DE19626341A1 - Vorrichtung und Verfahren zur selbsttätigen Steuerung einer Differentialsperre in Antriebsachsen eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur selbsttätigen Steuerung einer Differentialsperre in Antriebsachsen eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur selbsttätigen Steuerung einer Differentialsperre in An
triebsachsen eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 12.
Aus der EP 0 510 457 A1 ist eine Steuerschaltung für ein
Achsdifferential bekannt, die in Abhängigkeit von der Dreh
zahldifferenz zweier Antriebsstränge das Einrücken einer
Kupplung bewirkt. Überschreitet die ermittelte Drehzahldif
ferenz einen vorgegebenen Schlupfschwellwert, erfolgt das
Einrücken der Kupplung. Nachteilig an dieser Steuerschal
tung ist, daß das Einrücken der Kupplung in Abhängigkeit
des Zustands von zwei Rädern erfolgt, so daß eine Wechsel
wirkung der beiden Räder miteinander bei der Ermittlung des
Steuersignals (18) zu berücksichtigen ist. Weiterhin ist
z. B. bei mechanischen Klauenkupplungen das Ausrücken der
Kupplung erst möglich, sobald das übertragene Drehmoment
einen vorgegebenen Schwellwert unterschreitet.
Aus der DE 44 27 040 A1 ist eine Vorrichtung zur selbsttä
tigen Steuerung einer Differentialsperre bekannt, bei der
die Beaufschlagung der Sperrkupplung in Abhängigkeit von
Schlupfsummensignalen erfolgt. Die Schlupfsummensignale
werden durch Integration von Drehzahldifferenzen zwischen
zwei verschiedenen Rädern des Kraftfahrzeugs, beispielswei
se durch Integration der Drehzahldifferenz der beiden Hin
terräder (Querschlupf) bzw. der angetriebenen Vorderachse
und der angetriebenen Hinterachse (Längsschlupf) gebildet.
Überschreitet das Schlupfsummensignal einen vorgegebenen
Schwellwert, erfolgt die Beaufschlagung des Aktuators, so
daß die Sperrkupplung eingerückt wird. Nachteilig an der
bekannten Vorrichtung ist, daß durch die Integration der
Drehzahldifferenzen die Vorrichtung erst nach einer be
stimmten Zeitspanne anspricht. Dies resultiert aus der
Trägheit der gewählten integralen Berechnungsart. Ferner
ist es zum Ausrücken der Sperrkupplung erforderlich, eine
Feder mit einer fest vorgegebenen Federkraft vorzusehen,
wobei erst nach Unterschreiten des übertragenen Drehmoments
unter einen vorgegebenen Drehmomentwert die Sperrkupplung
ausrückbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur selbsttätigen Steuerung einer Diffe
rentialsperre anzugeben, so daß abhängig von dem aktuellen
Fahrzustand des Kraftfahrzeugs ohne Verzögerung ein automa
tisches Ein- und Ausrücken der Sperrkupplung gewährleistet
ist.
