DE4433641C1 - Kontinuierliche Presse zum Verpressen von Preßgutmatten zu Preßgutplatten - Google Patents

Kontinuierliche Presse zum Verpressen von Preßgutmatten zu Preßgutplatten

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Description

Die Erfindung betrifft eine kontinuierliche Presse zum Ver­ pressen von Preßgutmatten zu Preßgutplatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und anderen Holz­ werkstoffplatten, - mit
Pressenunterteil und Pressenoberteil, im Pressenober­ teil sowie im Pressenunterteil endlos umlaufenden Stahlblechpreßbändern, die mit endlos umlaufenden Wälzkörperabstützeinrichtungen zusammenwirken, und mit einem Einlaufmaul,
wobei im Pressenunterteil ein Unterholm mit beheizter Pressenplatte und im Pressenoberteil ein Oberholm mit beheizter Pressenplatte angeordnet sind, an welchen Pressenplatten die Stahlblechpreßbänder unter Zwischen­ schaltung der Wälzkörper abgestützt sind, und
wobei das Einlaufmaul zumindest eine von einer Pressen­ platte einlaufseitig vorkragende Einlaufzunge, zum zuge­ ordneten Pressenholm hin einen Abstandsspalt, eine Ein­ richtung zur Festlegung der Einlaufkontur des Einlaufmauls und eine Vorrichtung zur Verstellung der Einlaufzunge auf­ weist, die in die Einlaufzunge ein Biegemoment einträgt.
Kontinuierliche Pressen des beschriebenen Aufbaus und der beschriebenen Zweckbestimmung sind in verschiedenen Aus­ führungsformen bekannt und bewährt. Die Festlegung der Ein­ laufkontur ist aus technologischen Gründen von Bedeutung. Insbesondere ist es wichtig, für den Preßvorgang der Preßgutmatten definierte Anfangsbedingungen festzulegen, zumal diese die Qualität der Produkte wesentlich beein­ flussen. Einlaufkontur bezeichnet den Querschnitt durch das Einlaufmaul in Einlaufrichtung.
Bei der bekannten Presse, von der die Erfindung ausgeht (DE 31 33 792 A1), weist die Einrichtung zur Festlegung der Einlaufkontur in Einlaufrichtung gereihte Abstützungen oder ein in Einlaufrichtung verschiebbares Keilgetriebe auf. Die Ausführungsform mit gereihten Abstützungen kann nicht leicht an unterschiedliche, vom Preßgut abhängige Einlauf­ konturen angepaßt werden. Lange Umrüstzeiten sind insoweit erforderlich. Die Ausführungsform mit Keilgetriebe läßt zwar die Einstellung unterschiedlicher Einlaufkonturen zu, führt jedoch nicht zu Biegelinien, wie sie sich einstellen würden, wenn die Einlaufzunge die Verformungsfreiheitsgrade einer einseitig eingespannten Platte bei statisch bestimmter Verformung aufweisen würde.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Presse des eingangs beschriebenen Aufbaus sowie der ein­ gangs beschriebenen Zweckbestimmung zu schaffen, bei der die Einlaufkanten des Einlaufmauls auf einfache Weise und sehr optimal an unterschiedliche betriebliche Verhältnisse angepaßt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, ausgehend von der eingangs beschriebenen kontinuierlichen Presse, daß die Einrichtung zur Festlegung der Einlaufkontur einen Ein­ laufkonturschieber aufweist, der an dem der Einlaufzunge zugeordneten Pressenholm geführt und mit Hilfe eines Ein­ laufkonturstelltriebes in Einlaufrichtung und zurück ver­ stellbar ist, wobei der Einlaufkonturschieber zur Einlauf­ zunge hin eine Mehrzahl von quer zur Einlaufrichtung ver­ laufenden Stufen aufweist, die einer konturdefinierenden Abstütztreppe angehören, wobei der Abstütztreppe zumindest eine Gegenleiste zugeordnet ist, die mit der Einlaufzunge verbunden ist, und daß mit Hilfe der Vorrichtung zur Ver­ stellung der Einlaufzunge die Gegenleiste wählbar gegen eine der Stufen der Abstütztreppe anlegbar ist.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß über­ raschenderweise bei einer Presse des eingangs beschriebenen Aufbaus und der eingangs beschriebenen Zweckbestimmung eine Einlaufkontur, deren Einlaufzunge eine Verformung aufweist, die der Biegelinie einer eingespannten Platte folgt, sehr gute Anfangsbedingungen für den Preßvorgang der Preßgut­ matten schafft. Die erfindungsgemäße Ausführungsform einer solchen Presse läßt die Einstellung von Einlaufkonturen, die einer solchen Biegelinie sehr genau folgen, zu, und zwar nach Maßgabe der Geometrie der Stufen und der Gegen­ leiste mit kleiner werdenden Stufen beliebig genau. Die Verstellung ist einfach. Aufwendige bauliche Maßnahmen für die Verstellung sind nicht erforderlich, da der Ein­ laufkonturschieber an dem ohnehin vorhandenen Pressenholm problemlos geführt werden kann.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. So wird man im allgemeinen den Einlaufkonturstelltrieb als Zylinder/Kolben-Anordnung ausführen. Nach bevorzugter Aus­ führungsform der Erfindung ist an die Einlaufzunge im Bereich des einlaufseitigen Endes ein Hebelbauteil winkel­ steif angeschlossen, an dem die Vorrichtung zur Verstellung der Einlaufzunge eingreift, wobei das Hebelbauteil über zumindest einen Lenkerhebel mit dem zugeordneten Pressen­ holm verbunden ist, wobei der Lenkerhebel um horizontale Achsen schwenkbar sowohl an das Hebelbauteil als auch an den zugeordneten Pressenholm angeschlossen ist.
Bei Pressen des eingangs beschriebenen Aufbaus sind im all­ gemeinen im Einlauf Ausrichteinrichtungen für die Wälz­ körper der Wälzkörperabstützeinrichtung angeordnet. Für diese Ausführungsform empfiehlt die Erfindung, daß die Einlaufzungen und der Einlaufkonturschieber bis in den Bereich der Ausrichteinrichtung hineinragen. Von besonderer Bedeutung ist diejenige Ausführungsform einer erfindungs­ gemäßen Presse, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sowohl die obere Pressenplatte als auch die untere Pressenplatte mit einer Einlaufzunge ausgerüstet sind, die in mechani­ scher Hinsicht übereinstimmen, und daß beide überein­ stimmende Einrichtungen zur Festlegung der Einlaufkontur aufweisen. Diese bauliche Symmetrie führt auch zu einer Symmetrie des Preßdruckes, mit dem die Preßgutmatten im Einlauf beaufschlagt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen konti­ nuierlichen Presse, ausschnittsweise,
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem Maß­ stab einen Ausschnitt aus dem Pressenoberteil der Fig. 1 mit weiteren konstruktiven Details,
Fig. 3 den entsprechenden Ausschnitt aus dem Pressenunter­ teil des Gegenstandes der Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 2,
Fig. 5 schematisiert einen Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand der Fig. 4 und
Fig. 6 verschiedene, bei der erfindungsgemäßen Presse der genau einstellbaren Biegelinien der Einlaufzunge.
Die in den Figuren dargestellte kontinuierliche Presse dient zum Verpressen von Preßgutmatten zu Preßgutplatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und anderen Holzwerkstoffplatten. Der Ausdruck Holzwerkstoff­ platten umfaßt auch solche, die nicht einen Kunstharzbinder sondern beispielsweise einen Hydratationsbinder aufweisen.
Zum grundsätzlichen Aufbau der kontinuierlichen Presse gehören ein Pressenunterteil 1 und ein Pressenoberteil 2. Im Pressenunterteil 1 sowie im Pressenoberteil 2 sind endlos umlaufende Stahlblechpreßbänder 3 angeordnet, die mit endlos umlaufenden Wälzkörperabstützeinrichtungen 4 zusammenwirken. Es versteht sich, daß entsprechende An­ triebe vorgesehen sind. Die Presse besitzt ein Einlaufmaul 5.
