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Walzenfaltmaschine zur Herstellung von Briefumschlägen Zur Herstellung
von Briefumschlägen des sogenannten Fünfsiegelformates, bei denen die Seiten-, Boden-
und Verschlußklappen die Gestalt eines Dreiecks aufweisen und deren Bodenklappen
auf die vorher umgelegten Seitenklappen aufgeklebt werden oder zur Fertigung von
solchen Briefumschlägen, deren Klappen wohl mehr oder weniger von der Dreieckform
abweichen, die aber die gleiche Klebung der Bodenklappe über die Seitenklappen aufweisen,
sind bislang Walzenfaltmaschinen bekanntgeworden, bei denen die Formschnitte in
ihrer vollen, ungefalteten Länge in Richtung der VVerkstückhöhe, d. h. der Seitenfalzkanten,
in die Maschine eingezogen und auch während des ganzen Fertigungsganges in dieser
Richtung durch die '.Maschine geführt werden. Dagegen war es bislang nicht möglich,
dieselben Maschinen wahlweise auch für die Herstellung von Flachbeuteln zu verwenden,
bei denen zuerst die Seitenklappen durch Mittel- oder Seitenklebung miteinander
verbunden werden, über die dann die Bodenklappe geklebt wird, obwohl es gerade für
diese Werkstückart wünschenswert erschien, die hohe Leistungsfähigkeit der Maschinen
und ihre rasche, wenig Zeit beanspruchende Umstellungsmöglichkeit für die verschiedenen
Formatgrößen ebenfalls auszunutzen. Die Gründe der Nichtverwendbarkeit der Maschinen
für die gleichzeitige Flachbeutelherstellung liegen in den folgenden Umständen.
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Der Einzug der Formschnitte und die Führung der Werkstücke durch die
Maschine in Richtung der Seitenfalze ist bei Briefumschlägen angepaßt an die obenerwähnte
Fertigungsart dieser Werkstücke, denn die notwendigen Arbeitsmaßnahmen können dabei
in der einfachsten Weise aufeinanderfolgen, nämlich: i. Einziehen des einzelnen
Formschnittes, a. Ausrichten des Formschnittes, 3. Vorbrechen der Boden- und Verschlußklappenfalze,
q.. Umlegen der Seitenklappen, 5. Auftragen des Klebstoffes für die Bodenklebung,
6. Umlegen und Kleben der Bodenklappe, 7. Umlegen der Verschlußklappe. Eine derartige
Führung der Werkstücke durch die Maschine bedingt dann weiterhin, daß die Arbeitswalzen,
d. h. diejenigen Walzen, die an jedem einzelnen Werkstück eine bestimmte Arbeit
zu verrichten haben, einen Durchmesser bzw. Umfang erhalten, der auf eine Walzenumdrehung
die völlige Förderung eines Briefumschlagformschnittes des größten in der Maschine
zu verarbeitenden Formates ermöglicht. Anderseits richten sich die Abstände bestimmter
aufeinanderfolgender Walzen nach der Gesamtlänge des kleinsten zu verarbeitenden
Formatschnittes, gemessen in Richtung seiner Führung, d. h. seiner Seitenfalze,
damit auch bei diesem kleinsten Format eine- ununterbrochene Förderung von dem einen
zum andern Walzenpaar gewährleistet ist. Trotzdem man demnach an bestimmte Arbeitswalzendurchmesser
und Walzenabstände gebunden ist, erbringt die " gewählte Werkstückführung nicht
nur die beste Anpassung an den Fertigungsgang bei Briefumschlägen, sondern auch
den weiteren Vorteil einer äußerst günstigen Ausnutzung der Maschine, weil gerade
die Höhenabmessung der Umschläge, die bei Abweichungen in der Formatgröße einen
wesentlich geringeren
Unterschied aufweist als die Abmessung in
der Breite, mit der Richtung der Werkstückführung zusammenfällt, so daß bei gegebenem
Arbeitswalzendurchmesser und Walzenabstand die größtmögliche Anzahl von Formatgrößen
innerhalb der sich ergebenden Grenzen fällt und verarbeitet werden kann.
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Demgegenüber war eine gleich günstige Ausnutzung der in Frage stehenden
Walzenfaltmaschinen für die Herstellung von Flachbeuteln bislang nicht möglich,
und zwar aus mehreren Gründen. Vor allem ist das Einziehen der Flachbeutelformscbnitte
und die Führung dieser Werkstücke in Richtung ihrer Seitenfalzkanten, d. h. ihrer
Längskanten, wie es auch dafür bezüglich der Arbeitsfolge an sich brauchbar wäre,
wegen der bei den weitaus meisten Beutelformaten geringen Längen der Boden- und
Verschlußklappen nicht möglich, weil diese eine sichere Förderung des Werkstückes
zur Vornahme der am übrigen Werkstückteil notwendigen Arbeiten des Ausrichtens,
des Umlegens der Seitenklappen, des Klebstoffauftrages für die Längsklebung usw.
nicht zulassen. Außerdem würde eine derartige Führung von Flachbeutelwerkstücken
nur eine äußerst geringe Ausnutzung der Maschine ergeben, da bei dieser Werkstückart
die größten Abmessungsunterschiede zwischen verschiedenen Formatgrößen im Gegensatz
zu Briefumschlägen gerade in der mit der Richtung der Werkstückführung zusammenfallenden
Abmessung, d. h. in der Längsabmessung der Beutel, liegen würde, so daß ein und
dieselbe Maschine nur für wenige Beutelformatgrößen verwendbar wäre, wenn sie gleichzeitig
auch für die Herstellung von Briefumschlägen innerhalb weit auseinanderliegender
Formatgrenzen brauchbar sein sollte.
