DE4028773A1 - Schreitfahrzeug - Google Patents
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- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D57/00—Vehicles characterised by having other propulsion or other ground- engaging means than wheels or endless track, alone or in addition to wheels or endless track
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02F—DREDGING; SOIL-SHIFTING
- E02F9/00—Component parts of dredgers or soil-shifting machines, not restricted to one of the kinds covered by groups E02F3/00 - E02F7/00
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug wie im Oberbegriff des An
spruches 1 angegeben.
Zum technischen Hintergrund gehören Schreitbagger entsprechend
CH-PS 5 08 786, die zur Fortbewegung auf Gelände mit extremen
Steigungen und anderen Unregelmäßigkeiten eingerichtet sind. Ihr
Fahrzeugrahmen trägt höhen- und seitenverstellbare Radarme mit
Rädern sowie höhen- und seitenverstellbare Stützbeine mit Aufla
gepratzen. Ein auf dem Fahrwerkrahmen um eine senkrechte Achse
drehbarer Oberwagen trägt außer Fahrerkabine und den Antriebsagg
regaten einen Baggerarm mit Baggerlöffel. Mit diesem und den bei
den Rädern stützt sich das Fahrzeug beim Schreiten auf dem Boden
ab, während die Stützbeine vom Boden angehoben sind. Durch Strec
ken und Beugen des Baggerarms kann der Schreitbagger auf seinen
Rädern gefahren werden. Hat der Baggerarm seine Endposition er
reicht, wird der Fahrzeugrahmen mit den Stützbeinen auf dem Boden
abgesetzt, so daß mit dem Baggerarm ein neuer Schritt eingeleitet
werden kann.
Um den Schreitbagger zu lenken, wird bei einseitig angehobenem
Fahrwerkrahmen der Oberwagen so lange zwangsweise verdreht, bis
die gewünschte Fahrtrichtung erreicht ist. Dies kann nur in klei
nen Schritten von wenigen Winkelgraden erfolgen; denn sobald das
Standdreieck - bestehend aus den beiden Rädern und dem Baggerarm
- so verändert wird, daß der Fahrzeugschwerpunkt aus dem Dreieck
wandert, kippt das Fahrzeug auf eine Pratze oder vollständig um.
Sobald am Baggerarm der Löffel durch einen freihängenden Greifer
ersetzt ist, kann der Schreitvorgang nicht mehr durchgeführt wer
den, da der Greifer keine Längs- oder Querkräfte überträgt. Auch
mit anderen Werkzeugen, wie Gesteinsbohrer, Holzernter am Bagger
arm kann das Fahrzeug keine Schreitbewegungen ausführen.
Aus der US-PS 47 79 691 ist ein Geländefahrzeug entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, das einen einem Schreitbag
ger ähnlichen Fahrwerkrahmen, jedoch keinen Baggerarm aufweist,
der das Fahrzeug schiebt oder zieht, sondern bei dem die vorbe
schriebenen Stützbeine als zwei Schreitbeine ausgebildet sind,
die abwechselnd als dritter Auflagepunkt das Fahrzeug am Boden
stützen bzw. abgehoben werden. Bei kontinuierlicher Fortbewegung
mit abwechselnden Beineinsatz entsteht wie beim Schreitbagger ein
Standdreieck, das aus zwei Rädern und einem Bein gebildet wird.
Die Seitenlängen des Dreiecks verändern sich bei jedem Schritt,
jedem Schrittwechsel und bei ?edem Lenkvorgang. Die Standsicher
heit (Kippsicherheit) des Fahrzeugs wechselt folglich laufend und
ist dabei häufig auf ein schmales Restdreieck beschränkt, so daß
bei ungünstiger Belastung und/oder am Hang die Gefahr des Umkip
pens besteht.
