläuchen aufgeführt.
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Angesichts der darin enthaltenen
weigweisenden Prinzipien und Lehren können leicht zahlreiche andere
Beispiele in Betracht gezogen werden. Die hier aufgeführten Beispiele
sollen die Erfindung erläutern
und die Art und Weise, in der sie praktiziert werden kann, keineswegs
einschränken.
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VI. Beispiele
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Es wurde ein zweischichtiger Schlauch
coextrudiert, der eine Außenschicht
aus einem Ethylen-Vinyiacetat-Copolymer (DuPont CM-576) mit einer
Innenschicht aus einem mit Metallocen katalysiertem ULDPE (Dow Engage
8401) aufwies. Die Außenschicht
wurde mit einem 3,8 cm (1,5 Inch) Extruder Davis Standard mit vier
Spritzgehäusezonen
mit 200°C
(390°F)
und drei Düsenzonen
mit einer Temperatur von 200°C
(390°F) extrudiert.
Die Innenschicht wurde mit einem 1 inch Davis Standard mit drei
Spritzgehäusezonen
und zwei Düsenzonen
mit 171°C
(340°F)
extrudiert.
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Der Schlauch hatte einen Innendurchmesser
von 2,6 mm (0,103 inch) und eine Wanddicke von 0,5 mm (0,0195 inch).
Beim Verlassen der Extrusionsdüse
des Extruders wurde der Schlauch durch ein erwärmtes Bad gezogen, das Ethomeen
0/15 in einer Konzentration von 15 bis 50 Gew.-% in einer Lösung von
Wasser und Isopro pylalkohol mit 50 : 50 enthielt. Die Lösung war
auf 60°C
erwärmt
worden. Der Schlauch wurde zu Längen
mit etwa 15,2 cm (6 inch) geschnitten.
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Bei diesem Schlauch wurden die Festigkeit
der Verbindung, die Kompatibilität
mit einer Pumpe und die Kompatibilität mit einer Gleitklemme getestet.
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Für
den Test der Festigkeit der Verbindung wurde ein Satz von Schlauchsegmenten
mit Gamma-Strahlen mit 35,1 kGy sterilisiert. Die Schlauchsegmente
wurden mit einem Cyanoacrylat-Klebemittel an Polycarbonatgehäuse angebracht
und gezogen, bis sie rissen. Die erforderliche Kraft, damit der
Schlauch reißt,
wurde mit einem Instron-Testgerät gemessen.
Die Ergebnisse dieser Tests sind nachstehend in Tabelle 1 aufgeführt.
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Tabelle
1 – Mit
Gamma-Strahlen sterilisiert 35,1 kGv
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Um die Kompatibilität mit einer
Pumpe zu testen, wurden Schlauchabschnitte in die Pumpe COLLEAGUE® von
Baxter eingesetzt. Die Pumpe wies einen Sensor auf, um Luftblasen
zu erfassen. Wenn der Schlauch einen unzureichenden Kontakt mit
dem Sensorgehäuse
hat, was dann der Fall ist, wenn der Schlauch ein unzureichendes
Gleitvermögen
aufweist, gibt der Sensor einen akustischen Fehleralarm und läßt nicht
zu, daß die
Pumpe betätigt
wird.
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Der Schlauch wurde wie vorstehend
aufgeführt
coextrudiert und durch ein Bad gezogen, das 15 Gew.-% Ethomeen 0/15
aufwies und auf 60°C
erwärmt
worden war. Der Schlauch wurde nicht mit Gamma-Strahlen sterilisiert.
Es wurde festgestellt, daß alle
Schläuche
ein ausreichendes Gleitvermögen
aufweisen, um das Betätigen
der Pumpe zu ermöglichen.
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Diese Abschnitte des Schlauchs wurden
auch der mehrfachen Verwendung von Gleitklemmen ausgesetzt, ohne
daß der
Schlauch deutlich beschädigt
wurde.