DE4126508A1

DE4126508A1 - Kran

Info

Publication number: DE4126508A1
Application number: DE19914126508
Authority: DE
Inventors: Gregor Dipl Ing Jansen
Original assignee: Mannesmann AG
Current assignee: Vodafone GmbH
Priority date: 1991-08-07
Filing date: 1991-08-07
Publication date: 1993-02-11

Description

Die Erfindung betrifft einen Kran mit zwei an einer Kranbrücke angeordneten Windwerken, deren Seile über Umlenkrollen zu einer Katze bzw. zu einem daran hängenden Lastaufnahmemittel geführt sind.

Bei einem Kran dieser Art nach der DE-PS 17 56 948 ist ein Windwerk zum Verfahren der Katze und ein anderes Windwerk zum Heben und Senken des Lastaufnahmemittels vorhanden. Beim Verfahren der Katze steht das Seil in einem Bereich unter Spannung, während sich im anderen Bereich Schlaffseil bildet. Eine Änderung der Katzfahrrichtung erfordert einen Lastwechsel im Antriebssystem, der zu einer spielbehafteten Katzbewegung führt, die sich auch auf die Höhenlage der Last auswirkt.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kran mit Katze der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß sowohl die Hub- als auch die Katzbewegung spielfrei sind. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Seile beider Windwerke über an der Katze gelagerte Umlenkrollen zu dem Lastaufnahmemittel geführt sind und beide Windwerke zum Heben und Senken des Lastaufnahmemittels die Seile gleichzeitig auf- oder abwickeln, während zum Verfahren der Katze ein Seil angezogen und das andere nachgelassen wird. Es sind also beide Seile stets gleichmäßig belastet, ohne daß ein Schlaffseil entsteht. Wenn nur ein Windwerk auf- bzw. abwickelt, ergibt sich eine diagonale Bewegung des Lastaufnahmemittels. Damit das Fahren der Katze auch ohne Nutzlast möglich ist, muß das Eigengewicht des Lastaufnahmemittels größer sein als die Bewegungswiderstände der Katze.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Windwerke mit über Leitungen an einen Auswerter angeschlossenen Winkelkodierer versehen. Durch Auswertung der Drehwinkel der Winkelkodierer läßt sich aus den Meßdaten zu jedem Zeitpunkt die Lastposition bestimmen. Etwaige Seildehnungen können über eine Lastmeßeinrichtung berücksichtigt werden.

Die Windwerke können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung Seilrillen für zwei Seile haben, wobei auf der Katze für jedes Windwerk zwei Umlenkrollen mit Abstand voneinander angeordnet sind. Es sind somit vier Seile von den Umlenkrollen schräg herunter zu einem Anschlagpunkt geführt und verhindern ein Pendeln der Last. Wenn das Lastaufnahmemittel eine quer zur Kranbrücke liegende Traverse ist, können zwei Anschlagpunkte darauf nebeneinander angeordnet sein. Die Umlenkrollen sind vorzugsweise auf Achsen der Katzräder gelagert.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Seile um Unterflanschrollen des Lastaufnahmemittels zu einem Festpunkt an der Katze geführt sein. Durch diese Seileinscherung läßt sich das Verhältnis von Katzfahr- zu Hubgeschwindigkeit von 1 : 1 auf 2 : 1 erhöhen.

Zur besseren Stabilisierung des Lastaufnahmemittels können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Achsen von Rädern der Katze obere Angriffspunkte von Hebelarmen einer Nürnberger Schere bilden, die sich auf einer Scherendrehachse kreuzen und am unteren Gelenk Lastführungsarme haben, die an einer Anschlagachse miteinander verbunden sind. Hier können zwei Nürnberger Scheren nebeneinander angeordnet und über gemeinsame Achsen miteinander verbunden sein, wobei an der Anschlagachse Anschlagpunkte für die Seile und das Lastaufnahmemittel vorhanden sind. Je nach geforderter Hubhöhe ist die Addition einer weiteren Schere in Hubrichtung in Betracht zu ziehen. Die Last hängt in den Seilen und nicht in der Schere. Eine Variante, bei der die Seilenden direkt mit den Achsen der Räder verbunden sind, ist denkbar.

Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und im folgenden erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Kranbrücke in der Seitenansicht,

Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1,

Fig. 3 und 4 Kranbrücken mit Seilumlenkungen an Unterflaschenrollen in der Seitenansicht,

Fig. 5 eine Kranbrücke mit einer Nürnberger Schere in der Seitenansicht,

Fig. 6 eine Seitenansicht von Fig. 5,

Fig. 7 eine Draufsicht auf Fig. 5,

Fig. 8 eine Kranbrücke mit einer mehrgliedrigen Nürnberger Schere in der Seitenansicht.

Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 trägt eine Kranbrücke 1 an ihren Enden zwei Windwerke 2, von deren gegenläufigen Seilrillen 2a Seile 3 über an einer Katze 5 gelagerte Umlenkrollen 4 zu einem gemeinsamen Anschlagpunkt 7 an einem Lastaufnahmemittel 6 geführt sind. In Fig. 2 ist deutlich zu erkennen, daß die Umlenkrollen 4 für die Seile 3 auf Achsen 10 befestigt sind, die auch Räder 11 zum Verfahren der Katze 5 auf der Kranbrücke 1 tragen. Jedes Windwerk 2 hat an einer Stirnseite einen Winkelkodierer 17, von dem jeweils eine Leitung 19 zu einem ortsfesten Auswerter 18 führt, der die genaue Lage der Last anzeigt.

Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 3 und 4 sind die Seile 3 an den Lastaufnahmemitteln 6 um Unterflaschenrollen 8 zu Festpunkten 9 an den Katzen 5 geführt. Die Unterflaschenrollen 8 sind nach Fig. 3 auf zwei nebeneinanderliegenden Achsen und nach Fig. 4 auf einer gemeinsamen Achse gelagert.

Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 bis 7 ist die Katze 5 aus zwei nebeneinander angeordneten Nürnberger Scheren 12 gebildet. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Umlenkrollen 4 auf den Achsen 10 für die Räder 11 gelagert. Wegen der Befestigung der Nürnberger Schere mit den oberen Enden der Hebelarme 13 an den Achsen 10 variiert der Radstand je nach Höhenlage des Lastaufnahmemittels 6. Die Hebelarme 13 kreuzen sich an einer gemeinsamen Scherendrehachse 15 und haben am unteren Ende Drehachsen 16 für Lastführungsarme 14, die in einer gemeinsamen Anschlagachse 7a miteinander verbunden sind. An dieser Anschlagachse 7a sind die vier Seile 3 an zwei nebeneinanderliegenden Anschlagpunkten 7b und 7c des als Traverse ausgebildeten Lastaufnahmemittels 6 befestigt.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 haben die Nürnberger Scheren 12 jeweils drei Hebelarme 13 zwischen den Achsen 10 und den Lastführungsarmen 14.

Claims

1. Kran mit zwei an einer Kranbrücke angeordneten Windwerken, deren Seile über Umlenkrollen zu einer Katze bzw. zu einem daran hängenden Lastaufnahmemittel geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile (3) beider Windwerke (2) über an der Katze (5) gelagerte Umlenkrollen (4) zu dem Lastaufnahmemittel (6) geführt sind und beide Windwerke (2) zum Heben und Senken des Lastaufnahmemittels (6) die Seile (3) gleichzeitig auf- oder abwickeln, während zum Verfahren der Katze (5) ein Seil (3) angezogen und das andere nachgelassen wird.

2. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Windwerke (2) mit über Leitungen (19) an einen Auswerter (18) angeschlossenen Winkelkodierern (17) versehen sind.

3. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Windwerk (2) Seilrillen (2a) für zwei Seile (3) hat und daß auf der Katze (5) für jedes Windwerk (2) zwei Umlenkrollen (4) mit Abstand voneinander angeordnet sind.

4. Kran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vier ablaufenden Seile (3) über die Umlenkrollen (4) zu einem Anschlagpunkt (7) am Lastaufnahmemittel (6) geführt sind.

5. Kran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ablaufenden Seile (3) jeder Seite der Katze (5) zu diesen Seiten zugeordneten Anschlagpunkten (7b, 7c) einer senkrecht zur Kranbrücke (1) liegenden, als Lastaufnahmemittel (6) dienenden Traverse geführt sind.

6. Kran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrollen (4) auf Achsen (10) der Katz-Räder (11) gelagert sind.

7. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile (3) um Unterflaschenrollen (8) des Lastaufnahmemittels (6) zu einem Festpunkt (9) an der Katze (5) geführt sind.

8. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (10) von Rädern (11) der Katze (5) obere Angriffspunkte von Hebelarmen (13) einer Nürnberger Schere (12) bilden, die sich auf einer Scherendrehachse (15) kreuzen und am unteren Gelenk (16) Lastführungsarme (14) haben, die an einer Anschlagachse (17a) miteinander verbunden sind.

9. Kran nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Nürnberger Scheren (12) nebeneinander angeordnet sind, die über gemeinsame Achsen (7a, 10, 15, 16) miteinander verbunden sind.

10. Kran nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der Anschlagachse (7a) zwischen den Nürnberger Scheren (12) nebeneinander zwei Anschlagpunkte (7b, 7c) für die Seile (3) und ein Lastaufnahmemittel (6) angeordnet sind.