DE4109866A1 - Reparaturstand mit richtrahmen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Reparaturstand mit Richtrahmen zum Reparieren beschädigter Karosserien und Rahmen von Kraftfahrzeu­ gen.

Die wesentliche Bedingung beim Richten beschädigter Karosserien und Rahmen von Kraftfahrzeugen besteht darin, daß für eine kon­ stante Kontrolle während des Richtens auf dem Richtrahmen das Fahrzeug in einer exakten Position auf diesem Richtrahmen fi­ xiert ist. Dabei müssen zwei Bedingungen erfüllt sein, die dar­ in bestehen, daß die untere Ebene des Fahrzeugs parallel zur oberen Abstützebene des Richtrahmens verläuft, bevor das Fahr­ zeug darauf befestigt wird, und daß die Längsmittelachse des Fahrzeugs mit der Längsachse des Richtrahmens übereinstimmt. Wenn diese beiden Bedingungen nicht erfüllt sind, ergeben sich Fehler bei den Kontrollmessungen, so daß keine genaue Ausrich­ tung durchgeführt werden kann, weil die Bezugspunkte nicht ex­ akt sind.

Für die Positionierung eines beschädigten Fahrzeugs auf einem Richtrahmen wird im allgemeinen ein Hubrahmen oder eine ähnli­ che Vorrichtung eingesetzt, die in der Lage ist, das gesamte Ge­ wicht des beschädigten Kraftfahrzeugs aufzunehmen und anzuhe­ ben, sobald sich dieses auf dem Richtrahmen befindet. Da in je­ dem Fall diese vorläufige Abstützung ohne jede Präzision der Po­ sitionierung des Fahrzeugs auf dem Richtrahmen erfolgt, muß an­ schließend eine exakte Relativpositionierung erfolgen, bis die eingangs erwähnten beiden Bedingungen erfüllt sind. Erst an­ schließend kann das beschädigte Fahrzeug auf dem Richtrahmen be­ festigt werden.

Um die genannten Bedingungen zu erfüllen, sind Richtrahmen be­ kannt, die lediglich als Meßbrücken ausgebildet sind und einen Rechteckrahmen haben, auf dem bewegliche Organe einstellbar ge­ lagert sind, die in den drei zueinander rechtwinkligen Richtun­ gen bewegt werden können. Die beweglichen Organe bestehen im we­ sentlichen aus Schlitten, die auf zwei Längsholmen des Recht­ eckrahmens über Längsführungen verschiebbar gelagert sind und die ihrerseits Querholme tragen, die rechtwinklig zu den Längs­ holmen verlaufen und auf denen ebenfalls Schlitten einstellbar verschoben werden können, die ihrerseits vertikal verstellbare Teleskopträger aufnehmen. Die vertikal verstellbaren Teleskop­ träger sind dazu bestimmt, mit nicht beschädigten Punkten in der Nähe des beschädigten und zu richtenden Teils der Karosse­ rie verbunden zu werden. Der beschädigte Bereich wird anschlie­ ßend über eine Kette, die entsprechend befestigt wird, Zugkräf­ ten zum Ausrichten unterworfen. Ein derartiger Richtrahmen hat ferner mit Millimeterskalen versehene Stangen, so daß die Posi­ tion ermittelt werden kann, die die vertikal verstellbaren Te­ leskopträger einnehmen müssen. Ferner sind Mittel zum Festklem­ men der Teleskopträger in ihrer Sollstellung vorgesehen, die beispielsweise aus Zahnstangen und damit kämmenden Zahnelemen­ ten mit Klemmelementen bestehen.

In Anbetracht der Tatsache, daß insbesondere die Karosserien von Kraftfahrzeugen in immer stärkerem Maße abgerundete Formen haben und daß zur Vermeidung von Nebenkraftkomponenten, die sich beim Ausrichten des beschädigten Bereiches auf normalerwei­ se eingesetzten Richtrahmen ergeben, wurde in der Praxis festge­ stellt, daß es für eine immer genauere Ausrichtarbeit des be­ schädigten oder der beschädigten Bereiche von Karosserien zweck­ mäßig ist, sowohl die verstellbaren Teleskopträger neben dem be­ schädigten Bereich zu fixieren als auch die Zugkette in dem be­ schädigten Teil zu fixieren, der soweit wie möglich rechtwink­ lig zu den Zugpunkten liegt.

Hieraus ergibt sich die wesentliche Aufgabe der Erfindung, die darin besteht, einen Richtrahmen so auszubilden, daß die Funk­ tionsgrenzen bekannter Richtrahmen vermieden werden. Dabei sol­ len alle einstellbar verschiebbaren Organe kontinuierlich, d.h. mit höchster Genauigkeit verstellt werden können. Der Richtrah­ men soll so einfach wie möglich und mit relativ geringen Kosten realisierbar sein, ohne daß dabei seine genaue Funktion leidet.

