DE3934327C1 - - Google Patents
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-
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsreibungskupplung
mit mindestens zwei Lamellensätzen, mit einem als Nabe
ausgebildeten ersten Kupplungsteil und einem als Gehäuse
ausgebildeten, wenigstens teilweise mit einer viskosen
Flüssigkeit gefüllten zweiten Kupplungsteil, wobei die
sich radial überlappenden Lamellen der beiden Lamellen
sätze wechselweise verbaut und jeweils mit dem ersten oder
zweiten Kupplungsteil drehfest verbunden sind und die
Lamellen eines ersten Lamellensatzes mit radial gerich
teten, zum Lamellenrand offenen, Lamellen-Segmente
bildenden Schlitzen versehen sind und die an der Ober
fläche der gegenüberliegenden Lamelle schabende, radial
verlaufende Kanten aufweisen.
Aus der DE-PS 38 28 421 und der DE-PS 38 28 422 ist eine
Viskokupplung mit jeweils einem Satz von geschlitzten
Lamellen bekannt, bei denen durch die radial verlaufenden
Schlitze Segmente ausgebildet werden, deren radial ver
laufende Kanten mit Knickkanten oder Abknickungen versehen
sind. Desweiteren sind Flüssigkeitsreibungskupplungen
bekannt, bei denen geschlitzte Lamellen verwendet werden,
welche mit Schabekanten an den Schlitzränder in Form von
Verdickungen (DE-PS 36 32 283) ausgestattet sind. Hier
durch wird jeweils eine Verbesserung des Übergangs vom
normalen Arbeitsmodus zum Hump-Modus bewirkt. Der Begriff
des Hump-Modus ist in der Fachwelt bekannt und wird zur
Beschreibung des Zustandes verwendet, in dem die Lamellen in
Reibkontakt zueinander kommen. Die Schabekante der
Schlitzränder sorgt dafür, daß der Flüssigkeitsfilm auf
der Planfläche der anderen Lamelle nach dem Prinzip eines
Scheibenwischers abgestreift wird. Durch die abgetragenen
Partikel, die durch den Reibkontakt entstehen, wird jedoch
ein Kugellagereffekt erzeugt, der zu einer Reduzierung der
Drehmomentübertragungskapazität führt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Flüssigkeitsreibungskupplung mit einem schnelleren
Übergang in den Hump-Modus zu schaffen und das im
Hump-Modus übertragbare Drehmoment zu erhöhen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
zwischen den Schlitzen ausgebildeten Segmente der Lamellen
alle unter einem in Größe und Richtung gleichen Winkel zur
Radialebene geschränkt sind.
Durch die Schränkung der Segmente wird auf Grund der durch
die Strömungsdynamik erbrachten Kraftkomponente eine
höhere Anpreßkraft auf die korrespondierenden Lamellen und
ein beschleunigter Übergang in den Hump-Modus erreicht.
Die Anpreßkraft ist dabei eine Funktion der Rotations
geschwindigkeit, d. h. sie nimmt mit erhöhter Rotations
geschwindigkeit zu. Gleichzeitig wird durch die Linien
berührung der auskragenden Kanten der Segmente eine ört
liche Überhitzung der viskosen Flüssigkeit bei Rotation
vermieden.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Lamellen mit den geschränkten Segmenten in axialer Folge
gleichgerichtet angeordnet sind.
Durch die gleichgerichteten Lamellen eines Lamellensatzes
wird eine erhöhte Anpreßkraft auf die benachbarten Lamel
len des zweiten Lamellensatzes erzielt und ein Pumpeffekt
auf die viskose Flüssigkeit in einer Axialrichtung er
reicht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Lamellen mit den geschränkten Segmenten in axialer
Folge paarweise entgegengerichtet angeordnet sind. Durch
diese Ausführung liegen immer zwei entgegengerichtete
Lamellen an einer korrespondierenden Lamelle des zweiten
Lamellensatzes an und verhindern eine Auswölbung der
Lamelle durch gleichmäßige Seitenandruckkräfte.
