DE4444755A1 - Vorrichtung zum Fördern von Bogen im Anlegerbereich einer bogenverarbeitenden Maschine - Google Patents
Vorrichtung zum Fördern von Bogen im Anlegerbereich einer bogenverarbeitenden MaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von
Einzelbogen oder zum Fördern eines geschuppten Bogenstromes
im Anlegerbereich einer bogenverarbeitenden Maschine mittels
eines Fördertisches, der mit zumindest einem endlosen, über
mindestens zwei drehbar gelagerte Umlenkrollen geführten
Transportband ausgestattet ist, wobei das Transportband die
Bogen im Bereich zwischen einem Bogenstapel und den
Vorderanschlägen, von wo die Bogen in die bogenverarbeitende
Maschine übernommen werden, fördert.
Die Bogen werden von einer Saugleiste oder einem Saugkopf von
einem Bogenstapel abgehoben und einzeln oder geschuppt über
einen Fördertisch in die bogenverarbeitende Maschine
transportiert. Im Bereich des Fördertisches werden die Bogen
so ausgerichtet, daß sie paßgenau in die bogenverarbeitende
Maschine übernommen werden. Ein Ausrichten der Vorderkanten
der Bogen erfolgt an den Vordermarken des Fördertisches.
Das Zuführen der Bogen zu der bogenverarbeitenden Maschine
erfolgte bisher im Maschinentakt; bisher war es üblich, das
Transportband des Fördertisches mit dem Hauptantrieb der
bogenverarbeitenden Maschinen zu koppeln. Aus der
JP-PO 3-295651 ist bekanntgeworden, das Saugförderband über
einen separaten Motor anzutreiben. Insbesondere wird mit
einem Vorderkantensensor die Vorderkante eines Bogens
ermittelt, wobei nachfolgend eine Steuervorrichtung die
Geschwindigkeit des Motors so abstimmt, daß mechanische
Fehler, die beim Bogenansaugen auftreten, korrigiert werden
und daß der Bogentransport somit optimal auf die
Verarbeitungsgeschwindigkeit der bogenverarbeitenden Maschine
abgestimmt wird.
Aus der JP-GM 61-83924 ist eine Verzögerungsvorrichtung für
Bogendruckmaschinen bekanntgeworden. Zwar wird hier auch
weiterhin der Hauptantrieb der Druckmaschine zum Antreiben
der Transportbänder des Fördertisches benutzt; diesem Antrieb
wird jedoch eine im Maschinentakt arbeitende zyklische
Bewegung der Transportbänder zum Fördern der Bogen
überlagert. Unter Verwendung eines Getriebes mit mehreren
exzentrischen zahnrädern wird die Geschwindigkeit des
Transportbandes im Maschinentakt sinusförmig moduliert.
Das mit dem Hauptantrieb gekoppelte Getriebe mit
exzentrischen zahnrädern bringt mehrere Nachteile. So ist
durch die Konstruktion ein festes Geschwindigkeitsprofil
vorgegeben. Auch zeigt das Geschwindigkeitsprofil nur ein
Maximum und ein Minimum, wobei Maximum und Minimum in genau
einem Punkt erreicht werden. Weiterhin muß im Bereich des
Anlegers ein entsprechend umfangreicher Bauraum für das
Getriebe geschaffen werden. Nicht zuletzt sind die einzelnen
Teile eines mechanischen Getriebes einem großen Verschleiß
unterworfen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Bogenzuführung so zu optimieren, daß ein
Bogen paßgenau in die bogenverarbeitende Maschine
transportiert wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale der Ansprüche 1 und 13 gelöst.
Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist der Motor mit einem Drehwinkelgeber einer der
Umlenkrollen des Transportbandes zugeordnet. Des weiteren ist
ein Drehwinkelgeber an einer Welle eines Zylinders der
bogenverarbeitenden Maschine vorgesehen; vorteilhafterweise
ist der Rechen-/Regeleinrichtung eine Speichereinrichtung
zugeordnet, in der zumindest ein Geschwindigkeitsprofil zur
Ansteuerung des Motors gespeichert ist.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird vorgeschlagen, das Geschwindigkeitsprofil
derart auszugestalten, daß die Fördergeschwindigkeit des
Transportbandes minimal ist, wenn sich ein Bogen im Bereich
der Vorderanschläge des Fördertisches befindet. Infolge der
reduzierten Geschwindigkeit und damit der reduzierten
kinetischen Energie der an den Vorderanschlägen ankommenden
Bogen wird ein Beschädigen der Bogenvorderkanten weitgehend
vermieden und eine Verbesserung des Anlagepassers erzielt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist vorgesehen, daß das sich im Maschinentakt
periodisch ändernde Geschwindigkeitsprofil ein weiteres
Minimum bei der Winkelstellung der bogenverarbeitenden
Maschine aufweist, bei der eine Taktrolle, die unmittelbar
hinter dem Anlegerstapel angeordnet ist, auf dem Einzelbogen
bzw. auf dem Bogenstrom aufsetzt. Diese Taktrolle hat die
Aufgabe, den Bogen auf dem Fördertisch niederzuhalten und auf
das Transportband bzw. auf die Transportbänder des
Fördertisches zu transportieren. Die zuvor beschriebene
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bringt den
Vorteil, daß der Vorschub, den der Bogen bei Aufsetzen der
Taktrolle erfährt, optimal an die Fördergeschwindigkeit des
Schleppsaugers angepaßt werden kann. Insbesondere werden
durch das Geschwindigkeitsminimum bei Aufsetzen der Taktrolle
eventuelle Fehler, die im papierlauf vor dem Fördertisch
entstanden sind, in einem akzeptablen Rahmen gehalten.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sieht vor, daß das Geschwindigkeitsprofil sowohl
im Bereich der Minima als auch im Bereich der Maxima Plateaus
aufweist. Insbesondere gilt das für die Geschwindigkeit, die
ein Bogen im Bereich der Vordermarken besitzt.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Geschwindigkeitsprofile
nicht nur von der Winkelstellung der bogenverarbeitenden
Maschine sondern auch von der Druckgeschwindigkeit, bei der
die Druckmaschine arbeitet, abhängen. Die Profile werden so
gewählt, daß die untere Geschwindigkeit stets dieselbe ist.
Dies bedeutet, daß unabhängig von der jeweiligen
Druckgeschwindigkeit die Bogen mit der gleichen
Geschwindigkeit an den Vordermarken ankommen. Durch die
vorteilhafte Ausgestaltung, daß die Bogen - unabhängig von
der jeweiligen Geschwindigkeit der bogenverarbeitenden
Maschine - bei Ankunft an den Vordermarken die gleiche
Geschwindigkeit besitzen, wird eine erhebliche Vereinfachung
im Hinblick auf die Einstellung des Anlegers erzielt. Als
direkte Folge des Auftretens einer unteren
Geschwindigkeitsgrenze zeigen die gespeicherten Profile
hinsichtlich der Geschwindigkeitsdifferenz eine Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit der bogenverarbeitenden Maschine.
Ein zweites Ausführungsbeispiel zeigt eine vorteilhafte
Weiterentwicklung des Erfindungsgegenstandes, bei dem es
vorgesehen ist, zusätzlich Sensoren zur Erfassung der
Bogenvorderkante vorzusehen, die eine Erkennung von "Früh- oder
Spätbogen" der Rechner-/Regeleinrichtung zuleiten,
woraufhin in Abhängigkeit vom Betrag der Fehlankunft eine
Geschwindigkeitserhöhung bzw. -senkung des Transportbandes
vorgenommen wird, in dem der gewünschte
Geschwindigkeitsverlauf (Geschwindigkeitsprofil) einen
sogenannten "positiven bzw. negativen Offset" erfährt.
Es wird weiterhin zur Erzielung einer harmonischen
Bogenzufuhr vorgeschlagen, das Geschwindigkeitsprofil des
Transportbandes so zu wählen, daß während eines
Maschinenzyklus nur ein Geschwindigkeitsminimum und ein
Geschwindigkeitsmaximum auftritt.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Anleger einer
Druckmaschine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 Geschwindigkeitsprofile, mit denen der Motor für das
Transportband des Fördertisches angesteuert wird,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Anleger der
Druckmaschine mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 4 Geschwindigkeitsprofile mit denen der Motor für das
Transportband des Fördertisches angesteuert wird,
Fig. 5 Geschwindigkeitsprofile mit denen der Motor für das
Transportband des Fördertisches angesteuert wird.