Bei einem Reparaturstand mit Richtrahmen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, daß in der Zeichnung dargestellt ist.

Es zeigen:

Fig. 1 die schematische Ansicht eines Reparaturstandes mit Richtrahmen gemäß der Erfindung,

Fig. 2 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung des Richtrah­ mens,

Fig. 3 eine nochmals vergrößerte Seitenansicht einer Einzel­ heit der Erfindung und

Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung in der ent­ koppelten Stellung.

Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, hat der Reparaturstand mit Richtrahmen gemäß der Erfindung einen an sich bekannten Recht­ eckrahmen 1 mit kurzen Querholmen 2, 2′, die sich über die da­ mit verbundenen Längsholme 3, 3′ hinaus erstrecken und an ihren Enden verschiebbar in Längsführungen 4 von vier Säulen 5 so ge­ lagert sind, daß sie vertikal verstellt und in einer gewünsch­ ten Höhe fixiert werden können. Die beiden Längshalme 3, 3′ des Rahmens 1 haben Führungsschienen 3a, 3a′, auf denen Schlitten 6, 6′ in Längsrichtung verschoben werden können. Diese können in der gewünschten Stellung in noch zu beschreibender Weise po­ sitioniert werden.

Jedes Schlittenpaar 6, 6′ ist mit einem Querträger 7 verbunden, der einen C-förmigen Querschnitt hat, welcher mit seiner offe­ nen Seite nach oben weist. Auf jedem Querträger 7 ist wenig­ stens ein Paar von Schlitten 8, 8′ verschiebbar gelagert, von denen jeder einen Teleskopträger 9 mit kubischem Kopf 9′ trägt; die Teleskopträger 9 können in vertikaler Richtung eingestellt werden. Die kubischen Köpfe 9′ der Teleskopträger 9 können auf diese Weise in den drei zueinander rechtwinkligen Richtungen eingestellt werden, nämlich in Längsrichtung auf den Längshol­ men 3, 3′, in Querrichtung auf den Querholmen 7 und in vertika­ ler Richtung auf den Schlitten 8, 8′.

Gemäß der Erfindung erfolgt die Positionierung der Schlittenpaa­ re 6, 6′, die jeweils einen Querträger 7 aufnehmen, über Organe mit Feinsteinstellungseigenschaften. Diese Organe haben eine Ge­ windestange 10 mit entsprechend kleiner Gewindesteigung, die in horizontaler Richtung an den Längsholmen 3, 3′ befestigt ist. Mit dieser Gewindestange 10 kann ein Gewindeelement 11 in Ein­ griff gebracht werden, das parallel zu der Gewindestange 10 ver­ läuft und an jeweils einem Schlitten 6 bzw. 6′ gelagert ist, die in nachstehend beschriebener Weise fixiert werden können. An jeder Gewindestange 10 ist ferner eine Maßskala 12 ange­ bracht, die mit einem nicht gezeigten Nonius oder Vernier zusam­ menarbeitet, der sich an dem Gewindeelement 11 befindet. Auf diese Weise kann die gewünschte Stellung der Schlitten 6, 6′ ge­ nau abgelesen und eingestellt werden.

Die auf den Querträgern 7 gelagerten Schlitten 8, 8′, welche die Teleskopträger 9 aufnehmen, können von herkömmlicher Bauart sein, wie sie beispielsweise durch die dargestellten Schlitten 8′ angegeben ist, wobei eventuell eine Weiterentwicklung gemäß der Erfindung vorgenommen werden kann. Es ist jedoch vorteil­ haft, wenn die Schlitten gemäß einer Weiterbildung der Erfin­ dung ausgebildet sind, die mit dem Bezugszeichen 8 insbesondere in Fig. 2 dargestellt ist.

Die vertikal verstellbaren Teleskopträger 9, die an den Schlit­ ten 8′ herkömmlicher Bauart angebracht sind, haben jeweils eine in Längsrichtung verlaufende Maßskala 9′′ und können in der ein­ gestellten Position mittels herkömmlicher Klemmelemente 13 fi­ xiert werden. Gemäß der Erfindung ist auf den derart ausgebilde­ ten Schlitten 8 des Standes der Technik jeweils ein weiterer Schlitten 14 gelagert (vgl. Fig. 1 und 2), der bezüglich des Rechteckrahmens 1 in Längsrichtung beweglich ist. Auf diesem weiteren Schlitten 14 ist ein vertikal verstellbarer Teleskop­ träger 9 mit seinem kubischen Kopf 9′ angeordnet und in vertika­ ler Richtung verstellbar gelagert. Der Teleskopträger 9 hat zu­ sätzlich zu der in Vertikalrichtung verlaufenden Maßskala 9′′ eine weitere, horizontale Maßskala 9′′′, wobei der Kopf 9′ in horizontaler Richtung eingestellt und durch herkömmliche Klemm­ elemente ähnlich den Klemmelementen 13 fixiert werden kann.

