DE4041703C2 - Alkalimetallsalze des N-Chlortaurins in kristalliner Form, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung - Google Patents

Alkalimetallsalze des N-Chlortaurins in kristalliner Form, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung

Info

Publication number
DE4041703C2
DE4041703C2 DE19904041703 DE4041703A DE4041703C2 DE 4041703 C2 DE4041703 C2 DE 4041703C2 DE 19904041703 DE19904041703 DE 19904041703 DE 4041703 A DE4041703 A DE 4041703A DE 4041703 C2 DE4041703 C2 DE 4041703C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
taurine
alkali metal
chloro
chloramine
crystalline form
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19904041703
Other languages
English (en)
Other versions
DE4041703A1 (de
Inventor
Waldemar Dr Gottardi
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE19904041703 priority Critical patent/DE4041703C2/de
Publication of DE4041703A1 publication Critical patent/DE4041703A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4041703C2 publication Critical patent/DE4041703C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N41/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a sulfur atom bound to a hetero atom
    • A01N41/02Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a sulfur atom bound to a hetero atom containing a sulfur-to-oxygen double bond
    • A01N41/04Sulfonic acids; Derivatives thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
    • C07C309/01Sulfonic acids
    • C07C309/02Sulfonic acids having sulfo groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C309/03Sulfonic acids having sulfo groups bound to acyclic carbon atoms of an acyclic saturated carbon skeleton
    • C07C309/13Sulfonic acids having sulfo groups bound to acyclic carbon atoms of an acyclic saturated carbon skeleton containing nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the carbon skeleton

