DE10138540A1 - Steuereinheit für elektrische Hilfskraftlenkvorrichtung - Google Patents
Steuereinheit für elektrische HilfskraftlenkvorrichtungInfo
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Abstract
Eine Steuereinheit für eine elektrische Hilfskraftlenkvorrichtung steuert einen Motor (20), der auf einen Lenkmechanismus (2-6) eine Lenk-Hilfskraft aufbringt, ausgehend von einem Lenkhilfen-Sollwert, der basierend auf dem in der Lenkwelle erzeugten Lenkmoment berechnet wird, und basierend auf einem Stromwert des Motors. Die Steuereinheit enthält eine Stromdithersignal-Erzeugungseinheit zum Erzeugen eines Stromdithersignals, wenn die Motor-Winkelgeschwindigkeit in einem vorbestimmten Bereich liegt, wobei das Stromdithersignal auf den Lenkhilfen-Sollwert aufaddiert wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinheit für eine elektrische Hilfskraftlenkvorrich
tung, die mit einem Motor der Lenkanlage eines Kraftfahrzeugs oder sonstigen
Fahrzeugs eine Hilfslenkkraft zuführt. Die Erfindung betrifft speziell eine Steuer
einheit für eine elektrische Hilfskraftlenkvorrichtung, die ein Stromdithersignal er
zeugt, um den Einfluß statischer Reibung in einem Zustand vollständiger Unbe
weglichkeit des Motors zu beseitigen.
Eine elektrische Hilfskraftlenkvorrichtung, die dazu dient, der Lenkvorrichtung ei
nes Kraftfahrzeugs oder eines anderen Fahrzeugs eine Hilfskraft unter Nutzung
der Drehkraft eines Motors zuzuführen, führt die Antriebskraft des Motors einer
Lenkwelle oder einer Zahnstangenachse mittels eines Übertragungsmechanismus,
z. B. Zahnrädern oder Riemen über ein Untersetzungsgetriebe zu. Eine derartige
bekannte elektrische Hilfskraftlenkvorrichtung führt eine Regelung des Motor
stroms durch, um in exakter Weise ein Hilfsmoment (ein Lenkhilfsmoment) zu er
zeugen. Die Regelung dient dazu, die an den Motor angelegte Spannung so ein
zuregeln, daß die Differenz zwischen einem Sollstromwert und einem Motor-Ist
stromwert minimiert wird. Die Motoranschlußspannung wird im allgemeinen auf der
Grundlage eines Tastverhältnisses einer PWM-Steuerung (Pulsbreitenmodula
tions-Steuerung) eingestellt.
Der allgemeine Aufbau einer elektrischen Hilfskraftlenkvorrichtung soll anhand der
Fig. 1 erläutert werden. Eine Lenkwelle 2 eines Lenkrads 1 ist mit einer Spurstan
ge 6 der gelenkten Räder des Fahrzeugs über ein Untersetzungsgetriebe 3, Uni
versalgelenke 4a und 4b und einem Zahnstangenmechanismus 5 gekoppelt. Die
Welle 2 ist mit einem Drehmomentsensor 10 ausgestattet, der ein Lenkmoment
des Lenkrads 1 erfaßt. Ein Motor 20, der die Lenkkraft des Lenkrads 1 unterstützt,
ist mit der Welle 2 über eine Kupplung 21 und das Untersetzungsgetriebe 3 ge
koppelt. Eine Steuereinheit 30 steuert die Hilfslenkvorrichtung und wird von einer
Batterie 11 über ein Zündschloß 11 gespeist. Die Steuereinheit 30 berechnet einen
Lenkhilfen-Sollwert I auf der Grundlage eines von dem Drehmomentsensor 10 er
faßten Lenkmoments T und einer von einem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 12
aufgenommenen Fahrzeuggeschwindigkeit V. Dann steuert die Steuereinheit 30
den dem Motor 20 zuzuspeisenden Strom basierend auf dem berechneten Lenk
hilfen-Sollwert I. Die Kupplung 21 wird von der Steuerung 30 einer EIN/AUS-
Steuerung unterzogen, sie bleibt eingekuppelt (verbunden) während des üblichen
Betriebs. Hat die Steuereinheit 30 erkannt, daß die Hilfskraftlenkvorrichtung ge
stört ist, oder daß die Spannungsquelle (die Spannung Vb) in Form der Batterie 14
über das Zündschloß 11 abgeschaltet wurde, so wird die Kupplung 21 ausgekup
pelt (gelöst).