Die Positionierung der Schlitten 6, 6′ entlang der Längsholme 3, 3′ wird, wie insbesondere die Figure 3 und 4 zeigen, über He­ bel 15 durchgeführt, die an einem Schwenkzapfen 16 zu beiden Seiten von Tragarmen 6a, 6a′ gelagert sind, die sich außerhalb der Längsholme 3, 3′ von den Schlitten 6, 6′ nach unten er­ strecken. Die freien Enden der Hebel 15 unterhalb der Gewinde­ stange 10 tragen das Gewindeelement 11, während am gegenüberlie­ genden Ende der Hebel 15 ein Ende einer Schraube 17 verdrehbar sngreift. Die Schraube 17 ist in einer sich nach außen erst­ reckenden Verlängerung des nach unten abstehenden Tragarms 6a, 6a′ des jeweiligen Schlittens 6, 6′ eingeschraubt. Durch Eindre­ hen oder Ausdrehen der Schraube 17 wird über die Hebel 15 das Gewindeelement 11 so verschwenkt, daß es außer Eingriff mit der Gewindestange 10 kommt (Fig. 4) bzw. mit dieser in Eingriff ge­ bracht wird (Fig. 3). Dadurch erfalgt eine Entriegelung bzw. Verriegelung des jeweiligen Schlittens 6, 6′ in der Längsstel­ lung mit Feinsteinstellungseigenschaften.

Zum Festklemmen und Lösen der Schlitten 8, 8′ auf den Querträ­ gern 7 dienen herkömmliche Mittel, beispielsweise Schrauben 18. In entsprechender Weise können auch die Teleskopträger 9 über herkömmliche Mittel, beispielsweise die Klemmelemente 13 fi­ xiert werden. Der Schlitten 14 wird jedoch, wie Fig. 2 zeigt, mit Hilfe einer schräg gerichteten Schraube 19 festgeklemmt.

Der Richtrahmen gemäß der Erfindung löst die eingangs gestell­ ten Aufgaben in hervorragender Weise. In der Praxis wurde fest­ gestellt, daß damit ausgezeichnete Richtergebnisse bei der Repa­ ratur von Karosserien und Rahmen von Fahrzeugen erzielt werden können.

Claims (4)

1. Reparaturstand mit Richtrahmen zum Reparieren von Karosse­ rien und Rahmen von Kraftfahrzeugen, umfassend im wesentlichen wenigstens zwei Gruppen von drei ersten Organen, die rechtwink­ lig zueinander in einer Richtung verschiebbar und einstellbar sind und die als Schlitten ausgebildet sind, die ihrerseits zweite, als Schlitten ausgebildete Organe für die Lagerung drit­ ter, vertikaler teleskopisch verstellbarer Organe tragen, Milli­ meter-Maßskalen für die gewünschte Positionierung der ersten und der zweiten und der dritten Organe sowie Klemmorgane zum Feststellen der ersten, der zweiten und der dritten Organe in der jeweiligen Millimeterposition, gekennzeichnet durch Maßskalen (9′′′) zum Dreheinstellen der dritten, vertikal und teleskopisch verstellbaren Organe (9) in einer gewünschten Azimutalposition und durch miteinander zusammenwirkende, in Längsrichtung kontinuierlich verstellbare Kopplungsmittel mit Feineinstellungseigenschaften, welche die Klemmorgane zum Fest­ stellen der ersten, zweiten und dritten Organe in ihrer ge­ wünschten Mikrometerposition darstellen.

2. Reparaturstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Organe mit Schlitten (8, 8′) weitere Schlittenorga­ ne (14) tragen, die rechtwinklig zu den zweiten Organen ver­ stellbar sind und die dritten, teleskopisch vertikal verstellba­ ren Organe (9) tragen.

3. Reparaturstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die dritten, vertikal teleskopisch verstellbaren Orga­ ne Teleskopträger (9) mit kubischem Kopf (9′) sind, der in Azi­ mutrichtung verstellbar und einstellbar ist.

4. Reparaturstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Kopplungsmittel jeweils aus paral­ lel zueinander ausgerichteten, miteinander kämmenden Gewinde­ stangen (10) bzw. Gewindeelementen (11) bestehen, wobei jeweils einem von diesen eine manuell zu betätigende Stellschraube (17) zugeordnet ist, die die Gewindestange und das Gewindeelement miteinander in Eingriff bzw. außer Eingriff bringt.