DE4338005A1 - Extensometer und Lagerung für ein Extensometer - Google Patents
Extensometer und Lagerung für ein ExtensometerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Extensometer mit einem
Grundkörper, mindestens zwei Abgriffschenkeln zum reib
schlüssigen Andrücken gegen einen Probenkörper, wobei
die Abgriffschenkel relativ zueinander bewegbar an dem
Probenkörper angebracht sind, einem Signalgeber, der
mit mindestens einem Abgriffschenkel mechanisch gekop
pelt ist und ein das Maß einer Relativbewegung der Ab
griffschenkel repräsentierendes Ausgangssignal liefert,
und einer Lagerungsvorrichtung zum Befestigen des
Grundkörpers und Andrücken der Abgriffschenkel gegen
den Probenkörper. Ferner betrifft die Erfindung eine
Lagerung für ein Abgriffschenkel aufweisendes Extenso
meter.
In der Werkstoff- und/oder Bauteilprüfung werden
Dehnungsaufnehmer (sogenannte Extensometer) zur Ermitt
lung der Abhängigkeit zwischen einer äußeren Belastung
einer Probe und deren örtlicher Verformung verwendet.
Ein derartiges Extensometer ist beispielsweise in
DE 28 16 444 C3 beschrieben. Das bekannte Extensometer
weist einen Grundkörper auf, an dem mindestens zwei
Abgriffschenkel gelagert sind. Mit seinen Abgriff
schenkeln wird das Extensometer reibschlüssig gegen den
zu untersuchenden Probenkörper gedrückt. Durch
Strecken, Stauchen oder andere äußere Belastungen ver
formt sich der Probenkörper, was zu einer Relativ
bewegung der beiden Abgriffschenkel führt. Mindestens
einer der beiden Abgriffschenkel ist mit einem Signal
geber in Form eines elektromechanischen Umformers ge
koppelt. Bei diesen Umformern handelt es sich im Bei
spiel des Extensometers nach DE 28 16 444 C3 um einen
DMS-Streifen, der auf einer die beiden Abgriffschenkel
miteinander verbindenden Blattfeder angebracht ist. Der
üblicherweise bei Extensometern verwendete Signalgeber
kann aber auch induktiv oder kapazitiv arbeiten. Bei
der Prüfung mit Extensometern ist darauf zu achten, daß
die Abgriffschenkel fest und reibschlüssig mit dem
Probenkörper verbunden sind. Zu diesem Zweck wird das
bekannte Extensometer mit Klammerelementen an dem
Probenkörper selbst gehalten. Andere bekannte Extenso
meter verwenden Haltevorrichtungen, an denen der Grund
körper des Extensometers gehalten ist und die das
Extensometer mit seinen Abgriffschenkeln gegen den
Probenkörper festdrücken.
Die mit einem Extensometer gemessenen Verschiebungswege
betragen wenige Mikrometer bis einige 10 mm. Diese
kleinen Verschiebungswege setzen hoch sensible und
genau messende Extensometer voraus.
Das Hauptproblem beim Einsatz von Extensometern besteht
darin, daß im vorhinein die Verformung des Probenkör
pers infolge der äußeren Belastung nicht bekannt ist.
Bewegen sich nämlich die beiden Kontaktpunkte, an denen
die Abgriffschenkel an dem Probenkörper anliegen, nicht
entlang der durch die beiden Kontaktpunkte bestimmten
Graden, so kommt es bei der Verformung des Probenkör
pers zu einer Verdrehung des Extensometers über die
Abgriffschenkel und damit zu einer Verkantung des
Extensometers. Infolge der Verkantung können sich die
beiden Abgriffschenkel nicht mehr wie vorgesehen frei
relativ zueinander bewegen, was das Meßergebnis ver
fälscht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Extenso
meter zur Messung von Dehnungen an Probenkörpern zu
schaffen, die eine von der Befestigung des Extenso
meters unbeeinflußte, d. h. rückwirkungsfreie Abstands
messung der Meßpunkte erlaubt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein
Extensometer der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
bei der die Lagerungsvorrichtung eine frei bewegliche
schwimmende Lagerung des Extensometers erlaubt.