Zur Lösung der Aufgabe weist die erfindungsgemäße Vorrich
tung die Merkmale des Patentanspruchs 1 auf.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson
dere darin, daß mit dem berechneten Soll-Drehzahlwert ein
den Fahrzustand des Kraftfahrzeugs charakterisierender Re
ferenzwert zur Verfügung steht, der als Grundlage für die
Ermittlung des Einrück- bzw. Ausrückkriteriums der Sperr
kupplung dient. Sowohl das Ein- als auch das Ausrücken der
Sperrkupplung erfolgt unabhängig von der Relativbewegung
zweier Räder, sondern ist allein abhängig vom Zustand des
einzelnen Rades. Auf diese Weise läßt sich eine schnelle
und genaue Beaufschlagung der Sperrkupplung verwirklichen.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird der Soll-
Drehzahlwert aus fahrzustandsabhängigen Meßsignalen berech
net. Diese umfassen die Antriebsstrangdrehzahl als die die
Geschwindigkeit des Fahrzeugs kennzeichnende Größe und den
Lenkwinkel als die den Lenkzustand des Fahrzeugs kennzeich
nende Größe. Zusammen mit fahrzeugspezifischen Größen, die
sich aus der Geometrie des Fahrzeugs ergeben, insbesondere
der Abstand der Räder voneinander, läßt sich der Soll-
Drehzahlwert bestimmen. Vorteilhafterweise werden die Meß
signale von Sensoren, insbesondere von Drehzahl- und/oder
Lenkwinkelsensoren geliefert, die auch für andere Steue
rungsaufgaben zur Verfügung stehen können.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Rechenein
heit einen Mikroprozessor auf, der nach einem vorgegebenen
Ablaufplan fortlaufend den Soll-Drehzahlwert berechnet und
diesen mit den jeweiligen detektierten Drehzahlen der Räder
vergleicht.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfaßt die Steuer
einheit eine Hysterese-Schaltung, die ein zu schnelles Aus
rücken der Sperrkupplung verhindert. Die Hysterese ist vor
zugsweise als Schmitt-Trigger ausgebildet.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung werden die Lenkwin
kel der Hinterräder einerseits und der Vorderräder anderer
seits detektiert und in der Recheneinheit zur Bildung eines
Referenz-Lenkwinkels verarbeitet, der bei der Bestimmung
des Soll-Drehzahlwerts eines jeden Rads berücksichtigt
wird. Somit wird auch bei Allradlenkung ein automatisches
Ein- und Ausrücken der Sperrkupplung erzielt.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weite
ren Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Erfindung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer in der Fig. 1 angeordne
ten Steuereinheit und
Fig. 3 ein Schema eines mit der Erfindung ausgestatteten
Allrad-Fahrzeugs in zwei Lenkungs-Betriebsstellun
gen.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die mit
mindestens einem nicht dargestellten Achsdifferential eines
Kraftfahrzeugs in Verbindung steht. Diese Achsdifferentiale
finden u. a. Anwendung in selbstfahrenden Erntemaschinen,
Träger- oder Arbeitsfahrzeugen.
Zur Sperrung beispielsweise eines Hinterachsdifferentials
ist eine Sperrkupplung 1 vorgesehen, die mit einem Aktuator
2 verbunden ist und durch diesen ein- bzw. ausrückend be
aufschlagt werden kann. Der Aktuator 2 ist eingangsseitig
mit einer Steuereinheit 3 verbunden, die ein Steuersignal
18 in Abhängigkeit von dem Zustand eines der angetriebenen
Räder des Kraftfahrzeugs erzeugt, welches zur Betätigung
des Aktuators 2 dient. Eingangsseitig der Steuereinheit 3
sind eine Vielzahl von Sensoren mit der Steuereinheit 3
verbunden, die der Steuereinheit 3 als Eingangsgrößen fahr
zustandsabhängige Meßsignale übermitteln. Eine erste Dreh
zahlsensoreinheit 4 weist zwei Drehzahlsensoren auf, die
jeweils die Drehzahl eines Vorderrades detektieren, eine
zweite Drehzahlsensoreinheit 5 weist zwei Drehzahlsensoren
auf, die jeweils die Drehzahl der Hinterräder detektieren.
Eine Lenkwinkelsensoreinheit 6 detektiert den Lenkwinkel.
Ein weiterer Drehzahlsensor 7 ermittelt die Drehzahl der
nicht dargestellten Getriebeabtriebswelle, die über eine
Gelenkwelle mit dem sperrbaren Hinterachsdifferential ver
bunden ist.
Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, liegen die Meßsignale der
Drehzahlsensoreinheiten 4 und 5 sowie der Lenkwinkelsen
soreinheit 6 und des Drehzahlsensors 7 an dem Eingang eines
Einschaltkreises 8 an, der einen Analog/Digital-Wandler
aufweist zur Umwandlung der analogen Meßsignale in digitale
Meßsignale. Die digitalen Meßsignale werden nachfolgend ei
ner Recheneinheit 9 zugeführt, in der ein jeweils dem Rad
zugeordneter Soll-Drehzahlwert 11 berechnet wird. Nach ei
nem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden der Drehzahlwert
der Getriebeabtriebswelle und der Lenkwinkel zusammen mit
in der Recheneinheit 9 abgespeicherten Abstandwerten der
Räder herangezogen, um nach einem bekannten Algorithmus für
jedes Rad des Kraftfahrzeugs den Soll-Drehzahlwert 11 zu
bestimmen. Bei einem hinterradangetriebenen Arbeitsfahrzeug
reichen neben den Meßwerten des Lenkwinkels und der Dreh
zahl der Getriebeabtriebswelle die Daten über die Abstands
werte der Räder zueinander als Informationen aus, um den
Soll-Drehzahlwert 11 des Rades zu bestimmen.
Der so berechnete Soll-Drehzahlwert 11 wird an einen Ein
gang einer ersten Vergleichseinheit 10 gegeben, die den
Soll-Drehzahlwert 11 mit einem an einem weiteren Eingang
der ersten Vergleichseinheit 10 anliegenden gemessenen
Drehzahlwert 12 vergleicht. Der gemessene Drehzahlwert 12
wird durch einen entsprechenden Drehzahlsensor der ersten
Drehzahlsensoreinheit 4 oder der zweiten Drehzahlsensorein
heit 5 geliefert. Am Ausgang der ersten Vergleichseinheit
10 liegt ein Differenz-Drehzahlwert 13 an, der an den Ein
gang einer zweiten Vergleichseinheit 14 angelegt wird. An
einem zweiten Eingang der zweiten Vergleichseinheit 14
liegt ein vorgegebener Schwellwert 15 an, der von einer
Schwellwerteinheit 16 bereitgestellt wird. Ist der Diffe
renz-Drehzahlwert 13 größer als der Schwellwert 15, gibt
die zweite Vergleichseinheit 14 ein Steuersignal 18 an ih
rem Ausgang ab, das in einem nachgeschalteten Ausgangs
schaltkreis 17 in ein analoges Signal bestimmter Spannungs
höhe umgewandelt wird, so daß der Aktuator 2 betätigt und
die Sperrkupplung 1 eingerückt wird. Befindet sich die
Sperrkupplung 1 bereits im eingerückten Zustand, erfolgt
ein Ausrücken derselben erst, wenn der Differenz-
Drehzahlwert 13 kleiner als der Schwellwert 15 geworden
ist. Die zweite Vergleichseinheit 14 ist als Schmitt-
Trigger ausgebildet, wobei die Hysterese des Schmitt-
Triggers dafür sorgt, daß nach Einrücken der Sperrkupplung
1 und Abfall der Drehzahl des Rades nicht ein sofortiges
Ausrücken der Sperrkupplung 1 erfolgen kann. Die Hysterese
ermöglicht die Einstellung eines definierten Einrück-
Schwellwerts als Schwellwert 15 und die Einstellung eines
Ausrück-Schwellwerts, der kleiner als der Schwellwert 15
ist. Die erste Vergleichseinheit 10 weist vorzugsweise ei
nen Operationsverstärker auf, der eine genaue Ermittlung
des Differenz-Drehzahlwertes 13 ermöglicht.
