DE4229626C2 - Regelsystem zur Einhaltung der Fahrtrichtung für ein selbstfahrendes Fahrzeug - Google Patents
Regelsystem zur Einhaltung der Fahrtrichtung für ein selbstfahrendes FahrzeugInfo
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- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
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- G05D1/021—Control of position or course in two dimensions specially adapted to land vehicles
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Description
Die Erfindung betrifft ein Regelsystem zur Einhaltung der Fahrtrichtung für ein selbstfah
rendes Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (DE 31 35 117 A1).
Ein selbstfahrendes Fahrzeug hat im allgemeinen Antriebs
räder auf jeder Seite. Jedes Antriebsrad wird durch einen
eigenen Motor in Drehung versetzt. Die Fahrregelung eines
solchen selbstfahrenden Fahrzeugs wird durch Regeln der
Drehzahl der Motoren bewerkstelligt, um eine gleichblei
bende Fahrbewegungsrichtung des Fahrzeuges aufrechtzuer
halten.
Einige bekannte Fahrregelsysteme für selbstfahrende Fahr
zeug sind in der gattungsbildenden DE 31 35 117 A1, der JP 63-2 41 611 A
und in der JP 1-106 113 A
offenbart. Bei diesen Systemen wird die Fahrt
richtung des Fahrzeuges mit einem Kreiselgerät erfaßt.
Richtungskorrekturen werden durch Lenken bewerkstelligt,
um eine vorgegebene Richtung durch Vergleich der Ist-
Fahrtrichtung mit der Soll-Fahrtrichtung aufrechtzuer
halten. Bei der DE 31 35 117 A1 durchfährt das Fahrzeug einen aus geraden
Stücken zusammengesetzten Kurvenzug. An den "Schnittpunkten" wird eine Richtungsänderung
durch gesteuertes gegensinniges Antreiben der Antriebsräder auf der Stelle erzeugt.
In dem Augangssignal des Kreiselgerätes kann ein Fehler
durch einen Integrationsfehler oder eine Spannungsdrift
in einem Schaltkreis entstehen, wenn das Kreiselgerät als
Richtungssensor eingesetzt wird. Der Fehler tendiert zur
Vergrößerung mit fortschreitender Zeit, zumal er durch
die Integration beeinflußt wird. Es bestand daher das
Problem, daß eine genaue Erfassung der Ist-Fahrtrichtung
des Fahrzeuges unmöglich wurde. Folglich kann die Ist-
Fahrtrichtung von der Soll-Fahrtrichtung abweichen.
In der JP 4-238 505 A ist eine Vorrichtung zum Regeln der
Fahrt eines Fahrzeuges ohne Verwendung eines Kreiselgerä
tes offenbart. In dieser Vorrichtung werden die Ist-Dreh
verlagerungen mit den durch die Antriebsräder zu bewirken
den Soll-Drehverlagerungen der Antriebsräder auf beiden
Fahrzeugseiten über eine vorbestimmte Zeitdauer ver
glichen. Dann wird die Fahrtrichtung durch Regeln der
beiden Seiten für die entsprechenden Antriebsräder zuge
ordneten Motoren basierend auf der Abweichung zwischen den
beiden Rädern geregelt.
Es wurde gefunden, daß diese Rückführ-Regelung des Motor
systems basierend auf der Drehverlagerung des Motors nicht
dazu in der Lage ist, die Schwierigkeiten bei einer großen
Drehverlagerung, wie im Falle des Durchrutschens eines
Reifens auf einer Straßenoberfläche, zu beseitigen.
Wie oben beschrieben bestehen Probleme bei einem herkömm
lichen Fahrtregelsystem für ein Fahrzeug. Wenn nämlich
ein Kreiselgerät eingesetzt wird, weicht die Fahrtrichtung
des Fahrzeuges graduell ab. Wenn eine Rückführregelung
des Motorsystems eingesetzt wird, kann diese nicht einer
Schwierigkeit, wie einem Rad-Durchrutschen, genügend
wirksam begegnen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Fahrtregelsystem der eingangs
genannten Art für ein selbstfahrendes Fahrzeug zu schaffen, mit dem
eine Soll-Fahrtrichtung beibehalten werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient Anspruch 1.
Anspruch 2 stellt eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung unter Schutz.
