DE4231421A1 - Kassette und aushärtbare Mörtelmassen enthaltende Beutel - Google Patents
Kassette und aushärtbare Mörtelmassen enthaltende BeutelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kassette für ein Auspreßgerät,
die der Aufnahme von ein- oder mehrkomponentige Massen ent
haltenden Folienbeutel dient, mit einer oder mehreren längs
gestreckten, parallel zueinander verlaufenden, jeweils
stirnseitig offenen Aufnahmekammern.
Ein- oder mehrkomponentige Massen, wie sie bei Gebäuden,
Kraftfahrzeugen, Schiffen, Flugzeugen, Maschinen und zahl
reichen anderen Vorrichtungen oft Anwendung finden, werden
neuerdings in sogenannten Folienbeuteln zur Verarbeitung
bereitgestellt. Bei den Folienbeuteln handelt es sich um
schlauchartige Behälter, die sich besonders gut zum Aus
drücken der darin enthaltenen Massen eignen. Der Grund da
für, daß derartige Folienbeutel heutzutage angeboten wer
den, liegt darin, daß nach dem Ausdrücken der Masse aus dem
Folienbeutel nur die kompakt zusammengedrückte Folie des
Folienbeutels übrigbleibt. Im Gegensatz zu anderen üblichen
steifen Kartuschen verringert sich somit das Abfallvolumen
erheblich.
Da derartige Folienbeutel keine seitliche Stabilität, be
zogen auf ihre Längserstreckung aufweisen, müssen derartige
Folienbeutel während des Auspreßvorganges in sogenannte
Kassetten eingesetzt werden, wobei die Kassetten Aufnahme
kammern, die im wesentlichen dem Außendurchmesser bzw. der
Außenkontur dieser Folienbeutel entsprechen.
Aus dem DE-GM 89 01 554 ist eine Vorrichtung zum Ausdrücken
schlauch- oder beutelartiger Behälter für Viskose- und pa
stöse Massen unter Benutzung üblicher Auspreßgeräte be
kannt. Diese Auspreßgeräte bestehen aus einem Abzugshebel,
einem zylindrischen Rohrkörper, der der Aufnahme der Behäl
ter dient und einer Kolbenstange mit Kolben. Beim Betätigen
eines Abzugshebels wird die Kolbenstange vorgetrieben und
der Behälter mit Hilfe des Kolbens ausgepreßt.
Die bekannte Druckschrift zeigt, daß der Kolben bei jedem
neuen Auspreßvorgang in die Kassetten einfahren muß. Spe
ziell diese mechanische Beanspruchung des Kolbens führt zu
dessen raschen Verschleiß. Weiters wird darauf hingewiesen,
daß die Kolbenstange bzw. der Kolben nach dem Auspressen
des schlauch- oder beutelartigen Behälters wieder in seine
Ausgangsstellung zurückgezogen werden muß.
Aufgrund eines Übermaßes des Kolbens entsteht auch während
des Zurückziehens des Kolbens eine Reibung zwischen dem
Kolben und der Innenwandung der Aufnahmekammer, die einen
unnötigen Kraftaufwand der Bedienungsperson erfordert. Diese
Reibung erzeugt zudem eine mechanische Beanspruchung der
Abstreifkante des Kolbens.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Kas
sette für ein Auspreßgerät derart auszubilden, daß eine
Verschleißreduktion des Kolbens und eine einfachere und
leichtere Bedienbarkeit des Auspreßgerätes erreicht wird.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in den
Aufnahmekammern ein axial versetzbarer, abwechslungsweise
von beiden Seiten beaufschlagbarer Kolben mit symmetrisch
ausgebildeten Stirnseiten angeordnet ist.
Eine derartig ausgebildete Kassette, die in ihren Aufnahme
kammern jeweils einen Kolben aufweist, ist abwechslungsweise
nach jedem Auspreßvorgang von einer an deren Stirnseiten
her mit auspreßbaren Folienbeuteln bestückbar. Nach dem
Auspreßvorgang wird die Kassette aus dem Auspreßgerät
herausgenommen, die zusammengefaltete Folie wird herausge
zogen und anschließend um 180° gedreht, so daß die neuen
Folienbeutel auf der gegenüberliegenden Stirnseite der Kas
sette eingesetzt werden können.
