Die Erfindung betrifft ein Stromschienensystem nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
In der DE-OS 28 06 093 wird ein Stromschienensystem dieser Art beschrieben,
das es gestattet, die einander benachbarten Enden zweier Stromschienen
durch ein flexibles, hohles Verbindungsglied miteinander zu verbinden,
das Kabel für die elektrische Verbindung der Stromschienen aufnimmt. Das
flexible Verbindungsglied wird durch eine Folge ineinandergreifender und
gelenkig relativ zueinander beweglicher ringförmiger Elemente gebildet und
weist an jedem Ende eine Endkappe für die Stromschiene auf. Ein Adapter
zur elektrischen Kontaktierung der Stromschiene ist fest an der jeweiligen
Endkappe angebracht.
Mit diesem bekannten System ist es auch möglich, eine sternförmige Verbindung
von drei Stromschienen zu realisieren. Zu diesem Zweck wird eines der
ringförmigen Elemente des Verbindungsgliedes durch ein Knotenstück ersetzt,
von dem ein weiterer flexibler Ast des Verbindungsgliedes abzweigt.
Dieses herkömmliche Verbindungssystem ist jedoch relativ aufwendig, da eine
Vielzahl von Spezialteilen benötigt wird, und es ist schwierig, stern- oder
kreuzförmige Verbindungen von mehr als drei Stromschienen herzustellen.
Auch nachträgliche Veränderungen an dem Verbindungsmuster der Stromschienen
können nur in relativ umständlicher Weise vorgenommen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stromschienensystem zu schaffen,
bei dem mit einfachen Mitteln flexible Verbindungen zwischen mehreren
Stromschienen hergestellt werden können und bei dem eine hohe Variabilität
hinsichtlich der Verbindungsmuster der Stromschienen besteht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in dem Unteranspruch angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung gehen von der Endkappe einer einzelnen
Stromschiene wenigstens zwei flexible rohrförmige Verbindungslieder aus.
Wenn lediglich zwei Stromschienen endweise miteinander verbunden werden
sollen, wird das Verbindungskabel durch eines der flexiblen Verbindungsglieder
geführt, und das zweite Verbindungsglied hat lediglich eine dekorative
Funktion. Wenn nachträglich eine Verzweigung zu einer dritten
Stromschiene geschaffen werden soll, so wird lediglich das unbenutzte Verbindungsglied
entfernt, und an seiner Stelle wird in die Endkappen der beiden
Stromschienen jeweils eines der beiden flexiblen Verbindungsglieder angeschlossen,
die von der dritten Stromschiene ausgehen.
In analoger Weise können auch noch weitere Stromschienen an diesen Verzweigungspunkt
angeschlossen werden.
Das erfindungsgemäße System zeichnet sich somit durch einen einfachen
Aufbau und durch eine hohe Variabilität aus.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Stromschiene;
Fig. 2 die Installation der Stromschiene in einer Innenecke;
Fig. 3 eine Kombination der Stromschiene mit einem zusätzlichen
Kabelkanal;
Fig. 4 einen Deckenhalter für den Kabelkanal und die Stromschiene;
Fig. 5 eine Stirnansicht einer Endkappe für den Kabelkanal;
Fig. 6 eine Seitenansicht der Endkappe;
fig. 7 einen Schnitt durch die Stromschiene mit eingesetztem
Adapter;
Fig. 8 den Adapter bei abgenommenem Deckel in der Draufsicht;
Fig. 9 eine Ansicht des Adapters ähnlich Fig. 12, jedoch in entriegeltem
Zustand;
Fig. 10 ein Kupplungsstück mit Endkappen und Adaptern für die
Stromschiene gemäß Fig. 1;
Fig. 11 einen Knotenpunkt für eine Stromschienenverzweigung;
und
Fig. 12 einen Knotenpunkt für vier kreuzförmig angeordnete
Stromschienen,
Die in Fig. 1 gezeigte Stromschiene 10 weist ein tragendes Gehäuse 12 und
ein Isolationprofil 14 auf, in das drei elektrische Leiter 16 eingebettet sind.