Erfindungsgemäß stellt sich die Aufgabe, ein Schreitfahrzeug für
extreme Geländeverhältnisse zu schaffen, das bei geringem bauli
chen Aufwand sich mindestens so sicher und einfach wie ein
Schreitbagger weiterbewegen und lenken läßt, jedoch zum Schreiten
und Lenken keinen Baggerarm benötigt, so daß für die Ausstattung
des Oberwagens alle Variationsmöglichkeiten offen stehen. So kann
der Oberwagen des Fahrzeuges drehbar oder fest mit dem Unterwagen
verbunden sein, und er kann mit Ladepritschen, Winden, Aufbauten,
Kran- oder Baggerarmen ausgerüstet sein und soll auch während des
Arbeitseinsatzes eines Kranes, falls nötig translatorisch, bewegt
werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden
Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
Die vorgeschlagene Bauform verkörpert ein für beliebige schwieri
ge Einsätze anwendbares Schreitfahrzeug mit geringen Gestehungs
kosten, das sich vergleichbar einfach wie ein herkömmlicher
Schreitbagger betätigen läßt, so daß der Fahrer keine höher qua
lifizierte Ausbildung als ein Baggerführer benötigt.
Bei dem eingangs beschriebenen bekannten Schreitfahrzeug entsteht
demgegenüber Kippgefahr, sobald eines der Schreitbeine angehoben
wird und zu diesem Zeitpunkt gerade eine ungünstige Lastvertei
lung aufgrund der augenblicklichen Position des Arbeitsgerätes
oder aufgrund schwieriger Geländebedingungen vorhanden ist. Die
Erfindung geht von der Überlegung aus, daß aus Sicherheitsgründen
eine direkte Abstützung des Fahrwerkrahmens möglich sein muß,
wenn im schwierigem Gelände statt einer kontinuierlichen Gangart
mit abwechselndem Schreitbeineinsatz zur Verbesserung der Stand
festigkeit beide Schreitbeine gleichzeitig betätigt werden.
Die Seitenverschwenkbarkeit der Schreitbeine wird vorteilhaft
ausgenutzt, um Kurven fahren zu können oder den Fahrwerkrahmen in
eine andere Richtung einzustellen. Der Lenkvorgang wird für den
Fahrer dadurch erleichtert, daß den Schreitbeinen eine zur Fahr
zeuglängsachse parallele durch Anschlagmittel definierte Endstel
lung zugeordnet ist. Dies vereinfacht sowohl eine Richtungsände
rung, wozu ein Schreitbein bei abgestütztem Fahrwerkrahmen in die
zu lenkende Richtung und das andere Schreitbein in seine
Endstellung geschwenkt werden und dann nach Anheben des Rahmens
dieser durch gleichzeitiges seitiges Verschwenken beider Beine in
die neue Richtung gebracht wird, als auch nach einer Richtungsän
derung die Wiederaufnahme der Geradeausbewegung, wozu beide
Schreitbeine in ihre Endstellungen gebracht werden.
Alternativ oder gleichzeitig zur Seitenverschwenkung der Schreit
beine können zum Lenken des Fahrzeuges auch die an den rück
wärtigen Radarmen verschwenkbar gehaltenen Räder eingesetzt wer
den. Als Variante zur Abstützung des Fahrwerkrahmens durch einen
Mittelsporn oder durch zwei seitliche absenkbare Sporne kann eine
am Fahrzeugrahmen angeordnete Steckkonsole dienen, die eine Mit
telstütze aufnimmt, oder eine abgestützte Deichsel, eine Winde
oder ein Rad oder Radpaar. Letzteres kann durch einen Raupenzug
ersetzt werden, der sich durch eine vergrößerte Auflagefläche
auszeichnet. Durch Lenkbarkeit des Rades oder des Raupenzuges ist
neben vereinfachter Fahrmöglichkeit auf ebenem Gelände außerdem
bei einem Lenkeinschlag von 90° nach wenigstens einer Seite eine
Sporn- oder Arretierungswirkung gewährleistet, um das Schreit
fahrzeug zwischen den Schreitzyklen in Hanglagen hinreichend ab
stützen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen,
Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen. Diese Merkmale können einzeln oder in beliebiger
anderer Kombination weitere zweckmäßige Ausführungsformen der Er
