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Nähmaschine zum Aufeinanderpikieren von mindestens zwei übereinanderliegenden
Stoffbahnen Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nähmaschine zum Aufeinanderpikieren
von mindestens zwei übereinanderliegenden Stoffbahnen, die zwecks Rollers über einen
sattelförmigen Träger an der Stichbildestelle geführt sind.
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Auf diese Weise zusammengenähte Stoffbahnen neigen nach dem Vernähen
zum Rollen; und es können aus diesen Bahnen zwecki n. iißigerweise Unterkragen von
beliebiger Form und Größe herausgeschnitten und sogleich weiterverarbeitet werden.
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Bei bisher bekannten ähnlichen Maschinen erfolgt das Aufeinandernähen
der Stoffbahnen über einem Gleitbalken vermittels nur einer gebogenen i@Tähnadel
und eines mit ihr zusammenwirkenden Greifers, wobei jeweils i eine aus Kettenblindstichen
bestehende Naht in der Querrichtung zur Stoffbahn hergestellt und darauf zum Nähen
der folgenden Quernaht die Stoffbahn um ein kleines Stück vorwärts bewegt wird.
Bei einer solchen Maschine kann somit die Stoffbahn sich nur verhältnismäßig langsam
vorwärts bewegen. Ferner lösen sich hier die Kettenblindstiche beim Zerschneiden
der aufeinandergenähten Stoffbahn sehr leicht.
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Diese Nachteile sollen bei der Nähmaschine gemiiß vorliegender Erfindung
dadurch behoben werden, daß eine Reibe parallel zueinander gerichteter Nadeln gegenüber
einem sich über die ganze Breite der Stoftbalinen erstreckenden, den sattelförmigen
Träger bildenden, hochkant gestellten Gleitbalken bewegbar angeordnet ist, derart,
,daß die sich gleichzeitig senkrecht zur Längsachse des Gleitbalkens bewegenden
Nadeln die Stoffbahnen, welche in Richtung der Nadelbewegung vorgeschoben werden,
an einer hochgestellten Kante des Gleitbalkens durchdringen. Dadurch kann nun eine
der Zahl der Nadeln entsprechende Anzahl in der Längsrichtung. der Stoffbahn verlaufender
Nähte gleichzeitig hergestellt werden, so daß das Aufeinandernähen der Stoffbahnen
viel schneller ausgeführt-werden kann. Die Nähte können dabei aus schwierig sich
lösenden Kreuzstichen bestehen, die ferner eine starke Vernähung der Stoffbahnen
ermöglichen. Aus einer solchen Stoffbahn können somit Unterkragen in beliebiger
Form und Größe herausgeschnitten werden, ohne daß ein Lösen,der Nähte zu befürchten.
ist.
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Auf den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Fig. z ist eine scheina:tische Ansicht der Vorrichtung.
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Fig. a zeigt einen Teil der Stoffbahn mit der Gleitkante und Fig.
3 eine Anzahl nebeneinander angeordneter Nähnadeln.
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Fig. 4. bis 6 stellen eine Einzelheit der Vorrichtung dar.
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Fig. 7 zeigt die Verstellbarkeit des Balkens mit der Gleitkante und
Fig. S die beiden die Nähnudeln aufnehinenden Schlitten.
Fig. g
und io sind Ansichten von zusammengenähten Stoffbahnen mit verschiedenen Stichbildern.
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Fig. i i zeigt, wie die zusammengenähte Stoffbahn zerschnitten wird,
und Fig. 12 bis 2ö veranschaulichen schematisch den Nähvorgang.
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Fig. 2i zeigt eine andere Ausführungsform einer Nähvorrichtung in
schematischer, Perspektiv ischerDarstellung, wobei ,der Deutlichkeit halber einzelne
Teile weggelassen sind.
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Fig. 22 ist eine Teilansicht der Fig. 21 in größerem Maßstab, Fig.
23 ein Grundriß mit teilweisem Schnitt und Fig.2q. ein Teilschnitt der Fig.23.
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Fig. 25 ist ein Schnitt nach .der Linie A-A der Fig.23.
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Fig. 26 ist ein Schnitt nach .der Linie B-B der Fig. 23, und Fig.
27 ist ein Schnitt nach der Linie C-C der Fig. 21.
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Fig. 28 und 29 veranschaulichen den Nähvorgang und Fig.3o und 31 zwei
verschiedene Stichbilder.
