DE4239746A1 - Stickmaschinen-Gestell - Google Patents
Stickmaschinen-GestellInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stickmaschine mit einer Vielzahl
von Stickstellen, insbesondere ein Maschinengestell, an welchem die
Stickstellen in horizontaler Anordnung in ein oder mehreren Reihen
übereinander angeordnet sind.
Derartige Großstickmaschinen von 10 m, 15 m bis 21 m Sticklänge werden seit
langem zweistöckig gebaut, d. h. es werden zwei horizontale Reihen von
Stickstellen und entsprechend zwei zu bestickende Stoffcoupons
übereinander angeordnet. Damit wird die doppelte Anzahl Stiche pro Min.
oder pro Std. gegenüber einer einstöckigen Maschine erreicht. Da die
Stickhöhe (die Höhe des in einer Aufspannung zu bestickenden Stoffes)
aus Gründen der Leistungssteigerung von ursprünglich weniger als 40 cm
bis auf 120 cm und mehr erweitert wurde, wurden die Großstickmaschinen
dadurch immer höher. Um nicht extreme Gebäudehöhen zu verlangen und eine
vernünftige Bedienung der beiden Stockwerke zu ermöglichen, werden die
Maschinen so ausgelegt, daß in der Mittelachse der Maschine ein
Längsgraben im Fundament vorgesehen wird, in den der untere Teil des
Spannrahmens beim Sticken abgesenkt werden kann.
Diese Anordnung hat zur Folge, daß Vorder- und Hinterseite der Maschine
durch diesen bis 1 m tiefen Graben getrennt sind. Die Stabilität der
Maschine kann dabei nicht durch das Gestell gesichert werden, sondern
muß durch das Fundament übernommen werden. Bei schwierigen
Bodenverhältnissen erfordert das große Aufwendungen für genügend steife
Fundamente. Ungebügende Fundamentsteifigkeit kann zu Deformationen der
Maschine führen, die einen weiteren Betrieb verunmöglichen.
Dieser konventionelle Aufbau zwingt auch dazu, die Maschinen erst am
Aufstellungsort zu montieren, da ja eine Großstickmaschine nur zusammen
mit dem Fundament eine stabile Einheit bildet. Die Vormontage beim
Hersteller bleibt auf kleinere, geschlossene Baugruppen beschränkt.
Die Schlußmontage beim Kunden erstreckt sich über 6 bis 12 Wochen.
Jede Ortsänderung derartiger Großstickmaschinen ist ein kostspieliges
Unternehmen. Sie muß nicht nur demontiert, sondern aus den Fundamenten
herauspräpariert und am neuen Aufstellungsort im neuen Fundament wieder
eingegossen werden.
Diese Anordnung mit tiefem Graben für den Spannrahmen führt dazu,
Vorder- und Hinterteil der Maschine an beiden Enden mit schweren
Seitenschilden zu verbinden. Dadurch werden aber beide Seiten so
zugebaut, daß kein seitliches Ein- und Ausfahren von Stoffbahnen
rationell möglich ist.
Diese zweistöckige Anordnung ist auch Ursache für wesentliche
Bedienungserschwernisse. Zur Bedienung des oberen Stockwerkes müssen
Laufstege mit Geländer und Leitern oder Hebebühnen mit entsprechenden
Absicherungen angebracht werden. Der Zeit- und Personalaufwand ist
beträchtlich.
Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Großstickmaschine der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß bei etwa vergleichbarer Leistung
eine niedrigere Bauhöhe erreicht wird und daß ein aufwendiges Fundament
entfallen kann.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische
Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
Wesentlich Merkmal der Erfindung ist, daß nun ein im wesentlichen nach
oben offener U-förmiger Gestellrahmen vorgesehen ist. Damit wird also
nach der Erfindung eine einstöckige Bauweise vorgeschlagen, die
aneinanderreihbar ist und dadurch die großen Bauhöhen vermieden werden,
deren Nachteile in der Beschreibungseinleitung vorstehend beschrieben
wurden.
Mit der Verwendung einer einstöckigen, modularen Bauweise wird der
weitere wesentliche Vorteil erreicht, daß nun gleich hohe Leistungen,
wie bei einem zweistöckigen Aufbau, erzielt werden können, weil nun der
erfindungsgemäße Rahmen mit höheren Umdrehungszahlen betrieben werden
kann, was bei dem zweistöckigen Aufbau nach dem Stand der Technik nicht
möglich war.
