DE4016947A1 - Verfahren zur bestimmung der anfangswerte der koeffizienten eines transversalentzerrers - Google Patents
Verfahren zur bestimmung der anfangswerte der koeffizienten eines transversalentzerrersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zur Be
stimmung der Anfangswerte der Koeffizienten eines
Transversalentzerrers in einem Empfänger eines Daten
übertragungssystems.
In synchronen Datenübertragungssystemen befin
det sich eine zu übertragende Information in der Form
einer Bitfolge. In einem Sender (z.B. Modem) werden
die Bits in Signalisierungssymbole umgewandelt, die
dann mit einer bestimmten Signalisierungsgeschwindig
keit 1/T in einen Datenübertragungskanal gesendet
werden, wobei T der Symbolabstand ist. In einem Emp
fänger (z.B. Modem) werden die empfangenen Symbole
erkannt und zurück in eine Datenbitfolge umgewandelt.
In dem Datenübertragungskanal verschlechtert sich das
gesendete Signal unter der Einwirkung verschiedener
Störungsquellen, wie z.B. einer linearen Verzerrung
(Amplituden- und Laufzeitverzerrung) und eines
Rauschens.
Zum Beschränken dieses Problems kann das System
mit einem anpassungsfähigen Entzerrer versehen sein,
der z.B. ein digitaler Transversalfilter mit verän
derlichen Anzapfkoeffizienten und einem Anzapfungs
abstand T′ ist, der gleich groß wie oder kleiner
(fraktionierter Entzerrer) als der Symbolabstand T
des Signals ist.
Ein Verfahren zur Berechnung der Anfangswerte
der Koeffizienten eines solchen fraktionierten Trans
versalentzerrers ist im Artikel "Rapid Training of a
voiceband datamodem receiver employing an equalizer
with fractional-T spaced coefficients", IEEE Transac
tions on Communications, Vol. COM-35, S. 869 bis 876,
Oktober 1987, angeführt worden.
In diesem bekannten Verfahren geht einer in den
Übertragungskanal gesendeten Information eine voraus
bestimmte, periodische Symbolfolge vorher, die Trai
ningsfolge genannt wird und in der jede Periode N
Symbole enthält. Die Übertragungsfunktion U(k) des
Kanals wird so geschätzt, daß zuerst die DFT, d.h.
die diskrete Fourier-Transformation, R(k) einer Pe
riode oder mehrerer Perioden eines empfangenen Trai
ningssignals berechnet wird und sie durch die DFT
S(k) der gesendeten Trainingsfolge geteilt wird. Die
Übertragungsfunktion C(k) des Entzerrers wird aus dem
Verhältnis C(k) = B(k)S(k)/R(k) erhalten, wobei B(k)
das Referenzspektrum ist, d.h. die erwünschte Über
tragungsfunktion des Systems (die gemeinsame Übertra
gungsfunktion des Übertragungskanals und des Entzer
rers). Die Koeffizienten des Entzerrers werden durch
inverse DFT aus C(k) erhalten. Die Zeitspanne oder
-verzögerung des Entzerrers ist dabei gleich groß wie
die Längs-NT der Trainingsfolge.
Eine von einer Laufzeitverzerrung, d.h. Grup
penlaufzeit, verursachte Störung zwischen Symbolen
ist das hauptsächliche Problem, das durch Anfangs
entzerrung gelöst werden muß. Laufzeitverzerrung be
deutet, daß der Datenübertragungskanal verschiedene
Frequenzen in verschiedenem Maße verzögert. In einer
Telefonverbindung bildet die Laufzeit als Funktion
der Frequenz eine typisch parabolische Funktion, wo
bei die Laufzeit beim Verschieben von der Mitte eines
Frequenzbandes des Kanals auf die Kanten zu zunimmt.
Die Dauer eines Impulsverhaltens eines Lauf
zeitverzerrung verursachenden Kanals ist im großen
ganzen gleich lang wie die größte Laufzeitdifferenz
zwischen den verschiedenen Frequenzen. Im allgemeinen
erfordert die Entzerrung eines solchen Kanals einen
Entzerrer, dessen Impulsverhalten gleich lang wie
oder vorzugsweise länger als das Impulsverhalten des
Kanals ist.
Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Funk
tion des obenbeschriebenen Verfahrens ist, daß wenig
stens 1,5 bis 3 Perioden der periodischen Trainings
folge gesendet werden, denn eine Erhöhung der Anzahl
der Perioden macht es leichter, andere von dem Kanal
verursachte Verschlechterungen des Signals, wie Rau
schen, Frequenzverschiebung und Phasenzittern, zu
reduzieren. Die erforderliche Länge der Trainingsfol
ge ist somit 2 bis 3 mal die größte mögliche Lauf
zeitverzerrung.
Bei mehreren Anwendungen brauchen die Koeffizi
enten des Entzerrers nur am Anfang einer Sendung be
rechnet werden. Weil dies ziemlich selten geschieht,
hat der von der Trainingsfolge verursachte Zeitauf
wand (overhead) im Vergleich zu der Gesamtzeit der
Verschiebung keine Bedeutung. Bei den übrigen Anwen
dungen, besonders in Mehrpunktnetzen mit zyklischem
Abfragen, besteht die Datenübertragung aus kurzen
Informationen. Weil jeder Information eine Trai
ningsfolge vorhergehen muß und die Effektivität des
Systems als Verhältnis der zum Senden der Information
erforderlichen Zeit zu der Zeit, während deren der
Kanal besetzt ist, bestimmt werden kann, ist es klar,
daß eine Minimierung der Länge der Trainingsfolge
äußerst wichtig ist.
Das obenbeschriebene Verfahren zum Berechnen
der Koeffizienten des Entzerrers ergibt einen perio
dischen Entzerrer, dessen Periode eine Länge NT auf
weist. Wenn die Länge der Periode der Trainingsfolge
so verkürzt wird, daß er kürzer als das Impulsverhal
ten des Kanals ist, so folgt eine Überfaltung (Alias
ing) der Entzerrerperioden in der Zeitebene. Dies
verschlechtert die Arbeitsleistung des Entzerrers be
deutend. Eine entsprechende Erscheinung kann bei
einem schweren Übertragungskanal vorkommen, dessen
Impulsverhalten länger als NT ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zustandezubringen, mittels dessen die Koef
fizienten des Entzerrers durch Verwendung einer sehr
kurzen, periodischen Trainingsfolge berechnet werden
können.
Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrun
de, ein Verfahren zustandezubringen, das trotz der
kurzen Trainingsfolge die Koeffizienten des Entzer
rers so berechnen kann, daß eine große Reduzierung
der gegenseitigen Wirkung der Symbole erreicht wird.
Noch eine Aufgabe der Erfindung ist, ein Ver
fahren zustandezubringen, das rechnerisch schnell und
effizient ist, so daß es geeignet ist, mittels eines
digitalen Signalprozessors ausgeführt zu werden.
Dies wird mittels des erfindungsgemäßen Verfah
rens so erreicht, daß nach der Bestimmung der DFT des
Kanals oder des Entzerrers Zwischenkomponenten durch
Interpolation zwischen die ursprünglichen Spektral
komponenten des Spektrums des Kanals oder des Entzer
rers berechnet werden, wobei durch Berechnung der in
versen DFT des dadurch erhaltenen, interpolierten
Entzerrerspektrums ein Entzerrer erhalten wird, der
länger als die Trainingsfolge ist.
Die praktische Bedeutung davon ist, daß die
Länge einer Periode der Trainingsfolge beinahe um die
Hälfte der früheren verkürzt werden kann, ohne daß
die Arbeitsleistung des Entzerrers abgeschwächt wird.
Wenn die Länge der Periode der Trainingsfolge
aber nicht verkürzt wird, so wird ein zweimal länge
rer Entzerrer als früher erhalten, mittels dessen
sogar die von einem schweren Kanal verursachten Ver
zerrungen effizient entzerrt werden können.