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Kommt demnach eine Führung der Flachbeutelwerkstücke durch Briefumschlag-Walzenfaltmaschinen
der bisher bekannten Art in Richtung der Seiten- oder Längsfalze nicht in Betracht,
so ergeben sich anderseits ebenfalls Hindernisse, die es unmöglich machen, die Flachbeutelformschnitte
inRichtung ihrer Boden-und Verschlußklappenfalzkanten einzuziehen und die Werkstücke
in dieser Richtung durch die Maschine zu führen, obgleich dies in bezug auf die
Verwendbarkeit der Maschine auch für möglichst viele Beutelformatgrößen wegen der
hierbei in der Richtung der Werkstückbewegung liegenden geringsten Formatunterschiede
besonders günstig wäre. Diese Hindernisse sind vor allem begründet in der bei einer
solchen Werkstückführung sich ergebenden Notwendigkeit der Arbeitsfolge, der die
Maschine wegen ihrer gleichzeitigen Verwendung für die Briefumschlagherstellung
nicht angepaßt ist, denn es müßten dabei entsprechend der Briefumschlagherstellung
zuerst die Boden- und Verschlußklappen der Flachbeutel und dann erst deren Seitenklappen
umgelegt werden, was aber nicht angängig ist, da die Boden-und Verschlußklappen
auch bei Flachbeuteln über den Seitenklappen liegen. Sodann tritt auch hier, besonders
dann, wenn die Klebnaht der Seitenklappen seitlich liegt, der Nachteil in die Erscheinung,
daß die schmale Seitenklappe der einen Beutelseite eine ununterbrochene Förderung
des Werkstückes an bestimmten Stellen der Maschine unmöglich macht. Auch bereits
bei dem Entnehmen einzelner Beutelformschnitte von einem Stapel entstehen Schwierigkeiten,
weil dabei der Formschnitt entlang der vollen Ausdehnung einer seiner Längskanten
vom Stapel getrennt werden muß, im Gegensatz zu Briefumschlagformschnitten, bei
denen es nur notwendig ist, eine Formschnittecke vom Stapel zu trennen.
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Alle aufgezählten und andere Schwierigkeiten sind überwunden durch
den Gegenstand der Erfindung, der eine Walzenfaltmaschine betrifft, die wahlweise
sowohl zur Herstellung von Briefumschlägen wie auch von Flachbeuteln Verwendung
finden kann, ohne daß ihre Wirtschaftlichkeit oder Leistungsfähigkeit bei der einen
oder anderen Werkstückast irgendeine Einbuße erleidet und die eine einfache und
rasche Umstellung von der Verarbeitung der einen Werkstückart auf diejenige der
andern ermöglicht.
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Gekennzeichnet ist die Maschine gemäß der Erfindung durch die folgenden
Merkmale. Die Anordnung aller Walzen und Werkzeuge ist so getroffen, daß für die
Herstellung von Briefumschlägen des Fünfsiegel- und ähnlichen Formates die bei der
für diesen Zweck bisher bekannten Walzenfaltmaschine angewandte Arbeitsfolge und
Werkstückführung, wie diese oben beschrieben sind, beibehalten werden kann. Bei
Flachbeutelherstellung ist jedoch eine Führung der Werkstücke in der nach obigem
für die Wirtschaftlichkeit und Leisturgsfäbigkeit der Maschine günstigen Richtung
der Boden-und Verschlußklappenfalze ermöglicht. Zu diesem Zweck sind einzelne der
Walzen erfindungsgemäß mit Einrichtungen versehen oder so ausgebildet, daß eine
ununterbrochene Förderung der Werkstücke auch bei sehr geringer Breite der einen
Seitenklappe gewährleistet ist und eine Verschmierung des Klebstoffauftrages für
die Längsklebung vermieden wird. In Anpassung an die erwähnte Führungsrichtung der
Flachbeutelwerkstücke finden bei diesen diejenigen Walzen und Werkzeuge, die bei
Briefumschlägen dem Umlegen und Falzen der Seitenklappen dienen, im umgekehrten
Sinne Anwendung, d. h. zum Umlegen und Falzen der Boden- und Verschlußklappen. In
gleicher Weise werden die Walzen und Werkzeuge zum Umlegen und Falzen der Boden-und
Verschlußklappen
von Briefumschlägen bei Flachbeutelherstellurg zum Umlegen urd Falzen der Seitenklappen
benutzt. Die auf diese Weise zu früh umgelegten und gefalzten Boden- und Verschlußklappen
von Flachbeuteln werden daher durch ein erfindurg_gcmäß vorgesehenes ausschaltbares
Rückfaltschlaufenpaar wieder geöffnet und erst nach dem Umlegen, Falzen und Kleben
der Seitenklappen sowie nach erfolgtem Gummiauftrag für die Beder_-klappenklebung
innerhalb einer ebenfalls erfindungsgemäß zwischen dem letzten Falzwalzenpaar und
der Ablegevorrichtung eingebauten Förderbahn, die mit einem ausschaltbaren Faltschienen-
und Faltschlaufenpaar ausgerüstet ist, wieder endgültig umgelegt. Dabei wird die
Bodenklappe gleichzeitig geklebt.
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Für die Entnahme einzelner Flachbeutelformschnitte von einem Stapel
ist weiterhin erfindungsgemäß ein Sauger mit zwei im rechten Winkel sich kreuzenden
Hohlkehlen vorgesehen, der einerseits das Abtrennen des einzelnen Blattes vom Stapel
entlang der ganzen Ausdehnung einer seiner Längskanten fördert und gleichzeitig
Raum schafft für den Eintritt einer schwingenden Zunge zwischen dem abzunehmenden
Formschnitt und dem übrigen Stapel. In Verbindung mit einem derartig ausgebildeten
Sauger ist außerdem gemäß der Erfindung ein um die Saugerwelle und innerhalb deren
den Anschluß an die Saugleitung vermittelnden Verbindungsstückes ein umlaufender
Drehschieber angeordnet, der das volle Einsetzen der Saugwirkung mit möglichster
Schnelligkeit herbeiführt und dadurch die Sicherheit des Abtrennens des einzelnen
Blattes v Gin Stapel erhöht.
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Schließlich sind Anpreßrollen für die umgelegten Boden- und Verschlußklappen
vorgesehen, die eine in bekannter Weise dauernd auf ihrer Gegenwalze aufliegende
zylindrische Lauffläche mit einem daran sich anschließenden kegeligen Vbergang zu
einem zweiten, schwächeren, zylindrischen Teil aufweisen, wobei der letztere auf
der Bodenklappenseite mit rundum und in der Längsrichtung verlaufenden Nuten versehen
ist, durch die ein Herausquetschen des Klebstoffes beim Anpressen und Kleben der
Bodenklappe von Flachbeuteln vermieden wird.
