DE4034997C2 - Vorrichtung zum Durchtrennen einer Papier- oder Kartonbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Durchtrennen einer Papier- oder KartonbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchtrennen einer Papier- oder
Kartonbahn, auf einer Trag- oder Stützwalze einer Wickelmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei Aufwickelmaschinen für Papier- oder Kartonbahnen ist es bei einem
Rollenwechsel erforderlich, die durch Längsschneiden erzeugten Einzelbahnen
zuverlässig quer durchzutrennen. Für einen möglichst schnellen Rollenwechsel
erfolgt die Durchtrennung der Bahn zweckmäßigerweise auf der Stütz- oder
Tragwalze jeweils an der Stelle, an der die beim Trennen geschaffenen neuen
Bahnanfänge die zum Anwickeln an neue Wickelhülsen erforderliche Position
haben. Aus der DE 31 09 587 C2 ist eine Tragwalzen-Wickelmaschine bekannt, bei
der das Durchtrennen der Bahn mittels einer durch den Tragwalzenspalt
hochfahrenden Trenneinrichtung erfolgt, an deren Abreißklinge die Bahn beim
Ausstoßen der vollen Wickelrollen abreißt. Die Abreißklinge ist an einem
Klingenträger befestigt, der in Abreißstellung die Bahn gegen eine
Tragwalze drückend flächige, über die Klingenbreite verteilte Halteorgane aufweist. Die Halteorgane klemmen die
Bahn unterhalb der Reißkante der Abreißklinge fest gegen die Tragwalze, um sie
beim Abreißen zu halten. Die neugeschaffenen Bahnanfänge werden mittels
Unterdruck an der als Saugwalze ausgebildeten Tragwalze gehalten bis neue
Wickelhülsen eingelegt sind. Ein Neupositionieren der Bahnanfänge zum
Anwickeln ist nicht erforderlich.
Diese Trenneinrichtung ist bei Stützwalzen-Wickelmaschinen, bei denen die
Wickelrollen beim Aufwickeln entlang zweier Wickellinien beidseits der
Scheitellinie auf einer Stützwalze aufliegen, nicht einsetzbar, da die vollen
Wickelrollen der beiden Wickellinien in entgegengesetzte Richtungen - in und
gegen Bahnlaufrichtung - aus der Maschine entfernt werden. Zum Durchtrennen
der Bahn bei Stützwalzen-Wickelmaschinen ist daher in der DE-OS 36 11 895 eine
Vorrichtung vorgeschlagen, bei der ein Trennschaber im umschlungenen Bereich
der Stützwalze auf die Bahn aufsetzbar und quer zur Bahnlaufrichtung bewegbar
ist. Die Schnittkante des Trennschabers ist als Säge ausgebildet und
durchtrennt die Bahn bei der Bewegung quer zur Bahnlaufrichtung. Als Säge
ausgebildete Trennschaber müssen konstruktiv sehr aufwendig gestaltet sein, da
sie zum Durchtrennen der Bahn große Kräfte erfordern.
Das Schwächen von Papier mit radförmigen Elementen, die gegen eine feste
Unterlage gepreßt werden, ist aus der US-PS 39 77 310 bekannt. Ebenso ist das
Schwächen einer Papierbahn mit anschließendem Abreißen an sich aus der
US-PS 22 66 995 bekannt.
Die US-PS 31 11 285 beschreibt aufblasbare Elemente, mit denen sich eine
Papierbahn festklemmen läßt, um die Zugspannung zu erhöhen.
Die US-PS 37 27 853 beschreibt eine gattungsgemäße Trennvorrichtung an einer
Wickelmaschine zum Aufwickeln von Filmen aus synthetischen, thermoplastischen
Materialien, bei der die Bahn mit dem Schneidrad bei einem Rollenwechsel auf
der Walze in jedem Fall vollständig durchgeschnitten wird.