Die Erfindung wird jetzt mit Hilfe von Ausfüh
rungsbeispielen unter Bezugnahme auf Zeichnungen aus
führlicher erläutert, wobei
Fig. 1 eine Trainingsfolge zeigt, die aus
einem in Abständen von NT zu sendenden Impuls be
steht,
Fig. 2 einen in einem Empfänger erhaltenen
Realteil des Verhaltens eines Kanals für eine Im
pulsreihe der Fig. 1 zeigt, wenn das Impulsverhalten
des Kanals länger als NT ist,
Fig. 3 und 4 Phasen- und Gruppenlaufzeitver
halten des Kanals und Fig. 5 und 6 Gruppenlauf
zeitverhalten des Realteils des mittels des Grundver
fahrens berechneten Impulsverhaltens des Entzerrers
zeigen,
Fig. 7 ein Amplitudenspektrum des berechneten
Entzerrers zeigt, wenn der Abstand zwischen den Spek
tralkomponenten 1/NT ist,
Fig. 8 das Amplitudenspektrum des Kanals gemäß
Fig. 7 zeigt, wenn darin Zwischenkomponenten in Ab
ständen von 1/2NT interpoliert sind,
Fig. 9 den periodischen Realteil des Impuls
verhaltens des aus dem interpolierten Spektrum be
rechneten Entzerrers zeigt und
Fig. 10 das dem interpolierten Spektrum der
Fig. 9 entsprechende, entzerrte Gruppenlaufzeitver
halten ist.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die
Koeffizienten eines Transversalentzerrers in einem
Empfänger eines Datenübertragungssystems so bestimmt,
daß die diskrete Fourier-Transformation des Impuls
verhaltens des Entzerrers mittels einer durch einen
Kanal gesendeten Trainingsfolge entweder direkt oder
durch die DFT des Kanals bestimmt wird. Die Koeffizi
enten des Entzerrers werden durch inverse DFT aus der
DFT des Entzerrers erhalten. Die Neuheit des erfin
dungsgemäßen Verfahrens bezieht sich auf eine Behand
lung der DFT oder des Spektrums des Entzerrers oder
des Kanals vor der Berechnung der Koeffizienten.
Die allgemeine Struktur und Funktion des ei
gentlichen Übertragungssystems und des Transversal
entzerrers sind bekannt für den Fachmann, und dabei
wird zum Beispiel auf den obenerwähnten Artikel und
auf die US-Patentschrift 41 52 649 hingewiesen. Die
Erfindung kann auf die darin angeführten Entzerrer
oder auf andere geeignete Entzerrer angewendet wer
den.
Im obigen Artikel sind auch die Prinzipien des
Grundverfahrens zur Bestimmung der Koeffizienten
eines Transversalentzerrers beschrieben. Zur leich
teren Verständlichkeit der Erfindung wird im folgen
den jedoch über Grundprinzipien des Verfahrens be
richtet, bevor der eigentliche erfinderische Teil
beschrieben wird.
Es wird angenommen, daß das äquivalente Basis
band-Impulsverhalten des Übertragungskanals des Da
tenübertragungssystems mittels eines Transversalent
zerrers entzerrt werden muß, wobei der Anzapfungsab
stand (M/K) · T kleiner als oder gleich groß wie der
Symbolabstand T des Signals ist und die Anzahl der
Anzapfkoeffizienten NK/M ist.
Anfangs wird vor der Sendung der eigentlichen
Information eine periodische Trainingsfolge s(t) in
einer Periodenlänge NT gesendet. Das gesendete Signal
fließt durch den Kanal und wird bei einer Abtastfre
quenz (M/K) · T abgetastet.
Im Empfänger wird das ankommende Signal konti
nuierlich zur Beobachtung der periodischen Trainings
folge kontrolliert, und aus der empfangenen, perio
dischen Trainingsfolge wird eine Periode r(n) gesam
melt, wobei n = 0,1, . . ., NK/M.
