DE4435491C2 - Stabilisatoranordnung mit einem Schwenkmotor - Google Patents
Stabilisatoranordnung mit einem SchwenkmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stabilisatoranordnung mit einem
Schwenkmotor gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Aus der Fachzeitschrift "Auto und Verkehr" 18/1992 ist ein
aktives Stabilisatorsystem zur Reduzierung der Wankbewegungen
von Kraftfahrzeugen bekannt. Dafür kommt eine zweiteilige
Stabilisatoranordnung mit einem Schwenkmotor zur Anwendung,
wobei ein Stabilisatorteil mit einer Schwenkmotor-
Flügelbaugruppe und ein Stabilisatorteil mit einem Schwenkmo
torgehäuse drehfest verbunden ist. Der Schwenkmotor besitzt
eine Anzahl von Hydraulikanschlüssen, die mittels Hydraulik
leitungen zu einem Hydraulikventil innerhalb eines Hydraulik
systems verbunden sind. Dabei ist das Hydraulikventil fest
innerhalb des Fahrzeuges installiert. Die beiden Schwenkmo
torkomponenten verdrehen sich zusammen mit den zugehörigen
Stabilisatorteilen relativ zueinander aber auch relativ zum
Hydraulikventil, wobei die Ursache der Relativbewegung in den
federnden Rädern zu sehen ist, die am Stabilisator angreifen.
Bei der derzeitigen Schwenkmotorausführung werden durch die
Stabilisatorbewegungen die einer Formänderung unterworfenen
Hydraulikleitungen einer überlagerten Biege-Torsionsbelastung
ausgesetzt, da das Hydraulikventil die Bewegung des Schwenk
motors nicht mitausführt. Die Biege-Torsionsbelastung führt zu
einer raschen Materialermüdung, die im ungünstigsten Fall zum
Verlust der Hydraulikflüssigkeit führen könnte.
Diese Problematik wird u. a. bei der EPA 0 248 986 A1 durch
rechtwinklig nach radial außen angeordnete Hydraulikanschlüsse
umgangen. Die Hydraulikleitungen unterliegen keiner Torsions
spannung. Ein Nachteil dieser Bauart liegt darin, daß in der
Regel für radiale Hydraulikanschlüsse nicht ausreichend Bau
raum zur Verfügung steht, denn Aggregate wie der Kühler oder
auch der Motorblock können den Hydraulikanschlüssen und den
Hydraulikleitungen im Wege stehen. Durch die Vielzahl der Mo
torenvarianten, die in der Regel eingesetzt werden, ergeben
sich stets andersartig Bauraumverhältnisse.
Bei einer Vorrichtung zum Zuführen von Druckmitteln nach dem
DE-Gm 70 38 443 erfolgt die Zuführung über axiale Wellenkanä
le, die mit radialen Anschlüssen verbunden sind. Eine solche
Ausführung, übertragen auf eine Stabilisatoranordnung-würde den
Bauaufwand unverhältnismäßig werden lassen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, mit einfachsten
Mitteln bei einer Stabilisatoranordnung mit Schwenkmotor eine
torsionsfreie Anbindung der Hydraulikleitung(en) zu gewähr
leisten, wobei eine große Variabilität hinsichtlich der vor
handenen Bauraumverhältnisse gefordert ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Patentanspruch 1
gelöst.
Dieser Schwenkmotor benötigt keine drehbeweglichen Hydraulik
anschlüsse und kann vorteilhafterweise auch bei bestehenden
Ausführungen nachgerüstet werden.
Vorteilhafterweise können die Hydraulikanschlüsse axial am
Schwenkmotor befestigt werden. Bei dem ruhenden Leitungsab
schnitt kann einfache "Meterware" eingesetzt werden, die sich
individuell auf die entsprechende Länge einspannen läßt.
Gemäß einem vorteilhaften Merkmal besteht die Schlauchbefe
stigung aus einer Doppelschelle, deren Einzelschellen im we
sentlichen rechtwinklig zueinander angeordnet sind.
Entsprechend einem Unteranspruch ist die Leitungsbefestigung
einteilig ausgebildet. Zur weiteren Montageerleichterung weist
die Leitungsbefestigung für die ruhenden Leitungsabschnitte
einen radialen Schlitz auf, über den die Leitungsbefestigung
auf den Stabilisator montiert werden kann. Zur Fixierung weist
die Leitungsbefestigung ein Bandspannelement auf.
