DE3924656C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Streuvorrichtung zum
Verteilen von granuliertem, mit einer Flüssigkeit
angefeuchtetem Streugut, welches zentral auf einen
um eine vertikale Achse rotierenden Streuteller
aufgebracht wird, dessen Oberseite mit etwa radial
verlaufenden Wurfschaufeln versehen ist, die jeweils
einen zu ihrer Beaufschlagungsseite hin offenen
Querschnitt aufweisen.
Eine derartige Streuvorrichtung ist in der DE
30 50 355 C2 beschrieben. Der dort verwendete Streu
teller besitzt auf seiner Oberseite sich radial
erstreckende Wurfschaufeln mit konstanter Schaufel
höhe, deren oberer Rand zur Beaufschlagungsseite
hin umgebogen ist. Dem umgebogenen Schaufelrand
kommt dabei die Aufgabe zu, das von der Wurfschaufel
erfaßte Streugut zu bündeln, bevor es den Streuteller
verläßt. Während das Streugut in radialer Richtung
die Wurfschaufeln durchströmt, kommt es infolge
des Rotationsimpulses auch zu vertikalen Schwingungen
der Streugutpartikel, derart daß der Streugutstrahl
wellenförmig verläuft. Die Folge davon ist ein
hinsichtlich seiner Richtung unkontrollierter Streu
gutaustritt aus der Wurfschaufel und damit ein
unregelmäßiges Streubild.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, durch eine geeignete konstruktive
Ausbildung der Wurfschaufeln einen gebündelten
Streugutstrahl beim Austritt aus den Schaufeln
zu erzeugen, welcher parallel zur Ebene des Streutel
lers verläuft.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der offene Querschnitt etwa halbkreisförmig ist,
daß die Wurfschaufeln jeweils einen zu ihrer Beaufschlagungsseite hin offenen etwa halbkreisför migen Querschnitt aufweisen,
daß ein radialer Innenabschnitt jeder Wurfschaufel als Mischstrecke mit einer in radialer Richtung nach außen abnehmend verlaufenden Schaufelhöhe ausgebildet ist und
daß ein radialer Außenabschnitt jeder Wurfschaufel als Beruhigungsstrecke mit einer im wesentlichen gleichbleibend verlaufenden Schaufelhöhe ausgebildet ist, welche jener am Ausgang der Mischstrecke entspricht.
daß der offene Querschnitt etwa halbkreisförmig ist,
daß die Wurfschaufeln jeweils einen zu ihrer Beaufschlagungsseite hin offenen etwa halbkreisför migen Querschnitt aufweisen,
daß ein radialer Innenabschnitt jeder Wurfschaufel als Mischstrecke mit einer in radialer Richtung nach außen abnehmend verlaufenden Schaufelhöhe ausgebildet ist und
daß ein radialer Außenabschnitt jeder Wurfschaufel als Beruhigungsstrecke mit einer im wesentlichen gleichbleibend verlaufenden Schaufelhöhe ausgebildet ist, welche jener am Ausgang der Mischstrecke entspricht.
Diese Schaufelform ermöglicht im Bereich der Misch
strecke eine besonders heftige Querschwingung der
Streugutpartikel, deren vertikale Komponente infolge
der Schaufelform und der Rotationsbewegung besonders
ausgeprägt ist. Diese Schwingung dient der innigen
Durchmischung des trockenen granulierten Taustoffs
mit der erst bei dessen Aufbringen auf den Streuteller
zugemischten Flüssigkeit. Durch die Verringerung
der Schaufelhöhe im Bereich der Mischstrecke ergibt
sich eine entsprechende Reduzierung des Durchtritt
querschnitts und damit eine zunehmende Dämpfungswirkung
auf das Streugut, so daß dessen Schwingungsamplituden
rasch abnehmen. Erst im Bereich der Beruhigungsstrecke
kommt die Querschwingung, bezogen auf die radiale
Transportrichtung, praktisch gänzlich zum Stillstand.
