DE3914100A1 - Kreuzgelenkscharnier mit schliessmechanismus - Google Patents
Kreuzgelenkscharnier mit schliessmechanismusInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kreuzgelenkscharnier für die
schwenkbare Anlenkung eines Türflügels am Korpus eines
Möbelstücks mit zwei jeweils in ihrem mittleren Bereich
scherenartig verschwenkbar miteinander verbundenen und an
einem Ende jeweils direkt an dem auf einer Montageplatte am
Korpus befestigbaren Korpus-Anschlagteil bzw. dem als in
einer Aussparung im Türflügel versenkt montierbarer Ein
stecktopf ausgebildeten Türflügel-Anschlagteil und am
anderen Ende jeweils indirekt über einen Lenker mit dem je
weils anderen Anschlagteil verschwenkbar gekoppelten Kreuz
gelenkarmen, wobei der an seinem einen Ende direkt ver
schwenkbar mit dem Türflügel-Anschlagteil gekoppelte Kreuz
gelenkarm von zwei in parallelem Abstand angeordneten
Wangen gebildet wird, die zumindest abschnittsweise durch
eine Stegfläche zu einem im Querschnitt umgekehrt U-förmi
gem Profilarm verbunden sind, und mit einem das Scharnier
federnd in die Schließstellung drängenden Schließmechanis
mus.
Kreuzgelenkscharniere dieser Art werden heute in zunehmen
dem Maße von den Möbelherstellern verwendet, weil mit Hilfe
des Kreuzgelenkmechanismus eine Kinematik verwirklicht
werden kann, die das Öffnen des mit einem solchen Scharnier
an einem Schrankkorpus angeschlagenen Türflügels um bis zu
180° auch dann ermöglicht, wenn sich - beispielsweise bei
Einbauschränken - seitlich eine weitere Tür unmittelbar
anschließt. Solche Kreuzgelenkscharniere sind auch bereits
mit einem den angeschlagenen Türflügel federnd in der
Schließstellung haltenden Schließmechanismus versehen
worden (DE-OS 32 09 900). Bei diesem bekannten Kreuzgelenk
scharnier wird der Schließmechanismus innerhalb des über
einen Schwenkhebel indirekt mit dem Tragwand-Anschlagteil
gekoppelten Kreuzgelenkarms angeordnet und wird von einem
verschwenkbar auf dem Anschlagteil gelagerten zweiarmigen
Nockenhebel gebildet, dessen dem Türflügel-Anschlagteil
zugewandter Hebelarm federnd in Richtung auf eine Anlage am
Korpus-Anschlagteil vorgespannt ist, während die Oberseite
des zweiten, vom Türflügel-Anschlagteil wegweisenden Hebel
arms des Nockenhebels eine Nockenfläche aufweist, die mit
einem am doppelwangig ausgebildeten Lenker vorgesehenen
Betätigungselement in Form eines Querstifts so zusammen
wirkt, daß der zum Türflügel-Anschlagteil weisende Hebelarm
des Nockenhebels über den größeren Teil der Schließbewegung
von der Öffnungsstellung aus angehoben gehalten wird und
erst in unmittelbarem Bereich der Schließstellung von
diesem Querstift freikommt, wodurch der dann an dem die
Kreuzgelenkscharniere verschwenkbar koppelnden Lagerstift
bzw. einer auf diesem angeordneten Lagerrolle zur Anlage
kommende türflügelseitige Hebelarm das Scharnier in die
ganz geschlossene Stellung zieht und in dieser Stellung
hält. Der zweiarmige Nockenhebel nimmt somit in der
geschlossenen Stellung des Scharniers den gesamten lichten
Innenraum zwischen den beiden Wangen des direkt mit dem
Türflügel-Anschlagteil gekoppelten Kreuzgelenkarms ein, so
daß es schwierig ist, hier noch zusätzliche, eine Verstel
lung des Scharniers ermöglichende Befestigungsbauteile
anzuordnen.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
Kreuzgelenkscharnier mit einem Schließmechanismus anzuge
ben, bei dem der Schließmechanismus möglichst platzsparend
im Scharnier angebracht werden kann, wobei er das zum
sicheren Schließen auch schwerer Türen erforderliche
Schließmoment aber mit Sicherheit erbringt.
