DE442316C - Hebelschalter mit parallel frei beweglichen und leicht auswechselbaren Kontaktplatten - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
25. MÄRZ 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

— JVr 442316-KLASSE 21 c GRUPPE

(N 2S-jzg

Firma Alois Negle in Hamburg.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Hebelschalter mit parallel frei beweglichen und leicht auswechselbaren Kontaktplatten, welche so am Schalter angeordnet sind, daß sie die Einstellung eines beliebigen Kontaktdruckes gestatten und unmittelbar durch Schnüre oder Kabelverbindung über Klemmschrauben an das Leitungsnetz bzw. an die Sammelschienen der Schalttafel angeschlossen werden können.

Hebelschalter mit auswechselbaren Kontaktplatten oder -federn sind nun an und für sich hinreichend bekannt geworden. Diesen bekannten Hebelschaltern haftet aber durchweg der Nachteil an, daß sie infolge unvollkommener oder ungenügender Auflagenquerschnitte der federnden oder drückenden Organe keinen einwandfreien Kontakt bilden und den Strom schlecht weiterleiten, wodurch auch stets schädliche Wärme erzeugt wird. Als ITrsache hierzu

muß angegeben werden, daß Hebelschalter der erwähnten Art infolge ihrer Konstruktion durchgängig an dem Übel eines sehr ungleichmäßig verteilten Kontaktdruckes leiden, so daß oft nur kleine Auflageflächen an der Stromüberleitung teilnehmen, oftmals auch nur die Kanten der Kontaktflächen bzw. daß die federnden Organe gleichzeitig als Stromübertragungsorgane dienen.

ίο Diese Nachteile werden bei dem neuen Hebelschalter dadurch vermieden, daß die frei und parallel beweglichen Kontaktplatten sich an jede Lage des Schaltmessers mit ihrer ganzen Fläche gleichmäßig anschmiegen können, und daß federnde oder drückende Organe überhaupt nicht zur Stromübertragung benutzt werden. Die Schnüre oder Kabelverbindungen, die den Strom unter Umgehung aller Zwischenglieder direkt den Sammelschienen zuführen, gestatten konstruktiv eine fast widerstandslose und zuverlässige Stromzu- bzw. -ableitung. Auch die federnden Kontaktplatten selbst, die ja infolge des überall gleichen Druckes und der damit verbundenen gleichmäßigen Auflage, selbst bei etwas schiefer Schaltmesserlage, die höchste Strombelastung für jede vorhandene Flächeneinheit zulassen, tragen dazu bei, den Schalter auch wirklich mit seiner angegebenen Höchstbelastung in Ampere beanspruchen zu können. In der beiliegenden Zeichnung ist ein der Erfindung gemäß ausgebildeter Hebelschalter '; als Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen:

Abb. ι den Hebelschalter in Seitenansicht, Abb. 2 eine Draufsicht desselben,

Abb. 3 einen Querschnitt des Hebelschalters entsprechend Schnittlinie A-B von Abb. 1,

Abb. 4 die Ansicht eines Tragbockes für die Kontaktplatten und

Abb. 5 eine Kontaktplatte in drei verschiedenen Ansichten. ' Auf der Grundplatte 1, an deren Stelle auch i gleich die Schalttafel treten kann, ist ein Lager- ; bock 2 befestigt, in welchem das Schaltmesser 3 | mit einem Abreißhebel 4 und einem Handgriff 5 \ in üblicher Weise schwenkbar gelagert ist. Auf ' den Grundplatten 6 sind sodann die Tragböcke 7 für die auswechselbaren Kontaktplatten 8 mit- ; tels Schrauben 9 befestigt. In der Zeichnung ^; sind für die zwei Unterbrechergruppen P und M (es können j edoch auch mehr als zwei angeordnet \ werden) je vier Tragböcke gliederweise vor- ! gesehen, deren Zahl von der Stromstärke ab- \ hängig ist und beliebig geändert werden kann, ί Die Tragböcke 7 erhalten an beiden Seiten sowie oben und unten Führungsschlitze 10, in welchen die U-förmigen Kontaktplatten 8 gleiten, die zu diesem Zweck an ihren beiden U-Schenkeln mit ι Auslassungen 11 versehen sind. Die Kontaktplatten 8 werden derart in die Tragböcke 7 eingesetzt, daß sich die Kontaktflächen der Platten 8 nach dem Schaltmesser 3 hin bewegen, und zwar unter dem Druck von Schraubenfedern 12, welche in schraubenartig ausgebildeten Gej hausen 13 gelagert sind, die ihrerseits wieder in Gewindebohrungen 14 der Tragböcke 7 verstellj bar angeordnet werden. Die Zahl der Druckfedern für jede Kontaktplatte richtet sich dabei nach deren Größe. In jedem Falle läßt sich dann durch die schraubenartigen Federgehäuse 13 jeder gewünschte Kontaktdruck für die Kontaktplatten 8 einstellen. Durch Herausschrauben der Federgehäuse 13 ist weiterhin bei offener Schalterstellung das Einsetzen bzw. das Auswechseln der Kontaktplatten 8 ohne weiteres leicht zu bewerkstelligen.

Die Stromzuleitung nach bzw. Stromableitung von den Kontaktplatten 8 geschieht nun erfindungsgemäß direkt durch Schnüre oder Kabelverbindungen 15, welche mittels Kabelschuhen 16 "an die Kontaktplatten angeschraubt oder bei kleineren Modellen auch angenietet oder angelötet werden können. Dabei können die Kabelverbindungen mit ihren anderen Enden sowohl über die Kontaktschrauben 17 an die Polklemmschrauben 18 (für vorderseitigen Anschluß) herangeführt oder sie können auch durch die Grundplatte 1 bzw. durch die Schalttafel hindurch direkt an die Sammelschienen angeschlossen werden (für rückseitigen Anschluß), go In jedem Falle läßt dann die direkte Kabelverbindung eine von anderen Teilen unabhängige Wahl des erforderlichen Leitungsquerschnittes zu, so daß Kontaktwiderstände in Nebenteilen des Schalters nicht mehr auftreten können.

Es sei sodann noch darauf hingewiesen.^daß sich bauliche Änderungen bei der Ausführung des Schalters vornehmen lassen, ohne dadurch den Rahmen der Erfindung überschreiten zu müssen. ■

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Hebelschalter mit parallel frei beweglichen und leicht auswechselbaren Kontaktplatten, dadurch gekennzeichnet, daß die in Schlitzen (10) von Tragböcken (7) geführten U-förmigen Kontaktplatten (8) durch in verstellbaren schraubenartigen Gehäusen (13) gelagerte Schraubenfedern (12) mit ihren Gesamtkontaktflächen gleichmäßig gegen das Schaltmesser (3) gedrückt und mittels Schnüre oder Kabelverbindungen (15) direkt an die Polklemmen des Schalters oder an die Sammelschienen der Schalttafel angeschlossen werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.