DE3808641A1 - Geraet zum dosierten ausbringen von hochviskosen massen aus einer kartusche - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum dosierten Ausbringen von hochviskosen Massen aus einer Kartusche, mit einem gegen einen Steuerteil wirkenden, axial verschiebbaren Anpreßkolben in einem Profilrohr.

Hochviskose Massen werden bei der Wärme- und Schalldämmung, Fenster- sowie Fugenabdichtung und dergleichen eingesetzt.

Bekannte Vorrichtungen und Geräte zur Verarbeitung derartiger Massen weisen den Nachteil auf, daß ein exaktes Dosieren der An­ bringung nicht möglich ist.

Beispielsweise wird bei einem bekannten Gerät mittels eines Anpreßkolbens aus einer auswechselbaren Kartusche eine fließfähige Masse ausgepreßt. Die Betätigung des Anpreßkolbens erfolgt über einen schwenkbaren Handhebel und eine an der Kolbenstange an­ greifende Transportraste. Bei der Betätigung des Handhebels wird der Anpreßkolben um einen bestimmten Hub verschoben, wodurch in der Kartusche ein Überdruck entsteht, der zu einem Ausfließen der Masse führt. Solange dieser Überdruck besteht wird die Masse aus der Kartusche ausgebracht.

Wird keine Masse mehr benötigt, muß bei dieser Art von Geräten durch das Lösen der Transportraste der in der Kartusche vorhandene Überdruck abgebaut werden. Das Lösen der Transportraste ist aber relativ umständlich und wird deshalb oft nicht durchgeführt. Ver­ schmutzungen des Gerätes und der Umgebung sind die Folge. Die An­ preßkkraft wird bei bekannten Geräten entweder von Hand über einen schwenkbaren Hebel, Transportraste und Kolbenstange auf den Kolben aufgebracht oder durch Fremdenergie wie Druckgas aus Patronen, Preßluft aus Schläuchen, vorgespannte Federn oder Elektromotor.

Von Hand mittels Hebel betätigte Geräte haben den Nachteil, daß ein hoher Kraftaufwand erforderlich ist. Mit Fremdenergie betriebene Geräte haben wiederum den Nachteil, daß entweder ständig Patronen ausgewechselt werden müssen oder störende Schläuche oder Kabel vorhanden sind.

Solche Geräte zum Ausbringen von Massen aus Kartuschen sind beispielsweise aus den DE-GM 81 21 769, 8 17 805, DE-OS 25 32 025, CH-PS 3 76 234, FR-PS 12 01 104 und EP-OS 00 54 702 bekannt. Durch die in der Folge aufgezeigte, erfindungsgemäße Ausführung wird bezweckt, ein Gerät zum dosierten Ausbringen von hochviskosen Massen aus einer Kartusche zu schaffen, das die vorangeführten Nachteile nicht aufweist und für das Auspressen eine relativ kleine Kraft erfordert, wobei die Ausbringgeschwindigkeit leicht von Hand gesteuert oder gestoppt werden kann und der Kartuschenwechsel rasch erfolgen kann.

Dies wird dadurch erreicht, daß die Anpreßkraft des Anpreßkolbens durch eine vorgespannte und durch eine Gewindespindel weiter spannbare Feder erzeugt wird und zwischen Kartusche und Steuerteil ein Dichtprofil angeordnet ist.

Mit Hilfe der Spindel ist einerseits die Anpreßkraft genau ein­ stellbar, anderseits durch den Steuerteil die Ausbringgeschwindig­ keit leicht dosierbar, wobei durch das Dichtprofil eine Verschmutzung des Gerätes vermieden wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist im Steuerteil ein Dreh­ schieber zur Steuerung der Ausbringgeschwindigkeit sowie dem Unter­ binden der Massenausbringung untergebracht.

Um ein rasches Auswechseln der Kartusche zu ermöglichen, weist der Steuerteil Bolzen auf, die mit passenden Schlitzen im Profilrohr eine bajonettartige Verbindung bilden.

Eine genaue und einfache Dosierung von Hand wird erreicht, wenn der Drehschieber über ein aus einem axial verschiebbaren Gestänge, Drehhebel und federbelastete Gabel bestehendes Hebelsystem betätig­ bar ist.

Bevorzugterweise erfolgt die Führung und Spannung der Feder durch ein mit der Gewindespindel wirkverbundes, aus zwei ineinander­ verschiebbaren Rohren bestehendes Hohrsystem.

Im folgenden wird an Hand der beiliegenden Zeichnung ein Aus­ führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 den Schnitt durch das Gerät,

Fig. 2 den Schrägriß mit bajonettartiger Verbindung des Steuerteils mit dem Profilrohr und

Fig. 3 einen Schnitt längs der Ebene I-I in Fig. 1.