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Alkalimetallsalze des N-Chlortaurins in kristalliner Form, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung gemäß den nachstehenden Ansprüchen.
Dem freien N-Chlortaurin wird seit einigen Jahren eine wichtige Rolle im inter- bzw. intracellulären Stoffwechsel zugeschrieben. So beschreiben Lin, Wright, Zagorski und Nakanishi in Biochim. Biophys. Acta 969 (3), S. 242-248, 1988 daß die freie Aminosäure Taurin in menschlichen Zellen vorkommt und dort möglicherweise als Puffer dient, um oxydative Schäden der Zellen zu verhindern. Es wird hierbei angenommen, daß von Myeloperoxydase gebildetes HOCl von Taurin unter Bildung von N-Chlortaurin abgefangen wird. Freies N-Chlortaurin war bisher nur in verdünnter Form in wäßrigen Lösungen bekannt und mußte unmittelbar vor dem Einsatz durch Umsetzung von Taurin mit Hypochloriten hergestellt werden. Versuche, N-Chlortaurin in Substanz zu isolieren, sind bisher gescheitert. Salze des N-Chlortaurins, insbesondere dessen Alkalisalze in kristalliner Form, sind bisher nicht beschrieben worden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Derivat des N-Chlortaurins in reiner, unverdünnter kristalliner Form herzustellen und eine technische Anwendungsmöglichkeit für die reine Verbindung zu schaffen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Zurverfügungstellung von Alkalimetallsalzen des N-Chlortaurins in reiner, unverdünnter kristalliner Form.
Die als isolierte und definierte Verbindungen bisher in der Literatur noch nicht beschriebenen Alkalisalze des N-Chlortaurins können aufgrund ihrer Eigenschaften als milde Desinfektionsmittel Verwendung finden. Vor allem die faszinierende Tatsache, daß es sich bei Chlor­ taurin selbst wie auch bei dessen Reaktionsprodukten um körpereigene Substanzen handelt, wodurch Bedenken hinsichtlich der Toxizität weitgehend ausgeschaltet sind, ermöglichen einen vorteilhaften Einsatz der Al­ kalisalze des N-Chlortaurins als Desinfektionsmittel speziell für humanmedizinische Applikationen. Die Alkalisalze des N-Chlortaurins zeigen nur schwache Wechselwirkungen mit anderen NH-Verbindungen, wodurch Zehrungsphänomene und toxische Nebenwirkungen weit­ gehend ausgeschaltet werden können. Beispielsweise gegenüber Staphylococcus aureus wurde eine ausgeprägte bakterizide Wirkung festgestellt, die eine zu erwartende Konzentrationsabhängigkeit, daneben aber auch eine ausgeprägte pH-Abhängigkeit zeigt.
Dabei sind die Alkalisalze des N-Chlortaurins gegenüber anderen Wirkstoffen auf Chlor-Basis als ausgesprochen milde Desinfektionsmittel zu bezeichnen. Da N-Chlor­ taurin innerhalb des menschlichen Zellverbandes vor­ kommt, stellt es ein körpereigenes Oxydationsmittel dar. Bei der Umsetzung der reduzierbaren Substanzen, z. B. Sulfhydryl-Gruppen, bildet sich nur Taurin und Chlorid, also Stoffe, die im Zellverband vorkommen. Damit ist eine Toxizität auch hinsichtlich der Reaktions­ produkte in jedem Fall auszuschließen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen erfolgt, indem Taurin mit einem Alkalimetall­ chloramin in einem polaren organischen Lösungsmittel, nämlich einem Alkohol nach der folgenden Reaktionsgleichung umgesetzt wird:
Dabei kann Me jedes mögliche Alkalimetall sein, also z. B. Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium oder Cäsium, und R kann aus der Gruppe der folgenden Substituenten ausgewählt sein:
worin R₁ Wasserstoff oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe, wie z. B. eine Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, Decylgruppe oder eine Arylgruppe, wie z. B. eine Phenyl-, Tolyl-, Xylyl-, Naphtyl-Gruppe ist, wobei R₂ die unter R₁ genannten Alkyl- und Arylgruppen bedeutet.
Bevorzugt werden eingesetzt: Alkalimetallchloramine der Formel R-NClMe, in denen R die folgende Bedeutung hat:
in denen R₁ Wasserstoff oder CH₃- und R₂ eine niedere Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist. Insbesondere werden wegen ihrer leichten Zugänglichkeit die folgenden Verbindungen eingesetzt:
N-Chlor-4-toluolsulfonsäureamid-Natrium oder N-Chlor-benzolsulfonsäureamid- Natrium.
Als Lösungsmittel werden dabei polare organische Lösungsmittel verwendet, die sich gegenüber dem Reaktionsgemisch inert verhalten, und insbesondere während der Reaktion nicht oxidiert werden, nämlich Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, sowie deren Mischungen.
Die Löslichkeit der einzelnen Reaktionspartner soll sich vorzugsweise wie folgt verhalten:
ClHN-CH₂-CH₂-SO₃Me«R-NClMe, R-NH₂.
Die Reaktion wird in folgender Weise durchgeführt:
