DE4325946A1 - Dämpfungs- und Positioniereinrichtung zur aktiven Dämpfung der Pendelung von an Kranen aufgehängten Lasten - Google Patents
Dämpfungs- und Positioniereinrichtung zur aktiven Dämpfung der Pendelung von an Kranen aufgehängten LastenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Positionier- und
Dämpfungseinrichtung zur Dämpfung der Pendelbewegung von Lasten,
die an Kranen aufgehängt sind, gemäß dem Oberbegriff des Hauptan
spruches.
Aus der AS 12 37 283 ist eine Vorrichtung zur Verhinderung von
Schwingungsbewegungen eines Halterungsteiles für eine Last, das
mittels Hubseilen an einem Kran aufgehängt ist, bekannt. Bei die
ser Vorrichtung sind neben den Tragseilen von Seiltrommeln ablau
fende Führungsseile vorgesehen. Die Seiltrommeln weisen Auf
wickelfedern und Reibbremsen auf. Die Federn gewährleisten das
Aufwickeln der Führungsseile beim Heben, die Reibbremsen erhöhen
die Seilkraft im jeweils während eines Pendelvorganges länger
werdenden Seil. Die Reibbremsen werden bei kürzer werdendem Seil
durch Freiläufe wirkungslos gemacht. Durch die schräg angestell
ten Seiltrommeln wird mit vier Seilen eine Dämpfung in beiden Pen
delschwingungsebenen erreicht. Nachteilig bei der Konstruktion
ist, daß die Reibbremsen keine Veränderung der Kraft im
Führungsseil erlauben. Die Folge sind bleibende Pendelauslenkun
gen.
Daneben ist aus der DE-OS 15 06 534 ein System mit schräg ver
spannten zusätzlichen Führungsseilen bekannt. Dabei laufen je
weils zwei Seile von Trommeln mit gemeinsamer Achse ab. Die Wellen
dieser Trommeln sind über ein Differentialgetriebe und Freiläufe
miteinander verbunden. Bei pendelnder Last wird mit Hilfe einer
Bandbremse am Steg des Umlaufgetriebes die Pendelwirkung
gedämpft. Der Steg wird genau dann aus der Ruhe gebracht, wenn die
beiden anderen Wellen aufgrund der Pendelbewegung ungleiche Dreh
zahlen aufweisen. Bei dieser Lösung ist es nachteilig, daß auf
grund der drehrichtungsabhängigen Einwegkupplungen die
Dämpfungskraft über die Bremse nur bei länger werdendem
Führungsseil erzeugt werden kann. Während der Hubbewegungen ist
die Pendeldämpfung also eingeschränkt.
Es sind weitere Vorrichtungen bekannt, die das Pendeln einer an
einem Kran aufgehängten Last vermeiden. Bei diesen Vorrichtungen
handelt es sich meistens um feste Seilverspannungen. Diese zeich
nen sich jedoch durch einen erheblichen mechanischen Aufwand aus.
Sie besitzen zudem meist die Eigenart, daß ein Teil der Seile bei
Erreichen bestimmter Horizontalbeschleunigungen schlaff wird.
Dadurch ist die Dynamik beim Anfahren und Bremsen stark
eingeschränkt. Gegenüber Windeinflüssen sind diese Seilverspan
nungen grundsätzlich im Rahmen der durch die Elastizität der Seile
vorgegebenen Grenzen resistent. Derartige, mit festen Seilver
spannungen arbeitende Einrichtungen sind z. B. aus der DE-OS 19 25 849,
der DE-PS 5 58 263 oder der DE-PS 29 17 588 bekannt.
