DE4303903C2 - Verfahren zum Entstören des Einseitenbandempfangs zweiseitenband-amplitudenmodulierter Sendersignale und Funkempfänger zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Entstören des Einseitenbandempfangs zweiseitenband-amplitudenmodulierter Sendersignale und Funkempfänger zum Durchführen des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entstören des Einseiten
bandempfanges von zweiseitenband-amplitudenmodulierten Signalen gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie auf einen Funkempfänger gemäß den
Oberbegriffen der Ansprüche 5, 6, 7 und 8.
Im Kurzwellenbereich gibt es, wie allgemein bekannt, häufig Seitenband
überlappungen. Die Überlappungen sind oft erheblich und liegen, wenn sie auf
treten, in der Form vor, daß die überlappenden Seitenbänder bis fast zur
Trägerfrequenz des jeweiligen Nachbarsignals reichen aber nicht darüber hinaus.
Das Selektivitätsproblem, das sich daraus ergibt, ist durch eine frühere Er
findung des Erfinders (WO 92/10039; zugehöriges, inzwischen erteiltes Europ.
Patent Nr. 559 716 B1) in allgemeiner Form gelöst worden. Deren Kern besteht
in Entstör-Kompensations-Methoden. Ein entsprechender Funkempfänger wurde
inzwischen noch nicht gebaut. Die nachstehend dargestellte Erfindung be
schreibt einen Funkempfänger, der von einer der Entstör-Kompensations-
Methoden nach WO 92/10039 Gebrauch macht, aber durch weitere Erfindungs
merkmale gekennzeichnet ist, insbesondere dadurch daß die Entstör-Kompen
sationen im Niederfrequenzbereich stattfinden.
Zunächst sei das Selektivitätsproblem noch einmal umrissen. Der Mißstand
zeitweiliger Seitenbandüberlappung im Kurzwellenbereich kommt auf folgende
Weise zustande:
Aufgrund internationaler Vereinbarungen hat man für die Kurzwellen-Rundfunk
bereiche einen Kanalabstand von 5 kHz festgelegt. Das bedeutet: Der Abstand
zwischen den Trägerfrequenzen zweier unmittelbar benachbarter Kanäle beträgt
5 kHz. Im allgemeinen gehen jedoch die Frequenzspektren der Basisbänder, die
von den Kurzwellensendern übertragen werden, von 200 Hz bis 4,5 kHz. Den
Rundfunkstationen ist es offiziell erlaubt, so zu Verfahren.
Das Ergebnis ist: Wenn die Signale zweier solcher Nachbarkanalstationen - von
den Betreibern beabsichtigt oder nicht beabsichtigt - zur gleichen Zeit im glei
chen geographischen Gebiet ankommen, so überlappt dort das obere Seiten
band der Station, die die niedrigere Trägerfrequenz besitzt, das untere Seiten
band der Station mit der höheren Trägerfrequenz.
Die Fälle, in denen sich die Seitenbänder unmittelbar benachbarter Kanäle über
lappen, sind zahlreich. Die Sendezeiten der Stationen sind nicht immer so
wohlgeordnet, daß Überlappungen vermieden werden. Offiziell sollte letzteres
zwar so sein; verschiedene Umstände bewirken jedoch die entstehenden Miß
stände.
Diese führen zu den entsprechenden Interferenzen infolge Seitenbandüber
lappung.
Gemäß dem Stand der Technik kann man die Störung des Überlappens von
Seitenbändern vermindern, indem man das Prinzip des Einseitenbandempfanges
verwendet (ECSS-Methode): Es wird eines der beiden Seitenbänder der
Wunschstation selektiert, wobei der Benutzer des Empfängers wahlweise das
Seitenband mit der kleineren (oder gar nicht bestehenden) Interferenzstörung
einschalten kann.
Leider ist dann doch noch oft genug das gewählte Seitenband so gestört, daß
der Hörer enttäuscht ist.
Diesen Mißstand wollte die Erfindung WO 92/10039 beseitigen. Sie nutzt dabei
folgenden Sachverhalt:
Wenn man die zwei frequenzhöher liegenden und die zwei frequenztiefer liegen
den Nachbarkanäle des zum Empfang gewünschten Signals in Augenschein
nimmt, so findet man mit absoluter Sicherheit in einem der vier Kanäle eine
Zweiseitenbandschwingung mit einem Seitenband, das frei von Interferenz ist.
Das Grundprinzip der Erfindung WO 92/10039, welches auch das Grundprinzip
des hier erfundenen Funkempfängers ist, besteht in folgendem:
Die Zweiseitenbandschwingungen zwischen dem Träger der gewünschten Sta
tion und derjenigen Zweiseitenbandschwingung einige Kanäle höher oder tiefer,
die das ungestörte Seitenband besitzt, werden zusammen mit der letztgenann
ten Zweiseitenbandschwingung als ein zusammengehöriges Ganzes aufgefaßt,
das wir hier "Einseiten-Ensemble" nennen wollen. Die Aufgabe, die sich die Er
findung gestellt hat, besteht darin, das gewählte Einseitenband-Signal der
gewünschten Station von diesem "Einseiten-Ensemble" der auf der gewählten
Seite befindlichen Zweiseitenbandschwingungen zu befreien, während die Denk
weise des Standes der Technik seither darin bestand, nur das gewählte Einsei
tenband von den Schwingungen des unmittelbaren Nachbarkanals zu trennen.
Diese neue Auffassung des Problems der Selektion durch den Erfinder führt zu
einer neuartigen Prozedur der Selektion, die in der WO 92/10039 erläutert ist.
Bei dieser Prozedur werden die Zweiseitenbandschwingungen des Einseiten-En
sembles alle gelöscht, das gewählte Einseitenband des Wunschsender-Signals
jedoch nicht. Übrig bleibt das letztere.
Dabei können die Löschungen gleichzeitig erfolgen (vom Erfinder inzwischen
"Simultanmethode" genannt) oder nacheinander (vom Erfinder inzwischen "Suk
zessivmethode" genannt).
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren dafür anzugeben sowie zugehörige
Funkempfänger bereitzustellen, mit denen diese Verfahren durchführbar sind.
Gelöst wird diese Aufgabe das Verfahren betreffend durch die im Anspruch 1
angegebenen Merkmale, die Funkempfänger betreffend durch die in den An
sprüchen 5 bis 8 angegebenen Merkmale.
Das Grundprinzip der Löschung besteht darin, daß bei jeder Zweiseitenband
schwingung des Einseiten-Ensembles zwei Operationen stattfinden:
- 1. das eine Seitenband erfährt eine Seitenumkehr (in der Modulationstheorie auch "Inversion" genannt)
- 2. das invertierte Seitenband wird mit Vorzeichenumkehr (180°-Phasenver schiebung) zu dem anderen Seitenband addiert und löscht dieses dadurch aus.
Das Verfahren funktioniert einwandfrei, wenn das äußerste Seitenband der
äußersten Zweiseitenbandschwingung frei von Überlappung ist, und das ist im
ungünstigsten Fall, wie oben dargelegt, beim zweiten (oberen oder unteren)
Nachbarkanal der Fall.
Bis hierher war von dem bereits geschützten Grundprinzip der Erfindung die
Rede.
Die hier vorliegende Erfindung, eine gerätetechnische Verwirklichung des Grund
prinzips, wird im folgenden besprochen: ein im Detail durchüberlegter Funkem
pfänger auf der Basis der Sukzessivmethode mit dem besonderen Merkmal, daß
die Löschungen im Niederfrequenzbereich stattfinden.
Das gewählte Einseitenband wird in diesem Gerät so frequenzumgesetzt, daß
dessen Träger auf die Frequenz Null abgebildet wird. Die störende Zweiseiten
bandschwingung des unmittelbaren Nachbarkanals schließt sich ungedämpft
frequenzaufwärts daran an, ebenso wie die sich gegenseitig überlappenden
Zweiseitenbandschwingungen weiterer Nachbarkanäle frequenzaufwärts.
Das Gerät ist für die Möglichkeit von vier frequenzhöheren und vier frequenz
niedrigeren sich überlappenden Nachbar-Zweiseitenbandschwingungen ausge
legt.
Nach dem gegenwärtigen Stand der Überlappungs-Häufigkeiten im Kurzwellen
bereich würde eine Auslegung für jeweils zwei sich gegenseitig überlappende
Nachbarsignale - zwei oberhalb und zwei unterhalb der Trägerfrequenz des
Wunschsenders - genügen. Um die Leistungsfähigkeit des Prinzips zu verdeut
lichen, das sogar auf beliebig viele sich überlappende Nachbarsignale aus
gedehnt werden kann, wurde dem hier beschriebenen Gerät die Zahl "jeweils 4"
zugrundegelegt.
