DE4024501A1 - Rohr aus haertendem baustoff mit rohrsteckverbindung - Google Patents
Rohr aus haertendem baustoff mit rohrsteckverbindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rohr aus härtendem Bau
stoff gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Das erfindungsgemäße Rohr besteht vorzugsweise aus
Beton. Solche Rohre werden in der Regel im Boden
verlegt. Sie dienen wegen ihres weitgehen chemisch
resistenten Werkstoffes zur Entsorgung von Abwäs
sern, gegebenenfalls auch von flüssigen chemischen
Substanzen. Die Empfindlichkeit des Werkstoffes
gegen Schubspannungen erfordert jedoch besondere
Rohrverbindungen, welche einerseits über lange
Zeiträume dicht sein müssen, andererseits aber eine
Beschädigung der Rohre beim Transport, ihrer Verle
gung und während ihrer Nutzungsdauer verhindern.
Die erfindungsgemäßen Rohre ermöglichen dies durch
eine Rohrverbindung, welche aus anderen Werkstoffen
als den für die Rohre verwendeten härtenden Bau
stoffen bestehen.
Bei der Ausführungsform der Erfindung ist nur eines
der Rohrenden mit andersartigem Werkstoff versehen,
während das andere Ende aus härtendem Baustoff
besteht, jedoch als Einsteckende in einen Überwurf
ausgebildet ist, der an dem ihm zugeordneten
Rohrende im Baustoff verankert und durch den Anker
mit dem Rohr fest verbunden ist. Ein solcher Anker
ist insbesondere dort erforderlich, wo eine An
schlußmöglichkeit an einer Armierung des Rohrman
tels fehlt, weshalb sich die Erfindung vorzugsweise
auf Betonrohre ohne Armierung bezieht.
Die Erfindung geht von vorbekannten Betonrohren
dieser Art aus. Hierbei besteht der Überwurf aus
einem dünnen Stahlrohr mit zylindrischer Innen- und
Außenfläche, sowie Ankern, welche einerseits von
einem Rundstahlring, der auf der Innenseite des
inneren Rohrendes angeschweißt ist und andererseits
aus einem Stahlanker besteht, der in der Tiefe des
Betonmantels liegt und schräg ansteigend bis zur
Innenseite des Stahlrohres reicht. Hierdurch soll
außer der Verankerung des Überwurfes im Baustoff
eine Abdichtung der Rohrleitung gegen umläufiges,
von außen zusitzendes oder in der Rohrleitung
geführtes Wasser bzw. Flüssigkeit gewährleistet
werden.
Es hat sich indessen herausgestellt, daß die
bekannten Betonrohre nicht zuverlässig abgedichtet
sind, obwohl in der Regel die Rohrstirnseiten auf
einem häufig aus Holz bestehenden Ringpuffer abge
stützt und mit innen und äußeren Dichtungen verse
hen sind, welche auf den inneren Ringflächen der
Rohrenden und auf äußeren Ringflächen des Rohr
mantels und der Manschette abdichten. Es wurde
gefunden, daß die Undichtigkeiten an dem mit der
Manschette versehenen Rohrende auftreten und jeden
falls in der Hauptsache darauf zurückzuführen sind,
daß zwischen Stahl und härtendem Baustoff keine
wasserdichte Verbindung der Grenzflächen entsteht,
sondern daß trotz der Verankerung Relativverschie
bungen der Bauteile unterschiedlicher stofflicher
Zusammensetzung im Gefolge von Temperaturschwan
kungen der Umgebung der Rohrleitung auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Rohre
aus härtendem Baustoff auf einfache Weise eine
dauerhaft dichte Rohrverbindung zu schaffen, welche
die Montage der Rohre beim Bau einer Rohrleitung
gegenüber dem Stand der Technik nicht erschwert.
Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen
des Anspruches 1. Zweckmäßige Ausführungsformen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Vereinigung der Verankerung
mit der Manschette des Überwurfes führt zu einer
Vervielfachung der Möglichkeiten, die Umläufigkeit
des Wassers an der Rohrverbindung zu unterbinden.
Hierdurch entsteht ein Formkörper, der sich aus
einem Werkstoff herstellen läßt, der infolge seines
im wesentlichen mit dem härtenden Baustoff des
Rohrmantels übereinstimmenden Wärmeausdehnungs
koeffizienten bei Änderung der Umgebungstemperatur
nicht gegenüber dem Rohrende kriecht und dadurch
die Umläufigkeit der Flüssigkeit bzw. des Wassers
ausschließt.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieses erfin
dungsgemäßen Lösungsgedankens, welche Gegenstand
des Anspruches 2 ist, läßt sich eine Art von Laby
rinthdichtung der Manschette und des Rohrmantels
verwirklichen, der durch die axiale Folge der vor
geschlagenen Nuten gegeben ist, deren Schwalben
schwanzform andererseits die notwendige Veranke
rungswirkung verbessert.
Der Anspruch 3 bezeichnet ein für die Manschette
geeignetes Material.