Der beim zuvor erfolgten Auspreßvorgang in eine vordere
Endlage in der Kassette versetzte Kolben bildet somit eine
Rückwand bzw. ein Bodenteil für die neuen, in die Kassette
einsetzbaren Folienbeutel. Dies ist insofern ein Vorteil, da
somit die Folienbeutel einfach in die Kassette hineinsteck
bar sind, ohne daß darauf geachtet werden muß, ob sie auf
der Rückseite herausfallen können.
Der in der Kassette angeordnete Kolben ist abwechslungsweise
an beiden Seiten im zentralen Bereich von der Kolbenstange
beaufschlagbar. Wesentliche Vorteile der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung der Kassette sind darin zu sehen, daß sich
der Kolben in der Kassette befindet und nicht bei jedem
neuen Auspreßvorgang in die Kassette eingefahren werden
muß.
Bezüglich der Bedienungsfreundlichkeit des Auspreßgerätes
mit einer neuen, erfindungsgemäßen Kassette ist anzumerken,
daß das Zurückziehen der Kolbenstange ohne Reibungswider
stand erfolgt, da die Stirnseite der Kolbenstange nicht mehr
den Kolben trägt, sondern diesen lediglich im zentralen Be
reich mit Druck beaufschlagt.
Kommt es zu Verschmutzungen im Bereich der Kassette durch
einen beschädigten Folienbeutel, so wird beim Zurückziehen
der Kolbenstange nicht der ganze Schmutz über den Kolben in
das Auspreßgerät hineingezogen, sondern die Kassette wird
zusammen mit dem beschädigten Folienbeutel und zusammen mit
dem Kolben aus dem Gerät herausgenommen und entsorgt.
Durch die Anordnung des Kolbens in der Kassette wird auch
gewährleistet, daß das Auswechseln eines mehrfach verwen
deten, durch mechanische Abnützung beschädigten Kolbens da
durch erfolgt, daß die Kassette mit diesem beschädigten
Kolben ebenfalls entsorgt wird. Eine zeitraubendes Auswech
seln des Kolbens an der Kolbenstange mit Hilfe von geeig
neten Werkzeugen entfällt somit.
Zweckmäßigerweise besteht der Kolben aus wenigstens zwei
Teilen, die symmetrisch ausgebildete Stirnseiten aufweisen.
Die Herstellung eines derartigen Kolbens für die Kassette
ist wirtschaftlich, da der Kolben leichter bzw. einfacher
herstellbar ist. Abhängig von den auszupressenden Massen
muß der Kolben dünn- oder dickwandig ausgebildet sein und
ein bestimmtes, am Folienbeutel angreifendes Profil aufwei
sen. Speziell bei derartig ausgebildeten Kolben ist es
sinnvoll, diese Kolben aus zwei symmetrisch gleich ausge
bildeten Teilen zu formen, die dann gemeinsam derart in der
Kassette eingebaut sind, daß die dem Profil abgewandten
Stirnseiten zueinander weisen. Die beiden Teile des Kolbens
können, ohne fest miteinander verbunden zu sein, in der
Kassette angeordnet sein.
Vorzugsweise weist der Kolben entlang seines Umfanges in
Längsrichtung des Kolbens verlaufende Kämme auf. Derartige
Kämme haben den Vorteil, daß nicht der gesamte Umfang an
der Innenwandung der Aufnahmekammer anliegt. Das Abstreifen
des Folienmaterials an der Innenwandung wird dennoch ge
währleistet und die Reibung, die beim axialen Versetzen des
Kolbens entsteht, wird entsprechend stark verringert.
Zweckmäßigerweise weisen die Aufnahmekammern in Längsrich
tung verlaufende, mit den Kämmen des Kolbens zusammenwir
kende Züge auf, die in der Regel als Nuten ausgebildet sind,
die der Aufnahme der am Kolben angeordneten Züge dienen.
Durch diese Art der Ausbildung wird eine sehr hohe Lagesta
bilität des Kolbens in der Aufnahmekammer gewährleistet, da
der Kolben nicht in der Lage ist, sich irgendwie in der
Aufnahmekammer zu verkanten. Durch eine schmale Ausgestal
tung dieser Nuten wird erreicht, daß der in der Aufnahme
kammer angeordnete Folienbeutel nicht in diese Nuten dringen
kann. Entsprechende, am Kolben angeordnete Kämme können in
diese schmal ausgebildeten Nuten eingreifen und den Folien
beutel gut erfassen.
Derartig ausgebildete Aufnahmekammern bzw. Kolben weisen
ebenfalls den Vorteil auf, daß eine Verdrehung des Kolbens
innerhalb der Aufnahmekammer nicht möglich ist. Ein schrau
benförmiges Verwinden des Folienbeutels in der Aufnahmekam
mer während des Auspreßvorganges kann somit verhindert
werden.
