DE4128375C1 - Differential gearing blocker for drive shaft of motor vehicle - regulates coupling torque if driven wheel slips so that other driven wheel also slips and limits coupling torque when slippage exceeds threshold value - Google Patents
Differential gearing blocker for drive shaft of motor vehicle - regulates coupling torque if driven wheel slips so that other driven wheel also slips and limits coupling torque when slippage exceeds threshold valueInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Sperren eines
Differentialgetriebes nach dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
Eine Anordnung der genannten Art ist aus der DE-PS 21 64 324
bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung weist das Differenti
algetriebe wenigstens eine Reibungskupplung auf, welche
wirkungsmäßig zwischen einem die umlaufenden Differentialräder
lagernden Differentialgehäuse und einem mit einer Antriebs
halbwelle drehfest verbundenen Zentralrad angeordnet ist. Die
Reibungskupplung ist mit Betätigungseinrichtungen versehen, die
über ein elektronisches Steuergerät abhängig von einer vorge
gebenen Drehzahldifferenz eines der angetriebenen Räder gegen
über einer von der Drehzahl eines anderen Fahrzeugrades gebil
deten Bezugsdrehzahl steuerbar sind, wobei die Raddrehzahlen
erfassende Sensoren an das Steuergerät angeschlossen sind. Die
angetriebenen und die nicht angetriebenen Räder jeder Fahr
zeugseite sind mit Sensoren versehen, wobei die Bezugsdrehzahl
jeweils von dem nicht angetriebenen Rad derselben Fahrzeugseite
abgenommen wird.
Bei der bekannten Anordnung wird also davon ausgegangen, daß -
wenn der Reibungsschluß zwischen den angetriebenen Rädern und
der Fahrbahn ausreichend ist - die Drehzahl des angetriebenen
Rades einer Fahrzeugseite gleich der Drehzahl des nicht ange
triebenen Rades derselben Fahrzeugseite sein muß, wobei diese
Bedingung insbesondere bei Kurvenfahrten gilt. Die Schalt
schwelle, ab der die Sperrung des Differentialgetriebes ausge
löst wird, kann somit niedrig gehalten sein, ohne daß die Ge
fahr besteht, daß die Sperrung auch beim Befahren von Kurven
einsetzt. Die niedrige Schaltschwelle hat andererseits zur
Folge, daß die Sperrung beim Durchrutschen oder Durchgleiten
eines angetriebenen Rades sofort und mit voller Wirkung ein
setzt.
Es sind ferner gattungsfremde Anordnungen von kraftschlüssigen
schaltbaren Achsdifferentialen bekannt, welche nur über die
Betriebszustände Ein/Aus verfügen. Dies hat den Nachteil, daß
bei Kurvenfahrt im eingeschalteten Zustand sich die Antriebs
räder gegeneinander verspannen und damit die Spurführung der
Achse beeinträchtigen.
Aus diesem Grund wird bei diesen bekannten Anordnungen oberhalb
einer Fahrgeschwindigkeit von 40 Km/h nicht mehr gesperrt.
Nun können aber auch unterhalb einer Fahrgeschwindigkeit von 40
Km/h gefährliche Fahrzustände durch Sperren entstehen und auch
oberhalb einer Fahrgeschwindigkeit von 40 Km/h Sperrungen er
wünscht sein.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht daher im
wesentlichen darin, Sperrungen bei allen Geschwindigkeiten zu
ermöglichen, ohne daß die Fahrstabilität beeinträchtigt wird.
Es wird also eine Verbesserung der Fahrstabilität im Sperrbe
trieb des Differentialgetriebes angestrebt.
Die erläuterte Aufgabe ist in vorteilhafter Weise mit den
kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
Die Anordnung nach der Erfindung kann auf folgende Weise ar
beiten.
Durch Drehzahlsensoren an allen vier Rädern und einen Lenkwin
kelsensor überwacht ein Mikroprozessor fortlaufend, ob ein oder
zwei Räder der Antriebsachse durchgleiten.
Unterschiedliche Raddurchmesser werden rechnerisch kompensiert
durch Eichung bei Nullast und Geradeausstellung der Lenkung.