Bei dem erfindungsgemäßen Extensometer wird in der
Lagerungsvorrichtung eine mechanische Entkopplung
zwischen Extensometer und einer die Lagerungsvorrich
tung tragenden Haltevorrichtung geschaffen. Trotz
dieser mechanischen Entkopplung wird in der Lagerungs
vorrichtung eine derart hohe Andrückkraft auf das
Extensometer ausgeübt, daß seine Abgriffschenkel reib
schlüssig an dem Probenkörper anliegen. Infolge seiner
frei beweglich schwimmenden Lagerung kann sich das
Extensometer während der Messung der Verformung des
Probenkörpers entsprechend ausrichten. Die Abgriff
schenkel, die reibschlüssig am Probenkörper anliegen,
übertragen die Bewegung der beiden Meßpunkte auf den
Grundkörper, der infolge der erfindungsgemäßen Lagerung
nicht fest eingespannt, sondern frei beweglich ist und
sich entsprechend der Bewegung der Abgriffschenkel aus
richtet. Das erfindungsgemäß gelagerte Extensometer
folgt also der Meßpunktwanderung, und zwar auch dann,
wenn, was der am häufigsten anzutreffende Fall ist,
sich die Meßpunkte nicht entlang der Geraden durch die
beiden Berührungspunkte zwischen Abgriffschenkel und
Probenkörper bewegen.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Lagerung des Extensometers in der Lage
rungsvorrichtung pneumatisch, hydraulisch oder magne
tisch erfolgt. Unter einer pneumatischen Lagerung wird
dabei die Lagerung des Extensometers auf einem Luft
kissen verstanden, während es sich bei einer hydrau
lischen Lagerung um ein Flüssigkeitspolster handelt,
auf dem das Extensometer ruht oder über das das
Extensometer gegen den Probenkörper gedrückt wird. Eine
magnetische Lagerung wird beispielsweise dadurch er
zielt, daß zwischen dem Extensometer und der die Lage
rungsvorrichtung tragenden Haltevorrichtung ein Magnet
feld aufgebaut wird, das eine das Extensometer von der
Lagerungsvorrichtung abstoßende Kraft auf das Extenso
meter erzeugt, infolge derer das Extensometer mit
seinen Abgriffschenkeln gegen die Probe gedrückt wird.
Sowohl die pneumatische, als auch die hydraulische als
auch die magnetische Lagerung beinhalten jeweils die
mechanische Entkopplung von Extensometer und Haltevor
richtung in der Lagerungsvorrichtung.
Vorzugsweise weist die Lagerungsvorrichtung einen mit
dem Grundkörper und/oder mit mindestens einem Abgriff
schenkel verbundenen Prallkörper mit einer Prallfläche
auf, gegen die gerichtet von mindestens einer Gasab
gabestelle Gas strömt. Bei dieser Gasabgabestelle han
delt es sich im einfachsten Fall um eine Gasdüse oder
das Ende einer Gasleitung. Von der Gasabgabestelle
strömt Gas gegen die Prallfläche und drückt damit über
den Prallkörper das Extensometer mit seinen Abgriff
schenkeln gegen die Probe. Zweckmäßigerweise sind über
die Prallfläche verteilt mehrere Gasabgabestellen, vor
zugsweise drei im Dreieck angeordnete oder vier im
Viereck angeordnete Gasabgabestellen vorgesehen. Die
hier beschriebene Lagerung ist eine pneumatische; die
hydraulische Lagerung sieht entsprechend aus, indem
statt Gas auf die Prallfläche Flüssigkeitsströme ge
richtet sind.