Die Steuereinheit 30 besteht vornehmlich aus einer CPU. Fig. 2 zeigt allgemeine
Funktionen, die durch ein Programm in der CPU auszuführen sind. Beispielsweise
handelt es sich bei dem dargestellten Phasenkompensator 31 nicht um ein unab
hängiges Hardware-Teil, sondern es handelt sich um eine Phasenkompensa
tions-Funktion, die von der CPU auszuführen ist.
Funktionen und Betriebsweise der Steuerschaltung 30 werden im folgenden erläu
tert. Ein von dem Drehmomentsensor 10 erfaßtes Lenkmoment T wird von dem
Phasenkompensator 31 in der Phase kompensiert, um die Stabilität des Lenksy
stems zu steigern. Das in der Phase kompensierte Lenkmoment TA wird in einen
Lenkhilfen-Sollwertrechner 32 eingegeben. Von dem Fahrzeug-Geschwindig
keitssensor 12 wird eine Fahrzeuggeschwindigkeit V ermittelt und ebenfalls in den
Lenkhilfen-Sollwertrechner 32 eingegeben. Der Lenkhilfen-Sollwertrechner 32
berechnet einen Lenkhilfen-Sollwert I als Stromsollwert für einen in den Motor 20
einzuspeisenden Strom, und zwar basierend auf den eingegebenen Lenkmoment
TA und der eingegebenen Fahrzeuggeschwindigkeit V. Der Lenkhilfen-Sollwert I
wird in einen Subtrahierer 33A eingegeben, außerdem in einen Differential-Kom
pensator 34 eines Vorwärts-Systems zur Steigerung der Ansprechempfindlichkeit.
Eine von dem Subtrahierer 30A berechnete Differenz (I-i) wird in einen Propor
tionalregler 35 eingegeben, außerdem in einen Integral-Rechner 36 zur Verbes
serung der Kennwerte eines Rückkopplungssystems. Ausgangssignale von dem
Differentialkompensator 34 und dem Integral-Rechner 36 werden auf einen Ad
dierer 30B gegeben und von diesem addiert. Das Ergebnis der Addition von dem
Addierer 30B bildet einen Motorstrom-Steuerwert E, und dieser wird an eine Mo
tortreiberschaltung 37 als Motortreibersignal gegeben. Ein Motor-Stromwert (Ist
strom) i des Motors 20 wird von einer Motorstrom-Detektorschaltung 38 erfaßt,
und der Motorstromwert i wird in den Subtrahierer 30A zurückgekoppelt.
Eine hydraulische Hilfskraftlenkvorrichtung, die weit verbreitet ist, besitzt eine
Charakteristik, gemäß der die Reibung eines Zylinderbereichs proportional zu dem
Zylinderdruck P zunimmt, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist (auf der Abszisse ist das
Lenkmoment T aufgetragen). Die Vorrichtung besitzt aufgrund der speziellen Rei
bungscharakteristik eine Hysterese-Kennlinie. Fährt ein Fahrzeug z. B. um eine
Biegung, so verhindert die Hysterese, daß das Lenkrad aufgrund des selbstein
stellenden Drehmoments plötzlich zurückdreht. Dies verbessert das Lenkverhalten
für den Fahrer. Fig. 4 zeigt diesen Zusammenhang. Wenn das Lenkmoment C sich
plötzlich um ΔT ändert, ändert sich der Zylinderdruck P um P1, wenn keine Hyste
rese vorhanden ist. Durch die vorhandene Hysterese hingegen ändert sich der Zy
linderdruck P um P2 (<1). Mit der Hysterese ist es also möglich, die Änderung des
Zylinderdrucks P im Verhältnis zu einer Änderung des Lenkmoments T zu glätten.