In Fig. 1 ist schematisch ein Längsschnitt des Anlegers 1
einer nicht gesondert dargestellten Druckmaschine
dargestellt. Die Bogen 5 werden von einem nicht gezeigten
Saugkopf von dem Bogenstapel 6 aufgenommen und auf den
Fördertisch 1 transportiert. Der Bogentransport im Bereich
des Fördertisches erfolgt entweder einzeln oder geschuppt.
Bei Ankunft eines Bogens 5 auf dem Fördertisch 1 setzt die
Taktrolle 7 auf dem Bogen auf und schiebt ihn in Richtung auf
das Transportband 2. Insbesondere dient die Taktrolle 7 auch
dazu, die Bogenvorderkante auf dem Fördertisch 1 zu halten,
bis der Saugkasten 4, der unterhalb der Transportebene
angeordnet ist, diese Aufgabe übernimmt. Mittels des
Transportbandes 2, das über Umlenkrollen 3 geführt ist, wird
der Bogen 5 an die Vorderanschläge 8 des Fördertisches 1
transportiert. An diesen Vorderanschlägen 8 kommt der Bogen
kurzzeitig zur Ruhe und kann anschließend paßgenau in die
Druckmaschine, von der lediglich ein Zylinder 9 dargestellt
ist, übernommen werden.
Einer der Umlenkrollen 3 ist ein Motor 10 zugeordnet.
Erfindungsgemäß wird dieser Motor 10 über ein besonders
geartetes und optimal an die gegebenen Bedingungen angepaßtes
Geschwindigkeitsprofil im Maschinentakt angesteuert. Dieses
Geschwindigkeitsprofil wird dem Motor 10 unter Einbeziehung
der Signale eines Winkelgebers 12 von der
Rechen-/Regeleinrichtung 11 zur Verfügung gestellt. Der
Rechen-/Regeleinrichtung 11 ist weiterhin eine
Speichereinrichtung 13 zugeordnet, in der die
Geschwindigkeitsprofile in Abhängigkeit von der
Winkelstellung, aber auch in Abhängigkeit von der jeweiligen
Druckgeschwindigkeit abgespeichert sind.
Fig. 2 zeigt verschiedene Geschwindigkeitsprofile 15, 20,
mit denen der Motor 10 für den Antrieb des Transportbandes 2
angesteuert wird. Insbesondere sind in dieser Fig. 2
Geschwindigkeitsprofile für die beiden maximalen
Geschwindigkeiten vmax1 und vmax2 über eine Maschinendrehung
dargestellt. Beide Geschwindigkeitsprofile starten bei
derselben minimalen Geschwindigkeit. Eine derartige
Ausgestaltung bringt den Vorteil, daß die Einstellung des
Anlegers für alle Druckgeschwindigkeiten einheitlich und
damit vereinfacht wird. Die Größe "maximale
Druckgeschwindigkeit" als Parameter bei den
Geschwindigkeitsprofilen zu wählen, bringt den Vorteil, daß
sich der separate Antrieb für den Fördertisch optimal an die
maximale Arbeitsgeschwindigkeit der bogenverarbeitenden
Maschine anpassen läßt.
Die in Fig. 2 dargestellten Geschwindigkeitsprofile haben
eine charakteristische Form: im Bereich der Vordermarken -
hier: im Bereich um die 0° bzw. die 360° - zeigen die Kurven
einen konstanten Wert, ein sogenanntes Plateau. Desweiteren
besitzen die Kurven ein Plateau im Bereich der maximalen
Geschwindigkeit. Diese Ausbildung wirkt sich positiv auf den
Gleichlauf des Anlegers aus, da innerhalb gewisser
Winkelbereiche konstante Geschwindigkeiten des
Transportbandes gefahren werden. In einem Bereich um eine
Winkelstellung der Druckmaschine von 180° zeigt der Antrieb
des Transportbandes 2 ein weiteres Minimum, das jedoch nicht
die minimale Geschwindigkeit des Förderbandes 2 erreicht.
