DE4242537A1

DE4242537A1 - Vorrichtung zum Aufnehmen und Drehen von flachen Gegenständen

Info

Publication number: DE4242537A1
Application number: DE19924242537
Authority: DE
Inventors: Siegfried Riebsamen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1992-12-16
Filing date: 1992-12-16
Publication date: 1994-06-23

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufnehmen und Drehen von flachen Gegenständen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine Vorrichtung zum Aufnehmen und Drehen von Glasplatten ist bereits mit der DE 30 31 135 bekannt geworden. Gegenstand dieser Anmeldung ist eine feststehende Vorrichtung, die Glasplatten zwischen einer nahezu vertikalen Stellung in einem Stapel und einer horizontalen Stellung auf einer Fördervorrichtung umsetzen kann. Die Glasplatten werden hierzu über Sauger von einem Drehrahmen aufgenommen, der drehbar an einem Schwenkarm befestigt ist. Der Schwenkarm befördert den Drehrahmen vom Stapel zur Fördervorrichtung, wobei der Drehrahmen durch eine entsprechende Führungsstange eine überlagerte Drehbewegung ausführt. Diese Vorrichtung ist zur festen Installation am Ende einer Fördereinrichtung geeignet.

Sie versagt jedoch bereits dann, wenn mehrere Platten von einem gemeinsamen Stapel verschiedenen Bearbeitungsorten zugeführt werden sollen. Außerdem ist die Drehung des Drehrahmens bei der genannten Vorrichtung starr mechanisch an die Schwenkbewegung des Schwenkarms gekoppelt, wodurch die Anordnung des Stapels in bezug auf die Fördereinrichtung strikt festgelegt ist.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der genannten Art vorzuschlagen, mit der ein flacher Gegenstand in beliebiger Stellung und an beliebiger Position aufgenommen und ebenso wieder in beliebiger Stellung und beliebiger Position abgesetzt werden kann.

Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung der einleitend genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Demgemäß ist ein Trägergestell zur drehbaren Lagerung des Drehrahmens vorgesehen, das Kopplungselemente zur Kombination mit einem Fahrwagen aufweist.

Durch die Ankopplung an einen Fahrwagen kann ein beliebiger Ort angefahren werden, wobei über den drehbaren Drehrahmen die aufzunehmenden flachen Gegenstände, wie Platten, Tafeln etc., in jeder beliebigen Lage aufgenommen und um einen beliebigen Winkel gedreht werden können.

Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen werden vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungen der Erfindung möglich.

Vorzugsweise wird ein Antrieb zum Drehen des Drehrahmens am Trägergestell vorgesehen. Hierdurch kann der Drehrahmen unabhängig vom jeweilig verwendeten Fahrwagen betrieben werden.

Eine besonders vorteilhafte, weil effektive und einfache Anordnung ist dadurch gegeben, daß als Antrieb ein Hydraulikzylinder zwischen Trägergestell und Drehrahmen befestigt wird. Hierbei wird die Aufhängung des Hydraulikzylinders am Drehrahmen von dessen Drehachse beabstandet, um die gewünschte Drehbewegung zu erzielen.

Von großem Vorteil ist es ebenfalls, das Trägergestell mit zwei Streben, beispielsweise zwei Aufnahmerohren, zu versehen, die an die Zinken eines Gabelstaplers angepaßt sind. Somit wird die Verwendung eines Gabelstaplers als Fahrwagen möglich. Ein Gabelstapler kann bekanntermaßen nicht nur mit beliebigem Fahrweg gesteuert werden, sondern auch seine Gabel in der Höhe variieren. Hierdurch eröffnen sich einer erfindungsgemäßen Vorrichtung besonders vielfältige Einsatzmöglichkeiten.

Das Trägergestell kann jedoch auch fest mit einem eigenen Fahrwagen verbunden werden. Dies kann auch gegenüber dem Einsatz eines Gabelstaplers von Vorteil sein, wenn dessen Flexibilität nicht erforderlich ist oder möglicherweise gar keiner zur Verfügung steht.

Vorzugsweise wird in diesem Fall ein Fahrwagen mit L-förmigem Fahrrahmen gewählt, an dessen vertikalem Schenkel das Trägergestell schwenkbar angelenkt wird. Durch diese Anordnung befindet sich einerseits die gesamte Last stets mit ihrem Schwerpunkt oberhalb des am Boden befindlichen horizontalen Schenkels des Fahrrahmens, während andererseits die Aufhängung des Trägergestells am vertikalen vorderen Schenkel den Betrieb des Drehrahmens nicht behindert.

Um auch bei der Verwendung eines derartigen Fahrwagens eine gewisse Höhenverstellbarkeit zur Verfügung zu stellen, empfiehlt sich das Anbringen eines beidseitig schwenkbar angelenkten, längenverstellbaren Antriebs zwischen dem Trägergestell und dem vertikalen Schenkel des Fahrrahmens. Beim Betätigen dieses Antriebs führt das Trägergestell eine Schwenkbewegung aus, wodurch der Drehrahmen entsprechend abgesenkt bzw. angehoben wird. Die damit verbundene Drehung des Drehrahmens kann durch dessen eigenen Drehantrieb wieder kompensiert werden.

Für die Aufnahme schwerer Platten, wie Tischplatten aus Holz oder Stein, können die Fixierelemente am Drehrahmen als, ggf. in ihrem Abstand verstellbare, Aufnahmehaken ausgebildet werden. Selbstverständlich ist jedoch ohne weiteres auch der Einsatz von Saugern oder dgl. denkbar.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung für den Einsatz mit einem Gabelstapler,

Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung nach Fig. 1,

Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit eigenem Fahrwagen und

Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung nach Fig. 3.

