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Verfahren zum Falten von vorgeritzten Pappkartonblättern. Pappkartonblätter
wurden nach dem @erforderlichen Ritzen oder Einschneiden bisher in Längsrichtung
durch die Falzmaschine geführt, und die umzufaltenden Lappen wurden beim Durchgang
durch die Maschine mit Hilfe geneigter Flächen umgelegt. Dies bedingte Maschinen
von verhältnismäßig großer Länge, welche viel Raum benötigten.
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Gemäß vorliegender Erfindung soll das Falten der Pappkartonteile bei
Vermeidung der langen, geneigten Führungsbahn erfolgen, und außerdem werden erfindungsgemäß
die zur Ausübung des Verfahrens verwendeten Maschinen in ihrer Bauart einfacher
gestaltet.
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Das vorliegende Verfahren erreicht diesen Zweck im wesentlichen dadurch,
daß die vorgeritzten Pappkartonbogen rechtwinklig zu den vorgeritzten Linien durch
die Maschine bewegt werden, und daß der vorderste Papplappen gegen das Bogenmittelstück
durch Anschlagteile zurückgebogen wird, worauf der rückwärtige Lappen durch in Bewegungsrichtung
wirkende Teile nach der Mitte zu gefaltet wird, indem diese Teile an der Längsbewegung
des Pappbogens teilnehmen.
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Soll einer der kleinen Lappen mit Klebstoff versehen werden, dann
legt man diesen Lappen an die Vorderkante des durch die Maschine bewegten Bogens,
und die Klebstoffauftragung erfolgt dadurch, daß der Lappen einen Augenblick mit
einer Klebstoffwalze in Berührung kommt, worauf man den Lappen von der Walze abhebt,
bevor der vorderste umzuklappende Lappen die Walze berührt. Dieses selbsttätige
Anhehen des vordersten Lappens wird dadurch bewirkt, daß die Kanten dieses Lappens
gegen den Umlegeanschlag für den vordersten Lappen zu liegen kommen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung näher erläutert. Es bedeutet Abb.
i einen Grundriß einer Pappkartonabwicklung mit vorgeritzter Pappe mit einem an
der Vorderseite vorgesehenen schmalen. zu gummierenden Streifen, Abb. z eine Seitenansicht
der Pappe nach Gummierung des vordersten Streifens und Umlegen des vordersten Lappens,
Abb. 3 eine entsprechende Seitenansicht mit umgelegten Vorder- und Hinterlappen,
Abb. deinen senkrechten Schnitt durch eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete
Maschine, Abb. 5 einen Grundriß der Anschlagteile zum Niederhalten der Kante eines
Klebestreifens während des Auftragens des Klebstoffes; Abb. 6 und 7 veranschaulichen
Einzelheiten.
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Die fertig zugeschnittenen und vorgeritzten Kartonblätter werden in
üblicher Weise in einem Schacht aufgestapelt und der Maschine einzeln, ebenfalls
in üblicher Weise, zugeführt.
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Die Speisewalze i, z und i', z' bewegen die Kartonblätter nach vorwärts.
Der Klebstoffbehälter T ist von bekannter Bauart, und in demselben dreht sich eine
Klebstoffwalze R, die mit einer Ausquetschwalze S in der aus
der
britischen Patentschrift 8263,'11 ersichtlichen `'eise zusammenarbeitet, so daß
von der Ausquetschwalze S eine dünne, aber regelbare Klebstoffschicht mitgeführt
wird. Der Behälter kann mit der Walze entfernt werden, wenn die Maschine ohne Klebstoff
arbeiten soll.
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Zwischen den Speisewalzen i', 2' und der WalzeS ist eine Stange3 vorgesehen,
die in Längsrichtung einstellbare Arme ¢ trägt, an die ein Paar Bleche angenietet
sind, eelche geneigte Flächen 6 besitzen. Diese Bleche sind in Abb. 5 im Grundriß
ersichtlich, und eines der Bleche besitzt die aus der schaubildlichen Darstellung
der Abb. 6 ersichtliche Form.
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Der wagerechte Teil 5 ist länger als der geneigte Teil 6. Diese Bleche
werden mit Bezug auf die Stange 3 in ihrer Lage so geregelt, daß die Lappen A;,
B und C der Kartonblätter zwischen den inneren Kanten der geneigten Fläche
6 sich bewegen, während nur die Seitenlappen F auf den geneigten Flächen 6 auflaufen.
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Über den Blechen 5 ist einte in ihren Lagern frei ausschwingbare M'felle
7 vorgesehen, die in Längsrichtung einstellbare Finger 8 besitzt. Die letzteren
werden so eingestellt, daß sie zwischen die geneigten Flächen 6 der Bleche in der
aus, Abb. 5 ersichtlichen Weise fallen können. Durch die Schraube V (Abt.
7) kann die Schwingbewegung der Stange 7 begrenzt werden, so daß die Finger 8 bis
nahe an die Walze S niederfallen, ohne diese zu berühren. Am Ende der Welle 7 ist
- ein Hebel L (Abt. 7 ; vorgesehen, der ein einstellbares Gewicht W trägt,
so daß der von den Fingern 8 ausgeübte Widerstand gegen die Vorwärtsbewegung der
Pappblätter sich genau regeln läßt und die Arme nach dem Durchgang eines Pappbogens
wieder in ihre Anfangslage zurückgelangen.