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Bei der ersten Ausführungsform (Fig. i bis 2o) besteht die Stoffbahn
i aus Filz oder gewalktem Tuch, welches von einer Rolle 2 abgewickelt wird, während
die Stoffbahn 3 aus Leinwand besteht, die von einer Rolle q. abgewickelt wird. Diebeiden
Stoffbahnen 1, 3 vereinigen sich zwischen den Führungswalzen 5, die auch zum Transport
der Stoffbahnen dienen, und wenden hierauf über einen im Querschnitt quadratförmigen
Gleitball, en 6 mit einer Gleitkante 7 geführt, an welcher die beiden Bahnen zusammengenäht
werden. Die Gleitkante 7 steht senkrecht zur Laufrichtung der Stoffbahnen i, 3,
und die von ihr ablaufenden zusammengenähten Bahnen l', 3' bilden mit den auflaufenden
Bahnen i, 3 einen Winkel von ungefähr go°. Die zusammengenähten Stoffbahnen l',
3' laufen hierauf zwischen zwei weiteren Transportwalzen 8 hindurch und wenden auf
eine Rolle g aufgewickelt. Das Nähen wird mit einer Mehrzahl in einer Reihe über
die ganze Stoffbreite verteilt angeordneten zweispitzigen Nähnadeln io ausgeführt,
welche in Schlitten i i, i i' festgehalten werden. Die Schlitten i 1, i i' sind
auf einer ebenen Führungsbahn 12 hin und her verschiebbar und werden durch die Übertragungshebel
13 bewegt, die mit ihrem Schlitz 14 an einem Bolzen 15 .des Schlittens angreifen.
Die Hebel 13 werden ihrerseits durch Schubstangen 16, die-exzentrisch an einer Antriebsscheibe
17 angreifen, hin und her bewegt. Die Schubstange 16 ist in einem an dem Gelenkzapfen
i8 des Übertragungshebel 13 angeordneten Gelenkstück 19 geführt, und sein
Ansatz 2o ist zwischen zwei am Gelenkstück ig angeordneten, durch Federn 21 (Fig.
5) gegeneinander gepreßten Auslösehacken 22 eingeklemmt, so daß die Stange 16 auslösbar
mit dem Gelenkstück 1g verbunden ist. Der Druck der Federn 21 kann auf nicht dargestellte
Weise verändert werden, wodurch das Auslösen der Auslösebacken 22 beliebig fein
eingestellt werden kann. An der Schubstange 16 ist ferner ein Kolben 23 befestigt,
welcher sich in einer zylindrischen Bohrung 24. des Gelenkstückes ig verschieben
kann, wobei beim Einschieben des Kolbens 23 die in der Bohrung vorhandene Luft durch
ein Ventil 25 herausgepreßt wird. Dadurch wird beim Rückgang der Stange 16 der sonst
eintretende Schlag auf das Gelenkstück ig,durch die Luftfederung in der Bohrung
24 aufgefangen.
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Der Gleitbalken 6 (Fig. 2) ist beiderends in Lagerzapfen 26 drehbar
gelagert und kann durch einen in die durchgehenden Löcher 27 passenden Bolzen 28
in vier- verschiedenen Stellungen so eingestellt werden, daß sich jeweils eine seiner
vier Kanten oben befindet und die sog. Gleitkante 7 bildet. Dadurch, daß die vier
Kanten verschieden stark abgerundet sind, kann durch deren Wechsel die Stichlänge
verändert werden. Die viereckförmige Verlängerung des Zapfens 26 ist in einem Schlitz
29 (Fig. 7) höhenverschiebbar gelagert, und an der Verlängerung ist ein nach oben
gerichteter Schraubenbolzen3o befestigt, durch den der Balken 6 vermittels einer
auf den Bolzen 30 aufgeschraubten Mutter 3 i in der Höhe verstellbar aufgehängt
ist. Ein Teil der Mutter 31 ist als Zeiger 32 ausgebildet, durch den auf einer festen
Skala 33 die Einstellung der Mutter 31 abgelesen werden kann. Durch das Verdrehen
der Mutter kann somit der Balken 6 und damit die Gleitkante 7 gehoben oder gesenkt
werden, so daß dadurch die Länge des Einstichs in die Stofflage ebenfalls sehr genau
eingestellt werden kann. Wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, bestehen die Schlitten
i i, i i' aus j e zwei Teilen, und zwar aus einem längs der Schiene i2 gleitenden
und einem mittels einer schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung quer zur Schiene 12
in erstgenannten Teil gleitenden Schlittenteil. Die Klemmstücke 34 sind schwenkbar
an den zuletzt genannten Schlittenteilen angeordnet, und auf deren nach oben gerichtete
federnde Stifte 35 wirkt eine Nockenwelle 36 ein, deren axial durchgehender Nocken
beim Verdrehen sämtliche Klemmstücke 34. fest gegen eine an demselben Schlittenteil
. vorgesehene Unterlagsfläche preßt, wodurch zwischen einem Klemmstück 34. und der
Unterlagsfläche eine oder mehrere Nadeln io festgehalten werden. Der die Nadeln
io aufnehmende, quer zur Schiene
12 gleitende Teil des Schlittens
i i, i i' kann durch die Kurvenscheibe 37, die auf einen vorstehenden Bolzen 38
einwirkt, seitlich verschoben werden.