Bei dem tragenden Gehäuse 12 handelt es sich um ein Winkelprofil aus
stranggepreßtem Aluminium mit zwei rechtwinklig auseinanderstrebenden
Schenkeln 18, 20. Dieses Winkelprofil bildet das Kernstück des hier beschriebenen
Stromschienensystems und soll im folgenden als Basisschiene bezeichnet werden.
Die Schenkel 18, 20 der Basisschiene bilden eine in Fig. 1 nach unten geöffnete
Hohlkehle, die das Isolationsprofil 14 aufnimmt. Das aus Kunststoff hergestellte
Isolationsprofil weist drei Paare längsverlaufender Rippen 22 auf,
die die Leiter in bekannter Weise gegen unmittelbare Berührung schützen
und zwischen denen Schlitze 24 für die Kontaktglieder eines in Fig. 1 nicht
gezeigten Adapters gebildet sind.
Die Stromschiene 10 ist insgesamt symmetrisch zu ihrer Längsmittelebene S
ausgebildet. Das Isolationsprofil 14 stützt sich mit Stegen 26 an einer Innenfläche
der Basisschiene 12 ab, die unter einem Winkel von 45° zu den Schenkeln
18, 20 verläuft. An die Innenflächen der Schenkel 18, 20 sind Rippen 28
angeformt, hinter denen das Isolationsprofil 14 mit federnden Zungen 30
klemmend gehalten ist. Die Außenflächen der Schenkel 18, 20 sind als rechtwinklig
zueinander verlaufende Anlageflächen 32 gestaltet, die es gestatten,
die Stromschiene in der in Fig. 2 gezeigten Weise in einer Innenecke zwischen
zwei Wandflächen 34, 36 zu montieren. Für diese Montageart sind
Bohrungen 38 für Befestigungsschrauben in den Schenkeln der Basisschiene
vorgesehen. Die Anlageflächen 32 sind mit einer Längsriffelung versehen, die
den Ausgleich kleinerer Unebenheiten der Wandflächen 34, 36 gestattet.
Wenn die Stromschiene frei hängend installiert wird, bilden die Längsriffelungen
ein dekoratives Element.
Die freien Enden der Schenkel 18, 20 der Basisschiene 12 bilden eine relativ
breite Öffnung 40, die durch nach innen gekröpfte Rastprofile 42 begrenzt
wird. Die Rastprofile 42 dienen beispielsweise zur Verrastung eines wahlweise
in die Öffnung 40 eingesetzten Abdeckprofils 44.
Die freien Enden der Schenkel 18, 20 der Basisschiene werden durch Randstege
46 gebildet, die gegenüber den Anlageflächen 32 etwas zurückspringen
und gegenüber dem Hauptteil der Schenkel durch Rastnuten 48 abgegrenzt
sind. In den Rastnuten 48 kann beispielsweise eine Dichtung 50 befestigt
werden, wie in Fig. 2 gezeigt ist.
Gemäß Fig. 1 weist die Basisschiene 12 längs ihres Scheitels ein Befestigungsprofil
66 auf, das eine T-förmige Nut 68 zur Aufnahme eines spreizbaren
oder bajonettartigen Verankerungsteils (nicht gezeigt) sowie zwei einander
gegenüberliegende, nach entgegengesetzten Seiten offene Nuten 70 bildet.
Fig. 3 zeigt ein im wesentlichen rechteckiges Hohlprofil 72, das axial
auf das Befestigungsprofil 66 der Basisschiene 12 aufgeschoben ist. Das Hohlprofil
72 kann beispielsweise als zusätzlicher Kabelkanal für Datenleitungen
oder für Netzkabel zum Anschluß weiterer Stromschienen des Stromschienensystems
genutzt werden. An der Unterseite des Hohlprofils 72 sind eine
das Befestigungsprofil 66 aufnehmende Nut und zwei Rippen 74 vorgesehen,
die in die Nuten 70 des Befestigungsprofils eingreifen. Auf der Oberseite des
Hohlprofils 72 ist ein weiteres Befestigungsprofil 76 vorgesehen, das mit
dem Befestigungsprofil 66 der Basisschiene 12 übereinstimmt.