Das überlappungsfreie obere Seitenband der frequenzobersten, der vierten Zwei
seitenbandschwingung des Ensembles wird mit Seitenumkehr und gleichzeitiger
Vorzeichenumkehr auf die andere Seite frequenzumgesetzt - in anschaulicher
Bezeichnungsweise: "geschwenkt" - so daß das obere Seitenband der Zweiseit
enbandschwingung des nächsttieferen Nachbarkanals von Überlappung befreit
wird. "Schwenken" soll nachfolgend immer heißen: Seitenumkehr mit Vor
zeichenumkehr. Das soeben störbefreite Seitenband wird sodann
seinerseits geschwenkt auf die tiefere Seite dieses Kanals, so daß auch das
obere Seitenband der Zweiseitenbandschwingung des nächsttieferen Kanals vor
diesem Kanal störfrei wird. Die Schwenkungen werden fortgesetzt bis zum zu
empfangenden Einseitenband des Wunschsenders, so daß dieses dann von Stö
rung frei ist - hier also 4-mal.
Das Gerät ist sehr einfach zu bedienen: Der variable Tiefpaß (TP2 in Fig. 15
oben), den man dazu braucht, gemäß der Zahl der vorliegenden Überlappungen
und der daraus resultierenden Zahl der erforderlichen Schwenkungen das
Frequenzband am oberen Ensembleende abzuschneiden, wird bedient wie üb
liche Bandbreiteneinsteller. Zweckmäßigerweise wird er als aktives Filter
gebaut.
Es wird davon ausgegangen, daß der Empfänger ein Doppel-Superhet ist, bei
spielsweise mit einer 1. Zwischenfrequenz 40 MHz und einer 2. Zwischen
frequenz von 45 kHz. Nur Doppel-Superhets sind frei vom unerwünschten
Empfang von Spiegelfrequenzen; hauptsächlich bei diesem Empfängertyp lohnt
sich der Aufwand der Entstör-Kompensation.
Das Abschneiden des zweiten Seitenbandes im 2. ZF-Bereich geschieht mittels
Tiefpaß. Theoretisch könnte man auch das Seitenband der anderen Seite mittels
Hochpaß abschneiden. Im Rahmen der hier vorgeschlagenen Empfängerkonzep
tion sieht der Anmelder jedoch Vorteile in der Verwendung eines Tiefpasses.
Die Demodulation erfolgt anschließend an den Einseitenband-Tiefpaß durch
Produktdemodulation mittels des um 90° phasenverschobenen Trägers. Der
Träger wird mittels einer als schmalbandiges Filter wirkenden PLL gewonnen.
Diese Vorgehensweise liegt im Rahmen des Standes der Technik und wird
unten noch erläutert.
In den nachstehenden Abschnitten wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
- aufeinander aufbauend - betrachtet:
- A) ein Funkempfänger zum Einseitenbandempfang zweiseitenband amplituden-modulierter Sender gemäß dem Stande der Technik vor der Existenz von WO 92/10039 ohne Entstör-Kompensation seitenband überlappender Nachbarsender. Ein solcher Empfänger wird hier lediglich dargestellt der darauf aufbauenden Systematik halber. In ihm sind weder Erfindungsgedanken von WO 92/10039 noch von der hier vorliegenden Erfindung enthalten.
- B) ein Funkempfänger zum Einseitenbandempfang zweiseitenband
amplituden-modulierter Sender gemäß A) mit der erfindungsgemäßen
Entstör-Kompensation der Seitenbandüberlappung eines Nachbarsenders
oberhalb des Wunschsenderkanals oder unterhalb des Wunsch
senderkanals.
Dabei werden Varianten einer Entstör-Kompensation beschrieben: eine Variante B1 und eine Variante B2, wobei letztere noch als B2a variiert werden kann; - C) ein Funkempfänger zum Einseitenbandempfang zweiseitenamplituden modulierter Sender gemäß A) und B1 oder gemäß A) und B2 oder gemäß A) und B2a, jedoch mit Entstör-Kompensation nicht bloß eines, sondern von bis zu 4 sich gegenseitig mit ihren Seitenbändern überlappenden frequenzbenachbarten Sendern oberhalb oder aber unterhalb des Wunschsenderkanals.
Es zeigen:
Fig. 1 eine prinzipielle Schaltungsanordnung eines Empfängerteils
vom Antenneneingang bis zur zweiten Zwischenfrequenz als
Einseitenband,
Fig. 2 die Lage eines gestörten und eines ungestörten Seiten
bandes bezüglich der Zwischenfrequenz,
Fig. 3 das nach Filterung durch den Tiefpaß TP1 nach Fig. 1
verbleibende untere Seitenband,
Fig. 4 das niederfrequente Basisband W eines Wunschsenders als
Ergebnis der Produktdemodulation mit einem Träger, der
mittels einer PLL gewonnen und dann um 90° in der Phase
verschoben worden ist,
Fig. 5 eine bekannte Schaltungsanordnung zur Gewinnung des in
Fig. 4 gezeigten Ergebnisses,
Fig. 6 Schaltungsanordnung eines Funkempfängers zum Einseiten
bandempfang zweiseitenband-amplitudenmodulierter Sender
ohne Entstör-Kompensation,
Fig. 7 Schwingungsgemisch am Ausgang der Schaltungsan
ordnung gemäß Fig. 6 in Seitenbanddarstellung,
Fig. 8 Schwingungsgemisch als Ergebnis einer erfindungsgemäßen
Entstör-Kompensation,
Fig. 9 ein Einseitenband als Ergebnis einer erfindungsgemäßen
Entstör-Kompensation,
Fig. 10 das Ergebnis einer Multiplikation des Einseitenbandes nach
Fig. 9 mit einer Sinusschwingung der Frequenz fTD
Fig. 11 eine Schaltungsanordnung zur Erzeugung des ungestörten
Basisbandes eines Wunschsenders,
Fig. 12a ein zu entstörendes Schwingungsgemisch W + D,
Fig. 12b das aus dem Schwingungsgemisch durch Multiplikation mit
acos2π2fTDt invertierte Schwingungsgemisch W* + D*
einschließlich eines oberen Mischproduktes,
Fig. 12c das durch Multiplikation mit a/2 reproduzierte ursprüngliche
Schwingungsgemisch W + D,
Fig. 12d die Summe der Schwingungsgemische von Fig. 12b und
12c,
Fig. 12e als Endergebnis der Vorgänge nach den Fig. 12a bis 12d
das vom oberen Mischprodukt und von W* befreite
Basisband W,
Fig. 13 Schaltungsanordnung zur Durchführung der Schritte nach
den Fig. 12a bis 12e,
Fig. 14 eine weitere Variante einer Entstör-Kompensation und
Fig. 15 Schaltungsanordnung eines entstörten Funkempfängers zum
Empfang von vier sich gegenseitig überlappenden Zwei
seitenband-Sendern.
Fig. 1 zeigt eine prinzipielle Schaltungsanordnung eines Empfängerteils von
einem Antenneneingang bis zur zweiten Zwischenfrequenz als Einseitenband;
auf dieser Schaltungsanordnung bauen die nachfolgenden Erfindungsgedanken
auf.
Das dargestellte Prinzip dieses Empfängerteils entspricht weitgehend dem Stand
der Technik.
Die angegebenen Zwischenfrequenzen sind nur als Beispiele aufzufassen; es
können auch andere sein. Der Empfänger umfaßt zweckmäßigerweise (mit
Reservezuschlägen) einen AM-Frequenzbereich von 140 kHz bis 30 MHz.
Die Bandbreite eines Bandpasses BP1 ist hier im Beispiel mit Rücksicht auf die
im nachfolgenden Empfängerteil stattfindende Entstör-Kompensation in der
Größe von 90 kHz gewählt, nämlich so daß darin zusätzlich zum zu
empfangenden Wunsch-Einseitenband die Zweiseitenbänder von vier ins Auge
gefaßten frequenzhöheren und von vier ins Auge gefaßten frequenzniederigeren
Nachbarsendern, die gegebenenfalls stören und sich gleichzeitig stören könnten,
mit Reserve Platz haben:
2 (4.9 kHz + 4,5 kHz Wunsch-EB + 4,5 kHz Reserve) = 90 kHz.
Dabei ist das Frequenzraster 9 kHz des Mittel- und Langwellenbereichs
zugrundegelegt. Auf Kurzwelle besteht ein engeres Frequenzraster. Generell
international vereinbart ist dort ein Trägerfrequenzabstand von 5 kHz. In einer
analogen Überlegung würde hier eine Bandbreite von 50 kHz ausreichen. Der
Einheitlichkeit halber bleiben wir bei 90 kHz für den gesamten AM-Bereich.
