DE4102084C2 - Antriebsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine Vorrichtung dieser Art ist aus DE 36 31 776 C2 bekannt, wobei das Gehäuse der Antriebsvorrichtung in einen Raum für das Differentialgetriebe und einen Raum für die Kegelzahnräder unterteilt ist. Das Gehäuse ist hierbei zwischen den beiden Räumen durch ein Lager auf der Übertragungswelle abgestützt, wobei neben dem Lager eine Dichtung angeordnet ist. Ein ähnlicher Aufbau ist aus DE 34 24 794 C3 bekannt.

Aus dem Firmenprospekt: GOETZE Wellendichtungen. Drucksache Nr. 740 XII 1959 Goetzewerke Burscheid bei Köln, sind verschiedene Wellendichtungen mit federbelasteter Dichtungsmanschette bekannt, wobei die Dichtungsmanschette an einem Versteifungsring anvulka­ nisiert ist. Solche Dichtungen können auch einen etwa I-förmigen Querschnitt haben, wobei zwei Lippen auf der abzudichtenden Welle aufliegen.

Eine entsprechende Ausgestaltung einer Wellendichtung ist aus der US-PS 2 167 603 bekannt. Aus der US-PS 2 872 229 ist es schließ­ lich bekannt, eine Wellendichtung aus montierbaren Doppelringen zu gestalten, wobei die Schenkel von im Querschnitt L-förmigen Metallringen einander übergreifen und durch Umbiegen des einen Schenkels miteinander verbunden werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvor­ richtung der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß eine zuverlässige Trennung der beiden Getrieberäume erreicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, daß die Dichtung auf einer Nabe mit einem größeren Durchmesser als die Übertragungswelle angeordnet ist, wird eine wesentlich bessere Trennung der beiden Getrieberäume erreicht als wenn die Dichtung unmittelbar auf dem Wellenumfang anliegt, wie dies bei der eingangs geschilderten Ausführungsform der Fall ist. Durch den Absatz auf den beiden Seiten der Nabe gegenüber der Welle wird ein Wehr gebildet, durch das die Dichtung selbst entlastet wird. Durch die Ausgestaltung der Dichtung selbst ergibt sich eine zuverlässige Abdichtung trotz des Freiliegens der Dichtung auf beiden Seiten der Nabe.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Anspruch 2 angegeben.

Die Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Antriebsvorrichtung mit den beiden Getrieberäumen,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Antriebsvorrichtung,

Fig. 3 einen Querschnitt durch die Dichtung,

Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform der Anordnung der Dichtung.

Fig. 1 und 2 zeigen eine Antriebsvorrichtung 2 für einen Vierradantrieb eines Kraftfahrzeugs mit einem vorderen Differen­ tialgetriebe 4 für die Enduntersetzung und einem Übertragungs­ mechanismus 6. Die Antriebsvorrichtung 2 ist mit dem Differenti­ algetriebe 4 gekuppelt und dreht über eine Welle die nicht darge­ stellten Vorderräder.

Der Übertragungsmechanismus 6 ist mit dem Differentialgetriebe 4 gekuppelt und enthält eine Übertragungswelle 8. Ein Teller- oder Kegelzahnrad 10 ist an einem Ende 8a der Übertragungswel­ le 8 befestigt, während am anderen Ende 8b ein getriebenes Zahnrad 12 befestigt ist. Der Übertragungsmechanismus 6, der das Antriebsmoment einer Brennkraftmaschine verteilt, gibt da­ her das Antriebsmoment ab, das durch das angetriebene Zahnrad 12 übertragen wird, das mit einem Zahnrad 14 des vorderen Differentialgetriebes 4 in Eingriff steht und über ein Kegelzahnrad 16, das Kegelrad 10 und die Übertragungswelle 8 die Drehung einer Welle 18 bewirkt. Das von der Welle 18 abgegebene Antriebsmo­ ment wird über eine durch eine Kupplung 20 angeschlossene nicht gezeigte Gelenkwelle, ein hinteres Differentialgetriebe und dgl. auf die nicht gezeigten Hinterräder übertragen.

Auf der Übertragungswelle 8 ist eine ringförmige Dichtung 22 vorgesehen, die den Übertragungsmechanismus 6 und das vordere Differentialgetriebe 4 abteilt und trennt. Im einzelnen ist auf einem Teil der Übertragungswelle 8 im allgemeinen in der Mitte von deren Enden 8a und 8b eine Nabe 24 mit großem Durch­ messer ausgebildet. Die Dichtung 22 ist radial zwischen einem Gehäuse 26, das das vordere Differentialgetriebe 4 und den Übertragungsmechanismus 6 umgibt, und der Nabe 24 angeord­ net. Der Innenraum des Gehäuses 26 ist durch die Dichtung 22 in einen ersten Raum 28 auf der Seite des Differentialgetrie­ bes 4 und einen zweiten Raum 30 auf der Seite des Übertra­ gungsmechanismus 6 unterteilt und abgetrennt.