Das Taurin wird in dem Alkohol suspendiert, wobei es vorteilhafterweise in fein pulverisierter Form ein­ gesetzt wird. In die Suspension wird das Alkalimetallchloramin eingetragen, vorzugsweise in einem leichten Überschuß. Nach einer Reaktionszeit von einigen Stunden, beispielsweise etwa fünf Stunden, wird das entstandene Reaktionsprodukt Me-N-Chlortaurin aus der Lösung ab­ filtriert. Überschüssiges Alkalimetallchloramin und entstandenes Alkyl- bzw. Arylsulfonamid bleiben in der Lösung.
Das Chlorierungsmittel R-NClMe wird in einem Überschuß von etwa 1-20% eingesetzt.
Die Ausbeute an Alkalimetallsalzen ist hoch und be­ trägt im allgemeinen mehr als 90%.
Beispielsweise wurde bei der Umsetzung von Natrium­ chloramin mit Taurin im allgemeinen eine Ausbeute von 88 bis 93% der Theorie erhalten. Bei der gleichzeitigen Übertragung von Cl und Na auf das Taurinmolekül (Substitu­ tion von zwei Wasserstoffatomen) handelt es sich um eine Ver­ fahrensweise, die als Stand der Technik nicht bekannt war.
Die erstmalige Reindarstellung der Alkalimetallsalze des N-Chlortaurins stellt eine wesentliche Verein­ fachung beim Umgang mit der sehr unbeständigen Ver­ bindung N-Chlortaurin dar und eröffnet der Praxis die vielfältigsten Einsatzmöglichkeiten, insbesondere als mildes, gering toxisches, jedoch hochwirksames Desinfektionsmittel bzw. als bakteri­ zides Mittel.
Die Verbindung ClHN-CH2-CH2-SO3-Na hat die folgenden chemischen Eigenschaften:
Reinweißes, geruchloses kristallines Pulver, das unter Feuchtigkeitsausschluß unbegrenzt haltbar ist. Thermisch sehr stabil (zersetzt sich bei 130 bis 135°C); hervorragend in Wasser löslich (pH-Wert der wäßrigen Lösung 7-8).
Stabilität der wäßrigen Lösung: Oxydationskapazität nimmt pro Tag um ca. 0,7% ab; in Ethanol sehr stabil (siehe Fig. 3).
Die Lösungen wurden bei Raumtemperatur unter Lichtaus­ schluß aufbewahrt und die Abnahme der Oxydationskapa­ zität über zwei Monate lang durch jodometrische Ti­ tration von aliquoten Anteilen verfolgt. Reagiert augenblicklich mit SH-Gruppen (Cystein→ Cystin).
Die bakteriziden Eigenschaften wurden überprüft mit Staphylococcus aureus, wobei nicht nur eine - zu er­ wartende - Konzentrationsabhängigkeit, sondern auch eine ausgeprägte pH-Abhängigkeit der Bakterizidie ge­ funden wurde (siehe Fig. 4).
Die bakterizide Wirkung von N-Chlortaurin-Natrium NCT-Na wurde mit Hilfe des qualitativen Suspensionsversuches entsprechend den Richtlinien der DGHM (Zbl. Bakt.Hyg.,I.Abt. Orig. B 172 (6) 1981) ermittelt.
Als Abtötungszeiten wurden die Mittelwerte jener Einwirkungszeiten genommen, bei denen nach dreitägiger Bebrütung noch ein Anwachsen der Keime bzw. bereits Sterilität zu beobachten war.
Zur überraschenden technischen Wirkung Vergleichsversuch
In diesem Vergleichsversuch wurde die bakterizide Wirkung des Ansatzes F der oberen Tabelle in Spalte 4/5 der US-PS 3 998 945 auf Staphylococcus aureus mit der einen wäßrigen Lösung der erfindungsgemäßen Verbindung Na-Chlortaurin verglichen.
In Ansatz F der US-PS 3 993 945 entspricht das in situ vorhandene N-Chlortaurin einer Konzentration von 0,008 M/l Taurin reagiert. Entsprechend wurde 0,008 M/l (=0,145%) N-Chlortaurin-Natrium eingesetzt.
Der Versuch wurde im pH-Bereich 10-12 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Weiterhin wurden die zur Abtötung erforderlichen Einwirkzeiten für eine 1%ige Lösung von N-Chlortaurin-Natrium im pH-Bereich von 8 bis 12 ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben. Die Ergebnisse zeigen,
  • - daß bezüglich der bakteriziden Wirkung kein Unterschied besteht zwischen dem Ansatz F und Na-Chlortaurin,
  • - daß bei einem pH-Wert von 12 das alkalische Milieu allein (ohne N- Chlortaurin) bereits bakterizid wirkt,
  • - daß die erforderlichen Einwirkzeiten zu einer vollständigen Abtötung (2-8 h im pH-Bereich 10-12), wie zu erwarten, bei einer Konzentration von 0,145% wesentlich länger sind als bei einer Konzentration von 1%.
Gemäß der US-PS 3 776 825, US-PS 3 998 945 und GB-PS 1 469 399 werden wäßrige Systeme bei einem pH-Wert von 10,5 bis 11,5 eingesetzt, da nur unter diesen Bedingungen die erforderliche Stabilität gewährleistet werden kann (siehe US-PS 3 998 945, Sp. 3, Zl 50-54). Unter diesen stark alkalischen Bedingungen ist einerseits eine Behandlung von empfindlichen Gewebe, z. B. des Bindehautsacks des menschlichen Auges, nicht zu vertreten, andererseits wirkt eine solche Lösung bei vertretbaren Einwirkungszeiten nicht genügend desinfizierend.