Im Pressenunterteil 1 ist ein Unterholm 6 mit beheizter Pressenplatte 7, im Pressenoberteil 2 ist ein Oberholm 8 mit ebenfalls einer beheizten Pressenplatte 7 angeordnet. An den Pressenplatten 7 sind die Stahlblechpreßbänder 3 unter Zwischenschaltung von Wälzkörpern 9 abgestützt (vgl. z. B. DE 38 25 918 A1). Das Einlaufmaul 5 besitzt zumindest eine von einer Pressenplatte 7 einlaufseitig vorkragende Einlaufzunge 10, zum zugeordneten Pressenholm 6, 8 hin einen Abstandsspalt 11 und eine Einrichtung 12 zur Fest­ legung der Einlaufkontur des Einlaufmauls 5. Außerdem ist eine Vorrichtung 13 zur Verstellung der Einlaufzunge 10 vorgesehen, die in die Einlaufzunge 10 ein Biegemoment einträgt. Im Ausführungsbeispiel ist sowohl im Pressen­ unterteil 1 als auch im Pressenoberteil 2 eine solche Ein­ laufzunge 10 vorgesehen.
Die Presse besitzt eine besondere Einrichtung 12 zur Fest­ legung der Einlaufkontur. Insoweit wird insbesondere auf die Fig. 2, 4 und 5 verwiesen. Diese Einrichtung 12 besitzt einen Konturschieber 14, der an dem der Einlaufzunge 10 zugeordneten Pressenholm 6 bzw. 8 geführt und mit Hilfe eines Einlaufkonturstelltriebes 15 in Einlaufrichtung und zurück verstellbar ist. Diese Verstellung wurde durch Doppelpfeil angedeutet. Der Konturschieber 14 besitzt zur Einlaufzunge 10 hin eine Mehrzahl von quer zur Einlauf­ richtung verlaufenden Stufen 16, die einer kontur­ definierenden Abstütztreppe 17 angehören. Der Abstütztreppe 17 ist zumindest eine Gegenleiste 18 zugeordnet, die mit der Einlaufzunge 10 verbunden ist. Mit Hilfe der Vorrichtung 13 zur Verstellung der Einlaufzunge 10 ist die Gegenleiste 18 wählbar gegen eine der Stufen 16 der Abstütztreppe 17 anlegbar. Auf diese Weise und durch die Verstellung des Konturschiebers 14 lassen sich Verformungen der Einlaufzunge 10 einrichten, die sehr definiert der Biegelinie einer einseitig eingespannten Platte folgen.
Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der Einlaufkonturstelltrieb 15 als Zylin­ der/Kolben-Anordnung ausgeführt.
An die Einlaufzunge 10 ist im Bereich des einlaufseitigen Endes ein Hebelbauteil 19 winkelsteif angeschlossen. An diesem greift die Vorrichtung 13 zur Verstellung der Ein­ laufzunge 10 an. Sie ist als ebenfalls Zylinder/Kol­ ben-Anordnung ausgeführt. Das Hebelbauteil 19 ist über zu­ mindest einen Lenkerhebel 20 mit dem zugeordneten Pressen­ holm 6 bzw. 8 verbunden. Die Anordnung ist so getroffen, daß der Lenkerhebel 20 um horizontale Achsen 21 schwenkbar sowohl an das Hebelbauteil 19 als auch an den zugeordneten Pressenholm 6 bzw. 8 angeschlossen ist.
Im Ausführungsbeispiel erkennt man die Ausführungsform einer kontinuierlichen Presse des beschriebenen Aufbaus, bei der im Einlauf zusätzlich Ausrichteinrichtungen 22 für die Wälzkörper 9 der Wälzkörperabstützeinrichtung 4 ange­ ordnet sind. Derartige Ausrichteinrichtungen 22 sind vor­ teilhaft, um einen Verlauf der Stahlblechpreßbänder 3 zu verhindern bzw. zu korrigieren. Es empfiehlt sich bei dieser Ausführungsform, daß die Einlaufzunge 10 und der Konturschieber 14 bis in den Bereich der Ausrichtein­ richtung 22 hineinragen.