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Die gesamten Einrichtungen für die Wahlweise Herstellurg von Briefumschlägen
cder Flachbeuteln sind so getroffen, daß sie je nach ihrem Bedarf für die eine oder
andere Werkstückar t leicht ein- und ausgebaut oder ein- und ausgeschaltet werden
können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Walzenfaltmaschine
gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigen Abb. i ein Seitenschema der -Maschine,
Abb. 2 eine Darstellung des Arbeitsganges bei der Herstellung von Flachbeuteln gemäß
der Erfindung, wobei die einzelnen Arbeitsstufen unter denjenigen Stellen der Maschine
in Abb. i gezeichnet sind, wo sie diese Stufe erreichen, Abb.3 die zum Trennen des
Blattes vom Stapel und zu dessen Einziehen in die Maschine dienende Einrichtung
im senkrechten Längsschnitt, Abb.4 den Sauger in Vorderansicht, Abb. 5 den Sauger
in Draufsicht, Abb.6 die Einrichtung zur Steuerung der Saugluft im Längsschnitt,
Abb. 7 dieselbe Einrichtung im Querschnitt, Abb.8 die Einrichtung zum Ausrichten
der Formschnitte in Seitenansicht, Abb.9 die Vorrichtung zum Wiederöffnen der umgelegten
und gefalzten Bcden- und Verschlußklappen von Flachbeuteln in Draufsicht, Abb. io
die zur Bildung der Beutellängsfalze dienende Einrichtung in Seitenansicht und teilweisem
senkrechtem Schnitt, Abb. ii die bei der Einrichtung nach Abb. io zur Bildung des
ersten Beutellängsfalzes dienende Oberwalze, in Richtung des Pfeiles der Abb. io
gesehen, Abb. 12 die bei der Einrichtung nach Abb. io zur Bildung der beiden Beutellängsfalze
dienende Unterwalze in senkrechtem Längsschnitt mit ihrem Kopfstück zur Steuerung
der Saugluft, Abb.13 das letztgenannte Kopfstück, gesehen in der Richtung gegen
seine an der Walze anliegende Fläche, _,#bb. 14. die Einrichtung zum endgültigen
Schließen der Boden- und Verschlußklappen von Flachbeuteln in Unteransicht, Abb.
15 die Anpreßrollen für die Boden- und Verschlußklappen in Richtung des W erkstück-@veges
gesehen, Abb.16 dieselben Anpreßrollen in Seitenansicht und Abb. 17. die Vorrichtung
zum Umlegen der Seitenklappen von Briefumschlägen bzw. der Boden- und Verschlußklappen
von Flachbeuteln in Draufsicht.
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Die Maschine mit ihren Änderungen und Sondereinrichtungen für die
Beutelherstellung sei in nachstehendem in der Reihenfolge des Arbeitsganges vom
Einzug bis zur Ablage beschrieben.
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Im Stapel i ruhen die Schnitte so, daß bei Beutelverarbeitung die
vordere Kante der breiten SeitenklappeS (Abb.a) nach der-Maschine, d. h. in der
Zeichnung nach rechts, und die Verschlußklappe V nach dem Beschauer zu liegt. Der
Sauger 2, dessen Winkelbewegung gestrichelt angedeutet ist, erfaßt saugend das jeweils
unterste Blatt des Stapels i und biegt es gegen die Walze a nieder. Mit der Walze
a arbeitet ein darüber und zu beiden Seiten des Saugers2 angeordnetes Rollenpaare'
zusammen.
Jede dieser Rollen c trägt einen federnden und um seine
eigene Achse drehbaren Einzugfinger3. Zwischen beiden ist Raum für den Durchgang
des Saugers 2 belassen. Hat letzterer das Blatt in die gestrichelte Lage niedergebogen,
so hört die Saugwirkung auf, und es wird durch die Einzugfmger 3 von dem Sauger
abgestrichen und auf die Walze a aufgelegt. Schon dieses Abstreichen des Blattes
vom Sauger bietet bei Anwendung der für Briefumschläge üblichen Saugerform Schwierigkeiten.
Bei Briefumschlägen wird die dreieckige Bodenklappe lediglich an ihrer Spitze vom
Sauger erfaßt, und dieser ist mit einer in Richtung des Werkstückweges verlaufenden
Hohlkehle versehen. Dadurch bildet sich beim Ansaugen zwischen dem angesaugten untersten
Blatt des Stapels i und dem darüberliegenden schon, solange der Sauger noch am Stapel
anliegt, ein der Saugerhohlkehle entsprechender kleiner Spalt, in den bekannterweise
eine der Stapelunterstützung dienende schwingende Zunge 24 (Abb. 3) eindringen kann,
bevor sich der Sauger mit dem angesaugten Blatt nach unten bewegt. Kurz bevor sich
der Sauger dann an das nächste Blatt wieder anlegt, schwingt diese Zunge 24 wieder
aus. Wird bei Flachbeutelverarbeitung ein Sauger, der dabei ja ohnehin breiter sein
muß, mit einer Hohlkehle der erwähnten Art angewandt, so biegt sich die vordere
Blattkante infolge ihrer Länge, sobald das Blatt niedergebogen wird, zu beiden Seiten
des Saugers hoch und erhält eine nach hinten auslaufende Wölbung. Diese bewirkt
eine der natürlichen Blattbiegung beim Abstreifen vom Sauger durch die Einzugfinger3
entgegenwirkende Versteifung, so daß das Blatt an seiner vorderen Kante eingerissen
oder zerknittert wird. Um diesem Übelstand abzuhelfen, erhält der Sauger 2 gemäß
der Erfindung zwei sich kreuzende Hohlkehlen, die so verlaufen, daß die Achse der
einen in Richtung des Werkstückweges und die andere senkrecht dazu, also parallel
zur vorderen Schnittkante, verläuft; außerdem sind die Saugöffnungen 25 im Sauger
so eingebracht, daß eine oder mehrere im Tiefpunkt der ersterwähnten Hohlkehle,
und zwar möglichst weit nach der Schnittkante zu, und die andern zu beiden Seiten
davon im Tiefpunkt der anderen, parallel zur Schnittkante verlaufenden Hohlkehle
liegen. Die Abb. 3 und q. zeigen die Wirkung dieser Maßnahme, die sich dadurch äußert,
daß die parallel zur Schnittkante verlaufende Hohlkehle eine an der Schnittkante
entlang laufende, der natürlichen Blattbiegung beim Abstreifen vom Sauger entsprechende
Wölbung des Blattes schafft, die eine versteifend wirkende Wölbung des Blattes verhindert,
während die Hohlkehle in Richtung des Werkstückweges infolge der höher liegenden
mittleren Saugöffnung z5 gleichzeitig in der Mitte der Schnittkante einen für den
Eintritt der schwingenden Zunge 2q. genügenden Spalt zwischen dem angesaugten und
dem darüberliegenden Blatt hervorruft.
