DE4138009C2 - Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem Kalkhydrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem KalkhydratInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem Kalkhydrat
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Erfindung bezieht sich im allgemeinen auf ein Verfahren
zum Erhöhen der spezifischen
Oberfläche und der plastischen Eigenschaften von
hydriertem Kalk. Insbesondere bezieht sich die
Erfindung auf ein Verfahren zur chemischen Modifizierung
der Reaktion der Hydrierung von ungelöschtem Kalk mit einem
chemischen Modifikator um eine höhere
spezifische Oberfläche des Kalkhydrats zu erreichen.
Kalkhydrat wird üblicherweise hergestellt, wenn ungelösch
ter Kalk (Kalzium- oder Magnesiumoxid) mit Wasser reagiert.
Diese Reaktion ist exotherm mit sich etwa ergebenden 1160.103 J/kg
ungelöschtem Kalk. Das Volumen der Kalkpartikel
erhöht sich auf bis zu 94% bei CaO und 119% bei Magnesi
umoxid. Die wahrscheinlichste Erklärung für diesen Mecha
nismus des Hydrierverfahrens ist, daß die Hydrierung an
den aktivsten Stellen des Kalkkristalls beginnt, wodurch
ein Volumenanstieg und eine Belastung des Kristalls erfol
gen. Die Belastung bewirkt, daß die Kalkpartikel weiter
aufbrechen, so daß das Wasser zusätzliche aktive Stellen
erreichen kann und das Hydrieren fortgesetzt wird. Diese
Aktivität setzt sich fort, bis der gesamte aktive Kalk hyd
riert ist. Wenn sich die aktiven Stellen auf den Kalkkris
tallen verringern, wird die Hydriertätigkeit verlangsamt
und die Wärmeentwicklung wird beendet.
Es ist bekannt, dass eine größere spezifische Oberfläche von Chemi
kalien die chemische Aktivität solcher Chemikalien erhöhen.
Daraus ergibt sich, daß eine größere spezifische Oberfläche
bei vielen Anwendungen ein Vorteil ist. Wenn bei
spielsweise Kalk wegen seiner plastifizierenden Eigen
schaften verwendet wird, so gestattet eine größere
spezifische Oberfläche die Verwendung von verringerten Kalkmengen,
wobei jedoch die gewünschte Verarbeitungsfähigkeit erhal
ten bleibt.
Die relative Aktivität des ungelöschten Kalks und die
Temperatur des Hydratwassers werden die spezifische Oberfläche
des sich ergebenden hydrierten Kalks bestimmen. Die chemi
sche Aktivität des hydrierten Kalks ist abhängig von der
Partikelgröße, und je kleiner die Kristallgröße ist, umso
größer ist die spezifische Oberfläche des hydrierten Kalks.
Obwohl eine erhöhte Wassertemperatur im allgemeinen vor
teilhaft ist, so besteht eine Einschränkung einer erhöhten
Temperatur während des Hydrierungsverfahrens, daß das
Wasser in einem flüssigen Zustand verbleiben muß, um sehr
kleinen Hydratpartikel, die eine große spezifische Oberfläche er
geben, zu erzeugen. Wasser in überhitztem Zustand oder
Dampfzustand (d. h. Frischdampf) erzeugt Hydrate mit sehr
niedriger spezifischer Oberfläche. Solches Hydrat, das unter
unkontrollierten Temperaturbedingungen erzeugt wird und
das hier als "Hochtemperaturhydrat" bezeichnet wird, ist mit
dichterer und schnellerer Erstarrung befunden als eine Hy
dratsuspension; es ist in Form von Kitt weniger plastisch,
langsamer in der Reaktion beim Ätzen und im allgemeinen
minderwertig gegenüber "kontrolliertem Temperaturhydrat",
das unter kontrollierten Temperaturbedingungen erzeugt
wird.
In dem Artikel "Hydration Control For Production Of Supe
rior Calcium Hydroxite And Hydration Of Magnesium Oxide",
Azbe Corporation, Februar 1949, wird beispielsweise dieser
Aspekt der Kalkhydrierung diskutiert. Der Azbe-Artikel dis
kutiert eine mechanische Vorrichtung und ein Verfahren zum
Kontrollieren der Temperatur des Hydrierwassers innerhalb
des Reaktionsgefäßes. Die mechanische Vorrichtung und das
Verfahren der Anwendung sind schwierig und teuer.
Nach einem bekannten Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 werden bereits als Zusatzstoffe zur
Vergrößerung der spezifischen Oberfläche des sich bildenden
Calciumhydroxids Zucker oder zuckerhaltige Verbindungen und
als weitere Zusatzstoffe zur Erhöhung der Fließfähigkeit
Glykole und/oder Amide eingesetzt (DE 36 20 024 C2). Es
werden zur Zusammensetzung der Zusatzstoffe zwei
Komponenten benötigt, von denen die eine überwiegend auf
ein günstiges Fließverhalten bzw. optimale Verteilbarkeit
und die andere Komponente oberflächenvergrößernd und damit
löschverzögernd auf das Kalkhydratpulver einwirkt. Im
einzelnen werden 100 Gewichtsanteile hoch reaktiven
Feinkalks mit etwa 70 Gewichtsteilen Wasser, dem ein
Gewichtsanteil Propylenglykol und zwei Gewichtsanteile
Melasse beigemischt wurden, zur Reaktion gebracht.
Das obige bekannte Verfahren soll schon länger zum Stand
der Technik gehörende Verfahren zum Herstellen von feinkör
nigem Calciumhydroxid ablösen, bei denen zur Verbesserung
der spezifischen Oberfläche des Hydratpulvers ein Löschver
fahren vorgeschlagen wird, bei welchem dem Löschwasser
niedrig siedende Alkohole beigemischt werden ("Trockenge
löschtes Kalkhydrat mit großer Oberfläche - ein wirksames
Reagenz zur Bindung saurer Abgasbestandteile" (in ZKG Nr.
10/1984)). Die durch den Branntkalk und das Wasser-Alkohol
gemisch gebildete Suspension erwärmt sich nur bis in die
Nähe des Siedepunkts des Alkohols, so dass dieser während
des Löschvorgangs bei konstanter Temperatur weitgehend ab
siedet. Das fertige Hydratpulver soll frei von Alkohol
sein. Dieses Verfahren war jedoch als aufwendig und technisch,
wegen erforderlicher Sicherheitsvorkehrungen, nicht
leicht realisierbar anzusehen.
Bereits seit spätestens 1956 wusste man, daß Kalkhydrat
allgemein in Plättchenform vorliegt, wenn Überhitzungen
vermieden werden (HEYER, K.: "Neuzeitliches Kalklöschen" in
Silikattechnik, H. 7/1956, S. 298 bis 299). Als günstigster
Temperaturbereich für das Löschen werden 80 bis 100°C ge
nannt.
Es ist daher die Aufgabe dieser Erfindung, andere Verfahren
zur Herstellung feinkörnigem Kalkhydrats vorzuschlagen,
welche effektiv sind.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß dem kenn
zeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Das Verfahren beruht auf der Aus
wahl besonders geeigneter chemischer Modifikationen und weiterer Verfah
rensparameter zur Kontrolle,
d. h. Begrenzung der bei der exothermen Hydrationsreaktion
steigenden Temperatur des hier auch als Hydrierwasser be
zeichneten Wassers, welches an der Reaktion teilnimmt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nach Anspruch 1 werden Kalkhydrat
kristalle in Form von dünnen, flachen Plättchen, mit einer spezifischen Oberfläche grö
ßer als 20 m2/g, anstelle von klumpigen und unebenen Massen er
zeugt.
Gemäß den Verfahren wird somit Kalkhydrat mit verbesserten Eigenschaften
erzeugt.
Nach dem Verfahren wird Kalkhydrat erzeugt, der in Mörtel
in kleineren Anteilen verwendet werden kann als in der
bisherigen allgemeinen Praxis, um die von Normen und Stan
dards verlangte Handhabbarkeit zu erzielen.
Weiterhin kann durch Einsatz des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hydrierten Kalks in Fertigmörteln die Menge von speziellen Zusätzen hierin ver
ringert werden.
Nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 kann hydrierter Kalkschlamm mit sehr
hoher spezifischer Oberfläche hergestellt werden, der nahe einer Kesselanlage für
fossilen Brennstoff als hochaktives Säuregassorbens für Sprühskrubber einge
setzt werden kann.
Auch kann nach Anspruch 1 erzeugter chemisch sehr reaktiver hydrierter Kalk
schlamm bei Chemieanlagen, beispielsweise bei rekaustizierenden Vorgängen
vorgesehen werden.
Weitere vorteilhafte Verfahrensmerkmale sind in den Unteransprüchen angege
ben.
Insbesondere kann nach Anspruch 4 die Hydrierreaktion des Magnesium ent
haltenden ungelöschten Kalks, insbesondere Dolomit, erhöht werden.
Dazu sind die Modifikatoren für einen dolomitischen unge
löschten Kalk geeignet, die Magnesiumhydrierreaktion auf
weniger als eine Stunde ausgehend von einer normalen 24-
Stunden-Reaktionszeit zu reduzieren.