Daher wird also bei geringerer Bauhöhe und bei den Vorteilen eines
modularen Aufbaues sowie dem Wegfall eines aufwendigen Fundamentes mit
der erfindungsgemäßen Stickmaschine eine in etwa gleiche Leistung
erzielt wie bei herkömmlichen Stickmaschinen mit zweistöckigem Aufbau.
Durch einstöckige Bauweise oder niedrige Stickhöhen mit automatischem
Nachwellen der Stoffbahnen im Spannrahmen kann der Graben für den
Spannrahmen entfallen. Somit wird eine eigenstabile Bauweise möglich,
bei der Vorder- und Hinterseite der Maschine starr miteinander verbunden
sind. Eine solche Maschine kann auf jedem tragfähigen, ebenen Boden
aufgestellt und auch leicht wieder disloziert werden. Die Kosten für
aufwendige, spezielle Fundamente entfallen. Etwaige Auswirkungen von
Bodendeformationen können leicht durch Nachstellen von Maschinenfüßen
behoben werden.
Die Unabhängigkeit vom Fundament ermöglicht nun eine weitgehende
Vormontage von ganzen Maschinenmodulen, die an Ort und Stelle rasch
zusammengefügt werden können und nicht in ein kompliziertes Fundament
eingegossen werden müssen. Das Versetzen von solchen Maschinen an neue
Standorte erfordert nur einen Bruchteil der früheren Aufwendungen.
Der beidseitig offene U-Kanal des Maschinengestells ermöglicht nun
Spannrahmenkonstruktionen, bei denen der zu bestickende Stoff auf einer
Seite in die Maschine geführt und auf der anderen abgeführt wird.
Durch die Ergänzung des nach oben offenen U-Querschnittes zu einem
hohen, schmalen Rechteck wird ein mit wenig Materialaufwand besonders
steifes Gestell für die Führung und Bewegung des Spannrahmens erreicht.
Auch bei einstöckiger Bauweise wird eine solche Stickmaschine, bei
ebenerdiger Aufstellung noch relativ hoch (2 m). Für den Transport von
vollständig vormontierten Modulen wurde das Erschwernisse und erhöhte
Kosten bringen. Durch Konzentration aller Stickwerkzeuge und deren
Antrieb im Unterteil des erfindungsgemäßen Gestellrahmens kann das
Oberteil der Maschine bis auf die Führungen für den Spannrahmen
reduziert werden. Mit technisch einfachen Mitteln kann das Oberteil
lösbar mit dem Unterteil verbunden werden. So können Unterteil-Module
mit allen, hohe Genauigkeit erfordernden Stickstellen und deren
Antrieben vollständig vormontiert und versandt werden. An Ort und Stelle
sind nur noch die vertikalen Stützen mit den Führungen, bzw. das
Oberteil des rechteckförmigen Rahmens mit den Führungen, und die Teile
des Spannrahmens zu montieren. Eine solche Konstruktion ermöglicht es,
auch die größte Stickmaschine in weniger als einer Woche zu montieren
und in Betrieb zu nehmen.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus
der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen - einschließlich der Zusammenfassung -
offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen
dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand
der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen
Ausführungsweg darstellende Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen
aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche
Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Ansicht des Maschinengestells, wobei ein
Vormontage-Modul gezeigt ist;
Fig. 2 Stirnansicht eines Vormontage-Moduls, welches durch einen
oberen U-Spant zu einem geschlossenen Rahmen ergänzt ist.
Gemäß Fig. 1 besteht das Vormontage-Modul aus einem unteren Träger 1,
der als gepaarter Träger zwei Seitenständer 2 zwischen sich aufnimmt,
welche Seitenständer in Verbindung mit den unteren Trägern 1 einen nach
oben geöffneten U-Spant 16 bilden. Der untere Träger 1 kann auch
einteilig ausgeführt sein.
Es sind mehrere derartige U-Spanten 16 nebeneinander vorhanden, die
durch waagerecht verlaufende Längsträger 3 miteinander verbunden sind.