Ein auf zwei verschiedene Frequenzen umschaltbarer Oszillator O2 dient dazu,
das obere oder das untere Seitenband zu wählen. Schaltet man hier im Beispiel
die Oszillatorfrequenz 40 045 kHz ein, so empfängt man - nach zweiter
Mischung und Demodulation im noch zu besprechenden weiteren Empfängerteil
- das obere Seitenband des hochfrequenten Signals. Mit "hochfrequent" ist
dabei das Signal bezeichnet, wie es auf die Antenne trifft. Schaltet man die
Oszillatorfrequenz 39 955 kHz ein, so empfängt man das untere Seitenband des
hochfrequenten Signals.
Das untere Seitenband befindet sich auf dem hochfrequenten Übertragungsweg
zwar in Kehrlage. Durch die Frequenzumsetzung mittels der beiden Mischungen
in Verbindung mit der Tatsache, daß das Filter nach dem Mischer Mi2 ein
Tiefpaß TP1 und kein Hochpaß ist, erscheint es jedoch nach der Demodulation
in der erwünschten Regellage.
Nachfolgend wird zunächst der Fall betrachtet, daß ein Seitenband durch
Seitenbandüberlappung des Nachbarsenders gestört ist, das andere nicht. Durch
Einschalten der jeweils geeigneten 2. Oszillatorfrequenz (39 955 kHz oder aber
40 045 kHz) kann man es immer so einrichten, daß das gestörte Seitenband
oberhalb der 2. Zwischenfrequenz 45 kHz liegt, das ungestörte unterhalb (Fig.
2).
Der Tiefpaß TP1 hat eine hohe Flankensteilheit. Durch ihn wird das obere
Seitenband abgetrennt (Fig. 3). Mit "hoher Flankensteilheit" ist die bei
Einseitenbandempfang übliche Flankensteilheit gemeint.
Mit dem durch die PLL gewonnenen Träger, den man zuvor um 90° in der
Phase verschiebt, wird sodann produktdemoduliert. Ergebnis ist das gewünsch
te niederfrequenzte Basisband W des Wunschsenders (Fig. 4).
Dieser Vorgang wird entsprechend dem Stand der Technik mit den Bauteilen
von Fig. 5 verwirklicht, nämlich mit dem Tiefpaß TP1 von Fig. 1, einer PLL, die
wir PLLF1 nennen wollen, weil sie als Filter dient, und einem Phasenschieber
P1. Der PLLF geben wir die lfd. Nr. 1, weil uns später eine weitere PLLF begeg
net. Die Ausgangsschwingungen von TP1 und PLLF1, das zwischen-frequente
Einseitenband einerseits und die gewonnene zwischenfrequente Träger
schwingung des Wunschsenders andererseits, die zuvor im Phasenschieber P1
um 90° phasenverschoben wird, gehen sodann zwecks Demodulation in einen
Mischer Mi3. Die gemäß dem Stand der Technik vorgenommene Phasen
verschiebung des Produktdemodulation benutzten Trägers um 90° hat den
Sinn, bei der Demodulation einen kleinen Klirrfaktor zu erzielen. Durch die 90°
Phasenverschiebung wird eine Abtastung der Spannungsmaxima des aus TP1
herauskommenden Einseitenband-Signals erreicht, äquivalent einer Spitzen
wertgleichrichtung. Der Mischer Mi3 ist gefolgt von einem Tiefpaß TP2, der die
in den NF-Bereich frequenzumgesetzten, nichtüberlappenden Nachbar-Zwei
seitenbandschwingungen (in Fig. 4 schraffiert) von den Niederfrequenzen des
Wunschsenders W abtrennt.
Fig. 6 zeigt die vollständige Schaltungsanordnung eines Funkempfängers zum
Einseitenbandempfang zweiseitenband-amplitudenmodulierter Sender ohne
Entstör-Kompensation.
In der Fig. 6 oben rechts erkennt man die aus Fig. 5 übernommene Demo
dulationsschaltung. Etwa erforderliche Verstärker (über den hochfrequenten
Eingangsverstärker hinaus) sind in die Schaltung nicht eingezeichnet, da es hier
nur um die Darstellung des Prinzips geht.
Wir betrachten nun
B) einen neuartigen, erfindungsgemäßen Funkempfänger zum Einseiten bandempfang zweiseitenband-amplitudenmodulierter Sender mit Entstör- Kompensation der Seitenüberlappung eines frequenzbenachbarten Senders.
B) einen neuartigen, erfindungsgemäßen Funkempfänger zum Einseiten bandempfang zweiseitenband-amplitudenmodulierter Sender mit Entstör- Kompensation der Seitenüberlappung eines frequenzbenachbarten Senders.
Das aus Mi3 von Fig. 6 herauskommende Schwingungsgemisch bietet in
Seitenbanddarstellung das in Fig. 7 dargestellte Bild. Erwartungsgemäß finden
wir - als Ergebnis der Demodulation durch Mi3 - das erwünschte Basisband des
Wunschsenders W in der für das menschliche Ohr richtigen Frequenzlage vor.
In seinen oberen Frequenzen ist es jedoch gestört durch das überlappende
Seitenband des Frequenznachbarn D. Dieses überlappende Band gilt es zu be
seitigen, und zwar nicht gemäß dem Stand der Technik durch Beschneidung des
Basisbandes, sondern erfindungsgemäß, indem das obere Seitenband des Stör
senders D, welches wir als ungestört voraussetzen, dazu benutzt wird, das
störende untere Seitenband von D durch negative Überlagerung zu löschen.
"Negative Überlagerung" bedeutet: Wenden der Zweiseitenbandschwingung D
und anschließendes Addieren der gewendeten Zweiseitenbandschwingung in
exakt der gleichen Größe und Phase mit negativem Vorzeichen zu D. Dadurch
wird der Störer D auslöscht.
Um es nochmals zu betonen: Hier in Abschnitt B liegt - im Gegensatz zu dem
Sachverhalt, der in Abschnitt C behandelt wird - der einfache Fall vor, daß das
obere Seitenband von D seinerseits nicht gestört ist, d. h. nicht störend über
lappt vom unteren Seitenband des nächsten frequenzhöheren Senders. Der
kompliziertere Fall, daß auch das obere Seitenband von D entstört ist und
seinerseits gestört werden muß, wird unten in Abschnitt C behandelt.
Bevor die Operation der Löschung vorgenommen werden kann, müssen die
Schwingungen, welche oberhalb des ungestörten oberen Seitenbandes von D
existieren (in Fig. 7 schraffiert) durch den Tiefpaß TP2 abgeschnitten werden.
Im Gegensatz zu dem Tiefpaß TP2 der Fig. 5, der lediglich das NF-Band des
empfangenen Wunschsenders C an seinem natürlichen oberen Ende
abschneidet, schneidet der Tiefpaß TP2 bei dem jetzt behandelten Fall die
Frequenzen oberhalb des oberen Seitenbandes von D ab. An die Stelle der durch
Demodulation gewonnenen Niederfrequenz des Wunschsenders, NF = W, ist
jetzt eine um den Störer D erweiterte "Niederfrequenz" W + D getreten.
Bei der Variante B1 der Entstör-Kompensation geschieht das Löschen dadurch,
daß das Schwingungsgemisch W + D mit einer Sinusschwingung multipliziert
wird, deren Frequenz gleich der Trägerfrequenz fTD von D ist, deren Phase aber
gegenüber der Trägerschwingung um 90° verschoben ist. Ergebnis ist das in
Fig. 8 dargestellte Schwingungsgemisch.
Wie man erkennt, entstehen ein oberes und ein unteres Mischprodukt. Beim
unteren Mischprodukt löschen sich die Seitenbänder von D auf folgende Weise
gegenseitig aus:
Die Trägerfrequenz fTD des Störers wird in die Frequenz Null abgebildet, das
obere Seitenband des Störers wird von Null an aufwärts abgebildet, das untere
Seitenband des Störers aber in den Bereich mathematisch negativer Frequenzen.
Da es in der physikalischen Wirklichkeit negative Frequenzen nicht gibt,
erscheint das untere Seitenband ebenfalls von Null an aufwärts, dort aber ge
mäß der trigonometrischen Formel sin (-α) = -sin α, mit einem Vorzeichen, das
dem des abgebildeten oberen Seitenbandes entgegengesetzt ist. Somit löschen
sich die beiden Seitenbänder dort gegenseitig aus. Das ebenfalls in den Bereich
mathematisch negativer Frequenzen geratende Wunschband W erfährt, in den
positiven Frequenzbereich gespiegelt, eine Vorzeichenumkehr, existiert aber
weiter - als Einseitenband in Kehrlage und um die Frequenz fTD frequenzaufwärts
versetzt. Was aber das Entscheidende ist: Dieses Band ist von keiner Seite her
überlappt. An das Band schließt sich in Richtung höherer Frequenzen ein
frequenzversetztes Schwingungsgemisch W + D als oberes Mischprodukt an.