Optional kann in der Schwellwerteinheit 16 zusätzlich ein
Lenkwinkelschwellwert und/oder ein Geschwindigkeitsschwell
wert abgespeichert sein, wobei diese Werte als Schwellwerte
15 an dem Schwellwerteingang der zweiten Vergleichseinheit
14 anliegen und in dieser mit einem gemessenen Lenkwinkel
wert bzw. mit der Drehzahl der Getriebeabtriebswelle ver
glichen werden. Zu diesem Zweck ist der der Recheneinheit 9
zugewandte Eingang der ersten Vergleichseinheit 10 auf
Nullpotential geschaltet, so daß nicht ein Differenzwert,
sondern beispielsweise der tatsächliche Lenkwinkel am Ein
gang der zweiten Vergleichseinheit 14 anliegt. Auf diese
Weise ist es bei Straßenfahrt des Kraftfahrzeugs möglich,
bei Überschreiten eines vorgegebenen Lenkwinkels oder einer
vorgegebenen Geschwindigkeit ein Ausrücken der Sperrkupp
lung 1 zu veranlassen. Nach einer weiteren Variante der Er
findung kann die Schwellwerteinheit 16 auch Bestandteil der
Recheneinheit 9 sein, wobei in derselben ein entsprechender
Speicherplatz für die Schwellwerte 15 vorgesehen ist.
Die Sperrkupplung 1 ist vorzugsweise als hydraulisch betä
tigbare Lamellenkupplung ausgebildet, die unter Last stu
fenlos aus- und einrückbar geschaltet werden kann. Je nach
Anwendung dient die Erfindung zur Steuerung von Längs
und/oder Querdifferentialen, wobei beispielsweise bei einem
allradangetriebenen Fahrzeug zwei Quer- und ein Längsdiffe
rential ansteuerbar sind.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist
ein allradangetriebenes Fahrzeug mit Vorderrädern 19 und
Hinterrädern 20 dargestellt, das ein Vorderachsdifferential
21, ein Hinterachsdifferential 22 und ein mit einem antrei
benden Motor 23 verbundenen Längsachsdifferential 24 auf
weist. Sowohl die Vorderräder 19 als auch die Hinterräder
20 sind unabhängig voneinander steuerbar, so daß in einer
ersten Lenkungs-Betriebsstellung 25 die Vorderräder 19 und
die Hinterräder 20 gleichsinnig in die gleiche Richtung
verstellbar sind. In einer zweiten Lenkungs-
Betriebsstellung 26 sind die Vorderräder und die Hinterrä
der 19 bzw. 20 in entgegengesetzter Richtung verstellbar,
so daß eine Kurvenfahrt mit kleinem Kurvenradius ermöglicht
wird, siehe gestrichelte Hinterräder 20 in Fig. 3. Die
Achsdifferentiale 21, 22, 24 weisen jeweils eine nicht dar
gestellte Sperrkupplung mit jeweils einem diesen zugeordne
ten Aktuator auf, so daß in Abhängigkeit von dem in der
Steuereinheit 3 ermittelten Zustand der Räder 19, 20 der
jeweilige Aktuator von dem Steuersignal 18 der Steuerein
heit 3 beaufschlagt wird. Zu diesem Zweck sind die Aktuato
ren der Achsdifferentiale 21, 22, 24 mit dem Ausgang der
Steuereinheit 3 über ein Bussystem 27, vorzugsweise mit ei
nem CAN-Bus, verbunden. Die Achsdifferentiale 21, 22, 24
sind nach der gemäß Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Vorrich
tung einzeln oder gemeinsam beaufschlagbar. Dazu werden der
ersten Drehzahlsensoreinheit 4 die Signale von jeweils dem
Vorderrad 19 zugeordneten Drehzahlsensoren 28 und der zwei
ten Drehzahlsensoreinheit 5 die Signale von jeweils dem
Hinterrad 20 zugeordneten Drehzahlsensoren 29 übertragen.
Dreht beispielsweise das rechte Vorderrad 19 durch, wird
der Aktuator des Vorderachsdifferentials 21 im Schließsinn
beaufschlagt. Drehen beispielsweise die Hinterräder 20
durch, wird der dem Längsachsdifferential 24 zugeordnete
Aktuator im Schließsinn beaufschlagt.