Die Längsträger 3 sind hierbei mit ihren Stirnseiten an den zugeordneten
Teilen 1, 2 befestigt, z. B. durch Verschrauben.
Die oberen Längsträger werden als Wangen 3a bezeichnet und auf diesen
Wangen werden die Stickwerkzeuge, wie z. B. Schiffchen, Nadel und Bohrer
angeordnet.
Das gesamte Vormontagemodul zeigt nun einen in Längsrichtung
verlaufenden, mittleren Kanal 14, in dessen Bereich (vergl. Fig. 2) die
genannten Schiffchen, Nadel und Bohrer angeordnet werden.
Mit dem oben und stirnseitig offenen Gestellrahmen ist es nun erstmals
möglich, den zu bestickenden Stoff durch die freien Stirnseiten des
Kanals 14 von der einen Seite her (Stirnseite 15) in die Maschine
einzuführen und auf der anderen (Stirnseite 15) zu entnehmen.
Auf der oberen Wange 3a sind vertikale Stützen 4 befestigt, welche
Trennstellen 6 mit den Wangen 3a ausbilden. Diese vertikalen Stützen 4
bilden das Oberteil der Maschine und weisen Führungen für den
Spannrahmen auf.
Stirnseitig sind weitere Anschlüsse 5 für weitere Montagemodule
vorgesehen, wobei mit der Wange 3a ein einziges Element eines sich daran
anschließenden Montagemoduls angedeutet ist.
Die unteren Träger 1 des Vormontagemoduls sind auf Fundamentplatten 9
montiert, die als höhenverstellbare Schwingungsdämpfungselemente
ausgebildet sein können.
Die Fig. 2 zeigt das um einen oberen, U-förmigen Rahmen erweiterte
Vormontagemodul von Fig. 1 in der Stirnansicht.
Es werden hierbei für die gleichen Teile die gleichen Bezugszeichen
verwendet.
Auf den in Längsrichtung sich erstreckenden Wangen 3a ist nun ein nach
oben geschlossener zweiter U-förmiger Rahmen befestigt, wobei die
Trennstellen 6 zur Befestigung verwendet werden. Der obere, U-förmige
Rahmen besteht aus den vertikalen Stützen 4 und den dazu parallel
verlaufenden Seitenstützen 7, welche in ihrem oberen Bereich durch obere
Querverbindungen 8 miteinander verbunden sind.
Damit erhält der Rahmen eine optimale Eigensteifigkeit, so daß es nicht
mehr auf die Verankerung in einem Fundament ankommt. Erfindungsgemäß
besteht also der Stickmaschinenrahmen aus einem nach oben geöffneten
unteren, U-förmigen Spant und einem darauf aufgesetzten oberen,
U-förmigen Spant, wobei die beiden U-Schenkel gegeneinander gerichtet
stirnseitig miteinander verbunden sind.
Es handelt sich also um einen geschlossenen, rechteckigen, relativ
schmalbauenden Rahmen mit einem mittleren, durchgehenden Kanal 14, in
dem zwei Stoffwellen des Stoffspannrahmens 10 übereinanderliegend in
gegenseitigem Abstand parallel zueinander angeordnet sind.
Die einzelnen Werkzeuge, wie Schiffchen 11, Nadel 12 und Bohrer 13 sind
gemäß der vorstehenden Beschreibung auf den in Längsrichtung
verlaufenden Wangen 3a angeordnet.
Die Erfindung betrifft also zwei verschiedene Ausführungsformen, nämlich
in einer ersten Ausführungsform kann die Stickmaschine nur aus einem
U-förmigen, nach oben offenen Vormontagemodul bestehen, welcher Rahmen
bereits schon die erforderlichen Eigensteifigkeit und
Schwingungsstabilität aufweist.
In einer zweiten Ausführungsform, die ebenfalls von dem
Erfindungsgedanken umfaßt ist, wird der nach oben offene, U-förmige
Rahmen durch einen zweiten, nach unten offenen U-förmigen Rahmen zu
einem geschlossenen Rechteckrahmen ergänzt, wodurch dieser Rahmen noch
steifer und eigenstabiler wird.