Obwohl die vorstehend geschilderten Merkmale und
Maßnahmen gemäß der Erfindung bereits eine zuver
lässig dichte Rohrverbindung ergeben, kann es sich
bereits zweckmäßig erweisen, hierfür zusätzliche
Maßnahmen zu ergreifen. Mit den Merkmalen des
Anspruches 4 läßt sich eine besondere Dichtung
schaffen, die nicht oder nicht allein auf dem
Zusammenquetschen elastomeren Dichtmaterials zwi
schen auskragendem Manschettenende und eingeführtem
Einsteckende der Rohrverbindung beruht. Hierbei
wird vielmehr der Dichtdruck von außen mit dem
Blähmittel erzeugt und durch das hart gewordene
Blähmittel aufrechterhalten. Dadurch ist es
möglich, die Drücke auf die Dichtflächen erheblich
zu steigern und nicht verlorengehen zu lassen, weil
der flüssige Kunststoff entweder nicht schrumpft
oder sein Schrumpfmaß bereits beim Blähen der
Dichtung berücksichtigt werden kann, wenn er
härtet.
Die Zuführung des Blähmittels erfolgt von außen.
Hierfür sind die Merkmale des Anspruches 5 vorgese
hen. Dabei nutzt man den Kanal gleichzeitig mit dem
in ihm härtenden Blähmittelrest zum Verschluß des
Inneren der Blähdichtung.
Vorzugsweise weisen die Rohre gemäß der Erfindung
einen erheblichen Querschnitt auf. Dann empfiehlt
sich die Ausführungsform nach Anspruch 6. Durch die
radiale Anordnung des Kanals, über den der anfangs
flüssige und später härtende Kunststoff in die
Blähdichtung eingeführt wird, ergibt sich ein opti
mal kurzer Zuführungsweg, der auch in der fertigen
Rohrleitung zu keinen Einbußen der Festigkeit
führt.
Mit dem Anspruch 7 wird die geschilderte Blähdich
tung mit einer Quetschdichtung kombiniert, was eine
weitere Steigerung der Zuverlässigkeit der erfin
dungsgemäßen Rohrdichtung zur Folge hat.
Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vor
teile der Erfindung ergeben sich aus der nachfol
genden Beschreibung von Ausführungsformen des
beschriebenen Lösungsgedankens anhand der Figuren
in der Zeichnung. Es zeigen
Fig. 1 im abgebrochenen Längsschnitt anein
ander anschließende erfindungsgemäße
Rohre, wobei die Darstellung an der
Innenseite der Rohrwände und im Anschluß
an die Rohrverbindung abgebrochen
wiedergegeben ist und
Fig. 2 in der Fig. 1 entsprechender Darstel
lung eine abgeänderte Ausführungsform
der Erfindung.
In der Ausführungsform nach Fig. 1 bestehen die
Rohrmäntel (1) der Rohre (2, 3), die im fertig mon
tierten Zustand der Rohrleitung wiedergegeben sind,
aus härtendem Baustoff, z. B. aus Beton. Die Rohr
verbindung (4) besteht dagegen aus einem anderen
Werkstoff. Sie ist hälftig an den Rohrenden ange
ordnet. Die eine Hälfte der Rohrverbindung wird von
einem Einsteckende (5) gebildet, während die andere
Hälfte als Überwurf ausgebildet ist. Der Überwurf
wird von einer über das andere Rohrende (6) vorste
henden Manschette (7) gebildet, welche mit Ankern
im Baustoff der Rohrmäntel festgelegt ist.
Die Manschette (7) bildet mit diesen Ankern einen
Formkörper und besteht aus einem nichtmetallischen
Werkstoff, der etwa einen dem Baustoff der Rohrmän
tel entsprechenden Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist. Dafür kommt insbesondere Epoxydharz mit
einer Faserbewehrung in Betracht. Der Formkörper,
welcher von der Manschette (7) gebildet wird, weist
auf seiner Innenseite zwei parallele, im übrigen
identische Nuten (8, 9) auf, die schwalbenschwanz
förmig sind. Das bedeutet, daß die Nutränder (10
bzw. 11), wie am Beispiel der Nut (8) dargestellt,
nach innen konvergieren. Sie sind mit dem härtenden
Baustoff der Rohrmäntel bei (5, 6) ausgefüllt.
Die Manschette (7) wirkt mit einer elastomeren
Dichtung (12) zusammen, welche als Ring ein inneres
abgestuftes Rohrende (14) umgibt und sich an der
Ringfläche (15) einer zweiten Rohrstufe (16)
abstützt. Die äußeren Ringflächen (17, 18) der
Rohrstirnseiten sind über einen aus Holz bestehen
den Ring (19) aufeinander abgestützt. Ein elasto
merer Dichtring (22) dichtet auf ineren Ringflächen
(21, 23) der Rohrenden ab.
Die Herstellung der Rohre erfolgt in an sich
bekannter Weise dadurch, daß die Manschette (7) mit
ihrer äußeren Stirnfläche (24) unterstützt und über
eine Innenmuffe gestülpt wird, welche einen dem
lichten Durchmeser der Rohre entsprechenden Außen
durchmesser aufweist. Hierdurch ist es möglich, die
Rohre aus dem flüssigen Baustoff zu gießen und die
Manschette in dem härtenden Baustoff zu verankern.
