DE445157C - Durch Unterteilung eines Vollabteils in zwei Halbabteile gebildete Toilettenanlage fuer Schlafwagenabteile - Google Patents

Description

Obwohl bei Eisenbahnschlafwagen die Anordnung eines Abortes in den einzelnen Abteilen eine Notwendigkeit bildet, mußte bisher der Einbau eines solchen in jedem Abteil, wohl hauptsächlich aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Rentabilität des Schlafwagenbetriebes, unterbleiben, da hierdurch ein nicht unwesentlicher Teil des auf Grund der Bauvorschriften der Eisenbahn beschränkten Innenraumes eines ίο Schlafwagens in Anspruch genommen werden mußte, was eine Verringerung der Schlafplätze zur Folge hatte. Aus diesem Grunde wurden bisher in den einzelnen Abteilen lediglich die zum Waschen erforderlichen Einrichtungen untergebracht, während je ein Abort an den beiden Wagenenden vorgesehen wurde, so . daß die Reisenden gezwungen waren, zwecks Benutzung derselben das Abteil zu verlassen.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Toilettenanlage für Eisenbahnschlafwagenabteile, bei welcher unter Vermeidung einer großen Rauminanspruchnahme die Wascheinrichtungen

zweier Abteile bzw. Halbabteile so mit einem Abort verbunden sind, daß dieser von beiden Halbabteilen bzw. deren Waschräumen aus zugänglich ist. Wesentlich ist bei dieser Anlage außer ihrer eigenartigen Anordnung, daß, um das Eindringen des Abortgeruches in das Abteilinnere zu vermeiden, der von den Waschräumen aus zugängliche Abort außer seinen Abschlußtüren durch die Türen der Waschräume einen ίο zweiten Abschluß gegen das Abteilinnere erhält, welcher sowohl bei geschlossenen als auch bei geöffneten Waschräumen vorhanden ist.

Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Abb. ι zeigt einen Grundriß, in welchem das von den Seitenwänden α und b und den Querwänden c und d eingeschlossene Vollabteil eines Schlafwagens durch die Toilettenanlage in zwei Halbabteile e und f mit je zwei Schlafplätzen geteilt ist und bei dem die Türen g und g_x der Waschräume geöffnet sind. Abb. 2 zeigt die Anordnung mit geschlossenen Waschraumtüren. Der Abortraum ist in der Mitte des Vollabteils an der Seitenwand a vorgesehen und von den Wänden h, A₁ und den sich an die Mittelwand i anschließenden Drehtüren k und A₁ eingeschlossen. Rechts und links der Mittelwand i sind an der Seitenwand b die Waschbecken I und I₁ vorgesehen. Die Waschräume werden nach dem Abteüinnern zu durch die auf einer Kreislinie verschiebbaren und entsprechend dieser ausgebildeten Türen g und ^₁ und die Wände η und W₁ begrenzt (vgl. Abb. 2). Selbstverständlich können die Türen g und g_x auch so angeordnet bzw. ausgebildet werden, daß die Wände n, n{ nicht erforderlich sind. Sind die Türen g, g_x geöffnet, so berühren sie einerseits die Mittelwand i und anderseits die Abortseitenwände h, A₁ und versperren so, einen doppelten Abschluß des Abortraumes gegen das Abteilinnere bildend, den Zugang zu den Äborttüren k, A₁. Dagegen sind die Waschräume dem Abteilinnern freigegeben und bilden in diesem Falle eine Erweiterung des letzteren. Durch Anbringen umklappbarer oder abnehmbarer Tischplatten 0 und O₁ können die Waschräume auch zum Schreiben oder zur Verrichtung ähnlicher Arbeiten benutzt werden.

Sind die Waschräume, wie Abb. 1 zeigt, geöffnet, so müssen diese, um die Aborttüren k, A₁ öffnen und den Abort betreten zu können, durch Verschieben der Türen g, ^₁ erst geschlossen werden (s. Abb. 2). Tn diesem Falle wird der doppelte Abschluß des Abteilinnem vom Abort durch die Türen g, g_x zwischen den _Seitenwänden h, U₁ des Abortes und den Wändchen n, % gebildet, so daß beim öffnen der Äborttüren das Eindringen des Abortgeruches in das Abteilinnere verhindert wird.

Die Aborttüren k, A₁ können in bekannter Weise durch einen Riegelverschluß 0. dgl. von innen gemeinsam verschließbar gemacht werden, so daß, wenn der Abort von einem Fahrgast des einen Halbabteiles benutzt wird, ein Fahrgast des anderen Halbabteils nicht eintreten kann. Auch können in bekannter Weise durch einen geeigneten Mechanismus die Aborttüren und die Waschraumtüren so voneinander abhängig gemacht werden, daß die eine Tür nur geöffnet werden kann, wenn die andere vollständig geschlossen ist.

Die Äusführungsform nach Abb. 3 unterscheidet sich von der nach Abb. 1 und 2 dadurch, daß an Stelle der auf einer Kreislinie verschiebbaren Türen einfache Drehtüren φ und P₁ vorgesehen sind, die nach dem Innern des Waschraumes zu geöffnet werden und die in dieser Offenstellung sowie auch bei geschlossenem Waschraum den Doppelabschluß des Abteilinnern gegen den Abort bilden.

Wesentlich bei der vorliegenden Toilettenanlage ist zunächst ihre vorteilhafte Anordnung selbst, indem unter Vermeidung einer großen Rauminanspruchnahme mit den für jedes Schlafabteil erforderlichen Waschräumen zweierHalbabteile ein von beiden Halbabteilen aus zugang- 8g licher Abort in Verbindung gebracht ist. Ferner die Anordnung der Aborttüren und der Waschraumtüren derart, daß stets ein doppelter Abschluß des Abteümnern von dem Abort besteht und die Aborttür von außen nur geöffnet werden kann, wenn der Waschraum durch dessen Tür vom Abteüinnern abgeschlossen ist. Des weiteren, daß die Waschräume in geöffnetem Zustand eine vorteilhafte Erweiterung des Abteilinnern bilden, die auch zum Schreiben und zur Verrichtung ähnlicher Arbeiten benutzt werden kann. . _ .

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Durch Unterteilung eines Vollabteils in zwei Halbabteile gebildete Toilettenanlage für Schlafwagehabteile, dadurch gekennzeichnet, daß an den an der einen Seitenwand (a) des Vollabteils vorgesehenen Abortraum in Verbindung mit der gegenüberliegenden Seitenwand zwei nebeneinander angeordnete Waschräume angeschlossen und getrennt voneinander dem Aborträum sowie je einem Halbabteil zugänglich gemacht sind, wobei die Anordnung der Wäschraumtüren und der Äborttüren so getroffen ist, daß sowohl bei geöffneten als auch bei geschlossenen Waschraümtüren ein doppelter Abschluß des Abortraumes gegen das Abteilinnere vorhanden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. -GEDRUCKT IN DEB