Letzteres wird durch einen Tiefpaß mit der Grenzfrequenz fTD abgetrennt. Fig. 9
zeigt das Ergebnis.
Dieses Einseitenband wird nun erneut mit der bereits oben verwendeten Sinus
schwingung der Frequenz fTD multipliziert - man kann auch sagen: demoduliert.
Das Ergebnis ist in Fig. 10 zu sehen.
Das dabei entstehende frequenzobere Mischprodukt sperrt man wiederum mit
einem Tiefpaß der Grenzfrequenz fTD aus. Endergebnis ist das ungestörte
Basisband W des Wunschsenders.
Die geschilderten Vorgänge werden mit der in Fig. 11 dargestellten Schaltungs
anordnung verwirklicht. Eine dort eingezeichnete PLLF2, gefolgt von einem
Phasenschieber P2, liefert die zum Abwärtsmischen erforderliche Cosinus
schwingung, wie anhand von Fig. 8 beschrieben. Das Mischen, als Multi
plikation gedacht, findet in einem Mischer Mi4 statt, der mit einem Tiefpaß
TP3* verbunden ist. Die gleiche Cosinusschwingung wird dazu benutzt, in
einem multiplizierenden Mischer Mi5, der mit einem Tiefpaß TP3 verbunden ist,
das Einseitenband der Fig. 9, das aus TP2 herauskommt, zu demodulieren:
Hinter TP3 erscheint das entstörte Basisband des Wunschsenders W. Die Tief
pässe TP3 und TP3 sind baugleich und haben die gleiche Grenzfrequenz fTD.
Bei der Variante B2 der Entstör-Kompensation geschieht das Löschen dadurch,
daß das Schwingungsgemisch W + D mit einer Schwingung
a cos 2π2fTDt + a/2
multipliziert wird. Dieser Formelausdruck repräsentiert eine Schwingung, die
gegenüber der als Sinusschwingung aufgefaßten Trägerschwingung des Störers
D eine Cosinusschwingung doppelter Frequenz darstellt und begleitet wird von
einem Gleichanteil, der halb so groß ist wie die Amplitude dieser
Cosinusschwingung.
Kern des Verfahrens ist die Tatsache, daß man ein Schwingungsspektrum um
eine ins Auge gefaßte Frequenz wenden kann, indem man es mit einer
Cosinusschwingung der doppelten Frequenz multipliziert, d. h. mit einer Sinus
schwingung, deren Frequenz gegenüber der ins Auge gefaßten Frequenz
doppelt so hoch ist und die gegenüber der Schwingung, wie sie im Spektrum
bei der ins Auge gefaßten Frequenz besteht, um +90° phasenverschoben ist.
Das Spektrum erscheint dann um die ins Auge gefaßte Frequenz gewendet und
zwar unter Vorzeichenumkehr (wobei diese Aussage für das frequenzuntere
Mischprodukt gilt; das frequenzobere wird aus der Schwingungsverarbeitung
ausgesperrt, beispielsweise durch Tiefpaß). Die Multiplikation mit einer Cosinus
schwingung der doppelten Trägerfrequenz des Störers D ergibt somit als
frequenzunteres Mischprodukt ein um die Trägerfrequenz fTD des Störers
gewendetes Frequenzspektrum entgegengesetzten Vorzeichens.
Die Multiplikation des Schwingungsgemisches W + D mit dem Gleichanteil a/2
ergibt hingegen eine Reproduktion des Schwingungsgemisches W + D.
Die Addition der beiden Multiplikationsergebnisse stellt physikalisch die additive
Überlagerung zweier Schwingungsgemische dar, nämlich eines reproduzierten
Schwingungsgemisches W + D und eines durch Wenden aus W + D
hervorgegangenen Schwingungsgemisches entgegengesetzten Vorzeichens.
Durch die Addition wird die Störschwingung D ausgelöscht, und das Basisband
W des Wunschsenders bleibt übrig. Das ist das Prinzip.
Daneben entsteht durch die Multiplikation ein frequenzoberes Mischprodukt, das
aber unwesentlich ist und durch einen Tiefpaß ausgesperrt wird. Beabsichtigt
man weitergehende Schwingungsverarbeitungen gemäß Abschnitt C, so ist das
Aussperren durch Tiefpaß ein Muß. Fig. 12 (a bis e) zeigt die Vorgänge
anschaulich:
Fig. 12a das zu entstörende Schwingungsgemisch W + D;
Fig. 12b das daraus durch Mulitplikation mit a cos 2π2fTDt gewendete
Schwingungsgemisch W* + D* einschließlich des unwesentlichen oberen
Mischproduktes;
Fig. 12c das durch Multiplikation mit a/2 reproduzierte ursprüngliche
Schwingungsgemisch W + D;
Fig. 12d die Summe der Schwingungsgemische von 12a und 12c. Man erkennt
die Löschung: D existiert nicht mehr;
Fig. 12e das Endergebnis: das Basisband W, nunmehr durch Tiefpaß auch noch
befreit vom oberen Mischprodukt und von W*.
Die geschilderten Vorgänge kann man auch mathematisch behandeln. Die
formelmäßige Darstellung ist zwar elementar, ist aber in der Schreibweise sehr
schwülstig, ohne zu tieferen Einsichten zu führen. Deshalb wurde hier der
anschaulichen Seitenbanddarstellung nach Art der Frequenzpläne der Vorzug
gegeben.
Wesentlich ist der Faktor 1/2, den der Gleichanteil a/2 im Gegensatz zu
Amplitude a trägt. Mit diesem hat es folgende Bewandtnis: Multipliziert man ein
Schwingungsgemisch mit einer Sinusschwingung, entsteht bekanntlich ein
oberes und ein unteres Mischprodukt, deren jedes den Faktor 1/2 aufweist
gemäß der grundlegenden trigonometrischen Formel
sinα.sinβ = -1/2 cos (α + β) + 1/2 cos (α - β).
Multipliziert man hingegen ein Schwingungsgemisch mit einem Gleichanteil, tritt
dieser Faktor 1/2 nicht auf. Zum Zwecke der Kompensation muß der
Gleichanteil daher halbiert werden.
Zurück zu Fig. 12a bis e. Durch die zerpflückende ausführliche Behandlung dort
könnte der Eindruck entstanden sein, als ob die Variante B2 kompliziert wäre.
Dies ist nicht der Fall. Die Entstörung besteht in der einfachen Multiplikation der
durch D gestörten Niederfrequenz W + D mit a cos 2π2fTDt + a/2.
Entsprechend einfach ist auch die Entstöreinrichtung, deren Schaltungs
anordnung Fig. 13 zeigt.
In Anwendung der trigonometrischen Formel cos2α = 1/2 cos 2α + 1/2 stellt
man die Funktion a cos 2π2fTDt + a/2 mittels einer Reihenschaltung folgender
Schaltglieder her: Mit einer PLL (hier auch als PLLF2 bezeichnet) wird die
Trägerschwingung eines Störers D gewonnen. Die PLLF2 ist so dimensioniert
bzw. eingestellt, daß ihre Mittenfrequenz etwa auf der Trägerfrequenz fTD der
Stör-Zweiseitenbandschwingung D liegt, wobei mit "Trägerfrequenz" die in den
niederfrequenten Bereich umgesetzte Trägerfrequenz der Stör-Zweiseiten
bandschwingung gemeint ist. Bei einem üblichen Frequenzraster von 9 kHz liegt
sie also bei 9 kHz; bei einem Frequenzraster von 5 kHz bei 5 kHz. Die PLLF2
liefert frequenz- und phasengenau die Trägerschwingung der Stör-Zweiseiten
bandschwingung. Für die nachfolgenden Betrachtungen wollen wir sie der
Phase nach als Sinusschwingung ansehen. Diese wird im Phasenschieber P2 um
+90° phasenverschoben und wird dadurch zur Cosinusschwingung. In einem
Quadrierer Q wird sie quadriert. Die Phasenverschiebung um 90° vor der
Quadrierung ist notwendig, damit nach der Quadrierung der Gleichanteil mit
richtigem, nämlich mit positivem Vorzeichen erscheint. Hinter Q existiert sodann
die Schwingung a cos 2π2fTDt + a, deren Gleichanteil anschließend durch
einen Abschwächer A= halbiert wird. Der Abschwächer kann verwirklicht
werden mit einem recht einfachen Vierpol, der bei der Frequenz Null die
doppelte Durchlaßdämpfung hat als bei der Trägerfrequenz fTD und der bei der
Frequenz fTD die Phasendrehung Null aufweist.