Dieses Minimum tritt in einem Bereich auf, in dem die
Taktrolle 7 auf den Bogen 5 bzw. auf den Bogenstrom aufsetzt.
Die Reduzierung der Geschwindigkeit des Transportbandes 2 in
diesem Bereich wird gerade so gewählt, daß negative
Auswirkungen der Taktrolle 7 auf den Bogenvorschub nahezu
kompensiert werden.
Ohne größere Probleme ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch dazu geeignet, Fehler bei der Einstellung der
Geschwindigkeit der Transportbänder durch entsprechend
modifizierte Geschwindigkeitsprofile beim Antrieb des
Transportbandes 2 zu kompensieren. Hierzu ist dem Drucker die
Möglichkeit gegeben, über eine Einrichtung 14 korrigierend
Einfluß auf das jeweils angewendete Geschwindigkeitsprofil zu
nehmen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird vorgeschlagen, Sensoren 16 zur Erkennung von
sogenannten "Schräg-, Spät- oder Frühbogen" anzuordnen. Die
Sensoren 16 sind im vorderen Bereich des Fördertisches 1 in
der Nähe der Vorderanschläge 8 angeordnet und mittels
geeigneter Leitelemente (elektrische Leitungen) mit der
Rechen-/Regeleinrichtung 11 verbunden.
Fig. 4 zeigt eine verfahrenstechnische Weiterentwicklung von
Geschwindigkeitsprofilen bei gleichzeitiger Berücksichtigung
von Früh- und Spätbogen.
Die mittlere Geschwindigkeit v des Transportbandes 2 wird
während einer Umdrehung (360°) der bogenverarbeitenden
Maschine so moduliert (Geschwindigkeitsprofil 17), daß nur
noch ein Geschwindigkeitsminimum 18 vorhanden ist. Diese
Geschwindigkeitsminimum wird vorteilhafterweise in den
Bereich der Bogenankunft der Bögen an den Vorderanschlag 8
der bogenverarbeitenden Maschine gelegt und über einen
Winkelbereich 22, der der Bogenankunftsungenauigkeit
entspricht, konstant gehalten. Dadurch haben alle Bögen im
Rahmen der zulässigen Bogenankunftsungenauigkeit gleich
niedrige Bogenankunftsgeschwindigkeit, wodurch eine exakte
Ausrichtung des Bogens 5 vor der Übergabe an die
bogenverarbeitenden Maschine gewährleistet werden kann. Das
Geschwindigkeitsmaximum 19 liegt vorzugsweise in einem
Bereich, in dem keine papierlaufkritischen Anlegerereignisse
stattfinden, vorzugsweise um etwa 180° vom
Geschwindigkeitsminimum 18 entfernt, um die notwendigen
Beschleunigungen noch zu halten. Durch die Bestimmung der
Schuppenlänge s der aufeinanderfolgend transportierten
Bogen 5 als ganzzahligen Teiler n der Fördertischlänge l
n × s = l (n = 1, 2, 3, . . . ), ergibt sich der bevorzugte
Förderzustand, bei dem ein an die Vorderanschläge 8
anzulegender Bogen 5 genau in dem Bereich verlangsamt wird,
(Geschwindigkeitsminimum der Kennlinie 17), wenn ein - je
nach Anzahl der Schuppen s auf dem Fördertisch 1 - versetzt
nachfolgende Bogen 5 mittels der Taktrolle 7 auf den
Fördertisch 1 transportiert wird. Dadurch kann zudem während
des Maschinenlaufes der Bogen verarbeitenden Druckmaschine
sowohl die Schuppenlänge s als auch hierauf bezogen, das
Geschwindigkeitsprofil 17 in seinem Verlauf verändert werden.
