DE451377C

DE451377C - Mehrzylindrige Zweitakt-Brennkraftmaschine mit am Arbeitshubende vom Kolben gesteuerten Auspuffschlitzen

Info

Publication number: DE451377C
Application number: DEB121630D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-09-04
Filing date: 1925-09-04
Publication date: 1927-10-26

Description

Diehrzylindrige Zweitakt-Brennkraftmaschine mit am Arbeitshubende vom Kolben gesteuerten Auspuffschlitzen. Bei mehrzylindrigen Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit am Arbeitshubende vom Kolben gesteuerten Auspuffschlitzen ist es wichtig, daß der durch Stöße und Rückwirkungen verursachte Widerstand in dem gemeinsamen Auspuffsammler auf das Mindestmaß besch.ränkt wird, denn hiervon, namentlich bei raschlaufenden Motoren, hängt es in hohem Maße ab, ob die verfügbare Zeit für den Auspuffvorgang ausreicht, ohne Aufwendung eines zu großen, die Wirtschaftlichkeit der Maschine beeinträchtigenden Spülluftdruckes, und mitunter, ob überhaupt das Auspuffen solcher Maschinen bewerkstelligt werden kann, ohne deren Drehzahl vorzeitig zu beschränken.
Es sind bereits Vorkehrungen getroffen worden, um die Auswirkung solcher Störungen zu mildern; z. B. werden die einzelnen Auspuffrohranschlüsse unter einem spitzen Winkel an die gemeinsame Auspuffleitung angeschlossen. Auch sind Ablenkwandungen an der Einmündungsstelle in die Sammelleitung eingebaut worden.
Vorliegende Erfindung bezweckt gegenüber dem bisher Bekannten besonders vorteilhafte Verhältnisse in den Auspuffeinrichtungen namentlich raschlaufender mehrzylindriger Zweitaktmaschinen zu schaffen, wodurch obige Nachteile wirksam beseitigt bzw. gemildert werden.
Die Erfindung besteht in der Einschaltung eines Vorauspuffraumes zwischen den Auspuffschlitzen jedes einzelnen Zylinders und denn gemeinsamen Auspuffsammler, wobei der Vorauspuffraum von dem Auspuffsammler durch eine Schaufelreihe getrennt wird; die die Abgase in die gemeinsame Strömungsrichtung ablenkt.
Dieser Vorauspuffraum nimmt die Stöße der Auspuffgase beim Austritt aus dem Zylinder während der Entspannung auf.
Um diese Wirkung zu steigern, werden die Schaufeln vorzugsweise so geformt und so zueinander gestellt, daß ihre Austrittskanten, in Projektion auf die Strömungsachse der gemeinsamen Auspuffleitung betrachtet, die nachfolgende Schaufel überlappen. Dadurch wird bewirkt, daß die Abgasstrahlen. aus den einzelnen Auspuffschlitzen nur in der gewollten Richtung abgelenkt den gemeinsamen Auspuff. erreichen können, wodurch schädliche Stauungen und: Stöße vermieden werden. Unter gewissen Umständen wird durch die Strömung ein Saugunterdruck in dem Auspuffsammler erzeugt. Durch Abschirmen der bei der Entspannung entstehenden Schallwellen durch die Schaufelreihe wird gleichzeitig eine wirksame Schalldämpfung erreicht.
Die Abbildungen veranschaulichen einige Anwendungsbeispiele der Erfindung für eine raschlaufende mehrzylindrige ölmaschine, und zwar zeigen Abb. i einen Schnitt nach Linie i-2 der Abb. 2, Abb. 2 einem Schnitt nach Linie 3-4 der Abb. i, Abb.3 und Abb.4 Schaufelreihen zweier verschiedener Schaufelformen. und Abb.5 die Ausbildung der Schaufelreihe als selbständiger Einsatzkörper.