Bei einem System zum Steuern eines Fahrzeuges auf einem vorbestimmten
Kurs unter Einsatz eines Kreiselgerätes ist es an sich bekannt, die Kreiseldrift
unter Zuhilfenahme der Integration der digitalisierten Gierrate bzw. Winkelgeschwindigkeit
zu kompensieren, wobei keine Rückkopplungs-Regelung sondern
lediglich eine Anzeige des korrekten Fahrzeugkurses vorgesehen ist. (JP-Abstract 58-37 511 A).
Erfindungsgemäß wird nur dann eine Rückführregelung eines
Motors basierend auf einem Geschwindigkeitssignal und
einem Geschwindigkeits-Rückkoppelungssignal ausgeführt,
wenn die Größe der Gierrate oder Giergeschwindigkeit,
welche von dem Kreiselgerät erfaßt wird, oder der Fahrt
richtungs-Abweichungswinkel ("exzentrischer" Winkel) des
Fahrzeuges, eine integrierte Gierrate über die vorbestimmte
Zeit, kleiner als der vorbestimmte Wert wird. Dann
wird eine Richtungskorrektur ausgeführt, welche nicht
durch eine Spannungsdrift oder einen Integrationsfehler
beeinflußt ist, welcher im Kreiselgerät entstehen kann.
Im Gegensatz zu der oben beschriebenen Korrektur kann das
Regelsystem nicht die Schwierigkeiten, beispielweise im
Falle des Durchrutschens eines Antriebsrades, durch die
Rückführregelung des Motors allein beheben, weil die
Größe der Gierrate oder des Fahrtrichtungs-Abweichungs
winkels größer als der vorbestimmte Wert wird. Demgemäß
kann eine Fahrtrichtungskorrektur entsprechend den Umstän
den dadurch ausgeführt werden, daß ein Geschwindigkeits-
Sollsignal zum Motorregler abgegeben wird, welches mit
Hilfe des "exzentrischen" Fahrtrichtungswinkels oder
Fahrtrichtungs-Abweichungswinkels korrigiert werden kann,
wobei eine integrierte Gierrate unbeeinflußt von einem
Durchrutschen des Antriebsrades erfaßt werden kann.
Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeich
nungen mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Außenansicht eines selbst
fahrenden Fahrzeuges, welches ein Regelsystem
gemäß einer ersten Ausführung der Erfindung ein
setzt;
Fig. 2 eine linke Seitenansicht des selbstfahrenden
Fahrzeuges;
Fig. 3 eine Unteransicht des selbstfahrenden Fahrzeuges;
Fig. 4 ein Blockschaltbild, welches das Regelsystem des
selbstfahrenden Fahrzeuges vereinfacht darstellt;
Fig. 5 eine mehr ins Einzelne gehende erläuternde Dar
stellung enthaltend einen Regelblock des Regel
systems für das selbstfahrende Fahrzeug;
Fig. 6 ein Vektor-Schaubild, welches die Beziehung zwi
schen den Geschwindigkeitsvektoren der beiden
seitlichen Räder und der Gierrate des selbstfah
renden Fahrzeuges darstellt, und
Fig. 7 ein Zeitdiagramm, welches bei dem Regelsystem
nach der Erfindung die Änderung der Gierrate mit
fortschreitender Zeit darstellt.
Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung ist in der
folgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen ein in Pfeilrichtung F
fahrendes selbstfahrendes Fahrzeug. Räder 41 und 44 sind
an Front und Heck der Karosserie 40 des Fahrzeuges mittig
angeordnet. Ein Paar Antriebsräder 42 und 43 sind auf
gegenüberliegenden Seiten in bezogen auf die Längsrichtung
der Karosserie 40 mittlerer position angeordnet. Am Boden
der Karosserie sind drei Reinigungsbürsten 51, 52 und 53
vorgesehen. Die Reinigungsbürsten 51, 52 und 53 drehen sich
zum Reinigen einer Oberfläche, wie eines Bodens, wenn das
Fahrzeug fährt.
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild eines Regelsystems für
ein selbstfahrendes Fahrzeug nach der Erfindung. Ein
Motor 4a ist mit dem linken Antriebsrad 42 verbunden.