Weitere mechanische Lösungen zur Dämpfung der Pendelbewegung
einer an einem Kran aufgehängten Last sind z. B. aus der AS 12 73 155
oder der AS 11 184 053 und der AS 12 07 578 bekannt. Die erstge
nannte Schrift beschreibt die Möglichkeit der Pendelkompensation
durch ein pendelwinkelabhängiges Ein- und Ausschalten eines Fahr
antriebes. Durch das mit der Last pendelnde Tragseil werden Schal
ter betätigt, die den Fahrmotor ein- bzw. ausschalten. Beim
Anfahren wird dadurch bei zu hoher Auslenkung der zunächst
zurückbleibenden Last der Motor kurzzeitig ausgeschaltet oder
sein Antriebsmoment reduziert. Beim Bremsen bewirkt die vor
schwingende Last ein erneutes Einschalten des Fahrmotors. Die AS 1 184 053
beschreibt ein System, bei dem lediglich der maximale Pen
delwinkel reduziert wird. In dem dort beschriebenen System wird
durch ein fehlendes Lager im Hubwerk die Gewichtsbelastung durch
die anhängende Last erfaßt. Der Federweg wird umgeformt in eine
Erhöhung der Andrückkraft einer Reibungskupplung am Fahrmotor, so
daß bei geringen Lasten selbsttätig die Beschleunigung des Kranes
herabgesetzt wird. Die letztgenannte Schrift, die AS 12 07 578,
beschreibt ein pendelwinkelabhängiges Ein- und Ausschalten von
Antriebsmotoren. Beim Anfahren wird der Pendelausschlag mit Hilfe
einer Pendelwinkelmeßeinrichtung erfaßt und der Fahrmotor in
einem bestimmten Moment ausgeschaltet, währen die Bremse weiter
belüftet wird. Befindet sich die Last bei ihrer anschließenden
Schwingung in Fahrtrichtung genau lotrecht unter der Katze, wird
der Fahrmotor wieder eingeschaltet. Dadurch soll während der
Fahrt ein beruhigtes Pendeln entstehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung zur
Dämpfung der Pendelung der an einem Kran angehängten Last anzuge
ben, die die o.g. Nachteile der bekannten Lösungen vermeidet.
Darüberhinaus soll die Einrichtung eine Feinpositionierung der
Last erlauben.
Diese Aufgabe ist durch die im Hauptanspruch angegebenen Merk
male gelöst. Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbil
dungen dar.
Der Grundgedanke der Erfindung beruht darauf, daß bei
Beschleunigungsvorgängen eines Krans das Pendeln der Last
grundsätzlich zugelassen wird und durch zusätzlich am Kran bzw.
der Katze angebrachte Führungsorgane gedämpft und die Last
unabhängig von der genauen Position des Krans bzw. der Katze rela
tiv zur Übergabeposition genau positioniert wird. Die Einrichtung
weist mindestens zwei für jede Pendelschwingungsebene vorgesehe
ne Führungsseile, die jeweils von einer Seiltrommel ablaufen und
entweder am Kranhaken oder an einem angebauten Lastaufnahmemittel
befestigt sind, auf. Die Führungsseiltrommeln befinden sich an
einem am Kran bzw. an der Krankatze abgehängten Gestell. Sie sind
permanent mit einer Zugkraft belastet, die stets gegen die Pende
lung der Last wirkt und über ein Antriebsaggregat, dessen Ab
triebskraft bzw. -moment unabhängig von der Führungsseiltrommel
drehzahl ist, geregelt ist. Die Größe der maximalen
Führungsseilkraft bzw. der die Führungsseile belastenden Zug
kraft hängt von den geometrischen Verhältnissen am Kran ab, wie:
Abstand der Krafterzeuger und Hubhöhe, dem Beschleunigungsver
halten der Kranantriebe sowie der mechanischen Belastbarkeit der
Katze und kann somit für jeden Kran individuell festgelegt werden.
Die Einrichtung wirkt derart, daß an dem Antriebsaggregat, von dem
sich die Last wegbewegt, die Zugkraft in genau definierter Weise
vergrößert wird. Im einfachsten Fall wird während dieser Bewe
gungsphase die maximale Zugkraft eingestellt. Verbesserungen
werden durch die Berücksichtigung mehrerer Bewegungsgrößen wie
Pendelwinkel, Pendelgeschwindigkeit und -beschleunigung sowie
durch einen ruckminimierten Kraftverlauf erreicht. Durch die
Erhöhung der Zugkraft in einem der beiden zu einer Schwingungsebe
ne gehörenden Führungsseile wird eine Kraft auf die pendelnde Last
über die Führungsseile übertragen, die der Pendelung entgegen
wirkt und diese dadurch dämpft. Die Größe der Zugkraft hat neben
der momentanen Seillänge der Tragseile und dem horizontalen Ab
stand der Antriebsaggregate auf dem Podest unter der Katze einen
entscheidenden Einfluß auf die Größe der Dämpfung. Bei einer
großen Führungsseilkraft tritt ein geringerer maximaler Pendel
winkel als bei einer kleinen Führungsseilkraft auf. Dementspre
chend gibt es nach einer Kran- bzw. Katzbeschleunigung bei einer
hohen Zugkraft in den Führungsseilen weniger Pendelausschläge bis
zur vollständigen Pendelberuhigung als bei einer kleinen
Führungsseilkraft.