Demgegenüber wirken die erfindungsgemäßen Alkalisalze in wäßriger Lösung im biologisch relevanten Bereich von pH 6-8 als milde Desinfektionsmittel. So kann eine 2%ige wäßrige Lösung ohne nachteilige Nebenwirkung, wie Brennen in den Augen, zur Desinfektion des Bindehautsacks angewandt werden. Wegen der hohen Stabilität dieser Alkalisalze können sie in wesentlich konzentrierterer Form eingesetzt werden als das System der US-PS 3 998 945.
Tabelle 1
Vergleich der bakteriziden Wirkung von N-Chlortaurin- Natrium mit Ansatz F (Taurin, NaOCl, NaCl) entsprechend US-PS 3 998 945
Tabelle 2
Wirkung von N-Chlortaurin-Natrium (Na) 1% (55 mmol/I) auf Staph. aureus bei pH 8-12
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Bei­ spiele näher erläutert.
Beispiel 1 Darstellung von N-Chlortaurin-Natrium
a) Mit Chloramin T (N-Chlor-4-toluolsulfonsäure­ amid-Natrium).
6.0 g (21 mmol) Chloramin T (analtisch rein) werden in eine gut gerührte Suspension von 2.5 g (20 mmol) feingepulvertem Taurin (höchster Reinheit) in 50 ml absolutem Ethanol vorsichtig eingetragen und bei Zimmertemperatur ca. 5 h weitergerührt. Das entstandene Natriumsalz des N-Chlortaurins (überschüssiges Chloramin T sowie das Reaktions­ produkt Toluolsulfonamid bleiben in Lösung) wird abgenutscht, 2 × mit 10 ml Ethanol ge­ waschen und im Vakuum getrocknet.
Ausbeute: 3.3 g farbloses, kristallines Pulver (91% d. Theorie) C2H5NO3ClSNa: Gef. iodometr. 19.49 ±0.09% Cl⁺ (N = 8); flammenphotom. 12.5% Na.
Ber. 19.52% Cl⁺ 12.66 Na.
IR-Spektrum: Gegenüber Taurin signifikante Änderung im Bereich der N-H Schwingungen: eine scharfe Bande bei 3275 cm-1, charakteristisch für sekundäre Amine ( siehe Fig. 1).
b) Mit Chloramin B (N-Chlor-4-Benzolsulfon­ säureamid-Natrium).
6 g (ca. 24 mmol) Chloramin B (techn. Qualität) wurden in 100 ml 96%igem Ethanol gelöst,
von Unlöslichem durch Filtration abgetrennt, und in das klare Filtrat 2.5 g fein gepulvertes Taurin eingetragen und 5 Stunden bei Zimmertemperatur in­ tensiv gerührt. Die entstandene homogene Suspension wurde abgenutscht, 2 × mit 10 ml Ethanol gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Ausbeute: 2.8 g farbloses Kristallpulver (77% d. Theorie).
Die niedrigere Ausbeute ist auf die Verwendung des Chloramin B in technischer Qualität, also mit ge­ ringerem Gehalt, zurückzuführen.
Aufgrund von Analyse und IR-Spektrum ist das so ge­ wonnene Produkt identisch mit dem durch Umsetzung von Taurin mit Chloramin T gewonnenen.
Beispiel 2 Darstellung von N-Chlortaurin-Kalium (NCT-K)
5.6 g (22 mmol) N-Chlor-4-toluolsulfonsäureamid-Kalium werden in eine gut gerührte Suspension von 2.5 g (20 mmol) feingepulvertem reinstem Taurin in 70 ml 96%igem reinstem Ethanol vorsichtig eingetragen und bei Zimmertemperatur ca. 3 Stunden weitergerührt. Das entstandene Kaliumsalz des N- Chlortaurins (überschüssiges N-Chlor-4-toluolsulfon­ säureamid-Kalium sowie das Reaktionsprodukt Toluol­ sulfonamid bleiben in Lösung) wird abgenutscht, 2 × mit Ethanol gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Ausbeute: 3.64 g reinweißes, kristallines Pulver (92% d. Theorie) C2H5NO3ClSK (MW 197.75) :
Gef. iodometr. 17.61 ± 0.06% Cl⁺ (N = 5);
flammenfotometr. 19.7% K.
Bes. 17.93% Cl⁺, 19.77% K.
Analyse und IR-Spektrum (nur minimale Frequenzunterschiede gegenüber N-Chlortaurin-Natrium; siehe Fig. 2) be­ stätigen die Identität der Verbindung.
Beispiel 3
Herstellung des im Handel nicht erhältlichen N-Chlor-4- toluolsulfonsäureamid-Kalium.
Zu einer eisgekühlten Lösung von 58 g (0.2 mmol) analytisch reinem Chlor­ amin T in 1200 ml Wasser wurden 50 ml 4 N Schwefelsäure unter ständigem Rühren langsam (Tropf­ trichter) zugegeben. Die ausgefallene Säure N-Chlor­ toluolsulfonamid wurde abgenutscht, sorgfältig mit Wasser gewaschen, in ca. 200 ml Wasser aufgeschlämmt und durch vorsichtige Zugabe einer Lösung von 11.2 g (0.2 mmol) KOH (analytisch rein) in 50 ml Wasser unter ständigem Rühren bis zum Erreichen eines pH ≈ 9 neutralisiert. Das unlösliche Nebenprodukt N-Dichlor­ toluolsulfonamid (ca. 2.8 g beige-weißes Pulver) wurde abgetrennt und das klare Filtrat am Rotavapor⊗ bei 40 bis 60°C im Vakuum auf 50 bis 60 ml eingeengt, mit 50 ml analytisch reinem Isopropanol versetzt und der Kristallisation überlassen (Eisbad). Das ausgefallene kristalline N-Chlor-4-toluolsulfonsäureamid-Kalium wurde abgenutscht, mit Isopropanol gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Ausbeute: 46.4 g farblose kristalline Verbindung (91.7% d. Theorie) Die jodometrische Analyse (13.87 ±0.071% Cl⁺; N=6) weist das Kaliumsalz des N-Chlortoluolsulfonamid als Halbhydrat (C7H6SO2NClK · 1/2 H2O, MW: 252.8, ber. 14.02% Cl⁺) aus.