Eine weitere Modifikation (Verschiebung) des
Geschwindigkeitsprofils 17 findet im Rahmen der
Bogenankunftsregelung statt:
Bei einer Erkennung Früh- bzw. Spätbogen durch die
Sensoren 16, wird das Geschwindigkeitsprofil 17 (Kennlinie
des mittleren Geschwindigkeitsverlaufs des Transportbandes 2)
mittels der Rechen-/Regeleinrichtung 11 um eine den Betrag
der Fehlankunft des Bogens 5 entsprechenden Wert abgesenkt
bzw. angehoben. Bei einer Frühbogenerkennung erfolgt ein
"negativer Offset", d. h. eine Parallelverschiebung des
Geschwindigkeitsprofils 17 nach unten. Bei einer
Spätbogenerkennung erfolgt ein "positiver Offset", d. h. eine
Parallelverschiebung des Geschwindigkeitsprofils 17 nach
oben. Das Anheben und Absenken des Geschwindigkeitsprofils in
Abhängigkeit des von den Sensoren 6 gemessenen Bogenankunft
führt zu einer während des Betriebs der Bogen verarbeitenden
Maschine sich ständig ändernden Schuppenlänge. Dadurch wird
vorteilhafterweise erreicht, daß sich die Lage des
Geschwindigkeitsminimums 18 relativ zur Bogenankunft an den
Vorderanschlägen 8 und relativ zur Papierübernahme auf den
Fördertisch 1 mittels der Taktrolle 7 nicht verschiebt,
wodurch konstante Übergabe-Verhältnisse erreicht werden.
In einer vorteilhaften Weiterentwicklung des Verfahrens wird
vorgeschlagen, die Geschwindigkeitsprofile
bedruckstoffabhängig vorzunehmen.
Fig. 5 zeigt außer dem vorgesehenen Geschwindigkeitsprofil 17
- dieses entspricht im wesentlichen einem
Geschwindigkeitsverlauf für Karton - ein weiteres
Geschwindigkeitsprofil 21, welches beispielhaft bei dünnen
Papieren (z. B. Florpostpapier) zum Einsatz kommt.
Florpostpapier besitzt aufgrund seiner kleineren
Massenträgheit günstigere, d. h. eine geringere
Schlupfneigung gegenüber des Transportbandes 2, so daß beim
Florpostpapier größere Beschleunigungen des Transportbandes 2
gefahren werden können, wodurch tiefere
Geschwindigkeitsminima erreicht werden, die wiederum zu
geringeren Papierverformungen im Moment der Bogenankunft an
den Vorderanschlägen 8 führen.
Eine Umstellung von einem Geschwindigkeitsprofil 17 auf ein
anderes zum Beispiel Geschwindigkeitsprofil 21 erfolgt
mittels der Eingabeeinrichtung 14. Selbstverständlich können
auch Meßeinrichtungen zum Messen der Bogendicke usw.
vorgesehen sein, die die Meßwerte direkt an die
Rechen-/Regeleinrichtung 11 weitergeben, so daß auch eine
automatische Umstellung möglich ist. Hierbei werden in der
Speichereinrichtung abgelegte
(Standard-)Geschwindigkeitsprofile in Abhängigkeit vom
Bedruckstoff zur Regelung des Motors 10 von der
Regeleinrichtung abgerufen.
Die individuell auf Bedruckstoffqualität, Dicke und Format
abgestimmten Geschwindigkeitsprofile unterscheiden sich
hierbei in Anzahl und Lage von frei wählbaren
Geschwindigkeitsvorgaben zu frei wählbaren Winkelpositionen.
Damit werden auch die Beschleunigungsverhältnisse in den
einzelnen Geschwindigkeitsprofilabschnitten beeinflußbar. Ein
jeweils letzter Vorgabewert für Winkel und zugehörige
Geschwindigkeit innerhalb eines Geschwindigkeitsprofils,
vorzugsweise das Maximum 19 wird so gewählt, daß die
gewünschte Schuppenlänge s sich einstellt, also die Fläche
unter dem Geschwindigkeitsprofil 19 so grob wird wie die
Fläche unter dem mittleren Geschwindigkeitswert.
Je nach Bedruckstoffqualität, Dicke, Format, etc. können
individuell günstige Geschwindigkeitsprofile 17, 21 mittels
der Eingabeeinrichtung 14 an die Rechen-/Regeleinrichtung 11
geleitet werden. Die Steigungen, Nullpunkte und Wendepunkte
für das gewünschte Geschwindigkeitsprofil 17; 21 sind dabei
frei wählbar.