Es ist bekannt, daß sich die Breite der Hysterese mit der Stärke der Reibung än
dert. Im Fall einer Gummipackung eines Hydraulikzylinders wird der Gummi mit
Zunahme des Zylinderdrucks zusammengepreßt. Die Hysteresen-Breite nimmt
entsprechend einer Zunahme der Coulombschen Reibung zu. Wichtig ist für den
Lenkvorgang, daß der Fahrer im neutralen Punkt ein starkes selbsteinstellendes
Moment spürt, dieses starke selbsteinstellende Moment aber nicht fühlt, wenn das
Fahrzeug um eine Biegung fährt. In dieser Hinsicht ist es ideal, wenn - ähnlich der
hydraulischen Hilfskraftlenkvorrichtung - die Reibung (Hysterese) im Bereich klei
ner Lenkwinkel θ klein wird, während die Reibung (Hysterese) in einem Bereich
großer Lenkwinkel θ groß wird.
Andererseits besitzt eine elektrische Hilfskraftlenkvorrichtung eine konstante Rei
bung, unabhängig von dem Lenkmoment T, wie in Fig. 5 gezeigt ist. Fig. 6 zeigt
die Beziehung zwischen einer Motor-Winkelgeschwindigkeit a und der Reibung F.
Statische Reibung herrscht in einem Bereich "A" (-ω1 bis +ω1), wo die Winkel
geschwindigkeit ω des Motors klein ist. In anderen Winkelgeschwindigkeitsberei
chen (unterhalb von -ω1 und oberhalb von +ω1) tritt die Reibung F in Erschei
nung als die Summe als Coulombscher Reibung B, die einen konstanten Wert hat
(+F2, -F2), und viskoser Reibung C, die mit größer werdender Motor-Winkelge
schwindigkeit ω zweidimensional zunimmt.
Aus der Beziehung zwischen der Motor-Winkelgeschwindigkeit ω und der Reibung
F nach Fig. 6 ergibt sich, daß das Reibungsverhalten an einer Stelle, an der die
Winkelgeschwindigkeit des Motors ω nah bei Null liegt, diskontinuierlich wird. Des
halb kommt es zu der Unzulänglichkeit, daß bei völligem Stillstand des Lenkrads
zu einer gewissen Zeit der Fahrer das Gefühl hat, daß das Lenkrad in dieser Stel
lung fixiert ist. Die elektrische Hilfskraftlenkvorrichtung versucht eine gewisse
Kompensation, darunter die Kompensation der Motorträgheit, um das Lenkverhal
ten zu verbessern, ferner die Kompensation zur Beseitigung des Einflusses von
Reibung. Wird eine solche Kompensationssteuerung basierend auf der Winkelge
schwindigkeit des Motors durchgeführt, so besteht keine Möglichkeit, den Einfluß
eines vollständig stillstehenden Motors zu beseitigen. In anderen Worten: Es ist
nicht möglich, den Einfluß der statischen Reibung der elektrischen Hilfskraftlenk
vorrichtung zu beseitigen.
Die vorliegende Erfindung geht von der oben geschilderten Situation aus, und es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Steuereinheit für eine elektrische Hilfskraftlenkvor
richtung anzugeben, die in der Lage ist, für ein durchgängiges und stabiles Lenk
gefühl dadurch zu sorgen, daß der Einfluß statischer Reibung bei vollständig still
stehendem Motor der elektrischen Hilfskraftlenkvorrichtung beseitigt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung eine Steuereinheit für eine elek
trische Hilfskraftlenkvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Demnach ist es ein besonderes Merkmal der Erfindung, daß die Steuereinheit eine
Stromdithersignal-Erzeugungseinheit aufweist, welche ein Stromdithersignal er
zeugt, wenn die Motor-Winkelgeschwindigkeit in einem vorbestimmten Bereich ei
ner Winkelgeschwindigkeit liegt, und die das Stromdithersignal auf den Lenkhilfe
sollwert addiert.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung schafft diese eine Steuereinheit für
eine elektrische Hilfskraftlenkvorrichtung der oben genannten Art, bei der der vor
bestimmte Wert eine Winkelgeschwindigkeit des Motors ist, die der statischen
Reibung entspricht, wobei außerdem das Stromdithersignal ausgedrückt wird in
der Form K.sin ω0t, mit K als Konstante und ω0 als Dither-Winkelfrequenz.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm eines Beispiels für eine elektrische Hilfskraftlenkvor