Claims (4)

1. Alkalimetallsalze des N-Chlortaurins der allgemeinen Formel worin Me ein Alkalimetallatom bedeutet, in kristalliner Form.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man Taurin mit einem Alkalimetall-Chloramin der allgemeinen Formel R-NClMe, worin Me ein Alkalimetall und R die Reste bedeutet, wobei R1 ein Wasserstoffatom, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe oder eine Arylgruppe bedeutet und R₂ eine Alkyl- oder Arylgruppe bedeutet, in einem Alkohol umsetzt, wobei man das Alkalimetall- Chloramin in einem Überschuß von etwa 1 bis 20% einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Taurin in fein pulverisierter Form einsetzt.
4. Verwendung der Stoffe nach Anspruch 1 als bakterizide Mittel bzw. Desinfektionsmittel.
DE19904041703 1990-12-24 1990-12-24 Alkalimetallsalze des N-Chlortaurins in kristalliner Form, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung Expired - Fee Related DE4041703C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19904041703 DE4041703C2 (de) 1990-12-24 1990-12-24 Alkalimetallsalze des N-Chlortaurins in kristalliner Form, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19904041703 DE4041703C2 (de) 1990-12-24 1990-12-24 Alkalimetallsalze des N-Chlortaurins in kristalliner Form, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE4041703A1 DE4041703A1 (de) 1992-07-02
DE4041703C2 true DE4041703C2 (de) 1993-10-21