Hierdurch wird auch eine Erhöhung der Anpreßkraft auf die
Lamellen des zweiten Lamellensatzes erzielt. Obwohl nur
jede zweite Lamelle des zweiten Lamellensatzes auf diese
Weise beeinflußt wird, wird insgesamt eine bessere Dreh
momentübertragung erzielt.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Lamellen mit den geschränkten Segmenten in axialer
Folge teilweise gleichgerichtet und teilweise
entgegengerichtet angeordnet sind.
Durch die Kombination der beiden bisher genannten Aus
führungen ist eine alternative Ausgestaltung der Flüssig
keitsreibungskupplung mit einer höheren Anpreßkraft ohne
Pumpeffekt möglich.
Die Zuordnung der geschränkten Lamellen eines Lamellen
satzes kann wahlweise zur Kupplungsnabe oder zum Kupp
lungsgehäuse erfolgen.
Zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Flüssigkeits
reibungskupplung sind in den nachfolgenden Zeichnungen
dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Flüssigkeitsreibungskupplung mit einem ge
schränkten Lamellensatz,
Fig. 2 eine weitere Ausführung der Flüssigkeits
reibungskupplung mit geschränkten Lamellen,
Fig. 3 eine einzelne Lamelle der Flüssigkeitsreibungs
kupplung,
Fig. 4 ein Antriebsschema für ein vierradgetriebenes
Fahrzeug,
Fig. 5 ein Antriebsschema entsprechend Fig. 4, wobei
jedoch die Hinterräder über einen Torque-Splitter
antreibbar sind.
ln den Fig. 1, 2 ist eine Flüssigkeitsreibungskupplung
1 dargestellt, welche eine Kupplungsnabe 2 aufweist, die
über zwei Gleitlager gegenüber dem Kupplungsgehäuse 3 ab
gestützt und über ein Vielkeilprofil mit der Antriebswelle
verbunden ist. Der Innenraum der Flüssigkeitsreibungskupp
lung ist über zwei Dichtungen 4, 5 abgedichtet. Das Kupp
lungsgehäuse 3 weist eine äußere Verzahnung 6 auf, über
die der Antrieb erfolgt.
Der Kupplungsnabe 2 sind in diesem Fall die axial begrenzt
beweglichen Innenlamellen 7 zugeordnet, welche wechsel
weise mit den Außenlamellen 10 des Kupplungsgehäuses 3
verbaut sind. Die Innenlamellen 7 sind über eine Innen
verzahnung 8 mit der korrespondierenden Verzahnung 9 der
Kupplungsnabe 2 drehfest verbunden. Die Außenlamellen 10
sind über eine Außenverzahnung 11 mit der korrespondier
enden Verzahnung 12 des Kupplungsgehäuses 3 drehfest ver
bunden und werden über Distanzringe 13 auf Abstand gehal
ten. Die Außenlamellen 10 sind plan und geschlitzt aus
geführt. Die durch die geschlitzten Innenlamellen 7 aus
gebildeten Segmente 14 sind einheitlich in einer Richtung
verschränkt. Die Innenlamellen 7 liegen einseitig an den
benachbarten Außenlamellen 10 des Kupplungsgehäuses 2 an,
wobei gegenüber herkömmlichen Viskokupplungen schon eine
Verbesserung im Hump-Verhalten durch den Selbstreinigungs
effekt und die auf die Lamellen wirkende axial gerichtete
Kraftkomponente erreicht wird.
In der Fig. 2 sind die Innenlamellen 7 der Kupplungsnabe
2 in axialer Richtung paarweise entgegengerichtet mit
ihren geschränkten Segmenten 14 angeordnet. Durch die
beidseitige Anlage der Innenlamellen 7 an eine Außen
lamelle 10 wird eine höhere Anpreßkraft erreicht und eine
Auswölbung der Außenlamelle 10 vermieden. Gleichzeitig ist
bei dieser Ausführung sichergestellt, daß die Verteilung
der viskosen Flüssigkeit gleichmäßig erfolgt.
