DE4216927C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine schraubenlose Federklemme mit einem Klemmbügel, der durch eine von einem Betätigungs­ glied auslösbare Feder gegen eine Stromschiene unter Einklemmung eines Leiters verspannbar ist insbesondere zum Einbau in ein Isoliergehäuse. Eine derartige Klemme ist aus der DE-AS 11 04 011 bekannt.

Bei allen Klemmen, also auch bei schraubenlosen Federklemmen, wird es sehr häufig gewünscht, daß die Klemme im offenen Zu­ stand geliefert wird, so daß der Monteur die Klemme nicht erst zum Einsetzen eines Leiters öffnen muß, sondern es ge­ nügt, den Leiter einzustecken, um dann über ein Auslöseglied die Feder freizugeben, damit sie den Klemmbügel in die Klemm­ stellung unter Einklemmung des Leiters ziehen kann. Die Aus­ lieferung der schraubenlosen Klemme im geöffneten Zustand be­ dingt jedoch, daß die Klemmfeder entgegen ihrer Klemmkraft stark vorgespannt werden muß und in diesem Zustand im Lager des Herstellers, Großhändlers oder auch Anwenders abgelegt wird. Mit wachsender Verweilzeit (im Extremfall bis zu eini­ gen Jahren) der geöffneten Klemme mit vorgespannter Feder in den verschiedenen Lägern wächst jedoch die Gefahr, daß die Klemmfeder in ihrer Klemmkraft erlahmt und dann im Einsatz­ fall nicht mehr hinreichend funktioniert, weil sie die not­ wendige Klemmkraft nicht mehr aufbringt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine schrau­ benlose Federklemme so weiterzubilden, daß sie in Offenstel­ lung geliefert werden kann ohne die Klemmfeder vorspannen zu müssen.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Feder so ausgebildet und angeordnet ist, daß sie durch das Betätigungsglied in die Spannstellung verbracht und dort mit dem Klemmbügel verrastet wird, vorzugsweise in der Weise, daß die Feder eine mit einem Schenkel auf der Stromschiene befestigte Blattfeder ist, deren freier Schenkel in den Klemmbügel einhakbar ist.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung kann einerseits die Klemme offen geliefert werden - da ja die Feder überhaupt noch nicht mit dem Klemmbügel verbunden ist und ihn somit nicht in die Schließstellung zieht - , wobei die Offenhaltung in an sich bekannter Weise entweder durch eine Klemmreibung der Schiene in der den Klemmraum bildenden Öffnung des Klemm­ bügels oder durch entsprechende Rastnocken am Klemmbügel er­ zielt werden kann, die einem selbsttätigen leichtgängigen Verschieben des Klemmbügels auf der Stromschiene entgegenwir­ ken, wobei die Federkraft der Klemmfeder dann auf jeden Fall so bemessen ist, daß sie ohne weiteres diese leichte Verra­ stung aufheben kann. Auf der anderen Seite ist die Feder vor dem erstmaligen Gebrauch der Klemme in entspannter Stellung, so daß ein Erlahmen, wie bei den vorgespannt gelieferten schraubenlosen Klemmen, ebenfalls nicht stattfinden kann. Dennoch ist die Anordnung nicht komplizierter als bei den üb­ lichen Anordnungen mit Auslösegliedern, da lediglich in dem beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel ein Herunter­ drücken des freien Schenkels der Feder entweder mit Hilfe ei­ nes speziellen Tasters im Isoliergehäuse oder aber mit Hilfe eines Schraubendrehers od. dgl. erforderlich ist, um einer­ seits die Feder zu spannen und gleichzeitig sie in den Klemm­ bügel einzuhaken. Die Einhakung kann dabei durch ein seitli­ ches Abrutschen an einem hakenförmigen Teil des Klemmbügels erfolgen, so daß die Feder dann nach dem Herunterdrücken un­ ter den Haken einfedert, oder aber man zieht vor, daß der freie Schenkel in eine Queröffnung des Klemmbügels eingreift.

Um eine verbesserte Kontaktierung des Leiters zu erzielen, kann in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, daß zwei, beabstandete Klemmstellen für einen Leiter bildende, Klemmbügel vorgesehen sind, deren auf der der Anlageseite für den Leiter abgelegenen Seite angeordnete Einhak-Enden gegen­ einander gebogen im wesentlichen in einer Ebene liegen. In der einfachsten Ausführungsform dieser Version mit zwei Klemmbü­ geln können die Einhak-Enden mit fluchtenden Öffnungen miteinander verbunden sein, bevorzugt in der Weise, daß die beiden Klemmbügel ein gemeinsames Blechbiegeteil darstellen, wobei ggf. zusätzlich die Stromschiene zwischen den Klemmbü­ geln auf der den Einhak-Enden abgewandten Seite mit einer Kontaktausdrückung versehen sein kann. Um eine sichere Ver­ klemmung des Leiters durch jeden der beiden Klemmbügel zu er­ reichen, kann aber schließlich auch noch vorgesehen sein, daß der freie Schenkel der Blattfeder gegabelt ist und die beiden Gabelenden in jeweils eine Öffnung eines der nebeneinander­ liegenden Einhak-Enden der getrennten Klemmbügel eingreift, so daß die beiden Klemmbügel unabhängig voneinander wirksam sind.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er­ geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausfüh­ rungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch eine schematische Darstellung ei­ ner erfindungsgemäßen schraubenlosen Federklemme in der einfachsten Ausführungsform,

Fig. 2 eine Ansicht der Klemme nach Fig. 1 von rechts,

Fig. 3 einen Schnitt durch eine Ausführungsform mit zwei miteinander verbundenen Klemmbügeln,

Fig. 4 einen der Fig. 3 entsprechenden Schnitt durch eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen schraubenlosen Federklemme,

Fig. 5 einen Schnitt durch eine vierte Ausführungsform einer schraubenlosen Federklemme mit getrennt betätigbaren und unabhängig voneinander wirksamen Klemmbügeln,

Fig. 6 eine Stirnansicht der Klemme nach Fig. 5 von rechts gesehen,

Fig. 7 eine Aufsicht auf die Klemme nach Fig. 5, und

Fig. 8 eine Ansicht einer zum Aufsetzen auf Trägerschienen dienenden Reihenklemme mit zwei im Isoliergehäuse an­ geordneten schraubenlosen Federklemmen.

Bei der in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellten schraubenlosen Federklemme ist mit 1 eine Stromschiene be­ zeichnet, die von einem Klemmbügel 2 umgriffen wird, der durch eine Blattfeder 3 nach oben gezogen werden kann, so daß ein in die die Stromschiene 1 umgreifende Öffnung 4 des Klemmbügels eingeschobener Leiter 5 gegen die Unterseite der Stromschiene 1 kontaktierend angedrückt wird. Erfindungsgemäß ist die Blattfeder 3 so ausgebildet und mit ihrem unteren Be­ festigungsschenkel 6 auf der Stromschiene 1 angeordnet, daß bei einem Herunterdrücken des freien Schenkels 7 mit Hilfe eines Betätigungsgliedes, beispielsweise eines Schraubendre­ hers oder aber einer Betätigungstaste im Klemmengehäuse, die Feder in der gespannten Stellung sich in eine Queröffnung 8 des Klemmbügels 2 einhängt und damit beim Loslassen des Betä­ tigungsglieds den Klemmbügel sofort nach oben in die Klemm­ stellung zieht. Dabei gleitet das Ende des freien Schenkels 7 beim Herunterdrücken zunächst an der oberen Kante 9 des ober­ halb, d. h. auf der dem Leiter 5 abgelegenen Seite der Strom­ schiene angeordneten Einhak-Endes 10 des Klemmbügels ab und rutscht an der Seite herunter, bis die Öffnung 8 erreicht ist, woraufhin sich das Ende zwangsläufig sofort in diese Öffnung einhakt.