Es entsteht ein in der Wurfschaufelmitte gebündelter,
geradlinig verlaufender und auch geradlinig aus
der Wurfschaufel austretender Streugutstrahl, welcher
große gegen Windeinflüsse stabile Wurfweiten zuläßt,
bevor er sich auflöst, so daß ein regelmäßiges,
wiederholbares Streubild erzielbar ist.
Die erfindungsgemäße Schaufelform verbindet also
eine Steigerung des Durchmischungseffekts mit einer
Verbesserung des Streubilds, beides Zielsetzungen,
welche gemeinhin als Voraussetzungen für einen
sparsamen und dennoch wirkungsvollen Streuguteinsatz
erkannt werden.
Ein optimierter Wurfschaufelquerschnitt für eine
Mischung aus z.B. Sole und Salzkristallen ergibt
sich nach einem erfindungsgemäßen Vorschlag dadurch,
daß die Länge des Außenabschnitts wenigstens das
3-fache seiner Schaufelhöhe beträgt. Dabei stellt
das 5- bis 8-fache der Schaufelhöhe eine besonders
günstige Ausgestaltung dar. Diese Ausführungsform
bringt es mit sich, daß die Endabschnitte der Wurf
schaufeln über den Rand eines herkömmlichen Streu
tellers hinausragen. Für die Funktion der Streuvor
richtung hat dies jedoch keinen negativen Einfluß.
Um bei besonders hohen Streugutmengen Verstopfungen
im Bereich des Außenabschnitts der Wurfschaufeln
zu vermeiden, ist nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung
vorgesehen, daß der obere Randbereich des Außenab
schnitts zum Schaufelende hin ausgeschnitten ist.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung wird eine
zusätzliche Verbesserung des Durchmischungseffekts
bei gattungsgemäßen Streuvorrichtungen, bei denen
im Zentrum des Streutellers ein nach oben konisch
verjüngter Prallkörper drehfest angeordnet ist,
dadurch erzielt, daß die benachbarten Enden der
Wurfschaufeln mit Abstand vom tellerseitigen Umfang
des Prallkörpers angeordnet sind. Bei dieser Aus
führungsform ergibt sich in der Umlenkzone zwischen
Prallkörper und den inneren Enden der Wurfschaufeln
ein erhöhter Durchmischungseffekt, da das dort
auftretende Streugut durch die Reibung mit der
Oberfläche des rotierenden Streutellers mitgerissen
und demzufolge zusätzlich umgewälzt wird.
Dieser Effekt, aber auch die weiter oben beschriebenen
Einwirkungen beim Transport des Streuguts durch
die Wurfschaufeln konnten durch umfangreiche systema
tische Versuche nachgewiesen werden, wobei die
beiden Fraktionen "Sole" und "trockenes Taustoff
granulat" durch unterschiedliche Farbgebung beobachtet
wurden. Dabei hat sich unter anderem gezeigt, daß
erst im Bereich der Beruhigungsstrecke die angestrebte
vollkommene Durchmischung erreicht ist. Außerdem
konnte beobachtet werden, daß dem Streugutstrang
infolge der halbkreisförmigen Ausbildung des Wurf
schaufelquerschnitts ein Drall verliehen wird.
Dadurch ergibt sich eine besonders stabile Wurfbahn
der den Strang bildenden Streugutpartikel.
Im Rahmen der Erfindung versteht sich von selbst,
daß die Abmessungen der Wurfschaufeln von der Art
des Streuguts, nämlich dessen Dichte, Körnung,
Flüssigkeitsanteil oder dergleichen abhängen. Es
ist jedoch wesentlich, daß die Wurfschaufelhöhe
im Eingangsbereich der Meßstrecke deutlich über
den Erfordernissen bei maximalem Streugutdurchsatz
liegt, während die Wurfschaufelhöhe im Bereich
der Beruhigungsstrecke den ungehinderten Streugut
durchtritt gerade noch zuläßt. Hierdurch wird ein
gradlinig austretender Streugutstrahl erzielt.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Wurfschaufel mit
drei Querschnitten A, B und C,
Fig. 2 einen radialen Schnitt durch einen Streuteller
mit einer Wurfschaufel gemäß Fig. 1 in der
Seitenansicht und
Fig. 3 ein Geschwindigkeitsdiagramm bezogen auf
ein Streugutteilchen während seines Durchlaufs
durch eine Wurfschaufel.