Vorzugsweise wird in der Lagerungsvorrichtung zwischen
zwei eng benachbarten im wesentlichen parallelen
Flächen ein Gaspolster aufgebaut, daß das Extensometer
trägt und gegen den Probenkörper drückt. Zu diesem
Zweck weist die Lagerungsvorrichtung ein Lagerteil mit
einer der Prallfläche zugewandten und zu dieser im
wesentlichen parallelen Innenfläche auf; dieses Lager
teil ist ohne Kontakt mit weder dem Grundkörper noch
den Abgriffschenkeln von einer Haltevorrichtung gehal
ten. In den seitlich offenen Zwischenraum zwischen dem
Lagerteil und dem Prallkörper strömt durch das Lager
teil hindurch auf die Prallfläche gerichtet Gas.
Zwischen der Innenfläche des Lagerteils und der Prall
fläche baut sich demzufolge ein Gaspolster auf. Da
durch, daß Gas vorzugsweise an mehreren Stellen diesem
Zwischenraum durch das Lagerteil hindurch zugeführt
wird, wird ein Kippen des Extensometers verhindert.
Denn sobald das Extensometer kippt, verengt sich der
Zwischenraum zwischen der Innenfläche des Lagerteils
und der Prallfläche; dieser Erscheinung wird durch
einen Druckanstieg des zugeführten Gases im Bereich des
sich verengenden Zwischenraums entgegengewirkt. Zweck
mäßigerweise ist das Lagerteil insbesondere frei beweg-
und/oder schwenkbar an der Haltevorrichtung gelagert,
so daß über die Ausrichtung des Lagerteils auch das
Extensometer ausrichtbar ist. Infolge der Bewegbarkeit,
Schwenkbarkeit und/oder Kippbarkeit des Lagerteils
relativ zur Haltevorrichtung ist eine Selbstausrichtung
des Lagerteils gegeben.
Vorzugsweise ist der Grundkörper des Extensometers mit
einem Drehwinkelgeber gekoppelt, der ein eine Drehung
des Grundkörpers repräsentierendes Signal ausgibt. Die
ser Drehwinkelgeber macht es möglich, eine Verdrehung
des Extensometers während der Messung zu erfassen.
Damit ist eine kontinuierliche Bestimmung der Meßpunkt
koordinaten möglich; anhand der Drehung des Extenso
meters und der Bewegung der Abgriffschenkel läßt sich
die Wanderung der Meßpunkte ausgehend vom Versuchsbe
ginn exakt nachvollziehen. Zweckmäßigerweise wird ein
Drehwinkelgeber eingesetzt, der eine kontaktlose
Drehung des Extensometers erlaubt, so daß die freie
Bewegung des Extensometers durch den Drehwinkelgeber
und dessen Befestigung nicht beeinträchtigt ist.
Mit der erfindungsgemäßen Lagerung des Extensometers
ist auch eine Nachführung des Extensometers bei einer
Bewegung der Probenoberfläche von der Lagerungsvorrich
tung weg möglich. Zweckmäßigerweise wird hierzu mittels
eines Gasdrucksensors der Gasdruck an der Gasabgabe
stelle kontinuierlich ermittelt. Das Ausgangssignal des
Gasdrucksensors wird einer Ansteuervorrichtung zuge
führt, die ihrerseits ein Ansteuerungssignal an ein
Stellglied ausgibt, welches die Entfernung der Gasab
gabestelle von der Prallfläche automatisch verändert.
Ein abfallender Gasdruck an der Gasabgabestelle besagt,
daß sich die Prallfläche von der Gasabgabestelle ent
fernt, etwa weil die Probenoberfläche (infolge der
äußeren Belastungen des Probenkörpers) von der Gasab
gabestelle wegwandert. Der abfallende Gasdruck wird der
Ansteuerungsvorrichtung gemeldet, die daraufhin das
Stellglied zur Verkleinerung des Abstandes zwischen
Gasabgabestelle und Prallfläche ansteuert. Umgekehrt
würde das Stellglied den Abstand zwischen Gasabgabe
stelle und Prallfläche vergrößern, wenn der Gasdruck
steigt. Mit dieser druckabhängigen Zustellung kann die
Lagerungsvorrichtung auch größeren Dicken- oder Ab
standsänderungen folgen.
Die vorstehend aufgeführten bevorzugten Ausgestaltungen
der Erfindung beziehen sich entsprechend auch auf den
Fall, daß anstelle einer pneumatischen Lagerung des
Extensometers eine hydraulische eingesetzt wird. Inso
fern kann im obigen Beschreibungstext der Begriff "Gas"
oder "gasförmig" usw. gegen "Fluid" (entspricht gas
förmiges und/oder flüssiges Medium) ausgetauscht wer
den.
Sofern im zuvor Gesagten noch nicht zum Ausdruck ge
bracht, sei an dieser Stelle erwähnt, daß die Merkmale
der erfindungsgemäßen Lagerungsvorrichtung im Anspruch
9 aufgeführt sind, während die Merkmale der Ansprüche
10 bis 15 jeweils bevorzugte Ausgestaltungen der Lage
rungsvorrichtung gemäß Anspruch 9 wiedergeben.
Nachfolgend werden anhand der Figuren zwei Ausführungs
beispiele der Erfindung näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
Fig. 1 in Seitenansicht ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß gelagerten Extensometers
vertikal ausgerichtet und
Fig. 2 in Seitenansicht ein zweites Ausführungsbei
spiel eines erfindungsgemäß gelagerten Extenso
meters ebenfalls vertikal ausgerichtet.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines er
findungsgemäß gelagerten Extensometers 10. Das Extenso
meter 10 weist zwei Abgriffschenkel oder -spitzen 12
auf, die mit ihren spitzen Enden 14 an einem in diesem
Fall zylindrischen Probenkörper 16 anliegen, und zwar
reibschlüssig gegen dessen Außenfläche. Der Probenkör
per 16 wird äußeren mechanischen Belastungen F (Zug
oder Stauchung, in den Figuren mit einem Doppelpfeil
angedeutet) ausgesetzt und über die Abgriffschenkel 12
erfaßt das Extensometer 10 die Materialbewegung des
Probenkörpers 16, die sich infolge der äußeren Be
lastung einstellt.
Die Abgriffschenkel 12 des Extensometers 10 sind mit
einem zweigeteilten Grundkörper 18 starr verbunden. Der
Grundkörper 18 weist zwei symmetrisch zueinander ange
ordnete und in Seitenansicht im wesentlichen C-förmige
Teile 20 auf, die auf Abstand zueinander angeordnet
sind. Die beiden C-förmigen Teile 20 sind über eine
Blattfeder 22 bewegbar miteinander verbunden. An einer
Seite der Blattfeder 22 ist ein Dehnmeßstreifen (DMS)
24 angebracht, dessen elektrische Anschlußleitungen mit
einer (nicht dargestellten) Signalauswerte- und An
zeigevorrichtung verbunden sind.
Zur Lagerung des Extensometers 10 und zum Andrücken des
Extensometers 10 mit dessen Abgriffschenkeln 12 gegen
den Probenkörper 16 ist eine pneumatische Lagerungsvor
richtung 26 vorgesehen. Die Lagerungsvorrichtung 26
weist ein Lagerteil in Form einer Platte 28 auf, die
mit mehreren längenveränderbaren Haltestangen 30 einer
Haltevorrichtung 32 befestigt ist. In der Zeichnung
soll die Längenveränderbarkeit der Haltestangen 30 bei
34 angedeutet sein.
Die Lagerungsvorrichtung 26 weist neben dem platten
förmigen Lagerteil 28 zwei Prallkörper in Form von
Platten 36 auf. Dabei ist jeweils ein plattenförmiger
Prallkörper 36 mit einem C-förmigen Teil 20 des Grund
körpers 18 verbunden, und zwar jeweils an den die Ab
griffschenkel 12 tragenden Enden der C-förmigen Teile
20. In dem plattenförmigen Lagerteil 28 befindet sich
eine zentrale Aussparung 38, durch die hindurch sich
das C-förmige Teil 20 erstreckt, wie in Fig. 1 darge
stellt. Die plattenförmigen Prallkörper 36 sind im
wesentlichen parallel zum plattenförmigen Lagerteil 28
angeordnet, wobei die den plattenförmigen Prallkörpern
36 zugewandte Innenfläche 40 des Lagerteils den diesem
zugewandten Prallflächen 42 der plattenförmigen Prall
körper 36 gegenüberliegt. Die gesamte Apparatur ist
derart eingestellt, daß sich bei mit seinen Abgriff
schenkeln 12 an dem Probenkörper 16 reibschlüssig an
liegenden Extensometer 10 zwischen den plattenförmigen
Prallkörpern 36 und dem plattenförmigen Lagerteil 28
ein schmaler Spalt von einigen wenigen Millimetern ein
stellt.
Durch das Lagerteil 28 hindurchgeführt sind bei 44 dar
gestellte gasführende Leitungen, die mit einer in Fig.
1 nicht dargestellten Gaserzeugungsquelle verbunden
sind. Mehrere Gasleitungen 44 enden bei 46, d. h. je
weils den Prallflächen 42 beider plattenförmigen Prall
körper 36 gegenüberliegend. Das an den Gasabgabestellen
46 austretende Gas aus den Gasleitungen 44 strömt gegen
die Prallflächen 42 und verteilt sich von dort aus im
gesamten Zwischenraum 48, aus dem es über die seitlich
offenen Begrenzungen zwischen Lagerteil 28 und Prall
körpern 36 austritt. In dem Zwischenraum 48 bildet sich
auf diese Weise ein Gaspolster aus, das das Extenso
meter 10 über die Prallkörper 36 mit seinen Abgriff
schenkeln 12 fest und reibschlüssig gegen den Proben
körper 16 drückt.
Infolge der auf den Probenkörper 16 wirkenden äußeren
Belastungen erfährt dieser Materialbewegungen, die zu
einer Bewegung der Meßpunkte (Berührungspunkte zwischen
den spitzen Enden 14 der Abgriffschenkel 12 und der
Oberfläche des Probenkörpers 16) führen. Aufgrund des
Reibschlusses ist das Extensometer 10 über seine Ab
griffschenkel 12 sozusagen starr mit dem Probenkörper
16 gekoppelt. Aufgrund der Verformung des Probenkörpers
16 kann der Fall eintreten, daß die Berührungspunkte
sich nicht entlang der durch sie hindurchgehenden
Graden bewegen, sondern sich entlang anderer gegebenen
falls gekrümmter Linien bewegen. Das erfindungsgemäß
gelagerte Extensometer 10 gemäß Fig. 1 folgt dieser
Bewegung der Berührungs- bzw. Meßpunkte auf der Ober
fläche des Probenkörpers 16, da die Luftkissenlagerung
in der Lagerungsvorrichtung 26 auch eine Verdrehung des
Extensometers 10 und auch Verschiebungen des Extenso
meters 10 erlaubt. Die Befestigung des Extensometers 10
ist damit mechanisch entkoppelt von dem Extensometer 10
selbst, so daß die Befestigung des Extensometers 10
ohne Rückwirkungen auf die Messung ist. Die Messung ist
demzufolge hochgenau und gibt den tatsächlichen Abstand
der beiden Meßpunkte in jeder Phase der Messung exakt
wieder.
Das seitlich aus dem Zwischenraum 48 aus tretende Gas
schirmt darüber hinaus die empfindliche elektromecha
nische Umformereinheit, nämlich den DMS-Streifen 24
gegenüber Hitze ab, der der Probenkörper 16 je nach den
durchzuführenden Versuchen ausgesetzt wird, um das
Dehnungsverhalten zu untersuchen.
In Fig. 2 ist in Seitenansicht ein zweites Ausführungs
beispiel eines erfindungsgemäß gelagerten Extensometers
50 dargestellt. Soweit die einzelnen Teile des Extenso
meters 50 denjenigen des Extensometers 10 gemäß Fig. 1
entsprechen, sind sie mit den gleichen Bezugszeichen
wie in Fig. 1 gekennzeichnet. Im Unterschied zum
Extensometer 10 weist das Extensometer 50 einen induk
tiven Meßsignalumformer 52 auf. Dieser induktive Meß
signalumformer 52 ist im Innern des mit einem starren
im wesentlichen rechteckigen Rahmen 20 versehenen
Grundkörper 18 befestigt. Während einer der beiden Ab
griffschenkel 12 fest und starr mit dem Rahmen 20 ver
bunden ist, ist der zweite Abgriffschenkel 12 von einem
Halteteil 54 gehalten, das im Innern des Grundkörpers
18 angeordnet ist. Dieses Halteteil 54 ist über zwei
Blattfedern 56 mit dem Rahmen 20 des Grundkörpers 18
verbunden. An dem Halteteil 54 ist ein Finger 58 ange
ordnet, der einen Stift 60 trägt, der seinerseits in
den induktiven Meßsignalumformer 52 eintaucht und je
nach Grad des Eintauchens dessen Induktivität ver
ändert. Der mit dem Halteteil 54 verbundene Abgriff
schenkel 12 ist durch eine Öffnung im Rahmen 20 hin
durchgeführt und verläuft parallel zum zweiten Ab
griffschenkel 12. Eine Bewegung (Dehnung oder
Stauchung) des Probenkörpers 16 führt zu einer Relativ
bewegung der beiden Abgriffschenkel 12 was - unter Ver
biegung der beiden Blattfedern 56 - auch zu einer mehr
oder weniger starken Eintauchung des Stiftes 60 in den
Meßsignalumformer 52 führt, der seinerseits ein ent
sprechendes Ausgangssignal ausgibt (in Fig. 2 ist die
Auswerte- und Anzeigevorrichtung für den Meßsignalum
former 52 nicht dargestellt).
Wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 besteht die
Lagerungsvorrichtung aus zwei plattenförmigen Elemen
ten, nämlich dem Lagerteil 28 und dem mit dem Rahmen 20
des Grundkörpers 18 verbundenen Prallkörper 36. Das
Lagerteil 28 ist über die längenveränderbaren Halte
stangen 30 der Haltevorrichtung 32 getragen. Durch die
zentrale Aussparung 38 in dem plattenförmigen Lagerteil
28 erstreckt sich teilweise der Grundkörper 18 hin
durch. In dem plattenförmigen Lagerteil 28 enden bei 46
die Gasleitungen 44, wobei insgesamt vier derartige
Gasleitungen 44 im Viereck angeordnet vorgesehen sind
(in Fig. 2 sind lediglich zwei Gasleitungen 44 zu er
kennen).
Die Funktionsweise der Lagerungsvorrichtung 26 ent
spricht exakt derjenigen von Fig. 1; das sich aufgrund
der Gaszufuhr zwischen dem Lagerteil 28 und dem Prall
körper 36 aufbauende Luftkissen drückt über den Prall
körper 36 das Extensometer 50 mit dessen Abgriffschen
keln 12 reibschlüssig gegen den Probenkörper 16. In dem
Prallkörper 36 befindet sich eine Aussparung 62, die
mit der Aussparung 64 im Rahmen 20 fluchtet. Durch
diese beiden Öffnungen 62 und 64 hindurch erstreckt
sich der bewegbare Abgriffschenkel des Extensometers
50.
Die Gasleitungen 44, die bei 46 der Prallfläche 42 des
Prallkörpers 36 gegenüberliegend enden, sind mit einer
Gaserzeugungsvorrichtung 66 verbunden. Das Extensometer
50 weist vier derartige Gasleitungen 44 auf, die an den
vier Ecken eines Vierecks angeordnet sind und in dem
Lagerteil 28 enden. Die Gaserzeugungsvorrichtung 66 ist
mit einem Gasdrucksensor 68 versehen, der den Gasdruck
in den Gasleitungen 44 mißt. Das Ausgangssignal des
Gasdrucksensors 68 wird über eine Signalleitung 70
einer Ansteuerungsvorrichtung 72 zugeführt. Der Ausgang
der Ansteuerungsvorrichtung 72 ist über eine Signal
leitung 74 mit einem Stellglied 76 verbunden, das bei
78 befestigt ist und die gesamte Halterungsvorrichtung
32 mit dem Lagerteil 28 in Richtung der Erstreckung der
Abgriffschenkel 12 vor- und zurückbewegt.
