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Hilfsbacken für Schraubstöcke. Die vorliegende Erfindung betrifft
eine neuartige Konstruktion und Befestigung von Hilfsbacken für Schraubstöcke. Den
bisher gebräuchlichen Hilfsbacken, wie sie zum Einspannen empfindlicher oder durch
besondere Form gekennzeichneter Gegenstände Verwendung fanden, haftet eine Reihe
allgemein empfundener Nachteile an. Sie wurden entweder unmittelbar aus dem für
den j eweiligen Zweck als geeignet. befundenen Stoff, wie Kupfer-, Zink-, Blei-
oder anderem Blech, hergestellt, oder man befestigte Streifen des gewählten Stoffes,
z. B. Holz, Fiber o. dgl., an Eisenblech. In allen diesen Fällen ist ein hoher Stoffverbrauch
zu verzeichnen, da die Backen oder das ihnen als Träger dienende Blech stets so
breit gehalten werden mußten, daß sie sich ein beträchtliches Stück über das Oberteil
der Schraubstockbacken und -«-anger er streckten. Auf diese Weise entfällt sogar
der größte Teil der Backen auf deren beim eigentlichen Spannen gar nicht zur Wirkung
kommende Fläche. Weiterhin mußten die Backen nach jedesmaligem Gebrauch wieder vom
Schraubstock entfernt und weggelegt werden. Berücksichtigt man dabei die bei gewissen
Arbeiten notwendigen verschiedenartigen Backen aus Kupfer, Blei, Holz, Pappe, Fiber,
Filz usw. sowie die zum Spannen runder Gegenstände unentbehrlichen Backen mit prismatischen
und anderen Einschnitten, so entfallen häufig auf einen Schraubstock sechs und noch
mehr Paare von Backen, die der Arbeiter dauernd in Bereitschaft halten muß. Unausbleiblich
ist dabei der Übelstand, daß häufig Backen verlegt werden, v erlorengehen oder dem
einen Arbeiter vom andern weggenommen werden. Neben der erwähnten Stoffvergeudung
sind dabei Zeitverluste und Ärger die Folgen, die zu vermeiden die Hauptaufgabe
neuzeitlicher Betriebsführung ist. Auch die Wirkungsweise der Hilfsbacken bisheriger
Ausführung war keine zufi-iedenstellende, denn das lose Auflegen dieser Backen bedingte
häufig Unsicherheit beim Einspannen eines Gegenstandes sowie einseitiges und schiefes
Spannen.
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Die beregten Übelstände werden durch Verwendung der Backen gemäß dieser
Erfindung beseitigt. Sie bestehen im wesentlichen aus einem prismatisch geformten
Grundkörper, der die Länge der eigentlichen Schraubstockbackenbreite besitzt und
dessen Seitenflächen wechselweise mit dem für die Hilfsbacken gewünschten Stoff
besetzt sind. So kann beispielsweise der Grundkörper aus Eisen bestehen und die
Form eines vierseitigen Prismas erhalten, dessen eine Seite eine prismatische Einfräsung,
die andern dagegen je eine Bekleidung entsprechend dem jeweiligen Bedarf aus Kupfer,
Blei, Holz, Pappe o. dgl. bekommen. Die Stärke des Grundkörpers wird dabei vorteilhaft
so gewählt, daß sie der Tiefe der eigentlichen Schraubstockbacke entspricht. Dadurch
braucht sich der als Bekleidung dienende Stoff nur über diejenige Fläche zu erstrecken,
die beim Spannen unter Druck steht, so daß jeder überflüssige Stoffverbrauch vermieden
wird. Weiterhin lassen sich auf diese Weise, wie ersichtlich, vier Backenpaare in
einem einzigen vereinigen. Schließlich entfällt auch die Notwendigkeit des jedesmaligen
Weglegers der Backen nach dem Gebrauch, da die Backen derart ausschwenkbar am Schraubstock
befestigt werden, daß sie bei Nichtverwendung unter (iie eigentlichen Schraubstockbacken
zu liegen kommen, ohne bei denjenigen Arbeiten, die ohne Hilfsbacken vorgenommen
werden, hinderlich zu sein. Dabei bleiben sie trotzdem am Schraubstock befestigt,
und ein Handgriff genügt, um sie wieder in Gebrauchsstellung z u bringen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i zeigt ein Schraubstockoberteil mit den in Gebrauchsstellung
befindlichen Hilfsbacken in Seitenansicht. Abb. a ist eine Draufsicht auf eine Seite
des Schr aubstockoberteils. In Abb. 3 ist eine Draufsicht auf eine Seite einer Schraubstock-backe
dargestellt, wobei eine zweite Befestigungsart für die Hilfsbacken gewählt ist.
Die Abb. q., 5 und 6 zeigen Hilfsbacken verschiedener Ausführung in Seitenansicht,
und Abb. 7 ist ein Längsschnitt durch eine Hilfsbacke mit der in Abb.3 angewandten
Befestigungsart.