Ausgehend von einem Kreuzgelenkscharnier der eingangs
erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Schließmechanismus einen im tragarminneren
Endbereich zwischen den Wangen und unter der Stegfläche des
direkt am Türflügel-Anschlagteil verschwenkbar gekoppelten
Kreuzgelenkarms angeordnetes, federnd in Richtung auf die
kreuzgelenkarmseitige Lagerstelle des diesen Kreuzgelenkarm
verschwenkbar mit dem Tragwand-Anschlagteil koppelnden
Lenkers vorgespanntes, verschiebliches Druckstück aufweist,
dessen Druckfläche an einer Steuerfläche eines im Bereich
der Lagerung des Lenkers am Kreuzgelenkarm am Lenker ausge
bildeten Nockenelements anliegt, wobei die Steuerfläche in
bezug auf die anliegende Druckfläche des Druckstücks einen
solchen Verlauf hat, daß ein in Schließrichtung auf den
Lenker wirkendes Moment nur bei Annäherung an die
Scharnier-Schließstellung entsteht. Der Schließmechanismus
ist also in den korpusinneren Endbereich des erwähnten
Kreuzgelenkarms verlegt und wirkt mit dem Nockenelement am
zugeordneten Lenker zusammen, wodurch der größere tür
flügelseitige Bereich des Kreuzgelenkarms frei bleibt.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die
Ausgestaltung so getroffen, daß die am Nockenelement vorge
sehene Steuerfläche in ihrer Breite in einen mittleren
Steuerflächenabschnitt und zwei jeweils an beiden Seiten
des mittleren Steuerflächenabschnitts außen anschließende
äußere Steuerflächenabschnitte und die Druckfläche des
Druckstücks in der Breite in entsprechende Druckflächen
abschnitte unterteilt ist, daß der mittlere Steuerflächen
abschnitt des Nockenelements in der Seitenansicht einen in
bezug auf die Schwenkachse des Lenkers am Kreuzgelenkarm
konzentrisch kreisbogenförmigen Verlauf hat und mit dem zu
geordneten Druckflächenabschnitt während eines ersten
Abschnitts der Verschwenkbewegung des Scharniers aus der
Öffnungs-Stellung in Richtung auf die Schließstellung in
Eingriff steht, und daß die während eines zweiten,
anschließenden Abschnitts der Verschwenkbewegung bis in die
ganz geschlossene Schließstellung mit den beiden zugeord
neten äußeren Druckflächenabschnitten zusammenwirkenden
äußeren Steuerflächenabschnitte an beidseitig über den
mittleren Steuerflächenabschnitt in Richtung zum Druckstück
vorspringenden Nockenabschnitten ausgebildet sind. Bei
dieser Ausgestaltung wird solange kein die Schwenklage des
Scharniers zu verändern suchendes Schließ- oder Öffnungs
moment erzeugt, solange der mittlere Steuerflächenabschnitt
mit dem zugeordneten mittleren Druckflächenabschnitt des
Druckstücks zusammenwirken, weil dieser Steuerflächen
abschnitt konzentrisch zur Koppelachse des Lenkers und des
Kreuzgelenkarms verläuft und somit die Wirkungsrichtung der
vom Druckstück auf die Steuerfläche ausgeübten Feder
spannung durch die den Lenker am Kreuzgelenkarm ankoppelnde
Schwenkachse verläuft. Erst dann, wenn die Steuerkurven
abschnitte an den beidseitig vom mittleren Steuerkurven
abschnitt vorspringenden Nockenabschnitten an den zugeord
neten Druckflächenabschnitten zur Anlage kommen, entsteht
ein Hebelarm zwischen der Wirkungsrichtung der vom Druck
stück auf die Nockenabschnitte ausgeübte Feder-Vorspannung
in bezug auf die erwähnte Schwenkachse und somit das ange
strebte Schließmoment.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Aus
gestaltung dann so getroffen sein, daß das Druckstück mit
Abstand von den Druckflächenabschnitten zum Türflügel ver
setzt einen in Richtung zur Montageplatte vergrößerten
Mittelabschnitt aufweist, in welchem eine in der druck
flächenabgewandten Stirnseite offen mündende Aussparung
vorgesehen ist, in welcher wenigstens eine unter Druckvor
spannung stehende Feder angeordnet ist, deren aus der
offenen Mündung der Aussparung vortretende(s) Ende(n) an
einem mit Abstand unter der Stegfläche in Bohrungen in den
Wangen des Kreuzgelenkarms gehaltenen Stift abgestützt ist
bzw. sind.
