DE4424971A1

DE4424971A1 - Leiteinrichtung an Bogenrotationsdruckmaschinen

Info

Publication number: DE4424971A1
Application number: DE19944424971
Authority: DE
Inventors: Arndt Jentzsch; Guenter Dr Weisbach
Original assignee: KBA Planeta AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1994-07-15
Filing date: 1994-07-15
Publication date: 1996-01-18
Anticipated expiration: 2014-07-16
Also published as: DE4424971C2

Description

Die Erfindung betrifft eine Leiteinrichtung an Bogenrotations druckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder im Schön- und Wi derdruck einsetzbar sind und mit denen der Bogen im Schön- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung gewendet werden kann und in denen Einrichtungen unter dem der Wendetrommel vorgeordneten Druckzylinder vorgesehen sind, um den Bogen beim Schön- und Widerdruck während des Wendevorganges an der Vorder kante zu leiten und zu führen.

Eine derartige Einrichtung zum Führen der nach der Bogenwendung im Schön- und Widerdruck zur Hinterkante werdenden Bogenvorder kante ist aus der Druckschrift DD-PS 1 01 337 bekannt.

Diese Druckschrift zeigt, siehe Fig. 1, eine unterhalb des Druck zylinders angeordnete Führungseinrichtung, die als eintourig um laufendes Greifersystem ausgebildet ist. Das Greifersystem wird gebildet von einer kurvengetriebenen Doppelschwinge, wobei an der Koppel die eigentlichen Greifer angeordnet sind.

Am Druckzylinder ist ein zweites Greifersystem vorgesehen. Dieses Greifersystem besteht aus einer kurvengetriebenen Doppelschwinge, an deren Koppel der Greiferaufschlag angelenkt ist.

Zusätzlich ist ein Führungskanal vorgesehen, der aus zwei einen konstanten Abstand zueinander aufweisenden Leitelementen besteht. Durch die Leitelemente kann Luft in den Führungskanal geblasen werden, die den Bogen tragen soll.

Nachteilig an dieser Einrichtung ist der hohe technische Auf wand, der durch die beiden Hilfsgreifersysteme, insbesondere bei Formatumstellung, entsteht sowie das Führen des Bogenendes auf einer Koppelkurve. Durch das Führen des Bogenendes auf einer Kop pelkurve wird dieser diskontinuierlich bewegt, wodurch es zu Stauchungen des Bogens und damit zu dessen Berührung mit den Leit elementen kommen kann. Infolge der Berührung kann es zu einem Ab schmieren der bedruckten nach unten zeigenden Flächen kommen.

Aus der Druckschrift DE-OS 41 40 762 ist eine Leiteinrichtung be kannt, die als pneumatisch beaufschlagte Leitrakel ausgebildet und gegen den Druckzylinder angestellt ist. Die Leitrakel ist an den am Druckzylinder angestellten Teil zwecks Freiraum für den Durchgang der Greifer des Druckzylinders mit kammartigen Ausspa rungen versehen. Durch die Rakel wird der von den Greifern des Druckzylinders freigegebene, zu wendende Bogen vom Druckzylinder abgeschält und vor und nach seiner Bewegungsumkehr von der Leit rakel geführt.

Nachteilig an der Ausbildung der Leitrakel sind die kammartigen Aussparungen am Anfang der Leitrakel, an denen es zu Stauchung des Bogenanfangs kurz nach dem Abschälen vom Druckzylinder kom men kann. Die Folge davon können Beschädigungen der Bogenkante sowie ein unruhiger Bogenlauf sein.

Es ist Aufgabe der Erfindung eine Leiteinrichtung zu schaffen, die einfach im Aufbau ist und mit der der Bogen ohne Beschädi gungen vor und nach seiner Bewegungsumkehr sicher geleitet wird.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des 1. oder 2. Anspruchs gelöst.

