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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Ausformen und Vulkanisieren von Reifen für Fahrzeugräder, das
die folgenden Schritte aufweist: Anordnen eines zu behandelnden
Reifens auf einem toroidförmigen
Träger,
dessen Außenfläche im Wesentlichen
an die Innenfläche
des Reifens angepasst ist; Einschließen des Reifens und des toroidförmigen Trägers in
einen Formhohlraum, der in einer Vulkanisierform ausgebildet ist,
wobei der Formhohlraum Wände
hat, deren Form an eine Außenfläche des Reifens
nach Abschluss der Vulkanisierung angepasst ist; Anpressen des Reifens
mit seiner Außenfläche gegen
die Wände
des Formhohlraums; Zuführen
von Wärme
zu dem zu behandelnden Reifen, um dessen molekulare Vernetzung herbeizuführen.
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Die Erfindung betrifft auch eine
Vorrichtung zum Ausformen und Vulkanisieren von Reifen für Fahrzeugräder, die
Folgendes aufweist: Einen toroidförmigen Träger, der für den Eingriff mit einem herzustellenden
Reifen angeordnet ist und der eine Außenfläche hat, die im Wesentlichen
an eine Innenfläche des
Reifens angepasst ist; eine Vulkanisierform, die für die Aufnahme
des den zu behandelnden Reifen tragenden toroidförmigen Trägers in einem Formhohlraum
angeordnet ist, der einen zwischen der Außenfläche des toroidförmigen Trägers und
den Wänden
des Formhohlraums begrenzten Reifenhalteraum hat, die an die Außenfläche des
gehärteten
Reifens angepasst sind; Anpressvorrichtungen zum Anpressen der Außenfläche des
Reifens an die Innenwand der Form; Heizvorrichtungen zum Übertragen von
Wärme auf
den in dem Formhohlraum eingeschlossenen Reifen.
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Bei einem Reifenherstellungszyklus
ist vorgesehen, dass nach einem Herstellungsverfahren, bei dem die
unterschiedlichen Reifenbauteile hergestellt und/oder zusammengesetzt
werden, ein Ausform- und Vulkanisierungsverfahren durchgeführt wird,
um den Reifenaufbau in einer vorgegebenen geometrischen Form zu
stabilisieren, die sich allgemein durch ein bestimmtes Laufflächenmuster
auszeichnet.
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Zu diesem Zweck wird der Reifen in
eine Vulkanisierform eingeführt,
die üblicherweise
ein Paar Kästen,
die dafür
vorgesehen sind, axial nah zueinander bewegt zu werden, und die
so angeordnet sind, dass sie auf Reifenwulst und -seitenwände einwirken,
sowie wenigstens eine Krone mit am Umfang verteilten Abschnitten,
die radial nah zueinander bewegt werden können, so dass sie an dem Reifen-Lauftlächenband
wirken, aufweist. Im Einzelnen sind Kästen und Abschnitte zwischen
einem offenen Zustand bei dem sie voneihander beabstandet sind, um
ein Beladen mit den zu behandelnden Reifen zu ermöglichen,
und einem geschlossenen Zustand, bei dem sie einen Formhohlraum
bilden, dessen geometrische Form die gleiche ist wie die der Außenflächen des
zu erzielenden Reifens, bezüglich
einander bewegbar.
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Bei einem der am weitesten verbreiteten Ausformverfahren
ist vorgesehen, dass eine Vulkanisierblase aus elastomerem Material,
die mit Hochtemperatur- und Hochdruckdampf und/oder einem anderen
Fluid gefüllt
ist, im Inneren des in dem Formhohlraum eingeschlossenen Reifens
aufgeblasen wird. Auf diese Weise wird der Reifen in zweckmäßiger Art
gegen die Innenwände
des Formhohlraums gezwungen und in der ihm gegebenen geometrischen
Form stabilisiert, nach einer molekularen Vernetzung, der das elastomere
Material, aus dem der Reifen hergestellt ist, unterzogen wird, aufgrund
der Wärme,
die mittels des Fluids durch die Blase und mittels der Formwände übertragen
wird.
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Ebenfalls bekannt sind Ausformverfahren, bei
denen an Stelle einer aufblasbaren Vulkanisierblase ein steifer
toroidförmiger
Träger
in dem Reifen angeordnet wird, der die gleiche Form wie die Innenfläche des
zu erzielenden Reifens hat.
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Ein solches Verfahren ist z. B. in
dem europäischen
Patent
EP 242 840 offenbart,
bei dem ein steifer toroidförmiger
Träger
verwendet wird, um einem in der Form eingeschlossenen Reifen eine
geeignete Form und die endgültigen
Größen zu geben. Gemäß der obigen
Patentoffenbarung wird der unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizient
zwischen dem toroidförmigen
Metallträger
und dem Rohelastomermaterial, aus dem der Reifen hergestellt ist,
genutzt, um einen geeigneten Ausformdruck zu erreichen.
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Damit wird durch den Zusammenbau
der Teile, die die Form und den toroidförmigen Träger bilden, ein geschlossener
Raum in dem Formhohlraum ausgebildet, der genau die gleiche Form
wie die gesamte geometrische Form des Reifens hat. Auf diese Weise
werden sowohl die Außenflächen als
auch die Innenflächen
des Reifens in Kontakt mit steifen Abschnitten der Ausform- und
Vulkanisiervorrichtung gehalten. Mit anderen Worten sind alle Teile
der Vorrichtung, die für
die Festlegung der endgültigen
Reifengeometrie vorgesehen sind, steife Teile, anders als bei den
Verfahren, bei denen eine aufblasbare Vulkanisierblase verwendet
wird, die bekanntlich ein verformbarer Abschnitt der Form ist.
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Nach Auffassung der Anmelderin bringen
bei dem gegenwärtigen
Stand der Technik sowohl die Verfahren, bei denen eine aufblasbare
Vulkanisierblase verwendet wird, als auch die Verfahren, bei denen
ein steifer toroidförmiger
Träger
während
der Reifenvulkanisierung verwendet wird, einige Probleme mit sich.
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Bei den Verfahren, bei denen eine
aufblasbare Blase benutzt wird, ist zu beachten, dass die Verformbarkeit
der Blase leicht zu Fehlern bei der Geometrie und/oder beim Aufbau
des Reifens führen kann,
aufgrund von möglichen
Verformungen, die die Blase z. B. nach einer ungleichmäßigen Ausdehnung erleidet,
und/oder aufgrund von Reibungserscheinungen, die zwischen den Außenflächen der
Blase und den Innenflächen
des Reifenrohlings auftreten.
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Da die Blase auch die Aufgabe hat,
die Reifenwulste an den entsprechenden Formabschnitten zu verriegeln,
macht es die Verformbarkeit der Blase schwierig, solche für eine Wulstverriegelung
ausreichend hohen Drücke
zu erzielen. So können
unerwünschte
Fehlausrichtungen der Wulste bezüglich der
geometrischen Achse des Reifens auftreten, die dann zu Verformungen
des gesamten Reifenaufbaus führen.