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Oberhalb der Gleitkante 7 sind zwei Fadenrechen 39, 39' durch Seile
40, 40' an Rollen 41, 41' aufgehängt und werden durch Gegengewichte 42, 42 nach
oben gezogen. Diese Fadenrechen 39, 39' besitzen eine Mehrzahl von geschlitzten
Klemmen 43, 43', durch die der Faden durchgezogen wird.
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Eine auf der Vorrichtung zusammengenähte Stoffbahn wird nun zunächst
in schräge Streifen 44 zerschnitten, wobei die Schnittlinien mit den Kettenfäden
einen Winkel von ungefähr 45° bilden (Fig.ii). Hierauf werden diese Streifen in
die herzustellenden Unterkragen 45 zerschnitten. Wie aus Fig.12 Hervorgeht, ist
an jeder Nadel io ein Faden 46 von begrenzter Länge eingefädelt, dessen beide Fadenenden
in bezug auf das Nadelöhr gleich lang sind und vor dein Nähvorgang gezwirnt werden.
Züm Zwecke des Einfädelns werden die Schlitten i i, i i' seitlich auf eine Einfädelvorrichtung
geschoben, wobei gleichzeitig ein Schlitten i i, i i' mit neu einge= fädelten Nadeln
io in die Vorrichtung eingeschoben werden kann.
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Der eigentliche Nähvorgang soll im folgenden an Hand der Fig. 13 bis
.2o erläutert werden: In Fig. 13 nähern sich die beiden Schlitten i i, i i' einander,
und zwar befinden sich alle Nadeln io auf dem Schlitten ii, und jeder Faden 46 ist
von der Stoffbahn aus j e über eine Klemme 43 geführt, durch welche er gespannt
wird. Beim Weiterv erschieben des Schlittens i i durchstechen die Nadeln io den
Stoff etwas oberhalb der Gleitkante 7 und treten auf der andern Seite durch die
in ihrer untersten Lage blockierten Klemmen 43' hindurch, und die freien Enden der
Nadeln io werden darauf im Schlitten i i' festgeklemmt, während die Klemmwirkung
des Schlittens i i aufhört. Die Übergabe der Nadeln in der innersten Stellung der
beiden Schlitten ist in Fig.8 dargestellt.
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Beim Rückgang der Schlitten ii, ii' wird der Faden durchgezogen (Fig.
14), und es entsteht der Einstich A-B. Die Klemmen 43' bleiben in der untersten
Lage blockiert, während die Klemmen 43 durch die Fäden 46 abwärts gezogen werden,
bis sie sich auf gleicher Höhe wie die Stoffbahn befinden (hig. 14). In dieser Stellung
schlüpfen die Fäden 46 durch die Schlitze 47 der Klemmen 43 hindurch (Fig. 18 bis
2o). Die Rechen 39 mit den Klemmen 43 werden dabei durch einen Nocken erfaßt und
noch um eine kleine Strecke in die in Fig. i9 punktiert eingezeichnete unterste
Lage verschoben und in dieser untersten Lage auf nicht dargestellte Weise blockiert,
damit beim folgenden Einstich die Nadeln io durch diese Klemmen 43 hindurchtreten
können.