Die in Abb. i und 2 veranschaulichte dreizylindrige Zweitakt-Bremikraftmaschine ist für besonders hohe Drehzahlen gebaut. Sowohl die Auspuffschlitze 5, 5 wie die Spülluftschlitzie 6, 6 sind am ganzen Umfang des Zylinders 7? und zwar übereinander, angeordnet. Um auch bei geringen Achsabständen der- Zylinder (Blockkonstruktion) die Drücke nach den Auspuffschlitzen und vor den Spülluftschlitzen weitgehend gleichmäßig zu gestalten, und um eine genau zentrale Zylinderspülung zu erhalten, wird sowohl die Abführung des Auspuffes wie die Zuführung der Spülluft durch je zwei zur Ebene durch die Zylinder- und Kurbelwellenachse symmetrisch angeordnete und Bleichgroß bemessene Leitungen 8, 9 bzw. io, i i bewirkt. Dieses Beispiel wird gewählt, weil die Erfindung für solche Brennkraftmaschinen besonders wertvoll ist.
Die die Auspuffstöße aufnehmenden Vorauspuffräume 14, 15 zwischen den Auspuffschlitzen 12, 13 und, den Auspuffsammlern 8, 9 werden durch Einschalten der Schaufelreihen 18, i 9 gebildet, die die Auspuffgase .in die Strömungsrichtung 16,17 lenken.
Diese Schaufelreihen können, im Sinne der Strömung betrachtet, eine konstante Höhe 2o (Abt. i) aufweisen oder eint Höhe, die von 21 auf das Maß 22 zunümmt.
Bei vollständig gleichmäßigen Vorgängen in den getrennten Auspuffeinrichtungen 14, 18, 8 und 15, 19, 9 (Abt. 2) können die Vorräume 14, 15 auch zusammenhängend sein, wie bei 23, 24 angedeutet.
Die Profile der Schaufelreihen 18, i 9 können verschiedene Formen annehmen. Abb.3 veranschaulicht kurvenförmige Profile 25, bei abnehmender Kanalweite 26 in Richtung der Strömung. .Diese Abnahme der Kanalweite kann, wenn erforderlich, ausgeglichen werden durch Zunahme der Schaufelhöhe, z. B. von 2 1 auf 22 in Abb. i. In Abb. 3 überlappen die Austrittskanten 27 die nachfolgende Schaufel, in Projektion auf die Linie 28, 29 betrachtet, um den Betrag 30.
Diese überlappung kannerheblich über den Wert Null gewählt werden, um die stoßdämpfende Wirkung zu vergrößern.
Abb.4 veranschaulicht eine Schaufelreihe, deren Profile aus zwei Geraden 3 i, 32 bestehen, und die sich um den Betrag 33 überlappen.
Die Schaufelreihen können auf verschiedene Weise gebildet werden, z. B. durch einzelnes Aneinanderreihen der Schaufeln in Rillen, abwechselnd mit Distanzstücken, oder sie können in dem Auspuffgehäuse eingegossen werden. Eine zweckmäßige Bauart einer Schaufelreihe ist diejenige als Einsatzkörper, der leicht einuni ausgebaut werden kann. Abb. 5 veranschaulicht eine solche Bauart im Schnitt durch 34 35 der Abb. 4. Die Schaufeln werden an ihren Enden durch zwei B1eche@36, 37 begrenzt, mit denen sie durch Nieten 38 oder andere Mittel befestigt werden.
Die Schaufeln werden zweckmäßig aus Gußeisen, Chromstahl, Kupfer oder anderen, den Einwirkungen der Abgase widerstehenden Metallen hergestellt.
Die Erfindung läßt sich sowohl auf einfachwirkende wie auf doppeltwirkende Brennkraftmaschinen anwenden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Mehrzylindrige Zweitakt-Br:ennkraftmaschine mit am Arbeitshub.ende vom Kolben gesteuerten Auspuffschlitzen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Auspuffschützen jedes einzelnen Zylinders und dem gemeinsamen Auspuffsammler ein Vorauspuffraum eingeschaltet ist, der von dem Berneinsamen Auspuffsammler durch eine Schaufelreihe getrennt wird, die die Abgase in die gemeinsame Strömungsrichtung ablenkt.
2. Zweitakt-Brennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufelreihe als Einsatzkörper ausgebildet ist, der zwischen Vorauspuffraum und gemeinsamen Auspuffsammler angeordnet werden kann.