Die Lenkwinkelsensoreinheit 6 weist zwei Lenkwinkelsensoren
auf, wobei der Vorder- und Hinterachse jeweils ein Lenkwin
kelsensor zugeordnet sind zur Detektion des Lenkwinkels. In
der Recheneinheit 9 wird aus dem Lenkwinkel der Vorderräder
19 und zum anderen aus dem Lenkwinkel der Hinterräder 20
ein Differenzwert gebildet, der als Referenz-Lenkwinkel zur
Berechnung des Soll-Drehzahlwerts 11 herangezogen wird. Be
finden sich beispielsweise die Vorder- und Hinterräder 19,
20 in der ersten Lenkungs-Betriebsstellung 25, führt die
Differenzbildung der gemessenen Lenkwinkel zu einem relativ
kleinen Referenz-Lenkwinkel, so daß eine geringe Beeinflus
sung des Soll-Drehzahlwerts 11 erfolgt. Wird ein in der
Schwellwerteinheit 16 abgespeicherter Lenkwinkel-
Schwellwert nicht überschritten, kann die Sperrkupplung
weiter eingerückt bleiben. In der zweiten Lenkungs-
Betriebsstellung 26 hingegen ergibt sich nach Differenzbil
dung ein relativ hoher Referenz-Lenkwinkel, so daß bei
Überschreiten des vorgegebenen Lenkwinkel-Schwellwerts die
Sperrkupplung ausgerückt wird. Wird dieser Lenkwinkel-
Schwellwert noch nicht erreicht, kann nur durch Überschrei
ten des Soll-Drehzahlwerts 11 infolge einer entsprechend
hohen Drehzahl eines Rads 19, 20 das Ausrücken der Sperr
kupplung erfolgen. Hierbei erfolgt das Ausrücken der Sperr
kupplung umso früher, je größer der Referenz-Lenkwinkel
ist.
Alternativ kann der Vergleich des Referenz-Lenkwinkels mit
dem Lenkwinkel-Schwellwert entfallen, so daß auch in der
zweiten Lenkungs-Betriebsstellung 26 ein Ausrücken der
Sperrkupplung aufgrund der Höhe des Lenkwinkels verhindert
wird.
Vorteilhafterweise werden sowohl die Eingangsgrößen, insbe
sondere die Drehzahlsignale und die Lenkwinkelsignale der
Drehzahlsensoreinheiten 4, 5 des Drehzahlsensors 7 bzw. der
Lenkwinkelsensoreinheit 6, als auch die Ausgangsgrößen,
nämlich die Steuersignale 18, der Steuereinheit 3 als Daten
in einem Bussystem, vorzugsweise in einem standardisierten
CAN-Bus, übermittelt, wobei der Mikroprozessor der Rechen
einheit 9 die entsprechenden Zuordnungsbedingungen steuert.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur selbsttätigen Steuerung einer Differen
tialsperre in Antriebsachsen eines Kraftfahrzeugs mit
jeweils den Rädern zugeordneten Drehzahlsensoren zur
Bildung eines Drehzahlsignals, mit einer Steuereinheit
zur Bildung eines Steuersignals, das zur Ansteuerung
eines Aktuators dient, mit dem eine Sperrkupplung be
aufschlagbar ist, gekennzeichnet durch die Steuerein
heit (3) mit
- - einer Recheneinheit (9) zur Berechnung eines jeweils dem Rad zugeordneten Soll-Drehzahlwertes (11), wobei der berechnete Soll-Drehzahlwert (11) abhängig von dem entsprechenden Fahrzustand des Kraftfahrzeugs fortlau fend ermittelt wird,
- - einer ersten Vergleichseinheit (10) zur Bildung eines Differenz-Drehzahlwertes (13) aus dem Vergleich des ge messenen Drehzahlwertes (12) mit dem berechneten Soll- Drehzahlwert (11) und
- - einer zweiten Vergleichseinheit (14) zur Bildung des Steuersignals (18), so daß bei Überschreiten des Diffe renz-Drehzahlwerts (13) über einen vorgegebenen Schwellwert (15) die Sperrkupplung (1) eingerückt und bei Unterschreiten des Differenz-Drehzahlwertes (13) unter einen vorgegebenen Schwellwert (15) die Sperr kupplung (1) ausgerückt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eingangsseitig der Recheneinheit (9) mehrere fahr
zustandsabhängige Meßsignale anliegen, aus denen minde
stens für jedes antreibende Rad der Soll-Drehzahlwert
(11) berechnet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eingangsseitig der Recheneinheit (9) als Meßsignal
mindestens ein Drehzahlwert der Getriebeabtriebswelle
und ein Lenkwinkelsignal der Lenkwinkelsensoreinheit
(6) anliegt, so daß zusammen mit den in einem Speicher
der Recheneinheit (9) abgespeicherten, die Fahrzeuggeo
metrie bestimmenden Zustandswerten, insbesondere den
Abstandwerten der Räder, der Soll-Drehzahlwert (11) be
rechenbar ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheit
(9) einen Mikroprozessor aufweist, der nach einem Ab
laufprogramm ständig den Soll-Drehzahlwert (11) berech
net.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Vergleichseinheit (10) einen Operations
verstärker aufweist zur Bildung des Differenz-
Drehzahlwertes (13).