findung bilden. Ausführungsbeispiele des Schreitfahrzeugs gemäß
der Erfindung sind nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigen jeweils schematisch
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schreitfahrzeuges nach der Er
findung, dessen Fahrwerkrahmen auf zwei Stützen ruht;
Fig. 2 das Fahrzeug nach in Fig. 1, dessen auf dem Boden abge
stützte Schreitbeine und den Fahrwerkrahmen vom Boden
abheben;
Fig. 3 das Fahrzeug nach Fig. 2 mit Schreitbeinen in halbge
strecktem Zustand;
Fig. 4 das Fahrzeug wie zuvor mit vollständig gestreckten
Schreitbeinen, bei dem die seitlichen Stützen ein Fahr
werkrahmen durch eine mittige Stützplatte ersetzt sind;
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Unterwagen des Fahrzeugs nach
Fig. 4;
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Unterwagen des Fahrzeugs nach
Fig. 1-3 zur Veranschaulichung einer Lenkart mit Hilfe
seitlich verschwenkbarer Schreitbeine;
Fig. 7 eine Draufsicht wie in Fig. 5 mit Varianten der Abstütz
einrichtung und lenkbarer Bodenräder;
Fig. 8 eine Seitenansicht des Fahrzeugs nach Fig. 7 im Zustand
der Straßenfahrt;
Fig. 8a eine Variante des Fahrzeugs nach Fig. 8;
Fig. 9 eine Draufsicht auf ein Fahrzeug mit lenkbaren Bodenrä
dern wie in Fig. 7 in verschiedenen Lenkeinschlagstellun
gen;
Fig. 10 eine Seitenansicht eines Schreitfahrzeuges, das sich ent
lang eines Geländeabsatzes bewegt und dessen Schreitbeine
parallel geführte Unterschenkeln aufweisen.
Das gezeigte Schreitfahrzeug umfaßt einen Fahrwerkrahmen 10 mit
zwei höhen- und seitenverstellbaren Radarmen 15 und daran gela
gerten Bodenrädern 20 an einem Ende und zwei höhen- und seiten
verstellbaren Schreitbeinen 25, 26 am anderen Ende, die ihrer
seits aus Ober- und Unterschenkeln 33 bzw. 35 und einer allseits
beweglichen Fußplatte oder Pratze 38 bestehen.
Die Radarme 15 sind an Radarmgelenkkörpern 13 gelagert, die auf
waagerechten Gelenkachsen 12 am Fahrwerkrahmen 10 gelagert und
mittels am Fahrzeugrahmen abgestützter Zylinder 14 höhenver
schwenkbar sind. Gemäß Fig. 5 und 6 sind die Bodenräder 20 je
weils mittels an ihren Radnaben befestigter Radachslenker 19 und
zugeordneter Parallelogrammlenker 28 mit bleibender Parallelität
zur Fahrzeuglängsachse geführt, wenn sie an den Radarmen 15 mit
Hilfe von Radarmzylindern 16 in verschiedene Spurweiten einge
stellt werden.
Bei einer alternativen Radanlenkung gemäß Fig. 7 und 9 sind die
Naben der Bodenräder 20 um senkrechte Achsen an den Radarmen 15
einstellbar. Bei etwa waagerechten Radarmen 15 ist mittels an den
Radachslenkern 19 angreifender, durch ein Mittelstück 17 verbun
dener Radführungszylinder 17a, 17b eine Radlenkung möglich. Wenn
gemäß Fig. 9 beide Zylinder 17a, 17b des einen Rades voll ausge
fahren und die Zylinder des anderen Rades eingefahren sind, be
finden sich die Räder in ihrem maximalen Lenkeinschlag. Wird ent
sprechend Fig. 7 je ein Radzylinder 17a ausgefahren und je ein
Zylinder 17b eingefahren, verbleiben die Bodenräder 20 unabhängig
von der Verstellung der Radarme 15 parallel zur Fahrzeuglängsach
se.
Seitlich am Fahrwerkrahmen 10 sind gemäß Fig. 1 bis 3 und 6 zwei
nach unten abklappbare Schwenkarme 23 angelenkt und mit Hilfe von
Zylindern 24 höhenverstellbar. Sie gehören zu einer außerhalb der
Schreitzyklen individuell nachstellbaren und an die Geländebedin
gungen anpassbaren Abstützeinrichtung. Die Schwenkarme 23 können
Sporne oder auch bremsbare Räder tragen.
Als Abstützeinrichtung kann gemäß Fig. 4 und 5 ein mittlerer
Stützarm 51 mit einem in den Boden eindringenden Sporn 22 oder
einer beispielsweise gezahnten Auflageplatte 52 vorgesehen sein.