Durch Berechnung der DFT der empfangenen Ab
tastwerte, d.h. der Periode r(n), kann die DFT, d.h.
das Frequenzverhalten U(k), des Kanals
U(k)=R(k)/S(k) (1)
in Frequenzpunkten 1/NT in gleichen Abständen be
stimmt werden, wobei R(k) die DFT der empfangenen
Trainingsfolge und S(k) die DFT der gesendeten Trai
ningsfolge ist.
Die DFT, d.h. das Frequenzverhalten C(k), des
Entzerrers kann jetzt durch Berechnen des Verhält
nisses
C(k)=B(k)/U(k)=B(k) · S(k)/R(k) (2)
erhalten werden.
Schließlich werden die Anzapfkoeffizienten des
Entzerrers durch Berechnung der inversen DFT von C(k)
erhalten. Das Resultat ist ein Entzerrer, bei dem die
Laufzeit, d.h. die zeitliche Länge, des Impulsverhal
tens gleich lang ist wie die Länge NT einer Periode
der Trainingsfolge.
Die genaue Weise zur Berechnung der DFT des
Kanals oder des Entzerrers für eine erfindungsgemäße
Interpolation ist jedoch nicht wesentlich bei der Er
findung.
Das Grundverfahren wird im folgenden graphisch
veranschaulicht, und zwar wird einfachheitshalber an
genommen, daß die Periode der Trainingsfolge s(t) von
einem Impuls gebildet wird, und daß Impulse in Ab
ständen von N Symbolen gesendet werden, wie in Fig.
1 gezeigt wird.
Wenn die Länge des Impulsverhaltens des Kanals
kleiner als NT ist, wird das Impulsverhalten u(t) des
Kanals direkt im Empfänger erhalten. Aus der diskre
ten Fourier-Transformation U(k) des Impulsverhaltens
u(k) kann dann direkt ein Entzerrer berechnet werden,
dessen Impulsverhalten im allgemeinen völlig inner
halb der Laufzeit NT angebracht werden kann, wobei er
fähig ist, auch zufällige, nicht-periodische Daten zu
entzerren.
Im Fall eines sehr schweren Kanals kann das Im
pulsverhalten des Kanals länger als NT sein, wobei
die Verhalten nacheinanderfolgender Perioden (in die
sem Fall Impulse) der Trainingsfolge sich im Empfän
ger falten, wie in Fig. 2 veranschaulicht wird. Dann
kann der Kanal z.B. das Phasenverhalten der Fig. 3
und das Gruppenlaufzeitverhalten der Fig. 4 aufwei
sen. Das Impulsverhalten und das Gruppenlaufzeitver
halten des aus dem Grundverfahren resultierenden Ent
zerrers sind in Fig. 5 und 6 gezeigt. Das Impuls
verhalten eines solchen Entzerrers kann nicht so ver
schoben werden, daß es sich ganz innerhalb der Lauf
zeit NT befinden würde.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zuerst
die DFT U(k) des Kanals und/oder die DFT C(k) des
Entzerrers entweder gemäß dem bekannten Grundverfah
ren oder alternativ gemäß irgendeiner Modifikation
davon bestimmt.
Danach wird durch Interpolation zwischen die
ursprünglichen Spektralkomponenten der DFT des Kanals
oder des Entzerrers beispielsweise eine Zwischenkom
ponente bestimmt, wobei der Abstand der Spektralkom
ponenten (des Spektrums) der interpolierten DFT 1/2NT
ist, wie in Fig. 7 und 8 veranschaulicht wird.
Wenn das zu interpolierende Spektrum das Ent
zerrerspektrum C(k) war, werden schließlich durch
inverse DFT des interpolierten Entzerrerspektrums
C′(k) die Anzapfkoeffizienten des Entzerrers berech
net, deren Anzahl jetzt 2N Stück ist. Die zeitliche
Länge des resultierenden Entzerrers ist somit 2NT,
d.h. zweimal länger als ohne Interpolation, wie auch
die "Dynamik" der Laufzeit, d.h. der Entzerrer kann
die Laufzeiten des Kanals im Bereich 0-2NT behandeln.
