-
Schaltvorrichtung für Typenräder bei Zählwerken, Zeitstempeln o. dgl.
Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung für die Typenräder bei Zählwerken,
Zeitstempeln o. dgl. Bei Zeitstempeln, die beispielsweise für Kontrolluhren verwendet
werden, ist bekanntlich ein Typenwerk vorgesehen, das gewöhnlich aus einer Minuten-und
einer Stundenscheibe besteht. Diese Scheiben tragen an ihrem Umfange Typen, und
zwar die Minutenscheibe, zur Bezeichnung der Minuten, die Ziffern i bis 6o (oder
oo) und die Stundenscheibe, zur Bezeichnung der Stunden, die Ziffern i bis 1z bzw,
bis ad.. Für die Betriebsweise ist es erforderlich, daß die Minutenscheibe, welche
in .einer Stunde eine Umdrehung in Schritten von je 6° macht, in der sechzigsten
Minute das Stundenrad .um einen Schritt weiterschaltet, um die neue Stundentype
in die Ab-druckstellung zu bringen. Für diese Schaltung wird im allgemeinen
ein Trieb vorgesehen, das in der sechzigsten Minute von einem Einschnitt in der
Minutenscheibe, ähnlich der Lücke zwischen zwei Zähnen eines Zahnrades, mitgenommen
wird mit der Wirkurig, daß sich dabei die Stundenscheibe um einen Schritt weiterdreht.
Bei Zählwerken für beliebige Zwecke handelt es sich in ähnlicher Weise darum, daß
nach einer ganzen Umdrehung des Zahlenrades einer niederen Stufe, beispielsweise
des Einerrades, das Zahlenrad der nächsthöheren Stufe, etwa das Zehnerrad, um eine
Ziffer weitergeschaltet wird. Auch für diese Fortschaltung dient ein Trieb gleicher
Art, das im Nullpunkt des Zahlenrades der niederen Stufe, welches unter dem Einfluß
des Antriebswerkes steht, durch einen an diesem befindlichen Einschnitt mitgenommen
wird, wodurch die Fortschaltung des Zahlenrades der nächsten Stufe um einen Schritt
bzw. um eine Ziffer herbeigeführt wird. ' Die Bewegung des angetriebenen Zahlenrades
reicht bei großen Zahlenrädern, d. h. bei Rädern mit einer großen Anzahl Ziffern,
nicht aus, um ein sicheres Fortschalten des Triebes und der durch Zahnradübersetzung
verbundenen Zahlenräder der nächsthöheren Stufen zu bewerkstelligen. So ist bei
Zeitstempeln ein Schaltschritt der Minutenscheibe um einen Winkel von 6° für die
Uxnschaltung zu klein. Es besteht somit das Bedürfnis, Einrichtungen zu schaffen,
durch die eine Bewegung des Triebes so weit vergrößert wird, daß die ausreichende
Weiterdrehung der Stundenscheibe oder des nächsthöheren Zahlenrades Um den erforderlichen
Schritt-Winkel sichergestellt ist.
-
Diese Aufgäbe wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst,
daß an dem Zahlenrede der niederen Stufe, beispielsweise der Minutenscheibe eines
Zeitstempels, ein Umlauf- oder Planetenrad angebracht ist, das als Zwischenglied
zur Übertragung der Bewegung im Nullpunkt des angetriebenen Zahlenrades, z. B. von
der Minutenscheibe auf das Trieb in der sechzigsten Minutenstellung der Minutenscheibe,
die Umstellung .des Triebes vornimmt. Das Planetenrad oder
eine
mit ihm gekuppelte Umlaufscheibe bdsitzt am Umfange den Einschnitt, der bisher am
Umfange der Minutenscheibe oder des Zahlenrades der einen Stufe bzw. einer mit dieser
gekuppelten Stellscheibe angebracht wurde. Durch diese Anordnung wird erreicht,
daß der Weg :des auf das Trieb einwirkenden Einschnittes doppelt so .groll wird,
wie wenn der Einschnitt mit der Minutenscheibe in Verbindung stände. Dieser doppelte
Weg genügt zur sicheren Umschaltung der Stundenscheibe oder des Zahlenrades der
nächsthöheren Stufe vollkommen.