In Fig. 1 wird die für das Auspressen der Kartusche 1 notwendige minimale Kraft durch eine vorgespannte Feder 2 und einer zwei­ gängigen Gewindespindel 3 mit Linksgewinde, welche über die Gewindemutter 4 eine weitere Spannung der Feder 2 für das Auspressen der Masse aus der Kartusche 1 bewirkt, erzeugt.

Die maximale Vorspannung der Feder 2 bewirkt den halben Auspreßhub, so daß mit zweimaligem Spannen durch Drehen der Kurbel 5 bzw. der Gewindespindel 3 die gesamte Kartusche 1 ausgepreßt werden kann.

Lagerung und Abstützung der Gewindespindel 3 erfolgt im Lager­ deckel 6, welche im Profilrohr 7 befestigt ist. Das Verdrehen der Gewindemutter 4 wird durch Führungsnuten 8 und Führungselemente 9, letztere in der Gewindemutter 4 integriert sind, über die gesamte Hublänge gewährleistet. Die Positionsfixierung in der minimalen Vorspannposition sowie die Führung der Feder 2 bei der weiteren Spannbewegung erfolgt durch ein Rohrsystem 10, das aus zwei ineinanderverschiebbaren Rohren besteht.

Die Abstützung der Anpreßkraft der Kartusche 1, welche durch die Feder 2 erzeugt wird, erfolgt am Steuerteil 11. Dieser weist zwei Bolzen 12 auf, die in die Führungsnuten 8 eingeschoben werden können und durch Verdrehen in passenden Schlitzen 13 im Profilrohr 7 einrasten. Der Steuerteil 11 ist dadurch einfach und rasch demontierbar, wodurch auch der Kartuschenwechsel auf einfachste Art erfolgen kann.

Durch ein Dichtprofil 14 ist eine einwandfreie dichte Verbindung des Steuerteils 11 mit der Kartusche 1 gegeben. Die Steuerung der Auspreßgeschwindigkeit der Masse aus der Kartusche 1, sowie das gänzliche Unterbinden des Ausbringens erfolgt mittels des Drehschiebers 15. Betätigt wird der Drehschieber 15 über das Gestänge 16, welches einerseits im Handgriff 17 und Lager 20 des Gerätes gelagert, anderseits durch den Bolzen 18 vor Herausfallen gesichert ist.

Die Rückstellkraft des Drehschiebers 15 wird von der Druckfeder 19, welche sich am einen Ende am Lager 20 und am anderen Ende an der Gabel 21 abstützt, erzeugt. Eine genaue Justierung des Dreh­ schiebers 15 bzw. dessen Drehhebels 23 in der Gabel 21 wird durch einen am einen Ende des Gestänges 16 aufgebrachte selbsthemmende Mutter 22 ermöglicht.

Die Betätigung des Gestänges 16 erfolgt von Hand über einen Griff­ teil am anderen Ende, wobei die lineare Bewegung über den in der Gabel 21 geführten Drehhebel 23 auf den Drehschieber 15 in eine drehende Bewegung umgewandelt wird.

Um ein leichtes Abnehmen bzw. Wechseln des Steuerteils 11 bei Verwendung unterschiedlicher Massen oder Massen verschiedener Farbe zu ermöglichen, ist die Gabel 21 drehbar am Gestänge 16 angebracht. Mit der erfindungsgemäßen Ausführung ist einerseits der Anpreßdruck genau einstellbar, anderseits die Ausbringgeschwindigkeit auf einfachste Weise steuerbar.

Claims (5)

1. Gerät zum dosierten Ausbringen von hochviskosen Massen aus einer Kartusche, mit einem gegen einen Steuerteil wirkenden, axial verschiebbaren Anpreßkolben in einem Profilrohr, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Auspreßkraft des Anpreßkolbens durch eine vorgespannte und durch eine Gewindespindel (3) weiter spannbare Feder (2) erzeugt wird und zwischen Kartusche (1) und Steuerteil (11) ein Dichtprofil (14) angeordnet ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Steuerteil (11) ein Drehschieber (15) zur Steuerung der Ausbringgeschwindigkeit sowie dem Unterbinden der Massen­ ausbringung untergebracht ist.

3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerteil (11) Bolzen (12) aufweist, die mit passenden Schlitzen (13) im Profilrohr (7) eine bajonettartige Verbindung bilden.

4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehschieber (15) über ein aus einem axial verschieb­ baren Gestänge (16), Drehhebel (23) und federbelasteter Gabel (21) bestehendes Hebelsystem betätigbar ist.

5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung und Spannung der Feder (2) durch ein mit der Gewindespindel (3) wirkverbundenes, aus zwei ineinanderver­ schiebbaren Rohren bestehendes Rohrsystem (10) erfolgt.