Wenn das zu interpolierende Spektrum das Spek
trum U(k) des Kanals war, so wird zuerst ein neues
Entzerrerspektrum C′(k) = B(k)/U′(k) berechnet, aus
dem dann die Anzapfkoeffizienten in der obenbeschrie
benen Weise zu berechnen sind.
Im folgenden werden verschiedene Interpola
tionstechniken studiert. Das Spektrum des Kanals und
des Entzerrers ist komplex, weshalb auch Real- und
Imaginärteile für die Zwischenkomponenten zu bestim
men sind. Die einfachste Weise wäre, die Real- und
Imaginärteile der Zwischenkomponenten direkt aus den
Real- und Imaginärteilen der ursprünglichen Spektral
komponenten zu interpolieren. In dieser Weise wird
auch ein Entzerrer in der Länge 2NT erhalten, aber je
nach der Interpolationsweise kann das Resultat mehr
oder weniger fehlerhaft sein, und dazu ist es im all
gemeinen unmöglich, die richtige Phase einer Zwi
schenkomponente zu folgern.
In der primären Ausführungsform der Erfindung
werden auch zuerst die Amplitude A(k) und die Phase
P(k) der Spektralkomponenten des Spektrums des Kanals
oder des Entzerrers bestimmt und die Phasen der Zwi
schenkomponenten mittels einer Phasenfunktion gefol
gert oder die Amplitude und Phase der Zwischenkompo
nenten mittels einer Amplitudenfunktion interpoliert.
Die Amplituden der Zwischenkomponenten können
direkt aus den Amplituden von zwei jeweils neben
einanderliegenden, ursprünglichen Komponenten des
Spektrums (vgl. Fig. 7) des ursprünglichen Entzer
rers oder Kanals bestimmt werden, zum Beispiel durch
Interpolation gemäß der folgenden Approximation
Das Berechnen der Phase der Zwischenkomponenten
ist jedoch nicht eindeutig, denn die Phasenwerte der
mittels der Arctan-Operation berechneten Spektralkom
ponenten befinden sich zwischen π und -π und enthal
ten diskontinuierliche Stellen. Aus den berechneten
Phasenwerten ist es möglich, eine kontinuierliche
Phasenfunktion zu bilden, und zwar durch Hinzufügung
eines geeigneten Multiplums von 2π zu jedem Phasen
wert, wenn die Abtastwerte sich so nahe einander be
finden, daß die Diskontinuitäten beobachtet werden
können. Wenn der Entzerrer sehr kurz und der Kanal
sehr verzerrt ist, kann die Variation der Gruppen
laufzeit des Kanals größer sein als die zeitliche
Länge des Entzerrers. Also kann die Phasendifferenz
zwischen zwei nebeneinanderliegenden Frequenzpunkten
größer als 2π sein, was es im allgemeinen unmöglich
macht, zu bestimmen, welches Multiplum von 2π zu dem
berechneten Phasenwert hinzugefügt werden sollte.
Auf der Basis der Fig. 3 ist es beispielsweise nicht
möglich, sicher zu sagen, ob der richtige Wert der
Phase der aus den ursprünglichen Phasen P1 und P2 in
terpolierten Zwischenkomponente Px oder Py ist. Daraus
folgt ein verzerrtes und überfaltetes Impulsverhalten
des Entzerrers.
In der primären Ausführungsform der Erfindung
wird somit das Gruppenlaufzeitverhalten des Kanals
aus den Phasen der ursprünglichen Komponenten berech
net. Die Gruppenlaufzeit G(f) wird im allgemeinen
bestimmt, wobei P(f) die Phase des Spektrums des Ka
nals ist. Im Fall von diskreten Frequenzpunkten kann
der Wert von G(k) in verschiedenen Frequenzpunkten
approximiert werden
Beim Berechnen der Gruppenlaufzeit des Kanals
können die Undeutlichkeiten gelöst werden, weil das
Benehmen der Gruppenlaufzeit des Kanals mit einer
gewissen Genauigkeit bekannt ist. Zum Beispiel die
Laufzeit einer Telefonverbindung als Funktion der
Frequenz bildet eine von ihrer Natur parabolische
Funktion, die von der Mitte eines Frequenzbandes
gegen die Kanten zunimmt und keine abrupten Ände
rungsstellen enthält. Dazu ist der Kanal kausal, was
bedeutet, daß negative Laufzeiten unmöglich sind.