Gemäß Fig. 3 ist die Dichtung 22 mit einer Doppellippe ausgebildet durch einen inneren formhaltenden Metallring 32, einen Halte­ teil zum Halten des Metallrings 32 und zwei ringförmige Federn 36-1 und 36-2. Der Metallring 32 hat ein hohles im allgemeinen T-förmiges Profil. Die Dichtung 22 hat ein Dich­ tungselement 34 aus gummiartigem oder elastomerem Material, das eng um diese T-Form gewickelt ist und sich dieser eng an­ paßt. Die ringförmigen Federn 36-1 und 36-2 sind in radial of­ fenen Ringnuten in Lippen 34-1 und 34-2 des Dichtungs­ elements 34 aufgenommen, die sich axial gegenüberliegend von der Basis des T aus ertrecken. Die Federn 36-1 und 36-2 halten die Lippen 34-1 und 34-2 eng auf der Außenumfangsfläche der Nabe 24. Die Basis des T ruht auf der Nabe 24, wodurch die Lippen 34-1 und 34-2 eine eng anliegende Gleitdichtung mit der Nabe 24 bilden.

Automatikgetriebefluid niedriger Viskosität wird als Schmieröl im ersten Raum 28 verwendet, während ein als Schmieröl dienendes Getriebeöl hoher Viskosität im zweiten Raum 30 auf der Seite des Übertragungsmechanismus 6 verwendet wird.

Wenn das Zahnrad 14 des vorderen Differential­ getriebes 4 durch den Antrieb der nicht gezeigten Brennkraft­ maschine gedreht wird, wird das Automatikgetriebefluid niedriger Viskosität im ersten Raum 28 verteilt und es schmiert hierdurch den Zahnradeingriffsteil.

Wenn andererseits die Übertragungswelle 8 des Übertragungs­ mechanismus 6 durch das mit dem Zahnrad 14 in Eingriff stehende getriebene Zahnrad 12 gedreht wird, wird das hoch-viskose Getriebeöl im zweiten Raum 30 durch das Kegelrad 10 verteilt und zu den Lagerteilen der Wellen 8 und 18 geliefert.

Auf diese Weise kann niedrig-viskoses Automatikgetriebefluid im ersten Raum 28 verwendet werden, während das hoch-viskose Getriebeöl im zweiten Raum 30 auf der Seite des Über­ tragungsmechanismus 6 verwendet werden kann. Die Eingriffsteile der Zahnräder, wie des Kegelrads 16 und dgl., und die Lagerteile können wirksam geschmiert werden. Im Vergleich zu der herkömmlichen nur niedrig-viskoses Automatikgetriebefluid verwendenden Transmission kann ferner die benötigte Menge an Automatik­ getriebefluid verringert werden, wobei eine Verschlechterung des Automatikgetriebefluids ebenfalls herabgesetzt werden kann.

Da die Dichtung 22 den Innenraum des Gehäuses 26 trennt, können die Schmierwege verringert und die Schmierwirkung verbessert werden.

Durch Anordnen der ringförmigen Dichtung 22 zwischen dem Gehäuse 26 und der Nabe 24 auf dem Mittelteil der Übertragungswelle 8 trägt die Dichtung 22 zur Stabilitätsverbesserung der Übertragungswelle 8 bei.

Durch einfaches Austauschen und Befestigen eines unteren Ge­ häuses B und eines Übertragungsgehäuses C unterhalb einer Schnittlinie A in Fig. 2 ist es darüber hinaus auch möglich, von einem Vierradantrieb auf einen Zweiradantrieb umzu­ wechseln.

Gemäß Fig. 4 ist es auch möglich, auf der Übertragungswelle 8 ein Lager 40 vorzusehen, wobei die ringförmige Dichtung 22 zwischen dem Lager 40 und dem Gehäuse 26 angeordnet ist.

Claims (2)

1. Antriebsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit zwei angetri­ ebenen Fahrzeugachsen, wobei über das Gehäuse eines Diffe­ rentialgetriebes (4) an der einen Fahrzeugachse eine Übertragungswelle (8) angetrieben wird, die über Kegelzahn­ räder (10, 16) die andere Fahrzeugachse antreibt, und auf der Übertragungswelle (8) eine Dichtung (22) angeordnet ist zum Trennen des das Differentialgetriebe (4) aufnehmenden Raumes von dem die Kegelzahnräder (10, 16) aufnehmenden Raum eines die Antriebsvorrichtung aufnehmenden Gehäuses, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (22) auf einer Nabe (24) mit einem größe­ ren Durchmesser als die Übertragungswelle (8) angeordnet ist und zwei formhaltende Metallringe (32) aufweist, die gemeinsam einen hohlen, T-förmigen Querschnitt bilden, wobei sich die axial verlaufenden äußeren Stege der Metall­ ringe übergreifen und die Metallringe außen von einem elastomeren Dichtungsmaterial (34) umgeben sind, das radial innen liegende, axial beabstandete und voneinander weg weisende Lippen (34-1, 34-2) zur Aufnahme von Ringfedern (36-1, 36-2) aufweist, welche die Lippen aus Dichtungs­ material am Nabenumfang andrücken, wobei der eine Raum (28) des Gehäuses Schmieröl einer anderen Viskosität enthält als der andere Raum (30) des Gehäuses.

2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Nabe (24) ein Lager (40) angeordnet ist, wobei die Dichtung (22) zwischen Lager (40) und dem Gehäuse angeordnet ist.