In der einfachsten Ausführungsform besteht also die Erfindung aus einem
oben offenen, U-förmigen Rahmen und in einer Weiterbildung wird dieser
nach oben offene, U-förmige Rahmen durch einen zweiten U-förmigen, nach
unten offenen Rahmen ergänzt. Durch den beschriebenen modularen Aufbau
ergibt sich nun erstmals die Möglichkeit, daß man in Längsrichtung
weiter Vormodule gemäß Fig. 1 anschließen kann, weil die vorgesehenen
Trennstellen 5 hierfür zum Anschluß geeignet sind.
Zeichnungs-Legende
1 unterer Träger
2 Seitenständer
3 Längsträger
3a Wangen
4 vertikale Stützen
5 Anschlüsse für weitere Montagemodule
6 Trennstelle der vertikalen Stützen
7 Seitenstütze
8 obere Querverbindung
9 Fundamentplatten
10 Stoffwellen des Spannrahmens
11 Schiffchen
12 Nadel
13 Bohrer
14 Kanal
15 Stirnseiten
16 U-förmige Spanten, nach oben offen
17 U-förmige Spanten, nach unten offen
2 Seitenständer
3 Längsträger
3a Wangen
4 vertikale Stützen
5 Anschlüsse für weitere Montagemodule
6 Trennstelle der vertikalen Stützen
7 Seitenstütze
8 obere Querverbindung
9 Fundamentplatten
10 Stoffwellen des Spannrahmens
11 Schiffchen
12 Nadel
13 Bohrer
14 Kanal
15 Stirnseiten
16 U-förmige Spanten, nach oben offen
17 U-förmige Spanten, nach unten offen
Claims (7)
1. Stickmaschine mit horizontaler Anordnung einer Vielzahl von
Stickstellen, welche in gleichem Abstand nebeneinander mit jeweils einer
Nadel und den dazugehörenden Stickwerkzeugen, wie z. B. Bohrer,
Fadenleiter, Stoffdrucker, Schiffchen, weitere maschenbildende Nadeln,
welche sich teilweise auf der Vorder- und der Hinterseite eines
Stoffspannrahmens gegenüberliegend in einer oder mehreren Reihen
übereinander an einem Maschinengestell angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinengestell
einen im wesentlichen U-förmig nach oben offenen Querschnitt aufweist,
wobei mindestens zwei im wesentlichen vertikale nach oben offene
U-Spanten (16) durch Längsträger (3, 3a) miteinander verbunden sind und
in Maschinenlängsrichtung einen an den Stirnseiten (15) und oben offenen
Kanal (14) ausbilden, in welchem der Stoffspannrahmen (10) bewegbar
angeordnet ist.
2. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die U-förmigen Spanten (16) aus jeweils
zwei Seitenständern (2) und einem oder zwei unteren Trägern (1)
aufgebaut sind, wobei die Seitenständer (2) im vertikalen Abstand
zueinander zwischen den unteren Trägern (1) oder auf dem unteren Träger
befestigt sind.
3. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Rückseite der Maschine, auf den
die U-Spanten (16) verbindenden Längsträger (3a), vertikale Stützen (4)
zur Führung und Bewegung des Spannrahmens lösbar befestigt sind.
4. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß nach unten offene U-förmige Spanten
(17) derart auf dem Gestell angeordnet vorgesehen sind, daß diese
zusammen mit den nach oben offenen Spanten (16) Rahmen mit rechteckigem
Querschnitt bilden, welche durch Längsträger verbunden sind und in
Maschinenlängsrichtung einen an den Stirnseiten (15) offenen Kanal (14)
ausbilden, in welchem der Stoffrahmen bewegbar angeordnet ist.
5. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei der U-förmigen Spanten
(16) oder rechteckförmigen Spanten (16, 17) durch die Längsträger (3, 3a)
zu einer im wesentlichen vormontierten Gestelleinheit verbunden sind, an
welche Gestelleinheit modulartig weitere Einheiten anbaubar sind.
6. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Unterseite der nach oben offenen
Spanten (16) Fundamentplatten (9) vorgesehen sind, welche als
höhenverstellbare Schwingungsdämpfungelemente ausgebildet sind.
7. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die oberen, nach unten offenen
U-Spanten (17) lösbar mit den nach oben offenen unteren U-Spanten (16)
verbunden sind.
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