Das Abschwächen wird abgleichbar gemacht, damit die Halbierung genau ein
gestellt werden kann. Der Abgleich ist nur einmal bei der Fertigung erforderlich.
Ein bedeutsamer Nebeneffekt des Abgleichs besteht darin, daß man damit auch
die Ungenauigkeiten, mit der der Quadrierer und der Mischer die mathema
tischen Operationen Quadrieren und Multiplizieren vornehmen, voll ausgleichen
kann.
Der mit Fig. 12a bis e beschriebene Vorgang mit seiner Verwirklichung gemäß
Schaltanordnung in Fig. 13 entspricht der PCT-Anmeldung der früheren
Erfindung des Anmelders und zwar der in der dortigen Fig. 7 beschriebenen
Störbefreiungsmethode, hier nun jedoch angewandt auf Entstör-Kompensation
im niederfrequenten Bereich.
Bei manchen Empfängerschaltungen kann es wünschenswert sein, daß keine
Gleichspannung verarbeitet wird (z. B. bei einer gewünschten Potentialtrennung).
Hierfür kann man sich die trigonometrische Formel
3 cos2α - sin2α = 2 cos 2α + 1
zunutze machen. (Diese entsteht, wenn man die Formel
cos2α = 1/2 cos2α + 1/2 mit der Formel
cos2α + sin2α = 1 vereinigt.)
cos2α + sin2α = 1 vereinigt.)
Indem man diese Formel durch 3 dividiert, kann man sie zunächst schreiben:
cos2α - 1/3 sin2α = 2/3 cos2α + 1/3
Indem man α = 2πfTDt darin einsetzt, wird daraus
cos22πfTDt - 1/3 sin22πfTDt = 2/3 cos2πfTDt + 1/3.
Multipliziert man die beiden Seiten dieser Gleichung, die zunächst nichts
anderes ist als eine mathematische Beziehung, mit einer konstanten physi
kalischen Größe b, beispielsweise einer Spannung, so wird aus der Gleichung
eine Aussage über physikalische Schwingungen, aus der man ein Rezept für die
Verarbeitung von Schwingungen herleiten kann, nämlich:
b cos22πfTDt - b/3 sin22πfTDt = 2/3 b cos2π2fTDt + b/3.
Auf der rechten Seite der Gleichung finden wir eine Cosinusschwingung der
doppelten Trägerfrequenz des Störers mit der Amplitude 2/3b begleitet von
einem Gleichanteil b/3, der wie wir feststellen, die Hälfte der Amplitude 2/3b
beträgt. Da es auf absolute Werte nicht ankommt, sondern bei der Entstör-
Kompensation nur auf das Verhältnis 1 : 2 des Gleichanteils gegenüber der
Amplitude der Cosinusschwingung doppelter Trägerfrequenz des Störers D,
kommen wir zu folgender Erkenntnis, die wir nutzen können:
Die Funktion b cos22πfTDt - b/3 sin22πfTDt ist der Funktion a cos 2π2fTDt + a/2
gleichwertig. Erzeugt man sie in einer entsprechenden Schaltung - die leicht zu
verwirklichen ist - kann man damit dieselbe Entstör-Kompensation betreiben wie
mit der Entstör-Kompensation mit a cos2π2fTDt + a/2, die wir als Entstör-
Kompensations-Variante B2 bezeichnet hatten. Die Entstör-Kompensation mit
der beschriebenen äquivalenten Funktion wollen wir als Entstör-Kompensations-
Variante B2a bezeichnen. In Fig. 14 ist sie dargestellt.
Die PLLF2 liefert wie bei Variante B2 die Trägerschwingung des Störers D, die
wir als Sinusschwingung auffassen wollen.
Sodann gabelt sich der Pfad. Im oberen Pfad wird durch den Phasenschieber P2
eine Cosinusschwingung daraus gemacht, die in einem anschließenden
Quadrierer Q1 quadriert wird. Das Quadrierergebnis geht auf einen Summa
tionspunkt S. Im unteren Pfad läßt man die Sinusschwingung bestehen, die
sodann in einem Quadrierer Q2 quadriert wird. Das Quadrierergebnis wird im
sich anschließenden Abschwächer A1/3 auf 1/3 abgeschwächt und wird dann
mit negativem Vorzeichen auf den Summationspunkt S gegeben.
Auch hier spielt der Abschwächer, wenn auch anders geartet, eine wesentliche
Rolle. Er dient dazu, das Quadrierergebnis b sin22πfTDt, das aus den Quadrierer
Q2 herauskommt, auf ein Drittel abzuschwächen, also auf b/3 sin22πfTDt, so wie
es in der Funktion b cos22πfTDt - b/3 sin22πfTDt gebraucht wird.
Wie man sieht, sind in Fig. 14 (Entstör-Kompensationsvariante B2a), verglichen
mit der Entstör-Kompensationsvariante B2 in Fig. 13, zwei Quadrierer statt
einem erforderlich. Es entfällt jedoch der Abschwächer des Gleichanteils. Dafür
ist ein Abschwächer für die Schwingung b sin22πfTDt notwendig. Dieser ist aber
sehr einfach aufgebaut; es genügt beispielsweise ein Ohmscher Spannungs
teiler, den man aus den oben schon geschilderten Gründen auch abgleichbar
machen wird.
Wir fassen zusammen:
Erweist sich das als Einseitenband selektierte und anschließend demodulierte
Seitenband eines Wunschsenders als überlappt und damit gestört von dem
Seitenband eines unmittelbar frequenzbenachbarten Senders, so kann das
gestörte demodulierte Seitenband nach einem der oben genannten Entstör-
Kompensations-Verfahren B1 oder aber B2 oder aber B2a entstört werden, die
in den Abbildungen Fig. 11, 13 und 14 als Schaltungsanordnungen verwirklicht
dargestellt sind.
Die verwendete Schaltungsanordnung (Fig. 11 oder 13 oder 14) schließt sich
unmittelbar an die Schaltungsanordnung Fig. 6 als weiterer Empfängerteil an,
nämlich als Entstöreinrichtung.
Der Exaktheit halber weisen wir auf eine Einschränkung hin, die für die hier
beschriebene Erfindung gilt. Mit den Mitteln der Erfindung ist nur eine
Entstörung möglich, solange die Überlappung des störenden Nachbarseiten
bandes nicht über die Trägerfrequenz des Wunschsenders hinausreicht. Diese
Einschränkung ist auch in der früheren Erfindung, von der die hier vorliegende
eine Weiterentwicklung und die Verwirklichung als Gerät darstellt, zum
Ausdruck gebracht.
Was macht man nun, wenn der Störer D in seinem zur Entstör-Kompensation
benötigten zweiten Seitenband selber gestört ist von einem Störer E - und wo
möglich dieser gestört von einem Störer F und dieser wiederum von einem
Störer G? Dieser Fall ist im nächsten Abschnitt C behandelt.
Wir betrachten nun
C) einen Funkempfänger zum Einseitenbandempfang zweiseiten-amplituden- modulierter Sender mit einer Entstör-Kompensation von bis zu 4 sich gegenseitig mit ihren Seitenbändern überlappenden frequenz benachbarten Sendern oberhalb oder aber unterhalb des Wunsch senderkanals.
C) einen Funkempfänger zum Einseitenbandempfang zweiseiten-amplituden- modulierter Sender mit einer Entstör-Kompensation von bis zu 4 sich gegenseitig mit ihren Seitenbändern überlappenden frequenz benachbarten Sendern oberhalb oder aber unterhalb des Wunsch senderkanals.
Die Zahl 4 sich gegenseitig überlappender und dadurch sich gegenseitig stören
den Zweiseitenband-Sender ist an sich eine Übertreibung. In der Regel sind es
weniger frequenzbenachbarte Sender, deren Seitenbänder sich überlappen.
Dennoch werden hier 4 ins Auge gefaßt, um die Leistungsfähigkeit (mit relativ
einfachen Mitteln) und sogar Unbegrenztheit des Verfahrens zu demonstrieren.
In Fig. 15 ist ein solch entstörter Funkempfänger als Schaltungsanordnung
dargestellt. Der Signalverlauf geht von oben nach unten. Ein Empfänger ohne
Entstöreinrichtung Em (gemäß Abschnitt A und Fig. 6) liefert an seinem
Ausgang das Schwingungsgemisch W + D + E + F + G. D, E, F, G seien die sich
gegenseitig überlappenden Störer. Der Tiefpaß TP2 im Ausgang sei regelbar und
so eingestellt, daß das gesamte Schwingungsgemisch W + D + E + F + G von ihm
durchgelassen wird, aber scharf hinter dem oberen Seitenband von G abge
schnitten wird. Das Schwingungsgemisch W + D + E + F + G ist rechts neben
dem Ausgang von ein in Seitenbanddarstellung abgebildet. Man erkennt, daß
die Zweiseitenbandschwingungen D + E + F + G beidseitig überlappt sind mit
Ausnahme der frequenzobersten, G, deren oberes Seitenband frei ist von einer
Überlappung. Hier nimmt das erfindungsgemäße Verfahren der fortgesetzten
Entstör-Kompensation seinen Anfang. W + D + E + F + G geht in die Entstörein
richtung E1 hinein.
