DE562333C - Verladebruecke mit hochklappbarem Laufbahnteil - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 29. OKTOBER 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 562333 KLASSE 35 b GRUPPE

Demag Akt.-Ges. in Duisburg*)

Verladebrücke mit hochklappbarem Laufbahnteil

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. April 1931 ab

Die Erfindung betrifft eine neuartige Ausgestaltung der Aufhängung von hochklappbaren Auslegern für Verladebrücken. Während bisher der Ausleger in ausgelegter Stellung durch eine Zugstange mit vier Drehgelenken gehalten wurde, die beim Einklappen sich in drei Teilen zwischen den Obergurt des Auslegers und den Brückenhauptträger legt, schlägt die Erfindung im Gegensatz dazu vor, die Auslegerzugstange ungelenkig auszuführen und den vorderen Anlenkungspunkt gegenüber dem Ausleger beweglich zu machen. Dadurch erhält man den wesentlichen Vorteil, daß der Ausleger viel weiter eingezogen werden kann als bei eingeknickter Zugstange. Selbst nach der Einknickung nimmt die Zugstange einen erheblichen Raum ein, so daß das Hochziehen des Auslegers durch diesen Umstand begrenzt ist. Diese Rücksichtnahme auf den Raumbedarf der eingeknickten Zugstange ist bei der Erfindung nicht mehr erforderlich, vielmehr kann der Ausleger bis nahe an den Brückenhauptträger herangezogen werden. Weiter ergibt sich der Vorteil, daß die Zugstange leichter und einfacher wird, denn sie weist nur noch eine Drehachse auf und kann einteilig ausgeführt werden.

Da durch die Führung des freien Zugstangenendes oberhalb des Auslegers die Zugstange nicht mehr in den Raum zwischen Ausleger und Brückenhauptträger einschlägt, können nunmehr auch die Seilführungen in die Ebene der Hauptträger gelegt werden, und die Seilrollen sowie die Trommeln können unmittelbar auf diese abgestützt werden. Bisher mußte man besondere Querträger für Rollen und Trommeln einziehen, und zwar sowohl auf dem Ausleger als auch auf der Brücke selbst. Nach der Mitte dieser Träger zu wurden Seilrollen oder Trommeln angebracht, damit die Seile nicht mit der eingeknickten Zugstange in Konflikt kamen. Die Rollen- und Trommeltraversen wurden auf Biegung beansprucht und fielen deshalb entsprechend schwer aus.

Nach der Erfindung können die Seilführung und die sich aus ihr ergebenden Kräfte unmittelbar in der Ebene der Hauptträger liegen, so daß Biegungsbeanspruchungen vermieden werden und die Querträger fortfallen können.

Die Verwendung ungelenkiger Zugstangen ist schon für Krane mit beweglichem Ausleger vorgeschlagen worden. Bei diesen Kranen wird die Zugstange am Ausleger angelenkt und verschiebt sich beim Einziehen des Kranes nach rückwärts, um schließlich bei vollständig eingezogenem Ausleger nach hinten über die Kransäule frei herauszuragen. Für Verladebrücken sind derartige unge- So lenkige Zugstangen noch nicht angewendet worden. Die Anlenkung der Stangen an dem

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden;

Karl Idel in Duisburg.

Ausleger ergibt eine große frei tragende Länge der Zugstange bei vollständig eingezogenem Ausleger, so daß die Zugstange entsprechend schwer ausgebildet werden muß. Wird dagegen die Zugstange am festen Teil der Verladebrücke angelenkt und bewegt sich beim Einziehen längs des Auslegers, so ist die Stange doppelt und in günstiger Weise auch bei eingezogenem Ausleger unterstützt, kann ίο also entsprechend leicht ausfallen.

Ein Beispiel für die Erfindung zeigt die Zeichnung, und zwar stellen Abb. ι und 2 in Seitenansicht das Auslegerende der Brücke in zwei Stellungen für den Ausleger dar. Abb. 3 zeigt einen Schnitt längs der Linie A-B, Abb. 4 einen Schnitt längs der Linie C-D.

Der Brückenträger ι ist am Ende an das Stützgerüst 2 angeschlossen. In der Drehao achse 3 ist der Ausleger 4 angelenkt. Im ausgelegten Zustande nach Abb. 1 wird er durch die einteilige Zugstange 5 gehalten, die um die Achse 6 des Stützgerüstes 2 drehbar ist und bei 7 an Schildern 8 des Auslegers 4 anä5 greift. Als Einziehmittel dient je ein Seil oder eine Kette 9, die von der Trommel 10 aus über die Rolle 12 am Auslegerschild 8 und zurück zu Rollen 13 und 14, führt. Die beiden Seilenden sind zwischen den Rollen 14 verbunden zum Zwecke des Ausgleichs, wie aus Abb. 4 ersichtlich ist.

Wird der Ausleger vermittels dieser Seile oder Ketten eingezogen, so läuft das Vorzugs- ■ weise mit Rollen versehene Vorderende der Zugstange 5 über den Obergurt 4° des Auslegers, bis es schließlich in die durch Abb. 2 dargestellte Lage gelangt. Zur Führung ist am Oberende noch ein Bügel 15 vorgesehen, außerdem wird der Ausleger in eingezogener Stellung durch den Fanghaken 16 gehalten.

Die Erfindung ist für alle Hebezeuge und Arbeitsgeräte anwendbar, bei denen ein Ausleger zeitweilig hochgeklappt werden muß, während des Betriebes aber wieder ausgelegt und in dieser Stellung durch Zugstangen gehalten wird. Neben den bereits in der Einleitung aufgeführten Vorzügen ergibt die Erfindung eine ganz beträchtliche Gewichtsersparnis, außerdem eine bessere Seilführung, da die Spleißstelle der beiden Seilenden zwisehen den Rollen 14 bequem untergebracht werden kann, was früher nicht der Fall war und die Einsetzung besonderer Seilstücke erforderte.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Verladebrücke mit hochklappbarem Laufbahnteil, dadurch gekennzeichnet, daß die ungelenkig ausgebildete Zugstange (S) drehbar am festen Gerüst (2) gelagert und ihr Vorderende längs dem nochklappbaren Laufbahnteil (4) beweglich ist.

2. Verladebrücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugstangenvorderende (7) beim Einziehen auf dem Obergurt (4**) des Auslegers (4) abrollt.

3. Verladebrücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslegerende mit einem Schutzbügel (15) oder einer ähnlichen Führungsvorrichtung für die Zugstange versehen ist.

4. Verladebrücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilrollen und Seiltrommeln in der Ebene der Hauptträger liegen und unmittelbar auf diese abgestützt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen