DE4333701A1 - Vorrichtung zur Leistungssteuerung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Leistungssteuerung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Lei
stungssteuerung einer Brennkraftmaschine mittels einer in
einem Ansaugstutzen drehbar gelagerten Drosselklappe, wobei
das Verstellen der Drosselklappe im Leerlaufbereich durch
ein elektromotorisches Stellglied und im Fahrbereich durch
ein Fahrpedal über einen Seilzug oder dergleichen sowie
eine Seilscheibe erfolgt.
Bei derartigen Vorrichtungen ist man im allgemeinen be
strebt, im unteren Teil des Regelbereichs einen möglichst
flachen Anstieg des Luftdurchsatzes m in Abhängigkeit vom
Stellwinkel α der Drosselklappe zu realisieren.
Dazu ist vorgeschlagen worden, die Drosselklappe zu teilen
und beide Teile unabhängig voneinander zu verdrehen. (DE-A-
29 50 866) Dieser Vorschlag ist konstruktiv sehr aufwendig
und störanfällig und hat sich nicht durchsetzen können.
Nach einem anderen Vorschlag (DE-C-34 03 760) sorgt eine
als Kurvenscheibe ausgebildete Seilscheibe dafür, daß eine
Änderung des Stellwinkels der Drosselklappe bei gleichem
Stellweg des Fahrpedals im unteren Teil des Regelbereichs
deutlich geringer ausfällt als im oberen Teil des Regelbe
reichs.
Schließlich hat man auch schon vorgeschlagen, die Innenkon
tur des Ansaugstutzens an den Schwenkweg der Drosselklappe
so anzupassen, daß sich im unteren Regelbereich eine gerin
gere Änderung des Strömungsquerschnitts ergibt als bei ei
ner rein zylindrischen Innenkontur des Ansaugstutzens (FR-
A-22 34 497). Mit dieser fertigungstechnisch etwas auf
wendigeren Methode kann man beliebig flache Kurven = f (α)
erreichen, muß aber in Kauf nehmen, daß die maximal
durchsetzbare Luftmasse geringer ist, weil die Veränderung
der Innenkontur nicht ohne Einbuße an Strömungsquerschnitt
zu erreichen ist. Außerdem weist die Kurve = f(α) einen
Knick an der Stelle auf, wo die Drosselklappe aus der ange
paßten Innenkontur austaucht. Die Einbuße bei maximalem
Luftdurchsatz kann man durch einen vergrößerten Gesamtquer
schnitt kompensieren und die Knickstelle kann man durch zu
sätzliche Maßnahmen abmildern.
Als nicht tolerierbar hat sich jedoch herausgestellt, daß
die im Hinblick auf eine feinfühlige Leerlaufregelung mit
tels des elektromotorischen Stellantriebs erreichte flache
Kennlinie = f(α) mit einem unbefriedigenden Beschleuni
gungsverhalten bei Übernahme der Leistungssteuerung durch
den Fahrer verbunden ist. Mit anderen Worten, im unteren
Regelbereich wird zuviel Pedalweg benötigt, um eine be
stimmte Wirkung zu erzielen. Im Grunde handelt es sich um
einen Konflikt zwischen möglichst ökonomischer Fahrweise
und einem forschen, die Leistung der Brennkraftmaschine
voll ausnutzenden Fahrstil. Man könnte diesen Konflikt zu
gunsten der Ökonomie entscheiden und die Steuereinrichtung
technisch entsprechend festlegen, würde man nicht gelegent
lich für zügigige Überholmanöver die volle Lei
stungsentwicklung benötigen. Ähnlich wie bei der Kick-down-
Beeinflussung automatischer Getriebe ist bei einer Steuer
vorrichtung mit flachem Verlauf der Kennlinie eine Ein
griffsmöglichkeit erforderlich, mit der wahlweise auf die
volle Beschleunigungsfähigkeit der Brennkraftmaschine zu
rückgegriffen werden kann.
Es besteht somit die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art einerseits so auszubilden, daß sich im unte
ren Regelbereich ein flacher Verlauf des Luftdurchsatzes m
über dem Stellwinkel α der Drosselklappe ergibt, anderer
seits aber auch die Möglichkeit besteht, im unteren Regel
bereich mit kurzem Pedalweg eine große Drosselklappenver
stellung zu erreichen, wobei die übliche Gesamtlänge des
Pedalweges unverändert bleiben soll.
Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß im Ansaug
stutzen in an sich bekannter Weise eine die Drosselklappe
über einen Teil des Stellwinkels "begleitende", kalotten
förmige Kontur vorgesehen ist und daß die Seilscheibe im
Nutzbereich kreisförmig ausgebildet, jedoch exzentrisch zu
ihrem geometrischen Mittelpunkt auf der Drosselklappenwelle
befestigt ist.
Die Kombination der Innenkontur mit einer exzentrischen
Seilscheibe eröffnet die Möglichkeit, die Verstellung der
Drosselklappe durch einen elektromotorischen Stellantrieb
im Leerlauf unabhängig von der Verstellung der Drossel
klappe durch das Fahrpedal an die jeweiligen Bedürfnisse
anzupassen. Mit anderen Worten, die flache Auslegung der
Kennlinie im unteren Regelbereich ist nicht mehr zwangsläu
fig mit einem langen Pedalweg zum Erreichen eines bestimm
ten Öffnungsquerschnitts verbunden, bzw. ein kurzer Pedal
weg im unteren Regelbereich steht einer feinfühligen Leer
laufregelung durch das elektromotorische Stellglied nicht
entgegen.
Der Abstand E zwischen dem geometrischen Mittelpunkt der
Seilscheibe und ihrem Drehpunkt beträgt vorzugsweise 5 bis
60% des Seilscheibenradius R. Weitere Einzelheiten werden
anhand der Fig. 1 bis 5 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt zwei Ansichten eines Ansaugstutzens,
Fig. 2 zeigt die Funktion Reff = f (α) bei einer exzen
trisch befestigten Seilscheibe,
Fig. 3 zeigt die Funktion x = f (α),
Fig. 4 zeigt die Funktion = f(x).
Fig. 5 zeigt die Funktion x = f(B).
In Fig. 1a ist vereinfacht ein Ansaugstutzen 1 mit Sicht
auf die Seilscheibe 2, dargestellt. Die Seilscheibe 2 be
sitzt eine Führung 3 und eine Befestigungsstelle 4 für den
Seilzug 5. Mit R ist der Radius der Seilscheibe, mit E der
Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Seilscheibe und dem
Drehpunkt der Drosselklappenwelle und mit B der Winkel be
zeichnet, der von der durch den Mittelpunkt der Seilscheibe
und den Drehpunkt der Drosselklappenwelle verlaufenden
Durchmesserlinie und der Mittelebene der Drosselklappe ein
geschlossen wird.
Fig. 1b zeigt eine um 90 Grad gedrehte Ansicht des Ansaug
stutzens 1 mit der Seilscheibe 2, der Führung 3, dem Seil
zug 5 und einer Rückstellfeder 6.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel für die Funktion effektiver Ra
dius (Reff) in Abhängigkeit vom Drehwinkel α für eine Seil
scheibe mit einem Radius (R) von 25 mm und einer Exzentri
zität (E) von 9 mm. Bei einer derartigen Seilscheibe gilt
Reff = R-E · cos (α+B),
wobei B der Winkel ist, den die Durchmesserlinie durch den
Mittelpunkt und den Drehpunkt der Seilscheibe mit der Mit
telebene der Drosselklappe einschließt. Da der Stellweg der
Drosselklappe nur rund 90 Grad beträgt, wird von dem darge
stellten Bereich nur ein Viertel benötigt (Nutzbereich N)
wobei man es in der Hand hat, welchen Teil man benutzen
will und ob eine progressive Kennlinie (0 bis 180 Grad)
oder eine degressive Kennlinie (180 bis 360 Grad) reali
siert werden soll. Diese Freiheit wird allerdings einge
schränkt, wenn außerdem der Seilweg x einen bestimmten Wert
einnehmen soll. Nutzt man den Bereich zwischen 0 und 90
Grad, hat man einen zunächst flach und danach steiler an
steigenden effektiven Radius mit einer kurzen Aufwickel
länge bzw. einem kurzen Seilweg x. Wählt man den Bereich
zwischen 90 und 180 Grad, hat man einen zunächst stark an
steigenden, danach immer flacher verlaufenden effektiven
Radius mit großer Aufwickellänge bzw. langem Seilweg. Jen
seits von 180 Grad kehren sich die Verhältnisse um.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist für B ein Wert von 50
Grad gewählt worden. Der entsprechende Nutzbereich für die
Drosselklappenverstellung ist in Fig. 2 mit N angegeben.