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Um bei Beutelherstellung dem abzusaugenden breiten Blatt, insbesondere
auch bei starken Papieren,' die beschriebene Form durch den Sauger zu geben und
um> das Abbiegen des Blattes mit Sicherheit zu erreichen, ist nicht allein
eine kräftige Saugwirkung notwendig, diese muß vielmehr auch in dem Augenblick,
wo sich der Sauger an das unterste Blatt anlegt, plötzlich mit ihrer vollen Stärke
einsetzen und so lange voll wirksam bleiben, bis das Blattende so weit niedergebogen
ist, daß es von den Einzugfingern 3 (Abb. 3) erfaßt werden kann. Diesem Zweck dient
folgende Einrichtung.
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Über der hohlen Welle 26 (Abb. 6 und 7), an der der schwingende Sauger
2 befestigt ist, dreht sich eine genau passende Büchse 27, und über diese ist ebenfalls
genau passend drehbar das Anschlußstück 28, das die Verbindung mit der zur Pumpe
führenden Saugleitung herstellt, geschoben. Die Bohrung 2g im Stutzen des Anschlußstückes
28 ist nach dessen die Büchse 27 aufnehmenden Bohrung hin zu einer Nut 3o verbreitert.
1n die Büchse 27 ist eine Öffnung 31 von der Länge der Nut 30 im Anschlußstück
und an gleicher Stelle wie diese befindlich eingebracht, die sich über einen bestimmten
Teil des Büchsenumfanges erstreckt. An ebenfalls gleicher Stelle und in gleicher
Länge trägt die hohle Saugerwelle 26 einen Schlitz 32. Die Büchse 27 ragt an einer
Seite über das Anschlußstück 28 vor und trägt dort ein mit ihr fest verbundenes
Kettenrad 33. Auf dieser Seite ist die Büchse 27 auf der Saugerwelle 26 durch einen
Stellring 35 und das Anschlußstück 28 auf der Büchse 27 durch das Kettenrad 33 gegen
Längsverschiebung gesichert, auf der andern Seite liegt die Büchse 27 und das Anschlußstück
28 am Maschinengestell 34 an. Die Büchse 27 wird über das Kettenrad 33 so angetrieben,
daß sie auf jeden Blatteinzug eine Umdrehung macht. Dadurch wird bei richtiger Einstellung
von Saugerwelle 26, Büchse 27 und Anschlußstück 28 zueinander und bei entsprechender
Breite b der Büchsenöffnung 31 erreicht, daß im dem Augenblick, wo das Saugen beginnen
muß, die Büchsenöffnung 31 die Verbindung zwischen der Stutzenbohrung 29 und dem
Schlitz 32 in der Saugerwelle 26 plötzlich im vollen Querschnitt herstellt und im
genau richtigen Zeitpunkt ebenso rasch wieder unterbricht. Bei Anwendung einer rotierenden
Saugpumpe ist dabei die Saugwirkung während ihrer ganzen Dauer gleichmäßig stark,
so daß die oben beschriebene Formgebung und ein sicheres Abbiegen des Blattes gewährleistet
wird.
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Sobald das Blatt von den Einzugfingern 3
auf die Walze
a aufgelegt ist, beginnt die letztere eine Teildrehung auszuführen, so daß das zwischen
den Einzugfingern und der Walze gefaßte Blatt um den Betrag dieser Teildrehung unter
dem Stapel herausgezogen wird, wobei es unter das Rollenpaar cl gelangt. Auf diese
`''eise werden die Blätter entsprechend der Abb.2/I übereinandergestaffelt und zu
einer Papierbahn geformt, die ruckweise nach dem ununterbrochen, aber entsprechend
langsam laufenden Walzenpaar b/b' und von diesem in gleichmäßiger Geschwindigkeit
zu dem schnell laufenden Walzenpaar c/c' wandert, von dem das jeweils vorderste
Blatt erfaßt und vollkommen von der Papierbahn abgezogen wird, so daß es nunmehr
auf seinem weiteren Weg allein weiterbefördert «wird und so den einzelnen Arbeitsmaßnahmen
unterzogen werden kann. Deren erste besteht im Ausrichten des Blattes, wofür die
Einrichtung in Abb. 8 gezeigt ist.
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Zwischen dem letztgenannten Walzenpaarcjc' und dem darauffolgenden
d/d' sind zwei Paare Ausrichtefinger, ein vorderes mit q. bezeichnetes und ein hinteres
mit 5 bezeichnetes, eingebaut. Beide sind so schwenkbar, daß sie sich in die Bahn
des Werkstückes legen und wieder aus dieser zurücktreten können. Das Ausrichten
des Schnittes geschieht in bekannter Weise dadurch, daß sich die Ausrichtefinger
in seine einsprirgenden Ecken legen und dabei etwa vorhandene Unregelmäßigkeiten
in der Lage beseitigen. Zur Anpassung an die einzelnen Formatgrößen ist das hintere
Ausrichtefingerpaar 5 in Richtung des Werkstückweges verschieb- und einstellbar
und ebenso auch das Walzenpaar c;'c'. Die an sich bekannte Wirkungsweise der ganzen
Ausrichtestation ist kurz folgende.