In einer Entstöreinrichtung E1 wird das F störende Zweiseitenband G mittels
seines oberen, ungestörten Seitenbandes ausgelöscht. Aus E1 kommt folglich
das Schwingungsgemisch W + D + E + F heraus. Dieses ist befreit von G;
gleichzeitig ist nun F eine Zweiseitenbandschwingung mit ungestörtem oberem
Seitenband (s. die Seitenbanddarstellung in Fig. 15 rechts daneben).
W + D + E + F geht nun in E2 hinein. In E2 wird das E störende Zweiseitenband
F mittels seines oberen, ungestörten Seitenbands ausgelöscht. Aus E2 kommt
folglich das Schwingungsgemisch W + D + E heraus. Dieses ist befreit von F;
gleichzeitig ist nun E eine Zweiseitenbandschwingung mit ungestörtem oberen
Seitenband (s. die Seitenbanddarstellung in Fig. 15 rechts daneben).
W + D + E geht nun in E3 hinein. In E3 wird das D störende Zweiseitenband E
mittels seines oberen, ungestörten Seitenbands ausgelöscht. Aus E3 kommt
folglich des Schwingungsgemisch W + D heraus. Diese ist befreit von E;
gleichzeitig ist nun D eine Zweiseitenbandschwingung mit ungestörtem oberen
Seitenband (s. die Seitenbanddarstellung in Fig. 15 rechts daneben).
W + D geht nun in E4 hinein. In E4 wird das W störende Zweiseitenband D
mittels seines oberen, ungestörten Seitenbands ausgelöscht. Aus E4 kommt
folglich das ungestörte Basisband W des Wunschsenders heraus (s. die
Seitenbanddarstellung in Fig. 15 rechts daneben).
Die Schaltungsanordnung ist also so ausgelegt, als wenn 4 Störer D, E, F, G in
folgendem Sinne vorhanden wären:
G überlappt F, F überlappt E, E überlappt D und D überlappt den Wunschsender.
Der Betrachter der Schaltungsanordnung wird daher die Frage stellen, wie man
entstört, wenn eine der Zweiseitenbandschwingungen D, E, F von dem frequenz
höheren Nachbarn nicht überlappt wird.
Antwort: Darüber kann man sich wegen der verringerten Zahl notwendiger
Entstör-Kompensationen an sich freuen. Dann ist das nicht überlappte obere
Seitenband dieser Zweiseitenbandschwingung schon das erste, das der
Empfänger in der Reihenfolge der Entstör-Kompensatin zum Wenden und
negativ Addieren nimmt. Das bedeutet aber, daß man oberhalb dieses
Seitenbandes das Frequenzband mittels Tiefpaß abschneiden muß. Hierzu dient
der Tiefpaß TP2 des Empfängers ohne Entstöreinrichtung Em in Fig. 15 oben.
Dieser Tiefpaß ist von Hand einstellbar. Er ist bei der Bedienung des Empfängers
so einzustellen, wie man auch sonst einen Bandbreite-Einsteller bedient - nach
Gehör, bis der Empfang klar ist. Der Tiefpaß sollte stetig einstellbar sein im Be
reich 2,5 bis 45 kHz.
Zum Verständnis erinnern wir an folgendes:
Der Tiefpaß TP2 hatte beim oben beschriebenen Empfänger A (ohne Entstör-
Kompensation, d. h. ohne Störer) die Aufgabe, das demodulierte Einseitenband-
Schwingungsgemisch W des Wunschsenders an seinem oberen Ende abzu
schneiden; denn das, was danach kommt, sind frequenzumgesetzte Zweiseiten
bandschwingungen der Nachbarkanäle. Beim Empfänger B (für einen und nur
einen Störer) hatte TP2 entsprechend die Aufgabe, oberhalb der um den Störer
D erweiterten "Niederfrequenz" W + D das Frequenzband abzuschneiden.
Hier beim Empfänger des Typ C der eingangs besprochenen Einteilung hat TP2
jetzt je nach Fall die Aufgabe, oberhalb W oder oberhalb W + D oder oberhalb
W + D + E oder oberhalb W + D + E + F oder oberhalb W + D + E + F + G das
Frequenzband abzuschneiden. "Oberhalb heißt dabei: mit hoher Flankensteilheit
und genau am Ende des oberen Seitenbandes der obersten Zweiseiten
bandschwingung der alternativ genannten Summen der sich gegenseitig über
lappenden Zweiseitenbänder, und zwar bei derjenigen der genannten Summen,
deren oberstes Seitenband frei ist von Überlappung.
Das Abschneiden ist notwendig; sonst werden beim Wenden Schwingungen
"eingeschleppt", die oberhalb des ersten nichtüberlappten oberen Seitenbandes
liegen.
Die Tiefpässe TP3 bis TP6 der Entstöreinrichtungen E1 bis E4 sind fest
eingestellte Tiefpässe. Sie werden bei der Fertigung einmalig eingestellt oder
sind für ihren Festwert dimensioniert, nämlich:
bei einem Kanalraster 9 kHz: auf 36 kHz, 27 kHz, 18 kHz, 9 kHz
bei einem Kanalraster 5 kHz: auf 20 kHz, 15 kHz, 10 kHz, 5 kHz.
bei einem Kanalraster 9 kHz: auf 36 kHz, 27 kHz, 18 kHz, 9 kHz
bei einem Kanalraster 5 kHz: auf 20 kHz, 15 kHz, 10 kHz, 5 kHz.
Ihr Abgleich bei der Fertigung ist unkritisch. Näheres s. in der Erfindungsbe
schreibung des Europäischen Patentes Nr. 0 559 716 und der korrespondieren
den PCT-Anmeldung WO 92/10039.
Die Entstöreinrichtung E4 ist voll identisch mit derjenigen für eine Störbefreiung
von nur einem Störer, also voll identisch mit einer der Varianten B1 oder B2
oder B2a (Fig. 11 oder 13 oder 14).
Die übrigen Entstöreinrichtungen unterscheiden sich von der Entstöreinrichtung
E4 nur dadurch, daß statt mit der Trägerschwingung TD mit der
Trägerschwingung TE oder TF oder TG (und ihren Folgeprodukten) gearbeitet
wird. Zu diesen Unterschieden gehören z. B. die unterschiedlichen Grenz
frequenzen der Tiefpässe TP3 bis TP6. Bei der Variante B1 existiert baugleich zu
dem Tiefpaß im Ausgang der Entstöreinrichtung (in deren Innern) ein Tiefpaß
TP* (s. Fig. 11; dort ist es TP3*). Dieser ändert sich dann natürlich auch. Das
Arbeitsprinzip der aufeinander folgenden Entstöreinrichtungen, wie wir anhand
der Fig. 15 gesehen haben, ist immer dasselbe; es sei jedoch auf folgendes
hingewiesen: Die Entstöreinrichtungen E1 bis E4 müssen nicht der gleichen
Variante (B1, B2, B2a) angehören; die Varianten dürfen auch gemischt werden.
Noch ein anderer Gedanke:
Wenn nicht alle 4 Frequenznachbarn des Wunschsenders überlappende Störer
im beschriebenen Sinne sind, macht der entsprechend eingestellte Tiefpaß die
entsprechenden Entstöreinrichtungen funktionslos. Man könnte die Frage
stellen, ob man die auf diese Weise funktionslos gewordenen Entstörein
richtungen dann nicht überbrücken sollte. Dies ist nicht erforderlich; sie bleiben
vielmehr in der Schaltung, da in der Reihenfolge der Tiefpässe TP3, TP4, TP5,
TP6 der Tiefpaß der jeweils vorangegangenen Entstöreinrichtung eine um einen
Kanalabstand (9 kHz oder 5 kHz) höhere Grenzfrequenz hat und infolgedessen
in diesen Entstöreinrichtungen praktisch keine Dämpfung oder Phasendrehung
stattfindet.