richtung;
Fig. 2 ein Blockdiagramm des allgemeinen internen Aufbaus einer Steuereinheit;
Fig. 3 ein Liniendiagramm für ein Beispiel einer Motor-Treiberschaltung;
Fig. 4 ein Diagramm eines Beispiels für den Betrieb einer hydraulischen Hilfs
kraftlenkvorrichtung;
Fig. 5 ein Diagramm zum Erläutern der Wirkungsweise einer Hysterese-Kennli
nie;
Fig. 6 ein Diagramm einer Reibungs-Kennlinie einer elektrischen Hilfskraftlenk
vorrichtung;
Fig. 7 ein Diagramm zum Erläutern des grundlegenden Konzepts der vorliegen
den Erfindung;
Fig. 8 ein Blockdiagramm eines Beispiels einer erfindungsgemäßen Struktur;
Fig. 9 eine Blockdiagrammdarstellung für die Einrichtung zum Verbessern der
Mitten-Ansprechempfindlichkeit;
Fig. 10 eine grafische Darstellung einer Kennlinie eines Phasenvoreil-Kompensa
tionsabschnitts;
Fig. 11 ein Diagramm eines Beispiels für eine Kennlinie einer
Approximations-Differenziereinrichtung;
Fig. 12 ein Diagramm einer kombinierten Kennlinie für den Phasenvoreil-Kom
pensationsabschnitt und die Approximations-Differenziereinrichtung;
Fig. 13 ein Diagramm einer Grund-Hilfskennlinie;
Fig. 14 ein Diagramm eines Beispiels für eine Fahrzeuggeschwindigkeits-Interpo
lationsberechnung;
Fig. 15A und 15B Diagramme zum Erläutern eines Stromdithersignals gemäß der
Erfindung;
Fig. 16 ein Diagramm zum Erläutern der Arbeitsweise der vorliegenden Erfindung;
Fig. 17 ein Diagramm einer Reibungskennlinie für den Fall, daß die Winkelge
schwindigkeit des Motors Null beträgt; und
Fig. 18 ein Flußdiagramm eines Beispiels für die Arbeitsweise gemäß der Erfin
dung.
Erfindungsgemäß wird in einem Bereich, in welchem die Motor-Winkelgeschwin
digkeit gering ist, ein feines Stromdithersignal (D.i. ein überlagerndes Hilfs- oder
Zittersignal) auf einen Lenkhilfen-Sollwert angewendet, um dadurch die Rei
bungscharakteristik oder -kennlinie in Relation zu der Motor-Winkelgeschwindig
keit scheinbar kontinuierlich oder stetig zu machen. Durch diese Maßnahme wird
der Einfluß der statischen Reibung bei einer Winkelgeschwindigkeit des Motors
von Null oder in der Nähe von Null beseitigt. Mit anderen Worten: Erfindungsge
mäß wird der Motor in feine Schwingungen versetzt, deren Ausmaß derart gering
ist, daß die Schwingungen des Motors von dem das Lenkrad haltenden Fahrer
nicht gespürt werden. Speziell wird das Stromdithersignal additiv mit dem Lenkhil
fen-Sollwert verknüpft. Durch diese Maßnahme wird die Reibungskennlinie in Ab
hängigkeit der Motor-Winkelgeschwindigkeit stetig oder kontinuierlich gemacht,
wie dies in Fig. 7 gezeigt ist. Als Folge dieser Maßnahme ist das dem Stand der
Technik anhaftende Problem beseitigt, wonach bei einem stillstehenden Lenkrad,
also bei unverändertem Lenkwinkel, der Fahrer das Gefühl hätte, daß das Lenkrad
in seiner Stellung fixiert wäre.
Im folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 9 ist ein Gesamt-Blockdiagramm, welches die Steuerfunktionen gemäß der
Erfindung veranschaulicht. In einen Lenkhilfensollwert-Rechner 100 wird ein
Lenkmoment T eingegeben, dieser Wert wird außerdem in einen Sensorempfind
lichkeitsverbesserer 101 eingegeben. Ausgangssignale dieser beiden Teile 100
und 101 werden auf einen Addierer 102 gegeben. Das Additionsergebnis von dem
Addierer 102 wird auf einen Drehmomentsteuerungs-Berechnungsteil 103 gege
ben. Ein Ausgangssignal dieses Berechnungsteils 103 wird in einen Motorverlust
strom-Kompensationsteil 104 gegeben, dessen Ausgangssignal über einen Add
dierer 105 in einen Maximalstrom-Begrenzungsteil 106 gegeben wird. Ein von
dem Maximalstrom-Begrenzungsteil 106 begrenzter maximaler Stromwert wird in
einen Stromsteuerteil 110 gegeben. Dessen Ausgangssignal wird über eine
H-Brücken-Kennlinienkompensationsanordnung 111 auf eine Treiberstromschaltung
112 gegeben. Diese Treiberstromschaltung 112 treibt einen Motor 113.