Der die Feder(n) abstützende Querstift kann gleichzeitig
unter einen in Richtung zum Türflügel-Anschlagteil vors
tehenden Ansatz des Mittelabschnitts des Druckstücks grei
fen und so das Druckstück in seinem druckflächenabgewandten
Endbereich in Anlage an der Innenseite der Stegfläche
halten. Dieser Querstift hat also eine Doppelfunktion,
indem er einerseits das Druckstück am türflügelzugewandten
Ende verschiebbar führt und andererseits die Feder(n)
abstützt.
Auch das ins Korpusinnere zum Nockenelement gerichtete Ende
des Druckstücks kann durch einen Querstift verschieblich in
Anlage an der Innenfläche der Stegfläche des Kreuzge
lenkarms gehaltert werden, indem in dem zwischen der Druck
fläche des Druckstücks und dem vergrößerten, die Feder(n)
aufnehmenden Mittelteil ein zweiter, in Bohrungen in den
Wangen des Kreuzgelenkarms gehaltener Stift vorgesehen ist.
In Querrichtung erfolgt die verschiebliche Halterung des
Druckstücks dadurch, daß es eine etwa dem lichten Innen
abstand zwischen den Wangen des Kreuzgelenkarms ent
sprechende Breite bzw. eine geringfügig geringere Breite
hat. D.h. die Wangen des Kreuzgelenkarms bilden die seit
lichen Führungen des Druckstücks.
Das Druckstück selbst ist zweckmäßig als Spritzgußteil aus
einem Kunststoff mit geeigneten Festigkeits- und Gleit
eigenschaften hergestellt.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Aus
führungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher
erläutert, und zwar zeigt bzw. zeigen:
Fig. 1, 2 und 3 jeweils eine Seitenansicht eines
erfindungsgemäßen Kreuzgelenkscharniers in
der geschlossenen, einer teilweise geöffne
ten und der ganz geöffneten Stellung eines
zugehörigen Türflügels, wobei die in Blick
richtung vordere Wange des den Schließ
mechanismus aufnehmende Kreuzgelenkarms
teilweise weggeschnitten ist;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den korpusinneren
Endabschnitt des den Schließmechanismus
aufnehmenden Kreuzgelenkarms und einen
Teilabschnitt des verschwenkbar an ihm
angekoppelten Lenkers, gesehen in Richtung
des Pfeils 4 in Fig. 2;
Fig. 5 eine Ansicht des Druckstücks des Schließ
mechanismus, gesehen in Richtung des Pfeils
5 in Fig. 4; und
Fig. 6 eine Ansicht auf das mit dem Druckstück
zusammenwirkende, am Lenker ausgebildete
Nockenelement, gesehen in Richtung des
Pfeils 6 in Fig. 4.
Das in den Fig. 1 bis 3 gezeigte, in seiner Gesamtheit
mit 10 bezeichnete Scharnier dient zur verschwenkbaren
Anlenkung eines Türflügels 12 an einer Tragwand 14 eines
Schrankkorpus, wobei der Türflügel 12 in der Schließstel
lung (Fig. 1) auf der Stirnfläche der Tragwand 14 aufliegt.