Vorteilhafterweise weisen die Aufnahmekammern einen kreis
runden Querschnitt auf. Da die Herstellung von schlauchartig
ausgebildeten Folienbeuteln einfach und wirtschaftlich ist,
weisen die Aufnahmekammern einen kreisrunden Querschnitt
auf. Ebenfalls wirtschaftlich herstellbar sind auch Kolben,
die einen im wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisen.
Zweckmäßigerweise weisen die Aufnahmekammern unterschied
liches Volumen auf. Abhängig von der Anwendung, die die
Verwendung von ein- oder mehrkomponentigen Massen erfordert,
werden bestimmte Mischungsverhältnisse verlangt, die nur
dadurch erreicht werden können, daß wenigstens zwei ver
schiedene Komponenten in unterschiedlich großen Aufnahme
kammern gleichzeitig zum Auspressen gelangen.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein handelsübliches Auspreßgerät, in welches
eine erfindungsgemäße Kassette einsetzbar
ist;
Fig. 2 die Kassette gemäß Fig. 1 in geschnittener
Darstellung;
Fig. 3 die Kassette gemäß Fig. 1 mit halb
ausgepreßtem Folienbeutel;
Fig. 4 die Kassette gemäß Fig. 1 mit ausgepreßtem
Folienbeutel;
Fig. 5 eine weitere, im Querschnitt dargestellte
Kassette mit Kämmen und Zügen.
Das in Fig. 1 dargestellte Auspreßgerät 1 hat ein rohrför
miges Mittelteil 2, in das eine Kassette 3 eingesetzt ist,
die einen ein- oder mehrkomponentige Masse enthaltenden Fo
lienbeutel 4 aufnimmt. Die eingelegte Kassette 3 beinhaltet
einen axial verschieblichen Kolben 5, mit symmetrisch
ausgebildeten Stirnseiten 5b, 5c. Der Kolben ist abwechs
lungsweise beidseitig, jeweils zentral von einer Kolben
stange 6 beaufschlagbar ist. Im auspreßrichtungsseitigen
Bereich des Auspreßgerätes 1 ist eine Düse 7 angeordnet,
die mit dem Folienbeutel 4 zusammenwirkt und durch die aus
dem Folienbeutel 4 ausgepreßten Massen einer nicht darge
stellten Bearbeitungsstelle dosiert zugeführt werden.
Am rückwärtigen Ende 2a des Mittelteiles 2 ist ein An
schlußstück 8 angeordnet, das den gesamten Vorschubme
chanismus 9 des Auspreßgerätes 1 aufnimmt. Durch das An
schlußstück 8 ist eine Kolbenstange geführt, die durch den
Vorschubmechanismus 9 axial versetzbar ist. Das Anschluß
stück 8 weist ein Griffteil 10 auf, an dem um eine Achse 11
in Richtung des Griffteiles 10 schwenkbar ein Abzughebel 12
befestigt ist.
Die Kassette 3 besteht aus einer Aufnahmekammer 13, die an
beiden Stirnseiten 13a, 13b offen ist. Die Länge der Kas
sette 3 ist abgestimmt auf die aufzunehmenden Folienbeutel
4, auf die Länge des in der Kassette 3 angeordneten Kolbens
5 und gegebenenfalls auf den zusammengefalteten Folienbeutel
4, die sich abwechslungsweise an einer Stirnseite 13a, 13b
ansammelt. Der in der Kassette 3 angeordnete Kolben 5 ist
auf die nicht dargestellte stirnseitige Kontur des Folien
beutels 4 abgestimmt und weist im zentralen Bereich eine
Vertiefung 5a auf, die der Aufnahme des Verschlußelementes
14 in Form eines Clips dient. Jeweils im äußeren Umfang des
Kolbens 5 ist ein Freiraum 15 ausgebildet, der im wesentli
chen der Aufnahme des zusammengefalteten Folienbeutels 4
dient. Der in der Aufnahmekammer 13 angeordnete Kolben 5 ist
zweiteilig ausgebildet und jeweils stirnseitig zentral von
der Kolbenstange 6 beaufschlagbar.