In der einfachsten Regelungsausführung wird nicht gesperrt,
wenn beide angetriebenen Räder durchgleiten, d. h. einen be
stimmten Schlupf-Grenzwert überschreiten. Dadurch soll das
langsamer gleitende Rad einen Rest von Spurführung behalten;
außerdem werden beide angetriebenen Räder in die Lage versetzt,
unabhängig voneinander schneller wieder zu greifen.
Gleitet nur ein Rad durch, wird soweit gesperrt, wie es die
Bodenhaftung des noch greifenden Rades zuläßt, d. h. bei Über
schreiten eines bestimmten Grenzwertes des Schlupfes des grei
fenden Rades wird die Sperre wieder gelockert. Dies kann kon
tinuierlich oder durch veränderliche Pulsationsintervalle ge
schehen.
Bei einer Ausführungsform der Anordnung nach der Erfindung kann
der Grenzwert des Schlupfes variabel gestaltet werden.
So kann der Schlupfwert als Grenzwert des noch greifenden Rades
durch geregeltes Sperren angestrebt werden, der vor dem plötz
lichen Ausbrechen eines Rades noch am nicht ausbrechenden Rad
existiert hat. Mit dieser Maßnahme kann dem erhöhten Schlupf
bedarf auf Schotter oder im Schneekettenbetrieb Rechnung ge
tragen werden.
Es kann aber auch - oder zusätzlich - der Schlupf-Nennwert des
noch haftenden Rades langsam in einer Zeit heraufgesetzt wer
den, die deutlich größer ist als die Reaktionszeit des Fahrers
(ca. 4 Sekunden), so daß dieser nicht überrascht wird und Zeit
zum Gegenlenken und Gaswegnehmen hat. Dies dient ebenfalls zur
Einsparung eines besonderen Schaltprogrammes "Kettenbetrieb".
Ferner kann, sofern bei Sperrung auch das noch haftende Rad
durchgleitet, das Motorantriebsmoment zurückgeregelt werden und
erst langsam wieder angehoben werden (ebenfalls in ca. 4 Se
kunden).
Sofern das kurvenäußere Rad durchgleitet, wird auch bei der
Anordnung nach der Erfindung nur so stark gesperrt, bis das
gleitende Rad die Drehzahl seines kinematischen Zwangslaufes
erreicht (und nicht die langsamere Drehzahl des kurveninneren
Rades), wodurch Verzwängungen zwischen den Rädern verhindert
sind.
Sofern die Kupplung zum Sperren bei dauerndem Regelbetrieb
thermisch überlastet wird, kann eine Begleitlogik die Aufhei
zung überwachen und oberhalb eines kritischen Wertes auf ein
einfacheres Programm zurückschalten, z. B. Vollsperrung bei
Fahrgeschwindigkeiten unterhalb 40 Km/h; keine Sperrung bei
Fahrgeschwindigkeiten oberhalb 40 Km/h.
Die Begleitlogik kann ihren Temperaturreferenzwert über einen
Fühler im Differentialgetriebe erhalten; die Temperatursteige
rung kann beispielsweise aus dem angesteuerten Sperrgrad und
der Achswellendrehzahldifferenz errechnet werden.
Der Fahrer kann durch Lichtzeichen (oder ein anderes Signal)
auf den Regelbetrieb aufmerksam gemacht werden.
Im Sonderfall "Vollsperrung" oder "keine Sperrung wegen beid
seitigen Gleitens" kann ein weiteres Signal warnen, z. B.
Blinken des oben genannten Lichtzeichens.
Zur Festlegung des Grenzwertes des Schlupfes kann auch die mo
mentane Fahrstabilität (Dynamik um die Hochachse) herangezogen
werden; d. h., bei geringer Dynamik um die Hochachse können
höhere Grenzwerte zugelassen werden.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung von zwei in der Zeichnung schematisch darge
stellten Ausführungsformen. In der Zeichnung bedeuten
Fig. 1 eine Anordnung zum Sperren eines Differentialge
triebes einer Hinterachse eines Kraftfahrzeuges
nach der Erfindung, bei der lediglich die zum
Verständnis erforderlichen gerätetechnischen
Merkmale schematisch angedeutet sind,
Fig. 2a-d Diagramme zur Erläuterung der Arbeitsweise der
Anordnung von Fig. 1 in einer ersten Ausfüh
rungsform, und
Fig. 3a-c Diagramme zur Erläuterung der Arbeitsweise der
Anordnung von Fig. 1 in einer zweiten Ausfüh
rungsform.