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Während der nun folgenden Bewegung der Schlitten i i, i i' (Fig. 15)
aufeinander zu wird der Stoff ungefähr um Stichlänge transportiert, und die Schlitten
ii, ii' werden unmittelbar vor dem Einstich seitlich quer zur Einstichrichtung ebenfalls
um Stichlänge verschoben, wodurch der Faden 46 auf der Stoffbahn von B-C geführt
wird. Die Klemmen 43' sind nun nicht mehr blockiert und werden daher durch die Gegengewichte
42' nach oben gezogen und spannen dabei die Fäden 46.
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Beim Rückstich C-D (Fig. 16) werden die Nadeln io von dem Schlitten
i i' wiederum an den Schlitten i i übergeben, worauf beim Rückgang der beiden Schlitten
der Faden durchgezogen wird (Fig. 17).
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Beim neuen Vorgang der Schlitten i i, i i' (Fig.13) wird der Stoff
wiedertransportiert, und die Schlitten werden unmittelbar vor dem Einstich-- seitlich
um Stichlänge zurückverschoben, so daß dabei der Faden von D-A geführt wird und
der Vorgang von neuem heg innt.
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Dadurch, daß beim Einstich A-B und beim Rückstich C-D die Nadeln in
geringer Höhe oberhalb der Gleitkante 7 durchstechen, werden die beiden Stofflagen
mittels Blindstichen aufeinandergenäht, und man erhält durch den beschriebenen Nähvorgang
eine fortlaufende Naht von Kreuzblindstichen (Fig. 9).
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Der Stofftransport und die Schlittenverschiebung können beliebig veränderbar
sein, und es können ferner eine mehr oder weniger große Anzahl Nadeln in die Schlitten
eingesetzt werden, wodurch das Stichbild beliebig verändert werden kann. Das Stichbild
nach Fig. io wird beispielsweise so erhalten, daß die Schlitten i i, i i' während
zwei Vorgängen in der gleichen Richtung seitlich verschoben werden und während der
nächsten zwei Vorgänge gleichviel zurückverschoben werden.
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Es ist nicht nötig, daß alle Nadeln gleichzeitig an demselben Schlitten
festgeklemmt sind, sondern es könnte ebensogut ein Teil der Nadeln an dein einen
und ein anderer Teil an dem anderen Schlitten abwechslungsweise festgeklemmt sein.
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Durch das Vernähen wird der Faden immer kürzer, während die Hinundherbewegung
der Stangen 16 gleichbleibt. Daher löst sich beim Straffwerden der Fäden die Stange
16 selbsttätig aus den fein einstellbaren Backen 22 aus, so daß sich jeweils der
die Nadeln tragende Schlitten nur so weit wegbewegt, als es die Fadenlänge gestattet.
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Wenn beim Nähen ein Faden reißt und dies
nicht sofort
bemerkt wird, so entsteht ein Fabrikationsfe111er, dem dadurch vorgebeugt wird,
daß man jeweils vor Beginn des Rückganges einen Fadenkontroller bekannter Art auf
die Fäden setzen läßt. Dieser besteht aus einer mit den Fäden übereinstimmenden
Anzahl von Metallklötzchen, die in un.jnittelbarer Verbindung mit einem unterbrochenen
Stromkreis stehen. Sobald ein Faden reißt, fällt das zugehörige Klötzchen durch
und schließt den Stromkreis, wodurch ein Riegel durch Magnetwirkung angezogen und
dadurch eine sofort wirkende Bremsfeder ausgelöst wird.
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Bei einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung werden die beiden
Stoffbahnen 1, 3 über zwei hintereinanderliegende Gleitbalken 6 geleitet und gleichzeitig
über den Kanten 7 vernäht, wobei die Nadeln der zweiten Nähstufe zu denjenigen der
ersten Stufe seitlich versetzt sind, so daß die zweite Stichbahn zwischen die erste
zu liegen kommt. Je zwei Führungs- und Transportwalzen 48 für die beiden Stoffbahnen
sind vor dem ersten Gleitbalken 6 sowie zwischen den beiden Balken 6 und nach dem
zweiten Balken 6 vorhanden.