Beim Durchtrennen von Papier- oder Kartonbahnen dagegen läßt sich der Schneiddruck des
Trennelementes jedoch nicht soweit erhöhen, daß in jedem Fall die Bahn
vollständig durchgeschnitten wird, da dies zu Beschädigungen der Walzenoberfläche
führen könnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Vorrichtung zu schaffen, mit der sich Papier- oder Kartonbahnen bei einem
Rollenwechsel sicher durchtrennen lassen, ohne daß Beschädigungen der
Walzenoberfläche auftreten.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst.
Nach der Erfindung wird zur Vermeidung von Beschädigungen der Walzenoberfläche
der maximale Anpreßdruck der Trenneinrichtung so begrenzt, daß die Bahn
entweder durchgetrennt oder zumindest soweit geschwächt wird, daß sie durch
den vergrößerten Bahnzug beim Anheben bzw. Absenken der Wickelrollen zum
Entladen durchreißt. Der aufblasbare Klemmschlauch klemmt die Bahn an der
Trag- oder Stützwalze fest, um bei einer Durchtrennung der Bahn durch
Bahnzugserhöhung eine störende Fortpflanzung des erhöhten Bahnzugs zu
verhindern.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung.
Während ein aus Hartmetall oder gehärtetem Werkzeugstahl gefertigtes Rad nach
Anspruch 2 lange Standzeiten gewährleistet, hat sich die Lagerung des Rades an
einem schräggestellten Zapfen nach Anspruch 3 als besonders vorteilhaft
gezeigt, da so gute Trennergebnisse bei möglichst geringem Kraftaufwand
erreicht werden.
Die Ausgestaltung nach Patentanspruch 4 enthält einen konstruktiv besonders
vorteilhaften Antrieb des Rades für die Querbewegung.
Patentansprüche 5 beansprucht eine Wickelmaschine unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Trennvorrichtung.
Die Zeichnungen dienen zur Erläuterung der Erfindung anhand eines
vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt ausschnittsweise in Seitenansicht eine Stützwalzen-
Wickelmaschine, bei der die Trennvorrichtung in die Absenkbühne
integriert ist,
Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt von Fig. 1 und
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht in Richtung des Pfeils "Y" in Fig. 2.
Die in Fig. 1 ausschnittsweise in Seitenansicht gezeigte
Wickelmaschine weist eine als Saugwalze ausgebildete Stützwalze 1
auf, auf der die Wickelrollen 2, 3 während des Aufwickelns einer
Bahn 4 - einer Papier- oder Kartonbahn - aufliegen. Die
Wickelrollen 2, 3 werden jeweils von seitlich in die Wickelhülsen
einfahrbaren Führungsköpfen 5, 6 gehalten. Die Bahn 4 wird vor dem
Aufwickeln durch Längsschneiden in mehrere Einzelbahnen
aufgeteilt, die wechselweise den zu beiden Seiten der
Scheitellinie der Stützwalze 1 angeordneten Wickellinien zugeführt
und dort zu fluchtend aufgereihten Wickelrollen 2, 3 aufgewickelt
werden. Zum Entfernen der Wickelrollen 2, 3 aus der Maschine
dienen zwei Absenkbühnen 7, 8, die jeweils mittels Kolben-Zylinder-
Einheiten 9 bis an die Unterseite der Wickelrollen 2, 3 angehoben
werden können. Nach Ausfahren der Führungsköpfe 5, 6 aus den
Wickelrollen 2, 3 werden die Absenkbühnen 7, 8 abgesenkt, und die
Wickelrollen 2, 3 werden abtransportiert. Die bahn-einlaufseitige
Absenkbühne 7 ist in Fig. 1 nur ausschnittsweise gezeigt.