Unter Bezugnahme zunächst auf Fig. 1 ist ein übliches Diffe
rentialgetriebe 4 zum Antrieb einer Hinterachse 5 eines Kraft
fahrzeuges verwendet. Das Differentialgetriebe 4 seinerseits
wird in der üblichen Weise durch eine Kardanwelle 26 über ein
Gangwechselgetriebe vom Antriebsmotor des Kraftfahrzeuges an
getrieben.
Das Differentialgetriebe 4 ist abtriebsseitig in der üblichen
Weise durch Antriebshalbwellen 6 und 7 mit je einem Fahrzeugrad
9 bzw. 10 verbunden. Die Drehzahlen der Fahrzeugräder 9 und 10
werden durch je einen Drehzahlsensor 9a bzw. 10a erfaßt, deren
Signale über je einen der Eingänge 31 in eine elektronische
Steuereinheit 8 eingegeben werden.
Das Differentialgetriebe 4 enthält in der üblichen Weise eine
oder zwei Kupplungen, welche wirkungsmäßig jeweils zwei der
drei Getriebeglieder des Differentialgetriebes 4 miteinander
verbinden und dadurch bei ihrem Einrücken eine Sperrwirkung
erzeugen, welche die Relativdrehzahl der beiden Antriebshalb
wellen 6 und 7 zueinander begrenzt. Die Kupplungen werden durch
Druckmittelstellglieder eingerückt, welche ebenfalls im Gehäuse
des Differentialgetriebes 4 aufgenommen und über eine Arbeits
druckleitung 17 von einem Druckregelventil 27 her mit Arbeits
druck beaufschlagbar sind. Das über Leitungen 28 in der üb
lichen Weise mit einem Druckversorgungsaggregat verbundene
elektromagnetische Druckregelventil 27 wird von einem Ausgang
34 der Steuereinheit 8 her angesteuert.
Die Raddrehzahlen der lenkbaren Fahrzeugräder 11 und 12 der
Vorderachse 29 des Kraftfahrzeuges werden ebenfalls durch je
einen Drehzahlsensor 11a bzw. 12a erfaßt. Die Signale der
Drehzahlsensoren 11a und 12a werden ebenfalls über je einen der
Eingänge 31 in die Steuereinheit 8 eingegeben, welche noch zwei
weitere Eingänge 32 und 33 für die Signale eines an der Lenk
welle 16 des Kraftfahrzeuges angeordneten Lenkwinkelsensors 30
bzw. für Signale mit Informationen über die jeweilige Fahrpe
dalstellung aufweist.
Unter Bezugnahme auf Fig. 2 ist in dem Diagramm 2a eine Refe
renzdrehzahl nR über der Zeit t aufgetragen. Die Referenzdreh
zahl nR wird von der Steuereinheit 8 aus den Raddrehzahlen der
vier Fahrzeugräder 9 bis 12 in Abhängigkeit vom jeweiligen
Lenkwinkel berechnet. Im Diagramm 2a sind ein Abschnitt eines
Kurvenverlaufes im Bereich 42 niedriger Fahrgeschwindigkeiten
und ein Abschnitt eines Kurvenverlaufes im Bereich 41 höherer
Fahrgeschwindigkeiten angegeben.
Im Diagramm 2b ist der Schlupf s9 des Fahrzeugrades 9 über der
Zeit t aufgetragen.
Im Diagramm 2c ist der Schlupf s10 des Fahrzeugrades 10 über
der Zeit t aufgetragen.
Im Diagramm 2d ist das Kupplungsmoment MK über der Zeit t auf
getragen.