Mit der hier beschriebenen Zustellvorrichtung, die aus
dem Gasdrucksensor 68, der Ansteuerungsvorrichtung 72
und dem Stellglied 76 besteht, ist es möglich, die
Lagerungsvorrichtung 26 der Bewegung des Extensometers
50 während der Messung nachzuführen. Eine derartige
Bewegung des Extensometers 50 in Richtung der Er
streckung seiner Abgriffschenkel 12 ist durchaus nicht
ausgeschlossen und hängt unter anderem von der Gesamt
verformung des Probenkörpers 16 ab. Bewegt sich also
der Probenkörper 16 während der Messung von dem Lager
teil 28 weg, so vergrößert sich der Zwischenraum 48
zwischen dem Lagerteil 28 und dem Prallkörper 36, da
das Extensometer 50 mit seinen Abgriffschenkeln 12 an
dem Probenkörper 16 angedrückt verbleibt. Die Vergröße
rung des Zwischenraums 48 hat eine Druckabnahme des
Gases in den Gasleitungen 44 zur Folge, was durch den
Gasdrucksensor 68 erkannt wird. Der Druckabfall wird
der Ansteuerungsvorrichtung 72 gemeldet, die daraufhin
das Stellglied 76 zum Nachführen der Halterungsvorrich
tung 32, d. h. zum Bewegen der Halterungsvorrichtung 32
in Richtung auf den Probenkörper 16 antreibt. Im umge
kehrten Fall verringert sich der Zwischenraum 48, wenn
sich der Probenkörper 16 auf das Lagerteil 28 zubewegt.
Die Verengung des Zwischenraums 48 hat einen Druckan
stieg in den Gasleitungen 44 zur Folge, was vom Gas
drucksensor 68 der Ansteuerungsvorrichtung 72 gemeldet
wird, die daraufhin das Stellglied 76 zum Zurückbewegen
der Halterungsvorrichtung 32 ansteuert.
Claims (15)
1. Extensometer mit
- - einem Grundkörper (18),
- - mindestens zwei Abgriffschenkeln (12) zum reib schlüssigen Andrücken gegen einen Probenkörper (16), wobei die Abgriffschenkel (12) relativ zueinander bewegbar an dem Grundkörper (18) angebracht sind,
- - einem Signalgeber (24), der mit mindestens einem Abgriffschenkel (12) mechanisch gekoppelt ist und ein das Maß einer Relativbewegung der Abgriffschenkel (12) repräsentierendes Aus gangssignal liefert, und
- - eine Lagerungsvorrichtung (26) zum Befestigen des Grundkörpers (18) und Andrücken der Ab griffschenkel (12) gegen den Probenkörper (16), dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Lagerungsvorrichtung (26) derart ausge staltet ist, daß der Grundkörper (18) frei be weglich schwimmend angeordnet ist.
2. Extensometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Lagerungsvorrichtung (26) eine pneu
matische, hydraulische oder magnetische Lagerung
aufweist.
3. Extensometer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lagerungsvorrichtung (26)
einen mit dem Grundkörper (18) und/oder mindestens
einem Abgriffschenkel (12) verbundenen Prallkörper
(36) mit einer Prallfläche (42) aufweist, gegen
die gerichtet von mindestens einer Gasabgabestelle
(46) Gas strömt.
4. Extensometer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Lagerungsvorrichtung (26) ein Lager
teil (28) mit einer der Prallfläche (42) zuge
wandten und zu dieser im wesentlichen parallelen
Innenflächen (40) aufweist, wobei das Lagerteil
(28) ohne Kontakt mit weder dem Grundkörper (18)
noch den Abgriffschenkeln (12) von einer Haltevor
richtung (32) gehalten ist, und daß in den seit
lich offenen Zwischenraum (46) zwischen dem Lager
teil (28) und dem Prallkörper (36) durch das
Lagerteil (28) hindurch auf die Prallfläche (42)
des Prallkörpers (36) gerichtet Gas strömt.