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Sowohl die Gleitbalken 6 als auch die Transportwalzen 48 sind in einem
Gestell 49 der Vorrichtung gelagert, und zwar sind die Gleitbalken 6 beiderseits
in Lagerzapfen eines Lagerstückes 50 (Fig.26) drehbar gelagert und können durch
einen in die durchgehenden Löcher 51 passenden Bolzen in vier verschiedenen Stellungen
so eingestellt werden, daß sich jeweils eine der vier Kanten oben befindet und die
sogenannte Gleitkante 7 bildet, wodurch wiederum gleich wie beim ersten Beispiel
die Stichlänge verändert werden kann. Das Lagerstück 5o besitzt drei Führungszapfen
52, die in entsprechenden Bohrungen des Gestells so geführt sind, daß sich das Lagerstück
5o in senkrechter Richtung verschieben kann. Durch den in das Gestell 49 einschraubbaren
Bolzen 53 kann das Lagerstück 5o und damit der Gleitbalken 6 in der Höhe eingestellt
werden.
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Der Antrieb der Vorrichtung erfolgt von einer Hauptantriebswelle 54
aus, wobei, wie aus Fig. 25 ersichtlich ist, durch ein auf deren hinterem Ende festsitzendes
Zahnrad 55 und "Zwischenräder 56, 57 ein Zahnrad 58 so angetrieben wird, daß dessen
Welle 59 die doppelte Tourenzahl wie die Welle 54 ausführt. Von dieser Welle 59
aus erfolgt der Antrieb der Führungs- und Transportwalzen 48, und zwar durch einen
auf der Welle 59 vorhandenen Nocken 6o, der mit einem Hebel 61 zusanunenwirkt (Fig.
2i). Dieser Hebel 61 ist an einem Zapfen 62 einer im Gestell 4.9 verschiebbaren
Platte 63 drehbar gelagert, welche Platte 63 durch eine Schraubenspin:lel 64 in
der Höhe verstellt werden kann, wodurch die Länge der Hebelarme des- Hebels 61 beliebig
eingestellt werden kann. In einem Führungsschlitz 65 des Hebels 61 ist ein Zapfen
66 geführt, der am Ende eines um die Achse einer der beiden mittleren Transportwalzen
48 drehbaren Lenkers 67 befestigt ist. Die beiden äußeren Transportwalzenpaare weisen
ebenfalls um die Achse einer Walze 48 drehbare Lenker 67 mit Zapfen 66 auf, die
durch eine Stange 68 mit dem Zapfen 66 des mittleren Transportwalzenpaares verbunden
sind, so daß durch den Hebel 61 alle drei Zapfen 66 gleichzeitig bewegt werden.
Auf den Walzen 48, auf denen die Lenker 67 drehbar gelagert sind, ist zugleich ein,
Schaltrad 69 fest angeordnet, auf das eine im Zapfen 66 gelagerte Schaltklinke 7o
einwirkt, die durch eine Feder 71 gegen das Schaltrad 69 angedrückt wird. Bei der
durch den Nocken 6o der Welle 59 erfolgenden Verdrehung des Hebels 61= werden somit
die Zapfen 66 und damit die Schaltklinken 70 und die Schalträder 69 ruckweise
um einen bestimmten Betrag verdreht, worauf der Hebel 61 durch sein Eigengewicht
oder durch eine Feder in seine Ruhelage zurückgeführt wird und dabei ebenfalls die
Zapfen 66 und die Klinken 70 wieder zurückverdreht. Durch die Verdrehung der Schalträder
69 werden die Transportwalzen 48 um den gleichen Betrag verdreht, wodurch jeweils
der Stoff transportiert wird. Die Sperrklinken 69' blockieren die Schalträder 69
bis zum folgenden Transport. Wie aus Fig. 25 ersichtlich ist, werden jeweils nur
die oberen Transportwalzen 48 angetrieben, während die unteren Walzen 48 durch eine.
Feder an die oberen angedrückt werden und dabei den Stoff festhalten.
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Auf dem Gestell 49 der Vorrichtung ist ein Querschlitten 72 in, der
Längsrichtung der beiden Gleitbalken 6 verschiebbar angeordnet, durch welche er
in drei Teile unterstellt ist; die jedoch vorn und hinten durch Arme 72' miteinander
verbunden sind. Die Querverschiebung des Schlittens 72 erfolgt von der Hauptantriebswelle
54 aus durch eine darauf vermittels Keilen 73 (Fig. 24) längsverschiebbar sitzende
Kurvenscheibe 74, die durch eine Feder 75 gegen das Lagergestell der Welle 54 gedrückt
wird. Die eine Stirnfläche der Scheibe 74 besitzt eine I#'-arvenballn, die sich
auf dem als Anschlag dienenden Schraubenbolzen 76 bewegt, wodurch beim Drehen der
Welle 54 die Kurvenscheibe 74 entgegen dem Druck der Feder 75 verschoben wird. Dabei
verschiebt sie vermittels der auf der Welle 59 des Querschlittens 72 sitzenden,
in die Ringnut 77 eingreifenden Scheibe 78 den Querschlitten 72 um einen. kleinen
Betrag.
