DE4110474A1 - Elektromotor - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Elektromotor mit einem direkt am Ständerblechpaket befestigten, mehrpoligen Stecker­ sockel zur Aufnahme eines Steckers, wobei der Steckersockel Anschlußkontakte besitzt, welche mit den Anfängen und Enden von Wicklungsdrähten der Feldwicklung des Elektromotors verbunden werden. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Kontaktierung von Wick­ lungsdrähten eines solchen Elektromotors.

Bei den oben genannten Elektromotoren erfolgt der Anschluß der Feldwicklungen an eine externe Stromversorgung übli­ cherweise durch einen Stecker, welcher mit dem Stecker­ sockel am Motor kontaktiert wird.

Zur Herstellung der elektrischen Verbindung zwischen den Wicklungsdrähten und den Anschlußkontakten des Stecker­ sockels ist es allgemein bekannt, die Kontakte mit Anschlußleitungen zu versehen, welche dann ihrerseits mit den Wicklungsdrähten kontaktiert werden. Diese Kontaktierung erfordert eine Anzahl von Arbeitsschritten. Die Kontaktierung wird hergestellt, indem die Anschlußleitungen z. B. durch Klemmen mit den Wicklungsdrähten verbunden werden. Anschließend muß die Verbindungsstelle isoliert und am oder im Wickelkopf befestigt werden.

Nachteil des zuvor beschriebenen Verfahrens ist es, daß wegen der ungeordneten Lage der Wicklungsdrähte alle Schritte von Hand ausgeführt werden müssen.

Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen Elek­ tromotor zu schaffen, bei welchem die Kontaktierung der Wicklungsdrähte mindestens zum Teil automatisch vorgenom­ men werden kann.

Erfindungsgemaß wird dieses Problem mit den im Pa­ tentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.

Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zum vollautomatischen Kontaktieren der Wicklungsdrahte zu ent­ wickeln.

Das in Anspruch 8 beschriebene Verfahren löst dieses Pro­ blem.

Die mit der erfindungsgemäßen Ausbildung erreichbaren Vor­ teile bestehen darin, daß die Enden der Wicklungsdrähte geordnet an die Kontakte am Steckersockel geführt und über die Laschen mit diesen verbunden werden können. Auf diese Weise kann der gesamte Vorgang des Kontaktierens, wenig­ stens aber ein großer Teil, automatisiert werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Laschen versetzt in einer Diagonalen zum Stecker mit engem Abstand untereinander angeordnet. Hierdurch kann je­ der Draht einzeln mit den Laschen verschweißt werden.

In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung sind am Steckersockel zusätzliche Elemente angeordnet, wie Flachsteckzungen zum Anschluß von weiteren Bauteilen, Er­ dungsstecker und/oder Laschen zur Herstellung der mo­ torinternen Wicklungsverbindungen. Eine integrierte Anord­ nung eines Thermoschalters zum Schutz der Wicklungen vor Überhitzung ist im unteren Bereich des Steckersockels ebenfalls möglich. Hierdurch können weitere Montageab­ schnitte automatisiert werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnun­ gen rein schematisch dargestellt und wird nachstehend nä­ her erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Ausschnitt aus dem Ständer (1) eines erfindungsgemäß ausgestatteten Motors in einer perspektivischen Ansicht

Fig. 2 einen Schnitt durch Fig. 1 entlang der Schnitt­ linie II-II

Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Ständer (1) eines erfindungsgemäß ausgestatteten Motors. Der Ständer (1) be­ steht aus dem Ständerblechpaket (2) und den darin eingezo­ genen Feldwicklungen (3). An der Oberseite befindet sich im Ständerblechpaket (2) eine Nut (4), in welcher ein Steckersockel (5) mit einem Paßstück (6) formschlüssig eingreift.

Der Steckersockel (5) selbst besteht aus einem Rahmen­ teil (7) aus Kunststoff, in welches die einzelnen An­ schlußkontakte (8) eingegossen sind. Er besitzt an einer Seite eine Anschlußbuchse (9), welche zur Aufnahme eines in den Zeichnungen nicht dargestellten Steckers dient.

Die Anschlußkontakte (8) selbst sind als metallische Stanz-Biegeteile gefertigt. Sie sind im Bereich der Anschlußbuchse (9) als Flachsteckzungen (10) ausgebildet. Im Mittelteil sind die Kontakte aus dem Steckersockel (5) herausgeführt und besitzen Laschen (11) mit Führungsha­ ken (11a), in welche die Wicklungsdrähte (12) der Feldwicklungen (3) eingelegt werden.

Zwei der Anschlußkontakte sind in dem Bereich des Stecker­ sockels, welcher der Anschlußbuchse gegenüber liegt, mit zusätzlichen, abgewinkelten Flachsteckzungen (13) versehen. Diese beiden Flachsteckzungen sind vorgesehen, um einen in den Zeichnungen nicht dargestellten Be­ triebskondensator direkt mit dem Motor verschalten zu kön­ nen.

Ein mit zwei Laschen (11) versehener Anschlußkontakt (8a) ist nicht als Flachsteckzunge in die Anschlußbuchse ge­ führt. Er dient zum Herstellen der motorinternen Wicklungsverbindungen (18).