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Als Grundkörper A der Hilfsbacken ist in den gezeichneten Beispielen
Abb. i bis 5 und 7 Eisen, in Abb. 6 Holz gedacht, für die verschiedenen Bekleidungen
ist Kupfer B, Blei C und Holz D angenommen. Die Abb. i zeigt einfache Hilfsbacken,
die nur aus zwei verschiedenen Stoffen, dem Grundkörper A aus Eisen mit einer sogenannten
Prismeneinfräsung i und einer der letzteren gegenüberliegenden Kupferbekleidung
B, bestehen. Die Gebrauchsstellung der Backen ist mit ausgezogenen
Linien
dargestellt. Zur Befestigung am Schraubstock dienen dabei SCllraubenfedern 2; zu
diesem Zwecke trägt sowohl jede Hilfsbacke in den Endflächen ihres Grundkörpers
A wie auch jede Seitenfläche der Schraubstockwangen 3 je einen eingeschraubten kegelförmigen
Stift q., in deren Nut 5 die Schraubenfedern 2 derart eingehängt sind, daß die Hilfsbacken
durch die Zugwirkung der letzteren gegen die eigentlichen Schraubstockbacken 6 gepreßt
werden. Beim Nichtgebrauch der Hilfsbacken werden diese in die gestrichelte Lage
ausgeschwungen, in der sie ebenfalls durch die nicht ganz entspannten Schraubenfedern
2 gehalten werden. Eine zweite Befestigungsart der Hilfsbacken ist in Abb. 3 dargestellt.
Diese hat gegenüber der zuvor beschriebenen den Vorteil, daß nur in geringem Maße
hervortretende-Teile an den Seitenflächen der Schraubstockwangen 3 entstehen. Der
Grundkörper A der Hilfsbacken besitzt dabei eine durch die ganze Länge der Backen
hindurchgehende Bohrung 7, in welche von beiden Seiten her je eine Schraubenfeder
8 eingeführt ist (Abb. 7). Durch die letzteren hindurch verläuft in achsialer Richtung
je ein dünner Stahldraht 9, dessen inneres Ende in einer Platte io befestigt ist,
welche sich leicht in der Bohrung 7 verschieben läßt; mit einem Ansatz i i ragt
sie in die Schraubenfeder hinein. An den Endflächen der Hilfsbacke ist die Bohrung
7 tnit Stopfen 12 verschlossen, die mittels Schrauben 13 oder in anderer geeigneter
Weise festgehalten werden und mit einer nach außen stark abgerundeten Bohrung zum
Durchgang der Stahldrähte 9 versehen sind. Die letzteren tragen an ihrem äußeren
Ende eine Öse 1q.. Beim Befestigen der Hilfsbacke am Schraubstock werden die Stahldrähte
9 um den notwendigen Betrag aus der Bohrung 7 herausgezogen, um die runde Kante
der Bohrung des Stopfens 12 herumgebogen und die Ösen 14 in einen niedrig gehaltenen
Stift 15, der eine Einkerbung 16 trägt, eingehängt. Der durch die Schraubenfedern
8 auf die Stahldrähte 9 ausgeübte Zug bewirkt in diesem Falle das Anpressen der
Hilfsbacke an die Schraubstockbacke, wie es in Abb.3 veranschaulicht ist. Durch
die starke Abrundung der Bohrung des Stopfens i2 kann sich der Zug der Schraubenfedern
auch bei abgebogenem Draht 9 über dessen ganze Länge fortpflanzen.
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In den Abb. q., 5 und 6 sind einige Ausführungsbeispiele von Hilfsbacken
abgebildet. Abb.4 zeigt eine Backe, deren eiserner Grundkörper A an seinen vier
Seitenflächen eine prismenförmige Einfräsung i, eine Kupferplatte B, eine Bleiplatte
C und eine Holzbekleidung D trägt. In Abb. 5 ist der eiserne Grundkörper
A nur mit einer Platte B aus Kupfer und einer Bekleidung D aus Holz
ausgerüstet. In Abb. 6 ist schließlich eine Hilfsbacke dargestellt, bei der der
Grundkörper A aus Holz gefertigt ist, welcher eine einseitige Bekleidung C aus Blei
trägt. Es ist ohne weiteres klar, daß die Ausführung der Hilfsbacken in der denkbar
vielseitigsten Weise unter Anwendung der verschiedenartigsten Stoffe möglich ist,
ohne daß dadurch an dem Grundgedanken der Erfindung geändert wird. Ebenso sollen
auch die abgebildeten und beschriebenen Arten der Befestigung am Schraubstock nur
Ausführungsmöglichkeiten darstellen, die nach den verschiedensten Richtungen hin
abänderungsfähig sind, ohne dadurch das Wesen der Erfindung zu beeinträchtigen.