Der hydrierte Kalk kann für einen verbesserten Mörtel für Bauzwecke verwen
det werden, indem eine Mischung des hydrierten, dolomitischen Kalks mit Port
landzement, Sand und Wasser hergestellt wird.
Zusätzliche Merkmale und Vorteile können der folgenden Be
schreibung entnommen werden. Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 ein Foto eines Hochtemperatur-Hydrats (von einem
Abtast-Elektronenmikroskop), erzeugt gemäß dem
Verfahren nach dem Stand der Technik und
Fig. 2 ein ähnliches Foto eines kontrollierten Tempera
turhydrats gemäß der Erfindung.
Wie dem Fachmann bekannt, kann ungelöschter Kalk (entweder
kalziumreicher Kalk, CaO oder dolomitischer, ungelöschter
Kalk CaO + MgO) durch einen Löschvorgang mit Wasser hydriert
werden, wobei die Reaktion von Wärmeentwicklung begleitet
ist. Der speziell hydrierte, ungelöschte Kalk nach der
Erfindung wird durch das Einführen eines speziellen chemi
schen Modifikators zum ungelöschten Kalk vor der Hydrie
rung erzeugt oder zum Hydrierwasser, um ein Hydrat vor
zusehen, das unter kontrollierten Temperaturbedingungen
erzeugt wird, wodurch die spezifische Oberfläche des sich
ergebenden Kalkhydrats vergrößert wird.
Hochaktiver Kalk und hydrierter Kalk mit großer spezifischer Oberfläche
kann gemäß den Prinzipien der vorliegenden
Erfindung erzeugt werden. Es können daher entweder kal
ziumreiche, ungelöschte Kalke oder dolomitische, un
gelöschte Kalke in der Ausführung der Erfindung verwendet
werden, je nach der endgültigen Verwendung des sich er
gebenden Produkts. Kalziumreicher, ungelöschter Kalk be
sitzt mehr als 90% Kalziumoxid sowie weniger als 5% Mag
nesiumoxid und einen geringen Anteil inerter Materialien.
Dolomitischer, ungelöschter Kalk besitzt im allgemeinen
etwa 35 bis 50% Magnesiumoxid, und der Rest ist Kal
ziumoxid und ein geringer Anteil an Unreinheiten. Die
kalziumreichen Hydrate ätzen stark beim Neutralisieren
saurer (acidischer) Verbindungen. Die kleineren Mag
nesiumkristalle sehen eine größere Handhabbarkeit als Kal
ziumkristalle vor, so daß dolomitischer, ungelöschter Kalk
für den Gebrauch in Baumaterialien, beispielsweise Mörtel,
gut geeignet ist. Dieser ungelöschte Kalk ist dem Fachmann
bekannt und steht kommerziell von einer Reihe von Quellen
zur Verfügung.
Das gemäß der Erfindung verwendete Löschwasser kann jedes
Wasser von wirtschaftlichem und normalerweise benutztem
Ursprung sein. Vorzugsweise soll das Wasser keine hohe
Konzentration von Materialien haben, die mit dem un
gelöschten Kalk, der zur Bildung von hydriertem Kalk nach
der Erfindung benutzt wird, reagiert.
Die bevorzugten chemischen Modifikatoren, die für die
Zwecke gemäß der Erfindung geeignet sind, werden aus der
Gruppe bestehend aus
Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol,
Monoethanolamin, Diethanolamin, Trethanolamin und Mischun
gen daraus ausgewählt. Der bevorzugteste Zusatz ist Tri
ethanolamin.
Wie bereits erwähnt, wird eine große Menge an Wärme frei,
wenn Kalzium oder dolomitischer, ungelöschter
Kalk (d. h. die Oxide) mit Wasser reagieren. Diese Wärme
wird auf zwei Arten offenbar: 1) die Gesamttemperatur des Sy
stems, d. h. die Gesamttemperatur des Hydriergefäßes und 2)
die Temperatur im Kern der Kalkpartikel selbst, d. h. die Tempe
ratur, die in den Kalkpartikeln und der Partikelmasse vor
herrscht. Die Gesamttemperatur des Systems steigt selten über
100°C. Die Temperatur der reaktiven Kalkkristallstellen
kann jedoch viel höher sein und überschreitet oft 100°C,
wodurch bewirkt wird, daß die Temperatur des Hydratwassers
an den aktiven Stellen 100°C übersteigt. Wenn die Tempera
tur des Hydratwassers über 100°C steigt, wird die Hydrie
rung in einer Dampfatmosphäre durchgeführt. Ein Wachsen
der Kristalle und Agglomerieren tritt auf, woraus sich
größere Partikelgrößen ergeben, ein dichteres Produkt,
schnell erstarrende Suspensionen und weniger Plastizität.
Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß,
wenn die Hydriertemperatur gleichförmiger im gesamten
Hydriersystem gemacht werden kann, besonders an den Stel
len der Oxidkristalle, so würde sich ein kleinerer hy
drierter Kalkkristall mit größerer spezifischer Oberfläche
ergeben. Wie erwähnt, haben frühere Versuche, die Tempera
tur des Hydrierwassers zu kontrollieren, im allgemeinen
nach sich gezogen, die inneren Temperaturen im Reak
tionsgefäß unter dem kritischen Stand zu halten mit sehr
niedriger Temperatur des Hydrierwassers. Diese Versuche
bedeuteten komplizierte mechanische Vorrichtungen, um das
Wasser im Reaktionsgefäß zu kühlen und solche Verfahren
arbeiteten im allgemeinen weniger als befriedigend und
waren teuer in der Verwirklichung.
Bei der vorliegenden Erfindung wird ein spezieller chemi
scher Modifikator während des Löschvorgangs verwendet, und
zwar in einer Menge, die bewirkt, daß sich die Temperatur des
Hydrierwassers innerhalb eines gewünschten Bereichs einstellt,
so daß die Reaktion mit einer kontrollier
ten Rate fortschreitet, wodurch die Kalkhydroxidkristalle
sich in einem langsameren Verhältnis bilden können, ohne
die zerreißenden Hydrierenergien der Hochtemperatur-Dampf
hydrierung. Der chemische Mechanismus zum Kontrol
lieren der Hydriertemperatur schließt daher die chemische
Verzögerung des Hydriervorgangs ein, indem die hochaktiven
Oxidstellen, die mit Wasser reagieren und Wärme erzeugen,
abgeblockt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durchgeführt durch den
Kontakt des chemischen Modifikators mit dem ungelöschten
Kalk während des normalen Löschvorgangs, typischerweise in
einem nicht unter Druck gesetzten Reaktionsgefäß. Die
Abfolge der Zugabe der Bestandteile ist nicht wichtig.
Beispielsweise ist es möglich, den chemischen Modifikator
dem Wasser zuzugeben und dann das Wasser zum Löschen des
ungelöschten Kalks zu verwenden oder den ungelöschten Kalk
zu löschen, der vorher mit dem chemischen Modifikator
überzogen wurde. Es ist nötig, die richtigen Proportionen
des chemischen Modifikators und des ungelöschten Kalks zu
verwenden, um das gewünschte kontrollierte Temperatur
hydrat zu erhalten. Im Falle des "Kittkalks" gemäß der
Erfindung ist es auch nötig, das Verhältnis des Löschwas
sers zum Kalk beizubehalten derart, daß sich der ergebende
hydrierte Kalk in einem "Kitt"-Zustand befindet. Bei
spielsweise sollte der Feststoff-Prozentanteil des Kitts zwischen
etwa 40% und 55% beibehalten werden, am bevorzugtesten
zwischen etwa 48% und 52%.
Es wurde versucht, das Reaktionsverhältnis des ungelöschten
Kalks und des Wassers mit und ohne die Verwendung eines
chemischen Modifikators festzustellen, wie in dieser Er
findung offenbart. Ein ASTM-Versuch bezüglich des Lösch
verhältnisses mit ungelöschtem Kalk und Wasser wurde ent
sprechend ASTM C-110 gemacht, der dem Fachmann bekannt
ist. Der ungelöschte Kalk wurde mit etwa 4,0 Gew.-% Tri
ethanolamin behandelt, basierend auf dem Gesamtgewicht des
ungelöschten Kalks. Die innere Temperatur an den aktiven
Kristallstellen ist es, die letztlich zu kontrollieren ist
und daß der Anstieg der Temperatur des Löschwassers im
Reaktionsgefäß in wechselseitige Beziehung zum gewünschten
kontrollierten Temperaturzustand gesetzt werden kann. Es
hat sich herausgestellt, daß, wenn die Temperatur
des Hydrierwassers innerhalb des Reaktionsgefäßes
für vier Minuten unter etwa 82°C gehalten wird, ein feinkörni
ges Hydrat resultiert.
Die in Tabelle I gezeigten Resultate zeigen, daß un
gelöschter Kalk, der mit dem chemischen Modifikator behan
delt wurde, ein langsameres Reaktionsverhalten hatte als
ein unbehandelter ungelöschter Kalk.