Die erfindungsgemäße Leitrakel hat den Vorteil, daß der Bogen sicher vom Druckzylinder abgeschält und an der Leitrakel ent langgeführt werden kann. Da die Leitrakel aus einzelnen durch gehenden Leitstreifen besteht, kann es nicht zu Stauchungen der Bogenvorderkante insbesondere an den Ecken kommen, was zu Beschä digungen am Bogen führen würde. Die Leitrakel ist einfach im Auf bau und mit geringem Aufwand herzustellen.

Bei Kombination der Leitrakel mit dem Taktrechen ist weiterhin gewährleistet, daß der gewendete Bogen schnell und sicher vom Leitrakel weggedrückt und somit der Platz frei wird für den nachfolgenden, zu wendenden Bogen.

Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfindung näher beschrieben werden.

In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 schematische Darstellung einer Wendetrommel mit Leitrakel am Druckzylinder,

Fig. 2 Leitrakel in Draufsicht,

Fig. 3 Leitrakel mit zugeordnetem Taktrechen in Seitenansicht,

Fig. 4 Leitrakel mit nachgeordnetem Leitelement.

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die Wendetrommel 1 an der in bekannter Weise (siehe DD-PS 54 703) zwei sich jeweils gegenüber liegende korrelativ zusammenwirkende Sauger- und Grei fersysteme 2, 3 vorgesehen sind.

Der Wendetrommel 1 vorgeordnet ist ein Druckzylinder 4, der wie derum einem Bogenführungszylinder 5 nachgelagert ist und diesen im Tangentenpunkt t_4,5 berührt. Mit der Wendetrommel 1 besitzt der Druckzylinder 4 den gemeinsamen Tangentenpunkt t_1,4. Die dem Druckzylinder 4 zugeordneten Gummi- und Plattenzylinder sind nicht dargestellt.

Hinsichtlich der Bogen muß unterschieden Werden zwischen den zu wendenden Bogen 10 und den gewendeten Bogen 10.1. Der Bogen 10.1 ist dann gewendet, wenn seine Bewegungsrichtung umgekehrt ist. Unterhalb des Druckzylinders 4 ist eine sich auch teilweise unter den Bogenführungszylinder 5 erstreckende Leitrakel 6 vorgesehen, die gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 folgenden Aufbau hat.

Die Leitrakel 6 ist über die Breite des Druckzylinders 4 ange ordnet und sie ist mit dem vorderen Teil im geringen Abstand der Peripherie des Druckzylinders 4 zugeordnet. Die Leitrakel 6 (siehe Fig. 2) besteht aus einzelnen Leitstreifen 6.1, deren Abstand b zueinander mindestens so groß ist, daß die Greifer 7 des Druck zylinders 4 ungehindert hindurchgehen. Die Leitrakel 6 ist im hinteren Ende an einer Traverse 8 befestigt.

Unterhalb der Leitrakel 6 ist im Abstand zu dieser ein sich auch unter die Wendetrommel 1 erstreckendes Leitblech 9 vorgesehen, das fest am Maschinengestell angeordnet ist.

Im Leitblech 9 sind Bohrungen vorgesehen, über die der gewendete Bogen 10.1 pneumatisch beaufschlagt werden kann.

Eine andere Variante der Leiteinrichtung zeigt Fig. 3. Gemäß dieser Ausführungsform ist unterhalb der Leitrakel 6 ein um den Drehpunkt 12 schwenkbarer Taktrechen 11 vorgesehen, der so in seiner Länge bemessen ist, daß er auf Bogen 10.1 ab einer mitt leren Formatlänge einwirken kann. Der Taktrechen 11 besteht glei chermaßen aus einzelnen Leitstreifen 11.1, die jeweils auf Lücke (im Abstand b) zu den Leitstreifen 6.1 der Leitrakel 6 angeordnet sind. Der Antrieb zum taktweisen Schwenken des Taktrechens 11 ist nicht dargestellt.

Die obere Stellung des Taktrechen 11 ist gestrichelt dargestellt, die untere Stellung in der der gewendete Bogen 10.1 herunter ge drückt ist, ist als Vollinie gezeichnet.