Die gesamte Entstör-Kompensation wird also vom Empfänger sozusagen
automatisch geleistet. Der Benutzer braucht bloß die nach Gehör beste Grenz
frequenz am Tiefpaß TP2 einzustellen, die - und das ist neu - nicht bandbe
schneidend ist für das Basisband des empfangenen Wunschsenders, für das zu
Gehör kommende Niederfrequenzband. Daneben hat der Benutzer zu ent
scheiden, ob er bei jeweils optimaler TP2-Einstellung den Empfang des oberen
oder aber des unteren Seitenbandes des Wunschsenders für besser findet und
hat den Umschalter für die Wahl des Seitenbandes entsprechend zu betätigen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Entstören des Einseitenbandempfanges zweiseitenband
amplitudenmodulierter Sendersignale, deren am Empfangsort ein
treffende, auszuwertende Zweiseitenbandschwingung sowohl in ihrem
oberen als auch unteren Seitenband gestört ist durch eine unerwünschte,
teilweise oder ganze Überlappung jeweils seitens des ganzen oder
teilweisen Seitenbandes der Zweiseitenbandschwingungen der Nachbar
kanäle
- 1. - wobei die oberhalb und unterhalb der Frequenz des Wunsch senders liegenden störenden Zweiseitenbandschwingungen ihrerseits durch je eine Zweiseitenbandschwingung des jeweils folgenden unmittelbaren Nachbarkanals der gleichen Frequenzseite gleicherweise gestört sein können, und
- 2. - die letztgenannten Störer oder einer von beiden wiederum ihrerseits gleicherweise durch eine Zweiseitenbandschwingung des übernächsten Kanals ihrer Frequenzseite gestört sein können,
- 3. - und so fort bis zu einer Zweiseitenbandschwingung auf jeder Frequenzseite, deren äußerstes Seitenband ungestört ist,
- 4. wobei nach erfolgter Wahl der gewünschten Frequenzseite des Einseitenbandempfangs zunächst das Schwingungsgemisch in dem zu entstörenden Frequenzband auf den Bereich vom auszu wertenden Einseitenband bis zur voll zu erfassenden Zweiseiten bandschwingung, deren äußerstes Seitenband ungestört ist, eingegrenzt wird,
- 5. - wonach dann bei dem eigentlichen Entstörverfahren - je nachdem,
welche Seite beim Einseitenbandempfang gewählt wird -
entweder das untere Seitenband einer jeden Zweiseitenband schwingung des Schwingungsgemischs, deren oberes Seitenband störend das untere Seitenband der jeweils unmittelbar benach barten Zweiseitenbandschwingung überlappt,
oder das obere Seitenband einer jeden Zweiseitenbandschwingung des Schwingungsgemischs, deren unteres Seitenband störend das obere Seitenband der jeweils unmittelbar benachbarten Zweiseiten bandschwingung überlappt, durch mindestens einfache Mischung in die Frequenzlage des gestörten Seitenbandes der jeweiligen Zweiseitenbandschwingung umgesetzt und mit gleicher Amplitude, aber entgegengesetztem Vorzeichen zum jeweiligen Schwingungs gemisch hinzuaddiert wird, wobei die Additionen entgegen gesetzten Vorzeichens der jeweils anderen Seitenbänder bei den Entstör-Kompensationen nacheinander erfolgen und bei derjenigen Zweiseitenbandschwingung, die einen oder mehrere Kanalabstände entfernt sein kann, ihren Anfang nehmen, deren unteres oder oberes Seitenband von keinem unmittelbar benachbarten Zwei seitenband störend überlagert ist, und wobei, nachdem dieses äußerste ungestörte Seitenband zur ersten Entstör-Kompensation benutzt worden ist, alle weiteren Entstör-Kompensationen das Ergebnis der jeweils vorausgegangenen Entstör-Kompensation nach entsprechender Frequenzumsetzung benutzen, welches durch die vorausgegangene Entstör-Kompensation stets ein äußerstes störbefreites Seitenband enthält,
- a) daß die Entstör-Kompensationen in einem niederfrequenten Bereich vorgenommen werden, der aus dem Hörfrequenzbereich und dem sich daran unmittelbar anschließenden Frequenzbereich besteht,
- b) daß zunächst ein hochfrequentes Frequenzband, das bei der Trägerfrequenz des Wunschsenders beginnt und sich einseitig frequenzaufwärts oder einseitig frequenzabwärts erstreckt und das nach einer Anzahl von Nachbarkanälen enden soll, bei der gemäß allgemeiner Empfangsstatistik immer ein Sender mit ungestörtem äußersten Seitenband zu finden ist, in den mit der Frequenz Null beginnenden niederfrequenten Bereich frequenzumgesetzt wird, wobei die Trägerfrequenz des Wunschsenders auf die Frequenz Null abgebildet wird,
- c) daß durch Umschalten gewählt werden kann, ob das Frequenz band bezogen auf die Trägerfrequenz des Wunschsenders frequenzaufwärts oder frequenzabwärts in den niederfrequenten Bereich umgesetzt wird,
- d) daß bei Verwendung der Superhet-Empfängertechnik das Um schalten auf das andere Frequenzband durch Umschalten der Oszillatorfrequenz vorgenommen wird,
- e) daß die Trennschärfe, mit der das gewählte obere oder untere Fre quenzband vor der Frequenzumsetzung in den niederfrequenten Bereich bei der Trägerfrequenz des Wunschsenders abgeschnitten wird, der üblichen Trennschärfe entspricht, wie sie zur Abtrennung eines Seitenbands beim Einseitenbandempfang einer Zweiseiten bandschwingung unter Außerachtlassung irgendwelcher Frequenz nachbarn erforderlich wäre,
- f) daß dann das in den niederfrequenten Bereich umgesetzte Frequenzband mittels eines Tiefpasses einstellbarer Grenzfrequenz jeweils genau oberhalb des oberen Seitenbandes derjenigen Zweiseitenbandschwingung abgeschnitten wird, deren oberes Seitenband störungsfrei ist,
- g) daß die Verfahrensschritte a) bis f) zu dem Ergebnis führen, daß
das in den niederfrequenten Bereich umgesetzte Schwingungs
gemisch, in dem das zu entstörende Basisband (W) des Wunsch
senders enthalten ist, im günstigsten Falle die Zweiseitenband
schwingung (D), die dem gewünschten Basisband (W) frequenz
aufwärts folgt und dieses durch Überlappung stört, bereits ein
oberes ungestörtes Seitenband aufweist, aber im ungünstigen Fall
ihrerseits durch Überlappung von einer frequenzaufwärts benach
barten Zweiseitenbandschwingung (E) gestört sein kann, die ihrer
seits durch Überlappung von einer frequenzaufwärts benachbarten
Zweiseitenbandschwingung (F) gestört sein kann, die ihrerseits
durch Überlappung von einer frequenzaufwärts benachbarten
Zweiseitenbandschwingung (G), gestört sein kann, die wiederum
durch Überlappung vom untersten Seitenband einer weiteren Folge
frequenzbenachbarter Zweiseitenbandschwingungen gestört sein
kann, die sich nach dem gleichen aufgezählten Schema
gegenseitig durch Überlappung stören könnten,
bis zu einer beliebigen Zweiseitenbandschwingung (N), wobei mindestens eine der aufgezählten Zweiseitenbandschwingungen (E, F, G) oder auch eine der bis zur beliebigen Zweiseiten bandschwingung (N) folgenden ein oberes Seitenband aufweist, das ungestört ist,
wobei frequenzaufwärts die erste bezüglich ihres oberen Seitenbandes ungestörte Zweiseitenbandschwingung den äußersten Störer des Schwingungsgemisches darstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß das Schwingungsgemisch in einer Weise frequenzumgesetzt wird, daß die Trägerfrequenz des äußersten Störers auf die Frequenz Null abgebildet wird,
- b) daß das obere störfreie oder störbefreite Seitenband des äußersten Störers von Null an frequenzaufwärts abgebildet wird,
- c) daß das untere Seitenband des äußersten Störers ebenfalls von Null an frequenzaufwärts abgebildet wird, jedoch mit entgegen gesetztem Vorzeichen, mit der Folge, daß sich die beiden Seitenbänder des äußersten Störers gegenseitig auslöschen;
- d) daß sodann das restliche Schwingungsgemisch dieser Frequenz umsetzung nach Passieren eines Tiefpasses, der es von frequenz oberen Mischprodukten befreit, mit der gleichen Mischfrequenz, mit der es abwärts gemischt worden war, wieder aufwärts gemischt wird, so daß nach Passieren eines Tiefpasses das ursprüngliche Schwingungsgemisch wieder erscheint, jedoch befreit vom äußersten Störer,
- e) daß, wenn das ungestörte äußerste Seitenband zu einer Zweiseitenbandschwingung (N) des n-ten Nachbarkanals gehört, die Verfahrensschritte a) bis d) n - 1 mal wiederholt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß das Schwingungsgemisch in einem Mischer mit einer einen
Gleichanteil enthaltenden Schwingung
a cos 2π2fTAt + a/2
multipliziert wird,
wobei fTA die Trägerfrequenz des äußersten Störers (A) ist und 2fTA die doppelte Trägerfrequenz des äußersten Störers (A),
wobei a cos 2π2fTAt eine Schwingung darstellt, die gegenüber der als Sinusschwingung aufgefaßten Trägerschwingung des äußersten Störers (A) eine Cosinusschwingung mit einer Frequenz ist, die doppelt so hoch ist wie die Trägerfrequenz fTA des äußersten Störers (A),
wobei der Gleichanteil, der die Schwingung a cos 2π2fTAt begleitet, von der Größe a/2 ist, - b) daß nach dem Mischen die frequenzoberen Mischprodukte durch einen Tiefpaß ausgesperrt werden, so daß nach dem Passieren dieses Tiefpasses das ursprüngliche Schwingungsgemisch wiedererscheint, jedoch befreit vom äußersten Störer (A),
- c) daß, wenn das ungestörte äußerste Seitenband zu einer Zweiseitenbandschwingung (N) des n-ten Nachbarkanals gehört, die Verfahrensschritte a) und b) n - 1 mal wiederholt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß das Schwingungsgemisch in einem Mischer mit einer
Schwingung
b cos22πfTAt - b/3 sin22πfTAt
multipliziert wird,
wobei fTA die Trägerfrequenz des äußersten Störers (A) ist und b sin 2πfTAt die Trägerschwingung des äußersten Störers (A) ist, wobei b cos 2πfTAt eine Schwingung darstellt, die gegenüber der als Sinusschwingung aufgefaßten Trägerschwingung des äußersten Störers (A) eine Cosinusschwingung gleicher Frequenz ist, - b) daß nach dem Mischen die frequenzoberen Mischprodukte durch einen Tiefpaß ausgesperrt werden, so daß nach Passieren dieses Tiefpasses das ursprüngliche Schwingungsgemisch wiedererscheint, jedoch befreit vom äußersten Störer (A),
- c) daß, wenn das ungestörte äußerste Seitenband zu einer Zweiseitenbandschwingung (N) des n-ten Nachbarkanals gehört, die Verfahrensschritte a) und b) n - 1mal wiederholt werden.