Ein Ist-Motorstrom i des Motors 113 wird über einen Motorstrom-Offsetkorrektur
teil 120 in einen Motor-Winkelgeschwindigkeits-Abschätzteil 121, einen Strom
treiber-Schaltteil 122 und einen Stromsteuerteil 110 eingegeben. Eine Motorklem
menspannung Vm wird in den Motor-Winkelgeschwindigkeits-Abschätzteil 121
eingegeben. Die von diesem Abschätzteil 121 abgeschätzte Winkelgeschwindig
keit ω wird in einen Motor-Winkelgeschwindigkeits-Abschätzteil/Trägheits-Kom
pensationsteil 123, einen Motorverlustmoment-Kompensationsteil 124 und einen
Giergeschwindigkeits-Abschätzteil 125 eingegeben. Dessen Ausgangssignal wird
in einen Astringenz-Steuerteil 126 gegeben. Ausgangssignale des Astringenz-Steu
erteils 126 und des Motorverlustmoment-Kompensationsteils 124 werden auf
einen Addierer 127 gegeben und von diesem zusammenaddiert. Das Additionser
gebnis wird auf den Addierer 102 gegeben. Der Motorverlustmoment-Kompensa
tionsteil 124 liefert ein Hilfsmoment entsprechend einem Drehmomentverlust des
Motors 113 in einer Richtung, in der das Verlustmoment entsteht. In anderen Wor
ten, der Motor-Verlustmoment-Kompensationsteil 124 unterstützt das Drehmo
ment in Drehrichtung des Motors 113. Der Astringenz-Steuerteil 126 übt eine
Bremswirkung auf die Schwingung des Steuerrads aus, um die Astringenz beim
Gieren des Fahrzeugs zu verbessern.
Außerdem ist ein Stromdithersignal-Erzeugungsteil 130 vorgesehen, wo das Dit
hersignal DS für feine Schwingungen des Motors 113 mit einem Pegel gebildet
wird, bei dem der Fahrer die Schwingungen nicht spürt. Ausgangssignale des
Stromdithersignal-Erzeugungsteils 130 und des Motor-Winkelgeschwindig
keits-Abschätzteils/Trägheits-Kompensationsteils 123 werden von einem Addierer 131
summiert. Das Additionsergebnis wird auf den Addierer 105 gegeben. Ein Ergeb
nis der Addition in dem Addierer 105 wird auf den Maximalstrom-Begrenzerteil
106 gegeben. Die von dem Motor-Winkelgeschwindigkeits-Abschätzteil 121 kom
mende Winkelgeschwindigkeit ω wird auch in den Stromdithersignal-Erzeugungs
teil 130 eingegeben. Dieser erzeugt ein sinusförmiges Dithersignal DS mit einer
Wellenlänge Δω und einer Frequenz von 40 Hz in einem Bereich von ±ω2, in wel
chem die Winkelgeschwindigkeit ω Null oder nahe Null ist.
Mit Hilfe der oben beschriebenen Einrichtung gemäß der Erfindung besteht der
Mitten-Ansprechempfindlichkeits-Verbesserer 101 aus einem Phasenvoreil
Kompensationsteil 101A, einem Approximations-Differenzierteil 101B und einem
Verstärkungseinstellteil 101C, wie in Fig. 9 gezeigt ist. Der Phasenvoreil-Kompen
sationsteil 101A hat einen Frequenzgang, wie er in Fig. 10 gezeigt ist, der Appro
ximations-Differenzierteil 101B hat einen Frequenzgang, der in Fig. 11 gezeigt ist.
Mit dieser Anordnung erhält man eine kombinierte Kennlinie für die Phasenvoreil
kompensation und die Approximations-Differenzierungs-Kompensation, wie sie in
Fig. 12 dargestellt ist. Im Ergebnis wird es möglich, einen Phasengang ohne Pha
senverzögerung zu erhalten.
Außerdem wird erfindungsgemäß von dem Lenkhilfen-Sollwert-Rechner 100 die
Hilfskennlinie für drei repräsentative Fahrzeuggeschwindigkeiten (0, 30, 254 Km/h)
als Grund-Hilfskennlinie bei der Berechnung des Lenkhilfenwerts eingestellt. Der
Lenkhilfen-Sollwert-Rechner 100 berechnet die Hilfswerte für die anderen Ge
schwindigkeiten, indem er zwischen den Grund-Hilfskennlinien für jeweils 2 Km/h
unterschiedliche Fahrzeuggeschwindigkeiten entsprechend der Fahrzeug-Interpo
lationsverstärkung interpoliert. Anschließend wird die Fahrzeuggeschwindigkeit der
Hilfskennlinie auf einen Wert im Bereich von 0 bis 254 Km/h eingestellt, wobei die
Auflösung auf 2 Km/h eingestellt ist. Fig. 13 zeigt den Grund-Hilfskennlinienverlauf
(Strom-Drehmoment-Kennlinie). Die Grund-Hilfskennlinie ist eine Kennlinie 1c für
0 Km/h, eine Kennlinie 1a für 30 Km/h und eine Kennlinie 1b für 254 Km/h. Für die
anderen Fahrzeuggeschwindigkeiten wird der Hilfsstrom dadurch berechnet, daß
zwischen den Fahrzeuggeschwindigkeiten für jeweils 5 Km/h interpoliert wird, wo
zu ein Fahrzeuggeschwindigkeits-Interpolationskoeffizient γ in Abhängigkeit der
Fahrzeuggeschwindigkeit, gemessen in Km/h, verwendet wird. Liegt die Fahrzeug
geschwindigkeit zwischen 0 und 30 Km/h, so beträgt der Hilfsstrom I = 1a (T) + γ
(V) (1c (T) - 1a (T)). Liegt die Fahrzeuggeschwindigkeit zwischen 32 und
254 Km/h, so beträgt der Hilfsstrom I = 1b (T) + γ (V) (1a (T)- 1b (T)).
Erfindungsgemäß ist der Stromdithersignal-Erzeugungsteil 130 vorgesehen, um
den Einfluß der statischen Reibung auszuschalten. Wenn die Motor-Winkelge
schwindigkeit ω in einem Bereich von ±ω2 nahe bei Null liegt oder selbst Null ist,
erzeugt der Stromdithersignal-Erzeugungsteil 130 ein Dithersignal DS mit sinus
förmigem Verlauf sin ω0t mit einem Wellenhub von Δω und einer Frequenz von
40 Hz entsprechend der Winkelfrequenz ω0, wie in Fig. 15A und Fig. 16 gezeigt ist.
Basierend hierauf wird bei einer Winkelfrequenz ω0 von Null die Reibung zu der
statischen Reibung F1, die gemäß Fig. 17 konstant ist, wenn das Dithersignal nicht
vorhanden ist. Wenn die Winkelfrequenz ω0 einen Scheitelwert der Sinuswelle
darstellt, erhält man Coulombsche Reibung F2, basierend auf einer Verringerung
in diesem Bereich. Während dieser Zeitspanne ändert sich die Reibung entspre
chend der Zunahme und der Abnahme des Betrags der Sinuswelle, und man er
hält eine Reibungskennlinie mit einem Verlauf, der in Fig. 15B dargestellt ist. Im
Ergebnis heben sich Plus- und Minusanteile der Reibungskennlinie insgesamt zu
Null auf, und die Reibungskennlinie wird gleichmäßig. Da der Motor an einer Stel
le, an der die Motor-Winkelgeschwindigkeit ω nahe bei Null liegt, feine Schwin
gungen ausführt, wird die Reibungskennlinie im Verhältnis zur Motor-Winkelge
schwindigkeit ω zu einer kontinuierlichen oder stetigen Kennlinie in der Nähe einer
bei Null oder in der Nähe von Null liegenden Motor-Winkelgeschwindigkeit, wie
dies in Fig. 16 dargestellt ist. Im Idealfall beträgt die Winkelgeschwindigkeit ω0
40 Hz in dem Bereich von 30 bis 50 Hz. In diesem Bereich spürt der Fahrer solche
Schwingungen des Motors nicht.