Ein Motor 4b ist mit dem rechten Antriebsrad 43 verbunden.
Die Ausgangsanschlüsse eines Motor-Reglers 20 sind jeweils
mit den Motoren 4a und 4b verbunden. Mit dem Motor 4a ist
ein Geschwindigkeitskodierer 5a verbunden. Mit dem Motor
4b ist ein Geschwindigkeitskodierer 5b verbunden. Die
Ausgangsanschlüsse der Geschwindigkeitskodierer 5a und 5b
sind mit den Eingangsanschlüssen des Motor-Reglers 20
verbunden. Ein Ausgangsanschluß eines Hauptreglers 10 ist
mit einem anderen Eingangsanschluß des Motor-Reglers 20
verbunden.
Das Regelsystem umfaßt nicht nur ein Rückkoppel-Regel
system, basierend auf dem Drehweg eines Motors,
sondern auch ein Rückkoppel-Regelsystem unter Verwendung
eines Kreisels 1. Der Kreisel 1, ein A/D-Wandler 2 und
ein Kreisel-Integrator 3 sind in Reihe geschaltet. Ein
Ausgangsanschluß des Kreisel-Integrators 3 ist mit einem
Eingangsanschluß des Hauptreglers 10 verbunden.
Wie oben beschrieben umfaßt das Regelsystem ein Rückführ-
Regelsystem eines Motors und ein Rückführ-Regelsystem
eines Kreisels. Die Systeme werden abhängig von der Größe
eines "exzentrischen" oder Fahrtrichtungs-Abweichungswin
kels Θ eingesetzt. Der Winkel Θ ist der Abweichungswinkel
von der Soll-Fahrtrichtung. Fig. 6 zeigt eine Gierrate
oder Gierwinkelgeschwindigkeit dΘ/dt, welche der Ände
rungsrate des Fahrtrichtungs-Abweichungswinkels Θ von der
Fahrtrichtung entspricht. Die Gierrate ergibt sich aus
den in Fig. 6 dargestellten Verhältnissen bei den vorlie
genden Geschwindigkeitsvektoren der Räder auf den beiden
Seiten des Fahrzeuges. Das linke Antriebsrad und das
rechte Antriebsrad sind in einem Abstand L an den Seiten
des Fahrzeuges 32 angeordnet. Jedes Antriebsrad rotiert
mit einer Geschwindigkeit und in einer Richtung, die
durch einen Vektor VL beziehungsweise VR bezeichnet ist.
Das Fahrzeug 32 fährt in Richtung des Pfeiles A geradeaus,
wenn die Beträge der Geschwindigkeitsvektoren |VL| und
|VR| gleich sind. Das Fahrzeug fährt in einer durch den
Pfeil B bezeichneten Schrägrichtung, wenn der Betrag der
Fahrzeuggeschwindigkeit |VL| des linken Antriebsrades
größer als der Betrag des Geschwindigkeitsvektors |VR|
des rechten Antriebsrades ist. In diesem Fall wird ent
schieden, ob die Kreisel-Rückführregelung auszuführen ist
oder nicht, und zwar abhängig von der Größe der integrier
ten Gierrate dΘ/dt über die vorbestimmte Zeitdauer.
Fig. 7 zeigt die Art und Weise, in welcher die Gierrate
dΘ/dt sich mit fortschreitender Zeit bei Fahrt des Fahr
zeuges 32 verändert. Die Gierrate dΘ/dt wird über die
vorbestimmte Zeitdauer Δt integriert. Die Regelung wird
nur dann mittels des Rückführ-Regelsystems des Motors
ausgeführt, wenn der Wert von Θ kleiner ist als ein vorbe
stimmter Wert W wie in den Fällen Nr. n-3, Nr. n-2 und
Nr. n-1, oder wenn die Gierrate kleiner als eine vorbe
stimmte Größe ω ist. Die Fahrtrichtungskorrektur wird
nicht allein mittels der Rückführregelung eines Motors
sondern auch mittels der Rückführregelung eines Kreisels
durchgeführt, wenn die integrierte Gierrate dΘ/dt, das
heißt ein Winkel Θ, größer als der vorbestimmte Wert W
oder die Gierrate dΘ/dt größer als der Wert ω ist.