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Vergleichseinheit (14) eine Hysterese
schaltung aufweist, derart, daß ein ausreichender Ab
stand zwischen einem Einrück- und einem Ausrück-
Schwellwert besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hystereseschaltung als Schmitt-Trigger ausge
bildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einer Schwellwerteinheit (16) neben
dem Drehzahlschwellwert (15) ein Lenkwinkel-Schwellwert
und/oder ein Geschwindigkeits- Schwellwert abgespeichert
ist, so daß nach Überschreiten derselben durch den ge
messenen Lenkwinkel oder eines Referenz-Lenkwinkels,
sich aus der Drehzahl der Getriebeabtriebswelle erge
benden Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs die Sperr
kupplung (1) ausrückbar ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftfahrzeug
eine Allradlenkung aufweist, wobei aus der Differenz
eines Lenkwinkels der vorderen Achse und eines Lenkwin
kels der hinteren Achse ein Referenz-Lenkwinkel gebil
det wird, der mit dem Lenkwinkel-Schwellwert verglichen
wird.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrkupplung
(1) als hydraulisch betätigte Lamellenkupplung ausge
bildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellenkupplung stufenlos unter Last ein- bzw.
ausrückbar ist.
12. Verfahren zur selbsttätigen Steuerung einer Differenti
alsperre in Antriebsachsen eines Kraftfahrzeugs, wobei
mindestens die Drehzahl der Antriebsräder gemessen wer
den zur Bildung jeweils eines Drehzahlwertes, der zur
Ermittlung eines Steuersignals verwendet wird, so daß
ein Aktuator angesteuert wird zur Beaufschlagung einer
Sperrkupplung, dadurch gekennzeichnet, daß der gemesse
ne Drehzahlwert (12) fortlaufend mit einem berechneten
Soll-Drehzahlwert (11) verglichen wird und daß bei
Überschreiten oder Unterschreiten eines Schwellwerts
(15) durch den so gebildeten Differenz-Drehzahlwert
(13) die Sperrkupplung (1) eingerückt bzw. ausgerückt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Soll-Drehzahlwert (11) für jedes Rad in Abhängig
keit von der Fahrzeuggeometrie und der Geschwindigkeit
des Fahrzeugs bestimmt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Differenz-Drehzahlwert (13) in einer
Hysterese-Schaltung derart mit einem vorgegebenen Ein
rück-Schwellwert oder mit einem kleineren Ausrück-
Schwellwert verglichen wird, daß die Sperrkupplung (1)
bei Überschreiten des Einrück-Schwellwerts eingerückt
und bei Unterschreiten des Ausrück-Schwellwerts ausge
rückt wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten des
tatsächlichen Lenkwinkels bzw. der Geschwindigkeit des
Fahrzeugs über einen vorgegebenen Lenkwinkelschwellwert
bzw. Geschwindigkeitsschwellwert die Sperrkupplung (1)
ausgerückt wird.
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