Der als in einer Aussparung 20 des Türflügels 12 versenkt
befestigbare, als Einstecktopf 22 ausgebildete Türflügel-
Anschlagteil sowie der auf der Innenfläche der Tragwand 14
befestigbare Korpus-Anschlagteil 26 sind durch einen Kreuz
gelenkmechanismus verschwenkbar miteinander gekoppelt.
Dieser Kreuzgelenkmechanismus besteht aus zwei Kreuz
gelenkarmen 28, 30, die in ihrem mittleren Bereich durch
einen Lagerstift 32 scherenartig verschwenkbar miteinander
verbunden sind. Der Kreuzgelenkarm 28 ist an seinem, in den
Fig. 1 bis 3 links liegenden Ende direkt verschwenkbar
innerhalb des Einstecktopfs 22 gelagert, während sein kor
pusseitiges Ende mittels eines Lagerstifts 34 verschwenkbar
mit einem Lenker 36 verbunden ist, der seinerseits mittels
eines Lagerstifts 38 verschwenkbar an dem ins Schrankinnere
weisenden Ende des Korpus-Anschlagteils 26 gelagert ist.
Der zweite Kreuzgelenkarm 30 ist einerseits direkt bei 40
am Korpus-Anschlagteil gelagert, während sein anderes Ende
bei 42 verschwenkbar mit einem Lenker 44 gekoppelt ist,
dessen anderes Ende bei 46 am Einstecktopf 22 gelagert ist.
Der grundsätzliche Aufbau dieses Kreuzgelenkmechanismus in
der beschriebenen Form ist bekannt. Die Kreuzgelenkarme 28,
30 sind im dargestellten Fall Blech-Stanz-Preßteile, die
jeweils zwei in parallelem Abstand angeordnete Wangen 28 a,
28 b und 30 a, 30 b aufweisen, die jedoch durch Querstege 28 c
bzw. 30 c zu einem einstückigen Bauteil zusammengeschlossen
sind. Der Korpus-Anschlagteil 26 ist in üblicher Weise ein
stellbar auf einer - nur strichpunktiert angedeuteten -
Montageplatte 50 gehaltert, die ihrerseits in üblicher
Weise auf der Innenfläche der Tragwand 14 aufgeschraubt
oder in anderer Weise befestigt sein möge.
Der den Kreuzgelenkarm 28 an seinem korpusinneren Ende
indirekt mit dem Tragwand-Anschlagteil 26 koppelnde Lenker
36 ist im dargestellten Fall ein im Druckgußverfahren aus
Metall, z.B. Zink-Druckguß (Zamak), hergestellter Teil.
Dadurch wird es möglich, das mit dem Kreuzgelenkarm gekop
pelte Ende dieses Lenkers gleichzeitig mit einem einstückig
angeformten Nockenelement 52 zu versehen, welches mit einem
zwischen den Wangen 28 a, 28 b und unter der Stegfläche 28 c
im Kreuzgelenkarm 28 angeordneten, unter Federvorspannung
stehenden Druckstück 54 zusammenwirkt und den Schließmecha
nismus bildet, der das Scharnier 10 bzw. den mit ihm am
Schrankkorpus angeschlagenen Türflügel 12 bei Annäherung an
die Schließstellung vollends in die Schließstellung drängt
und den geschlossenen Türflügel durch Federvorspannung
geschlossen hält.
Das Nockenelement weist im Falle des Kreuzgelenkscharniers
10 nicht die übliche, einteilig durchgehende Steuerkurve
auf, sondern ist in zwei aufeinanderfolgenden Abschnitten
der Verschwenkbewegung des Scharniers 10 zugeordnete, d.h.
nacheinander wirksam werdende Steuerkurvenabschnitte unter
teilt. Der beim ersten Schließvorgang von der Öffnungsbewe
gung aus zunächst wirksam werdende Steuerflächenabschnitt
56 a ist mittig zwischen zwei im weiteren Verlauf der
Schließbewegung wirksam werdenden Steuerkurvenabschnitten
56 b angeordnet, die ihrerseits jedoch gleichen Verlauf und
somit die gleiche Schließcharakteristik haben und deshalb
bezüglich ihrer Funktion als ein Steuerflächenabschnitt von
im Vergleich zu einem Steuerflächenabschnitt 56 b doppelter
Breite angesehen werden können. Der am Nockenelement 52
ausgebildete Steuerflächenabschnitt 56 a hat einen kon
zentrisch zur Mittelachse des Lagerstifts 34 verlaufenden,
d.h. in der Seitenansicht (Fig. 1 bis 3) kreis
bogenförmigen Verlauf. Die später wirksam werdenden - d.h.
winkelmäßig zum Steuerflächenabschnitt 56 a versetzten -
Steuerflächenabschnitte 56 b sind an zwei beidseitig vom
Steuerflächenabschnitt 56 a gabelartig vorspringenden
Nockenabschniten 58 a, 58 b ausgebildet.
Entsprechend der Unterteilung der Steuerfläche des Nocken
elements 52 ist die Druckfläche des Druckstücks 54 in einen
mit dem Steuerflächenabschnitt 56 a zusammenwirkenden mitt
leren Druckflächenabschnitt 60 a und zwei außen
anschließende, mit den Steuerflächenabschnitten 56 b
zusammenwirkende Druckflächenabschnitte 60 b unterteilt. Der
mittlere Druckflächenabschnitt 60 a ist am freien Ende eines
zum Nockenelement 52 vorstehenden Ansatzes 62 ausgebildet,
dessen Breite im wesentlichen gleich der Breite des Steuer
flächenabschnitts 56 a ist, und der somit auch zwischen die
gegabelten Nockenabschnitte 58 a, 58 b des Nockenelements 52
eintreten kann. Die Druckflächenabschnitte 60 b sind dem
gegenüber in Richtung zum Türflügel versetzt am Druckstück
ausgebildet.
In seinem von den Druckflächenabschnitten aus in Richtung
zum Türflügel versetzten Mittelabschnitt 64 weist das
Druckstück vegrößerte Höhenabmessungen auf. In diesem
Mittelabschnitt 64 ist eine in der druckflächenabgewandten
Stirnseite offen mündende Aussparung 66 vorgesehen, in
welche eine (oder zwei parallel nebeneinander gelagerte)
Feder(n) 68 angeordnet sind. Diese Feder(n) 68 stützt bzw.
stützen sich einerseits am geschlossenen Bogen der Aus
sparung 66 und andererseits an einem zwischen den Wangen
28 b des Kreuzgelenkarms 28 gehaltenen querverlaufenden
Stift 70 ab, wobei die in den Federn gespeicherte Vor
spannung das Druckstück 42 in Anlage an das am Lenker 36
ausgebildete Nockenelement 52 drängt. Der querverlaufende
Stift 70 untergreift gleichzeitig ein in Richtung des
direkt im Einstecktopf 22 verschwenkbar gelagerten Ende des
Kreuzgelenkarms 38 vorstehenden Ansatz 72, wodurch das
Druckstück 54 in diesem Bereich in Anlage an der Innenseite
der Stegfläche 28 c gehalten wird. In dem mit den Druck
flächenabschnitten 60 a und 60 b versehenen, im Vergleich zum
Mittelabschnitt 64 geringere Höhe aufweisenden Endabschnitt
wird das Druckstück durch einen weiteren, zwischen den
Wangen 28 a, 28 b des Kreuzgelenkarms 28 gehaltenen quer
verlaufenden Stift 74 untergriffen und so in Anlage an der
Stegfläche 28 c gehalten. Das Druckstück selbst ist im
Spritzgußverfahren aus einem Kunststoff geeigneter Festig
keit und mit günstigen Gleiteigenschaften hergestellt.