Für jede der beiden Pendelschwingungsebenen (Katz- und
Brückenfahrtrichtung) sind mindestens zwei Führungsseile notwen
dig. Selbst geringe Toleranzabweichungen bei der Befestigung der
Führungsseile, aber auch exzentrische Lasten würden Drehschwin
gungen der Last hervorrufen. Es ist von besonderem Vorteil, wenn
in einer der beiden Pendelschwingungsebenen insgesamt vier
Führungsseile vom Podest unter der Katze zum Lastaufnahmemittel
laufen. Dadurch wird wirksam eine Drehung der Last aufgrund der
oben erwähnten Kräfte verhindert. Außerdem kann das Reaktionsmo
ment eines in der Traverie angeordneten Drehwerks durch unter
schiedliche Kräfte in den Führungsseilen einer gemeinsamen
Seiltrommel abgestützt werden. Bei erhöhten Anforderungen an die
Drehlagenstabilisierung kann für die andere Pendelschwingungs
ebene ebenfalls ein zweisträngiger Seiltrieb mit insgesamt vier
auf zwei Trommeln aufliegenden Seilen verwendet werden. Dies ent
spricht bei gleichen Steuerkräften einer Verdoppelung des
zulässigen äußeren Drehmomentes. Ein besonderer Vorteil der Er
findung liegt hierbei darin, daß diese optimal angepaßte Einstel
lung sowohl zur Verhinderung der Drehung der Last als auch zur
Dämpfung der Schwingung der Last bzw. zur Feinpositionierung der
Last gegenüber einer Übergabeposition auch während des Betriebes
des Kranes erfolgen kann. Die Vorgaben müssen also nicht zu Beginn
der Bewegung erfolgen, sie können bedarfsgerecht während des Be
triebes des Kranes eingestellt werden. Zum Beispiel wird bei den
Drehvorgängen während der eigentlichen Drehung nur die minimale
Steuerkraft in den beiden doppelsträngigen Führungsseiltrieben
erhöht. Da Drehvorgänge oft in die Hubzeit bzw. in die Zeit der
konstanten Fahrtgeschwindigkeit gelegt werden können, kann eine
Verschlechterung der Pendeldämpfung dadurch vermieden werden.
Grundsätzlich bleibt stets eine minimale Zugkraft eingestellt, so
daß bei der Aufwärtsbewegung des Kranhubwerkes Schlaffseil in den
Führungsseilen verhindert wird, die Führungsseile also aufge
wickelt werden.
In jeder der Führungsseiltrommeln ist zur Messung der Länge des
Führungsseils z. B. ein Drehwinkelgeber angebracht. Durch den Ver
gleich der Drehwinkel zweier Trommeln, deren Führungsseile in
einer Schwingungsebene liegen, läßt sich der Pendelwinkel der
Last relativ zur Vertikalen erfassen. Sind diese Drehwinkel kon
stant gleich, so hängt die Last ohne Pendelung unter dem Hubwerk.
Dies gilt unabhängig davon, ob das Hubwerk in Ruhestellung oder
eingeschaltet ist. Mit Hilfe beider Seillängen kann auch die mo
mentane Hubhöhe berechnet werden. Sind die Drehwinkel der
Führungsseiltrommeln einer Schwingungsebene ungleich, so liegt
eine Pendelauslenkung vor und die Zugkraft in den Führungsseilen
wird geeignet eingestellt.
Zur Steuerung der Zugkraft ist es nach Anspruch 5 möglich, diese
auf einen berechenbaren Wert einzustellen und sie während einer
Halbschwingung konstant zu halten. Auf diese Art und Weise bleibt
die Last genau lotrecht unter der Katze stehen, wenn beim Errei
chen dieser Stellung die Zugkraft sofort auf den Minimalwert redu
ziert wird, der im anderen Führungsseil eingestellt ist. Die
Berechnung der für diese Steuerungsart notwendigen Zugkräfte in
den Führungsseilen erfolgt stets mit den momentanen Werten für die
die Schwingung beeinflussenden Parameter. Diese Parameter sind im
wesentlichen die Länge der Tragseile, der Pendelwinkel zu Beginn
der Halbschwingung und der Verspannwinkel der Führungsseile. In
diesem Fall ist es notwendig, daß die tatsächliche Zugkraft sehr
genau mit dem errechneten Sollwert übereinstimmt.