Des weiteren liegen vorteilhafterweise die Hydraulikanschlüsse
im wesentlichen in einer Ebene, die in etwa rechtwinklig zu
der Ebene verläuft, in der die Leitungsbefestigung für den
beweglichen Leitungsabschnitt angeordnet ist.
Zum Schutz vor Hitze und/oder Steinschlag rollen die beweg
lichen Leitungsabschnitte zumindest teilweise in einer Füh
rungsschiene ab. Zusätzlich erfolgt dadurch eine gezielte Ab
rollbewegung der Leitungsabschnitte.
In der folgenden Figurenbeschreibung wird die Erfindung mit
ihren Vorteilen näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 Stabilisatoranordnung in einer Gesamtdar
stellung;
Fig. 2-4 Schlauchbefestigung am Stabilisatorteil.
Fig. 1 stellt einen Stabilisator 1a, 1b mit einem Schwenkmo
tor 3 dar. An den abgewinkelten Enden 1a′, 1b′ sind Auf
nahmen 5a, 5b ausgebildet, in die Radträger eingreifen, auf
die aber aus Gründen der Darstellungsübersicht verzichtet
wurde. Zur Befestigung des Stabilisators 1a, 1b an einem
Fahrzeug sind Gelenklaschen 7a, 7b vorgesehen.
Der Schwenkmotor 3 besteht im wesentlichen aus einem Schwenk
motorgehäuse und einer Schwenkmotor-Flügelbaugruppe, wobei das
Schwenkmotorgehäuse mit dem Stabilisatorteil 1a und die
Schwenkmotor-Flügelbaugruppe mit dem Stabilisatorteil 1b je
weils drehfest miteinander verbunden sind. Bei einer
ungleichmäßigen Einfederung des Fahrzeuges erfolgt eine Ver
drehung des Schwenkmotors 3 über die abgewinkelten Enden 1a′,
1b′, wobei Radaufstandskräfte in Wirkverbindung mit den
abgewinkelten Enden ein Torsionsmoment auf dem Stabilisator
ausübt.
Der Schwenkmotor 3 weist zwei axiale Hydraulikanschlüsse 9a, 9b
auf, die über Hydraulikleitungen 11a, 11b eine Anbindung zu
einem Hydrauliksystem 13 bilden, wobei das Hydrauliksystem
unter anderem ein Hydraulikventil 13a aufweist. Die Komponen
ten des Hydrauliksystems 13 sind fest innerhalb des Fahrzeuges
montiert, so daß bei jeder Federung bzw. Stabilisatorbewegung
eine Relativbewegung der Hydraulikanschlüsse 11a, 11b zum Hy
drauliksystem 13 erfolgt, die von den Hydraulikschläuchen 11a,
11b zusammen mit den Hydraulikanschlüssen 9a, 9b kompensiert
werden muß.
Die Fig. 2a, 2b zeigen eine Leitungsbefestigung 37 für die Hy
draulikleitung 11a, 11b. Diese Leitungsbefestigung 37 besteht
aus einer Doppelschelle, die von einer ersten Schelle 39a
mittels Spannschrauben an dem zum Schwenkmotorgehäuse 3a
stillstehenden Stabilisatorteil 1a befestigt ist. Die zweite
Schelle 39b liegt parallel zur Schwenkmotordrehachse, so daß
die Schelle 39b für die Hydraulikleitung 11a, 11b eine
Halterung darstellt, die die Hydraulikleitung 11a, 11b in eine
im wesentlichen zur Schwenkachse rechtwinklig befindlichen
Ebene anordnet. Dabei teilt die zweite Schelle 39b die Hy
draulikleitung 11a, 11b in Abschnitte 11a′, 11a, 11b′ 11b ein,
von denen die Längen 11a′, 11b′ keinerlei anderen Belastungen
ausgesetzt sind, da sie zum Stabilisatorteil 1a und zum
Schwenkmotorgehäuse 3a stillstehen. Die Längenabschnitte 11a,
11b werden nur einer geringförmigen Biegebelastung ausgesetzt.
Es bietet sich bei der Doppelschelle an, diese derart zum
Schenkmotorgehäuse 3a zu beabstanden, daß die Hydrauliklei
tungen 11 in einer Ebene mit dem Hydraulikventil 13a liegen.