Fig. 4 zeigt einen Aufhänger oder Deckenhalter 78 mit einem Pendelstab
80, an dessen unteren Ende ein zangenartiger Greifer 82 montiert ist. Der
Greifer 82 kann sowohl zur Befestigung des Hohlprofils 72 als auch unmittelbar
zur Befestigung der Basisschiene 12 verwendet werden und weist zwei
mit einer Schraube 84 gegeneinander spannbaren Klauen 86 auf, die mit Stiften
88 in die Nuten 70 des Befestigungsprofils 76 bzw. 66 eingreifen.
Das Hohlprofil 72 ist an den Enden jeweils durch eine Endkappe abgeschlossen.
Ein Beispiel einer solchen Endkappe 90 ist in Fig. 5 und 6 dargestellt.
Die Endkappe ist dem Querschnitt des Hohlprofils 72 angepaßt und
weist zwei Klemmstege 92 auf, die paßgenau in die T-förmigen Nuten 68 des
Befestigungsprofils 76 des Hohlprofils 72 und des Befestigungsprofils 66 der
mit dem Hohlprofil verbundenen Basisschiene eingreifen. Ein längs des Randes
der Endkappe verlaufender Steg 94 greift in den Hohlraum des Hohlprofils
72 ein. In der Stirnfläche der Endkappe 90 sind zwei kreisförmige Öffnungen
96 ausgebildet, in die jeweils ein flexibler Verbindungsschlauch 98
eingesteckt ist. Die Verbindungsschläuche 98, die beispielsweise durch flexible
Metallrohre oder Faltenbälge gebildet werden, dienen zur Verbindung des
Hohlprofils 72 mit den Endkappen eines oder mehrerer weiterer Hohlprofile.
Hierauf soll weiter unten in Verbindung mit Fig. 10 bis 12 näher eingegangen
werden.
Nachfolgend soll anhand der Fig. 7 bis 9 ein Adapter 108 für die in Fig. 1
gezeigte Stromschiene 10 beschrieben werden.
Der Adapter 108 weist ein quaderförmiges Gehäuse 110 aus Kunststoff auf,
das gemäß Fig. 11 vollständig in dem durch die Basisschiene 12 und das
Abdeckprofil 44 gebildeten Hohlraum untergebracht ist. In dem Deckel 112
des Adaptergehäuses 110 sind drei klingenartige Kontaktglieder 114 angeordnet,
die durch Federn 116 mit den Leitern 16 der Stromschiene in Berührung
gehalten werden. Wie in Fig. 8 zu erkennen ist, sind die Kontaktglieder
114 mit den Adern eines Kabels 118 verbunden, das an einer Stirnseite
aus dem Adaptergehäuse 110 austritt.
