DE4212095C1

DE4212095C1 -

Info

Publication number: DE4212095C1
Application number: DE4212095A
Authority: DE
Inventors: Norbert Dr.-Ing. 8901 Stadtbergen De Dylla; Michael 8902 Neusaess De Woerner
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1992-04-10
Filing date: 1992-04-10
Publication date: 1993-08-19
Anticipated expiration: 2012-04-11
Also published as: GB2265888A; US5386751A; FR2689873B1; CH687201A5; FR2689873A1; GB2265888B; GB9307424D0; JPH0616289A

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bilden und Erfassen eines Bahnanfanges einer Ersatz-Wickelrolle, wie sie bei Abwickeleinrichtungen, beispielsweise für Rotationsdruckmaschinen, verarbeitet wird.

Die DE 38 11 138 C2 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum maschinellen Behandeln des Endabschnitts von aufgerolltem Papier. Gemäß dieser Schrift wird die Ersatz-Wickelrolle, deren Bahnanfang an der ersten Lage angeklebt ist, in die Abwickelvorrichtung einer Papier verarbeitenden Maschine eingespannt. Dann wird eine Schneidvorrichtung an die Mantelfläche der gebremsten Ersatz-Wickelrolle angelegt und quer verfahren, um mehrere Papierlagen als Ausschuß zu durchtrennen. Diese Lagen werden mittels eines Luftblasrohres zu einem Saugförderer bewegt, der sie erfaßt und über Walzen einer Makulaturaufnahmevorrichtung zuführt.

Diese Konstruktion ist aufgrund aufwendiger Mechanismen teuer. Außerdem ist das Verfahren, mehrere Lagen mit einem Saugförderer aufzunehmen, unsicher. Gleiches gilt auch für deren Weitertransport. Schließlich verursacht das unvermeidliche Durchtrennen mehrerer Lagen der Ersatz-Wickelrolle einen erhöhten Makulaturanfall.

Es ist auch eine Vorrichtung (DE 39 18 552 A1) bekannt, bei der nur eine Lage der Ersatz-Wickelrolle aufgeschnitten wird. Hierzu sind aber eine besondere Gestaltung des angeklebten Rollenendes und eine Positionierung der Rolle erforderlich. Aufwendige Mechanismen für das Schneiden, Positionieren der Rolle und Erfassen des Bahnanfangs verteuern die Vorrichtung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das mit geringem Aufwand und bei Anfall von nur maximal einer Makulaturlage zuverlässig den Bahnanfang einer Ersatz-Wickelrolle bildet und erfaßt. Außerdem ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu erstellen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Dadurch, daß die Mantellage vor dem Trennen angehoben wird, wird makulatursparend gesichert, daß keine weiteren Lagen beschädigt werden. Gleichzeitig wird dabei die Mantellage gespannt, wodurch hierfür keine weiteren den Trennvorgang unterstützenden Hilfselemente erforderlich sind. Die Ersatz-Wickelrolle braucht für das Verfahren nicht vorbereitet zu werden, und der Bahnanfang liegt nach dem Schneiden, ohne zusätzliche Verfahrensschritte, gefaßt vor. Es braucht nur einmal und nur eine Lage ergriffen zu werden. Außerdem ist der gerade Schnitt einfach herzustellen und der daraus resultierende geradlinige Bahnanfang vorteilhaft zu handhaben. Insgesamt ist dadurch das Verfahren einfach und zuverlässig und die Vorrichtung kostengünstig erstellbar.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung soll nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen schematisch:

Fig. 1 bis 5 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in der Seitenansicht in verschiedenen Arbeitsschritten;

Fig. 6 den Schnitt A-A von Fig. 1;

Fig. 7 und 8 eine Ausführungsvariante mit Sauggreifern mit beweglichen Haltern und einer unterkühlten Schiene;

Fig. 9 eine Ausführungsvariante mit nur einer Saugleiste mit Kolbensauggreifern und einer längsbewegten Flüssigkeitsdüse;

Fig. 10 eine Ausführungsvariante mit einer Saugleiste mit Faltenbalg-Sauggreifern und einer Kapillarleiste.

In Fig. 1 ist die Ersatz-Wickelrolle 1 lediglich mit ihren äußeren Lagen 2 dargestellt. Dabei ist der Rollenanfang, nicht gezeigt, zugeklebt. Die Ersatz-Wickelrolle 1 kann sich beispielsweise in eine Abwickel-Vorrichtung eingeachst in der Vorbereitungsposition befinden. Aus einer Ruheposition wird ein Grundkörper 3 auf die Ersatz-Wickelrolle 1 zubewegt und mit seinen Stützarmen 4 auf ihre Mantellage 5 gesetzt. Der Grundkörper 3 erstreckt sich über die gesamte Rollenbreite (Fig. 6) und trägt zwei aus Faltenbalg-Sauggreifern 6 zusammengesetzte Saugleisten 7, 8, zwischen denen sich ein gezahntes Messer 9 befindet. Letzteres berührt dabei die Mantellage 5 nicht (Fig. 2).

Mit Saugluft werden die Saugleisten 7, 8 aktiviert, wobei sich die Faltenbalg-Sauggreifer 6 zusammenziehen und die Mantellage 5 im Bereich zwischen den Stützarmen 4 anheben (Fig. 3). Die Mantellage 5 wird dabei gespannt, trifft auf das Messer 9 auf und wird zerschnitten. Anschließend wird die makulaturseitig neben dem Messer 9 befindliche, d. h. den abgeschnittenen Rollenanfang haltende Saugleiste 8 deaktiviert. Sie gibt damit dieses Makulaturstück frei, während die Mantellage 5 mit dem entstandenen Bahnanfang 10 beim anschließenden Wegbewegen des Grundkörpers 3 von der Ersatz-Wickelrolle 1, mittels der Saugleiste 7 gehalten, abgezogen wird (Fig. 4 und 5).

Im beschriebenen Ausführungsbeispiel kommt ein gezahntes Messer zum Einsatz. In diesem Falle können die Sauggreifer über die ganze Länge der Saugleisten gleichzeitig aktiviert werden. Es ist aber auch der Einsatz eines ungezahnten Messers möglich. In diesem Falle sollten zur Verringerung der momentanen Schnittkraft, d. h. der erforderlichen Zugkraft der Sauggreifer, letztere an einer Seite der Ersatz- Wickelrolle beginnend stetig fortschreitend oder in aneinanderfolgenden Abschnitten aktiviert werden. Ein Messer kann auch direkt auf die Mantellage aufgesetzt werden, wenn die Auflagekraft so begrenzt ist, daß die Mantellagen dadurch nicht durchtrennt oder beschädigt werden. Weiterhin kann auf die Stützarme des Grundkörpers verzichtet werden, wenn die Mantellage am Rollenmantel angeklebt ist. Ansonsten sind die Stützarme erforderlich, um zwischen ihnen eine gestraffte, vom Rollenmantel abgehobene Mantellage mit dem Bahntrennmittel in Wirkverbindung bringen zu können. Das Messer kann auch statt sich über die gesamte Rollenbreite erstreckend als Klinge ausgeführt sein, die mittels eines Linearantriebs quer zur Ersatz-Wickelrolle bewegt wird und so die abgehobene Mantellage aufschlitzt.

Weitere Varianten von Sauggreifern und Bahntrennmitteln zeigen die Fig. 7 bis 10. In Fig. 7 sind in einem Grundkörper 11 zwei Saugleisten 12, 13 angeordnet, die aus Sauggreifern 14 mit beweglichen Haltern 15 zusammengesetzt sind. Zwischen ihnen ist als Bahntrennmittel eine unterkühlte Schiene 16 plaziert. In Fig. 8 haben die mittels eines geeigneten Antriebs beweglichen Halter 15 die Mantellage 5 angehoben und gegen die unterkühlte Schiene 16 bewegt. Letztere wird mittels eines sie durchströmenden Kühlmediums auf eine unter dem Taupunkt der Umgebungsluft liegende Temperatur unterkühlt. Die Schiene 16 ist dadurch beschlagen und feuchtet die angehobene Mantellage 5 an. Diese verliert dabei erheblich an Zugfestigkeit und reißt.

Die Fig. 9 enthält einen Grundkörper 17 mit nur einer Saugleiste 18, die aus an Kolben 19 aufgehängten Sauggreifern 20 besteht. Makulaturseitig neben der Saugleiste 18 ist ein Linearantrieb mit -führung 21 angeordnet, der eine Düse 22 trägt. Beim Aktivieren der Sauggreifer 20 bewirkt der Unterdruck, daß der Kolben 18 entgegen der Kraft der Feder 23 eingezogen und die Mantellage 5 angehoben wird. In dieser, in Fig. 9 gezeichneten Stellung hat die Düse 22 noch Abstand zur Mantellage 5. Die Düse 22 sendet nun einen dünnen Flüssigkeitsstrahl aus und wird gleichzeitig mittels des Linearantriebes 21 quer über die angehobene Mantellage 5 gefahren, wobei letztere örtlich aufweicht und reißt.

Fig. 10 zeigt einen Grundkörper 24 mit einer aus Faltenbalg- Sauggreifern 25 bestehenden Saugleiste 26. Makulaturseitig neben letzterer ist eine Kapillarleiste 27 angeordnet, die mit einem Flüssigkeitsreservoir in Verbindung steht. Im abgehobenen Zustand berührt die Mantellage 5 die Kapillarleiste 27, wird dabei angefeuchtet und reißt. Die Kapillarleiste kann auch kurz ausgebildet sein und mittels eines Linearantriebes auf der angehobenen Mantellage verfahren werden.

Claims

1. Verfahren zum Bilden und Erfassen eines Bahnanfanges einer Ersatz-Wickelrolle, bei dem deren Mantellage durchgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Mantellage (5) der Ersatz-Wickelrolle (1) achsparallel mindestens eine Saugleiste (7, 12, 18, 26) aufgesetzt, mittels dieser die Mantellage (5) angehoben, die dabei gespannte Mantellage (5) makulaturseitig neben der Saugleiste (7, 12, 18, 26) getrennt und der dabei gebildete Bahnanfang mittels letzterer abgehoben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Mantellage (5) parallel zur Saugleiste (7, 12) makulaturseitig eine weitere Saugleiste (8, 13) aufgesetzt, mittels beider die Mantellage (5) angehoben, diese zwischen den Saugleisten (7, 8, 12, 13) getrennt und schließlich die weitere Saugleiste (8, 13) deaktiviert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantellage (5) beim Anheben gegen ein Messer (9) fährt.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantellage (5) an einer Seite der Ersatz-Wickelrolle (1) beginnend stetig fortschreitend oder in aufeinanderfolgenden Abschnitten angehoben wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantellage (5) über ihre gesamte Breite gleichzeitig angehoben wird.

6. Vorrichtung zum Bilden und Erfassen eines Bahnanfanges einer Ersatz-Wickelrolle mit einem Bahntrennmittel, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Mantellage (5) der Ersatz-Wickelrolle (1) zu dieser achsparallel mindestens eine senkrecht zum Rollenmantel bewegliche Saugleiste (7, 12, 18, 26) in Kontakt bringbar und makulaturseitig neben dieser das Bahntrennmittel (9, 16, 22, 27) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß makulaturseitig neben dem Bahntrennmittel (9, 16) eine weitere senkrecht zum Rollenmantel bewegliche Saugleiste (8, 13) mit der Mantellage (5) in Kontakt bringbar ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Saugleiste (7, 8, 26) aus Faltenbalg-Sauggreifern (6, 25) zusammengesetzt ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Saugleiste (12, 13) aus Sauggreifern (14) zusammengesetzt ist, die an senkrecht zum Rollenmantel beweglichen Haltern (15) angeordnet sind.

10. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Saugleiste (18) aus Sauggreifern (20) zusammengesetzt ist, die an jeweils einem Kolben (19) angeordnet sind.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Mantellage (5) ein Messer setzbar ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleiste bzw. Saugleisten (7, 8, 12, 13, 18, 26) zusammen mit dem Trennmittel an einem Grundkörper (3, 11, 17, 24) angeordnet sind, der mit seinen Stützarmen (4) auf den Mantel der Ersatz-Wickelrolle (1) aufsetzbar ist, wobei die Saugleiste bzw. Saugleisten (7, 8, 12, 13, 18, 26) die Mantellage (5) berühren, das Trennmittel (9, 16, 22, 27) aber zu dieser beabstandet ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (3) ein Messer (9) beherbergt.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper einen achsparallel zur Ersatz-Wickelrolle (1) angeordneten Linearantrieb mit -führung beherbergt, an dem das Messer angeordnet ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (11, 17, 24) als Trennmittel eine die Mantellage (5) befeuchtende Einrichtung trägt.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (11) eine unterkühlte Schiene (16) beherbergt.

17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (24) eine mit einem Flüssigkeitsreservoir verbundene Kapillarleiste (27) beherbergt.

18. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (17) einen achsparallel zur Ersatz-Wickelrolle (1) angeordneten Linearantrieb mit -führung (21) beherbergt, an dem die befeuchtende Einrichtung angeordnet ist.

19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Linearantrieb mit -führung (21) eine Düse (22) für einen Flüssigkeitsstrahl angeordnet ist.