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Das «'altenpaar c/c' wird so eingestellt, daß es die in der Bewegungsrichtung
nach vorn liegenden einspringenden Ecken des Schnittes bis auf wenige Millimeter
vor die in seine Bahn eingeschwenkten vorderen Ausrichtefinger 4. fördert. In dem
Augenblick, wo der Schnitt diese Stellung erreicht hat, fassen die hinteren Ausrichtefinger
5 in seine hinteren einspringenden Ecken und schieben ihn um einen solchen Betrag
weiter, daß alle vier Finger genau in den vier einspringenden Ecken des Schnittes
liegen, womit das Ausrichten erfolgt ist. Darauf werden alle vierAusrichtefinger
zurückgeschwenkt und damit die Werkstückbahn freigegeben. Im gleichen Augenblick
faßt die in eine Längsausfräsung der Walze d' eingebaute Klappe 38, die durch eine
einstellbare Kurvenscheibe 38' vor und hinter den Walzenumfang bewegt werden kann,
das Blatt und gibt es unmittelbar darauf an den Umfang der Walze selbst ab, die
zwei einstellbare Vorbruchmesser zum Vorbrechen der Boden- und Verschlußklappenfaltungen
bei Briefumschlägen und der Seitenklappenfaltungen bei Beuteln trägt. Zum Zweck
dieses Vorbrechens trägt die Gegenwalze d einen Gummibelag.
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Bei Beutelherstellung, insbesondere bei solchen mit Seitenklebung,
ist es innerhalb dieser Ausrichtestation infolge der schmalen Seitenklappe S' unmöglich,
den Schnitt durch das Walzenpaar c/c' bis kurz vor das vordere Ausrichtefingerpaar
q. zu fördern, weil die Walzen c/c' nicht dicht genug an das hintere Ausrichtefingerpaar
5 herangestellt werden können. Aus diesem Grunde wird bei Beutelverarbeit@mg das
Walzenpaar c/c' so eingestellt, daß die voreilende Seitenklappe S des Schnittes
so weit zwischen das Walzenpaar d/d' geschoben wird, daß sie, von einem besonders
gemäß der Erfindung in die Walze d' eingebauten Segment 36 erfaßt, von diesem um
einen bei allen Formatgrößen gleichen Betrag z weitergefördert wird, der ausreicht,
um die vorderen einspringenden Ecken des Schnittes bis auf einige Millimeter vor
das vordere Ausrichtefingerpaar q. zu bringen, wie dies bei .Briefumschlagverarbeitung
unmittelbar durch das Walzenpaar c/c' geschieht. Von da an übernimmt auch hier das
hintere Ausrichtefingerpaar 5 , zum Zwecke der Ausrichtung die weitere Förderung
bis dicht vor das vordere, und nun erfolgt, wie oben beschrieben, das Vorbrechen
der Seitenklappenfalze durch die Walze d', nachdem deren Klappe 38 in ebenfalls
geschilderter Art zur Wirkung gekommen ist.
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Auf seinem weiteren Weg gelangt der Schnitt alsdann zwischen das Walzenpaar
e(e', das ihn einer Einrichtung zum Umlegen der Boden-und Verschlußklappen B und
V zuführt, die in Abb. 17 besonders in Draufsicht dargestellt ist. Der gestrichelt
eingezeichnete Formschnitt bewegt sich in der Richtung des Pfeiles zwischen den
Walzen e und f und deren Gegenrollen e' bzw. f' hindurch. Die über
dem Formschnitt liegenden Faltschienen 8 werden so in der Querrichtung zur Maschine
eingestellt, daß ihre äußeren Kanten mit dem Boden- bzw. Verschlußklappenfalz abschließen.
Auch die Heber g können mit ihren Armen g' auf der Welle 7o quer zur Maschine verschoben
und mittels der Schrauben 71 festgestellt werden. Ihre Einstellung geschieht so,
daß ihre wirksamen, nach den Faltschienen 8 zu und parallel reit diesen verlaufenden
Kanten bei ihrer Hochbewegung so dicht an den Außenkanten der Faltschienen vorbeigehen,
daß dadurch die Boden- und Verschlußklappen scharf in der Linie, in der ihre Falzkanten
liegen müssen, hochgebogen werden. Bevor dann die Heber g die beiden Klappen wieder
freigeben, indem sie sich ganz unter den Werkstückweg zurückbewegen, sind die beiden
Schieber ro bereits so weit von beiden Seiten nach der Maschinenmitte zu bewegt,
daß sie mit ihrer über die Heber 9 greifenden
voreilenden
Kante die Hochstellung der Klappen sichern. Bei ihrer weiteren Bewegung legen sie
diese dann glatt über. die Faltschienen 8 vollständig um. Die äußeren Rollen f'
bewirken im Verein mit ihrer Unterwalze f beim Weiterlauf des Formschnittes alsdann
die scharfe Kniffung der Boden- und Verschlußklappenfalze.
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Die Aufundabbewegung der Heber g wird von der Welle 7o aus, auf der
die Heberarme g' befestigt sind, bewirkt. Zu diesem Zweck sitzt auf der Welle 7o
eine Kurbel 72, an der die abgebrochen gezeichnete Schubstange 73 angreift, die
in bekannter Weise von einer. Kurvenscheibe betätigt wird.
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Die Schieber io sind an demnach der Maschinenmitte zu liegenden Ende
der Holme io' verschraubt, die sich in einem Gleitlager 74 führen. An einem die
beiden Holme io' verbindenden und je nach Formatgröße einstellbaren Steg 75 greift
der eine Arm 76 eines Winkelhebels 77 an, dessen anderer Arm eine Rolle 78 trägt,
die auf der Kurvenscheibe 79 läuft und durch eine am Schieber io angreifende
Feder 8o dauernd gegen sie gedrückt wird, so daß die rückläufige Bewegung der Schieber
io unter der Wirkung der Feder 8o geschieht. Auf diese Weise wird, wie ersichtlich,
durch Drehung der Welle 81 über die Kurvenscheiben 79 und die Winkelhebel
77 die hin und her gehende Bewegung der Schieber io herbeigeführt.