Um einen verbesserten Kontakt zu haben, sind bei der Ausfüh­ rungsform nach Fig. 3 zwei Klemmbügel 2′ vorgesehen, deren obere Betätigungsenden gegeneinander gebogen und miteinander verbunden sind, so daß ihre Öffnungen 8 miteinander fluch­ ten. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind dabei nicht zwei wirklich getrennte Klemmbügel 2′ - was aber selbstver­ ständlich möglich wäre - nachträglich miteinander verbunden, beispielsweise verlötet od. dgl., sondern die beiden Klemmbü­ gel 2′ sind Teile eines gemeinsamen Blechbiegeteils.

Durch die hintereinander angeordneten beiden Klemmstellen wird weiterhin verhindert, daß insbesondere ein eindrähtiger Leiter leicht drehbar um die Klemmstelle als Achse ver­ schwenkt werden kann und der Leiter in der Klemmstelle bewegt wird.

Bei der Ausführungsform nach der Fig. 4 ist die Stromschiene 1 zwischen den beiden Klemmbügeln 2′ mit einer nach unten, also zu der Seite der Leitereinführung gerichteten Kontakt­ ausdrückung 11 versehen, die sicherstellt, daß beide auch bei einem unregelmäßig dicken Leiter oder einem verkippt einge­ führten Leiter in Kontaktgabe gelangen können (Kante 12 der Öffnung 4).

Eine derartige sichere Kontaktgabe der beiden Kontaktbügel 2′′ ist bei dem in den Fig. 5 bis 7 dargestellten Aus­ führungsbeispiel dadurch gegeben, daß die beiden Klemmbügel völlig voneinander getrennte und unabhängig voneinander wirk­ same Teile sind, deren obere Einhak-Enden 10 verschmälert sind, so daß sie nebeneinander in der gleichen Ebene angeord­ net sein können und ihre Öffnungen 8 jeweils eines der Gabe­ lenden 13 des gabelförmig ausgebildeten freien Schenkels 7 der Blattfeder 3 aufnehmen können.

In Fig. 8 ist schließlich eine elektrische Reihenklemme zum Aufsetzen auf Trägerschienen dargestellt, bei der in einem Isoliergehäuse 14 zwei erfindungsgemäße schraubenlose Feder­ klemmen gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 eingebaut sind.

Claims (8)

1. Schraubenlose Federklemme mit einem Klemmbügel, der durch eine von einem Betätigungsglied auslösbare Feder gegen eine Stromschiene unter Einklemmung eines Leiters verspannbar ist, insbesondere zum Einbau in ein Isoliergehäuse, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder so ausgebildet und angeordnet ist, daß sie durch das Betätigungsglied in die Spannstellung verbracht und dort mit dem Klemmbügel (2) verrastet wird.

2. Schraubenlose Federklemme nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Feder eine mit einem Schenkel (6) auf der Stromschiene (1) befestigte Blattfeder (3) ist, deren freier Schenkel (7) in den Klemmbügel (2) einhakbar ist.

3. Schraubenlose Federklemme nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der freie Schenkel (7) in eine Queröff­ nung (8) des Klemmbügels (2) eingreift.

4. Schraubenlose Federklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei, beabstandete Klemm­ stellen für einen Leiter (5) bildende, Klemmbügel (2′, 2′′) vorgesehen sind, deren Einhak-Enden (10) gegeneinan­ der gebogen im wesentlichen in einer Ebene liegen.

5. Schraubenlose Federklemme nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Einhak-Enden (10) mit fluchtenden Öffnungen (8) miteinander verbunden sind.

6. Schraubenlose Federklemme nach Anspruch 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die beiden Klemmbügel (2′) ein gemein­ sames Blechbiegeteil darstellen.

7. Schraubenlose Federklemme nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromschiene (1) zwischen den Klemmbügeln (2′) auf der den Einhak-Enden (10) abgewand­ ten Seite mit einer Kontaktausdrückung (11) versehen ist.

8. Schraubenlose Federklemme nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der freie Schenkel (7) der Blattfeder (3) gegabelt ist und die beiden Gabelenden (13) in je­ weils eine Öffnung (8) eines der nebeneinanderliegenden Einhak-Enden (10) der getrennten Klemmbügel (2′′) ein­ greift.