-
Auf der Zeichnung ist die Erfindung an einem Zeitstempel als Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Abb. i zeigt eine Seitenansicht :des Stempelwerkes, jedoch sind
nur die für die Erfindung in Betracht kommenden Teile angegeben. In Abb. 2 ist der
Eingriff des am Umlaufrad befindlichen Einschnittes mit dem Trieb in vergrößertem
Maflsta'be dargestellt.
-
Zur Lagerung der Minutenscheibe 2 und der Stundenscheibe 3 dient die
Achse i. Zweckmäßig wird diese Achse vom Triebwerk für das Stempelwerk angetrieben,
wobei die Minutenscherbe 2, die mit der Achse i fest verbunden ist, entsprechend
der Zeit eingestellt wird. Die Stundenscheibe 3 sitzt lose auf der Achse i und wird
nach einer Umdrehung der Minutenscheibe 2 durch die erwähnte Schaltvorrichtung um
einen Schritt fortgesch.aitet. Zu dem Zweck ist an der IVIinutenschei'be 2 oder
an einer mit dieser fest verbundenen Stellscheibe 4, die bei den bisher gebräuchlichen
Ausführungen gewöhnlich .den Einschnitt erhielt, ein Stift 5 befestigt, der das
Lager für das Umlaufrad 6 abgibt. Dieses Rad steht mit einem feststehenden Rad 7
in Eingriff, :das konzentrisch mit der Minutenscheibe 2 angeordnet ist. Mit dem
Umlaufrad 6 steht eine Scheibe 16 in fester Verbindung, die an ihrem Umfange einen
Vorsprung mit einem zahnlückenähnlichen Einschnitt 9 aufweist. Die ,dadurch gebildeten
beiden Zähne 1o und i i geben,die Eingriffzähne für ein achtstäbi:ges Trieb 12 ab,
das auf einer parallel der Achse, i liegenden Achse i3 angebracht ist. Vom Trieb
12 ist auf einem Teil 12a seiner Breite die Hälfte seiner Stäbe in üblicher Weise
abgesetzt. Die mit der Scheibe i6 verbundene Scheibe 8 ist lediglich eine kleine
Sicherungsscheibe und dient nur zur Korrektion .und zur Sicherung der Umschaltung.
Zu diesem Zweck besitzt sie einen der Zahnlücke 9 der Scheibe 16 entsprechenden
Einschnitt für das Trieb i2. Zur weiteren Sicherung der Umschaltung erhält die.
Stellscheibe 4 radial zum Stift 5 einen Ausschnitt 17, der im Bereich des abgesetzten
Teiles. 12a des Triebes 12 zu stehen kommt, um beim Eingriff der Zahnlücke 9 eine
Verdrehung .des Triebes 12 zu ermöglichen, während -dieses in der übrigen Zeit durch
den vollen Rand der Scheibe 4 am Verdrehen verhindert ist. Die Achse 13 trägt noch
ein kleines Zahnrad 14, das mit dem Triebrad 15 der Stundenscheibe 3 in Eingriff
steht. Dadurch, daß das Trieb 12 um eine Stellung weitergeschaltet wird, kommt über
die Zahnräder 14 und 15 die Umstellung der Stundenscheibe 3 um eine Type zustande.
Die eingetragenen Pfeile geben .die Bewegungsrichturng,derbetreffenden Teile an.
In Abb. 2 ist der Beginn ödes Fortschaltvorgangs des Triebes 12 durch die ausgezogene
Scheibe 6 dargestellt, während die Beendigung durch gestrichene Darstellung angedeutet
ist.
