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Richtmaschine
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Die Erfindung betrifft eine Richtmaschine zum Richten von Blechen,
Platten, Bändern u.dgl. mit wenigstens fünf parallelen Richtrollen, von denen drei
in festen Lagern angeordnet sind und die beiden anderen zu der von den drei Richtrollen
gebildeten Ebene versetzt in verschieblichen Lagern angeordnet sind, wobei eine
Anstellvorrichtung für die verstellbaren Richtrollen vorgesehen ist.
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Derartige Richtmaschinen dienen zum Richten von Blechen oder Bändern,
die z.B. von einem Wickel abgezogen werden oder zum Richten von Tafeln. Die Bleche
können Breiten zwischen ca.
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100 mm und ca. 2,5 m besitzen. Das Richten erfolgt durch Wechselbiegungen,
die dem Blech durch die Richtrollen, die auf Lücke einander gegenüberstehen, senkrecht
zur Oberfläche aufgezwungen werden. Die zunächst plastischen Wechselbiegungen klingen
zum Auslauf der Maschine hin so ab, daß das Blech die Richtmaschine ohne Krümmung
verläßt.
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Zur Bearbeitung unterschiedlicher Bleche ist eine unterschiedliche
Anstellung zwischen den festen und den verstellbaren Richtrollen erforderlich. Bekannt
ist es, die Anstellung der
verstellbaren Richtrollen durch gesonderte
Motore vorzunehmen.
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Die Anstellung mit je einem Motor für eine verstellbare Richtrolle
bedeutet einen beträchtlichen Kosten- und Gewichtsaufwand Daneben ist es auch bekannt,
die Richtrollen von Hand zu verstellen. Das erfordert jedoch einen sehr großen Zeit-
und Bedienungsaufwand.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einer Richtmaschine
der eingangs beschriebenen Art das Anstellen der verstellbaren Richtrollen zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Lager der verstellbaren
Richtrollen auf Keilen abgestützt sind und die Keile von zwei einer Richtrolle zugeordneten
Lagern zur gleichm-ißigen Anstellung der beiden Lager über einen Spindeltrieb verstellbar
sind, daß die Spindeltriebe der verstellbaren Richtrollen jeweils über Kupplungen
an einen gemeinsamen Stellantrieb angeschlossen sind und daß auf jede verstellbare
Richtrolle eine Andruckvorrichtung einwirkt.
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Dementsprechend genügt bei der erfindungsgemäßen Richtmaschine zur
Anstellung der verstellbaren Richtrollen die Betätigung eines einzigen Stellantriebs,
sowie einer oder mehrerer Kupplungen der Spindeltriebe. Die Kupplungen werden einzeln
oder gemeinsam geschaltet, je nachdem ob eine oder mehrere der verstellbaren Richtrollen
relativ zu den anderen oder ob alle Richtrollen gemeinsam verstellt werden sollen.
Bei Betätigung einer oder mehrerer Kupplungen werden die zugeordneten Spindeltriebe
betätigt, die ihrerseits die Keile, auf denen die Lager der verstellbaren Richtrollen
abgestützt sind, so weit verschieben, bis die gewünschte Anstellung der
betreffenden
Richtrolle bzw. der betreffenden Richtrollen erreicht ist. Die Andruckvorrichtungen
der einzelnen verstellbaren Richtrollen gewährleisten während des Anstellvorganges
eine zuverlässige Abstützung der Lager auf den Keilen und halten im übrigen während
des Richtens die verstellbaren Richtrollen in der gewünschten Position. Das alles
führt zu einer erheblichen Kosten- und Gewichtseinsparung und erleichtert darübghinaus
die Bedienung.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Keile jeder verstellbaren Richtrolle in Achsrichtung der Richtrolle verschieblich
angeordnet sind und jeweils in Achsrichtung verlaufende durchgehende Gewindebohrungen
für Gewindeabschnitte der zugeordneten Spindel aufweisen. Damit läßt sich eine sehr
genaue Führung und Einstellung der Keile und damit auch der Richtrollen erreichen.
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Zweckmäßig werden die Keilflächen der beiden Keile spiegelbildlich
zueinander angeordnet und weisen die Gewindebohrungen jeweils gegenläufige Gewinde
auf. Das hat den Vorteil, daß beim Verstellen der Richtrollen die auf die Lager
einwirkenden Keilkräfte gegeneinander gerichtet sind und sich deswegen aufheben.
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Jede der Spindeb kann ein Kettenrad für eine vom Stellantrieb betätigte
Kette tragen. Insbesondere sind die Kettenräder über Schaltkupplungen an ihre zugeordneten
Spindeln ankuppelbar.
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Bei den Schaltkupplungen kann es sich um Elektro-Magnet-Trockenkupplungen
handeln, die von einem gemeinsamen Steuerpult aus, an dem sich auch Betätigungselemente
für den Stellantrieb u.dgl.
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befinden, betätigbar sind.
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Der Stellmotor ist zweckmäßig ein umschaltbarer Elektromotor, auf
dessen Abtriebswelle eine der Anzahl der Spindeln
entsprechende
Zahl von Kettenrädern angeordnet ist. Durch Umsteuern des Elektromotors können die
verstellbaren Richtrollen sowohl in Richtung auf die festen Richtrollen als auch
in Gegenrichtung verstellt werden.
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Im übrigen ist es zweckmäßig, wenn an jede Spindel ein Potentiometer
gekuppelt ist, damit die jeweilige Stellung der Spindel bzw. der zugeordneten Richtrolle
meßbar ist.
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Die Potentiometer können jeweils gesonderte Anzeigen aufweisen oder
an eine gemeinsame Anzeige ankuppelbar sein.
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Die Anzeige wird zweckmäßig am zentralen Steuerpult angeordnet.
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Die Andruckvorrichtungen für die Richtrollen können Federn sein. Günstiger
sind jedoch Hydraulikzylinder, weil sich damit der jeweilige Andruck der Richtrollen
steuern läßt.
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Selbstverständlich sind Kombinationen von Federn und Hydraulikzylindern
möglich.
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Die erfindungsgemäße Richtmaschine kann auch mit einem angetriebenen
Einzugswalzenpaar ausgerüstet sein. Für diesen Fall empfiehlt es sich, wenn eine
der Einz-ugswalzen ein Kettenrad für eine Antriebskette auSweist, die nacheinander
und abwechselnd über entsprechende Kettenräder der festen und der verstellbaren
Richtrollen sowie über einen Kettenspanner geführt ist. Anders ausgedrückt wird
dann der Antrieb der Richtrollen vom Antrieb des Einzugswalzenpaares abgeleitet.
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Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert; es zeigen:
Fig. la (Oberteil) und lb (Unterteil)
in schematischer Darstellung eine Seitenansicht einer Richtmaschine, Fig. 2a (Oberteil)
und 2b (Unterteil) eine Vorderansicht der Richtmaschine in Richtung des Pfeils II
auf den Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 in vergrößertem Maßstab teilweise den Gegenstand
nach Fig. 1 mit weiteren Einzelheiten, Fig. 4 einen Schnitt in Richtung IV-IV durch
den Gegenstand nach Fig. 3, Fig. 5 eine Teilansicht des Gegenstandes nach Fig. 2
in Richtung des Pfeils V, Fig. 6 eine Teildraufsicht auf den Gegenstand nach Fig.
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2 in Richtung des Pfeils VI, Fig. 7 eine Teilansicht des Gegenstandes
nach Fig. 6 in Richtung des Pfeils VII.
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Die in der Zeichnung dargestellte Richtmaschine weist ein Maschinengestell
1 auf, das in üblicher Weise aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt, insbesondere
zusammengeschraubt ist. Im oberen Teil des Maschinengestells 1 sind zwei Einzugswalzen
2,3 gelagert. Die Einzugswalze 2 ist fest im Maschinengestell 1 gelagert. Sie trägt
an ihrem über das Maschinengestell 1 vorragenden Zapfen 4 ein Kettenrad 5, über
das eine Kette 6 geführt ist, die von einem auf der Abtriebswelle eines im unteren
Teil des Maschinengestells 1 angeordneten Elektromotors 7 angebrachten Kettenrad
8 angetrieben ist und außerdem über eine am Maschinengestell 1 verschieblich gehaltene
Spannrolle 9 läuft.
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Die andere Einzugswalze 3 ist beidseits in Schlitten 10 gelagert,
die in vertikaler Richtung im Maschinengestell 1 verschieblich sind und die unter
der Wirkung von am Maschinengestell 1 abgestützten Hydraulikzylindern 11 stehen,
mit denen der notwendige Anpreßdruck zwischen den beiden Einzugswalzen 2 und 3 erzeugt
wird.
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Die beiden Einzugswalzen 2 und 3 tragen an ihren über das Maschinengestell
1 vorstehenden Zapfen jeweils Zahnräder 12, 13, die miteinander über Getrieberäder
14, 15 getrieblich gekoppelt sinc, Anders ausgedrückt wird der Antrieb der verstellbaren
Einzugswalze 3 von der angetriebenen Einzugswalze 2 abgeleitet.
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Auf der Einzugsseite der beiden Einzugswalzen 2, 3 ist im Bereich
der Einzugsebene ein verstellbarer Einzugstisch 14 angeordnet. Auf der anderen Seite
der Einzugswalzen 2, 3 sind beidseits der Einzugsebene bzw. Arbeitsebene Richtrollen
angeordnet, und zwar unterhalb der Arbeitsebene hintereinander fünf Richtrollen
15 bis 19 mit fest am Maschinengestell angeordneten Lagern und oberhalb der Arbeitsebene
ebenfalls hintereinander vier verstellbare Richtrollen 20 bis 23. Die verstellbaren
Richtrollen 20 bis 23 sind im itinblick auf die festen Richtrollen 15 bis 19 "auf
Lücke" angeordnet. Alle Richtrollen sind in an sich bekannter Weise auf Stützwalzen
abgestützt, die in der Zeichnung angedeutet sind.
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Alle Richtrollen tragen auf der gleichen Seite jeweils ein Kettenrad
24. Ober die Kettenräder 24 aller Richtrollen 15 bis 23 ist eine Kette 25 geführt,
und zwar meanderförmig und abwechselnd um feste und verstellbare Richtrollen, die
außerdem
auch über ein entsprechendes Rad 27 eines hydraulischen
Kettenspanners 26 geführt ist. Die feste Richtrolle 16 trägt neben dem Kettenrad
24 ein weiteres Kettenrad 28 mit größerem Durchmesser, das mit einer Kette 29 angetrieben
wird, die über ein zugeordnetes Kettenrad 30 auf dem Zapfen der festen Einzugswalze
2 angetrieben wird. Dadurch wird der Antrieb der Richtrollen vom Antrieb der Einzugswalzen
abgeleitet. Die jeweiligen Obersetzungsverhältnisse sind den gewünschten Umfangsgeschwindigkeiten
entsprechend eingerichtet.
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Wie man insbesondere aus Fig. 4 entnimmt, ist jede verstellbare Richtrolle
20 bis 23 beidseits in Lagern 31, 32 gelagert. Die Lager 31, 32 sind in vertikaler
Richtung im Maschinengestell verschieblich angeordnet und über im Maschinengestell
1 geführte Stößel 33 bzw. 34 auf Keilen 35, 36 abgestützt, die in horizontaler Richtung
im Maschinengestell 1 verschieblich angeordnet sind. Die Keile 35, 36 sind mit Schlitten
37, 38 so verschraubt, daß die Keilflächen der Keile 35, 36 spiegelbildlich zueinander
angeordnet sind.
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Die Schlitten37, 38 tragen durchgehende horizontale Gewindebohrungen
mit gegenläufigen Gewinden 39, 40. In die Winde 39, 40 greifen zugeordnete Gewindeabschnitte
einer Gewindespindel 41 ein, die unterhalb der Richtrollen 18, 22 (Fig. 4) parallel
zu den Richtrollen angeordnet ist. Man erkennt, daß durch Verdrehen der Gewindespindel
41 die Keile 35, 36 entweder auseinander oder zueinander verschoben werden, wobei
gleichzeitig die Lager 31, 32 und mit diesen die verstellbare Richtrolle 22 (bzw.
in entsprechender Weise auch die übrigen verstellbaren Richtrollen 20 bis 23) in
vertikaler Richtung verstellt werden.
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Im übrigen werden die verstellbaren Richtrollen 20 bis 23 bzw. deren
Lager 31, 32 in vertikaler Richtung nach unten gepreßt. Dazu dienen den verstellbaren
Richtrollen 20 bis 23 zugeordnete Hydraulikzylinder 42 bis 45, die am Maschinengestell
1 abgestützt sind und deren Kolbenstangen 46 bzw. 47 auf die entsprechenden Lager
31, 32 der verschiedenen Richtrollen 20 bis 23 einwirken.
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In Fig. 4 erkennt man im übrigen, wie die einzelnen Rollen zusätzlich
am Maschinengestell 1 abgestützt sind. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist
jede Richtrolle mit zwei Rollenlagern 48, 49 gestützt, wobei die Rollenlager 48,
49 auf einer Welle 50 angeordnet sind, deren Zapfen 51, 52 mit Schraubenbolzen 53,
54 am Maschinengestell 1 verstellbar abgestützt sind.
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Der Antrieb der Gewindespindeln 41 ist in den Figuren 5 und 6 dargestellt.
Jede Gewindespindel 41 trägt an ihrem das Maschinengestell 1 überragenden Ende ein
Kettenrad 55, das mit der zugeordneten Gewindespindel 41 über eine elektromagnetische
Schaltkupplung 56 gekuppelt ist. Aus Fig. 6 entnimmt man, daß die Kettenräder 55
und die Schaltkupplungen 56 aus Platzgründen versetzt zueinander auf einer seitlich
am Maschinengestell 1 angebrachten Konsole 57 angeordnet sind.
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Von den Schaltkupplungen 56 führen Steuerleitungen zu einem zentralen,
nicht dargestellten Steuerpult.
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Über jedes der Kettenräder 55 ist eine Kette 58 geführt, die jeweils
mit einem gesonderten Kettenrad 59 auf der Abtriebswelle eines Stellmotors 60 angetrieben
wird. Der Stellmotor 60 ist unterhalb der Konsole 57 auf einer kleineren Konsole
61 angeordnet. Bei dem Stellmotor 60 handelt es sich mit einem Getriebe versehenen
um einen umschaltbare# Elektromotor, dessen Steuerleitungen
ebenfalls
zu dem zentralen Schaltptllt geführt sind. Durch Betätigen des Stellmotors 60 und
einer oder mehrerer der Schaltkupplungen 56 können entweder die Spindeln gesondert
oder gemeinsam betätigt werden, so daß dementsprechend die verste#baren Richtrollen
gesondert oder gemeinsam verstellt werden.
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Schließlich weist noch jede Gewindespindel 41 an ihrem angetriebenen
Ende ein Ritzel 62 auf, das in Eingriff mit einem Zahnrad 63 steht, welches auf
der Welle eines Potentiometers 64 sitzt. Die Anschlußleitungen der verschiedenen
Potentiometer 64 sind ebenfalls zu dem nicht dargesteilten Steuerpult geffillrt
und können dort jeweils an gesonderte Anzeigeeinrichtungen angeschlossen sein oder
walllwei e atlf eine Anzeigeeinrichtung aufschaltbarsein. Dadurch ist es möglich,
jederzeit die stellung einer bestimmten Spindel und damit einer bestimmten Richtrolle
festzustellen bzw.
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während des Verstellens de gewünschte Einstellung der betreffenden
oder aller Richtrollen zu bestimmen. Die zentrale Steuerung ist so ausgelegt, daß
jeweils die Drehrichtung des Stellmotors 60 bestir.mt wird und jeweils ein oder
mehrere Schaltkupplungen 56 betätigt werden können.
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Die Anzeige ist so ausgelegt, daß die Stellung der Richtrollen auf
1/10 mm ermittelt werden kann.