Zum Durchtrennen der Bahn 4 dient eine in die auslaufseitige
Absenkbühne 8 integrierte Trennvorrichtung 10, die in den
Fig. 2 und 3 vergrößert dargestellt ist. An der der
Stützwalze 1 zugewandten Seite der Absenkbühne 8 ist eine sich
über die gesamte Arbeitsbreite erstreckende kolbenstangenlose,
pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit 11 befestigt. Am Kolbenbügel
12 der Kolben-Zylinder-Einheit 11 ist eine Platte 13
festgeschraubt, an deren der Stützwalze 1 zugewandten Seite ein
kurzer Hebel 14 feststellbar angelenkt ist. Dazu weist der Hebel
14 ein Lagerauge 15 auf, das mittels einer Schraube 16 an der
Platte 13 festklemmbar ist, um den Anstellwinkel zur Stützwalze 1
festzulegen. Das freie Ende des Hebels 14 ist in eine
Schraubenfeder 17 eingepaßt und fest mit dieser verkeilt. Im
anderen Ende der Schraubenfeder 17 ist ein Zapfen 18 festgekeilt,
der am Ende gabelförmig verlängert ist. In der gabelförmigen
Verlängerung ist nach Art eines Glasschneiders ein aus Hartmetall
oder gehärtetem Werkzeugstahl gefertigtes Rad 19 mit einer
umfänglichen scharfen Schneidkante frei drehbar gelagert. Das
Rad 19 weist einen Durchmesser von ca. 5 mm auf. Damit es bei der
Bewegung quer zur Bahnlaufrichtung auf der von der Stützwalze 1
unterstützten Bahn 4 abrollt, verläuft seine Drehachse senkrecht
zur Stützwalzenachse. Beim Anschwenken der Absenkbühne 8 in
Richtung zur Stützwalze 1 wird das Rad 19 gegen die auf der
Stützwalze 1 aufliegende Bahn 4 gedrückt. Aufgrund der
Schrägstellung des Hebels 14 knickt beim Aufsetzen auf die Bahn 4
der den Zapfen 18 haltende Teil der Feder 17 ab, so daß das Rad 19
von der Feder 17 gegen die Bahn 4 gedrückt wird. Die Absenkbühne 8
wird soweit angeschwenkt, daß sich in Arbeitsposition ein
Winkel α zwischen der Achse des Zapfens 18 und der Mantellinie
der Stützwalze 1 einstellt, der zwischen 15° und 35° beträgt. Der
Zapfen 18 ist dabei gegen die Bewegungsrichtung (Pfeil 20) schräg
gestellt, so daß das Rad 19 bei der Bewegung über die Bahn 4
gezogen wird.
Unterhalb der Kolben-Zylinder-Einheit 11 ist an der Absenkbühne 8
eine Stützplatte 21 befestigt, an deren der Stützwalze 1
zugewandten Seite ein sich über die Arbeitsbreite entsprechender
aufblasbarer Klemmschlauch 22 festgeklemmt ist. In angeschwenkter
Position der Absenkbühne dehnt sich der Klemmschlauch 22 beim
Aufblasen zwischen der Stützwalze 1 und der Stützplatte 21 aus und
klemmt so die Bahn 4 an der Stützwalze 1 fest.
Nachdem die Wickelrollen 2, 3 fertiggewickelt sind, wird die
Stützwalze 1 angehalten und die Bahn 4 mittels Saugluft auf der
Stützwalze 1 festgehalten. Die Absenkbühnen 7, 8 werden angehoben
- in Fig. 1 gestrichelt gezeichnet -, die in die Absenkbühne 8
integrierte Trenneinrichtung 10 wird damit in die in den Fig. 2
und 3 gezeigte Arbeitsposition gebracht. Das Rad 19 wird von der
Feder 17 gegen die auf der Stützwalze 1 aufliegende Bahn 4
gedrückt. Der Klemmschlauch 22 wird aufgeblasen, um die Bahn 4
zusätzlich zu der Saugluft beim Trennvorgang zu halten.
Anschließend bewegt die Kolben-Zylinder-Einheit 11 das angedrückte
Rad 19 quer über die gesamte Bahnbreite. Dabei wird die Bahn 4 in
Abhängigkeit von ihrer Dicke entweder ganz durchgetrennt oder
geschwächt. In der Regel erfolgt nur eine Schwächung der Bahn 4,
die vollständige Durchtrennung erfolgt anschließend durch Erhöhung
des Bahnzuges beim Entladen der Wickelrollen 2, 3. Bei den
bahneinlaufseitigen Wickelstationen erhöht sich der Bahnzug beim
Absenken der Wickelrollen 2 mit der Absenkbühne 7, dabei reißen
die an diesen Stationen gewickelten Einzelbahnen durch.
Damit sich der Bahnzug an den bahnauslaufseitigen Wickelstationen
erhöht, wird zum Entladen die Absenkbühne 8 mit geringem Abstand
unterhalb der Wickelrollen 3 positioniert. Nach Lösen der
Führungsköpfe 6 rollen daher die Wickelrollen 3 ein kurzes Stück
über die Absenkbühne 8 und drehen sich dabei in Richtung des
Pfeils 23 (Fig. 1). Die aus der Drehung resultierende
Bahnzugserhöhung trennt die bahnauslaufseitig gewickelten Einzelbahnen
durch. Der aufgeblasene Klemmschlauch 22 verhindert dabei, daß
sich die Bahnzugerhöhung bis in die unterhalb der Stützwalze 1
angeordnete Längsschneidevorrichtung fortpflanzt und dort Probleme
bereitet. Die Bahnzugerhöhung der bahneinlaufseitig aufgewickelten
Einzelbahnen beim Absenken der Absenkbühne 7 bereitet keine
Probleme, da diese Einzelbahnen die Stützwalze 1 in einem großen
Winkel umschlingen, so daß sich die Bahnzugserhöhung nicht
fortpflanzen kann. Beim Absenken der Absenkbühne 8 wird die
Kolben-Zylinder-Einheit 11 mit dem Rad 19 wieder in die
Ausgangsposition für den nächsten Trennvorgang zurückgefahren.
Nach dem Einlegen neuer Wickelhülsen werden die neugeschaffenen
Bahnanfänge an diese angewickelt. Während die bahnauslaufseitig zu
wickelnden Bahnanfänge an die eingelegten Wickelhülsen direkt
angewickelt werden können, werden die bahneinlaufseitig zu wickelnden
Bahnanfänge mittels der Stützwalze 1 erst zu den entsprechenden
Wickelstationen transportiert.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Durchtrennen einer Papier- oder Kartonbahn (4) auf einer Trag-
oder Stützwalze (1) einer Wickelmaschine, mit einem im umschlungenen Bereich
der Trag- oder Stützwalze (1) auf die Bahn (4) aufsetzbaren und quer zur
Bahnlaufrichtung bewegbaren Trennelement, das frei drehbar
gelagert ist, umfänglich eine scharfe Kante aufweist und federnd gegen die
Trag- oder Stützwalze (1) andrückbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des Trennelementes (Rad 19) ein sich über die
Arbeitsbreite erstreckender, aufblasbarer Klemmschlauch (22) zum Festklemmen
der Bahn (4) durch Bahnzugserhöhung eine störende Fortpflanzung
des erhöhten Bahnzugs zu verhindern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rad (19) aus Hartmetall oder gehärtetem Werkzeugstahl gefertigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rad (19) am Ende eines gegen die Bewegungsrichtung schräggestellten
Zapfens (18) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zapfen (18) an einem Kolbenbügel (12) einer sich über die
Arbeitsbreite erstreckenden kolbenstangenlosen Kolben-Zylinder-Einheit (11)
befestigt ist.
5. Maschine zum Aufwickeln von Materialbahnen, insbesondere Papier- oder
Kartonbahnen, dadurch gekennzeichnet, daß an einer
Absenkbühne (8) für die fertigen Wickelrollen (3) eine Vorrichtung nach den
Ansprüchen 1 bis 4 befestigt ist.
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