Ein in den Zeichnungen nicht sichtbarer Thermoschalter ist direkt im Stecker integriert angeordnet und mit seinen An­ schlußdrähten mit den Kontakten verbunden.

Die Erdung des Motors erfolgt über einen ebenfalls im Steckersockel liegenden Erdungskontakt (14). Wie in Fig. 2 ersichtlich ist, steht dieser in Verbindung mit einem Kontaktteil (15), welches in eine Bohrung im Ständerblech­ paket (2) elektrisch leitend eingepreßt wird. Ein weite­ rer Erdungsanschluß (16) für andere in der Nähe des Motors angeordnete Bauteile ist am Erdungskontakt vorgesehen.

Durch Nocken (17) am Rahmenteil (7) des Steckersockels (5) wird dieser spielfrei im in den Zeichnungen nicht darge­ stellten Motorlagerschild arretiert.

Die automatische Kontaktierung der Wicklungsdrähte (12) erfolgt folgendermaßen: Der Steckersockel (5) wird mit seinem Paßstück (6) in die Nut (4) am Ständerblechpaket (2) eingesetzt. Dabei wird das Kontaktteil (15), welches den Erdungskontakt (14) mit dem Ständerblechpaket (2) verbindet, in die hierfür vorge­ sehene Bohrung gepreßt und eine elektrische Verbindung hergestellt.

Die Wicklungsdrähte (12) der Feldwicklung (3) und die An­ schlüsse des Thermoschalters werden geordnet und ohne Schlaufenbildung an den Steckersockel (5) geführt, in die versetzt angeordneten Laschen (11) eingelegt und dort durch Schweißen, Crimpen oder Löten mit den Anschlußkon­ takten (8) elektrisch verbunden. Danach werden die über­ stehenden Wicklungsenden abgetrennt.

Die motorinteren Wicklungsverbindungen (18) werden eben­ falls in den Laschen (11) der hierfür vorgesehenen Anschlußkontakte (8a) durch Schweißen oder Crimpen hergestellt.

Claims (9)

1. Elektromotor mit einem direkt am Ständerblechpaket befestigten, mehrpoligen Steckersockel zur Aufnahme eines Steckers, wobei der Steckersockel Anschlußkontakte be­ sitzt, welche mit den Anfängen und Enden von Wicklungs­ drähten der Feldwicklung des Elektromotors verbunden wer­ den, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußkontakte (8) aus dem Steckersockel (5) herausgeführte Laschen (11) besitzen, welche zur Aufnahme der Wicklungsdrähte (12) dienen.

2. Elektromotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (11) versetzt mit engem Abstand unterein­ ander auf einer Diagonalen zum Steckersockel (5) angeord­ net sind und mit Führungshaken versehen sind, mit welchem die Wicklungsdrähte definiert in die Laschen führbar sind.

3. Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Anschlußkontakte (8) mit Flachsteckzun­ gen (10) versehen sind, welche in die Anschlußbuchse (9) des Steckersockels (5) geführt sind, und daß an mindestens zwei der Anschlußkontakte zusätzliche, Flachsteckzungen angeordnet sind, an welche zusätzlich zu einem Stecker weitere Bauelemente angeschlossen werden können.

4. Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Steckersockel (5) ein Anschlußkontakt (5a) mit zwei Laschen (11) angeordnet ist, welcher nicht als Flachsteck­ zungen (10) in die Anschlußbuchse des Steckersockels ge­ führt wird und zum Herstellen der internen Wicklungsver­ bindungen (18) des Motors dient.

5. Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Steckersockel ein als Flachstechzunge ausgebildeter Erdungskontakt angeordnet ist, welcher durch ein in eine Bohrung im Ständerblechpaket des Motors gepreßtes Frontaktteil (15) elektrisch leitend verbunden ist.

6. Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung für den Steckersockel (5) aus einer T- bzw. schwalbenschwanzförmigen Nut (4) im Ständer­ blechpaket und aus einem entsprechenden Paßstück (6) am Steckersockel (5), welches formschlüssig in die Nut (4) eingreift, besteht.

7. Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Steckersockel (5) Nocken (17) zur Arretierung des Sockels mit dem zur Aufnahme der Motorwelle dienenden Motorlagerschildes angeordnet sind.

8. Elektromotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Thermoschalter direkt im Steckersockel integriert angeordnet ist, dessen Anschlußdrähte mit den Wicklungs­ drähten in hierfür vorgesehenen Laschen (8a) kontaktierbar sind.

9. Verfahren zur Kontaktierung von Wicklungsdrähten eines Elektromotors nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

• - der Steckersockel (5) wird am Ständerblechpaket (2) befestigt
• - die Wicklungsdrähte (12) werden direkt an den Steckersockel (5) herangeführt und geordnet in die für den jeweiligen Wicklungsdraht (12) vorgesehene Lasche (11) gelegt;
• - die Anschlußdrähte eines Temperaturschalters werden in hierfür vorgesehene Laschen (11) gelegt;
• - die Wicklungs- und Anschlußdrähte werden durch Schweißen, Crimpen oder Löten mit den Anschlußkontak­ ten (8) verbunden;
• - die überstehenden Wicklungsenden werden abgetrennt.