Nach Anspruch 6 ist es vorteilhaft, wenn auf die hohe Genauig
keit bei der Einstellung der Führungsseilkraft verzichtet wird.
Dabei können außerdem zur Ruckminimierung relativ langsame
Führungsseilkraftänderungen eingesetzt werden und, in
Abhängigkeit von Pendelwinkel und Pendelgeschwindigkeit, die
Seilkraft bis zum Erreichen der Sollposition der Last kontinuier
lich nachgeregelt werden. Ungenauigkeiten in der Seilkraftein
stellung werden durch die Regelung selbst ausgeglichen und führen
grundsätzlich nicht zu einer Restpendelung oder merkbarer
Verlängerung der Dämpfungszeit.
Von besonderem Vorteil ist, daß die erfinderische Einrichtung
außer zur Pendeldämpfung auch zur Feinpositionierung des Lastauf
nahmemittels relativ zu einer raumfesten Übergabeposition, wie
z. B. einer Maschine oder einem Übergabeplatz genutzt werden kann.
Im Bereich des Zielortes wird die Steuerung der
Führungsseilkräfte in Abhängigkeit von der Wegdifferenz zwischen
der Soll- und Istposition des Lastaufnahmenmittels durchgeführt.
Die Erfassung der Wegdifferenz erfolgt beispielsweise durch einen
Geber am Lastaufnahmemittel, einen Geber am Übergabeplatz oder
durch eine Bildsensorik. Der Abweichung vom Sollwert entsprechend
werden dann die betreffenden Führungsseile so verkürzt bzw.
verlängert, daß die Istposition dem Sollwert so nahe kommt, wie es
die Auflösung der eingesetzten Meßsysteme (Weg- bzw. Drehgeber)
erlauben. Die Katz- bzw. Brückenantriebe des Kranes werden daher
zur Feinpositionierung nicht benutzt. Die Last hängt nach einem
solchen Vorgang der absoluten Feinpositionierung nicht mehr ver
tikal zur Krankatze. Durch die unterschiedlichen Kräfte der akti
vierten Führungsseile wird die Last im stabilen Gleichgewicht
gehalten. Im Bereich des Zielortes wird die Steuerung durch ein
durch einen Geber am Lastaufnahmemittel, einen Geber am Übergabe
platz oder durch eine Bildsensorik erzeugtes Signal über die Weg
differenz zwischen Lastaufnahmemittel-Istposition und
Lastaufnahmemittel-Sollposition durchgeführt.
Um hohe Positioniergenauigkeit einerseits und hohe Dämpfung an
dererseits zu erreichen, sollte der Abstand zwischen den An
triebsaggregaten für die Führungsseile groß sein. Dadurch können
bei kleinen Steuerkräften kurze Dämpfungszeiten und eine hohe Po
sitioniergenauigkeit erreicht werden. Es ist vorgesehen, daß,
falls der Platz direkt unter der Krankatze nicht ausreicht, das
Traggestell mit den Führungsseiltrommeln unterhalb der
Brückenträger anzuordnen. Von besonderem Vorteil ist es, wenn der
Abstand der beiden Führungsseiltrommeln zueinander einstellbar
ist. Somit ist es dann möglich, eine Anfahrmaßreduzierung zu ver
meiden. Die Pendeldämpfung wird durch das einseitige Einfahren
des Verstellrahmens nicht negativ beeinflußt, daß bei der Anfahrt
an einen Hallenrand vorwiegend das in Fahrtrichtung hinten lie
gende Führungsseil zur Dämpfung benötigt wird und dessen Seil
trommel sich in hinterster Stellung befindet. Die asymmetrische
Betriebsstellung des Gestells ist bei Fig. 1 skizziert.
Die Führungsseiltrommeln der anderen Schwingungsebene können
ebenfalls auf Verstellrahmen angeordnet werden, um auch deren
Verspannwinkel den Erfordernissen anpassen zu können.
Eine weitere Konzeptvariante liegt darin, die zur
Pendeldämpfung erforderlichen Horizontalkräfte nicht durch
zusätzliche Führungsseile zu erzeugen, sondern auf der Höhe des
untergebauten Podestes die Tragseile des Hubwerks direkt aus zu
lenken. Dies kann durch Linearantriebe beliebiger Bauart erfol
gen. Die Kraftübertragung kann z. B. mittels Rollen erfolgen, um
die Vertikalbewegungen des Seiltriebs bei eingeschaltetem Hub
werk von der horizontalen Krafteinleitung zur Pendeldämpfung zu
entkoppeln.