Im folgenden werden im Einzelnen die Elemente und der
Betrieb des Regelsystems anhand der Blockschemata nach
den Fig. 4 und 5 erläutert. Dem Hauptregler 10 wird
ein Soll-Fahrtrichtungswert ΘS von außen vorgegeben, und
der Hauptregler 10 regelt den Motor-Regler 20 basierend
auf diesem Soll-Fahrtrichtungswert ΘS. Der Hauptregler 10
umfaßt einen Vergleicher 11, einen Soll-Geschwindigkeits
vorgabe-Baustein 13 für den linken Motor und einen Soll-
Geschwindigkeitsvorgabe-Baustein 14 für den rechten Motor.
Ein Fahrtrichtungs-Sollwert ΘS wird dem Vergleicher 11 von
außen her vorgegeben. Ein Schalter 12 ist geschlossen,
wenn das Kreisel-Rückführ-Regelsystem in Betrieb ist. Ein
Fahrtrichtung-Abweichungswinkel ΘR aus dem Kreisel-Inte
grator 3 wird in den Vergleicher 11 eingegeben, wie im
folgenden beschrieben. Im Vergleicher 11 wird der Fahrt
richtungs-Abweichungswinkel ΘR von dem Fahrtrichtungs-
Sollwert ΘS abgezogen, und ein korrigierter Fahrrichtungs-
Sollwert ΘE wird ausgegeben. Der Schalter 12 ist offen,
wenn nur das Motor-Rückführ-Regelsystem in Betrieb ist.
Der Fahrtrichtungs-Sollwert ΘE, der vom Vergleicher 11
ausgegeben wird, wird in den Sollgeschwindigkeits-Vorgabe-
Baustein 13 für den linken Motor und den Sollgeschwindig
keits-Vorgabe-Baustein 14 für den rechten Motor eingegeben.
Die Sollgeschwindigkeits-Vorgabe-Bausteine 13 und 14
geben Geschwindigkeits-Sollsignale PL und PR ab, welche
die Drehzahlen der betreffenden Motoren 4a, 4b basierend
auf dem Fahrtrichtungs-Sollwert ΘE vorgeben. Die Geschwin
digkeits-Sollwertsignale PL und PR werden in den Motor
regler 20 eingegeben.
Der Motorregler 20 umfaßt einen Sub-Regler 21 und Trei
berschaltungen 28a und 28b. Der Sub-Regler 21 umfaßt
Integratoren 21a und 21b, die den entsprechenden Antriebs
rädern an beiden Fahrzeugseiten zugeordnet sind. Die
Treiberschaltung 28a hat einen Vergleicher 22a, einen
D/A-Wandler 23a, einen Vergleicher 24a, einen Differen
tial-Verstärker 25a, einen Geschwindigkeits-Rückkoppel
kreis 26a und einen Integrator 27a für das linke Antriebs
rad. Die Treiberschaltung 28b hat einen Vergleicher 22b,
einen D/A-Wandler 23b, einen Vergleicher 24b, einen Diffe
rential-Verstärker 25b, einen Geschwindigkeits-Rückkoppel
kreis 26b und einen Integrator 27b für das rechte An
triebssrad.