Zusätzlich
kann ein für
die Wulstverriegelung nicht ausreichender Druck aufgrund eines Durchsickerns
des elastomeren Materials zwischen der Blase und der Form besonders
in den Anfangsmomenten des Vulkanisierungsverfahrens eine Gratbildung an
den Wulsten verursachen.
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Die Vulkanisierblase benötigt bedeutende Mengen
von Dampf, da das gesamte Innenvolumen der Blase, die in dem Formhohlraum
aufgeblasen wird, gefüllt
werden muss, und außerdem
bildet sie ein Hindernis für
die Übertragung
von Wärme
an den Reifen durch den Dampf.
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Andererseits macht es die Verwendung
eines steifen toroidförmigen
Trägers
an Stelle der aufblasbaren Vulkanisierblase notwendig, eine sehr
genaue und schwierige Überprüfung der
Volumina des Materials, das bei der Herstellung des Reifens verwendet
wird, durchzuführen.
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Außerdem ist es gegenwärtig unmöglich, an dem
Reifen eine geeignete radiale und/oder Umfangs-Expansion auszuführen, um
z. B. gewünschte Vorspannwirkungen
bei den verstärkenden
Aufbauten zu erreichen, die bei der Reifenherstellung verwendet
werden.
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Darüber hinaus ist es sogar mit
Hilfe des steifen toroidförmigen
Trägers
sehr schwierig, eine richtige und effiziente Wärmeübertragung in das Innere des
Reifens zu erreichen.
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Das US-Patent 1,798,210 offenbart
ein Vulkanisierungsverfahren demgemaß ein zuvor hergestellter Reifenrohling
auf einen toroidförmigen
Träger aus
vulkanisiertem Gummi aufgesetzt wird, um dann in dem Formhohlraum
eingeschlossen zu werden, der in einer Vulkanisierform ausgebildet
ist. Der toroidförmige
Träger
ist vollständig
hohl und hat eine solche Form und Größe, dass er mit den Innenwänden des
Formhohlraums zusammenwirkt, so dass eine hermetische Abdichtung
an den inneren Umfangsrändern
des Reifens durchgeführt
wird. Die Größen des
toroidförmigen
Trägers
sind jedoch kleiner als die Innengrößen des Reifenrohlings, so
dass ein Spalt gebildet wird, der sich zwischen den Außenflächen des
toroidförmigen
Trägers
und den Innenflächen des
Reifenrohlings von einem Wulst zum anderen erstreckt. Nach dem Schließen der
Form wird heißes Wasser
oder ein anderes heißes
Fluid unter Druck in den toroidförmigen
Träger
eingelassen, das den oben beschriebenen Spalt durch Öffnungen
erreicht, die in dem toroidförmigen
Träger
ausgebildet sind, um alle Funktionen zu erfüllen, die für das Ausformen und Vulkanisieren
des Reifens erforderlich sind.
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Bei diesem Vulkanisierungsverfahren
ist jedoch die Herstellung des Reifens direkt auf dem toroidförmigen Träger, der
zusammen mit dem Reifen in die Vulkanisierform eingeführt wird,
weder vorgesehen noch möglich.
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Da der toroidförmige Träger notwendigerweise kleinere
Größen als
die Innengrößen des
Reifens hat, können
außerdem
leicht Fehler im Aufbau auftreten, die durch eine fehlerhafte Zentrierung
und/oder unkontrollierte Bewegungen oder Verzerrungen, denen der
Reifen ausgesetzt ist, wenn er in dem Formhohlraum eingeschlossen
wird, verursacht werden.
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Die Anmelderin ist zu der Erkenntnis
gelangt, dass wesentliche Verbesserungen erzielt werden können, wenn
die Einführung
des Arbeitsfluids zur Durchführung
der Reifenausformung und/oder der Wärmezufuhr für die Vulkanisierung nach einer
Expansion, der der Reifen durch Druckeinwirkung unterzogen wird,
nur innerhalb eines Spalts stattfindet, der zwischen dem toroidförmigen Träger und
dem Reifenrohling ausgebildet ist. Ein Verfahren und eine Vorrichtung,
die auf der Basis dieses Prinzips entwickelt wurden, sind in der
europäischen
Patentanmeldung
EP
0 976 533 A2 derselben Anmelderin sowie in der GB 150 373
offenbart.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wurde ebenfalls festgestellt, dass wesentliche Verbesserungen bezüglich der
Reifenexpansion erreicht werden können, mit vorteilhaften Wirkungen
bezüglich
der Qualitätsmerkmale
des Endprodukts, wenn gleichzeitig mit der Expansion, der der Reifen
unterzogen wird, die Reifenseitenabschnitte, die z. B. zwischen den Reifenwulsten
und den Übergangsbereichen zwischen
der Seitenwanden und dem Laufflächenband
angeordnet sind, fest zwischen den Innenwänden des Formhohlraums und
der Außenfläche des
toroidförmigen
Trägers
gehalten werden. Auf diese Weise ist die Reifenexpansionswirkung
und das daraus resultierende Strecken der Korde, die den Karkassenaufbau
und den Gurtaufbau bilden, in vorteilhafter Weise auf den radial äußren Bereich
des Reifens nah an dem Laufflächenband
konzentriert.
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Im Einzelnen ist es eine Aufgabe
der Erfindung, ein Verfahren zum Ausformen und Vulkanisieren von
Reifen für
Fahrzeugräder
zur Verfügung
zu stellen, das sich dadurch auszeichnet, dass der Anpressschritt
die folgenden Vorgänge
umfasst: Zusammendrücken
von Seitenabschnitten des Reifens, die sich von dessen inneren Umfangsrändern weg
erstrecken, zwischen den Wänden
des Formhohlraums und der Außenfläche des
toroidförmigen
Trägers gleichzeitig
mit dem Einschließschritt;
und Herbeiführen
einer Expansion an einen radial äußeren Abschnitt
des Reifens, der zwischen den Seitenabschnitten begrenzt ist, um
den radial äußeren Abschnitt
gegen die Innenwände
des Formhohlraums zu bringen.
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Insbesondere ist die Durchführung der
Reifenexpansion vorzugsweise durch einen Schritt vorgesehen, bei
dem ein Fluid unter Druck wenigstens einem Fluid-Diffusions-Zwischenraum zugeführt wird,
der zwischen der Außenfläche des
toroidförmigen
Trägers
und der Innenfläche
des Reifens erzeugt wird.
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Vorteilhafterweise haftet vor dem
Zuführen des
Fluids unter Druck die Innenfläche
des Reifens im Wesentlichen über
ihre ganze Erstreckung an der Außenfläche des toroidförmigen Trägers an,
wobei der Diffusionszwischenraum auf die Expansion des Reifens folgend
erzeugt wird.
