DE51117C - Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber aus edelmetallhaltigen Erzen mittelst trockenen Chlorgases - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Gold und Silber aus edelmetallhaltigen Erzen mittelst trockenen Chlorgases

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DE51117C
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gold
silver
chlorine
extraction
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DENDAT51117D
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S. W. CRAGG aus Baltimore, Maryland, V. St. A., z. Zt. in Paris, Hotel Continental; Vertreter : Firma CARL PlliPER in Berlin NW., Hindersinstr. 3
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B11/00Obtaining noble metals
    • C22B11/06Chloridising

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  • Materials Engineering (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
■PATENTAMT.
KLASSK 40: Hüttenwesen.
z. Zt. in PARIS.
Chlorgases.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren, durch welches die Extrahirung von Gold oder Silber aus ihren betreffenden Erzen etc. billiger und schneller ausgeführt werden kann, als auf dem Wege der Amalgamirung.
Zur Anwendung dieses Verfahrens werden zunächst die gold- oder silberhaltigen Erze zerkleinert und dann durchgesiebt, um den feinen Staub von den gröfseren Stücken auszuscheiden, da es vortheilhafter ist, beides getrennt von einander zu behandeln, weil die gröfseren Erzstücke eine längere Behandlung und Einwirkung des Chlors erfordern.
Die gold- oder silberhaltigen zerkleinerten Erze werden geröstet und der Einwirkung von trockenem Chlorgas in der Weise ausgesetzt, dafs sich der Procefs der Chlorirung in einer Temperatur von 100 bis 1400 C. vollzieht. Das Gefäfs, in welchem "die Chlorirung stattfindet, wird am besten aus Gufseisen hergestellt. Die Theile, welche mit den Gasen in Berührung kommen, sind in passender Weise auszufüttern oder mit Blei zu überziehen. Bei der Anordnung des Apparates empfiehlt es sich, die zu behandelnden Erze von oben und das Chlorgas von unten her eintreten zu lassen, damit das letztere die nach unten fallenden und durch passende Vorrichtungen gehörig umgerührten Erzmassen durchströmt. Die Erhitzung der Erzmassen und Erhaltung der Temperatur in dem Apparat während des Chlorirens auf einer Höhe von 100 bis 1500C. geschieht mittelst Anwendung eines Mantels zum Durchlassen von Dampf, heifser Luft, Gas etc. Die Entleerung des Apparates kann mit Hülfe eines Luftstromes oder theilweisen Vacuums ausgeführt werden.
Gemäfs der bei dem Verfahren angewendeten Temperatur werden die unedlen Metalle und ihre Oxyde nicht angegriffen bezw. absorbiren kein Chlor, so dafs nur ein geringer Chlorverbrauch stattfindet. Das gebrauchte Chlorgas kann für den Wiedergebrauch wiedergewonnen werden, indem man dasselbe über gelöschten Kalk oder Natronlösung leitet, nachdem es in einen kalten Zustand übergeführt ist.
Bei den einfachen Erzen vollzieht sich die Chlorirung sehr schnell, meistens in wenigen Secunden. Die Erze befinden sich in einem solch trocken erhitzten und genügend zerbröckelten Zustande, dafs das Auslaugen oder Auswaschen des Chlorgoldes oder Chlorsilbers mit grofser Schnelligkeit und Billigkeit bei jeder gewünschten Temperatur ausgeführt werden kann.
Um durch eine Auslaugung beides, sowohl Gold wie Silber, zu extrahiren, empfehlen sich als Lösungsmittel für die Chloride und Perchloride Lösungen von Cyankalium, Kupfercyankalium oder unterschwefligsaurem Kalk oder Natron, und in Fällen, in welchen die
Erze kein Silber enthalten, auch die Anwendung von Alkohol. Bei Anwendung der Cyanlösungen ist ein Zusatz kleiner Mengen von kohlensaurem Alkali von Vortheil. Das Auslaugen der Erze geschieht in hölzernen Gefäfsen, die mit einem Asphaltüberzug, Doppelboden und entsprechendem Filter versehen sind. Das Filtriren kann durch Anwendung von Druck- oder Saugevorrichtungen beschleunigt werden. Bei Verwendung von Alkohol müssen die Gefäfse gegen das Verdunsten desselben mit passenden Deckeln versehen sein, ebenso beim Gebrauch der Cyanlösungeri. Das Cblorgold wird auf die gewöhnliche Weise von dem Aftererz abgesondert und das letztere mit Mangansuperoxyd gemischt und dann mit Schwefelsäure behandelt, damit das im Ueberschufs vorhandene Chlor frei wird und wieder von neuem verwendet werden kann. Wenn unterschwefligsaure Verbindungen als Lösungsmittel Anwendung gefunden haben, kann das Gold und Silber durch entsprechende Schwefelcalciummengen niedergeschlagen werden und die klare Flüssigkeit nach dem Filtriren zu neuen Auswaschungen Verwendung finden.