Aus der Darstellung der Diagramme 2a bis 2d wird zunächst er
sichtlich, daß am Fahrzeugrad 9 im Zeitpunkt t1 bei einer
niedrigen Fahrgeschwindigkeit 42 Schlupf s9 auftritt und nach
einer Ansprechzeit im Zeitpunkt t3 die Kupplung einrückt und
ein Kupplungsmoment MK mit einem über der Zeit t ansteigenden
Verlauf 44 eingeregelt wird, wobei inzwischen zum Zeitpunkt t2
auch am Fahrzeugrad 10 ein Schlupf s10 aufgetreten war und so
mit der Schlupf s9 von da an nicht weiter ansteigt. Das Kupp
lungsmoment MK wird zunächst auf einen so hohen Wert 35 gere
gelt, daß sowohl der Schlupf s9 am "schnelleren" Fahrzeugrad 9
als auch der Schlupf s10 am "langsameren" Fahrzeugrad 10 gleich
oder größer als ein Grenzwert 19 ist, was nach einem Zeitin
tervall 45 ab Beginn (Zeitpunkt t3) der Sperr- bzw. Einrück
phase 13 der Kupplung eingetreten ist. Durch Regelung des
Kupplungsmomentes MK in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindig
keit, von der Fahrpedalstellung und der Höhe des Schlupfes s9
des "schnelleren" Rades 9 und des Grenzwertes 19 für den
Schlupf s10 des "langsameren" Rades 10 mit impulsbreitenmodu
lierter Einstellung des Arbeitsdruckes durch das
Druckregelventil 27 in weiteren Zeitintervallen 46 bis 48 wird
jeweils nur so hoch gesperrt (Momentenwert 36), wie dies die
Bodenhaftung des noch greifenden Rades 10 zuläßt, bis schließ
lich die Sperrphase 13 zum Zeitpunkt t4 beendet ist, wenn der
Schlupf an den Rädern Null geworden ist.
In den Diagrammen 2a bis 2d ist schließlich eine in einem hö
heren Geschwindigkeitsbereich 41 auftretende Sperrphase 14 mit
einem niedrigeren Grenzwert 20 angedeutet. Danach tritt zu ei
nem Zeitpunkt t5 an dem Fahrzeugrad 9 Schlupf s9 auf, wodurch
nach einer Ansprechzeit zum Zeitpunkt t6 die Kupplung einrückt
und ein Kupplungsmoment MK mit über der Zeit t ansteigendem
Verlauf 49 eingeregelt wird, bis auch am noch greifenden Rad 10
ein Schlupf s10 auftritt. Die Regelung ist auch hier u. a. von
der Fahrpedalstellung und der Fahrgeschwindigkeit abhängig,
wobei nur niedrigere Schlupfwerte zugelassen sind, der Grenz
wert 20 also entsprechend niedriger angesetzt ist als der
Grenzwert 19 für niedrigere Fahrgeschwindigkeiten. Aufgrund des
niedrigeren Grenzwertes 20 für den Schlupf wird auch das Kupp
lungsmoment MK auf einen niedrigen Momentenwert 37 begrenzt.
Auch hier erfolgt die Regelung unter impulsbreitenmodulierter
Einstellung des Arbeitsdruckes der Kupplung in Zeitintervallen
50, 51, 52....
Während zu Beginn der Sperrphase 13 an beiden Fahrzeugrädern 9
und 10 Schlupf vorlag, wurde die Sperrphase 14 ausgelöst, als
der Schlupf am Fahrzeugrad 10 noch Null war.
Die Art der Regelung des Kupplungsmomentes MK ist jedoch bei
beiden Sperrphasen 13 und 14 gleich. Dabei arbeitet die Steu
ereinheit 8 wie folgt.
Nach Einschalten der Zündanlage des Kraftfahrzeuges wird zu
nächst durch einen Prüfschritt festgestellt, ob der
Bremslichtschalter betätigt ist. Sollte dies der Fall sein,
wird nach einem vorbestimmten Zeitintervall dieser Prüfschritt
so oft wiederholt, bis der Bremsvorgang abgeschlossen ist. Da
nach wird eine Rechenstufe angestoßen, in welcher aus den Rad
drehzahlen und dem Lenkwinkel unter Abfrage aus einem Algo
rithmus oder aus einem Kennfeld festgestellt wird, ob Schlupf
vorliegt.
Wird wie im Falle der Fig. 2 ein Schlupf s9 am Fahrzeugrad 9
erkannt, wird in einem weiteren Rechenschritt ein Signal für
einen Stufensprung 53 durch Abfrage der Fahrpedalstellung und
der Drehzahldifferenz zum Grenzwert für den Schlupf s9 gebil
det. Mit diesem Signal wird das Druckregelventil 27 beauf
schlagt. Hierbei wird das Zeitintervall 54 für diesen Stufen
sprung 53 in einer weiteren Rechenstufe festgelegt und bei
folgenden Stufensprüngen aus vorausgegangenen Drehzahldiffe
renzenquotienten ermittelt.
In einem sich anschließenden Prüfschritt wird ermittelt, ob
Schlupf an dem anderen, langsamer drehenden Fahrzeugrad 10
vorliegt unter Zugrundelegung der Referenzdrehzahl der nicht
angetriebenen Räder sowie des Lenkwinkels.
In einem sich anschließenden Prüfschritt wird unter Abfrage aus
einem Kennfeld festgestellt, ob der Schlupf s10 über dem zuge
hörigen Grenzwert 20 bzw. 19 des jeweiligen Geschwindigkeits
bereiches 41 bzw. 42 liegt.
Ist der festgestellte Schlupf s10 unzulässig, also größer als
der Grenzwert, wird der Arbeitsdruck in Abhängigkeit von
Schlupf, absoluter Geschwindigkeit und Fahrpedalstellung ge
mindert.
Hierbei kann gegebenenfalls auch die Motorleistung zurückge
nommen werden.
Lag der Schlupf s10 am langsamer drehenden Fahrzeugrad 10 unter
dem Grenzwert 19 oder 20, kann eine Eichung der Abrollumfänge
der Fahrzeugräder 9 bis 12 im längskraftfreien Zustand und Ab
speicherung zwecks einer verbesserten Schlupfberechnung erfol
gen.
Hierauf oder nach der Minderung des Arbeitsdruckes kann eine
Bestimmung der Reibwärme in der Kupplung im vorausgegangenen
Zeitintervall aufgrund des Arbeitsdruckes und der Drehzahldif
ferenz vorgenommen werden.
Hierauf kann eine neue Referenztemperatur durch Addition des
Temperaturunterschiedes und Subtraktion eines
temperaturproportionalen Abklingwertes bestimmt werden.
Wenn die Referenztemperatur einen zulässigen Grenzwert über
schreitet, wird der Arbeitsdruck abgeschaltet. Dabei kann eine
Warnanzeige "Sperre überhitzt. Bei Bedarf Zeitschalter VOLL
SPERRUNG drücken" ausgelöst werden.
Beim Betätigen dieses Zeitschalters "VOLLSPERRUNG" wird unter
Ansteuerung einer Warnlampe "VOLLSPERRUNG" und Vorgabe einer
Gesamtzeit "VOLLSPERRUNG" der Arbeitsdruck entweder bei betä
tigtem Bremslichtschalter auf Null gesetzt oder bei nicht be
tätigtem Bremslichtschalter auf den Maximalwert eingestellt.
Wenn ein etwaiger Bremsvorgang vor Ablauf der Gesamtzeit
"VOLLSPERRUNG" beendet ist, wird der Arbeitsdruck auf den Ma
ximalwert hochgeregelt.
Nach Ablauf der Gesamtzeit "VOLLSPERRUNG" werden der Zeit
schalter für die Vorgabe der Gesamtzeit und die Warnlampe
"VOLLSPERRUNG" zurückgestellt und der Arbeitsdruck abgeschaltet
sowie gegebenenfalls ein neuer Temperaturgrenzwert bestimmt.
Bei der Arbeitsweise gemäß Fig. 3 wird eine Sperrphase 15 durch
das Auftreten von Schlupf s9 an dem einen Fahrzeugrad 9 zum
Zeitpunkt t8 ausgelöst und ein Kupplungsmoment MK in Abhängig
keit von der Fahrpedalstellung, vom Schlupf s9 und der Fahrge
schwindigkeit so hoch eingeregelt, daß auch Schlupf s10 am an
deren Fahrzeugrad 10 (zum Zeitpunkt t9) auftritt.
Im einzelnen zeigen das Diagramm 3a den Verlauf des Schlupfes
s9 des Fahrzeugrades 9 über der Zeit t, das Diagramm 3b den
Verlauf des Schlupfes s10 des Fahrzeugrades 10 über der Zeit t
und das Diagramm 3c den Verlauf des Kupplungsmomentes MK über
der Zeit t.
Zu Beginn (t8) der Sperrphase 15 ist zunächst ein niedriger
Grenzwert 18 für den Schlupf s10 eingestellt, so daß auch das
Kupplungsmoment MK auf einen relativ niedrigen Momentenwert 38
gehalten ist. Nach Ablauf einer Ansprechzeit im Zeitpunkt t10,
in welchem die zeitliche Änderung des Schlupfes s9 gegen Null
gegangen ist, wird das Kupplungsmoment MK während einer sich
unmittelbar anschließenden Übergangsphase 43 so geregelt, daß
der Schlupf s10 des langsameren Rades 10 über der Zeit gleich
mäßig ansteigt (Kurvenverlauf 23), und zwar bis zum Erreichen
eines höheren konstanten Grenzwertes 21 im Zeitpunkt t11,
welcher etwa gleich dem momentanen Istwert 22 des Schlupfes s9
des anfangs schnelleren Fahrzeugrades 9 ist. Das Kupplungsmo
ment MK hat sich hierbei von dem kleineren Grenzwert 38 der
Ansprechphase 25 mit steigenden Momentenwerten 39 in der Über
gangsphase 43 auf einen Maximalwert 40 erhöht, bei dem Voll
sperrung erreicht ist, die über eine kurze Beharrungsphase 24
aufrechterhalten wird, bis beide Fahrzeugräder im Zeitpunkt t12
wieder greifen, so daß das Kupplungsmoment MK abgeregelt wird
und im Zeitpunkt t13 zu Null geworden ist.
In der vorstehenden Beschreibung der beiden Ausführungsformen
wurde davon ausgegangen, daß zuerst am Fahrzeugrad 9 Schlupf
auftritt. Die Verhältnisse bzw. die Arbeitsweisen bleiben je
doch die gleichen, wenn zunächst an dem anderen Fahrzeugrad 10
Schlupf s10 auftritt, und das Kupplungsmoment MK so hoch gere
gelt wird, daß auch Schlupf s9 an dem nun anderen Fahrzeugrad 9
auftritt.
Claims (12)
1. Anordnung zum Sperren eines Differentialgetriebes einer An
triebsachse eines Kraftfahrzeuges, bei der eine wirkungsmäßig
zwischen zwei Getriebegliedern des Differentialgetriebes ange
ordnete Kupplung in ihrem übertragbaren Kupplungsmoment unter
Vermittlung einer elektronischen Steuereinheit steuerbar ist,
die in Abhängigkeit von den Raddrehzahlen sowohl der angetrie
benen als auch der nicht angetriebenen Fahrzeugräder so arbei
tet, daß das Kupplungsmoment bei normalen Fahrzuständen Null
und lediglich bei Auftreten von Schlupf an einem angetriebenen
Fahrzeugrad auf Werte größer als Null einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsmoment (MK) in Abhängigkeit von wenigstens
einem weiteren Parameter (Fahrgeschwindigkeit, Lenkwinkel,
Fahrpedalstellung) des Fahrzustandes auf so hohe Werte (35 bis
40) regelbar ist, daß beide Fahrzeugräder (9 und 10) Schlupf
(s9 größer Null; s10 größer Null) aufweisen, und daß das Kupp
lungsmoment (MK) zumindest begrenzt wird, wenn der Schlupf (s9
und s10) beider Fahrzeugräder (9 und 10) über einem Grenzwert
(18 bzw. 19 bzw. 20 bzw. 21) liegt.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grenzwert (18 bzw. 19 bzw. 20 bzw. 21) von wenigstens
einem Parameter des Fahrzustandes abhängig ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grenzwert (20) bei höheren Fahrgeschwindigkeiten (41)
niedriger ist als der Grenzwert (19) bei niedrigeren Fahrge
schwindigkeiten (42).
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grenzwert bei Fahrpedalstellungen nahe der Ruhestellung
niedriger ist als der Grenzwert bei mittleren Fahrpedalstel
lungen.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grenzwert gleich dem momentanen Istwert des Schlupfes
des einen Fahrzeugrades ist, wenn das andere Fahrzeugrad
plötzlich ausbricht.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grenzwert während einer durch Auftreten von Schlupf
(s9) an dem einen Fahrzeugrad (9) ausgelösten Sperrphase (15)
mit Regelung des Kupplungsmomentes (MK) auf Werte (38 bis 40)
größer als Null derart veränderlich ist, daß - ausgehend von
einem niedrigen konstanten Anfangs-Grenzwert (18), welcher
aufrechterhalten bleibt, bis die zeitliche Änderung des
Schlupfes (s9) des einen Fahrzeugrades (9) wenigstens annähernd
Null ist (t10) - ein höherer End-Grenzwert (21) einstellbar
ist, welcher gleich einem momentanen Istwert (22) des Schlupfes
(s9) des einen Fahrzeugrades (9) ist, dessen Schlupf (s9) zur
Auslösung dar Sperrphase (15) führte.
7. Anordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsmoment (MK) während einer Übergangsphase (43)
- welche mit dem Löschen des Anfangs-Grenzwertes (18) beginnt
(t10) und endet (t11), wenn die Istwerte des Schlupfes (s9 und
s10) beider Fahrzeugräder (9 und 10) wenigstens annähernd
gleich dem End-Grenzwert (21) sind - auf einen kontinuierlichen
Anstieg (23) des Schlupfes (s10) des anderen Fahrzeugrades (10)
über der Zeit (t) regelbar ist.
8. Anordnung nach den Ansprüchen 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsmoment (MK) während einer Beharrungsphase
(24), welche sich unmittelbar an die Übergangsphase (43) an
schließt und nach einer festgelegten Zeitspanne (t12 minus t11)
endet, auf einen über der Zeit (t) gleichbleibenden Sollwert
(21) des Schlupfes (s10) des anderen Fahrzeugrades (10) regel
bar ist.
9. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dauer (t11 minus t10) der Übergangsphase (43) minde
stens gleich der menschlichen Reaktionszeit (ca. 4 sec) ist.
10. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leistungssteuerung des Antriebsmotores im Sinne einer
Drehzahlabsenkung beeinflußt wird, wenn Schlupf (s10) an dem
anderen Fahrzeugrad (10) auftritt.
11. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsmoment (MK) auf einen der Differenzdrehzahl
Null der Fahrzeugräder (9, 10) entsprechenden Wert gebracht
wird, wenn die Betriebstemperatur der Kupplung über einem
Temperaturgrenzwert und die Fahrgeschwindigkeit unterhalb eines
Geschwindigkeitsgrenzwertes liegen.
12. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsmoment (MK) nach Null abgesenkt wird, wenn die
Betriebstemperatur der Kupplung über einem Temperaturgrenzwert
und die Fahrgeschwindigkeit oberhalb eines Geschwindigkeits
grenzwertes liegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914128375 DE4128375C1 (en) | 1991-08-27 | 1991-08-27 | Differential gearing blocker for drive shaft of motor vehicle - regulates coupling torque if driven wheel slips so that other driven wheel also slips and limits coupling torque when slippage exceeds threshold value |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914128375 DE4128375C1 (en) | 1991-08-27 | 1991-08-27 | Differential gearing blocker for drive shaft of motor vehicle - regulates coupling torque if driven wheel slips so that other driven wheel also slips and limits coupling torque when slippage exceeds threshold value |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4128375C1 true DE4128375C1 (en) | 1992-07-23 |
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ID=6439210
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914128375 Expired - Fee Related DE4128375C1 (en) | 1991-08-27 | 1991-08-27 | Differential gearing blocker for drive shaft of motor vehicle - regulates coupling torque if driven wheel slips so that other driven wheel also slips and limits coupling torque when slippage exceeds threshold value |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4128375C1 (de) |
Cited By (1)
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FR2750367A1 (fr) * | 1996-07-01 | 1998-01-02 | Claas Ohg | Dispositif et procede pour la commande automatique d'un blocage de differentiel sur un vehicule automobile |
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1991
- 1991-08-27 DE DE19914128375 patent/DE4128375C1/de not_active Expired - Fee Related
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