Die Fig. 2 zeigt eine Kassette 3, in deren Aufnahmekammer 13
ein sich in der Endlage befindlicher, axial verschieblicher,
abwechslungsweise beidseitig beaufschlagbarer Kolben 5 an
geordnet ist. Die Kassette 3 ist bestückt mit einem
gefüllten Folienbeutel 4. In dieser dargestellten Anordnung
ist die Kassette 3 in ein Auspreßgerät 1 einsetzbar und
zwar derart, daß der Kolben 5 der Kolbenstange 6 zugewandt
ist.
Die Fig. 3 zeigt die gleiche Kassette 3, die nach dem halben
Auspreßvorgang wieder aus dem Auspreßgerät 1 herausgenom
men wurde. Der Kolben 5 befindet sich in etwa in der Mitte
der Aufnahmekammer 13 und der Folienbeutel 4 ist teilweise
ausgedrückt, was auch im speziellen an dem zum Teil zusam
mengefalteten Folienbeutel 4 ersichtlich ist.
Fig. 4 zeigt die Kassette 3 gemäß Fig. 2 und Fig. 3 nach
dem beendeten Auspreßvorgang und nachdem die Kassette 3 aus
dem Auspreßgerät 1 herausgenommen worden ist. Der restliche
Folienbeutel 4 liegt zusammengefaltet im Bereich der Stirn
seite 13b der Aufnahmekammer 13 und an dem Kolben 5 an.
Nach dem Entfernen dieses restlichen, zusammengefalteten
Folienbeutels 4 kann in den gegenüberliegenden, größeren
Raum der Aufnahmekammer 13 ein neuer Folienbeutel 4 einge
setzt werden. Beim Einlegen der Kassette 3 muß allerdings
wieder darauf geachtet werden, daß diese um 180° verdreht
in das Auspreßgerät 1 eingelegt wird, damit die Kolben
stange 6 beim Betätigen des Vorschubmechanismus 9 wiederum
auf den Kolben 5 und nicht auf den Folienbeutel 4 drückt.
Der Folienbeutel 4 kann an seinem auspreßrichtungsseitigen
Ende mit der Düse 7 verbunden sein, die über die Aufnahme
kammern 13 der Kassette 3 ragt, wenn ein derartiger Folien
beutel 4 in der Kassette 3 eingesetzt ist.
Die in Fig. 1 bis 4 dargestellte Kassette 3 kann mehrere
Aufnahmekammern 13 aufweisen, in denen jeweils ein Kolben 5
angeordnet ist. Das Volumen der einzelnen Aufnahmekammern 13
kann gleich groß oder verschieden groß ausgebildet sein.
Die Fig. 5 zeigt eine weitere, im Querschnitt darge
stellte Kassette 18, in der ein Kolben 16 eingesetzt ist.
Der Kolben 16 weist Kämme 16a auf, die mit entsprechenden,
an der Innenwandung 17 der Aufnahmekammer angeordneten, sich
in Längsrichtung der Aufnahmekammern erstreckenden Zügen 18a
zusammenwirken. Durch die Anordnung derartiger Züge 18a und
Kämme 16a wird eine hohe Lagestabilität des Kolbens in der
Aufnahmekammer erreicht. Der Kolben 16 weist ebenfalls sym
metrisch ausgebildete Stirnseiten auf, deren Symmetrie in
der gewählten Darstellung nicht sichtbar ist.
Claims (6)
1. Kassette für ein Auspreßgerät, die der Aufnahme von
ein- oder mehrkomponentige Massen enthaltenden Folien
beutel dient, mit einer oder mehreren längsgestreckten,
parallel zueinander verlaufenden, jeweils stirnseitig
offenen Aufnahmekammern (13), dadurch gekennzeichnet,
daß in den Aufnahmekammern (13) ein axial versetz
barer, abwechslungsweise von beiden Seiten beauf
schlagbarer Kolben (5, 16) mit symmetrisch ausgebil
deten Stirnseiten (5b, 5c) angeordnet ist.
2. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolben (5, 16) aus wenigstens zwei Teilen besteht,
die symmetrisch ausgebildete Stirnseiten (5b, 5c) auf
weisen.
3. Kassette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Kolben (16) entlang seines Umfanges in
Längsrichtung des Kolbens (16) verlaufende Kämme (16a)
aufweist.
4. Kassette nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmekammern in Längsrichtung verlaufende, mit
den Kämmen (16a) des Kolbens (16) zusammenwirkende Züge
(18a) aufweisen.
5. Kassette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Aufnahmekammern (13) einen
kreisrunden Querschnitt aufweisen.
6. Kassette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmekammern (13) unter
schiedliches Volumen aufweisen.
Priority Applications (6)
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