Die Erzeugung der Horizontalkraft geschieht dabei über 2 um 90°
versetzte Rollenpaare, die auf Linearführungen gelagert sind und
mittels beliebiger Krafterzeuger horizontal bewegt werden
können.
Der horizontale Abstand zwischen jeweils 2 Rollen entspricht
dem Durchmesser des Tragseils, so daß dem Verschiebeweg der Rollen
ein gleichgroßer Verschiebeweg des Tragseils entspricht.
Die Beaufschlagung des Tragseils mit einer Horizontalkraft er
folgt nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie die Einstellung der
Zugkräfte in den schrägen Führungsseilen der weiter oben be
schriebenen Einrichtung. Dementsprechend wird die Horizontal
kraft stets so eingestellt, daß ihre Wirkrichtung gegen die
Richtung der Pendelwinkelgeschwindigkeit gerichtet ist.
Der Aufbau des Pendelwinkels aus der Ruhelage heraus entspricht
einer Bewegung der entsprechenden Verschiebeplatte, deren An
trieb sodann eine Kraft aufbaut, die dieser Verschiebung entge
genwirkt.
Die direkte Erfassung des Pendelwinkels ist nicht erforderlich,
da die Verschiebeplatten, die die Rollenanordnung tragen, mit
einer Meßeinrichtung für den linearen Verschiebeweg ausgerüstet
werden.
Im Unterschied zur Schrägseilanordnung sind bei dieser Variante
keine konstruktiven Änderungen bzw. Ergänzungen am Lastaufnahme
mittel bzw. an einer Traverse notwendig.
Genauso wie bei der Einrichtung mit schrägen Führungsseilen
kann auch bei der Variante der Tragseilverschiebung beim Still
stand der Fahrantriebe des Krans eine Positionskorrektur als
Feinpositionierung durchgeführt werden. Es entsteht dabei eine
bleibende Tragseilverschiebung bzw. eine statische Horizontal
kraft, die das Tragseil in einer festen Horizontalauslenkung
hält.
Während der Fahrt gilt es, den Pendelwinkel Null zu erzeugen.
Dies geschieht durch die Horizontalkräfte, bis keine Veränderung
der Rollenposition mehr erfolgt und gleichzeitig die Horizontal
kraft verschwindet. Die Positionskorrektur erfolgt derart, daß
die jeweilige Position der Verschiebeplatte genau um die Größe des
zugehörigen anfänglichen Positionsfehlers verschoben wird und
sich die Horizontalkraft nach Abschluß des Feinpositionierens
nicht mehr ändert.
In einer der beiden Schwingungsebenen ist die Endposition der
Rollen fest vorgegeben durch die Konstruktionsmaße des Hubwerks
und der Katze. Dabei ergibt sich nur ein geringer Stellweg.
In der anderen Ebene bewirkt die Seilwanderung auf der Hubtrom
mel eine Veränderung der Verschiebeplattenposition. Der Stellweg
muß dementsprechend größer sein.
Aus der Kenntnis der stationären, nach der Positionskorrektur
wirkenden horizontalen Haltekraft und dem Verschiebeweg während
des Korrekturvorgangs kann direkt die Größe der anhängenden Last
berechnet werden.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung kann nahezu jeder Kran,
vorzugsweise in Brücken- oder Portalbauweise nachträglich
ausgerüstet werden. Die Möglichkeiten der aktiven, vom Kran bzw.
der Katze entkoppelten Feinpositionierung des Lastaufnahmemit
tels oder auch einer stabilen Lastaufnahme von in definierten
Grenzen exzentrischen Lasten ohne jegliche Horizontalbewegung
aufgrund von Seilelastizitäten ist ein besonderer Vorteil der
erfindungsgemäßen Einrichtung.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Positionier- und
Dämpfungseinrichtung;
Fig. 2a Draufsicht auf die räumliche Anordnung der Führungs
seile;
Fig. 2b Ansicht der Darstellung der Fig. 2a in Brückenfahrt
richtung;
Fig. 2c Ansicht der Darstellung der Fig. 2a in Katzfahrtrich
tung;
Fig. 3 Seitenansicht einer Variante der Tragseilverschiebung;
Fig. 4 Draufsicht auf die Darstellung der Fig. 3;
Fig. 5 Darstellung der Wirkungsweise der Tragseilverschie
bung.