Die Geschwindigkeits-Sollsignale PL und PR werden jeweils
in die Integratoren 21a und 21b des Sub-Reglers 21 einge
geben. Die Integratoren 21a und 21b integrieren die Sig
nale PL und PR über eine vorbestimmte Zeitdauer und stel
len Drehweg-Sollsignale bereit. Die Drehweg-
Sollsignale geben die Werte der Drehwege als Anzahl von Pulsen an, welche einer Soll-Anzahl von
Umdrehungen der Antriebsräder auf beiden Fahrzeugseiten
in der vorbestimmten Zeitdauer entsprechen. Die Drehweg-
Sollsignale PL′ und PR′ werden zu den Verglei
chern 22a und 22b in den Treiberschaltungen 28a und 28b
ausgegeben. Die Geschwindigkeits-Kodierer 5a und 5b zählen
die Anzahl der Pulse über eine vorbestimmte Anzahl von
Umdrehungen, welche erfaßt werden, wenn die Wellen der
Motoren 4a und 4b drehen, und zwar unter Verwendung einer
Konstanten Kp (Anzahl der Pulse/rad), und geben Geschwin
digkeits-Rückkoppelsignale PrL und PrR aus. Die Rückkop
pelsignale PrL und PrR werden in die Integratoren 27a und
27b eingegeben. Die Integratoren 27a und 27b integrieren
die Rückkoppelsignale PrL und PrR über die vorbestimmte
Zeitdauer, um die Ist-Drehweg der Wellen der
Motoren 4a und 4b über die vorbestimmte Zeitdauer und
Rückkoppel-Drehwegsignale POL und POR zu erhal
ten. Die Rückkoppel-Drehwegsignale POL und POR
werden zu den Vergleichern 22a und 22b ausgegeben. In den
Vergleichern 22a und 22b werden Abweichungen zwischen den
Drehweg-Sollsignalen aus den Integratoren 21a
und 21b und den Rückkoppel-Drehwegsignalen POL
und POR gebildet und Ist-Drehwegsignale bereitge
stellt, welche die aktuellen Drehwege repräsen
tieren. Diese Ist-Drehwege werden zu den
D/A-Wandlern 23a und 23b gespeist. Die Ist-Drehwege
werden in Analogsignale unter Verwendung
einer Spannungs-Umwandlungs-Konstanten K1 (V/Anzahl der
Pulse) in den D/A-Wandlern 23a und 23b gewandelt. Die
Analogsignale werden zu den Vergleichern 24a und 24b
ausgegeben. Die Geschwindigkeits-Rückkoppelsignale PrL
und PrR aus den Geschwindigkeit-Rückkoppelkreisen 26a
und 26b werden ebenfalls zu den Vergleichern 24a und 24b
übertragen. Die Geschwindigkeits-Rückkoppelkreise 26a und
26b wandeln die Drehzahlen der Motoren 4a und 4b in Span
nungssignale unter Verwendung der Geschwindigkeits-Span
nungs-Umwandlungskonstanten K3 (V/Anzahl der Pulse in der
Zeiteinheit). Diese Spannungssignale werden zu den Ver
gleichern 24a und 24b ausgegeben.
Die erhaltenen Werte sind aus den Ist-Drehwegen
in Form von Spannungssignalen und den Abweichungswerten
zwischen den zu tätigenden Drehwegen, welche aus
den D/A-Wandlern 23a und 23b ausgegeben werden, und den
Ist-Drehwegen in den Vergleichern 24a und 24b
zusammengesetzt. Die zusammengesetzten Werte werden zu
den Differential-Verstärkern 25a und 25b ausgegeben. Die
Differential-Verstärker 25a und 25b verstärken die Aus
gänge der Vergleicher 24a und 24b mit einem vorbestimmten
Verstärkungsfaktor K2 (V/V) und übertragen die Ausgänge zu
den Motoren 4a bzw. 4b. Die Motoren 4a und 4b rotieren in
Abhängigkeit von den Ausgangssignalen der Differential-
Verstärker 25a und 25b.
Wie oben beschrieben, wird allein die Motor-Rückführrege
lung ausgeführt, wenn der Fahrtrichtungs-Abweichungswinkel
Θ kleiner als ein spezifizierter Wert W ist oder wenn die
Gierrate dΘ/dt kleiner als ein spezifizierter Wert ω ist.
In diesem Fall werden nicht nur Geschwindigkeitsregelungen
aufgrund der Geschwindigkeits-Sollsignale PL und PR,
welche von dem Hauptregler 10 ausgegeben werden, sondern
auch Rückführregelungen durchgeführt, um den Drehwegen
Korrekturen einzuprägen, welche über eine vorbe
stimmte Zeitdauer gemacht werden. Daher kann eine Fahrt
richtungskorrektur wirksam selbst bei unebenem Untergrund
durchgeführt werden, welcher das Fahrzeug 32 an einer
Fahrt in einer Soll-Richtung hindert.