5. Extensometer nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man mehreren Gasabgabestellen
(46) jeweils eine Gasströmung gegen die Prallfläche
(42) strömt.
6. Extensometer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß das Lagerteil (28) in seiner Lage ein
stellbar und/oder frei beweglich an der Haltevor
richtung (32) gehalten ist.
7. Extensometer nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Gasdrucksensor
(68) zu Ermittlung des Gasdrucks an der Gasabgabe
stelle (46) und ein Stellglied (76) zum automati
schen Verändern der Entfernung der Gasstromabgabe
stelle (46) von der Prallfläche (42) vorgesehen
sind und daß der Gasdrucksensor (68) und das
Stellglied (76) mit einer Ansteuervorrichtung (74)
zur Ansteuerung des Stellglieds (76) zur Verringe
rung des Abstands der Gasabgabestelle (46) von der
Prallfläche (42) bei abnehmendem Gasdruck an der
Gasabgabestelle (46) und zur Vergrößerung des Ab
stands der Gasabgabestelle (46) von der Prall
fläche bei zunehmendem Gasdruck an der Gasabgabe
stelle (46) verbunden sind.
8. Extensometer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Grundkörper
(18) ein Drehwinkelgeber gekoppelt ist, der ein
eine Drehung des Grundkörpers (18) repräsentieren
des Signal ausgibt.
9. Lagerung für ein Extensometer, mit
- - einem Lagerkörper (36), der mit dem Extenso meter (10; 50) verbunden ist und eine den Ab griffschenkeln (12) abgewandte Lagerfläche (42) aufweist und
- - einer Vorrichtung (26) zur pneumatischen, hydraulischen oder magnetischen Lagerung des Lagerkörpers (36).
10. Lagerung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (26) zur Lagerung des Lager
körpers (36) eine Gasstrom-Erzeugungsvorrichtung
(66) mit mindestens einer Gasabgabestelle (46)
aufweist, von der aus Gas gegen die Lagerfläche
(42) gerichtet strömt.
11. Lagerung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß von mehreren, insbesondere drei im Dreieck
angeordnete und vorzugsweise vier im Viereck ange
ordnete Gasabgabestellen (46) jeweils Gas gegen
die Lagerfläche (42) strömt.
12. Lagerung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die mindestens eine Gasabgabestelle
(46) in einem Lagerteil (28) angeordnet ist, das
eine der Lagerfläche (42) des Lagerkörpers (36)
zugewandte im wesentlichen parallele Lagerfläche
(40) aufweist und von einer Haltevorrichtung (32)
gehalten ist.
13. Lagerung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lagerteil (28) in seiner Lage einstellbar
und/oder frei beweglich an der Haltevorrichtung
(32) gehalten ist.
14. Lagerung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß ein Gasdrucksensor (68)
zu Ermittlung des Gasdrucks in der Gasabgabestelle
(46) und ein Stellglied (76) zum automatischen
Verändern der Entfernung der Gasstromabgabestelle
(46) von der Lagerfläche (42) des Lagerkörpers
(36) vorgesehen sind und daß der Gasdrucksensor
(68) und das Stellglied (76) mit einer Ansteuer
vorrichtung (74) zur Ansteuerung des Stellglieds
(76) zur Verringerung des Abstands der Gasabgabe
stelle (46) von der Lagerfläche (42) des Lagerkör
pers (36) bei abnehmendem Gasdruck an der Gasab
gabestelle (46) und zur Vergrößerung des Abstands
der Gasabgabestelle (46) von der Lagerfläche (42)
des Lagerkörpers (36) bei zunehmendem Gasdruck an
der Gasabgabestelle (46) verbunden sind.
15. Lagerung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß mit dem Grundkörper (18)
ein Drehwinkelgeber gekoppelt ist, der ein eine
Drehung des Grundkörpers (18) repräsentierendes
Signal ausgibt.
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