Durch Ausnutzung dieser bekannten Tatsachen des
Kanals ist es möglich, erfindungsgemäß mittels der
Formel (7) eine eindeutige Gruppenlaufzeitfunktion
G(k) aus der diskreten Fourier-Transformation U(k)
des Kanals zu bilden, wenn angenommen wird, daß die
Gruppenlaufzeit sich zwischen zwei bekannten Fre
quenzpunkten nicht mehr als ein bestimmter Höchstwert
ändern kann. Durch Hinzufügung eines Multiplums von
2π zu den Werten nach der Diskontinuitätsstelle und
durch Wählen des Werts, der der Kurve der angenomme
nen Laufzeitfunktion am besten folgt, ist es möglich,
die Laufzeit der ursprünglichen Komponenten und dar
aus die Phase mit größter Wahrscheinlichkeit zu lö
sen. Aus Fig. 10 ist es zum Beispiel bekannt, daß
der richtige Graph der Gruppenlaufzeit die in gebro
chener Linie gezeichnete Verlängerung D sein muß und
nicht der in einheitlicher Linie gezeichnete Lauf
zeitabschnitt E, weshalb der zwischen G1 und G2 inter
polierte Laufzeitwert auch Gx sein muß und nicht Gy.
Das Berechnen der Gruppenlaufzeitfunktion wird
vorzugsweise bei der DC-Frequenz oder einer anderen
Frequenz angefangen, bei der die Gruppenlaufzeit
klein angenommen wird, und dann wird separat gegen
die beiden Kanten des Bandes fortgeschritten.
Wenn die zu interpolierende DFT die DFT des
Entzerrers ist, kann die Phase P(k) der Zwischenkom
ponenten jetzt direkt gefolgert oder in jedem dis
kreten Frequenzpunkt zum Beispiel gemäß der folgenden
Approximation interpoliert werden.
Danach werden die Real- und Imaginärteile des
interpolierten Entzerrerspektrums C′(k) = 1/U′(k)
berechnet
re[C′(k+½)]=A(k+½) · cos[P(k+½)]
Im[C′(k+½)]=A(k+½) · sin[P(k+½)]
Die Anzahl der Anzapfkoeffizienten des Entzer
rers ist jetzt 2N und sie werden in einer üblichen
Weise durch Berechnen der inversen DFT des inter
polierten Entzerrerspektrums C′(k) erhalten. Das Re
sultat ist ein Entzerrer, dessen Länge 2NT ist, wie
zum Beispiel in Fig. 14 veranschaulicht wird.
Oben wurden die Länge des Entzerrers und die
Anzahl der Koeffizienten als Beispiel verdoppelt,
aber im allgemeinen kann die Anzahl der Koeffizienten
auf das x-fältige erhöht werden, wobei x 0.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert nur
eine kleine Berechnungsleistung und ist somit durch
Ändern des Berechnungsprogramms der Koeffizienten
schon in den existierenden Transversalentzerrern
leicht ausführbar.
Obgleich einige vorteilhafte Interpolations
weisen oben beschrieben worden sind, können auch an
dere Interpolationsweisen verwendet werden, ohne daß
von dem Schutzumfang der Erfindung abgewichen wird.
Die Beschreibung und die dazu gehörenden Zeichnungen
sind auch nur beabsichtigt, die Erfindung zu veran
schaulichen. Was die Einzelheiten betrifft, kann das
erfindungsgemäße Verfahren im Rahmen der beigefügten
Patentansprüche variieren.