Es ist möglich, den Winkel Θ durch Bereitstellen von
Operatoren 6a und 6b, eines Vergleichers 7, eines Opera
tors 8, eines Integrators 9 und eines Operators 31 zu
bilden, wenngleich diese Baugruppen nicht unbedingt für
die Rückführregelung erforderlich sind, um einen Fahrt
richtungs-Abweichungswinkel Θ auszugeben. Die Operatoren
6a und 6b erfassen die Drehgeschwindigkeiten der Motoren
4a und 4b. Der linksseitige Geschwindigkeits-Vektor VL
und rechtsseitige Geschwindigkeits-Vektor VR werden unter
Verwendung eines Geschwindigkeits-Reduktionsverhältnisses
N (rad/s /rad/s) und des Durchmessers D des Antriebsrades
erhalten. Die Geschwindigkeits-Vektoren VL und VR werden
in den Vergleicher 7 eingegeben, wo der Differenzwert
VL-VR erhalten wird. Diese Differenz wird in den Opera
tor 8 eingegeben. Der Operator 8 erhält die Gierrate dΘ/dt
(rad/s) durch Multiplizieren des Differenzwertes VL-VR
mit dem Faktor 1/L, das heißt dem Reziprokwert der Abwei
chung (interval) L zwischen den Antriebsrädern. Die sich
ergebende Ausgangsgröße wird in den Integrator 9 einge
speist. Der Integrator 9 erhält den Fahrtrichtungs-Abwei
chungswinkel Θ (rad) durch Integrieren der Gierrate dΘ/dt
über die vorbestimmte Zeitdauer. Der Operator 31 wandelt
die Winkeleinheit von Radiant in Grad, um den Fahrtrich
tungs-Abweichungswinkel Θ (Grad) zu bilden, und gibt
dieses Ergebnis aus.
Die Funktion ist wie folgt. Wenn der Fahrtrichtungs-Abwei
chungswinkel Θ größer als der Wert W oder die Gierrate
dΘ/dt größer als der Wert ω ist, wird eine Rückführrege
lung mit dem Kreisel 1 ausgeführt. Der Kreisel 1 erhält
die Gierrate dΘ/dt als Ausgabe aus dem Operator 8 und
multipliziert diese mit der Kreiselkonstanten KG (rad/s/rad/s).
Die so erhaltene Ausgangsgröße wird zum A/D-Wand
ler 2 übertragen. Der A/D-Wandler 2 wandelt das erhaltene
Signal in ein digitales Signal. Dieses digitale Signal
wird in den Kreisel-Integrator 3 eingespeist. Der Kreisel-
Integrator 3 umfaßt einen Integrator 3a und einen Operator
3b. Der Ausgang des A/D-Wandlers 2 wird in den Integrator
3a eingegeben und über die vorbestimmte Zeitdauer inte
griert, um einen Fahrtrichtung-Abweichungswinkel ΘR (rad)
zu erhalten. Das Ergebnis wird zum Operator 3b geleitet.
Dort findet die Umwandlung der Einheit des Winkels ΘR
statt. Somit wird ein Fahrtrichtung-Abweichungswinkel ΘR
(Grad) als Ausgangsgröße erzeugt. Der Fahrtrichtungs-
Abweichungswinkel ΘR entspricht einem Gierwinkel und
stellt einen Abweichungswinkel von einer aktuellen Soll-
Fahrtrichtung des Fahrzeuges 32 dar.
Wie oben beschrieben, wird der Fahrtrichtungs-Abweichungs
winkel ΘR in den Hauptregler 10 und dort in den Verglei
cher 11 über den Schalter 12 eingespeist. Im Vergleicher
11 wird ein von außen vorgegebener Fahrtrichtungs-Soll
wert ΘS mit dem aus dem Kreisel-Integrator 3 empfangenen
Fahrtrichtungs-Abweichungswinkel ΘR verglichen. Somit
wird eine Differenz ΘS-ΘR gebildet. Die Werte ΘS-ΘR
werden in den Sollgeschwindigkeitsvorgabe-Baustein 13 für
den linken Motor und den Sollgeschwindigkeitsvorgabe-
Baustein 14 für den rechten Motor als korrigierter Fahrt
richtungs-Sollwert ΘE eingegeben. Die Motorgeschwindig
keits-Sollvorgabe-Bausteine 13 und 14 erzeugen Geschwin
digkeits-Sollsignale PL und PR basierend auf dem korri
gierten Fahrtrichtungs-Sollwert ΘE. Die Geschwindigkeits-
Sollsignale PL und PR werden zu dem Motor-Regler 20 über
tragen. Wie oben beschrieben, kann die Regelung ohne
Beeinflussung durch einen Integrationsfehler im Kreisel-
Integrator 3 oder durch einen von einer Spannungsdrift
erzeugten Fehler im Ausgangssignal durchgeführt werden,
wenn der Wert des Fahrtrichtungs-Abweichungswinkels klein
ist. Dies kann durch Regeln allein unter Verwendung einer
Rückführregelung basierend auf dem Drehweg eines
Motors bewerkstelligt werden.