Family

ID=6421386

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19904041703 Expired - Fee Related DE4041703C2 (de) 1990-12-24 1990-12-24 Alkalimetallsalze des N-Chlortaurins in kristalliner Form, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4041703C2 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7846971B2 (en) 2005-01-25 2010-12-07 Novabay Pharmaceuticals, Inc. N-halogenated amino acids, N,N-dihalogenated amino acids and derivatives; compositions and methods of using them

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2002022118A1 (de) * 2000-09-14 2002-03-21 Waldemar Gottardi Fungizides mittel enthaltend n-chlortaurin sowie dessen verwendung
FR2819723B1 (fr) * 2001-01-23 2006-11-17 Arnaud Mainnemare Composition halogene, son procede de preparation et ses utilisations
NZ545654A (en) 2003-08-18 2009-12-24 Novabay Pharmaceuticals Inc N,N-dihalogenated amino acids and derivatives
UY31055A1 (es) * 2008-02-01 2008-10-31 Alcon Res Ltd Sales antimicrobianas de aminoacido n-halogenado
IT202100022790A1 (it) * 2021-09-02 2023-03-02 Synapticom S R L Termogel disinfettante contenente ipoclorito di sodio stabilizzato con taurina a ph fisiologico

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3998945A (en) * 1972-06-12 1976-12-21 National Patent Development Corporation Dental treatment
GB1432549A (en) * 1972-08-24 1976-04-22 Halstead J M Electrolytic method for the preparation of n-halo amino carbo xylic acids
GB1469399A (en) * 1973-06-12 1977-04-06 Halstead J Dental treatment

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US7846971B2 (en) 2005-01-25 2010-12-07 Novabay Pharmaceuticals, Inc. N-halogenated amino acids, N,N-dihalogenated amino acids and derivatives; compositions and methods of using them

Also Published As

Publication number Publication date
DE4041703A1 (de) 1992-07-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2654164C2 (de) Wäßrige Perglutarsäurelösung und deren Verwendung
DE4041703C2 (de) Alkalimetallsalze des N-Chlortaurins in kristalliner Form, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
DE2647915C3 (de) Mischung mit antimikrobieller oder pestizider Wirkung
DE1297111B (de) Thiabicyclo-2-nonenverbindungen
DE3133215C2 (de) N-Methansulfonsäurederivate von Istamycin A oder B, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel
DD234357A5 (de) Herbizides bzw. pflanenwachstumsregulierendes oder fungizides mittel
DE3339196A1 (de) Antimikrobielles konservierungs- und desinfektionsmittel
DE1201008B (de) Desinfektionsmittel
DE2504052C3 (de) 1-Propyl-ω-sulfonsäure-benzimidazol-2-carbaminsäuremethylester
DE2347220C3 (de) L-Cystin-bis-[2,2-bis-(2-chloräthyl)-hydrazid] -dihydrobromid, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende Arzneimittel
DE2256275B2 (de) Harnstoffe, verfahren zu ihrer herstellung und herbicide zusammensetzungen
DE2228364C3 (de) 3-Acylamino-1,2,4-dithiazolin-5-thione (Acylxanthanwasserstoff).
DE2323021C3 (de) 2-Substituierte 4-Alkylamino-6( a , a -dimethyl--acetyl- äthylamino)-13>5-triazine sowie ihre Verwendung als Herbizide und Verfahren zur Herstellung derselben
DE1107215B (de) Verfahren zur Herstellung von biociden Guanidinverbindungen
DE2144125A1 (de) Dithiocarbamidsaure salze von harnstoff-derivaten, verfahren zu ihrer herstellung und ihre fungizide und mikrobizide verwendung
DE2904628C2 (de) Substanz SF-1739 HP-C, Verfahren zu deren Herstellung und Mittel mit antibakterieller und Antitumor-Wirkung, welche diese Substanz enthalten
EP0043125B1 (de) Aluminiumorganische Verbindungen, Herstellung dieser Verbindungen, kosmetische Mittel, die diese Verbindungen als Wirkstoffe enthalten, sowie Verwendung dieser Mittel zur Bekämpfung oder Verhütung von Schuppen der Kopfhaut
DE1493621A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Oxajodinium- und Thiajodiniumverbindungen und Mittel,die diese Verbindungen enthalten
DE2752682A1 (de) 4-dedimethylamino-4-arylsulfonamido- 5a,6-anhydrotetracycline, verfahren zu deren herstellung und verwendung
DE2518542A1 (de) Biocides mittel
DE3316250A1 (de) Verwendung fuer n-alkylierten 1-amino-1-desoxy-d-fructopyranosen und sie enthaltender zusammensetzungen als antimikrobiell wirksame mittel
DE1909065C (de) N-substituierte Diaminopyridine
DE2313845C3 (de) Thiocarbaminsäurederivate und diese enthaltende Arzneimittelzubereitungen
DE1235287B (de) Verfahren zur Herstellung von fungizid wirksamen Dodecylamin-Metallsalz-Komplexverbindungen der mono- und bis-Dithiocarbamidsaeuren
DE2132170C3 (de) Pflanzenschutzmittel gegen Mehltau

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee