DE4221911A1 - Verfahren zum Stapeln von Druckbogen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stapeln von zusammengetragenen ins­ besondere gefalzten Druckbogen, die auf einem drehbaren Wickelkern zu einem Produktwickel aufgewickelt werden. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vor­ richtung zur Durchführung des Verfahrens.

Beim Zusammentragen gefalzter Druckbogen werden diese in einer bestimmten Reihenfolge zu Druckbogenstapeln übereinander gelegt, indem die Druckbogen einzeln von in einer Reihe angeordneten Anlegestationen mittels Greifer ei­ ner Trommel abgezogen und auf eine mit Mitnehmern versehene Fördereinrich­ tung abgelegt werden. An allen Anlegestationen wird jeweils ein Druckbogen auf den anderen gelegt und ein kompletter Druckbogenstapel verläßt die För­ dereinrichtung.

Bei der Herstellung von Büchern, Broschuren o. dgl. Produkte besteht viel­ fach die Notwendigkeit, große Mengen von zusammengetragenen Druckbogen sta­ peln zur Zwischenspeicherung und/oder für den innerbetrieblichen Transport auf Paletten zu stapeln.

Wie die Praxis zeigt, neigen übereinandergestapelte Druckbogen, insbesondere solche mit stark auftragendem Falzbereich, leicht zum Verrutschen und verlie­ ren somit ihre Ausrichtung beim Transportieren, was die Handhabung, z. B. das Beschicken von Anlegern in Buchfadenheftmaschinen, außerordentlich er­ schwert und zu erheblichen Störungen im Produktionsablauf führen kann.

Zum Speichern von Druckbogen ist es bekannt, im Hinblick auf eine funktions­ sichere Handhabung und platzsparende Lagerung Produktwickel durch Aufwickeln von in Schuppenformation kontinuierlich anfallenden Druckprodukten zusammen mit einem unter Zugspannung stehenden Wickelband auf einem Wickelkern herzu­ stellen. Die Produktwickel werden vielfach zwischengelagert und später der Weiterverarbeitung zugeführt, indem die Druckprodukte wieder vom Wickelkern abgewickelt werden.

In der DE-OS 35 32 403 gelangt ein solcher als Pufferstrecke dienender Pro­ duktwickel in einer Fließfertigungsstrecke zur Anwendung, in der von einer Zusammentragmaschine kommende nachfolgend zu einer Schuppe formierte Druck­ produktestapel zu einem Produktwickel aufgewickelt werden. Dabei wird die ge­ schuppte Formation der Produktstapel durch mit unterschiedlicher Geschwindig­ keit angetriebenen Förderbandabschnitten erzielt, von denen ein nachgeordne­ ter Bandabschnitt Keilelemente trägt, die einen voranlaufenden Produktstapel eines mit geringerer Geschwindigkeit angetriebenen Bandabschnittes einholen und dabei den Produktstapel an seiner Hinterkante anheben.

Wie unschwer erkennbar ist, lassen sich Produktstapel lediglich von geringer Stapelhöhe spiralförmig auf einzelne Wickelbandlagen aufwickeln, so daß der Anwendungsbereich auf sehr dünne Bücher oder Broschurenblocks beschränkt ist.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren sowie eine Vorrich­ tung zur Durchführung des Verfahrens zum Stapeln von zusammengetragenen ins­ besondere gefalzten Druckbogen, die auf einen drehbaren Wickelkern zu einem Produktwickel aufgewickelt werden, zu schaffen, die ein Stapeln von zusammen­ getragenen Druckbogen eines Buchblocks o. dgl. mit beliebiger Anzahl von Druckbogen ermöglichen.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Druckbogen in der richtigen Reihen- und Seitenfolge eines Buchblocks o. dgl. in Form eines Schuppenstromes aufgewickelt werden. Weite­ re Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Mit der vorliegenden Erfindung wird erstmals ein Weg zum Speichern von zusam­ mengetragenen Druckbogen aufgezeigt, der im Hinblick auf ein verbessertes Lagenhandling ein Aufwickeln von Druckbogen zu einem Produktwickel unabhän­ gig von der Anzahl der Druckbogen ermöglicht.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der perspektivischen Darstellung, die ein Ausführungsbeispiel zeigt, näher erläutert.