In Fig. 3 ist eine Innenlamelle 7 dargestellt, die eine
zentrale Bohrung 15 besitzt. In der Bohrung 15 ist eine
Innenverzahnung 8 angebracht, mit der sie in der Ver
zahnung 9 der Kupplungsnabe 2 drehfest aber axial ver
schiebbar aufgenommen ist. Es ist erkennbar, daß umfangs
verteilt radial verlaufende Schlitze 16 vorgesehen sind,
die zur Umfangskante 17 hin offen sind. Die Segmente 14
sind wie in den Fig. 1, 2 ersichtlich, in einer
Richtung gleichsinnig gegenüber der Radialebene geschränkt.
Ein Antriebsschema für ein vierradbetriebenes Fahrzeug
ergibt sich aus der Fig. 4. Es handelt sich um ein Fahr
zeug 18 mit einem quer eingebauten Motor-Getriebe-Aggregat
19. Die Vorderräder 20 sind über ein Mittendifferential
21, ein Vorderachsdifferential 22 und vordere Seitenwellen
23 angetrieben. Die Abzweigung des Antriebes der Hinter
räder 24 erfolgt vom Mittendifferential 21 über die
Längswelle 25, das Hinterachsdifferential 26 und hintere
Seitenwellen 27. Einzelne oder alle der dargestellten
Differentiale 21, 22, 26 können entsprechend der selbst
tätig wirkenden Flüssigkeitsreibungskupplung nach Fig. 1
ausgebildet sein oder aber beispielsweise bei einer
anderen Ausführungsform könnte das Mittendifferential 21
durch eine Kupplung 1, wie sie in der Fig. 1 dargestellt
ist, ersetzt werden.
Beim Antriebsschema nach Fig. 5 ist die Anwendung auf ein
vierradgetriebenes Kraftfahrzeug 18 dargestellt, bei dem
das sperrbare Hinterachsdifferential durch einen Torque-
Splitter 28 ersetzt ist. Dieser umfaßt ein drehend ange
triebenes Gehäuse 29, dem die Außenlamellen 30, bevorzugt
zwei Sätze, zugeordnet sind. Es sind zwei getrennte Naben
vorgesehen, von denen eine mit der hinteren Seitenwelle 27
des linken Hinterrades 24 und die andere mit dem rechten
Hinterrad 24 drehfest verbunden ist. Den Naben sind je
weils Innenlamellen 31 entsprechend der Erfindung zuge
ordnet. Der Torque-Splitter 28 vereinigt Differential
wirkung und Sperrung wie eine Flüssigkeitsreibungskupplung.
Claims (6)
1. Flüssigkeitsreibungskupplung mit mindestens zwei
Lamellensätzen, mit einem als Nabe ausgebildeten
ersten Kupplungsteil und einem als Gehäuse ausge
bildeten, wenigstens teilweise mit einer viskosen
Flüssigkeit gefüllten zweiten Kupplungsteil, wobei
die sich radial überlappenden Lamellen der beiden
Lamellensätze wechselweise verbaut und jeweils mit
dem ersten oder zweiten Kupplungsteil drehfest
verbunden sind und die Lamellen eines ersten La
mellensatzes mit radial gerichteten, zum Lamel
lenrand offenen, Lamellen-Segmente bildenden
Schlitzen versehen sind und die an der Oberfläche
der gegenüberliegenden Lamelle schabende, radial
verlaufende Kanten aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen den Schlitzen (16) ausgebildeten
Segmente (14) der Lamellen alle unter einem in
Größe und Richtung gleichen Winkel zur Radialebene
geschränkt sind.
2. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellen mit den geschränkten Segmenten
(14) in axialer Folge gleichgerichtet angeordnet
sind.
3. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellen mit den geschränkten Segmenten (14)
in axialer Folge paarweise entgegengerichtet
angeordnet sind.
4. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellen mit den geschränkten Segmenten (14)
in axialer Folge teilweise gleichgerichtet und
teilweise entgegengerichtet angeordnet sind.
5. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Lamellensatz der Kupplungsnabe (2) zuge
ordnet ist.
6. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Lamellensatz dem Kupplungsgehäuse (3)
zugeordnet ist.
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