Dort ist am Fahrwerkrahmen 10 zwischen den Schreitbeinen eine
Mittelkonsole 50 angebracht, in die der mit der Auflageplatte 52
versehene Stützarm 51 eingeführt und mittels einer Steckverbin
dung 53 an der Konsole 50 gesichert ist. Entsprechend Fig. 7, 8
trägt der Stützarm 51 eine etwa senkrechte Lenkachse 56 für ein
beispielsweise über einen Hydromotor 59 angetriebenes Stützrad
paar 55. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 9 kann der in die
Steckaufnahme der Konsole 50 eingesetzte Steckarm mit einem nur
bremsbaren Stützradpaar 55 versehen sein, wenn der Lenkvorgang
auf ebenem Gelände mit Hilfe der lenkbaren Bodenräder 20 durchge
führt wird.
Wenn entsprechend Fig. 6 die seitlichen Schwenkarme 23, Sporne 22
tragen, wird die gesuchte Standfestigkeit des Fahrwerkrahmens
durch die mit Hilfe der Zylinder 24 vorgesehene Höhenverstellbar
keit der Schwenkarme 23 erreicht. Bei einer einzelnen Mittelstüt
ze ist diese Geländeanpassung nicht erforderlich.
Entsprechend Fig. 8a ist als Abstützeinrichtung in einer im Prin
zip ähnlichen Anordnung wie in Fig. 7 zwischen den Schreitbeinen
ein Raupenzug 70 vorgesehen, der mit einer im Fahrwerkrahmen 10
gelagerten senkrechten Lenkachse 68 verbunden ist. Ähnlich wie
beim Stützradpaar in Fig. 7 kann symmetrisch zur mittigen Längs
achse ein Raupenzugpaar vorgesehen sein, wobei jeder Raupenzug
ein oder zwei Antriebs- und Umlenkräder 64 mit einer darüberge
führten Raupenkette 66 aus Stahl mit Gummistollen oder einer me
tallarmierten Gummikette besteht. Der Raupenzug ist mittels eines
nicht gezeigten, an der Lenkachse 68 angreifenden Zylinders lenk
bar und dient während des Arbeitseinsatzes im Gelände als be
sonders wirksame Abstützung, wenn er mit einem Lenkeinschlag von
90° nach einer Seite quergestellt wird. Der in Fig. 8a teilweise
im Schnitt gezeichnete Fahrwerkrahmen 10 kann einen unteren Frei
raum 72 enthalten, der dem Bewegungsspielraum des Raupenzuges an
gepäßt ist.
Die Oberschenkel 33 der Schreitbeine sind jeweils an einem Ge
lenkkörper 31 um eine waagerechte Achse 30 gelagert, und der Ge
lenkkörper 31 ist seinerseits um eine senkrechte Achse 31a am
Fahrwerkrahmen 10 seitenverschwenkbar, wobei im Beispiel nach
Fig. 6 zwischen der Geradeaus-Endstellung und der seitlichen End
stellung mit Hilfe eines Seitenschwenkzylinders 32 ein Winkel von
ungefähr 45°-60° zurückgelegt wird. Die Betätigungszylinder 34,
36 zum Anheben und Herabdrücken des Oberschenkels sowie des
Unterschenkels sind in Fig. 1 und 4 gezeigt.
Die beugbaren und streckbaren Schreitbeine 25, 26 arbeiten ent
sprechend der in Fig. 1 bis 4 gezeigten Funktionsfolge syn
chron, wenn beide Beingelenkkörper 31 in ihre durch Endanschlä
ge bestimmten, zur Fahrzeuglängsachse parallelen Stellungen ge
bracht sind.
Beim Schreitbetrieb werden in einer ersten Operation die Ober
schenkel 33 aus der Fig. 1 gezeigten angehobenen Stellung ab
wärts gedrückt, so daß der Fahrwerkrahmen gemäß Fig. 2 angeho
ben wird und die Sporne 22 vom Boden freikommen. In einer zwei
ten Operation werden die Oberschenkel 33 soweit abwärts ge
drückt und gleichzeitig die Unterschenkel 35 soweit gestreckt,
bis die Situation entsprechend Fig. 3 erreicht ist. Der ange
deutete zweite Radarm mit dem tieferliegenden Bodenrad erläu
tert den Schreitbetrieb auf sehr unebenem Gelände, wo der Fahr
werkrahmen durch die Steuerung der Höhenverschwenkbarkeit der
Radarme waagerecht gehalten wird. Bei einer dritten Operation
kann aus der Stellung in Fig. 3 die Streckbewegung der Unter
schenkel 35 bis zur Endlage gemäß Fig. 4 vollendet werden, wo
mit die Abstützung durch den mittleren Stützarm 51 mit Auflage
platte 52 erreicht ist. Bei Bodenkontakt der Mittelstütze oder
des Sporns kann automatisch eine Verriegelung der Radbremsen
betätigt werden. Während der durch eine Dreipunktauflage oder
eine Vierpunktauflage abgesicherten Ruhestellung des Fahrwerk
rahmens können die Oberschenkel 33 angehoben und gleichzeitig
die Unterschenkel angefaltet werden.
Fig. 6 erläutert den Betriebsablauf für eine Richtungsänderung
des Fahrwerkrahmens 10. Als Ausgangsstellung ist das Ende des
Schreitzyklus gemäß Fig. 4 angenommen. Beide Schreitbeine 25,
26 werden soweit angehoben, bis die Räder 20 und die Sporne 22
den Fahrwerkrahmen halten. Dann wird das Schreitbein 25, nach
dessen Seite man die Fahrwerkrichtung verändern will, um den
Winkel α in seine zweite Endstellung herausgeschwenkt, während
das Schreitbein 26 in der ersten Endstellung parallel zur
Fahrzeugachse verbleibt. Beide Beine werden nun gegen den Boden
gedrückt, bis die Sporne 22 vom Boden freikommen. Durch Betäti
gung der Seitenschwenkzylinder 32 wird nun das ausgestellte
Bein 25 in die mit unterbrochenen Linien gezeigte Geradeaus
stellung und das andere Bein 26 nach außen verschwenkt. Dadurch
wandern entsprechend Fig. 6 die Punkte A-B-C-D nach A′-B′-C′-D′.
Dadurch bleibt während dieses Lenkvorganges ständig ein
großflächiges Abstützviereck und damit eine hohe Kippsicherheit
erhalten. Da für die Richtungsänderung eine Radlenkung nicht
notwendig ist, sind in Fig. 6 neben den Radarmen 15 unveränder
liche Parallelogrammlenker 28 an die Gelenkkörper 13 und die
Radachslenker 19 angeschlossen, so daß die Bodenräder zur
Fahrzeuglängsachse parallel verbleiben.
Entsprechend Fig. 7 befindet sich das Fahrzeug im Gelände, wo
das gebremste und gelenkte Stützradpaar 55 als Abstützung zwi
schen den Schreitzyklen dient. Während der Straßenfahrt ent
sprechend Fig. 8 sind sämtliche Räder und wahlweise die großen
und/oder kleineren Räder über hydraulische Radnabenmotoren 59
angetrieben.
Zur Fahrzeuglenkung im Gelände werden entsprechend Fig. 9 die
Bodenräder 20 in die Einschlagstellung nach der einen oder an
deren Richtung gebracht, indem man die Radführungszylinder 17a,
17b beider Radarme entgegengesetzt betätigt. Wenn bei diesem
Lenkeinschlag die Schreitbeine 25, 26 gestreckt werden, fährt
das Fahrzeug einen Bogen, wobei die sich parallel streckenden
Schreitbeine diese Bewegung aufgrund der gelenkig angeschlosse
nen auf dem Boden aufliegenden Fußplatten solange mitvollzie
hen, bis das Schreitbein auf der Seite mit dem kürzeren Bogen
seine gestreckte Endstellung erreicht hat.