Wenn eine Störung, wie das Durchrutschen eines Rades,
auftritt und der Fahrtrichtung-Abweichungswinkel größer
als ein vorbestimmter Wert wird, kann eine solche Schwie
rigkeit nicht allein durch ein Motor-Rückführ-Regelsystem
ausgeglichen werden. Dies verhält sich deshalb so, weil
die Drehwege zu groß werden, um als Daten mit
den Geschwindigkeits-Kodierern 5a und 5b erfaßt zu werden,
sofern ein Durchrutschen eines Antriebsrades auftritt.
In einem solchen Fall wird das Kreisel-Rückführsystem
zusätzlich zum Motor-Rückführsystem eingesetzt. Der Krei
sel 1 hat Daten über die Gierrate des Fahrzeuges 32 er
faßt, welche nicht vom Durchrutschen eines Antriebsrades
beeinflußt sind. Es ist daher möglich, die Fahrtrichtung
des Fahrzeuges 32 selbst in einem Zustand zu korrigieren,
in welchem die Störung auftritt.
Claims (2)
1. Regelsystem zur Einhaltung der Fahrtrichtung für ein
selbstfahrendes Fahrzeug, mit einem Paar Antriebswellen,
die koaxial unter jeder linken und rechten Seite des
Fahrzeuges angeordnet sind, einem Paar Antriebsrädern,
die auf den Antriebswellen unterstützt sind, je einem
mit jeder Antriebswelle verbundenen Motor und einem
Kreiselgerät, das an dem Fahrzeug zum Detektieren einer
Fahrtrichtung und zum Erzeugen eines Kreiselsignales
angeordnet ist, wobei jedes Antriebsrad mit einem Kodierer
zum Erfassen deren Geschwindigkeiten und zum Erzeugen
von Geschwindigkeitssignalen verbunden ist,
und mit einem einem Motorregler überlagerten Hauptregler,
der mittels eines aus einem Fahrtrichtungssollwinkel (ΘS) abgeleiteten
Signals die Drehzahl der Motoren berechnet und Sollgeschwindigkeitssignale
erzeugt, dadurch gekennzeichnet,
daß:
- - durch Differenzbildung zwischen den durch den linksseitigen und den rechtsseitigen Kodierer (6a, 6b) erfaßten Drehgeschwindigkeiten der Motoren (4a, 4b) und anschließende Multiplikation mittels eines Multiplizierers (8) mit einem Faktor die Gierrate () oder der Fahrtrichtungs-Abweichungswinkel (Θ) zwecks Rückführregelung abgeleitet wird,
- - nur im Falle, daß die Gierrate () größer als ein vorgegebener
Wert ist, der Hauptregler (10) die mittels
des Kreiselgerätes (1) ermittelte Gierrate () zur
Rückführreglung verwendet, in der Art, daß
- a) mittels eines Integrators (3) das digitale Kreiselsignal integriert und ein Rückkoppelsignal erzeugt wird, das den Fahrtrichtungs-Abweichungswinkel (ΘR) darstellt
- b) ein Vergleicher (11) des Hauptreglers (10) die Differenz zwischen dem Fahrtrichtungs- Sollwinkel (ΘS) und dem Fahrtrichtungs-Abweichungswinkel (ΘR) bildet und
- c) der Hauptregler (10) aus dieser Differenz korrigierte Sollgeschwindigkeitssignale für die Motoren (4a, 4b) berechnet, und
- - der Motorregler (20) die Drehgeschwindigkeitssignale der Motoren (4a, 4b) und die Sollgeschwindigkeitssignale jeweils über eine vorbestimmte Zeit integriert.
2. Regelsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hauptregler (10) die korrigierten Sollgeschwindigkeitssignale
nur in dem Falle bildet, in dem die über
die vorbestimmte Zeit integrierte Gierrate () größer
als ein vorgegebener Wert ist.
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