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Dieses Umlegen der Boden- und Verschlußklappen geschieht bei Beutelwerkstücken
im Grunde genommen zu früh, weil diese beiden Klappen auf die Seitenklappen zu liegen
kommen müssen, die aber infolge 'der Anpassung der Maschine an die Briefumschlagherstellung
noch nicht umgelegt sind, trotzdem wird das Umlegen der Boden- und Verschlußklappen
vorgenommen, und zwar einerseits, um die in der Maschine einmal vorhandenen Werkzeuge
auszunutzen und anderseits mit Rücksicht darauf, daß die Vornahme dieser Arbeit
erst nach erfolgtem Falten der Seitenklappen, wie weiter unten ersichtlich, unter
ungünstigeren Umständen vorgenommen werden müßte. Nach der Erfindung werden daher
die Boden- und Verschlußklappen, nachdem sie durch die obengenannten Werkzeuge umgelegt
und zwischen der Walze f und ihren verstellbaren Gegenrollen f' geknifft wurden,
unmittelbar wieder zurückgefaltet. Zu diesem Zweck ist hinter der Walze
f und ihren Gegenrollen f' ein verstellbares Faltschleifenpaar 40
(Abb. g und 17) eingebaut. Jede dieser Schleifen 40, von denen nur die der einen
Werkstückseite gezeichnet ist, schließt sich unmittelbar an die messerartigen Faltschienen
8 an, und die gestrichelt angedeuteten Kniffrollen f' werden so knapp über den Falzen
eingestellt, daß-schon während des Kniffens das Wiederzurücklegen der Klappen eingeleitet
werden kann. Befestigt werden die Faltschleifen 40 vorteilhaft an den Lagerhebeln
der einstellbaren Gegenrollen g' der Zwischenwalze g, weil dadurch beim Einstellen
der Zwischenrollen g' auf eine bestimmte Formatgröße gleichzeitig auch das Einstellen
der Faltschleifen 40 geschieht. Die Ausbildung der Faltschleifen ist an sich bekannt,
sie liegen an der Einlaufseite der Werkstücke unter den Klappen, und die Schräge
ihrer oberen Fläche nimmt in Richtung des Werkstückweges mehr und mehr zu, derart,
daß sie sich bis zum Ende der Schleife um i8o° verwindet und die Klappen, die dem
Gang der Verwindung folgen, wieder vollständig in die Blattebene zurückgelegt werden.
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Für den - Gummiauftrag, der zur Bodenklebung und zur Längsklebung
gleichzeitig erfolgt, dient die auch bei der Briefumschlagherstellung angewandte
Einrichtung, die aus dem Gummikasten 45, der Gummischöpfwalze46, der Gummiauftragwalze
47 und den auf der Welle ii auswechselbaren Gummierern ii' besteht. Auch die Oberwalze
lt' des die Schnitte nach erfolgtem Gummiauftrag übernehmenden Walzenpaares
h/h' besteht wie bei der Herstellung von Briefumschlägen aus quer zum Werkstückweg
verstellbaren Walzenteilen mit Aussparungen in ihrem Umfang, um Verschmierungen
des Gummiauftrages zu verhindern. Ebenso ist für das Aufrichten der voreilenden
Seitenklappe S in ihrem Vorbruch derselbe schwenkbale Faltwinkel 14 angewandt, der
bei Briefumschlägen zum Aufrichten der Bodenklappe dient.
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Das nachfolgende Walzenpaar ilä , dem bei Briefumschlagherstellung
das Kniffen und Kleben der Bodenklappe zufällt, hat bei Beutelwerkstücken lediglich
das Kniffen des ersten Seitenklappenfalzes zu besorgen. Dabei unterstützt in bekannter
Weise ein schwingendes Faltmesser 15 den richtigen Einlauf des Vorbruches zwischen
das Walzenpaar. Die Walze i' bedarf für Beutelfertigung mit Rücksicht auf den noch
offen nach oben liegenden Gummiauftrag der Boden- und Längsklebung 12 bzw.13, der
in Abb.2/VII schraffiert angedeutet ist, besonderer Einrichtungen. Zunächst bedingt
der Gummiauftrag auf der Bodenklappe die Anwendung eines nur schmalen Steges 48
(Abb.io und ii) zum Kniffen des Falzes der zwischen dieser Walze % und ihrer Gegenwalze
i erfolgenden ersten Querfaltung. Dieser Steg 48 darf nicht weiter über den Falz
greifen, als dies in Abb. 2/VI durch die strichpunktierte Linie angedeutet ist,
da sonst eine Verschmierung des Gummiauftrages auf der Bodenklappe eintreten würde.
Des weiteren darf aus dem gleichen Grunde die Förderung durch die Walze i' nicht
weiter gehen als bis kurz vor den inneren Rand der Längsklebung 13 auf der
noch
offenen Seitenklappe S'. Die zu fördernde Strecke ist demnach je nach der Größe
des jeweils zu verarbeitenden Beutelformateeine verschiedene, deshalb ist die Walze
i' aus gegeneinander verstellbaren Segmenten zusammengesetzt, derart, daß zwei innere,
feststehende Segmente 4(9 die von der Schiene 48 eingeleitete Förderung bei allen
Formatgrößen unmittelbar übernehmen, während von diesen die Förderung an zwei weitere
Segmente 5o abgegeben wird, die sowohl auf der Welle 51 verdreht und dadurch entsprechend
der jeweils möglichen Förderlänge eingestellt, wie auch in Anpassung an die Länge
des Beutels seitlich verschoben werden können.