Die Fig. 3 stellt Ausschnitte aus der Stabilisatoranordnung
dar, bei der eine Leitungsbefestigung 39a; 39b zur Anwendung
kommt, die einteilig ausgeführt ist. Mittels eines
Bandspannelementes 41 erfolgt die Fixierung der
Leitungsbefestigung 39 a am Stabilisator 1a. Um die
Biegebewegung der beweglichen Leitungsabschnitte 11a, 11b
möglichst gering zu halten, liegen die Hydraulikan
schlüsse 9a, 9b in einer Ebene 43, die rechtwinklig zur
Ebene 45 der beweglichen Leitungsabschnitte 11a, 11b angeordnet
ist. Eine Führungsschiene 47, die ortsfest gelagert ist, nimmt
zumindest abschnittsweise die beweglichen Lei
tungsabschnitte 11a, 11b auf.
Die Fig. 4 beschränkt sich auf die Darstellung der Leitungs
befestigung 39. Die Doppelschelle weist einen radialen
Schlitz 49 auf, über den die Montage am Stabilisator 1a er
folgt. Das zur Fixierung verwendete Bandspannelement 41 wird
durch eine umlaufende Nut 51 geführt. Zu Positionierung der
Leitungsabschnitte 11a, 11b, 11a′, 11b′ kommen radial offene
Klemm- bzw. Führungsaufnahmen 53, 55 zur Anwendung. Dadurch
können die Leitungen 11a, b ausgetauscht werden, ohne die ge
samte Halterung 37 lösen zu müssen. Es bietet sich an, die
Halterung aus Kunststoff zu fertigen. Für die ruhenden Lei
tungsabschnitte 11a′, 11b′ kann wahlweise unflexibler Kunst
stoff oder ein metallischer Werkstoff verwendet werden, wobei
ein metallischer Werkstoff die kleineren Krümmungsradien zu
läßt.
Claims (7)
1. Stabilisatoranordnung mit einem Schwenkmotor, umfassend
ein erstes Stabilisatorteil, das mit einer
Schwenkmotor-Flügelbaugruppe drehfest verbunden ist, ein
zweites Stabilisatorteil, das mit einem Schwenkmotorge
häuse drehfest verbunden ist, wobei das Schwenkmotorge
häuse Hydraulikanschlüsse für Hydraulikleitungen auf
weist, die eine Strömungsverbindung zu einem Hydraulik-
System herstellen, wobei die beiden Stabilisatorteile
durch den Schwenkmotor gegeneinander verdreht werden
können und die mit dem Schwenkmotor verbundenen Hydrau
likleitungen mit ihren einer möglichen Formänderung un
terworfenen Längenabschnitten in einer zur Schwenkachse
des Schwenkmotors im wesentlichen rechtwinklig verlau
fenden Ebene angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Leitungsbefestigung (39a, 39b) wahlweise am Schwenk
motorgehäuse (3a) oder am relativ zum Schwenkmotorgehäu
se (3a) stillstehenden Stabilisatorteil (1a) befestigt
ist, die die Hydraulikleitungen (11) über eine Halterung
in einen ruhenden 11a′, 11b′ und einen beweg
lichen (11a, 11b) Leitungsabschnitt einteilt, wobei der
bewegliche Leitungsabschnitt in einer im wesentlichen
rechtwinklig zu Drehachse des Schwenkmotors (3) liegenden
Ebene angeordnet ist.
2. Stabilisatoranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leitungsbefestigung (39a, 39b) aus ei
ner Doppelschelle besteht, deren Einzelschellen
rechtwinklig zueinander angeordnet sind.
3. Stabilisatoranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leitungsbefestigung (39a/39b) einteilig
ausgebildet ist.
4. Stabilisatoranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leitungsbefestigung (39a) für die ru
henden Leitungsabschnitte (11a′, 11b′) einen radialen
Schlitz (49) aufweist, über den die Leitungsbefestigung
auf den Stabilisator (1a) montiert werden kann.
5. Stabilisatoranordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leitungsbefestigung (39a) ein Band
spannelement (41) zur Fixierung aufweist.
6. Stabilisatoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikanschlüs
se (9a, 9b) im wesentlichen in einer Ebene (43) liegen,
die in etwa rechtwinklig zu der Ebene (45) verläuft, in
der die Leitungsbefestigung (39b) angeordnet ist.
7. Stabilisatoranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Leitungsab
schnitte (11a, 11b) zumindest teilweise in einer Füh
rungsschiene (47) abrollen.
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