Auf dem Querschlitten 72 sind nun zwei vollständig gleiche
Nähvorrichtungen angeordnet, von denen je eine zu einem der beiden Gleitbalken 6
gehört. Die beweglichen Teile dieser Nähvorrichtungen werden von im Querschlitten
72 gelagerten Wellen 59, 59' (Fig.25) angetrieben, wobei die zur rechts liegenden
Nähvorrichtung gehörige Welle 59 auf bereits beschriebene Weise von der Hauptantriebswelle
54 aus angetrieben wird, während die links angeordnete Welle 59' durch Schneckenräder
79 und eine Schneckenwelle 8o von der erstgenannten Welle 59 aus angetrieben wird
(Fig.23).
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Links vor jedem Gleitbalken 6 ist in dem Ouersclllitten 72 ein Nadelschlitten
81 so geführt, daß er eine Hinundherbewegung gegen den Gleitbalken 6 zu ausführen
kann, welche Bewegung von der Welle 59, 59' aus durch eine exzentrisch an dieser
Welle angeordnete Kurbelstange 82 hervorgerufen wird. In diesem Schlitten ist eine
Reihe nebenein.arilderliegender Nadeln 83 -befestigt, durch deren (5hren
je ein Einstichfaden 84 durchgezogen wird (Fig. 22). Diese Einstichfäden 8.1 kominen
von in einer Reihe auf dem Schlitten 72 gelagerten Fadenspulen 85, von denen aus
die Fäden 8.4 zuerst über Fadenführungen 86 und eine Fadenzugeinrichtung 87 bekannter
Bauart geführt werden, welche um eine Achse 88 verscliwenkbar ist und von der Welle
59, 59' :ins auf bekannte Weise vermittels des auf einem Arm 89 der Welle
59,59' befestigten Lenkers 89' bewegt wird. Dabei ist die Achse Kg fest finit
einem um einen Drehpunkt 9o drehbaren Arm 9i verbunden, so daß die Fadenzugeinrichtung
87 beim Drehen der Welle 59, 59' gegen den Gleitbalken 6 zu verschwenkt wird.
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Rechts neben jedem Gleitbalken 6 sind im Querschlitten 72 Greifer
so angeordnet, daß zu jeder Nadel 83 eine Greiferanordnung gehört. Diese Greifer
müssen entsprechend dem kleinen Abstand der Nadeln 83 schmal ausgeführt sein, sie
können dafür jedoch einen großen Durchmesser erhalten, um trotzdem eine möglichst
große Fadenquelle zu haben. Der obere Teil jedes Greifergehäuses 92 ist uni eine
Achse 93 verschwenkbar (Fig. 21), wodurch ein einfaches Einsetzen und Auswechseln
der Fadenspulen 94 ermöglicht ist. In der Normallage sind die oberen Greifergehäusehälften
durch einen Haltestab i i i (Fir.2i) festgehalten. Jede Fadenspule 94 ist in eine
Kapsel 95 eingesetzt, die ihrerseits in einen Greifer 96 eingesetzt werden kann.