Fig. 1 zeigt eine Übersicht über den konstruktiven Aufbau der
Dämpfungs- und Positioniereinrichtung. Die Standardkomponenten
eines Brückenkrans, wie z. B. Hubwerk und Tragseile, sind aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Die Dämpfungs- und Positioniereinrichtung weist eine verfahr
bare Krankatze 1, Anschlußträger 2, ein Traggestell 3 und Ver
stellrahmen 4a, b auf. Das Traggestell 3 ist mittels der An
schlußträger 2 am Tragwerk der auf der Kranbrücke 9 verfahrbaren
Krankatze 1 angehängt. Die zwei linear verschiebbaren Verstell
rahmen 4a, b sind an dem Gestell 3 befestigt. Der Verstellrahmen 4a
ist eingefahren dargestellt, während der Verstellrahmen 4b in der
ausgefahrenen Lage gezeigt ist. Jeder dieser Verstellrahmen 4a, b
trägt zwei Führungsseiltrommeln 5, die durch eine Welle 8 mecha
nisch gekoppelt sind. Auf dem Traggestell 3 befinden sich vier
weitere Führungsseiltrommeln 5, die um 90° versetzt angeordnet
sind. Die Steuerseile 6, die von miteinander gekoppelten Seil
trommeln 5 jeweils paarweise und parallel ablaufen, werden zu
einer Traverse 7 geführt und dort angelenkt. Mit Hilfe der Steue
rungsseile 6a-6d wird die Pendelung bzw. Feinpositionierung der
Traverse 7 mit der anhängenden Last in Brückenfahrtrichtung
beeinflußt, die Steuerseile 6e-6h dienen der Beeinflussung der
Pendelung bzw. Feinpositionierung in Katzfahrtrichtung. Die An
triebsmotoren der Seiltrommeln 5 sind zur Vereinfachung nicht
dargestellt.
Die Fig. 2a-2c verdeutlichen die räumliche Anordnung der
Führungsseile 6. Durch die Wahl verschiedener Seilabstände und
durch die Anordnung der Anlenkungspunkte 10 auf der Traverse 7
wird erreicht, daß die Führungsseile 6 sich untereinander nicht
berühren.
In den Fig. 3 und 4 ist eine Ausführungsvariante der Trag
seilverschiebung dargestellt. Bei dieser Variante wird von einer
Krankatze 11, die auf einer Katzschiene 12 der Kranbrücke 13
fährt, mittels der Verbindungsstützen 14 das Gestell 15
abgehängt. Durch die Mitte des Gestells 15 läuft das Hubseil 16
von einer Hubseiltrommel 17 ab. Auf dem Gestell 15 stützt sich
eine in Linearführungen 17 gelagerte untere Verschiebeplatte 18
ab. Der untere Verschiebeantrieb 20 dient zu ihrer Linearverstel
lung. Auf der unteren Verschiebeplatte 19 ist eine obere Verschie
beplatte 21 um 90° verdreht ebenfalls in Linearführungen 18
gelagert. Zu ihrer Verschiebung dient der oberer Verschiebean
trieb 22. Verschieberollen 23 und 24 dienen zur aktiven Verschie
bung des Tragseils. Sie sind so eingestellt, daß ihr horizontaler
Abstand jeweils dem Tragseildurchmesser entspricht. Somit ruft
eine Verschiebung einer bzw. beider Verschiebeplatten 19, 21 eine
horizontale Verschiebung des Tragseiles in einer oder beiden
Richtungen hervor. Die konstruktive Größe des jeweiligen Ver
stellweges hängt vom speziellen Anwendungsfall ab. In einer der
beiden Richtungen ist jedoch der Verstellweg grundsätzlich
größer, da die Hakenwanderung aufgrund der Veränderung des Ab
laufpunktes des Tragseils von der Seiltrommel ausgeglichen werden
muß.
In Fig. 5 ist die Wirkungsweise der Positionier- und
Dämpfungseinrichtung in der Variante der Tragseilverschiebung
näher dargestellt. Der Pendelwinkel ist mit ϕ, die Pendelwinkel
geschwindigkeit ist mit ϕ bezeichnet. Auf das Tragseil wird vor
zugsweise über eine gemäß Fig. 3, 4 aufgebaute Rollenanordnung
unterhalb der Katze bzw. des Hubwerks eine Horizontalkraft aufge
bracht. Die Größe der Kraft hängt von der momentanen Größe, Rich
tung und Änderungsgeschwindigkeit des Pendelwinkels bzw. der
Positionsabweichung der Last am Zielpunkt ab. Die Pendelbewegung
der Last wird gedämpft, bzw. eine nach Beendigung der Kran- bzw.