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Die Zuführung des Fluids unter Druck
wird vorzugsweise durch Zuführkanäle ausgeführt, die
in dem toroidförmigen
Träger
ausgebildet sind und die auf dessen Außenfläche münden.
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Vor dem Anpressschritt kann vorteilhafterweise
vorgesehen sein, dass ein Vorformschritt des Reifens ausgeführt wird,
indem vorbereitend ein Arbeitsfluid zwischen die Außenfläche des
toroidförmigen
Trägers
und die Innenfläche
des Reifens mit einem Druck eingeführt wird, der niedriger ist
als der des Fluids unter Druck, das während des Anpressschritts zugeführt wird.
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Vorzugsweise wird die Wärmezuführung durch
Zuführen
eines Heizfluids in den Dif fusionszwischenraum ausgeführt, wobei
das Heizfluid das gleiche Fluid unter Druck umfasst, wie es für die Ausführung des
Anpressschritts verwendet wird.
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Im Einzelnen wird das Fluid unter
Druck in einen oberen Abschnitt des Formhohlraums eingeführt und
längs einer
Innenfläche
des toroidförmigen
Trägers
zu einem unteren Abschnitt des Hohlraums geführt.
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Gleichzeitig mit dem Einführschritt
wird vorzugsweise auch ein Schritt ausgeführt, bei dem das Fluid unter
Druck aus dem unteren Abschnitt des Formhohlraums abgezogen wird,
so dass ein Druckfluidstrom längs
der Innenfläche
des toroidförmigen Trägers und
des Diffusionszwischenraums erzeugt wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird
dem in den Formhohlraum eingeführten
Fluid unter Druck eine Drehbewegung um eine geometrische Achse des
toroidförmigen
Trägers
aufgeprägt.
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Vorzugsweise hat der Diffusionszwischenraum
eine Erstreckung zwischen 3 mm und 14 mm, gemessen zwischen der
Innenfläche
des Reifens und der Außenfläche des
toroidförmigen
Trägers, wenigstens
an der Äquatorialebene
des Reifens.
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Es ist ebenfalls vorzugsweise vorgesehen, dass
zu der Expansion eine Vergrößerung des
Umfangs des Reifens zwischen 1% und 3,5% gemessen an der Äquatorialebene
(X–X)
des Reifens gehört.
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Ebenfalls gemäß der vorliegenden Erfindung wird
der Schritt des Anordnens des Reifens auf dem toroidförmigen Träger bevorzugt
durch direkte Herstellung des Reifens auf dem toroidförmigen Träger ausgeführt.
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Vorteilhafterweise kann vor dem Schritt
des Zuführens
des Fluids unter Druck eine Behandlung der Innenfläche des
Reifens ausgeführt
werden, um ein Durchdringen des Fluids unter Druck durch das elastomere
Material, das den Reifenrohling bildet, zu verhindern.
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Im Einzelnen wird eine vorvulkanisierte
Auskleidung direkt auf dem toroidförmigen Träger während eines Vorbereitungsschritts
zur Herstellung des Reifens ausgebildet, um ein Durchdringen des
Fluids unter Druck durch das elastomere Material, das den Reifenrohling
bildet, zu verhindern.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist es, eine Vorrichtung zum Ausformen und Vulkanisieren von Reifen
für Fahrzeugräder zur
Verfügung
zu stellen, die sich dadurch auszeichnet, dass der Halteraum in
geschlossenem Zustand radial innere Abschnitte mit einer Form und
mit Größen, die
im Wesentlichen der Form und den Größen von Seitenabschnitten des
Reifens entsprechen, die sich von dessen inneren Umfangsrändern weg
erstrecken, sowie einen radial äußeren Abschnitt
mit radialen Abmessungen hat, die größer sind als die radialen Abmessungen
eines radial äußeren Abschnitts
des Reifens, und der sich zwischen den Seitenabschnitten des Reifens
erstreckt.
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Im Einzelnen weisen die Anpressvorrichtungen
Kanäle
zum Zuführen
eines Fluids unter Druck auf, die durch den toroidförmigen Träger hindurch ausgebildet
sind und an der Außenfläche des
Trägers
münden.
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Vorteilhafterweise hat der Halteraum,
wenn die Form geschlossen ist, ein Volumen, das größer ist als
das von dem Reifen eingenommene Volumen.
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Weiterhin ist vorzugsweise vorgesehen, dass
die Zuführkanäle in wenigstens
einen Zwischenraum für
eine Diffusion des Fluids unter Druck münden, der in dem radial äußeren Abschnitt
des Halteraums zwischen der Außenfläche des
toroidförmigen
Trägers
und der Innenfläche
des herzustellenden Reifens gebildet wird.
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Vorteilhafterweise hat die Außenfläche des toroidförmigen Trägers eine
Erstreckung, die kleiner ist als die Erstreckung der Innenfläche des
vulkanisierten Reifens.
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Es ist auch vorzugsweise vorgesehen,
dass die Anpressvorrichtungen wenigstens einen Führungskanal für das Fluid
unter Druck aufweisen, der sich längs einer Innenfläche des
toroidförmigen
Trägers
erstreckt und der an den Zuführkanälen endet.
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Insbesondere ist der Führungskanal
zwischen der Innenfläche
des toroidförmigen
Trägers und
einem Füllaufbau
begrenzt, der an der Innenseite des toroidförmigen Trägers befestigt ist.
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Der Füllaufbau hat bevorzugt eine
Außenfläche, die
sich im Wesentlichen parallel zur Innenfläche des toroidförmigen Trägers erstreckt.
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Im Einzelnen weist der Füllaufbau
einen oberen Abschnitt mit Außenfläche die
im Wesentlichen parallel zu der Innenfläche des toroidförmigen Trägers ist,
und einen unteren Abschnitt auf, der eine Basisfläche mit
einer etwas geneigten Ausrichtung bezüglich einer horizontalen Ebene
hat.
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Diese Anpressvorrichtung kann auch
am Umfang verteilte Zuführdüsen aufweisen,
die zu einem Ende des Führungskanals
ausgerichtet sind.
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Vorzugsweise sind die Zuführdüsen zu einem
Einlassende des Führungskanals
ausgerichtet, das über
einer Äquatorialebene
des toroidförmigen Trägers angeordnet
ist.
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Im Einzelnen haben die Düsen eine
geneigte Ausrichtung bezüglich
einer Richtung radial zu einer geometrischen Achse des toroidförmigen Trägers.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind wenigstens eine erste und eine zweite Reihe von Zuführkanälen vorgesehen,
die an jeweils gegenüberliegenden
Positionen bezüglich
einer äquatorialen Mittelebene
des toroidförmigen
Trägers
angeordnet und zu Richtungen ausgerichtet sind, die jeweils von einer
geometrischen Achse des toroidförmigen
Trägers
weg konvergieren.