Gefalzte Druckbogen 1 werden in der einem Buchblock entsprechenden richtigen Reihen- und Seitenfolge in Form von Teilschuppenformationen 1a, 1b und 1c zu­ sammengetragen, die dann zu einem Schuppenstrom zusammengeführt und schließ­ lich auf einem Wickelkern aufgewickelt werden. Ein solcher Produktwickel 6 läßt sich problemlos zwischenlagern und zu einer weiterverarbeitenden Maschi­ ne transportieren, der die gefalzten Druckbogen 1 vorzugsweise in Schuppen­ formation wieder zugeführt werden.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich unterhalb einer Reihe von in gleichen gegenseitigen Abständen angeordneten Anlegern 3 eine kontinu­ ierlich angetriebene Fördereinrichtung 4, an die die Druckbogen 1 nacheinan­ der abgegeben werden, wobei von jedem Anleger 3 ein Druckbogen abgezogen und auf einen vorbei laufenden Druckbogen bzw. auf bereits zusammengetragene Druckbogen schuppenförmig abgelegt wird.

Der jeweils angelegte Druckbogen 1 schließt somit am Ende des Schuppenstro­ mes an. Dabei entsteht zwangsläufig zwischen den gebildeten Teilschuppenströ­ men 1a, 1b und 1c eine Lücke.

Der Fördereinrichtung 4 unmittelbar nachgeordnet ist eine Einlaufförderein­ richtung 5, die die Teilschuppenströme 1a, 1b und 1c einem bekannten Spei­ cherwickel 6 zuführt. Zum Aufwickeln eines kontinuierlichen Schuppenstromes wird die zwischen den Teilschuppenströmen 1a, 1b und 1c entstandene Lücke geschlossen, wozu sich die Einlauffördereinrichtung 5 gemäß Pfeilrichtung abwärts schwenken läßt und in ihrer Geschwindigkeit zusammen mit der Ge­ schwindigkeit des Speicherwickels 6 derart verlangsamt wird, daß der fol­ gende mit konstanter Geschwindigkeit herangeführte Teilschuppenstrom 1b den voranlaufenden 1a bis auf einen definierten Schuppenabstand einholt.

Anstelle der Geschwindigkeitsregelung zum Erreichen eines lückenlosen An­ schlusses kann die Einlauffördereinrichtung 5 nach dem Abschwenken zusammen mit dem Speicherwickel 6 in Richtung Fördereinrichtung 4 verfahren werden.

Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel. In einem abgewandelten Verfahren zum Stapeln von ge­ falzten Druckbogen können diese in der richtigen Reihen- und Seitenfolge ei­ nes Buchblocks nach dem herkömmlichen Verfahren zu einem Buchblock zusam­ mengetragen und danach in einen Schuppenstrom überführt werden, bevor sie in den Speicherwickel gelangen.

Claims (6)

1. Verfahren zum Stapeln von zusammengetragenen insbesondere gefalzten Druckbogen, die auf einem drehbaren Wickelkern zu einem Produktwickel aufgewickelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbogen (1) in der richtigen Reihen- und Seitenfolge eines Buchblocks o. dgl. in Form eines Schuppenstromes (1a, 1b, 1c) aufgewickelt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbogen (1) in der richtigen Reihen- und Seitenfolge eines Buchblocks o. dgl. zu Teilschuppenformationen (1a, 1b, 1c) zusammengetragen, zu einem Schuppen­ strom zusammengeführt und aufgewickelt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbogen (1) in der richtigen Reihen- und Seitenfolge eines Buchblocks o. dgl. zu einem Block zusammengetragen, in einen Schuppenstrom überführt und auf­ gewickelt werden.

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck­ bogen (1) derart zusammengetragen werden, daß diese mit dem Falzrücken voran aufgewickelt werden.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, ge­ kennzeichnet durch eine kontinuierlich antreibbare Fördereinrichtung (4), der aus Anlegern (3) einzelne Druckbogen (1) nacheinander derart zu­ führbar sind, daß Teilschuppenformationen (1a, 1b, 1c) von Druckbogen in der richtigen Reihen- und Seitenfolge eines Buchblocks o. dgl. gebildet werden, durch eine sich an die Fördereinrichtung (4) anschließende zu ei­ nem Speicherwickel (6) hinführende Einlauffördereinrichtung (5), die re­ lativ zur Fördereinrichtung (4) abschwenkbar sowie gemeinsam mit Spei­ cherwickel (6) mit einer gegenüber dieser (4) derart verzögerbaren Ge­ schwindigkeit antreibbar ist, so daß sich eine nachfolgende Teilschup­ penformation (1b) lückenlos an eine voranlaufende Teilschuppenformation (1a) anschließt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erreichen eines lückenlosen Anschlusses die abgeschwenkte Einlauffördereinrichtung (5) zusammen mit dem Speicherwickel (6) in Richtung Fördereinrichtung (4) verfahrbar ist.