5. Funkempfänger zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 2,
mit einer Schaltungsanordnung,
die dadurch gekennzeichnet ist,
- a) daß als Entstöreinrichtung in einer ersten Variante ein Aufbau vorgesehen ist, der die zum Abwärts- und Aufwärtsmischen benutzte Schwingung einem ersten Mischer (Mi4) und einem zweiten Mischer (Mi5) zuführt wird, wobei diese Schwingung der Trägerschwingung des äußersten Störers frequenzgleich, gegenüber der Trägerschwingung jedoch um 90° phasenver schoben ist und mittels einer Phasenregelschleife (PLLF2) und eines nachgeschalteten 90°-Phasenschiebers (P2) gewonnen wird,
- b) daß den Mischern (Mi4) und (Mi5) baugleiche Tiefpässe (TP3* und
TP3) nachgeschaltet sind, die die frequenzoberen Mischprodukte
aussperren,
was zur Folge hat, daß diese Schaltungsanordnung nicht nur geeignet ist,
W + D von D zu befreien, wenn D äußerster Störer ist, sondern auch
W + D + E von E, wenn E äußerster Störer ist,
W + D + E + F von F, wenn F äußerster Störer ist,
W + D + E + F + G von G, wenn G äußerster Störer ist, und gegebenenfalls so fort. (Fig. 11)
6. Funkempfänger zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 3,
mit einer Schaltungsanordnung,
die dadurch gekennzeichnet ist,
daß als Entstöreinrichtung in einer zweiten Variante ein Aufbau vorgesehen ist, der die Funktion a cos 2πfTAt + a/2 durch eine Reihenschaltung folgender Bausteine erzeugt:
einer Phasenregeischleife (PLLF2), die die Trägerschwingung des äußersten Störers (A) frequenz- und phasengenau gewinnt, einem 90°- Phasenschieber (P2), einem Quadrierer (Q), einem Vierpol (A=), der bei der Frequenz Null die doppelte Durchlaßdämpfung hat als bei der Frequenz 2fTA und der bei der Frequenz 2fTA die Phasendrehung Null aufweist,
was zur Folge hat, daß diese Schaltungsanordnung nicht nur geeignet ist, W + D von D zu befreien, wenn D äußerster Störer ist, sondern auch
W + D + E von E, wenn E äußerster Störer ist,
W + D + E + F von F, wenn F äußerster Störer ist,
W + D + E + F + G, wenn G äußerster Störer ist, und gegebenenfalls so fort. (Fig. 13)
daß als Entstöreinrichtung in einer zweiten Variante ein Aufbau vorgesehen ist, der die Funktion a cos 2πfTAt + a/2 durch eine Reihenschaltung folgender Bausteine erzeugt:
einer Phasenregeischleife (PLLF2), die die Trägerschwingung des äußersten Störers (A) frequenz- und phasengenau gewinnt, einem 90°- Phasenschieber (P2), einem Quadrierer (Q), einem Vierpol (A=), der bei der Frequenz Null die doppelte Durchlaßdämpfung hat als bei der Frequenz 2fTA und der bei der Frequenz 2fTA die Phasendrehung Null aufweist,
was zur Folge hat, daß diese Schaltungsanordnung nicht nur geeignet ist, W + D von D zu befreien, wenn D äußerster Störer ist, sondern auch
W + D + E von E, wenn E äußerster Störer ist,
W + D + E + F von F, wenn F äußerster Störer ist,
W + D + E + F + G, wenn G äußerster Störer ist, und gegebenenfalls so fort. (Fig. 13)
7. Funkempfänger zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 3,
mit einer Schaltungsanordnung,
die dadurch gekennzeichnet ist,
- a) daß als Entstöreinrichtung in einer dritten Variante ein Aufbau vorgesehen ist, der die Funktion b cos22πfTDt - b/3 sin22πfTDt erzeugt, indem die durch eine Phasenregelschleife (PLLF2) frequenz- und phasengenau gewonnene Trägerschwingung des äußersten Störers (A) in einem ersten Pfad verarbeitet wird durch einen 90°-Phasenschieber (P2) gefolgt von einem Quadrierer (Q1), parallel dazu in einem zweiten Pfad verarbeitet wird durch einen Quadrierer (Q2) gefolgt von einem Abschwächer (A1/3) mit dem Abschwächungsfaktor 1/3,
- b) und daß anschließend die Ergebnisse beider Pfade in einem
Summationspunkt (S) voneinander subtrahiert werden,
was zur Folge hat, daß diese Schaltungsanordnung nicht nur ge eignet ist,
W + D von D zu befreien, wenn D äußerster Störer ist, sondern auch
W + D + E von E, wenn E äußerster Störer ist,
W + D + E + F von F, wenn F äußerster Störer ist,
W + D + E + F + G von G, wenn G äußerster Störer ist, und gegebenenfalls so fort. (Fig. 14) Fig. 15 nach Anspruch 5, 6 oder 7,
8. Funkempfänger nach Anspruch 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß ein Empfänger (Em) ohne Entstöreinrichtung ein hochfre quentes Frequenzband, welches bei der Trägerfrequenz des Wunschsenders beginnt und sich einseitig frequenzaufwärts oder einseitig frequenzabwärts erstreckt, zunächst in den nieder frequenten Bereich umsetzt;
- b) daß sodann ein Tiefpaß (TP2), dessen Grenzfrequenz von Hand einstellbar ist, dieses Frequenzband oberhalb des oberen Seiten bands des äußersten Störers abschneidet, wobei in bekannter Weise das Frequenzband aus dem Basisband (W) des Wunsch senders und den sich anschließenden Zweiseitenbandschwin gungen (D, E, F, G) und gegebenenfalls bis (N) besteht, wobei (N) - wenn (G) noch kein ungestörtes äußerstes Seitenband hatte - diejenige in den niederfrequenten Bereich umgesetzte Zweisei tenbandschwingung darstellt, die ein ungestörtes äußerstes Seitenband besitzt,
- c) daß die Entstöreinrichtungen (E1 bis E4) der Reihe nach dem Empfänger ohne Entstöreinrichtung (Ein) nachgeschaltet sind,
- d) daß die Entstöreinrichtungen gemäß der ersten Variante nach Anspruch 5 oder gemäß der zweiten Variante nach Anspruch 6 oder gemäß der dritten Variante nach Anspruch 7 aufgebaut sind, wobei die Varianten auch gemischt werden dürfen,
- e) daß der Einsteller des Tiefpasses (TP2) als Bedienungselement für die manuelle Bedienung so gestaltet ist, wie übliche Bandbreiten einsteller (Fig. 15).
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