Eine dritte Variante der Leiteinrichtung zeigt Fig. 4 in Seiten ansicht. Wie nach Ausführungsbeispiel Fig. 1-3 ist eine Leitrakel 6 vorhanden, die in Draufsicht in Fig. 2 dargestellt ist. Der Leitrakel 6 nachgeordnet, beginnend ab mittlerer Formatlänge des Bogens 10, ist winklig ein geradliniges Leitelement 14, das glei chermaßen jeweils auf Lücke zu den einzelnen Leitstreifen 6.1 der Leitrakel 6 angeordnet ist. Außerhalb des Bereiches der Leitrakel 6 kann das Leitelement 14 vollflächig ausgebildet sein. Das Leit element 14 ist feststehend angeordnet. Es ist jedoch möglich, die Anstellung zum Leitrakel bezüglich des Winkels α zu verändern. Der Winkel α beträgt vorzugsweise 30 Grad.

Im Leitelement 14 sind wiederum Bohrungen vorgesehen, über die sowohl der zu wendende als auch der gewendete Bogen 10; 10.1 pneumatisch beeinflußt werden kann.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende: Auf bekannte Art wird dem Bogen 10 in der Betriebsart Schön- und Widerdruck auf dem Druckzylinder 4 der Schöndruck aufgebracht. Danach durchläuft der Bogen 10 den Tangentenpunkt t_1,4 vom Druck zylinder 4 und Wendetrommel 1, wo der Bogen 10 im hinteren Be reich vom Saugersystem 2 angesaugt, unter die Peripherie der Wen detrommel 1 geführt, an das Greifersystem 3 übergeben und dem nach folgenden, nicht dargestellten Druckzylinder gewendet zugeführt wird, wo der Widerdruck erfolgt.

Während des Förderns auf dem Druckzylinder 4 wird der Bogen 10 vom Greifer 7 gehalten. Kurz vor Erreichen der Leitrakel 6 öffnet der Greifer 7, der Bogen 10 wird mit seiner Vorderkante vom Druck zylinder 4 auf bekannte Art und Weise, beispielsweise durch die aus dem Blasrohr 13 aus tretende Blasluft gelöst und an der Leit rakel 6 entlanggeführt. Die Anlage des Bogen 10 an der Leitrakel 6 kann durch aus Blasdüsen austretende, zwischen Leitrakel 6 und Bo gen 10 geblasene Luft unterstützt werden (nicht dargestellt). Nach dem Ergreifen durch das Saugersystem 2 erfolgt die Bewegungs umkehr des Bogens 10.1, wobei eine Berührung mit den nachfolgenden zu wendenden Bogen 10 weitestgehend vermieden werden muß.

Die Leitfunktion für den abziehenden gewendeten Bogen 10.1 über nimmt das Leitblech 9 mit der aus dem Leitblech 9 geblasenen Luft. Gemäß Ausführung nach Fig. 3 läuft der Abschälvorgang (Lösen vom Druckzylinder 4) wie nach dem Verfahren mit der Einrichtung nach Fig. 1 und 2 ab. Der Taktrechen 11 steht in der oberen Stellung (gestrichelt dargestellt). Sein vorderer Teil liegt zwischen den Leitstreifen 6.1. Sobald der Bogen 10 seine Bewegung umkehrt, wird der Taktrechen 11 in die untere Stellung geschwenkt und drückt dabei den Bogen 10.1 aus dem Bereich der Leitrakel 6 in den Wirk bereich des Leitbleches 9. Wesentlich ist, daß der Taktrechen 11 wieder in die obere Stellung gesteuert wird, bevor der nächste Bogen 10 die Schnittlinie von Taktrechen 11 und Leitrakel 6 pas siert hat.

Gemäß Ausführung nach Fig. 4 läuft der zu wendende Bogen 10 an der Leitrakel 6 entlang, bis er am Leitelement 14 eine Richtungs änderung erfährt. Pneumatische Systeme unterstützen auch am Leit element 14 das Führen des zu wendenden als auch des gewendeten Bogens 10; 10.1. Die winklige Anstellung des Leitelementes 14 er möglicht in vorteilhafter Weise, daß eine Berührung und damit ein Abschmieren von gewendeten und zu wendenden Bogen 10.1; 10 vermieden werden.