Diese Ergebnisse bestätigen den Reaktions
mechanismus, wie vorstehend beschrieben, daß der chemische
Modifikator der an die aktiven Stellen des ungelöschten
Kalks gelangt, das Wasser vom Reagieren abhält.
Wenn jedoch die langsamer reagierenden Stellen beginnen,
mit dem Wasser zu reagieren, öffnen Deformationsrisse
durch Ausdehnung die Kristalle des ungelöschten Kalks und
gestatten die Fortführung der Reaktion. Im Falle von dolo
mitischem, ungelöschtem Kalk wurde festgestellt, daß der
chemische Modifikator überraschenderweise die Reaktion des
Wassers und des Magnesiumoxids katalysiert und die Reak
tion ausdehnt, bis das Magnesiumoxid völlig hydriert war.
Ohne die Verwendung des chemischen Modifikators wird die
Reaktion des Magnesiumoxids verzögert, weil die Hydrierung
von MgO zu Mg(OH)2 eine Funktion der Zeit und der Tempera
tur ist und die weniger aktiven Stellen werden nicht den
gleichbleibenden hohen Temperaturen während entsprechender
Dauer ausgesetzt.
In einem anderen Versuch wurde die spezifische Oberfläche des
erzielten Hydrats gemessen, wobei der ungelöschte Kalk mit
verschiedenen Mengen an chemischem Modifikator versetzt
wurde. Die Prozentzahlen des Modifikators sind Ge
wichtsprozent, basierend auf dem Gesamtgewicht des un
gelöschten Kalks, der behandelt wird. Die Ergebnisse sind
in der Tabelle II gezeigt.
% chemischer Modifikator | |
Oberflächenbereich (m2/g) | |
0,0 | 30,0 |
1,0 | 45,0 |
2,0 | 54,8 |
4,0 | 56,7 |
Bei Verwendung der Technik des chemischen Modifikators
gemäß der Erfindung wurde die spezifische Oberfläche fast
verdoppelt, was für schnellere und wirksamere chemische
Reaktionsverhältnisse sehr bedeutend ist.
Die Fig. 1 und 2 sind Fotos, aufgenommen von einem Ab
tast-Elektronenmikroskop, die die verschiedenen Größen und
Formen der hydrierten Kalkpartikel zeigen, hergestellt nach dem
Stand der Technik bzw. bei Verwendung
des chemischen Modifikators gemäß der Erfindung. Die hy
drierten Kalkkristalle, die nach dem Stand der Technik
(Fig. 1) erzeugt wurden, sind in Partikeln von etwa 0,3
bis 0,5 µm im Durchmesser verklumpt. Sie sind auch
klumpig und uneben in der Form und lassen sich nicht in
einzelne Partikel trennen. Ihre Plastifizierungsfähigkeit
würde gering sein, da sie nicht um einander herum schlüp
fen und gleiten und auch keine beachtlichen Beträge von
Schmierwasser enthalten.
Im Gegensatz dazu haben die hydrierten Kalkpartikel nach
der Erfindung (Fig. 2) Kristalle, die etwas kleiner als
beim Stand der Technik sind (0,2 bis 0,35 µm), und die
Kristallformen sind deutlich verschieden. Es sind dünne,
flache Plättchen, die sehr wirksam schlüpfen und gleiten,
wodurch verbesserte plastifizierende Eigenschaften erzielt
werden.
Der modifizierte hydrierte Kalk nach der Erfindung kann,
wie gewünscht, für chemische Reaktionen verwendet werden
oder zum besseren Handhaben oder Zumessen mit zusätzlichem
Wasser verdünnt werden, um einen dünnen Schlamm zu er
zeugen. Schlamm kann in Tankbehältern für lange Zeit ohne
wenig Bewegung gelagert werden, und zwar wegen der großen
spezifischen Oberfläche und der langsamen Erstarrungsrate.
Um die verbesserten Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Kalkhydrats zu demonstrieren wird ein spezieller Endver
brauch - ein Baumörtel - im einzelnen be
schrieben. Kalk wird wegen seiner Plastifizierfähigkeit in
Mörteln verwendet (Mörtel für den Zweck dieser Erfindung
sind eine Kombination von Portlandzement, Plastifiziermit
tel, Sand und Wasser), so daß die Handhabbarkeit gegeben
ist oder die Fähigkeit, den Mörtel leicht und wirksam zu
formen und zu gestalten. Der Mörtel muß für Mauerarbeiten
auf der Mörtelplatte für lange Zeit plastisch bleiben (60
Minuten plus) und auf Mauerteilen ausstreichbar sein, ohne
während mehrerer Minuten steif zu werden. Diese Anfor
derung wird dem Maurer gestatten, den Mörtel über Längen
von 3,04 bis 4,57 m auszustreichen, wobei er trotzdem plas
tisch ist, so daß eine richtige Bindung vorhanden ist.