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Die beiden äußeren Segmente 5o fördern also im Verein mit der Walze
i das Werkstück bis dicht vor den inneren Rand der Längsklebungi3, da aber die Förderung
ohne Unterbrechung weitergehen muß, machen sich auch hier bei Beutelverarbeitung
besondere Maßnahmen notwendig, die weiterhin auch noch durch die Kürze der nacheilenden
Seitenklappe S' bei Beuteln mit Seitenklebung bedingt sind. Zunächst sei erwähnt,
daß bei Walzenfaltmaschinen der hier in Frage stehenden Art das Werkstück hinter
dem Walzenpaar ili' eine Umkehrung seiner Bewegungsrichtung erfährt, indem sich
ihm ein heb- und senkbares Blech, der sogenannte Abschließer 16, in den Weg stellt,
wenn es aus denWalzen iii' kommt. Es stellt sich daher an diesem Abschließer 16
aufrecht, bis der zweite Längsfalz bei Beuteln oder der Verschlußklappenfalz bei
Briefumschlägen die tValzen ili' verlassen hat; alsdann geht der Abschließer 16
hoch und gibt den Weg nach der zweiten mit der Walze i zusammenarbeitenden, um etwa
6o° versetzten Walze i" frei. Unter dieser erfährt dann bei Beuteln die zweite Seitenklappe
S' und bei Briefumschlägen die Verschlußklappe ihre Faltung. Auch hier sichert ein
Faltmesser :t7 den richtigen Einlauf des vorgebrochenen Falzes zwischen die Walzen
iji". Die Förderung dieses zweiten Falzes zur Walze i" muß also mit Hilfe der allein
noch unter den Walzen i/i' befindlichen nacheilenden Klappe geschehen, was wohl
bei Briefumschlägen, nicht aber bei Beuteln, besonders bei solchen mit Seitenklebung,
möglich ist, weil dabei die nacheilende Seitenklappe zu kurz ist. Gemäß der Erfindung
ist diese Schwierigkeit dadurch überwunden, daß die Walze i als Saugwalze ausgebildet
ist, die in der `'eise wirkt, daß sie die gummierte Seitenklappe S' des Beutels
bereits bei deren Durchgang zwischen den Walzen i. und i' saugend erfaßt, kurz bevor
ihre Förderung durch die Segmente 5o der Walze i' aussetzt. Die Saugwirkung bleibt
so lange bestehen, bis der zweite Längsfalz unter die Walze i" gelangt ist. Die
Abb. ro, 12 und z3 zeigen die Ausbildung der Saugwalze i. Sie besitzt im Innern
einen ihrer Länge nach verlaufenden Saugkanal 52, aus dem mehrere in einer Reihe
angeordnete Saugöffnungen 52' nach der Walzenaußenfläche führen. Der Saugkanal 52
ist an einer Stirnseite der Walze offen, und gegen diese Stirnseite der Walze legt
sich dicht anschließend ein feststehendes Kopfstück 53, das im Innern einen in sich
geschlossenen Ringkanal 55 für die Saugluftführung mit einer nach der Walze zu liegenden
segmentartigen Saugöffnung 56 hat, die so liegt, daß bei Drehung der Walze i die
Mündung ihres Saugkanals 52 auf die Öffnung 56 des Kopfstückes 53 trifft. Durch
einen Stutzen 54. ist der Ringkanal 55 an die Saugleitung .einer rotierenden Luftpumpe
angeschlossen. Die Einstellung des Kopfstückes 53 und die Abgrenzung seiner Öffnung
56 erfolgt so, daß der Saugkanal 52 der Walze i in dem Augenblick auf die Öffnung
56 des Kopfstückes 53 tritt, wo das Saugen beginnen muß und sie wieder verläßt,
wenn die Saugwirkung aufhören soll. Durch diese Einrichtung wird auch bei Beuteln
mit sehr kurzen Seitenklappen eine Förderung des zweiten Längsfalzes von der '\#v"alze
i' bis zur Walze i"
mit Sicherheit erreicht.
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Beim Durchgang des Werkstückes zwischen den Walzen i/ä', wobei der
Gummiauftrag 12 der noch nicht umgelegten Bodenklappe B- nach der Walze i zu liegt,
muß Vorsorge getroffen werden, daß ein Verschmieren des Gummis an dieser Walze vermieden
wird. Sie trägt deshalb an dem Teil ihres Umfanges, wo die Bodenklappe B vorbeiläuft,
eine nach dem größten zur Verarbeitung kommenden Beutelformat bemessene Ausfräsung
57, die in Abb. zo durch die konzentrisch mit der Schnittperipherielinie verlaufende
gestrichelte Linie angedeutet ist.
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Während Briefumschläge das Walzenpaar ili" bereits in fertigem Zustand
verlassen und zum Ablagestapel geführt werden können, müssen bei Beutelwerkstücken
hinter diesem Walzenpaar noch die Boden- und Verschlußklappen B und 1%', die aus
den oben angeführten Gründen nach dein erstmaligen Falten wieder geöffnet wurden,
endgültig umgelegt und dabei die erstere geklebt werden. Der Weg von den Walzen
i/i" ist deshalb bis zum Ablegestapel 23 gemäß der Erfindung so gestaltet, daß auf
ihm bei der Beutelherstellung das endgültige Umlegen der Boden- und Verschlußklappen
und das Kleben der ersteren vorzunehmen möglich ist, während er von den fertigen
Briefumschlägen ohne weiteres durchlaufen werden kann. Zu diesem Zweck sind die
bekannten Förderscheiben 2o, die die fertigen Werkstücke durch an ihnen befestigte
-Nocken 22 auf um sie geführten Schienen 21 zum Stapel schieben, so weit von dem
'\Valzenpaar i/i' entfernt, daß von letzterem aus zu ihnen eine schräge Führungshahn
entsteht. Diese wird gebildet von
vier durchgehenden Walzen
k, 1, m und n' und deren einstellbaren Gegenrollen k', l', fti und
ia. Diese fördern bei Verarbeitung von Briefumschlägen das fertige Werkstück unmittelbar
zu den Förderscheiben 2o und deren Gegenrollen 2o'; sobald es diese verlassen hat,
ruht es lose zwischen den Förderscheiben 2o und den um sie verlaufenden Rundführungen
2z, wo es von den Nocken 22 der Förderscheiben 2o erfaßt und zum Ablagestapel 23
geschoben wird. Für die Flachbeutelherstellung ist dagegen hinter der Walze k und
deren einstellbaren Gegenrollen k' die Einrichtung zum endgültigen Umlegen der Boden-
und Verschlußklappen vorgesehen. Dieses Umlegen muß infolge der bei den Walzen ili'
erfolgten Umwendung des Werkstückes unter den Walzen k, 1, fsa vorgenommen
werden, was sich wegen der schlechten Übersichtlichkeit ungünstig gestalten würde,
wenn die Falze nicht bereits vorgeknifft wären, da dies aber bei dem beschriebenen
Arbeitsgang der Fall ist, genügen einfache Faltschienen 18 und Faltschleifen ig
von bekannter Ausführung ähnlich wie sie zum Zurückfalten der beiden Klappen angewandt
wurden. Die Einrichtung ist dabei so getroffen, daß auf jeder Seite die Faltschleife
ig durch einen Holm 58' an dem Holm 58 der zugehörigen Faltschiene 18 einstellbar
so befestigt ist, daß nach einmal vorgenommener Einstellung beider gegeneinander
die Verstellung beider zusammen bei Wechsel des Formats oder der Papierdicke vorgenommen
werden kann, und zwar die Höheneinstellung durch Verstellen des Holmes 58 in dem
Kreuzstück 59 und die Ouereinstellung durch Verschiebung des Kreuzstückes
59 auf der Befestigungsschiene 6o. Nach dem Verlassen dieser Zurückfalteinrichtung
geschieht zwischen der Walze n und ihren Gegenrollen n das nochmalige Anpressen
der Falze und das Kleben der Bodenklappe.