Der Greifer 96 bekannter Art ist halbkreisfürmig ausgebildet und durch eine rin.gfiirmige
Scliwalbenschwanzführung im Greifergehäuse 92 so geführt, daß er sich verdrehen
kann. Die Kapsel 95 besitzt dagegen einen in das Greifergehäuse 92 eingreifenden
Anschlag 97, welcher ein Verdrehen der Kapsel verhindert. Zwischen der Kapsel 95
einer Greiferanordnung und dem benachbarten Greifer 96 muß ein :abstand von mindestens
einer Fadendicke vorhanden sein, und der Greifer 96 besitzt eine Greiferspitze 98
zum Erfassen der Schlinge 84' (Fig. 22) des Einstichfadens 84. Die Greifer 96 werden
durch einen ebenfalls halbkreisförmig ausgebildeten, durch alle Greifergehäuse hindurchgehenden
Schwingarm 99 in Bewegung versetzt, der aus einem Stück besteht und mindestens auf
einem Teil seiner Länge im Greifergehäuse 92 geführt ist. Der Schwingarm 99 besitzt
beiderends Zapfen ioo (Fig. 23), die an Armen 72' des Querschlittens 72 gelagert
sind und von denen. der vordere mit einem Lenker ioi fest verbunden ist. Dieser
Lenker ioi weist einen Führungszapfen 102 auf, der in einem Schlitz 103 eines
um eine Achse 104
drehbaren Hebels io5 geführt ist. Der Hebel io5 wird vermittels
der Exzenterstange io6 von der Welle 59, 59' aus hin und her bewegt und verursacht
somit über Lenker ioi und Zapfen ioo ein Hinundherschwingen des Schwingarmes 99,
der seinerseits die Greifer 96 in Bewegung versetzt.
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Die Wirkungsweise der Nähvorrichtung ist wie folgt: Bei der Vorwärtsbewegung
des 'Nadelschlittens 81 stechen die Nadeln 83 oberhalb der Gleitkante 7 durch die
beiden Stofflagen 1, 3 hindurch, und die Nadelspitze gelangt auf der anderen Seite
in Schlitze 1o; des Schwingarmes 99. Der Einstichfaden 8 4 bildet beim nun folgenden
Rückgang des Schlittens 81 eine Schlinge 84' (Fig. 22), in welche die Greiferspitze
98 auf bekannte Weise eingreift, worauf beim weiteren Rückgang der Nadeln 83 der
Greifer 96 durch eine Schwingbewegung des Schwingarmes 99 unten herumschwingt und
dabei den Einstichfaden 84 mitnimmt. Dabei schwingt gleichzeitig die Fadenzugeinrichtung
87 gegen den Balken 6 zu und gibt dadurch die nötige Fadenlänge frei. Der Schwingarm
99 und die Greifer 96 machen nur eine halbe Drehung, worauf sie zurückschwingen.
Der Einstichfaden 84 -wird dabei auf bekannte Weise rund um die Kapsel 95 herumgezogen,
indem derselbe durch das Rückschwingen der Fadenzugeinrichtung 87 oben um die Kapsel
zurückgezogen wird. Dadurch hat nun der Einstichfaden 84 den Greiferfaden io8 umschlungen
und zieht denselben bei der folgenden Rückbewegung des Nadelschlittens 8i in die
Stofflagen 1, 3 hinein (Fig. 28 und 29). Wenn der Nadelschlitten 81 in seine Ruhelage
zurückgekehrt ist, wird der Stoff in der beschriebenen Weise um einen bestimmten
Betrag
transportiert, und gleichzeitig verschiebt sich der Querschlitten 72 um einen kleinen
Betrag, so daß der nächste Einstich querseitlich verschoben ist. In Fig. 28 und
29 sind die Einstichstellen mit rog bezeichnet. Die Nadeln 83 der zweiten Nähstufe
sind dabei zu den Nadeln der ersten Nähstufe seitlich so versetzt, daß jeweils das
Stichbild der zweiten Stufe zwischen dasjenige der ersten Stufe zu liegen kommt.
Wenn dabei der Querschlitten 72 nur eine seitliche Verschiebung ausführt und beim
nächsten Stich wieder zurückverschoben wird, entsteht das Stichbild nach Fig.3o.
Wenn dagegen der Schlitten 72 während zweier Stiche je um einen kleinen Betrag seitlich
verschoben wird und während der zwei nächsten Stiche wieder zurückbewegt wird, entsteht
das Stichbild nach Fig.3i. Durch Vorspannen des Stoffes zwischen den zwei Gleitbalken
6 vermittels der verstellbaren Nockenwelle iio (Fig.2i) kann das Stichbild der zweiten
Nähstufe in Bezug auf dasjenige der ersten Nähstufe sehr genau eingestellt oder
verschoben werden.
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Statt in zwei Nähstufen könnte die Vorrichtung bei entsprechender
Ausbildung auf gleiche Weise auch mit mehr als zwei Nähstufen ausgeführt werden.
_ Es ist auch möglich, an Stelle einer Reihe gerader Nadeln eine Reihe gebogener
Nadeln zu verwenden. Ferner können mit der Maschine statt Blindstiche auch Durchstiche
ausgeführt werden.