Bei einer Geschwindigkeitsregelung des Transportbandes 2
erhält die zum Steuern des Elektromotors 10 vorgesehene
Rechen-/Regeleinrichtung 11 ein Signal in Abhängigkeit von
der Geschwindigkeit der Bogen verarbeitenden Maschine. Diesem
wird ein in der Speichereinrichtung 13 abgelegtes Signal mit
einem Minimum 18 und einem Maximum 19 je Maschinenzyklus
überlagert. Zusätzlich wird infolge der gemessenen
Bogenankunft ein Signal erzeugt und der
Rechen-/Regeleinrichtung 11 zugeleitet, welches insgesamt zu
einer Anhebung bzw. Absenkung der
Transportbandgeschwindigkeit führt.
Bezugszeichenliste
1 Fördertisch
2 Transportband
3 Umlenkrolle
4 Saugkasten
5 Bogen
6 Bogenstapel
7 Taktrolle
8 Vorderanschlag
9 Zylinder
10 Motor
11 Rechen-/Regeleinrichtung
12 Drehwinkelgeber
13 Speichereinrichtung
14 Eingabeeinrichtung
15 Geschwindigkeitsprofil
16 Sensoren
17 Geschwindigkeitsprofil
17′ Geschwindigkeitsprofil (Frühbogen)
17′′ Geschwindigkeitsprofil (Spätbogen)
18 Geschwindigkeitsprofil Minimum
19 Geschwindigkeitsprofil Maximum
20 Geschwindigkeitsprofil
21 Geschwindigkeitsprofil
22 Winkelbereich
l Fördertischlänge
n Ganzzahliger Teiler (Anzahl)
s Schuppenlänge
v mittlere Transportgeschwindigkeit
MW Maschinenwinkel
2 Transportband
3 Umlenkrolle
4 Saugkasten
5 Bogen
6 Bogenstapel
7 Taktrolle
8 Vorderanschlag
9 Zylinder
10 Motor
11 Rechen-/Regeleinrichtung
12 Drehwinkelgeber
13 Speichereinrichtung
14 Eingabeeinrichtung
15 Geschwindigkeitsprofil
16 Sensoren
17 Geschwindigkeitsprofil
17′ Geschwindigkeitsprofil (Frühbogen)
17′′ Geschwindigkeitsprofil (Spätbogen)
18 Geschwindigkeitsprofil Minimum
19 Geschwindigkeitsprofil Maximum
20 Geschwindigkeitsprofil
21 Geschwindigkeitsprofil
22 Winkelbereich
l Fördertischlänge
n Ganzzahliger Teiler (Anzahl)
s Schuppenlänge
v mittlere Transportgeschwindigkeit
MW Maschinenwinkel
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Fördern von Einzelbogen oder zum Fördern
eines geschuppten Bogenstroms im Anlegerbereich einer
bogenverarbeitenden Maschine mittels eines Fördertisches,
der mit zumindest einem endlosen, über mindestens zwei
drehbar gelagerte Umlenkrollen geführten Transportband
ausgestattet ist, wobei das Transportband die Bogen im
Bereich zwischen einem Bogenstapel und den
Vorderanschlägen, von wo die Bogen in die
bogenverarbeitenden Maschine übernommen werden, fördert,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Motor (10) vorgesehen ist, der das
Transportband (2), von der bogenverarbeitenden Maschine
entkoppelt, antreibt, und daß eine
Rechen-/Regeleinrichtung (11) vorgesehen ist, die den
Motor (10) mit einem vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil
(:= Geschwindigkeitsänderung in Abhängigkeit von der
Winkelstellung der bogenverarbeitenden Maschine)
ansteuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor (10) einer der Umlenkrollen (3) zugeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Drehwinkelgeber (12, 15) an einer Welle eines
Zylinders (9) der bogenverarbeitenden Maschine und an der
Welle der durch den Motor (10) angetriebenen
Umlenkrolle (3) vorgesehen ist und daß der
Rechen-/Regeleinrichtung (11) eine
Speichereinrichtung (13) zugeordnet ist, in der
mindestens ein Geschwindigkeitsprofil zur Ansteuerung des
Motors (10) gespeichert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Geschwindigkeitsprofil derart ausgestaltet ist,
daß die Fördergeschwindigkeit des Transportbandes (2)
minimal ist, wenn sich ein Bogen (5) im Bereich der
Vorderanschläge (8) befindet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Geschwindigkeitsprofil ein weiteres Minimum bei
der Winkelstellung der bogenverarbeitenden Maschine
aufweist, bei der eine Taktrolle (7) auf dem Bogenstrom