Im Falle von Mörtel, der bei Putzarbeiten verwendet wird,
muß dieser plastisch und handhabbar bleiben, während er
über lange Entfernungen (91,26 bis 182,5 m) in Schläuchen
mit kleinem Durchmesser (5,08 bis 10,2 cm im Durchmesser) gepumpt
wird, und zwar ohne Sandabsonderungen, Versteifung
oder andere Weise, die das Klumpen des Mörtels im Mörtel
strom bewirkt.
Im allgemeinen sind Platifiziermittel solche Materialien
wie beispielsweise hydrierter Kalk, Lehmmischungen, or
ganische Verbindungen, beispielsweise Zelluloseprodukte
oder aus Seife gebildete Luftblasen oder andere Arten von
Chemikalien, die dazu hergestellt werden, um speziell
Luftblasen entstehen zu lassen, wenn der Mörtel mit Wasser
gemischt wird.
Mörtel wird in sich drehenden Mischvorrichtungen gemischt,
in denen Wasser, Portlandzement und Sand zur gewünschten
Festigkeit entsprechend der bevorzugten Anwendung durch
den Maurer gemischt werden. Ein Plastifiziermittel wird
auch verwendet, vorzugsweise hydrierter, dolomitischer
Kalk. Die Proportionen der Zutaten, die im Mörtel verwen
det werden, sind im allgemeinen solche, die durch Kodie
rungen oder Spezifikationen benannt sind. Beispielsweise
Standard C-270 ASTM spezifiziert Mörtel durch Typen, näm
lich M, S, N oder O. Jeder Mörteltyp wird spezifiziert, um
einen speziellen engen Bereich der Proportionen oder durch
benötigte Druckfestigkeit zu erfüllen. Diese Arten sind
in der folgenden Tabelle gezeigt:
Mörtelart | |
einaxiale Druckfestigkeit, 103 Pa | |
M | 17238 |
S | 12411 |
N | 5171 |
O | 2413 |
Es wird darauf hingewiesen, daß sich die Handhabbarkeit
erhöht, wenn der prozentuale Anteil des Kalks erhöht ist;
gleichzeitig verringert sich jedoch die Druckfestigkeit.
Je größer daher die Plastizität des hydrier
ten Kalks ist, je weniger kann er verwendet werden. Wenn
man weniger Kalk in einem Mörtel verwendet, wird die
Druckfestigkeit erhöht.
Der Zustand des Mörtels auf der Platte ist für den Maurer
wichtig. Es ist wichtig, daß der Mörtel für den Maurer
lange genug handhabbar bleibt, um den Mörtel auf die Mau
erstücke auf zubringen, bevor der Mörtel erstarrt, und zwar
wegen Wasserverlust, wegen Verdunstung oder vorzeitigem
Erstarren des Portlandzements. Jede Zutat, die in den
Mörtel eingebracht wird und vorzeitige Erstarrung hervor
ruft, entweder durch einen Zusatz oder wegen einer Unrein
heit in den Mörtelzutaten, würde sehr nachteilig sein.
Die Handhabbarkeit eines Mörtels wird wird gemessen durch
den Betrag an Wasser, das vom Mörtel zurück gehalten wird,
nachdem eine Vakuumansaugung vorgenommen wurde. Ein sol
ches Prüfverfahren wird beschrieben in ASTM Standard C.91,
das sogenannte Wasserrückstands-Prüfverfahren. Nach dem
ASTM
Mörtel Standard C-270 muß der Mörtel ein Minimum von 75%
Wasserrückstand haben. Ein ausgezeichneter Kalkplas
tifizierer kann dem Mörtel einen Wasserrückstandswert im
Bereich von 90% geben. Ein schlechter Plastifizierer, der
einen Mörtel mit einem Wasserrückstandswert von unter 75%
ergibt, resultiert in einem schwierig zu handhabenden
Mörtel und einem Verlust der Bindungsstärke.
Wenn er im Mörtel verwendet wird, kann der "Kitt" direkt
in den Mörtelmischer zugegeben werden und mit Portlandze
ment, Sand und Wasser gemischt werden. Das Mischen kann
in herkömmlicher Praxis durchgeführt werden, wobei die
Richtlinien, wie bereits erwähnt, nach ASTM Mörtel Stan
dard C-270 und ASTM Standard C-91 benutzt werden und deren
Offenbarung wird hiermit als Referenz eingebracht. Wie
gezeigt, kann der speziell behandelte "Kitt"-hydrierte
Kalk in einer Mörtelmischung verwendet werden, und zwar
bei etwa 13,6 kg (50% Feststoffe) Kitt, um 22,68 kg
trockenen, unbehandelten hydrierten Kalk zu ersetzen.