Claims (9)
1. Verfahren zur Bestimmung der Koeffizienten
eines Transversalentzerrers in einem Empfänger eines
Datenübertragungssystems, und zwar so, daß eine be
kannte, periodische Datenfolge durch einen Übertra
gungskanal gesendet wird, daß die diskrete Fourier-
Transformation C(k) des Entzerrers mittels der emp
fangenen Datenfolge entweder direkt oder durch die
diskrete Fourier-Transformation U(k) des Kanals be
rechnet wird und daß die Koeffizienten des Entzerrers
durch inverse, diskrete Fourier-Transformation aus
der erwähnten, diskreten Fourier-Transformation C(k)
des Entzerrers berechnet werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Anzahl der Spek
tralkomponenten der diskreten Fourier-Transformation
des Entzerrers oder des Kanals so erhöht wird, daß
Zwischenkomponenten vor der Berechnung der erwähnten,
inversen diskreten Fourier-Transformation zwischen
die ursprünglichen Spektralkomponenten interpoliert
werden.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzahl der
Spektralkomponenten durch Interpolation einer Zwi
schenkomponente zwischen jeweils zwei nebeneinander
liegende, ursprüngliche Spektralkomponenten verdop
pelt wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß Real- und
Imaginärteile der Zwischenkomponenten aus den Real-
und Imaginärteilen der ursprünglichen Komponenten
interpoliert werden.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß es die
Berechnung der Phase der ursprünglichen Komponenten
und die Lösung der Phase der Zwischenkomponenten auf
der Basis der Phase der ursprünglichen Komponenten
enthält.
5. Verfahren nach Patentanspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren die
Berechnung der Amplitude und Phase der ursprünglichen
Komponenten, die Berechnung der Amplitude und Phase
der Zwischenkomponenten durch Interpolation aus den
ursprünglichen, und die Berechnung der Real- und Ima
ginärteile der Zwischenkomponenten aus den interpo
lierten Amplituden und Phasen enthält.
6. Verfahren nach Patentanspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren die
Berechnung der Amplitude und Phase der ursprünglichen
Komponenten, die Berechnung der Amplitude der Zwi
schenkomponenten durch Interpolation aus den ur
sprünglichen, die Berechnung der Gruppenlaufzeitwerte
des Kanals mit Hilfe der ursprünglichen Phasenwerte,
die Berechnung der Phasen der Zwischenkomponenten mit
Hilfe der erwähnten Gruppenlaufzeitwerte sowie die
Bestimmung der Real- und Imaginärteile der Zwischen
komponenten aus den dafür berechneten Amplituden und
Phasen enthält.
7. Verfahren nach Patentanspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bestimmung der
Gruppenlaufzeit des Übertragungskanals die folgenden
Phasen enthält:
- a) die Berechnung der Phase der Übertragungs funktion des Übertragungskanals mittels der Arctan- Operation, die Phasenwerte zwischen -π und π gibt,
- b) die Bildung einer kontinuierlichen Phasen funktion aus den berechneten Phasenwerten durch Hin zufügung eines geeigneten Ganzzahlmultiplums von 2π zu jedem ursprünglichen Phasenwert und die Berechnung der Gruppenlaufzeitwerte des Übertragungskanals mit tels numerischer Derivation aus den Werten der konti nuierlichen Phasenfunktion, wobei zu dem richtigen Multiplum von 2π das Multiplum gewählt wird, das einen Gruppenlaufzeitwert ergibt, der zusammen mit den in den vorhergehenden Frequenzpunkten berechneten Gruppenlaufzeitwerten der angenommenen Gruppenlauf zeitfunktion des Übertragungskanals am besten folgt.
8. Verfahren nach Patentanspruch 6 oder 7, da
durch gekennzeichnet, daß beim Berech
nen der Gruppenlaufzeitwerte an undeutlichen Stellen,
wie an Diskontinuitätsstellen oder an abrupten Ände
rungsstellen, der Wert gelöst wird, der sich dem vor
hergehenden Frequenzpunkt gegenüber innerhalb be
stimmter Grenzwerte oder nächst daran befindet.
9. Verfahren nach Patentanspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zu dem richtigen
Multiplum von 2π das Multiplum gewählt wird, das den
Gruppenlaufzeitwert ergibt, der sich am wenigsten von
dem in dem vorhergehenden Frequenzspektrum berechne
ten Gruppenlaufzeitwert abweicht.
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