Die Figuren der Zeichnung zeigen ein Ausführungs
beispiel für eine Wurfschaufel 1, etwa im Maßstab
1 : 2. Den Querschnittsverlauf der Wurfschaufel von
innen nach außen verdeutlichen die Schnitte A,
B und C zu den in Fig. 1 eingezeichneten zugehörigen
Schnittebenen A-A, B-B und C-C. Die Schnittebene
B-B stimmt mit einer Übergangsebene Ü zwischen
einem Innenabschnitt 2 und einem Außenabschnitt
3 der Wurfschaufel 1 überein. Während im Bereich
des Innenabschnitts 2, der als sogenannte Mischstrecke
wirkt, noch heftige Querschwingungen im Streutgutfluß
vorhanden sind, kommt es im Bereich des Außenab
schnitts 3, der sogenannten Beruhigungsstrecke,
zu einer Dämpfung dieser Querschwingungen, so daß
durch den Austrittsquerschnitt der Wurfschaufel
1 ein geradliniger Streugutstrahl S austritt.
In einer Variante zur Querschnittsform der Wurfschau
feln können deren Längsränder, wie am Beispiel
des Querschnitts B strichliert gezeichnet, nach
innen umgebogen sein. Hierdurch lassen sich eine
stärkere Bündelung und ein erhöhter Drall des Streu
gutstrahls erzielen.
In Fig. 2, welche die Wurfschaufel 1 in der Seiten
ansicht mit Blick in den Schaufelhohlraum zeigt,
ist schematisch, nämlich durch eine strichpunktierte
Linie L, der Verlauf eines Streugutpartikels im
Streugutstrahl zwischen dem Eintrittsquerschnitt
E und dem Austrittsquerschnitt F der Wurfschaufel
1 dargestellt. Die Schleifen der Linie L im Inneren
der Wurfschaufel 1 entsprechen etwa den Amplituden
einer zum austretenden Streugutstrahl S quer ver
laufenden Schwingung. Diese führt im Bereich des
Innenabschnitts 2 zu einer erhöhten Durchmischung
der beiden Streugutkomponenten, z.B. Sole und Tausalz.
Eine noch nicht homogene Mischung aus diesen zwei
Komponenten gelangt aus einer nicht dargestellten
Schütte in den Ringraum zwischen dem Eintrittsquer
schnitt E der Wurfschaufeln 1 und einem konischen
Prallkörper 4, welcher zentral auf einen ebenen
Streuteller 5 befestigt ist. Letzterer, sowie der
Prallkörper 4 sind durch gestrichelte Linien ange
deutet. In der Praxis verläuft die Ebene des Streu
tellers 5 schräg zu dessen Rotationsachse R, in
der Weise, daß die Oberseite des Streutellers 5
einen geringfügig unter 90° liegenden Winkel (z.B.
84°) mit der Rotationsachse R einschließt. Lediglich
aus Gründen der Zeichnungsvereinfachung wurde ein
senkrecht zur Rotationsachse R verlaufender Streuteller
5 dargestellt.
In einer konkreten Ausführungsform beträgt die
Länge der Wurfschaufeln etwa 280 mm, der Radius
des Streutellers etwa 300 mm, wobei die Wurfschaufeln
so angeordnet sind, daß sie mit ihren Endabschnitten
7 etwa 50 mm über den Streutellerrand überstehen.
Nach Fig. 1 ist erkennbar, daß die Querschnittsform
der Wurfschaufeln etwa halbkreisförmig ausgebildet
ist, wobei der Durchmesser ausgehend vom Eingangs
querschnitt E bis zur Übergangsebene Ü abnimmt.
Dies zeigt ein Vergleich zwischen dem eingangsnahen
Querschnitt A und dem Querschnitt B der Wurfschaufel
1 in der Übergangsebene Ü. Um der Verstopfungsgefahr
entgegenzuwirken, ist der obere Randbereich des
Außenabschnitts 3 der Wurfschaufel 1 ausgeschnitten,
wobei gemäß Fig. 1 ein in der Draufsicht linearer
Schrägschnitt 6 gewählt ist.