In den beiliegenden Zeichnungen ist die Ausführung der Erfindung in einer der zweckentsprechendsten Form veranschaulicht.
Fig. ι zeigt im Verticalschnitt einen . für die Chlorirung der zerkleinerten und erhitzten Erze dienenden Apparat, namentlich für solche Erze passend, in welche das Gold eingesprengt ist und die einzelnen Goldplättchen so dünn sind, dafs schon nach ganz kurzer Einwirkung des Chlors eine Umwandlung stattfindet.
Der Apparat besteht aus der verticalen Kammer C, welche in ihrem oberen Theile die mit Triebrad A1 versehene Welle A aufnimmt. Die Welle A trägt an ihrem unteren Ende eine passende, mit Oeffnungen B1 versehene Vertheilungsvorrichtung B. Unterhalb der letzteren befinden sich in der Kammer C unter rechtem Winkel zu einander angeordnete Reihen horizontaler Rohre H gelagert, welche mit dem Dampfraum L des die Kammer C umgebenden Dampfmantels K in Verbindung stehen, so dafs der durch den Zwischenraum L und die Röhren //passirende Dampf, heifse Lüftete, eine Erhitzung der in der Kammer befindlichen Erze und Gase herbeiführt, ohne mit diesen letzteren in Berührung zu kommen.
Die zerkleinerten und erhitzten Erze werden mittelst der Hand oder anderer passender Zufuhrvorrichtung in den Trichter D geschüttet und beim Hinabfallen durch den rotirenden Vertheiler B in der Kammer C gleichmäfsig zerstreut. Die Kammer C ist mit Chlorgas gefüllt, welches durch das Rohr M eintritt und während der Operation durch den Dampf etc.
des Dampfmantels bis zu 1500C. erhitzt wird. Durch die Röhren H wird ein zu schnelles Hinunterfallen der Erze verhindert, so dafs die Chlorgase genügend auf das vorhandene Edelmetall einwirken und dasselbe in Chlormetall umwandeln können. Zum Abführen der sich am Boden der Kammer C ansammelnden Erze dient die Oeffnung C2. Das überschüssige Chlor wird durch das Rohr G abgeleitet.
Durch Fig. 2 wird ein Apparat veranschaulicht, in welchem die Erze längere Zeit der Einwirkung des Chlors ausgesetzt bleiben. Zu diesem Zwecke befinden sich auf der durchgehenden Welle A eine Anzahl horizontaler Scheiben B. Die Wandungen der Kammer C sind in der Weise angeordnet, so dafs den Scheiben B entsprechend eine Reihe konischer Abtheilungen gebildet werden. Die zu behandelnden Erze gelangen in einer Rinne E mittelst einer Schnecke in den Trichter D und fallen auf die oberste Scheibe B, von der sie gegen die schrägen Flächen der Kammerwand C geworfen werden. Die Erzstücke gleiten dann auf die nächste rotirende Scheibe herab etc., bis sie den Boden der Kammer C erreicht haben.
In Fig. 3 und 4 ist die Anordnung eines Apparates in Längs- und Querschnitt gezeigt, der sich besonders zur Behandlung schwer aufschliefsbarer Erze eignet. Derselbe besteht aus der horizontalen Trommel a, welche von Rollen b in der Weise getragen wird, dafs eine Rotation um die Längsachse der Trommel stattfinden kann. Im Innern der Trommel sind Zellen oder Schaufeln c angebracht, welche bei einer Drehung die Erze in die Höhe heben und ein gründliches Umrühren derselben bewirken. Zum Zwecke der Erwärmung ist die Trommel α wieder mit einem Dampfmantel d umgeben. Der Eintritt des Dampfes erfolgt durch das Rohr e und die Stopfbüchse e1, während die Einführung der Chlorgase in die Trommel vermittelst des Rohres F und der Stopfbüchse F1 stattfindet. Die Ableitung des gebrauchten Dampfes und der Chlorgase geschieht auf der anderen Seite der Trommel in ähnlicher Weise. Etwaiges Condensationswasser wird durch besondere Hähne abgelassen.
Nachdem die Trommel mit Erzen gefüllt ist, wird dieselbe durch eine passende Antriebsvorrichtung, welche auf den Zahnkranz g wirkt, in Rotation versetzt. Die Schaufeln c heben die Erze hoch und werfen dieselben von oben her durch den mit Chlorgasen erfüllten Raum, wodurch die Erze immer wieder der Einwirkung der Gase ausgesetzt werden, bis eine vollständige Chlorirung stattgefunden hat.
Ein Zusammenschmelzen der Masse wird verhindert, indem die aus der jeweiligen
höchsten Schaufel fallenden Erzmassen auf die Eisenstäbe oder Rohre h schlagen und zerbröckeln.

Claims (1)

  1. Pa tent-Anspruch:
    Zur Gewinnung von Gold und Silber aus ihren betreffenden Erzen die Anwendung und Behandlung der erhitzten Erzmassen mit trockenem Chlorgas in einem mit Dampfmantel umgebenen Gefäfs in der Weise, dafs durch den einströmenden Dampf, Gas etc. die Temperatur in dem Chlorirungsgefäfs während der Behandlung loo bis 1500C. beträgt, ohne dafs die zu chlorirenden Erze, sowie die Chlorgase mit dem Erwärmungsmittel in Berührung kommen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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