Vergleicht man die Fig. 2 und 3, so erkennt man, daß sowohl die obere Pressenplatte 7 als auch die untere Pressenplatte 7 mit einer Einlaufzunge 10 ausgerüstet sind, die in mecha­ nischer Hinsicht weitgehend übereinstimmen. Außerdem weisen Pressenunterteil 1 und Pressenoberteil 2 übereinstimmende Einrichtungen 12 zur Festlegung der Einlaufkontur auf.

Claims (5)

1. Kontinuierliche Presse zum Verpressen von Preßgutmatten zu Preßgutplatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und anderen Holzwerkstoffplatten, - mit
Pressenunterteil (1) und Pressenoberteil (2), im Pressenunterteil (1) sowie im Pressenoberteil (2) end­ los umlaufenden Stahlblechpreßbändern (3), die mit endlos umlaufenden Wälzkörperabstützeinrichtungen (4) zusammenwirken, und mit einem Einlaufmaul (5),
wobei im Pressenunterteil (1) ein Unterholm (6) mit beheizter Pressenplatte (7) und im Pressenoberteil (2) ein Oberholm (8) mit ebenfalls beheizter Pressenplatte (7) an­ geordnet sind, an welchen Pressenplatten (7) die Stahl­ blechpreßbänder (3) unter Zwischenschaltung der Wälzkörper (9) abgestützt sind, und
wobei das Einlaufmaul (5) zumindest eine von einer Pressen­ platte (7) einlaufseitig vorkragende Einlaufzunge (10), zum zugeordneten Pressenholm (6) bzw. (8) hin einen Abstands­ spalt (11), eine Einrichtung (12) zur Festlegung der Ein­ laufkontur des Einlaufmauls (5) und eine Vorrichtung (13) zur Verstellung der Einlaufzunge (10) aufweist, die in die Einlaufzunge (10) ein Biegemoment einträgt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ein­ richtung (12) zur Festlegung der Einlaufkontur einen Kon­ turschieber (14) aufweist, der an dem der Einlaufzunge (10) zugeordneten Pressenholm (6) bzw. (8) geführt und mit Hilfe eines Einlaufkonturstelltriebes (15) in Einlaufrichtung und zurück verstellbar ist,
daß der Einlaufkonturschieber (15) zur Einlaufzunge (10) hin eine Mehrzahl von quer zur Einlaufrichtung verlaufenden Stufen (16) aufweist, die einer kontur­ definierenden Abstütztreppe (17) angehören, und daß der Abstütztreppe (17) zumindest eine Gegenleiste (18) zugeordnet ist, die mit der Einlaufzunge (10) ver­ bunden ist,
und daß mit Hilfe der Vorrichtung (13) zur Verstellung der Einlaufzunge (10) die Gegenleiste (18) wählbar gegen eine der Stufen (16) der Abstütztreppe (17) anlegbar ist.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaufkonturstelltrieb (15) als Zylinder/Kolben-Anordnung ausgeführt ist.
3. Presse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß an die Einlaufzunge (10) im Bereich des einlaufseitigen Endes ein Hebelbauteil (19) winkelsteif angeschlossen ist, an dem die Vorrichtung (13) zur Ver­ stellung der Einlaufzunge (10) angreift, und daß das Hebelbauteil (19) über zumindest einen Lenkerhebel (20) mit dem zugeordneten Pressenholm (6) bzw. (8) verbunden ist, wobei der Lenkerhebel (20) um horizontale Achsen (21) schwenkbar sowohl an das Hebelbauteil (19) als auch an dem zugeordneten Pressenholm (6) bzw. (8) angeschlossen ist.
4. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in der Aus­ führungsform, bei der im Einlauf Ausrichteinrichtungen (22) für die Wälzkörper (9) der Wälzkörperabstützeinrichtung (4) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein­ laufzunge (10) und der Konturschieber (14) bis in den Bereich der Ausrichteinrichtung (22) hineinragen.
5. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sowohl die obere Pressenplatte (7) als auch die untere Pressenplatte (7) mit einer Einlaufzunge (10) ausgerüstet sind, die in mechanischer Hinsicht über­ einstimmen, und daß beide übereinstimmende Einrichtungen (12) zur Festlegung der Einlaufkontur aufweisen.
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