Fig. 18 zeigt ein Beispiel für das aktuelle Verfahren beim Betrieb mit dem Strom
dithersignal-Erzeugungsteil 130. Zunächst entscheidet der Stromdithersignal-Er
zeugungsteil 130, ob sich die Motor-Winkelgeschwindigkeit ω in einem vorbe
stimmten Bereich von ±ω2 befindet oder nicht (Schritt S1). Befindet sich die Win
kelgeschwindigkeit ω in dem Bereich von ±ω2, so entscheidet der Stromdithersi
gnal-Erzeugungsteil 130, ob der Betrag (der Absolutwert) des Lenkmoments T
kleiner als ein vorbestimmter Wert α ist oder nicht (Schritt S2). Der vorbestimmte
Wert ±ω2 kann auf einen Winkelgeschwindigkeitswert ω in der Nähe von Null
eingestellt sein, der Bereich ist nicht auf ±ω2 beschränkt. Wenn das Lenkmo
ment C kleiner als der vorbestimmte Wert α ist, erzeugt der Stromdithersignal-Er
zeugungsteil 130 ein Dithersignal DS sinusförmigen Verlaufs K.sin ω0t, wobei K
eine Konstante ist, und er wendet dieses Dithersignal auf den Lenkhilfen-Sollwert
Iref an. Mit dieser Anordnung ist es möglich, den Motor bei einer Winkelgeschwin
digkeit ωin der Nähe von Null in feine Schwingungen zu versetzen, die der Fahrer
nicht spürt. Der Stromdithersignal-Erzeugungsteil 130 entscheidet bezüglich des
Lenkmoments T deshalb, weil dann eine zufriedenstellende Lenkrad-Rückstell
kennlinie nur erhalten wird, wenn das Drehmoment T des Lenkrads klein ist.
Wie oben ausgeführt wurde, wird erfindungsgemäß ein Dithersignal für kleine
Schwingungsbewegungen des Motors bei einer Motor-Winkelgeschwindigkeit in
der Nähe von Null erzeugt, und dieses Dithersignal wird an den Hilfswert (den
Lenkhilfen-Sollwert) angewendet. Die Schwingung des Motors aufgrund dieses
Dithersignals hat eine solche Frequenz und eine derartige Amplitude, daß der
Fahrer den Vorgang nicht spürt. Hierdurch ist es möglich, den Einfluß statischer
Reibung bei einer Motor-Winkelgeschwindigkeit von Null oder in der Nähe von
Null zu vermeiden. Da die Reibungskennlinie bei einer Motor-Winkelgeschwindig
keit von Null oder in der Nähe von Null stetig gemacht werden kann, kann man das
unerwünschte Gefühl beim Lenken vermeiden, der Lenkkomfort wird gesteigert.
Claims (6)
1. Steuereinheit für eine elektrische Hilfskraftlenkvorrichtung, die einen Motor
(113) basierend auf einem Stromsteuerwert steuert, um einem Lenkmecha
nismus (2-6) eine Hilfslenkkraft zuzuführen, wobei der Stromsteuerwert be
rechnet wird aus erstens einem Lenkhilfen-Sollwert (I), der seinerseits anhand
des in der Lenkwelle erzeugten Lenkmoments (T) errechnet wird, und zwei
tens einem Motor-Stromwert (I),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit eine Stromdithersignal-Erzeugungseinheit (130) auf
weist, die ein Stromdithersignal (DS) erzeugt, wenn die Motor-Winkelge
schwindigkeit ω in einem vorbestimmten Bereich (±ω2) einer Winkelgeschwin
digkeit liegt, und die das Stromdithersignal auf den Lenkhilfe-Sollwert addiert.
2. Steuereinheit nach Anspruch 1, bei der der vorbestimmte Wert diejenige Win
kelgeschwindigkeit ω des Motors ist, die der statischen Reibung entspricht.
3. Steuereinheit nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Stromdithersignal die Form
K.sin ω0t hat, wobei K eine Konstante ist und ω0 eine Dither-Winkelfrequenz
darstellt.
4. Steuereinheit nach Anspruch 3, bei der die Dither-Winkelfrequenz ω0 im Be
reich von 30-50 Hz liegt.
5. Steuereinheit nach Anspruch 4, bei der die Dither-Winkelfrequenz ω0 40 Hz
beträgt.
6. Steuereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Winkelgeschwin
digkeit ω durch einen Motor-Winkelgeschwindigkeits-Abschätzteil (121) er
halten wird, dem eine Motor-Klemmenspannung und ein Motorstrom zuge
führt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family Applications (1)
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