Fig. 3 zeigt über die Gesamtlänge der Wurfschaufel
1, also zwischen Eintrittsquerschnitt E und Austritts
querschnitt F den Verlauf der Geschwindigkeit des
Streuguts vr in radialer Richtung sowie der Geschwin
digkeit des Streuguts vq in Richtung der Querschwin
gung. Während vr geringfügig überproportional ansteigt,
führt die vorgeschlagene Schaufelform
zu einer raschen Dämpfung der Querschwingung innerhalb
des Innenabschnitts 2 der Wurfschaufel 1, wobei
vq im Bereich der Übergangsebene Ü stark abfällt,
nämlich von einem Maximalwert "Max" zu einem Minimal
wert "Min". In der Beruhigungsstrecke des Außenab
schnitts 3 der Wurfschaufel 1 kommt die Querschwingung
sehr rasch gänzlich zum Stillstand, so daß der
in Art einer Walze rotierende Streugutstrahl horizontal
bzw. in der Neigung des Streutellers 5 die Wurf
schaufel verläßt. Durch diese Beeinflussung des
Streugutstrahls gelingt es, einen in sich gebündelten,
für große Wurfweiten bei gleichmäßigem Wurfbild
geeigneten Streugutstrahl zu erzeugen. Infolge
der Halbkreisform der Wurfschaufel wird den den
Streugutstrahl bildenden Streugutpartikeln ein
Drall verliehen, der den Streugutstrahl zusätzlich
stabilisiert.
Claims (6)
1. Streuvorrichtung zum Verteilen von granuliertem,
mit einer Flüssigkeit angefeuchtetem Streugut,
welches zentral auf einen um eine vertikale
Achse (R) rotierenden Streuteller (5) aufgebracht
wird, dessen Oberseite mit etwa radial verlaufenden
Wurfschaufeln (1) versehen ist, die jeweils
einen zu ihrer Beaufschlagungsseite hin offenen
Querschnitt aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der offene Querschnitt etwa halbkreisför mig ist,
daß ein radialer Innenabschnitt (2) jeder Wurf schaufel (1) als Mischstrecke mit einer in radialer Richtung nach außen abnehmend verlaufenden Schau felhöhe ausgebildet ist und
daß ein radialer Außenabschnitt (3) jeder Wurf schaufel (1) als Beruhigungsstrecke mit einer im wesentlichen gleichbleibend verlaufenden Schaufelhöhe ausgebildet ist, welche jener am Ausgang der Mischstrecke entspricht.
daß der offene Querschnitt etwa halbkreisför mig ist,
daß ein radialer Innenabschnitt (2) jeder Wurf schaufel (1) als Mischstrecke mit einer in radialer Richtung nach außen abnehmend verlaufenden Schau felhöhe ausgebildet ist und
daß ein radialer Außenabschnitt (3) jeder Wurf schaufel (1) als Beruhigungsstrecke mit einer im wesentlichen gleichbleibend verlaufenden Schaufelhöhe ausgebildet ist, welche jener am Ausgang der Mischstrecke entspricht.
2. Streuvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des Außenabschnitts (3) wenigstens
das 3-fache seiner Schaufelhöhe beträgt.
3. Streuvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des Außenabschnitts (3) das 5-
bis 8-fache seiner Schaufelhöhe beträgt.
4. Streuvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Randbereich des Außenabschnitts
(3) zum Schaufelende hin (bei 6) ausgeschnitten
ist.
5. Streuvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wurfschaufeln (1) mit einem Endabschnitt
über den Rand des Streutellers (5) hinausragen.
6. Streuvorrichtung nach Anspruch 1, bei der im
Zentrum des Streutellers (5) ein nach oben konisch
verjüngter Prallkörper (4) drehfest angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die benachbarten Enden der Wurfschaufeln
(1) mit Abstand vom tellerseitigen Umfang des
Prallkörpers (4) angeordnet sind.
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