Gemäß Fig. 10 sind die Unterschenkel 35 der Schreitbeine an den
Oberschenkeln 33 parallel geführt. Wenn entsprechend der Dar
stellung das Schreitfahrzeug, dessen Abstützeinrichtung der
Übersichtlichkeit wegen nicht gezeichnet ist, sich an einem Ge
ländeabsatz entlang bewegt, wobei die Bodenräder 20 in ver
schiedenen Geländehöhen fahren, sind die Vorteile der parallel
geführten Unterschenkel besonders sinnfällig. An Anschlußaugen
des Beingelenkkörpers 31 auf einer oder beiden Seiten des Ober
schenkelzylinders 34 sind eine oder mehrere Führungsstangen 60
angelenkt, die am anderen Ende mit einem Gelenkstück 61 in Form
eines zweiarmigen Hebels in Verbindung stehen. Das Gelenkstück
61 ist am abgebogenen äußeren Ende des Oberschenkels 33 an eine
Querachse 62 gelenkig angeschlossen, die auf einer unterbrochen
gezeichneten, zur Führungsstange 60 parallelen Verbindungslinie
54 zum Beingelenkkörper 31 liegt. Aufgrund dieser Beziehungen
in Fig. 10 behält das Gelenkstück 61 in sämtlichen Neigungs
stellungen des Oberschenkels 33 die gleiche Lage bei. Zum Ver
stellen des Unterschenkels 35, der mittels der Achse 62 an den
Oberschenkel 33 angeschlossen ist, dient ein am anderen Ende
des Gelenkstücks 61 angelenkter Unterschenkelzylinder 36. Ein
Beispiel des maximalen Verstellwinkels des Unterschenkels ist
in Fig. 10 mit unterbrochenen Linien angedeutet.
Vorteilhaft ist der von der Stellung des Oberschenkels 33 voll
ständig unabhängige Betrieb des Unterschenkelzylinders 36. Im
Beispiel der Fig. 10 entspricht die auf halbe Hublänge ausge
fahrene Zylinderlänge einer mittleren etwa senkrechten Unter
schenkelposition, von der aus durch Einfahren oder Ausfahren
des Zylinders 36 der Unterschenkel 35 jeweils um den gleichen
Winkel und folglich um die gleiche Weglänge gebeugt bzw. ge
streckt wird. Somit lassen sich durch die Parallelhaltung der
Unterschenkel 35 die Schreitbewegungen und die dabei auftreten
den Kräfte besonders übersichtlich steuern.
Der Fahrer kann aufgrund der bei gleichgerichteten Unterschen
keln 35 auch auf variierendem Gelände stets ungefähr
gleichbleibende Kraft- und Geschwindigkeitsverhältnissen eine
leicht überschaubare und kalkulierbare Steuerung durchführen.
Claims (14)
1. Schreitfahrzeug mit einem Fahrwerkrahmen und einem darauf
angeordneten, ein Arbeitsgerät tragenden Oberwagen, mit zwei
von einem Rahmenende ausgehenden höhenverstellbaren und brems
bare Räder tragenden Radarmen und zwei an das andere Rahmenende
angeschlossenen, durch Einzelantriebe betätigbaren Schreitbei
nen für vor- oder rückwärts gerichtete Schreitbewegungen, die
jeweils einen am Rahmen höhen- und seitenverschwenkbaren Ober
schenkel, einen am Oberschenkel höhenverschwenkbaren Unter
schenkel sowie eine gelenkige einstellbare Fußplatte aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß zur Abstützung des Fahrzeugrahmens (10) während des Schrittwechsels oder während gleichzeitiger Schreitbewegungen der Schreitbeine am Fahrwerkrahmen eine, insbesondere höhenver stellbare Auflageeinrichtung (22; 55) vorgesehen ist,
- - daß die Unterschenkel (35) der Schreitbeine jeweils mittels einer von der Neigung der Oberschenkel (33) unabhängigen Paral lelführungseinrichtung (60-62) am Oberschenkel (33) angeschlos sen und unabhängig einstellbar sind,
- - und daß zur Durchführung vor- oder rückwärts gerichteter Schreitbewegungen auf unebenem Gelände die parallel zur Längs achse ausgerichteten Schreitbeine (25, 26) in ihren Beuge- und Streckbewegungen gleichzeitig durch synchronisierte hydrauli sche Antriebe betätigbar sind.
2. Schreitfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenverschwenkbarkeit der Schreitbeine durch eine zur
Fahrzeuglängsachse parallele Endstellung begrenzt ist und daß
zur Richtungsänderung bei durch die Auflageeinrichtung (22) ab
gestütztem Rahmen (10) ein Schreitbein (25) in die zu lenkende
Richtung und das andere Schreitbein (26) in seine Endstellung
parallel zur Fahrzeuglängsachse geschwenkt, dann der Rahmen
durch Absenken beider Beine angehoben und durch gleichzeitiges
seitliches Verschwenken beider Beine in die neue Richtung ge
bracht wird.
3. Schreitfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zur standfesten Abstützung am Fahrwerkrahmen (10) un
tere ausfahrbare oder abklappbare Spornmittel vorgesehen sind,
die entweder als mittige Einpunkt-Auflage, als seitliche Zwei
punkt-Auflage, als mittiges Stützrad oder als lenkbarer Raupen
zug ausgeführt sind.
4. Schreitfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mittig am Fahrwerkrahmen (10) ein mittlerer Stützarm (51) mit
unterer Fußplatte (52) angeordnet ist.
5. Schreitfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der mittlere Sützarm (51) um eine waagerechte Querachse mecha
nisch oder hydraulisch schwenkbar und höhenverstellbar ist.
6. Schreitfahrzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß am mittleren Stützarm ein Stützrad, insbesondere ein
bremsbares Stützradpaar (55) angeordnet ist.
7. Schreitfahrzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß als Auflageeinrichtung ein Raupenzug (70) an oder un
terhalb des Fahrwerkrahmens (10) vorgesehen ist.
8. Schreitfahrzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß das die mittlere Auflageeinrichtung bildende Stützrad
paar (55) oder der Raupenzug (70) um eine senkrechte Lenkachse
(56) einstellbar ist.
9. Schreitfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Fahrwerkrahmen an der den Radar
men (15) abgewandten Seite eine Konsole (50) mit einer Steck
aufnahme trägt, in der die mit einer Fußplatte oder einem
Stützradpaar versehene, als Steckarm ausgeführte Stütze zwi
schen den beiden Schreitarmen (25, 26) auswechselbar befestigt
ist.
10. Schreitfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die als Stützradpaar oder Raupen
zugpaar ausgeführte mittlere Auflageeinrichtung durch einen
hydrostatischen Motor angetrieben ist.
11. Schreitfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausführung der Lenkbewegungen
des Fahrzeuges die an den Radarmen (15) verschwenkbaren Boden
räder (20) mittels hydraulischer Radführungszylinder (17) lenk
bar sind.
12. Schreitfahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Lenkung der Bodenräder (20) vorgesehene Parallelo
grammlenker (28) aus je zwei in einer Linie miteinander verbun
denen Radführungszylindern (17a, 17b) bestehen, die in bestimm
ten Längeneinstellungen jeweils Teil eines Lenkparallelogramms
unter Einbeziehung des dazugehörenden Radarmes (15) bilden.
13. Schreitfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenräder (20) durch hydrosta
tische Motoren, z. B. Radnabenmotoren (59) für Straßenfahrt und
für Geländefahrt angetrieben sind.
14. Schreitfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am äußeren Ende jedes Oberschenkels
(33) ein Gelenkstück (61) angelenkt und mit Hilfe einer oder
mehrerer zum Oberschenkel parallel verlaufender Führungsstangen
(60) ständig unabhängig von der Winkelstellung des Oberschen
kels (33) parallel geführt ist, und daß am Gelenkstück (61) der
Unterschenkel (35) sowie ein den Unterschenkel antreibender
Zylinder (36) gelenkig befestigt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4028773A DE4028773C2 (de) | 1989-09-28 | 1990-09-11 | Schreitfahrzeug |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3932426 | 1989-09-28 | ||
DE3937161 | 1989-11-08 | ||
DE4028773A DE4028773C2 (de) | 1989-09-28 | 1990-09-11 | Schreitfahrzeug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4028773A1 true DE4028773A1 (de) | 1991-04-18 |
DE4028773C2 DE4028773C2 (de) | 1994-11-10 |
Family
ID=25885629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4028773A Expired - Fee Related DE4028773C2 (de) | 1989-09-28 | 1990-09-11 | Schreitfahrzeug |
Country Status (7)
Country | Link |
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US (1) | US5137101A (de) |
JP (1) | JP2656146B2 (de) |
AT (1) | AT399698B (de) |
CA (1) | CA2026415A1 (de) |
CH (1) | CH683170A5 (de) |
DE (1) | DE4028773C2 (de) |
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