Bezugszeichenliste

1 Wendetrommel
2 Saugersystem
3 Greifersystem
4 Druckzylinder
5 Bogenführungszylinder
6 Leitrakel
6.1 Leitstreifen
7 Greifer-Druckzylinder
8 Traverse
9 Leitblech
10 Bogen
11 Taktrechen
12 Drehpunkt
13 Blasrohr
14 Leitelement

Claims

1. Leiteinrichtung an Bogenrotationsdruckmaschinen, die wahl weise im Schöndruck oder Schön- und Widerdruck einsetzbar sind und in denen der Bogen im Schön- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung gewendet werden kann, bestehend aus einer unter dem der Wendetrommel vorgeordneten Druckzylinder im geringen Abstand zum Druckzylinder fest an geordneten Leitrakel zum Abschälen des Bogens vom Druckzylin der, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitrakel (6) aus ein zelnen im Abstand (b) zueinander angeordneten Leitstreifen (6.1) besteht.

2. Leiteinrichtung an Bogenrotationsdruckmaschinen, die wahlweise im Schöndruck oder Schön- und Widerdruck einsetzbar sind und in denen der Bogen im Schön- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung gewendet werden kann, bestehend aus einer unter dem der Wendetrommel vorgeordneten Druckzy linder im geringen Abstand zum Druckzylinder fest angeordne ten Leitrakel zum Abschälen des Bogens vom Druckzylinder, da durch gekennzeichnet, daß der Leitrakel (6) ein den Bogen (10) von der Leitrakel (6) wegdrückender Taktrechen (11) zu geordnet ist.

3. Leiteinrichtung an Bogenrotationsdruckmaschinen, die wahl weise im Schöndruck oder Schön- und Widerdruck einsetzbar sind und in denen der Bogen im Schön- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung gewendet werden kann, bestehend aus einer unter dem der Wendetrommel vorgeordneten Druckzylinder im geringen Abstand zum Druckzylinder fest an geordneten Leitrakel zum Abschälen des Bogens vom Druckzylin der, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitrakel (6) ein gerad liniges festes Leitelement (14) unter dem Winkel (α) zugeord net ist.

4. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitrakel (6) aus einzelnen im Abstand (6) zuein ander angeordneten Leitstreifen (6.1) besteht.

5. Leiteinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Taktrechen (11) schwenkbar ist.

6. Leiteinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere, dem Druckzylinder (4) zugeordnete Teil des Taktrechens (11), vom Tangentenpunkt (t_1,4) gesehen, die Leitrakel (6) in einem Abstand schneidet, der der Länge des mittleren zu verarbeitenden Bogenformates entspricht.

7. Leiteinrichtung nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeich net, daß der Taktrechen (11) aus einzelnen Leitstreifen (11.1) besteht, die auf Lücke zu der Leitrakel (6) ange ordnet sind.

8. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (b) der einzelnen Leitstreifen (6.1) min destens der Breite eines Greifers (7) des Druckzylinders (4) entspricht.

9. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitstreifen (6.1) über die Breite des Druckzylin ders (4) nach dem Greiferschema des Druckzylinders (4) und zu den Greifern (7) auf Lücke angeordnet sind.

10. Leiteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitelement (14) jeweils auf Lücke zu den Leit streifen (6.1) der Leitrakel (6) angeordnet ist.

11. Leiteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitelement (14) vom Tangentenpunkt (t_1,4) gesehen, die Leitrakel (6) in einem Abstand schneidet, der der Länge des mittleren zu verarbeitenden Bogenformates entspricht.

12. Leiteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die winklige Anstellung des Leitelementes (14) zur Leitrakel (6) einstellbar ist.

13. Leiteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (α) vorzugsweise 30 Grad beträgt.