Katzfahrt noch verbliebene Positionsabweichung der Last ausge
glichen. Dabei kann in einer der beiden Schwingungsrichtungen der
Verstellweg vergrößert werden, um die Seilwanderung auf der Hub
trommel ohne die Beeinflussung der Pendeldämpfung zu ermöglichen.
Claims (9)
1. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung zur aktiven Dämpfung der
Pendelung von an Kranen aufgehängten Lasten mit zwischen dem
Kran bzw. einer Krankatze und der Last verlaufenden
Führungsseilen zur Dämpfung der Pendelbewegung der Last und
wobei die Führungsseile von Führungsseiltrommeln ablaufen, da
durch gekennzeichnet, daß für jede Pendelschwingungsebene min
destens zwei Führungsseile (6a-6h) vorgesehen sind und die
Führungsseiltrommeln (5) an einem am Kran bzw. an der Krankatze
(1, 10) abgehängten Gestell (3, 14) angeordnet sind und daß die
Führungsseile (6a-6h) mit einer Zugkraft belastet sind, die
stets gegen die Pendelung der Last wirkt und die über ein An
triebsaggregat erzeugt wird, dessen Abtriebskraft bzw. -moment
unabhängig von der Führungsseiltrommeldrehzahl geregelt ist
und daß die Länge der Führungsseile (6a-6h) unabhängig vonein
ander und auch während des Betriebes des Kranes veränderbar
ist.
2. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens in einer der beiden Pendel
schwingungsebenen vier Führungsseile (6), vom Gestell zum Last
aufnahmemittel verlaufen, wobei jeweils zwei parallel
angeordnet sind.
3. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die in den Führungsseilen (6)
vorhandene Zugkraft den Pendelbewegungen der Last angepaßt ist,
daß jedoch die Führungsseile (6) immer mit einer minimalen Zug
kraft belastet sind.
4. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Seiltrommel (5)
ein Sensor angeordnet ist zur Erfassung der Seillänge und damit
auch des Pendelwinkels und der Pendelwinkelgeschwindigkeit der
Last.
5. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsseile während
derjenigen Schwingungsphase der Last, in der das oder die
Führungsseile (6) von der Seiltrommel (5) abgewickelt werden,
mit einer konstanten Zugkraft belastet sind.
6. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach einem der vorange
gangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Führungsseile (6) zu jedem Zeitpunkt mit der in Abhängigkeit
von den aktuellen Bewegungsgrößen der Pendelbewegung einge
stellten, und damit variablen, Zugkraft belastet sind.
7. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß Sensoren vorhanden sind, die eine Wegdiffe
renz zwischen Lastaufnahmemittelsoll- und Lastaufnahmemittel
istposition messen und, daß danach durch die Änderung der
Führungsseillängen die Position des Lastaufnahmemittels ent
sprechend verändert wird.
8. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach einem der vorange
gangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die horizonta
le Position der Führungsseiltrommeln (5) für beide Antriebe
einer Schwingungsebene (4a, 4b) unabhängig voneinander ein
stellbar ist.
9. Einrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gestell (3, 4), an dem die
Führungsseiltrommeln (5) angeordnet sind, größere Abmessungen
als die Krankatze aufweist.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE19934325946 DE4325946C2 (de) | 1993-08-02 | 1993-08-02 | Dämpfungs- und Positioniereinrichtung zur aktiven Dämpfung der Pendelung von an Kranen aufgehängten Lasten |
EP94112079A EP0638510A1 (de) | 1993-08-02 | 1994-08-02 | Dämpfungs- und Positioniereinrichtung zur aktiven Dämpfung der Pendelung von pendelnd aufgehängten Lasten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934325946 DE4325946C2 (de) | 1993-08-02 | 1993-08-02 | Dämpfungs- und Positioniereinrichtung zur aktiven Dämpfung der Pendelung von an Kranen aufgehängten Lasten |
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DE4325946C2 DE4325946C2 (de) | 1998-04-09 |
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ID=6494306
Family Applications (1)
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Country Status (2)
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