Die Arretierung des Adaptergehäuses 110 in der Stromschiene 10 erfolgt mit
schwenkbaren Verriegelungsklauen 120, die gemäß Fig. 11 hinter die Rippen
28 greifen, die auch zur Verrastung des Isolationsprofils 14 in der Basisschiene
12 dienen. Wie in Fig. 8 und 9 zu erkennen ist, sind die Verriegelungsklauen
120 einstückig mit Hebeln 122 ausgebildet, die durch das Innere
des Adaptergehäuses verlaufen und jeweils in einem Griffstück 124 enden,
das an der dem Kabel 118 entgegengesetzten Stirnseite aus dem Adaptergehäuse
austritt. Die den Hebeln 122 entgegengesetzten Enden der Rastklauen
120 liegen mit den Seitenwänden des Adaptergehäuses 110 in einer
Ebene und stützen sich mit Ansätzen 126 am Gehäuse ab. An jeden der Hebel
122 ist eine federnde Zunge 128 angespritzt, die sich an einem gehäusefesten
Ansatz 130 abstützt und den Hebel und die zugehörige Verriegelungsklaue
in der gespreizten Stellung hält (Fig. 8). Wenn die Griffstücke 124 unter
elastischer Verformung der Zungen 128 mit der Hand zusammengedrückt
werden, so werden die Rastklauen 120 in das Innere des Gehäuses
110 zurückgezogen (Fig. 9), so daß die Verriegelung aufgehoben wird und
der Adapter aus der Basisschiene 12 herausgelöst werden kann. Da die Griffstücke
124 am stirnseitigen Ende des Adaptergehäuses 110 angeordnet sind,
können sie in dem durch die Basisschiene 12 gebildeten Hohlraum bequem
mit den Fingern erfaßt werden. Die Rastklauen 120 sind gemäß Fig. 7 an
den Enden rampenförmig abgeschrägt, so daß die Verriegelung selbsttätig
einrastet, wenn der Adapter von der Öffnung 40 her in die Basisschiene 12
eingedrückt wird.
Um eine variable Anpassung des Stromschienensystems an die jeweiligen örtlichen
Gegebenheiten zu ermöglichen, ist es oft wünschenswert, mehrere separate
Stromschienenabschnitte so miteinander zu verbinden, daß die einzelnen
Abschnitte einen Winkel miteinander bilden oder parallel gegeneinander
versetzt sind oder unabhängig voneinander um ihre Längsachse verstellbar
sind. Dies wird durch ein in Fig. 26 gezeigtes Verbindungssystem ermöglicht,
das zwei Endkappen 174 für die Stromschienen 10 aufweist, die durch zwei
flexible, faltenbalgartige Schläuche 176 miteinander verbunden sind. Die
Endkappen 174 sind an den Querschnitt der in Fig. 1 gezeigten Stromschiene
10 angepaßt und weisen Stege 178, 180 und 182 auf, die paßgenau
in entsprechende Hohlräume der Basisschiene 12 und des Abdeckprofils 44
eingreifen. Der Steg 178 greift in eine Nut 179 in dem Zwischenraum zwischen
den Stegen 26 des Isolationsprofils 14 ein. Die Stege 180 liegen an
den Innenflächen der Rastprofile 42 der Basisschiene 12 an. Die Stege 182
greifen in die Zwischenräume zwischen den Rastprofilen 42 der Basisschiene
12 und dem Abdeckprofil 44 ein. Auf diese Weise wird eine stabile Steckverbindung
der Endkappen 174 in den Enden der Stromschiene gewährleistet.
Zusätzlich sind die Stege 178 mit Hilfe von durch die Nut 68 des Befestigungsprofils
66 zugänglichen Schrauben an die Wand der Basisschiene 12 anschraubbar.
Die elektrische Verbindung zwischen den Stromschienen wird durch ein Kabel
184 hergestellt, das durch einen der flexiblen Schläuche 176 verläuft und
an beiden Enden mit Adaptern 108 versehen ist.
Sofern die Stromschienen in der in Fig. 3 gezeigten Weise mit zusätzlichen
Hohlprofilen 72 versehen sind, werden die durch die Hohlprofile 72 gebildeten
Kabelkanäle in entsprechender Weise mit Hilfe der in Fig. 5 und 6
gezeigten Endkappen 90 miteinander verbunden.
Der in Fig. 10 unbenutzte Verbindungsschlauch 176 hat nicht nur eine dekorative
korative Funktion, sondern ermöglicht auch die Herstellung von T-förmigen,
kreuzförmigen oder sternförmigen Verzweigungen, wie in Fig. 11 und 12
gezeigt ist. In diesem Fall enthält jeder der Verbindungsschläuche 176 ein
Kabel 184, und am Ende der zu den Endkappen 174 gehörenden Stromschienen
sind jeweils zwei Adapter 108 hintereinander angeordnet, so daß
die Stromschiene mit zwei weiteren Stromschienen verbunden werden kann.