In den Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Drehrahmen 1 dargestellt. Der Drehrahmen 1 ist über die Drehachse 2 mit dem Trägergestell 3 drehbar verbunden. Im einzelnen weist der Drehrahmen 1 zwei Längsstreben 4, 5 sowie zwei Querstreben 6, 7 auf. Er ist an einem zum Trägergestell 3 gehörenden feststehenden Rohr 8 drehbar aufgehängt. An einer Mittellängsstrebe 9 des Drehrahmens 1 ist über eine Schwenkachse 10 ein 2-Wege-Hydraulikzylinder 11 mit seiner Kolbenstange 12 angelenkt. Der Hydraulikzylinder 11 ist an einer Anflanschlasche 13 am Trägergestell 3 angeflanscht. An allen drei Längsstreben 4, 5, 9 des Drehrahmens 1 sind feststehende Aufnahmehaken 14, 15, 16 und verschiebbare Aufnahmehaken 17, 18, 19 befestigt, die über Exzenter 20 feststellbar sind. Das Trägergestell weist zwei Gabelaufnahmerohre 21, 22, das Rohr 8 sowie einen Querträger 23 auf, der in der Darstellung von Fig. 2 direkt oberhalb der Querstrebe 7 liegt, sich jedoch nur innerhalb der beiden Gabelaufnahmerohre 21, 22 erstreckt. Die gemäß den eingezeichneten Pfeilen gedrehte vertikale Stellung des Drehrahmens 1′ bei ausgefahrenem Hydraulikzylinder 11 ist mit gestrichelten Linien eingezeichnet.

Im Betrieb wird die dargestellte Vorrichtung von einem nicht eingezeichneten Gabelstapler aufgenommen. Dieser fährt mit seiner Gabel in die Aufnahmerohre 21, 22 ein und hebt das Trägergestell 3 mit dem daran aufgehängten Drehrahmen 1 auf. Nun kann ein so ausgerüsteter Gabelstapler eine beispielsweise in senkrechter Stellung abgelegte Tischplatte mit einem vertikal gedrehten Drehrahmen 1′ aufnehmen, mittels des Hydraulikzylinders 11 den Drehrahmen 1′ samt aufgenommener Tischplatte so lange schwenken, bis der Drehrahmen 1 sich in waagrechter Position befindet. Anschließend kann die vom Drehrahmen 1 aufgenommene Tischplatte, nachdem sie zu einem entsprechenden Tischgestell transportiert wurde, mittels des Gabelstaplers auf diesem mit waagrechtem Drehrahmen 1 abgelassen werden. Der gleiche Vorgang ist natürlich auch in umgekehrter Richtung und bei verschiedenen Aufnahme- und Ablagepositionen möglich.

In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Trägergestell anstelle der Gabelaufnahmerohre mit zwei Längsträgern 24, 25 versehen, die an einem separaten Fahrwagen 26 um die Drehachse 27 drehbar befestigt sind. Die Anflanschlasche 28 ist nun nach oben so weit verlängert, daß außer dem Hydraulikzylinder 11 zum Antrieb des Drehrahmens 1 ein weiterer Hydraulikzylinder 29 über eine Schwenkachse 30 daran angeflanscht werden kann. Dieser Hydraulikzylinder 29 ist über die Drehachse 31 an einer oberen Querstütze 32, die die beiden vertikalen Schenkel 33 des L-förmigen Fahrrahmens 34 verbindet, drehbar befestigt. Die horizontalen Schenkel 35 sind ebenfalls über eine untere Querstütze 36 miteinander verbunden.

Die Wirkungsweise des Drehrahmens 1 unterscheidet sich nicht von derjenigen des vorgenannten Ausführungsbeispiels. Zur Höhenregulierung wird nun jedoch der Hydraulikzylinder 29 betätigt, so daß die Längsträger 24, 25 eine Schwenkbewegung um die Drehachse 27 ausführen. Die abgesenkte Stellung ist in Fig. 3 gestrichelt dargestellt. Die mit diesem Abwärtsschwenken einhergehende Drehung des Drehrahmens 1 kann über dessen eigenen Drehmechanismus wieder kompensiert werden. Mit diesem Ausführungsbeispiel wird deutlich, daß eine erfindungsgemäße Vorrichtung auch an einem von Hand betätigbaren Fahrwagen 26 Verwendung finden kann.

Claims

1. Vorrichtung zum Aufnehmen und Drehen flacher Gegenstände, insbesondere von Platten, Tafeln oder dgl., mit einem zwischen der Aufnahmestellung und der Abgabestellung der Gegenstände drehbaren Drehrahmen, der Fixierelemente für die Gegenstände aufweist und in einem Trägergestell gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägergestell (3) Kopplungselemente (21, 22, 24, 25) zur Kombination mit einem Fahrwagen (26) aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antrieb (11) zum Drehen des Drehrahmens (1) am Trägergestell (3) vorhanden ist.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (11) ein zwischen Trägergestell (3) und Drehrahmen (1) befestigter Hydraulikzylinder ist, wobei die Aufhängung (10) des Antriebs (11) am Drehrahmen (1) von dessen Drehachse (2) beabstandet ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägergestell (3) zwei an die Zinken eines Gabelstaplers angepaßte Träger (21, 22) aufweist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägergestell (3) fest mit einem eigenen Fahrwagen (26) verbunden ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrwagen (26) einen L-förmigen Fahrrahmen (34) aufweist, an dessen vertikalem Schenkel (33) das Trägergestell (3) schwenkbar angelenkt ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägergestell (3) mittels eines beidseitig schwenkbar angelenkten, längenverstellbaren Antriebs (29) mit dem vertikalen Schenkel (33) des Fahrrahmens (34) verbunden ist.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierelemente (14 bis 19) als Aufnahmehaken ausgebildet sind.