Man sieht, daß man durch Abstimmung der Parameter R, E und
B die Kennlinie in vielfältiger Weise beeinflussen und an
vorgegebene Bedingungen anpassen kann. Insbesondere ergibt
sich auch die Möglichkeit, einen bestimmten Kennlinienver
lauf mit einem vorgegebenen Seilweg zu erreichen.
Fig. 3 zeigt den Seilweg x in Abhängigkeit vom Drehwinkel
der Drosselklappe. Kurve a zeigt den Seilweg bei einem
Seilscheibenradius R von 25 mm und den Werten E = 0 und B =
0. Bei der Kurve b ist E = 9 mm und B = 0. Bei der Kurve c
schließlich ist E = 9 mm und B = 50 Grad. Man sieht, wie
sich B auf die Steilheit der Kurve und auf den Seilweg x
auswirkt. Bei gegebenen Werten für den Radius R und die Ex
zentrizität E läßt sich ein bestimmter Gesamtseilweg nur
erreichen, wenn x = f(α) steiler bzw. α= f(x) flacher
wird. Will man auf einen steilen Verlauf α= f(x) nicht ver
zichten, muß man andere Werte R, E und B wählen, um die Be
dingungen "Steilheit" und "Seilzuglänge" besser annähern zu
können.
Fig. 4 zeigt, wie sich die erfindungsgemäßen Maßnahmen auf
den Luftdurchsatz auswirken. Beide Kennlinien zeigen den
charakteristischen Verlauf für einen Ansaugstutzen mit
kalottenförmiger Innenkontur: Flacher Anfangsbereich,
Knickstelle, steiler Mittelbereich und asymptotisch in den
Maximalwert einlaufendem Endbereich. Die Kurve a zeigt den
Fall einer kreisförmigen, auf der Drosselklappenwelle nicht
exzentrisch befestigten Seilscheibe mit einem Radius von 25
mm. Der flache Anfangsbereich erstreckt sich bis etwa 12 mm
Seilweg und bei etwa 17 mm Seilweg werden 300 kg/h er
reicht. Die Kurve b gilt für eine Seilscheibe mit R = 25
mm, E = 9 mm und B = 50 Grad. In diesem Fall wird der
Knickpunkt bereits bei etwa 10 mm und der 300 kg/h-Wert bei
etwa 14,5 mm Seilweg erreicht. Noch deutlich wird der Un
terschied, wenn man den bei 12 mm Seilweg erreichten Luft
durchsatz betrachtet. Er springt von 80 auf 200 kg/h, also
auf das Zweieinhalbfache und entspricht damit den Forderun
gen nach einem elektromotorisch feinfühlig regelbaren
Leerlaufbereich und gleichzeitig einem guten Ansprechen der
Drosselklappe auf das Fahrpedal.
Fig. 5 schließlich zeigt noch einmal direkt den Einfluß des
Winkels B auf den Seilweg x für eine Scheibe mit R = 25 mm
und E = 9 mm. Ist ein bestimmter Gesamt-Seilweg vorgegeben,
kann man für die genannten Werte R und E anhand dieser
Kurve sofort den erforderlichen Winkel B bestimmen. Mit
entsprechenden Kurven für andere R- und E-Werte kann man
sich ein komplettes Kennlinienfeld für die Anwendung des
Erfindungsgedankens erstellen. Damit ist es dann ohne wei
teres möglich, die Parameter R, E und B für die Anpassung
des Luftdurchsatzes an eine vorgegebene Kurve zu ermitteln,
bzw. aufeinander abzustimmen.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Leistungssteuerung einer Brennkraft
maschine mittels einer in einem Ansaugstutzen drehbar gela
gerten Drosselklappe, wobei das Verstellen der Drossel
klappe im Leerlaufbereich durch ein elektromotorisches
Stellglied und im Fahrbereich durch ein Fahrpedal über
einen Seilzug oder dergleichen sowie eine Seilscheibe er
folgt, dadurch gekennzeichnet, daß im Ansaugstutzen in an
sich bekannter Weise eine die Drosselklappe über einen Teil
des Stellwinkels "begleitende", kalottenförmige Kontur vor
gesehen ist und daß die Seilscheibe im Nutzbereich kreis
förmig ausgebildet, jedoch exzentrisch zu ihrem geometri
schen Mittelpunkt auf der Drosselklappenwelle befestigt
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand E zwischen dem geometrischen Mittelpunkt der
Seilscheibe und ihrem Drehpunkt 5 bis 60% des Seil
scheibenradius R beträgt.
Priority Applications (2)
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