Gemäß der Darstellung der Fig. 2 ist die auf dem
inneren abgestumpften Rohrende (14) angeordnete
elastomere Ringdichtung (12) mit einer Blähdichtung
(25) ergänzt. Hierbei handelt es sich um einen
ringförmigen Schlauch, der gegebenenfalls armiert
ist, sich aber unter dem Einfluß eines in seinem
Inneren (26) ausbildenden erhöhten Druckes ausdeh
nen kann und sich dann der dachförmig abgeschrägten
inneren Manschettenfläche (27) und der nach außen
abgestuften Fläche (28) des Einsteckendes (5)
anlegt. Diese Fläche wird einerseits von der Fase
der Stirnfläche (17) des Einsteckendes und anderer
seits von der äußeren Zylinderfläche des Ringes
(19) gebildet.
Als Blähmittel dient ein flüssiger Kunststoff, z. B.
Epoxydharz. Dieser Kunststoff ist anfangs
flüssig und wird durch einen Radialkanal, der in
der Blähdichtung (25) mündet, von außen zugeführt.
Der Radialkanal wird von dem lichten Querschnitt
eines Röhrchens (30) gebildet, welches radial den
Ring (19) und den elastomeren Dichtring (22) durch
quert.
Bei der Montage der Rohre (2, 3) wird das
Einsteckende zusammen mit der Dichtung (12) nach
dem Einlegen der Ringe (19, 22) mit dem Röhrchen
(30) und der Blähdichtung (25) zwischen die Stirn
flächen (17, 18) in das auskragende Ende (31) der
Manschette (7) eingeführt. Vom Inneren des Rohres
(2 oder 3) wird eine Pumpe an das freiliegende Ende
des Rohres (30) angeschlossen. Mit der Pumpe wird
flüssiges Epoxydharz durch den Kanal (29) in das
Innere (26) der Blähdichtung (25) gedrückt, bis
diese, wie beschrieben, die Dichtflächen (27 und
28) erreicht. Hiernach wird die Pumpe abgeschaltet
und das Ende des Rohres (30) verschlossen. Der im
Rohr (30) zurückbleibende und härtende Rest des
Epoxydharzes dichtet die Blähdichtung (25) ab, bis
das gesamte Blähmittel erhärtet ist. Danach wirkt
die Blähdichtung (25) mit der Quetschdichtung (12)
zusammen.
Claims (8)
1. Rohr aus härtendem Baustoff mit Rohrverbindung
aus anderem Werkstoff, die hälftig an den Rohr
enden angeordnet ist, wobei die eine Hälfte als
Einsteckende und die andere Hälfte als Überwurf
ausgebildet ist, der eine über das Rohrende vor
stehende Manschette mit einem im Baustoff ange
ordneten Anker aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Manschette (7) und der Anker (8-11) in
einem Formkörper aus einem nicht metallischen
Werkstoff mit einem etwa dem Baustoff entspre
chenden Wärmeausdehnungskoeffizienten vereinigt
sind.
2. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anker aus einer Mehrzahl schwalben
schwanzförmiger Nuten (8, 9) besteht, welche auf
der Innenseite der Manschette (7) angeordnet und
mit dem Baustoff ausgefüllt sind.
3. Rohr nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Manschette (7) aus
Epoxydharz mit einer Faserarmierung besteht.
4. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Einsteckende
(5) und dem auskragenden Manschettenende (31)
eine Blähdichtung (25) angeordnet ist, deren
Blähmittel aus einem anfangs flüssigen und nach
dem Aufblähen und Anlegen der Blähdichtung (25)
an die Dichtflächen (27, 28) härtenden Kunst
stoff besteht.
5. Rohr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kanal (29), der in der Blähdichtung (25)
mündet, der zur Zuführung des Blähmittels vorge
sehen und mit dem härtenden Rest des Blähmittels
verschließbar ist.
6. Rohr nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kanal (29) radial das
Einsteckende (5) oder einen mit diesem und dem
Manschettenende (31) zusammenwirkenden Dicht-
und Druckring (19, 22) durchquert.
7. Rohr nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekenn
zeichnet durch das Zuammenwirken der Blähdich
tung (25) mit einer Quetschdichtung (12), die
unter dem Manschettenende (31) angeordnet ist.
8. Rohr nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dicht- und Druckring
(19, 22) mit der Blähdichtung (26) und einem
Rohr (30) eine Baueinheit bildet, dessen lichter
Querschnitt den Kanal (29) bildet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904024501 DE4024501A1 (de) | 1990-08-02 | 1990-08-02 | Rohr aus haertendem baustoff mit rohrsteckverbindung |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4024501A1 true DE4024501A1 (de) | 1992-02-06 |
DE4024501C2 DE4024501C2 (de) | 1993-01-21 |
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ID=6411483
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DE19904024501 Granted DE4024501A1 (de) | 1990-08-02 | 1990-08-02 | Rohr aus haertendem baustoff mit rohrsteckverbindung |
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