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Es ist ebenfalls vorzugsweise vorgesehen, dass
der toroidförmige
Träger
wenigstens einen Zentrierschaft für den Eingriff in einen Zentriersitz
hat, der der Form zum Fixieren der Positionierung des toroidförmigen Trägers und
des Reifens in dem Formhohlraum zugeordnet ist.
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Vorteilhafterweise erstreckt sich
der Zentrierschaft längs
einer geometrischen Achse, die der toroidförmige Träger, der herzustellende Reifen
und der Formhohlraum gemeinsam haben.
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Ebenfalls gemäß der vorliegenden Erfindung weisen
die Heizvorrichtungen vorzugsweise wenigstens einen Kanal zum Führen eines
Heizfluids zu den Zuführkanälen auf.
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Vorteilhafterweise umfasst das Heizfluid
das gleiche Fluid unter Druck, wie es aus den Druckfluid-Zuführeinrichtungen
zugeführt
wird.
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Es ist ebenfalls vorzugsweise vorgesehen, dass
der toroidförmige
Träger
einen in Axialrichtung elastisch nachgebenden Aufbau wenigstens
an Bereichen hat, die den inneren Umfangsrändern des Reifens entsprechen.
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Im Einzelnen hat der toroidförmige Träger bevorzugt
einen in Axialrichtung elastisch nachgebenden Aufbau an Bereichen,
die den Seitenabschnitten des Reifens entsprechen.
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Weitere Merkmale und Vorteile werden
aus der detaillierten Beschreibung einer bevorzugten, aber nicht
einzigen Ausführungsform
eines Verfahrens und einer Vorrichtung zum Ausformen und Vulkanisieren
von Reifen für
Fahrzeugräder
gemäß der vorliegenden
Erfindung ersichtlich. Diese Beschreibung folgt nun unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen, die als nicht einschränkende Beispiele angeführt werden,
und in denen:
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1 schematisch
einen Diametralschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt, bei
der eine Form in offenem Zustand angeordnet ist, um das Entfernen
eines vulkanisierten Reifens zu ermöglichen;
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2 eine
fragmentarische Querschnittshälfte
ist, die bezüglich 1 in vergrößertem Maßstab dargestellt
ist und die einen Reifenrohling während eines Betriebsschritts
zeigt, bei dem das Schließen
der Form durch Bewegung der Kästen
nah zu dem toroidförmigen
Träger
begonnen hat;
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3 eine
Querschnittshälfte
des Reifens während
eines Betriebsschritts ist, bei dem nach einer radialen Annäherung der
Sektoren das Schließen der
Form vollendet ist;
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4 eine
Querschnittshälfte
des Reifens ist, der an den Ausformungsflächen nach dem Einlass von Dampf
unter Druck in den Formhohlraum ausgeformt wird,;
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5 eine
schematische Draufsicht ist, die die Verteilung der Arbeitsfluid-Zuführdüsen bezüglich der
geometrischen Achse der Form und des toroidförmigen Trägers zeigt.
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In den Zeichnungen ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ausformen und Vulkanisieren von Reifen für Fahrzeugräder insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet.
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Die Vorrichtung 1 umfasst
eine Vulkanisierform 2, die mit einer Vulkanisierpresse 3 verbunden ist,
welche nur schematisch dargestellt ist, da sie auf eine beliebige,
für den
Fachmann zweckmäßige Art hergestellt
sein kann. Z. B. kann die Form 2 aus einer unteren Hälfte 2a und
einer oberen Hälfte 2b bestehen,
die mit einer Grundplatte 3a bzw. einem Schließabschnitt 3b der
Presse 3 in Eingriff stehen.
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Bei dem Beispiel haben die untere
Hälfte 2a und
die obere Hälffe 2b der
Form 2 einen unteren Kasten 4a bzw. einen oberen
Kasten 4b sowie eine untere Krone 5a und eine
obere Krone 5b von Sektoren.
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Die untere Hälfte 2a und die obere
Hälfte 2b sind
zwischen einem offenen Zustand, bei dem sie voneinander beabstandet
sind, wie in 1 gezeigt, und
einem in 2 bis 4 gezeigten geschlossenen Zustand,
bei dem sie nah beieinander angeordnet sind, so dass sie einen Formhohlraum 6 bilden,
der von den Innenwänden
der Form 2 begrenzt ist, die von den Kästen 4a, 4b und
den Sektoren 5a, 5b gebildet sind, bezüglich einander
bewegbar. Die Innenwände
der Form 2 haben eine Form, die der geometrischen Form
der Außenfläche 7a eines
herzustellenden Reifens 7 entspricht.
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Der Reifen 7 weist üblicherweise
einen Karkassenaufbau auf, vorzugsweise in Radialbauweise, der aus
einer oder mehreren Karkassenlagen gebildet ist, deren jeweilige
gegenüberliegende
Endränder
mit ringförmigen
Verstärkungsaufbauten
in Eingriff stehen, die in inneren Umfangsrändern 7b des Reifens,
d. h. in den Bereichen, die üblicherweise
als „Wulste" bezeichnet werden,
eingeschlossen sind.
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Zwei Seitenabschnitte 8,
die sich von den Wulsten 7b weg erstrecken, und ein radial äußerer Abschnitt 9,
der zwischen den Seitenabschnitten begrenzt ist, sind in dem Karkassenaufbau,
und allgemeiner in dem Gesamtaufbau des Reifens 7 vorhanden.
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Ein Gurtaufbau, der eine oder mehrere
Gurtlagen aufweist, die aufeinanderfolgend und radial übereinanderliegend
angeordnet sind, ist auf die Karkassenlage an einem radial äußeren Abschnitt 9 von dieser
angebracht.
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Der Karkassen- und Gurtaufbau sowie
die ringförmigen
Verstärkungsaufbauten
an den Wulsten sind in den beigefügten Zeichnungen nicht gezeigt, da
sie auf eine beliebige zweckmäßige Art
hergestellt werden können.
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Die Kästen 4a, 4b sind
für die
Bildung der Außenflächen der
gegenüberliegenden
Seitenwände des
Reifens 7 vorgesehen, die sich an Seitenabschnitten 8 erstrecken,
während
die Sektoren 5a, 5b dafür vorgesehen sind, an dem radial äußeren Abschnitt 9 zu
wirken, um das so genannte Laufflächenband des Reifens zu formen,
indem darin eine Reihe von Schnitten sowie Längs- und/oder Quernuten (nicht
in den Zeichnungen gezeigt) erzeugt wird, die in geeigneter Weise
angeordnet sind, so dass sie ein gewünschtes „Laufflächenmuster" bilden.
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Die Vorrichtung 1 umfasst
weiterhin die Verwendung von wenigstens einem toroidförmigen Träger 10 aus
Metall oder einem anderen festen Material, der eine Außenfläche 10a hat,
die die Form einer Innenfläche
des Reifens 7, der der Ausformungs- und Vulkanisierungsbehandlung
unterworfen werden soll, wiedergibt oder in jedem Fall im Wesentlichen
an diese angepasst ist. Der toroidförmige Träger 10 besteht zweckmäßigerweise
aus einer zusammenlegbaren Trommel, d. h. einer Trommel, die aus
zentripetal bewegbaren Umfangssegmenten besteht, so dass der toroidförmige Träger auseinandergenommen
und leicht von dem Reifen 7 entfernt werden kann, wenn die
Herstellung vollendet ist.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
der Reifenrohling 7 auf dem toroidförmigen Träger 10 angeordnet,
bevor dieser zusammen mit dem Reifen in die Vulkanisierform 2 eingesetzt
wird, die in offenem Zustand angeordnet ist.
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Insbesondere kann der Eingriff des
Reifens
7 an dem toroidförmigen Träger
10 zweckmäßigerweise
erreicht werden, indem der Reifen direkt auf dem Träger hergestellt
wird. So wird der toroidförmige
Träger
10 vorteilhafterweise
als steifes Modell für
die Bildung und/oder Ablage der verschiedenen Bauteile wie Karkassenlagen,
Verstärkungsaufbauten
an den Wulsten, Gurtlagen, Seitenwände und Laufflächenband,
die bei der Bildung des Reifens zusammenwirken, verwendet. Weitere
Einzelheiten betreffend die Modalitäten der Bildung und/oder Ablage
der Bauteile des Reifens
7 auf dem toroidförmigen Träger
10 sind
z. B. den europäischen
Patentanmeldungen derselben Anmelderin zu entnehmen, die unter
EP 0 928 680 bzw.
EP 0 928 702 veröffentlicht
sind.
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In dieser Situation entspicht die
geometrische Form der Innenfläche
des Reifenrohlings 7 genau der Form der Außenfläche des
toroidförmigen Trägers 10 oder
ist in jedem Fall im Wesentlichen an diese angepasst. Mit anderen
Worten sind der toroidförmige
Träger 10 und
der Reifen 7 über
die gesamte Erstreckung ihrer Außenfläche 10a bzw. ihrer
Innenfläche
in einer gegenseitigen, im Wesentlichen homogenen Kontaktbeziehung.
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Wie aus dem Folgenden deutlicher
hervorgeht, ist jedoch vorzugsweise vorgesehen, dass die Erstreckung
der Außenfläche 10a des
toroidförmigen Trägers 10 zweckmäßigerweise
geringer ist als die Erstreckung der Innenfläche 7b des Reifens 7,
wenn die Vulkanisierung abgeschlossen ist.
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Der toroidförmige Träger 10 ist vorzugsweise mit
wenigstens einem Zentrierschaft 11 für den Eingriff in einen in
der Form 2 angeordneten Zentriersitz 12 versehen,
um eine ge naue Positionierung des toroidförmigen Trägers und des von ihrn getragenen Reifens 7 in
dem Formhohlraum 6 herzustellen. Bei der gezeigten Ausführungsform
weist der toroidförmige
Träger 10 zwei
Zentrierschäfte 11 auf,
die sich von gegenüberliegenden
Seiten längs
einer geometrischen Achse Y erstrecken, die der toroidförmige Träger 10,
der Reifen 7 und der Formhohlraum 6 gemeinsam
haben, und die so angeordnet sind, dass sie in entsprechende Zentriersitze 12 eingepasst werden
können,
die in der Grundplatte 3a bzw. dem Schließabschnitt 3b der
Vulkanisierpresse 3 ausgebildet sind.
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Die Zentrierschäfte 11 können mit
dem toroidförmigen
Träger 10 durch
Verbindungsglieder 11a (nur schematisch gezeigt) verbunden
sein, die dafür vorgesehen
sind, eine zentripetale Bewegung der Umfangsabschnitte zu ermöglichen,
die den toroidförmigen
Träger
bilden.
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Nachdem der toroidförmige Träger 10 mit dem
Reifen 7 auf dem unteren Abschnitt 2a der Form 2 positioniert
wurde, wird die Form in ihren geschlossenen Zustand gebracht.
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Wie klar aus den beigefügten Zeichnungen zu
ersehen ist, ist der Reifen 7 nach dem Schließen der
Form 2 in einem Halteraum eingeschlossen, der zwischen
der Außenfläche 10a des
toroidförmigen Trägers 10 und
den Innenwänden
des Formhohlraums 6 begrenzt ist.
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Vorteilhafterweise hat dieser Halteraum, wenn
die Form geschlossen ist, ein größeres Volumen
als das Volumen, das der Reifen einnimmt. Im Einzelnen hat der Halteraum,
wie leicht aus den beigefügten
Zeichnungen zu erschließen
ist, zwei radial innere Abschnitte mit einer Form und Größen, die
im Wesentlichen der Form und den Größen der Seitenabschnitte 8 des
Reifens 7 entsprechen, sowie einen radial äußeren Abschnitt,
der zwischen den radial inneren Abschnitten begrenzt ist und radiale
Abmessungen hat, die größer sind
als die radialen Abmessungen, d. h. die Dicke, die an dem radial äußeren Abschnitt 9 des
Reifens gemessen werden.
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Bei einem Anfangsschritt des Schließens der Form 2 wirkt
sowohl der untere Kasten 4a als auch der obere Kasten 4b gegen
die Außenflächen des Reifens 7 an
einem der Seitenabschnitte 8 des Reifens, wie klar in 2 gezeigt ist.
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In dieser Situation ist jeder der
Seitenabschnitte 8 des Reifens 7 zwischen den
Wänden
des Formhohlraums 6 eingeschlossen, die den Kästen 4a, 4b und
der Außenfläche 10a des
toroidförmigen Trägers 10 entsprechen.
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Gleichzeitig greift jeder der inneren
Umfangsränder 7b des
Reifens 7 abdichtend zwischen den inneren Umfangsabschnitten 10b des
toroidförmigen
Trägers 10 und
den inneren ringförmigen
Abschnitten 14a, 14b des unteren Kastens 4a und
des oberen Kastens 4b, die üblicherweise „Wulstringe" genannt werden,
an. Im Einzelnen ist zwischen dem Wulstring 14a, 14b jedes
Kastens 4a, 4b und dem entsprechenden inneren
Umfangsabschnitt 10b des toroidförmigen Trägers 10 ein Gehäusesitz
für den
inneren Umfangsrand 7b des Reifens 7 ausgebildet, der üblicherweise
als Reifen "wulst" bekannt ist.
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Die Wulstsitze 14a, 14b geben
den entsprechenden Wulsten 7b eine Ausformung von größter geometrischer
Genauigkeit und Dicke, da die Ausformung das Ergebnis einer direkten
Verbindung der steifen Flächen
des toroidförmigen
Trägers 10 und der
Kästen 4a, 4b der
Form 2 ist.
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Zusätzlich gewährleisten die Wulstsitze eine sehr
zuverlässige
und genaue Zentrierung des Reifens 7 bezüglich der
Achse „Y" des Formhohlraums 6.
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Vorzugsweise hat der toroidförmige Träger 10 auch
eine solche Größe, dass
er wenigstens in den Bereichen, die den Wulsten 7b des
Reifens 7 entsprechen, einen Aufbau hat, der elastisch
in Axialrichtung nachgibt, nachdem die Kästen 4a, 4b sich während des
Einschließschritts
der Form 2 einander angenähert haben.
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Insbesondere gibt der toroidförmige Träger 10 zweckmäßigerweise
in den Bereichen elastisch in Axialrichtung nach, die der Gesamterstreckung
der Reifenseitenabschnitte 8 entsprechen, welche einem Zusammendrückvorgang
zwischen den Kästen 4a, 4b und
dem toroidförmigen
Träger
unterzogen werden.
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Im Einzelnen liegt die Axialverformung,
der der toroidförmige
Träger 10 in
den Kontaktbereichen mit den Kästen 4a, 4b nah
an den Reifenwulsten 7b ausgesetzt ist, vorzugsweise zwischen
0,3 und 0,5 mm und hat eine solche Erstreckung, dass sie einen spezifischen
Druck erzeugt, der an den Kontaktflächen mit den entsprechenden
Kästen 4a, 4b zwischen
18 und 25 bar beträgt.
Dieser Kontaktdruck während
des Beginns der Ausform- und Vulkanisierschritte des Reifens verhindert
ein Durchsickern des elastomeren Materials zwischen die Flächen, die
sowohl mit dem toroidförmigen
Träger 10 als
auch mit den Kästen 4a, 4b in
Kontakt sind, wodurch die Bildung daraus entstehender Stellen, an
denen Material überfließt, vermieden
wird. Nach der gegenseitigen Annäherung
der Kästen 4a, 4b oder
gleichzeitig mit deren Annäherung
wird das Schließen
der Form 2 durch eine radiale Annä herung der Sektoren 5a, 5b, während diese
sich nah zu dem to oidförmigen
Träger 10 bewegen,
vollendet.
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Wie aus 3 zu ersehen ist, halten die Wände des
Formhohlraums 6 nah an den Sektoren 5a, 5b in
dem Moment, wenn das Schließen
der Form 2 vollendet ist, einigen Abstand von der Außenfläche des
Reifens 7, während
die Innenfläche
des Reifens an der Außenfläche 10a des
toroidförmigen Trägers 10 im
Wesentlichen über
deren gesamte Erstreckung anhaftet.
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Bei diesem Schritt kann das Laufflächenband,
das an einem radial äußeren Abschnitt 9 des Reifens 7 angeordnet
ist, in jedem Fall teilweise von Rippen durchdrungen werden, die
in den Abschnitten 5a, 5b besonders nah an den
so genannten Reifen "schultern" angeordnet sind,
d. h. in den Übergangsbereichen
zwischen den Reifen-Seitenwänden
und dem Laufflächenband.
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Der Anpressvorgang des Reifens 7 gegen die
Innenwände
des Formhohlraums 6, dessen Beginn mit dem Zusammendrücken der
Seitenabschnitte 8 zwischen den Kästen 4a, 4b und
dem toroidförmigen
Träger 10 erfolgte,
wird auch an einem radial äußeren Abschnitt 9 des
Reifens 7 gleichzeitig mit der Wärmezufuhr durchgeführt, um
eine molekulare Vernetzung des elastomeren Materials, aus dem der Reifen
hergestellt ist, sowie eine daraus folgende Stabilisierung von Geometrie
und Aufbau des Reifens zu bewirken.
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Zu diesem Zweck ist die Vorrichtung 1 mit Anpresseinrichtungen
versehen, die wenigstens einen Hauptkanal 13 für die Zufuhr
des Fluids unter Druck umfasst, der z. B. in dem Schließabschnitt 3b der
Presse 3 ausgebildet ist und in den Formhohlraum 6 mündet, um
an einer radial inneren Position bezüglich des toroidförmigen Trägers 10 ein
Fluid unter Druck in den Hohlraum einzuleiten.
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Eine Vielzahl von Kanälen 17a, 17b, 17c zur Zufuhr
von Fluid unter Druck erstreckt sich durch den toroidförmigen Träger 10,
wobei diese Kanäle
an der Außenfläche 10a des
toroidförmigen
Trägers
münden
und in zweckmäßiger Weise
an dessen Umfangserstreckung verteilt sind.
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Im Einzelnen sind vorzugsweise wenigstens eine
erste und eine zweite Reihe von Zuführkanälen 17a, 17b vorgesehen,
wobei diese Reihen an jeweils gegenüberliegenden Positionen bezüglich der äquatorialen
Mittelebene X–X
des toroidförmigen
Trägers 10 angeordnet
und in jeweils konvergierenden Richtungen weg von der geometrischen
Achse Y aus gerichtet sind, zu Zwecken, die im Folgenden näher erläutert werderf.
Wenigstens eine dritte Reihe von Zuführkanälen 17c, die in der äquatorialen
Mittelebene X–X
in Umfangsrichtung verteilt sind, kann ebenfalls vorgesehen sein.
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Das von dem Primärkanal 13 zugeführte Fluid
unter Druck wird durch eine Vielzahl von am Umfang verteilten Zuführdüsen 15 in
die Formkammer 6 eingeführt.
Wie deutlich in 5 dargestellt
ist, können
diese Zuführdüsen vorteilhafterweise
eine bezüglich
einer Richtung radial zu der geometrischen Achse Y des Formhohlraums 6 geneigte
Ausrichtung haben, vorzugsweise mit einem Winkel α, der zwischen
15° und
45° liegt,
um das Arbeits-Druckfluid
in eine Drehbewegung um die geometrische Achse zu versetzen.
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Zusätzlich sind die Zuführdüsen 15 an
dem oberen Abschnitt des Formhohlraums 6 vorteilhafterweise
dafür vorgesehen,
zu dem Einlassende 16a eines Führungskanals 16 gerichtet
zu sein, der sich längs
der Innenfläche
des toroidförmigen
Trägers 10 erstreckt
und mit den Zuführkanälen 17 verbunden ist.
Dieser Führungskanal 16 ist
vorteilhafterweise zwischen der Innenfläche des toroidförmigen Trägers 10 und
einem Füllaufbau 18 begrenzt,
der vorzugsweise aus Blech hergestellt und an der Innenseite des
toroidförmigen
Trägers
befestigt ist. Wie klar in den Zeichnungen zu sehen ist, hat der
Füllaufbau 18 eine
Außenfläche, die
sich im Wesentlichen parallel yu der Innenfläche des toroidförmigen Trägers 10 erstreckt.
Insbesondere hat der Füllaufbau 18 einen oberen
Abschnitt 18a mit einer Außenfläche parallel zu der Innenfläche des
toroidförmigen
Trägers 10 und
einen unteren Abschnitt 18b mit einer Grundfläche, die
leicht geneigt bezüglich
einer Horizontalebene ist, die sich in einer Abwärtsrichtung zu der geometrischen
Achse Y zwischen dem radial äußeren und
dem radial inneren Ende des Füllaufbaus
erstreckt. Durch das Vorhandensein dieser Grundfläche wird
die Anlagerung von Kondensat in dem Füllaufbau 18 vorteilhafterweise
vermieden.
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Das Fluid unter Druck, das von den
Zuführdüsen 15 verteilt
wird, läuft
durch den Führungskanal 16 und
erreicht deshalb die Außenfläche 10a des
toroidförmigen
Trägers 10 durch
die Zuführkanäle 17a, 17b, 17c.
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Von dem Fluid ausgeübter Druck
bewirkt, dass der Reifen 7, dessen Seitenabschnitte 8 abdichtend
in Sandwich-Art zwischen dem toroidförmigen Träger 10 und den Kästen 4a, 4b liegen,
sich an seinem radial äußeren Abschnitt 9 in
den Halteraum ausdehnt, der zwischen den Wänden des Formhohlraums 6 und
der Außenfläche 10a des
toroidförmigen Trägers 10 ausgebildet
ist. So wird zwischen der Innenfläche des Reifens 7 und
der Außenfläche 10a des
toroidförmigen
Trägers 10 ein
Diffusionszwischenraum 19 gebildet, der mit Druckfluid
gefüllt
ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass der
Zufuhr von Druckfluid ein Anfangs-Vorformschritt vorausgeht, der
darauf abzielt, eine Anfangs-Ablösung
der Innenfläche
des Reifens 7 an seinem radial äußeren Abschnitt 9 von
dem toroidförmigen
Träger 10 zu
bewirken. Dieser Vorformschritt kann durchgeführt werden, indem ein Arbeitsfluid,
das z. B. aus Stickstoff besteht, vorläufig in den Formhohlraum 6 eingeführt wird,
wobei die Zufuhr bei einem Druck erfolgt, der z. B. zwischen 3 und
5 bar liegt, und in jedem Fall niedriger ist als der Druck des Druckfluids,
das während des
Anpressschritts eingeführt
wird.
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Danach wird die Zufuhr des Druckfluids durchgeführt, um
die End-Expansion des radial äußeren Abschnitts 9 des
Reifens 7 zu fixieren, wobei dieser Abschnitt in eine Druckbeziehung
an den Innenwänden
des von den Sektoren 5a, 5b gebildeten Formhohlraums 6 gebracht
wird.
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Gleichzeitig wird das Druckfluid
durch einen oder mehrere Auslassschäfte 20, die mit dem
unteren Abschnitt nah an den inneren Umfangsrändern 7b des Reifens 7 verbunden
sind, aus dem unteren Abschnitt des Formhohlraums 6 abgezogen.
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So wird längs der Innenfläche des
toroidförmigen
Trägers 10 und
in dem Diffusionszwischenraum 19 ein Druckfluidstrom erzeugt,
der sich von dem oberen zu dem unteren Abschnitt des Formhohlraums 6 bewegt,
so dass eine effiziente und gleichmäßige Zufuhr von Wärme zu dem
Reifen 7 gewährleistet
wird.
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Im Einzelnen läuft das von den Zuführdüsen 15 verteilte
Druckfluid längs
eines oberen Abschnitts des Führungskanals 16,
bis es in die Nähe
der ersten Reihe von Zuführkanälen 17a kommt.
Ein Teil des Druckfluids erreicht den Diffusionszwischenraum 19 durch
die Zuführkanäle 17a der
ersten Reihe, die vorteilhafterweise in Übereinstimmung mit der Fließrichtung
des Fluids längs
des Führungskanals 16 ausgerichtet
ist. Der übrige
Teil des Druckfluids setzt seine Bewegung durch den Führungskanal 16 längs der
Innenfläche
des toroidförmigen
Trägers 10 in
der Richtung des unteren Abschnitts des Formhohlraums 6 fort.
Der Fluidstrom, der durch die Zuführkanäle 17b, 17c läuft, die
zu der zweiten und der dritten Reihe gehören, fördert die Entfernung des Druckfluids
aus dem Diffusionszwischenraum 19 durch einen Venturi-Effekt.
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So wird ein effizienter Austausch
des Druckfluids in dem Diffusionszwischenraum 19 gewährleistet,
der zu einer fortlaufenden Entfernung des Kondensats führt, das
dazu neigt, sich während
des Vulkanisierungsverfahrens darin zu bilden.
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Bei dem Anpressschritt hat der Diffusionszwischenraum 19 vorzugsweise
eine Erstreckung zwischen 3 mm und 14 mm, gemessen zwischen der Innenfläche 7c des
Reifens 7 und der Außenfläche 10a des
toroidförmigen
Trägers 10,
wenigstens nah an einer Äquatorialebene
des Reifens, die mit der Äquatorialebene
X–X des
Formhohlraums 6 übereinstimmt.
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Es ist ebenfalls vorzugsweise vorgesehen, dass
der Betrag der Expansion, der der Reifen 7 ausgesetzt ist,
ein Strecken des Gurtaufbaus mit einer Vergrößerung von dessen Umfang zwischen
1% und 3,5% gemessen an der Äquatorialebene
X–X des Reifens
umfasst.
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Vorteilhafterweise umfasst diese
Expansion kein abnormes Spannen der Korde, die den Karkassenaufbau
bilden, insbesondere an dessen Seitenabschnitten 8, die
fest zwischen den Kästen 4a, 4b und
dem toroidförmigen
Träger 10 gehalten
werden. Das Spannen und daraus resultierendes Strecken der Karkassen-
und der Gurtkorde konzentriert sich auf den radial äußeren Abschnitt 9 des
Reifens 7.
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Das Druckfluid unter Druck, das während des
Anpressschritts in den Diffusionszwischenraum 19 zugeführt wird,
kann z. B. aus Stickstoff oder einem anderen Inertgas bestehen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist jedoch vorgesehen, zusätzlich
zu oder an Stelle des Inertgases vorzugsweise übererhitzten Dampf zu verwenden,
dessen Temperatur bevorzugt zwischen 170°C und 210°C liegt und der bei schrittweise
steigendem Druck bis zu einem Wert zwischen 16 und 30 bar, vorzugsweise
etwa 18 bar, zugeführt
wird. In dieser Situation erfüllt
das Druckfluid, das den Zuführkanälen 17a, 17b, 17c zur
Reifenausformung zugeführt wird,
auch teilweise oder ganz die Funktion des Heizfluids zur Übertragung
der notwendigen Wärme
an den Reifen für
dessen Vulkanisierung.
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Der Primärkanal 13, die Zuführdüsen 15,
der Führungskanal 16 und
die Zuführkanäle 17a, 17b, 17c erfüllen zusammen
mit weiteren Kanälen 22a, 22b, 21a, 21b nah
an den Kästen 4a, 4b und
an den Sektoren 5a, 5b der Form 2, denen
Dampf unter Druck bei hoher Temperatur zugeführt wird, auch die Funktion
von Heizeinrichtungen für
die Wände
der Form 2, um dem Reifen 7 für dessen molekulare Vernetzung
sogar von außen
in das Innere die notwendige Wärme
zuzuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird vor der Zuführung
des Fluids unter Druck vorzugsweise eine Behandlung der Innenfläche des Reifens 7 durchgeführt, um
zu verhindern, dass Druckdampf, vor allem bei den Anfangschritten
des Vulkanisierungszyklus, durch das Rohelastomermaterial dringt,
aus dem der Reifen hergestellt ist. Im Einzelnen umfasst das Verfahren
zu diesem Zweck die Anordnung von wenigstens einer dünnen vorvulkanisierten
Schicht (Auskleidung) aus einer undurchlässigen Mischung an den Innenfläche des
Reifens. Vorteilhafterweise kann die vorvulkanisierte Auskleidung
(in den Zeichnungen nicht gezeigt) während eines Schritts, der der
Herstellung des Reifens 7 auf dem toroidförmigen Träger vorausgeht,
direkt auf dem toroidförmigen
Träger 10 gebildet
werden, oder in Form einer Skimmschicht auf die Außenfläche 10a des
toroidförmigen
Trägers 10 aufgebracht
werden.
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Weitere Einzelheiten bezüglich der
Zusammensetzung und der Merkmale der Auskleidung sind in der von
derselben Anmelderin hinterlegten europäischen Patentanmeldung
EP 0 976 534 A2 beschrieben,
der weitere Erläuterungen
zu entnehmen sind.
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Mit der Erfindung werden wesentliche
Vorteile erzielt.
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Die Möglichkeit der Herstellung des
Reifens direkt auf einem steifen toroidförmigen Träger gewährleistet eine hohe Qualität des Reifens
bezüglich geometrischer
Genauigkeit und Gleichmäßigkeit
des Aufbaus.
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Die Verwendung eines steifen toroidförmigen Trägers während der
Ausform- und Vulkanisierschritte ermöglicht das Erreichen einer
perfekten Zentrierung des Reifens innerhalb der Vulkanisierform
und ermöglicht
eine stärkere
Steuerung der geometrischen Merkmale und Aufbaumerkmale des Reifens während des
Expansionsschritts im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren, bei denen
aufblasbare Vulkanisierblasen verwendet werden. Diese Steuerung von
Geometrie und Aufbau wird außerdem
durch effiziente Verankerung der Seitenabschnitte 8 zwischen
den Kästen 4a, 4b und
dem toroidförmigen Träger 10 weiter
verbessert, wie oben beschrieben, ohne die Gefahr der Bildung von
Graten durch ein Durchsickern des elastomeren Materials an den Wulsten,
nicht einmal während
der Anfangsschritte des Ausform- und Vulkanisierungsverfahrens.
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Zusätzlich gewährleistet die Zufuhr von Dampf
unter Druck in den zwischen dem toroidförmigen Träger und der Innenfläche des
Reifens ausgebildeten Diffusionszwischenraum bei einer gegebenen
Temperatur eine stärkere
Wärmeübertragung
an den Reifen, wobei diese Übertragung
nicht durch Körper
aus elastomerem Material wie Vulkanisierblasen ge mäß dem Stand
der Technik behindert wird und effizienter ist als die Übertragung
die durch Kontakt mit Festkörpern
wie dem toroidförmigen
Träger erreichbar
ist.
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Die Verwendung eines toroidförmigen Trägers während des
Vulkanisierschritts bietet weiterhin die Möglichkeit, das Volumen, das
der Dampf in dem Reifen einnimmt, stark zu reduzieren, so dass die Vulkanisierung
mit im Vergleich zum Stand der Technik stark reduzierten Dampfmengen
erreicht wird. Eine weitere Reduzierung der verwendeten Dampfmenge
wird aufgrund der erzwungenen Zufuhr von Druckfluid in den Führungskanal
erreicht, der zwischen dem Füllaufbau 18 und
der Innenfläche
des toroidförmigen
Trägers 10 ausgebildet
ist.
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Die Zufuhr von Dampf oder einem anderen mit
Druck beaufschlagten Fluid zwischen den toroidförmigen Träger und die Innenfläche des
Reifens ermöglicht
auch die Erzeugung von geeigneten Vorspannkräften in den inneren Verstärkungsaufbauten des
Reifens durch Reifenexpansion, ein Zustand, der oft zur Verleihung
bestimmter Verhaltenseigenschaften angestrebt wird.
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Insbesondere macht es die Erfindung
vorteilhafterweise möglich,
ein Strecken mit daraus resultierenden Vorspannkräften in
dem Gurtaufbau des Reifens zu bewirken, ohne die Korde zu stark
zu spannen, die die Lage oder Lagen bilden, die zu dem Karkassenaufbau
gehört/gehören, vor
allem an den Seitenwandbereichen.
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Es ist zu beachten, dass die Anordnung
eines Führungswegs
für Dampf
oder ein anderes mit Druck beaufschlagtes Fluid längs der
Innenflächen des
toroidförmigen
Trägers
sowie die spezielle Ausrichtung der Zuführkanäle 17a, 17b, 17c einen
ausgezeichneten Dampfaustausch innerhalb des Diffusionszwischenraums 19 und
daraus resultierend eine effiziente Entfernung der Wassertropfen
ermöglicht, die
sich häufig
durch Kondensation an den Reifeninnenflächen nach der durch den Dampf
erfolgten Wärmeübertragung
bilden. Dieser Aspekt ist besonders vorteilhaft, weil das Vorhandensein
von Wassertropfen an den Innenflächen
des Reifens eine Erzielung einer effizienten Wärmeübertragung gefährden würde.
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Die Anordnung einer vorgehärteten Elastomerschicht
auf der Innenfläche
des Reifens beseitigt auch das Risiko, dass ein direkter Kontakt
des Dampfes mit den Innenflächen
des Reifens eine Diffusion von Wasserteilchen in die Schichten der
Rohmischung verursachen kann, insbesondere während der Anfangsschritte des
Vulkanisierungsverfahrens.
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Viele Abwandlungen und Variationen
können an
der beschreiben Erfindung vorgenommen werden. Beispielsweise kann
vorgesehen sein, dass der Diffusionszwischenraum 19 wenigstens
teilweise von einer Flächenabsenkung
gebildet ist, die an der Außenfläche 10a des
toroidförmigen
Trägers 10 angeordnet
ist. Auch in diesem Fall wird aufgrund der Zufuhr des Fluids unter
Druck eine Expansion des Reifens 7 erreicht, die das Volumen
des Diffusionszwischenraums 19 vergrößert.