Aus den verschiedene Stellungen des Scharniers zeigenden
Fig. 1 bis 3 ist das Zusammenwirken des Nockenelements
52 am oberen Ende des Lenkers 36 mit dem Druckstück 54 ent
nehmbar. So ist der Fig. 1 entnehmbar, daß bei geschlos
senem Scharnier die beiden äußeren Druckflächenabschnitte
60 b des Druckstücks 54 so an den Steuerflächenabschnitten
56 b des Nockenelements 52 angreifen, daß in bezug auf die
Mittelachse des Lagerstifts 34 ein vergleichsweise großer
Hebelarm mit der Wirkungsrichtung der Federvorspannung ent
steht, wodurch auf den Lenker 36 ein im Uhrzeigersinn
wirkendes Schließmoment wirkt. In Fig. 2 ist die teil
geöffnete Stellung gezeigt, in welcher die Druckflächen
abschnitte 60 b gerade von den zugeordneten Steuerflächen
abschnitten 56 b am Nockenelement freikommen und dafür der
Druckflächenabschnitt 60 a am mittleren Steuerflächen
abschnitt 56 a zur Anlage kommt. Infolge des konzentrischen
Verlaufs des Steuerflächenabschnitts 56 a zur Mittelachse
des Stifts 34 wird also nachfolgend bis zu der in Fig. 3
gezeigten voll geöffneten Scharnierstellung kein zwischen
dem Kreuzgelenkarm 28 und dem Lenker 36 wirkendes Schließ-
oder auch Öffnungsmoment erzeugt. Durch Veränderung des
Verlaufs des Steuerflächenabschnitts 56 a derart, daß die
vom Druckstück übertragene Federvorspannung unter einem
Hebelarm zur Mittelachse des Lagerstifts einwirkt, könnte
natürlich auch eine abweichende Charakteristik verwirklicht
werden, beispielsweise eine Charakteristik, bei welcher das
Kreuzgelenkscharnier bei Annäherung an die ganz geöffnete
Stellung durch die Federvorspannung des Schließmechanismus
in die ganz geöffnete Stellung geführt und federnd in
dieser ganz geöffneten Stellung gehalten wird.
Claims (8)
1. Kreuzgelenkscharnier für die schwenkbare Anlenkung eines
Türflügels am Korpus eines Möbelstücks mit zwei jeweils in
ihrem mittleren Bereich scherenartig verschwenkbar mitein
ander verbundenen und an einem Ende jeweils direkt an dem
auf einer Montageplatte am Korpus befestigbaren Korpus-
Anschlagteil bzw. dem als in einer Aussparung im Türflügel
versenkt montierbarer Einstecktopf ausgebildeten Türflügel-
Anschlagteil und am anderen Ende jeweils indirekt über
einen Lenker mit dem jeweils anderen Anschlagteil ver
schwenkbar gekoppelten Kreuzgelenkarmen, wobei der an
seinem einen Ende direkt verschwenkbar mit dem Türflügel-
Anschlagteil gekoppelte Kreuzgelenkarm von zwei in paral
lelem Abstand angeordneten Wangen gebildet wird, die zumin
dest abschnittsweise durch eine Stegfläche zu einem im
Querschnitt umgekehrt U-förmigem Profilarm verbunden sind,
und mit einem das Scharnier federnd in die Schließstellung
drängenden Schließmechanismus,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließmechanismus einen im tragarminneren End
bereich zwischen den Wangen (28 a, 28 b) und unter der Steg
fläche (28 c) des direkt am Türflügel-Anschlagteil (22) ver
schwenkbar gekoppelten Kreuzgelenkarms (28) angeordnetes,
federnd in Richtung auf die kreuzgelenkarmseitige Lager
stelle des diesen Kreuzgelenkarm (28) verschwenkbar mit dem
Tragwand-Anschlagteil (26) koppelnden Lenkers (36) vorge
spanntes, verschiebliches Druckstück (54) aufweist, dessen
Druckfläche (60 a, 60 b) an einer Steuerfläche (56 a, 56 b)
eines im Bereich der Lagerung des Lenkers (36) am Kreuz
gelenkarm (28) am Lenker ausgebildeten Nockenelements (52)
anliegt, wobei die Steuerfläche in bezug auf die anliegende
Druckfläche des Druckstücks (54) einen solchen Verlauf hat,
daß ein in Schließrichtung auf den Lenker (36) wirkendes
Moment nur bei Annäherung an die Scharnier-Schließstellung
entsteht.
2. Kreuzgelenkscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die am Nockenelement (52) vorgesehene Steuer
fläche in ihrer Breite in einen mittleren Steuerflächen
abschnitt (56 a) und zwei jeweils an beiden Seiten des mitt
leren Steuerflächenabschnitts (56 a) außen anschließende
äußere Steuerflächenabschnitte (56 b) und die Druckfläche
des Druckstücks (54) in der Breite in entsprechende Druck
flächenabschnitte (60 a; 60 b) unterteilt ist, daß der mitt
lere Steuerflächenabschnitt (56 a) des Nockenelements (52)
in der Seitenansicht einen in bezug auf die Schwenkachse
des Lenkers (36) am Kreuzgelenkarm (28) konzentrisch kreis
bogenförmigen Verlauf hat und mit dem zugeordneten Druck
flächenabschnitt (60 a) während eines ersten Abschnitts der
Verschwenkbewegung des Scharniers (10) aus der Öffnungs-
Stellung in Richtung auf die Schließstellung in Eingriff
steht, und daß die während eines zweiten, anschließenden
Abschnitts der Verschwenkbewegung bis in die ganz geschlos
sene Schließstellung mit den beiden zugeordneten äußeren
Druckflächenabschnitten (60 b) zusammenwirkenden äußeren
Steuerflächenabschnitten (56 b) an beidseitig über den mitt
leren Steuerflächenabschnitt (56 a) in Richtung zum Druck
stück (54) vorspringenden Nockenabschnitten (58 a; 58 b) aus
gebildet sind.
3. Kreuzgelenkscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Druckstück (54) mit Abstand von den
Druckflächenabschnitten (60 a; 60 b) zum Türflügel (12) ver
setzt einen in Richtung zur Montageplatte (50) vergrößerten
Mittelabschnitt (64) aufweist, in welchem eine in der
druckflächenabgewandten Stirnseite offen mündende Ausspa
rung (60) vorgesehen ist, in welcher wenigstens eine unter
Druckvorspannung stehende Feder (68) angeordnet ist, deren
aus der offenen Mündung der Aussparung (66) vortretende(s)
Ende(n) an einem mit Abstand unter der Stegfläche (28 c) in
Bohrungen in den Wangen (28 a; 28 b) des Kreuzgelenkarms (28)
gehaltenen Stift (70) abgestützt ist bzw. sind.
4. Kreuzgelenkscharnier nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Querstift (70) unter einen in Richtung
zum Türflügel-Anschlagteil vorstehenden Ansatz (72) des
Mittelabschnitts (64) des Druckstücks (54) greift und so
das Druckstück in seinem druckflächenabgewandten Endbereich
in Anlage an der Innenseite der Stegfläche (28 c) hält.
5. Kreuzgelenkscharnier nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Druckstück (54) in seinem zwischen
den Druckflächenabschnitten (60 a; 60 b) und dem vergrößer
ten, die Feder(n) (68) aufnehmenden Mittelabschnitt (64)
durch einen zweiten, in Bohrungen in den Wangen (28 a; 28 b)
des Kreuzgelenkarms (28) gehaltenen Stift (74) druck
flächenseitig in Anlage an der Innenseite der Stegfläche
(28 c) gehalten ist.
6. Kreuzgelenkscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (54) eine etwa
dem lichten Innenabstand zwischen den Wangen (28 a; 28 b) des
Kreuzgelenkarms (28) entsprechende bzw. nur geringfügig
kleinere Breite hat.
7. Kreuzgelenkscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (54) ein Kunst
stoff-Spritzgußteil ist.
8. Kreuzgelenkscharnier nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feder(n) (68) als unter
Druckvorspannung stehende Schraubenfeder(n) ausgebildet ist
bzw. sind.
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