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Auch die Gegenrollen zi zum Kniffen der Falze und zum Kleben der Bodenklappe
müssen bei Beutelherstellung eine besondere Ausführung erhalten. Während bei der
Briefumschlagfertigung diese Rollen von fertigen Werkstücken durchlaufen werden,
und zwar so, daß die Faltkante der zuoberst liegenden Verschlußklappe gegen die
Rollen anläuft und die Seitenklappen außerdem durch die Klebung der Bodenklappe
gegen Verschiebung gesichert sind, treffen bei Beutelwerkstücken die Faltkanten
der losen Verschlußklappe und der wohl umgelegten, aber noch nicht endgültig geklebten
Bodenklappe senkrecht gegen die Rollen n, dadurch treten bei Anwendung gewöhnlicher
zylindrischer Rollen leicht Verschiebungen der Klappen ein, die das Entstehen von
Doppelfalzen zur Folge haben. Diese Gefahr ist um so mehr vorhanden, als mit Rücksicht
auf die vorzunehmende Klebung der Bodenklappe die Rollen n- nicht fest an ihrer
Gegenwalzen' anliegen dürfen, sie müssen vielmehr entsprechend der Papierstärke
um ein geringes von dieser abgestellt werden. Infolgedessen müssen sie von jedem
ankommenden Werkstück einen neuen Anstoß zur Drehung erhalten, zumindest aber wieder
auf ihre richtige Umlaufsgeschwindigkeit gebracht werden. Der dabei auftretende
Stoß unterstützt die obenerwähnte nachteilige Wirkung in bezug auf Verschiebung
der Klappen und Entstehen von Doppelfalzen. Nach der Erfindung sind an Stelle gewöhnlicher
zylindrischer Rollen solche angewandt, die eine schmale zylindrische Lauffläche
61 besitzen, daran anschließend haben sie einen schlank kegeligen Tei162 und neben
diesem nochmals einen zylindrischen Teil 63 (Abb. 15 und i6). Die zylindrische Lauffläche
61 ruht dauernd auf der Gegenwalze n auf, und die Rollen n werden so eingestellt,
daß die Faltkanten der Boden- und Verschlußklappen je nach der Papierstärke mehr
oder weniger in den kegetigen Teil 62 ragen, wofür das Maß der für die Klebung notwendigen
Pressung im zylindrischen Teil 63
bestimmend ist. In letzterem rundum und
längs verlaufende Nuten 6¢ verhindern ein Verschieben und Herausquetschen des Gummis
beim Anpressen der Bodenklappe durch die Rolle ia der betreffenden Werkstückseite.
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Der nunmehr fertige Beutel läuft wie auch der Briefumschlag in bekannter
Weise zwischen die Förderscheiben 20 und deren Gegenrollen2o', von denen er in den
Spalt 65 gebracht wird, der zwischen den Förderscheiben 2o und den um sie gelegten
Rundführungen 21 besteht. Hier erfaßt ihn an seiner hinteren Kante eines der drei
Nockenpaare 22, die an den Förderscheiben 2o angebracht sind, und schiebt ihn durch
den Spalt 65 hindurch, bis seine hintere Kante die Höhe des Ablagetisches 66 erreicht
hat. In diesem Augenblick wird er durch einen schwingenden Ausleger 67 oder
eine andere Einrichtung von dem N ockenpaar 22 abgeschoben und gegen die hintere
Fläche eines zweiten, schneckenartig wirkenden Förderscheibenpaares 68 bekannter
Ausführung gelegt, das ihn als jeweils letztes Stück an den Ablagestapel 23 anfügt.
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Die rasche Umstellung der Maschine von Briefumschlag- auf Beutelherstellung
cder umgekehrt ergibt sich daraus, daß ein großer Teil der für Beutelfertigung geschaffenEn
Einrichtungen ohne weiteres auch für Briefumschläge beibehalten werden kann. Es
sind dies: das umlaufende Saugerventil 27, das Segment 36 der Walze d', die Ausbildung
der Walze i' mit dem Steg 48 und den Segmenten 49 und So und diejenige der
Walze i als Saugwalze. Demnach bleibt nur noch übrig die Auswechselung des Saugers
2 und die Ein- bzw. Ausschaltung der Falteinrichtungen 40 zum Wiederöffnen
der
umgelegten und geknifften Boden- und VerschlußklappenbeiBeuteln undderjenigen, 18,
ig,
zum endgültigen Schließen dieser Klappen sowie als letztes die Auswechselung der
Gummierer =i. IDiese Umstellungen, zu denen lediglich noch die einfachen, auch bei
gleichbleibender Werkstückart allgemein notwendigen Verstellinaßnahmen für den Übergang
von einer Formatgröße auf die andere kommen, geben der Maschine die uneingeschränkte
hohe Leistung für Beutelfertigung, durch die sie bei Verwendung zur Briefumschlagherstellung
in hervorragendem Maße gekennzeichnet ist.