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Die Wirkung dieser Teile ist folgende: Die Speisewalze i' wird etwas
vor den Mittelpunkt der Walze 2' verlegt, so daß die Vorderkante des Pappbogens
durch die Walze nach abwärts geführt wird. Der Bogen bewegt sich über den wagerechten
Teil des Bleches 5 und die Vorderkante unter die Finger 8, wodurch die Unterseite
des Streifens-A gezwungen wird, die Walze S, falls der Klebstoffbehälter benutzt
wird, zu berühren. Diese Berührung erfolgt aber nur einen Augenblick, weil die Seitenlappen
F des Pappbogens durch die schräge Fläche 6 des Bleches 5 den -Pappbogen nach aufwärts
führen. Hierbei werden auch die Finger 8, die nur wenig Widerstand entgegensetzen,
angehoben. Soll kein Klebstoff aufgetragen werden, dann können die Arme 8 aus der
Bewegungsbahn der Pappbögen herausgeschwungen werden, was mit Hilfe des Hebels L
leicht möglich ist.
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Am freien Ende einer Welle i o sind Schwinghebel g in Längsrichtung
verschiebbar. Diese Hebel besitzen einen kurzen Arm i i, der gewöhnlich gegen eine
Querschiene 12 anliegt. Diese Schiene ist in Schlitzen 13 des Maschinengestelles
durch Schraubenspindeln i 4. einstellbar. Das untere Ende der Hebel g läßt sich
auf diese Weise mit Bezug auf die Bleche 5 regeln. Die Einstellung auf der Welle
io erfolgt so, daß sie gewöhnlich die aus der Abb.5 ersichtliche Lage einnehmen.
- Die Hebel nehmen die LappenF der Kartonbögen bei deren Lbergang über die geneigten
Blechflächen 6 auf, geben aber nach und lassen die Kartonblätter durch, da sie hiergegen
nur -einen geringen, durch die Feder 32 bedingten Widerstand. entgegensetzen. Die
Feder sitzt an einem Hebel 28,
der am Ende der Welle io angebracht ist.
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Der Zweck der Schwinghebel ist der, den vorderen Pappkartonlappen
B an der Ritzlini,e E nach einwärts zu schlagen, sobald der Lappen die Arme
8 oder, falls kein Klebstoff aufgetragen wird, das hintere Ende der Pappkartonbögen
die Walzen 1', 2' verlassen haben. Ist der Streifen A mit Klebstoff versehen, so
ist die Klebstofflage jetzt nach aufwärts gerichtet. Sobald das Umlegen des Lappens
B in, der' aus Abb. 2 ersichtlichen Weise erfolgt ist, bewegt sich die Pappkartondoppellage
über die feste Platte 15 und gelangt zu den Förderwalzen 16 und 17, um den Walzen
18 und i g übermittelt zu werden. Die Walzen 17 und 18 sind in ihrer Breite unterbrochen
und bestehen nur aus Walzenabschnitten, die lediglich auf die Seitenlappen F der
Pappkartonblätter wirken. Dieselben sind in Längsrichtung auf ihren Wellen
M und X einstellbar, um verschiedenen Pappenbreiten angepaßt zu werden.
Durch die Walzenabschnitte 18 und 19 wird die Pappe weiter über die Platte
2o gelei,et, so. daß die gefalzte Kante (Abt. 2) in die Aussparung 21 der unteren'
Enden von hängenden Hebeln 22 hingelangt. Eine Anzahl dieser Hebel ist in bestimmten
Abständen auf einer Welle 23 befestigt, die in ihren Lagern 26 frei ausschwingen
kann. Die untere, den Einschnitt 21 begrenzende Zunge dringt in Nuten O des Rostes
a7 ein, der auf dem Schlitten 31 des Maschinengestelles geführt ist. Dieser Rost
kann den Walzen 18 und 19
genähert oder von denselben entfernt werden und
wird in der eingestellten Lage festgeklemmt.
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Ein Teil der Hebel 22 ist mit einem Vorsprung 2:1 versehen, der mit
einer Stellschraube 25 der Lager 26 in Berührung steht. Diese Lager lassen sich
längs des Maschinengestelles
einstellen und stehen mit dem Rostkörper
27 durch Stangen 33 in Verbindung, so daß die hängenden Hebel 22 gemeinsam
mit dem Rost mit Bezug auf die Walzen 18 und i g verstellt werden können, und zwar
läßt sich dies unabhängig von der feineren Einstellung durch die Schrauben 25 bewirken.
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Der vorwärts bewegte Pappkartonkörper stößt die Hebel 2z bei seinem
Aufwärtsgleiter auf den Rostkörper zurück, bis die letzte Rißlinie D die Platte
2o verlassen hat und der Lappen C von den Walzen 18 und 19 freigegeben ist. Der
Lappen wird dann in. die in Abb. q. punktiert angedeutete Linie N durch die Zähne
der Walzei 8 umgebogen und ,erreicht dann die aus Abb. 3 ersichtliche Lage. Der
Pappkartonkörper bewegt sich dann mit seiner doppelt zusammengelegten Kante nach
abwärts zwischen Fläche 29 der Platte 2o, wie dies durch einen Pfeil in Abb. q.
angedeutet ist, und gelangt zwischen die Walzen ig und 30, von denen die letztere
unter Federwirkung steht. Der Lappen C wird dadurch gegen den StreifenA gedrückt
und, falls dieser mit Klebstoff versehen ist, mit demselben verklebt.
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Die Zähne der Walze 18 können entweder viereckige oder winkelförmige
Form besitzen. Auch kann man die Zähne nachgiebig gestalten, so daß sie bei ihrer
Berührung mix der Walze ig nach einwärts treten. Die Zähne haben den Zweck, das
hintere Ende des Kartonkörpers anzuheben und an der Rißstelle D umzubiegen, während
die Hebel 22 den zusammengefalteten Kartonkörper den Walzen ig und 30 zuführen,
von denen sie einer Zähl- oder Stapelvorrichtung übermittelt werden.