bzw. auf dem Bogen (5) aufsetzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Geschwindigkeitsprofil im Bereich der Minima und
Maxima ein Plateau aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Änderungen der Fördergeschwindigkeit des
Transportbandes (2) eine Abhängigkeit von der
Geschwindigkeit der bogenverarbeitenden Maschine besitzt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine mittlere Schuppenlänge (s) ein ganzzahliger
Teiler (n) der Fördertischlänge (l) ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 4, 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Geschwindigkeitsprofil (17, 21) jeweils nur ein
Minimum und ein Maximum aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 4, 8, 9
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf des
Geschwindigkeitsprofils (17, 21, 15, 20) mittels der
Eingabeeinrichtung (14) einstellbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Geschwindigkeitsprofil (17, 21, 15, 20) mittels
der Eingabeeinrichtung (14) in Abhängigkeit von der
Bedruckstoffqualität wählbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit von der Bogenankunftszeit ein
"positiver bzw. negativer Offset" des
Geschwindigkeitsprofils (17, 21, 15, 20) erfolgt.
13. Verfahren zur Geschwindigkeitsregelung eines mit einer
Rechen-/Regeleinrichtung versehenen Elektromotors zum
Antrieb eines Transportbandes zum Fördern von Einzelbogen
oder zum Fördern eines geschuppten Bogenstromes im
Anlegerbereich einer Bogen verarbeitenden Maschine
mittels eines Fördertisches, wobei das Transportband die
Bogen im Bereich zwischen einem Bogenstapel und den
Vorderanschlägen, von wo die Bogen in die Bogen
verarbeitende Maschine übernommen werden, fördert,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rechen-/Regeleinrichtung ein von der Bogen
verarbeitenden Maschine geschwindigkeitsabhängiges Signal
erhält, daß diesem Signal ein weiteres ein Minimum (18)
und ein Maximum (19) aufweisendes in einem Speicher (13)
abgelegtes Signal je Maschinenzyklus überlagert wird und
daß die Transportbandgeschwindigkeit infolge eines
Bogenankunftssignals insgesamt angehoben bzw. abgesenkt
wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4444755A DE4444755C2 (de) | 1994-01-27 | 1994-12-15 | Vorrichtung zum Fördern von Bogen im Anlegerbereich einer bogenverarbeitenden Maschine |
JP01096695A JP3478629B2 (ja) | 1994-01-27 | 1995-01-26 | 紙葉処理機械の給紙領域において紙葉を搬送する装置および電動モータの速度制御方法 |
US08/379,719 US5613675A (en) | 1994-01-27 | 1995-01-27 | Method and device for conveying sheets in a feeder region of a sheet-processing machine |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4402339 | 1994-01-27 | ||
DE4444755A DE4444755C2 (de) | 1994-01-27 | 1994-12-15 | Vorrichtung zum Fördern von Bogen im Anlegerbereich einer bogenverarbeitenden Maschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4444755A1 true DE4444755A1 (de) | 1995-08-03 |
DE4444755C2 DE4444755C2 (de) | 2002-06-13 |
Family
ID=6508787
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4448000A Expired - Lifetime DE4448000B4 (de) | 1994-01-27 | 1994-12-15 | Vorrichtung zum Fördern von Bogen im Anlegerbereich einer Bogen verarbeitenden Maschine |
DE4444755A Revoked DE4444755C2 (de) | 1994-01-27 | 1994-12-15 | Vorrichtung zum Fördern von Bogen im Anlegerbereich einer bogenverarbeitenden Maschine |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4448000A Expired - Lifetime DE4448000B4 (de) | 1994-01-27 | 1994-12-15 | Vorrichtung zum Fördern von Bogen im Anlegerbereich einer Bogen verarbeitenden Maschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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