Beim Vermischen des Kalks, des chemischen Modifikators und
des Löschwassers nach der Erfindung liegt das Verhältnis
von Löschwasser zu ungelöschtem Kalk vorzugsweise zwischen
2,0 : 1 und 3,0 : 1 und am meisten bevorzugt etwa zwischen
2,4 : 1 und 2,7 : 1, so daß ein sich ergebender "Kitt"-
Kalk etwa 50% Feststoffe hat. Das Gewichtsverhältnis des
chemischen Modifikators zu ungelöschtem Kalk, das für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung geeignet ist, liegt
zwischen etwa 0,003 : 1 und 0,040 : 1, am meisten bevor
zugt zwischen etwa 0,004 : 1 und 0,010 : 1. Bei diesen
Verhältnissen ist der hydrierte Kalk im "Kitt"-Zustand mit etwa
50% Feststoffen.
Das Kalkhydrat mit kontrollierter Temperatur nach der
Erfindung kann dann mit Portlandzement, Sand und Wasser
gemischt werden, um die erfindungsgemäßen Mörtelzusammen
setzungen zu erzeugen. Das Mischen kann in herkömmlicher
Praxis durchgeführt werden, wobei die Richtlinien, wie
bereits erwähnt, nach ASTM Mörtel Standard C-270 und ASTM
Standard C-91 benutzt werden und deren Offenbarung wird
hiermit als Referenz eingebracht. Wie gezeigt, kann das
speziell behandelte Hydrat in einer Mörtelmischung mit
etwa 13,6 kg Kitt verwendet werden, um 22,68 kg trocke
nen, unbehandelten, hydrierten Kalk zu er
setzen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern,
ohne diese in ihrem Bereich zu begrenzen. Ein Beispiel der
Wirksamkeit des erfindungsgemäß erzeugten hydrierten Kalks
ist das folgende:
Bei Verwendung des Wasserrückstands-Prüfverfahrens, wie in ASTM C.91 ausgeführt, wurde Mörtel erzeugt unter Verwen dung von Portlandzement, Kalk, Sand und Wasser. Ver ringerte Beträge von behandeltem Kalk wurden verwendet und die Wasserrückstandswerte wurden festgestellt. Die Tabelle III gibt die Kalkmenge in der Mörtelmischung an, in der Portlandzement und Sand in Prozenten beibehalten wurden und nur der Kalkgehalt wurde verändert.
Bei Verwendung des Wasserrückstands-Prüfverfahrens, wie in ASTM C.91 ausgeführt, wurde Mörtel erzeugt unter Verwen dung von Portlandzement, Kalk, Sand und Wasser. Ver ringerte Beträge von behandeltem Kalk wurden verwendet und die Wasserrückstandswerte wurden festgestellt. Die Tabelle III gibt die Kalkmenge in der Mörtelmischung an, in der Portlandzement und Sand in Prozenten beibehalten wurden und nur der Kalkgehalt wurde verändert.
Im Versuch A mit nur 6,8 kg trockenem Kalk in dem Kitt
war der Wasserrückstand höher als in 22,68 kg trockenem
Kalkhydrat. Im Versuch D mit nur 1,7 kg Kalk im Kitt
war der Wasserrückstand über der ASTM Standard C-270 An
forderung für einen annehmbaren. Mörtel und der han
delsübliche trockene Kalk mit 11,34 kg erfüllte nicht die
Anforderung.
Wenn die relativen Viskositäten des hydrierten, dolomiti
schen Kalks nach der Erfindung gemessen werden, zeigt
sich, daß in einem Prüfverfahren zum Messen der Viskosität
von Schlämmen, die mit dem gleichen Wasser/Kalk-Verhältnis
erzeugt wurden, auch die anderen Bedingungen konstant
gehalten wurden und das Hydrat ohne Zusatz hatte eine
Viskosität von etwa 300 Pa.s. Ein erfin
dungsgemäßes Hydrat hat eine Viskosität von 1500 Pa.s,
eine fünffache Erhöhung.
Die erfindungsgemäßen Kalkhydrate können wegen ihres er
höhten Oberflächenbereichs auch in anderen industriellen
Verfahren verwendet werden, beispielsweise beim Waschen
von sauren Gasen, um die acidischen Komponenten zu entfer
nen, bevor das ausströmende Gas an die Atmosphäre ab
gegeben wird. In der Vergangenheit wurden die Schlamm
partikel im allgemeinen verwendet, da die nassen Partikel
Oberflächenbereiche größer als 50 m2/g hatten. Die trocke
nen, hydrierten Kalkpartikel nach dem Stand der Technik
hatten Oberflächenbereiche von im allgemeinen unter 20 m2/g.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können trockene, hydrierte Kalkpartikel mit Oberflächenbe
reichen größer als 50 m2/g vorgesehen sein. Andere Endver
brauche für die verbesserten Kalkhydrate nach der Erfin
dung werden dem Fachmann bekannt sein.
Die Erfindung hat mehrere Vorteile geschaffen. Das vor
liegende Verfahren erhöht den Oberflächenbereich des kal
ziumreichen und dolomitischen, hydrierten Kalks, so daß
die chemische Aktivität begünstigt wird. Die auf diese
Weise erzeugten Kalkhydrate haben eine größere Fähigkeit,
das Wasser zurückzuhalten und werden plastischer und beim
dolomitischen Kalk ist die Viskosität 500 mal erhöht.
Hydrierter Kalk nach der Erfindung besitzt sehr große
Oberflächenbereiche, so daß die Schlämme wenig Neigung
zeigen, über längere Zeit zu erstarren. Auf diese Weise
erzeugter hydrierter Kalk kann sehr nahe an handels
üblichen fossilen Brennanlagen hergestellt werden oder an
Herstellungsorten von Ätzsoda aus Sodaasche und einen sehr
reaktiven Schlamm vorsehen, der zu den Herstel
lungsanlagen gepumpt werden kann. Die speziellen Zusätze
gemäß der Erfindung erhöhen die Hydrierreaktion der Mag
nesiumhydrierreaktion von einer normalen 24-Stundenrate
auf etwa eine Stunde. Es ist nicht
nötig, Druckverfahren der Hydrierung zu verwenden, um den
hydrierten, gebrannten Kalk nach der Erfindung zu er
zeugen. Besondere Techniken zum Pumpen des gebrannten
Kalks in Druckgefäße ist nach dieser Erfindung nicht nö
tig. Der erfindungsgemäße hydrierte Kalk wird keine
"Grübchen"-Probleme im fertigen Gips hervorrufen, wenn er nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugt wurde. Das Verfah
ren nach der Erfindung kann auch benutzt werden, um die
Lebensdauer der vorgemischten Mörtel zu erhö
hen, beispielsweise sogenannter "Fertigmörtel". Die Verwen
dung des hydrierten Kalks, der gemäß der Erfindung behan
delt wurde, wird die Abbindungszeit des Fertigmörtels um
einen oder mehrere zusätzliche Tage verlängern.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem Kalkhydrat durch Umsetzung
von ungelöschtem Kalk mit Wasser und einem chemischen Modifikator,
der wenigstens ein Glykol und/oder ein Amin umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu der Umsetzung das Wasser in einem Verhältnis von 2 : 1 bis 3 : 1
zu dem ungelöschten Kalk eingesetzt wird, so daß das entstehende
Kalkhydrat ein feuchtes Produkt ist, dessen Feststoffanteil 40-55 Gew.-
% beträgt, und daß die Umsetzung in Gegenwart des chemischen Modi
fikators durchgeführt wird, der ausgewählt ist aus einer Gruppe beste
hend aus Äthylenglykol, Diätyhlenglykol, Triäthylenglykol, Monoethyano
lamin, Diethanolamin, Triethanolamin und Mischungen daraus und der in
einer Menge im Bereich von 0,003 : 1 bis 0,040 : 1 bezogen auf den unge
löschten Kalk eingesetzt wird, die ausreicht, um eine Erwärmung des
Wassers bei der Umsetzung so zu begrenzen, daß eine Dampfbildung
verhindert wird und hydrierte Kalkpartikel in Form von dünnen, flachen
Plättchen mit einer Partikelgröße im Bereich von etwa 0,2 bis 0,35 µm
und mit einer spezifischen Oberfläche größer als 20 m2/g entstehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als ungelöschter Kalk ein Kalk eingesetzt wird, der Oxide
mit hochaktiven Oxidstellen aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter Verwendung von Triethanolamin als chemischen Modifikator
ein Kalkhydrat mit einer spezifischen Oberfläche größer als 50 m2/g her
gestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als ungelöschter Kalk ein solcher aus einer Gruppe ausgewählt wird,
die aus ungelöschtem Kalk mit hohem Kalziumgehalt und dolomitischem
ungelöschtem Kalk besteht.
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