-
Die Betriebsweise der Einrichtung ist folgende: Infolge der Drehbewegung
der Minutenscheibe 2 oder der zugehörigen Stehscheibe 4, die in jeder Minute um
einen Schritt erfolgt, wird das Umlaufrad 6 mitgenommen, das infolge seines Eingriffs
mit dem feststehenden Rad 7 um dieses herumläuft. Es ist nun die Anordnung derart
getroffen, @daß in der sechzigsten Minute der Einschnitt 9 der mit dem Umlaufrad
6 in Verbindung stehenden Scheibe 16 mit dem Trieb 12 .auf der Achse 13 in Eingriff
kommt. Infolge der Rollbewegung der Scheibe 16 aus der ausgezogenen Stellung in
die unterbrochen gezeichnete Stellung (Abb. 2) ist der Wegdes Einschnittes 9 am
Umfang der Scheibe 4 oder der Minutenscheibe 2 doppelt so groß als -der von diesen
zu gleicher Zeit zurückgelegte Weg. Dementsprechend wird das Trieb 12 mitgenommen,
wobei über -die Achse 13 und die in Eingriff stehenden Zahnräder 14, 15,die Stunlenscheibe
3 um einen Schritt sicher verstellt wird. Der Drehungswinkel der Stundenscheibe
3 .entspricht der Einstellung der folgenden Stundentype auf die Druckstelle.
-
Für die Nulleinstellung des Stundenrades 3 ist folgende Einrichtung
getroffen. Das Trieb 12 ist nicht fest mit der Achse 13 verbunden, sondern zwischen
beiden Teilen besteht eine kraftschlüssige Kupplung. Diese wird beispielsweise dadurch
gebildet, daß das Trieb 12 auf der Achse 13 lose sitzt und Kerben i9 in seiner Stirnfläche
i8 angebracht sind, in die ein Querstift 2o der Achse 13 eingreifen kann. Dieser
Eingriff wird dadurch hervorgerufen, daß eine zwischen dem Zahnrade 14 und dem Trieb
i2 eingelegte Feder 21diesen gegen den Stift 2o drückt. Die Achse 13 ist mit einem
Griff 22 versehen. Bei gewöhnlichem Betrieb verhält sich das Trieb 12 als mit der
Achse 13 fest verbunden. Soll jedoch die Stundenscheibe 3
in ,die
Null- oder Anfangsstellung oder eine bestimmte andere Stellung gebracht werden,
so ist der Griff 22 mit etwas Gewalt zu verdrehen. Da das Trieb r2 an einer Verdrehung
durch seine Sperrung .am Umfang der Scheibe 4 gehindert ist, rutscht der Stift 2o
an der Stirnfläche i8 des Triebs entlang. Die Achse i3 wird so lange verdreht, bis
über die Zahnräder 14, 15 die Stundenscheibe 3 in die richtige Stellung gebracht
ist. Darauf sorgt die Feder 21 wieder für einen sicheren Eingriff des Stiftes 2o
.in eine Kerbe i9 des Triebs 12. Die kraftschlüssige Verbindung kann auch zwischen
dem Zahnrede 14 und der Achse 13 bestehen, während das Trieb i2 fest auf oder Achse
13 sitzt. Zum Einstellen -ist dann die Stundenscheibe 3 unmittelbar an ihrem Umfang
von Hand zu verdrehen.
-
Bei einfachen Zählwerken fehlt häufig für den Antrieb des Zahlenrades
der höheren Stufe das Zahnräderpaar 14, 15, und für die Schaltung kommt das Trieb
12 mit einem Einschnitt am Umfang .entweder des Stunden- oder Zahlenrades 3 oder
einer mit diesem verbundenen Stellscheibe in Eingriff. Es ist dann entweder das
Trieb 12 mit der Achse 13
oder das Stunden- oder Zahlenrad mit seiner Achse
kraftschlüssig zu kuppeln. Eine solche Einstellvorrichtung kann bei jedem Zähl-,
Zeitstempel- o. dgl. Werk Verwendung finden, ohne daß die Fortschaltung der Typenräder
höherer Stufen .mit Hilfe eines Umlaufrades vorgenommen wird.
-
Sind mehrere Typenräder höherer Stufen vorhanden, beispielsweise eine
der Stundenscheibe 3 übergeordnete Tages- oder Datumsscheibe, so kann für deren
Umschaltung die gleiche Anordnung vorgesehen werden.